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1 Weimar Jena : Die große Stadt 6/3 (2013) S Verlag Vopelius Erzähler von europäischem Ruf und Zierde der Bibliothek. Die Thüringische Landesbibliothek Weimar in der Amtszeit Robert Hohlbaums von 1942 bis 1945 (Teil II) Roland Bärwinkel In diesem abschließenden Teil 1 erwarten den Leser Aussagen zu folgenden Schwerpunkten: die im Mai 1945 erfolgte Rehabilitierung des in der NS-Zeit entlassenen Bibliothekars Paul Ortlepp als Nachfolger des bisherigen Direktors Robert Hohlbaum; der Beginn der Prüfung der Bestände auf NS-Raubgut durch einen ehemaligen KZ-Häftling; die Untersuchung des Bestandes auf die Provenienz Hohlbaum sowie der Erwerbung von Werken prominenter Schriftsteller des Dritten Reiches. In einem nachfolgenden Kapitel werden Biogramme von Schriftstellern vorgestellt, die im Umkreis von Hohlbaum und Propagandaminister Goebbels Teilnehmer der Dichtertreffen in Weimar waren. Eine Analyse der Leserstruktur im untersuchten Zeitraum schließt sich an. Hier finden sich Adolf Hitler-Schüler, Flakhelferinnen und Helferinnen beim Roten Kreuz. Besonders interessant dürfte die Darstellung der Leser des Konzentrationslagers Buchenwald sein. Darunter befinden sich Wachmannschaften, die beiden SS-Ärzte Erwin-Oskar Ding- Schuler und Waldemar Hoven sowie befreite Häftlinge. Der Einfluss Hohlbaums auf den Dichter Hanns Cibulka beendet die Studie. Paul Ortlepp wird rehabilitiert Einen Tag nach Hohlbaums Entlassung vom 11. Mai 1945 wurde der ehemalige Stellvertreter Werner Deetjens, Dr. Paul Ortlepp 2, rehabilitiert und zum Leiter der Landesbibliothek ernannt. Der aus Erfurt stammende und 1878 geborene Paul Ortlepp hatte als promovierter Literaturhistoriker nach seinem Dienst als Volontär bereits 1905 an der damaligen Großherzoglichen Bibliothek unter Paul von Bojanowski aufgenommen und absolvierte parallel dazu eine dreimonatige Ausbildung als Bibliothekar, die von der Reinhold-Köhler- Stiftung gefördert wurde. Zum Assistent wurde er ein Jahr danach ernannt, 1907 zum Bibliothekar. Ortlepp verantwortete die finanzielle Verwaltung und den Ver- Abb. 1. Paul Ortlepp ( ) (Sammlung Roland Bärwinkel, Weimar) DOI /DgS6/3/2013/142

2 206 AUFSÄTZE UND MISZELLEN kehr mit den Buchbindern, die Aufsicht im Lesezimmer, die Führung des Zugangsbuches über eingehende Erwerbungen und begann die Katalogisierung der Bibliothek des Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe. Bei der Wahl des Nachfolgers Bojanowskis im Jahr 1916 fiel die Entscheidung auf Werner Deetjen. Dieser blieb bis zu Ortlepps erzwungener Beendigung seines Arbeitsverhältnisses dessen Vorgesetzter und wusste ihn und seine Familie, das belegen Dokumente, vielfach großzügig finanziell zu unterstützen, wobei er dabei ein gewisses Risiko einging, wenn er im Voraus Gehalt auszahlte. Ortlepp war offenkundig auf der Suche nach einer eigenständigeren Tätigkeit in einer anderen kulturellen Umgebung, denn 1925 bewarb er sich, allerdings erfolglos, auf die Stelle des Leiters der Stadtbücherei des Bezirksamtes Charlottenburg. Dienstlich gestaltete sich das Arbeitsverhältnis zwischen seinem Vorgesetzten und ihm keineswegs konfliktfrei. So war Deetjen gezwungen, Ortlepp rechtliche Konsequenzen anzukündigen, da er nicht eingearbeitete Bestände ohne jeglichen Nachweis zu sich nach Hause expediert hatte. Aktenvermerke listeten Ortlepps Verpflichtungen auf. Mitarbeiter hatten sich nicht zu Unrecht über den stellvertretenden Leiter beschwert, Deetjen muss ausgesprochen besorgt gewesen sein über diese Missstände. Dieses Verhalten seines Mitstreiters mag er womöglich als Vertrauensbruch empfunden haben. In einem Schreiben an den Thüringischen Ministerpräsidenten für Volksbildung vom 22. Juni 1937 kündigt sich die Entscheidung der vorgesetzten Dienststellen an, Paul Ortlepp in den Ruhestand zu versetzen. Aufgeführt werden dort die Gründe für die ungünstige politische Beurteilung Ortlepps, die hauptsächlich aus seiner Mitgliedschaft als Freimaurer 3 resultieren sowie auf hier ausführlich vorgestellten denunziatorischen Indizien aus Berichten von Nachbarn Ortlepps basieren. Das Schreiben ist ein Musterbeispiel an moralisch-politischer und rassistischer Verleumdung unter Bewohnern einer Straße und zugleich Sinnbild für das politische Klima Weimars vier Jahre nach der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Weshalb der Reichsstatthalter in Thüringen bisher davon absah, Goebbels vorzuschlagen, Paul Ortlepp in seiner Stelle an der Landesbibliothek Weimar zu belassen, liest sich so: Anlaß dazu ist eine ungünstige politische Beurteilung über Ortlepp. Danach war dieser Mitglied der zum Verband der Großen Nationalmutterloge Zu den drei Weltkugeln gehörenden Johannisloge Amalia im Orient Weimar, der er bis zu seiner Auflösung angehört hat. Seine Frau soll angeblich jungen Leuten Mal- und Bildhauerunterricht erteilen. Dabei fällt jedoch, wie berichtet wird, auf, daß diese Leute oft nur eine Nacht im Haus verbleiben. Frau Ortlepp und die im Haus verkehrenden jungen Leute haben sich im vergangenen Sommer nach dem Bericht sehr oft in einer den Anstand verletzenden leichten Bekleidung in völlig offenen Hausrundstück vor den Nachbarn gezeigt. Dadurch haben sich die Nachbarn moralisch abgestoßen gefühlt. Im vergangenen Sommer sollen bei der Familie Ortlepp auch Juden ein- und ausgegangen sein. Den Gruß Heil Hitler kennt Ortlepp nach der Auskunft nicht, er grüßt erst seit kurzer Zeit mit Heil. Der Herr Reichsstatthalter bittet um Stellungnahme. Mit Rücksicht auf den Ablauf des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums bittet er um Beschleunigung. Die Akten sind gegen Rückgabe beigefügt. Im Auftrag: Dr. Oberländer 4

3 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 207 Paul Ortlepp wird nach den geltenden Gesetzen fristgerecht als auch korrekt drei Monate nach Aushändigung des entsprechenden Schreibens zum 1. Januar 1938 in den Ruhestand versetzt. Seine erwähnte Bitte, in die Schweiz gehen zu dürfen, datiert vom 23. März 1939 und enthält im abschließenden Satz einen deutlichen Hinweis auf die akute Gefahr seiner Lage aufgrund der politischen Beurteilung als auch der jüdischen Abstammung seiner Frau: Ich glaube zu der Annahme berechtigt zu sein, daß die Geheime Staats-Polizei meinen Entschluß fördert. Heil Hitler! Dr. Paul Ortlepp Bibliotheksrat i. R. 5 Da ihm die Ausreise in die Schweiz nicht verboten, die Erhöhung seiner Pension, die Auszahlung und Transferierung aber verweigert wird, bleiben Ortlepps am Ratstannenweg 21; ein halbes Jahr später ergeht die Bitte um geeignete Verwendung in seiner ehemaligen Arbeitsstelle. 6 Die Akte enthält erst dreieinhalb Jahre später das nächste Schriftstück. Es ist ein Schreiben des Direktors der Bibliothek Dr. Hohlbaum, das als Stellungnahme an das Ministerium für Volksbildung zu gelten halt, ausgelöst durch ein Auskunftsersuchen des Reichsstatthalters Thüringen. Es geht um die Frage, ob und inwieweit Ortlepp an der Bibliothek eingesetzt werden könnte. Hohlbaum führt zwei sachliche Gründe an, Ortlepps Bitte nicht stattgeben zu können Man benötige für die Neuorganisation der Bibliothek jüngere Kräfte. Zudem würden die Bezüge der Planstelle des zweiten Bibliothekars, aus der Ortlepp besoldet werden müßte, zum Teil durch die auf Kriegsdauer angestellte Diplom-Bibliothekarin Koehler- Thein konsumiert, so daß eine Neueinstellung des genannten schon aus finanziellen Gründen unmöglich wäre. 7 Demaskiert hier das schon einen tieferen Grund für die Ablehnung? Das Blatt enthält im linken unteren Viertel handschriftliche mit Bleistift vorgenommene Ergänzungen. Dort heißt es: Die Ehefrau von Dr. O. ist Jüdin. Deshalb ist Dr. O. in den Ruhestand versetzt worden. Zunächst also wäre zu entscheiden, ob durch diesen Grund Einstellg. bei einer staatl. Behörde abzulehnen ist. Im übrigen käme nur eine zeitlich zu begrenzende Beschäftigung als Aufsichtsangestellten in Frage. Mittel sind dafür vorhanden Kn. Das Ministerium sah von einer Wiederbeschäftigung ab. Diese Entscheidung ging an alle vorgesetzten Stellen sowie an den Leiter des Thüringischen Ministeriums des Inneren und damit auch an die Gestapo. Unabhängig davon ermöglichte ihm die Deutsche Shakespeare Gesellschaft Weimar wohl unter dem Eindruck seiner langjährigen Tätigkeit für die Gesellschaft, deren Bibliothek in der Landesbibliothek 8 verwaltet wurde, die Registerarbeit für das Jahrbuch zu übernehmen. Ortlepp verweigerte als jüdisch versippter Staatsdiener sich der Trennung von seiner jüdischen Frau Lucy, geborene Bock, die im Einwohnermeldeverzeichnis mit dem verordneten und stigmatisierenden Vornahmen Sarah aufgeführt wurde. Beide hatten 1908 geheiratet. Lucy Ortlepp wurde 1883 geboren und entstammte einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Neubrandenburg. Als Talentierte hatte sie früh und rechtzeitig Zeichenunterricht erhalten und erweiterte ihre Kenntnisse als Kunstlehrerin und Künstlerin durch Studien, die sie in die Schweiz, nach Italien und nach England geführt hatten. Die Verhaftung und Deportation seiner Frau Lucy mit einem Sammeltransport nach Auschwitz im Sommer 1943, wo sie bereits am 30. August d. J. verstarb, vermochte Paul Ortlepp nicht zu verhindern. Ortlepp war vielfältig in das kulturelle

4 208 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Leben noch des Großherzogtums eingebunden, das zeigt seine Tätigkeit als Journalist, als Redner und als Mitarbeiter an der weimarischen Sophien-Ausgabe von Goethes Werken. Von ihm besitzt die Bibliothek Publikationen, angefangen bei seiner Dissertation Sir Joshua Reynolds: ein Beitrag zur Geschichte der Ästhetik des 18. Jh. in England, erschienen in Straßburg 1907 im Ergebnis seiner Promotion 1905, eine Arbeit über den einflussreichsten englischen Maler des Rokoko. Er hat den Ausstellungskatalog Dem Andenken der Herzogin Anna Amalia / die Großherzogliche Bibliothek, von 1907 erarbeitet und bei der von Bojanowski verantworteten Publikation Weimar und die Kaiserin Augusta den Katalog der Kaiserin Augusta-Ausstellung in der Großherzoglichen Bibliothek 1911 gemeinsam mit Dr. Walter Heuschkel verfasst. Ortlepp schrieb das Vorwort zu dem 1912 vorgelegten Buch Die Erinnerungen der Malerin Vigée-Lebrun, von denen Martha Behrend die erste Übertragung uns Deutsche geliefert hatte. Mit Schillers Bibliothek: eine kurze geschichtliche Zusammenstellung der Werke, die der Dichter besaß oder benutzte sowie Dichtungen aus dem Jahr 1914 hat er wohl seine bedeutendste quellenbasierte Arbeit vorgelegt, die im Zusammenhang mit der Bibliothek steht. Für die bibliophile Ausgabe Dichtungen: Den am 24. und 25. September 1927 zu Hamburg versammelten Mitgliedern der Gesellschaft der Bibliophilen zugeeignet von Lothar Hempe von Johannes Schlaf, hat er das Nachwort zu den Texten des in Weimar lebenden Dichters geschrieben. Zudem hat sich eine Sammlung an Presseartikeln 9 aus der Zeit 1908 bis 1909 erhalten, deren gebundener Ausgabe er eine handschriftliche Widmung mit einem Goethe-Zitat 10 vorangestellt hat: Aller Anfang ist schwer! Meiner lieben Lucy. Weihnachten Sie zeigen beispielhaft Ortlepps Interesse an Ereignissen in Weimar zu Goethes Zeiten oder vermitteln neue Erkenntnisse über Bildwerke Martin Gottlieb Klauers am weimarischen Musenhof. Dabei wird anhand ihrer Aufstellung in der Großherzoglichen Bibliothek und der veränderten Standorte die neu vorgenommene ikonographische Ausgestaltung des Rokokosaals erläutert, bei dessen Umsetzung auch Bildwerke anders gehängt und bislang den Besuchern nicht zugängliche aus Räumen der Bibliothek in den Saal aufgenommen worden waren. 11 Dem rehabilitierten Bibliothekar Paul Ortlepp war nur eine kurze Dienstzeit im Amt des Bibliotheksdirektors vergönnt. Am 23. Mai 1945 hatte er Frau Ilona Kunisch geheiratet, am 23. Juni meldete er sich dienstunfähig. Strübing übermittelte diese Nachricht an das Ministerium. Am 24. Juli 1945 verstarb der frisch operierte Paul Ortlepp an den Folgen der Räumung des Sophien-Krankenhauses durch die Rote Armee in Weimar. Sein städtisches Ehrengrab befindet sich auf dem Historischen Friedhof. Der Bibliotheksoberinspektor Eduard Strübing, der zu Ortlepps Beerdigung eine Rede vorbereitet hatte, durfte sie auf Anweisung des neu organisierten Ministeriums für Volksbildung jedoch nicht mehr halten. Stattdessen war Oberbibliotheksrat Bruno Kaensche ( ) damit beauftragt worden, am Grab zu sprechen und einen Kranz, versehen mit einer roten Schleife, niederzulegen. Strübing, der die Geschäfte der Bibliothek bis zur Ernennung des Juristen Maximilian von Philipsborn 12 zum Leiter der Bibliothek im November fortgeführt hatte, wurde am 1. Dezember 1945 durch das Landesamt für Volksbildung auf der Grundlage der

5 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 209 thüringischen Entnazifizierungsgesetzgebung mit Wirkung zum 10. Dezember 1945 wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP entlassen. In der Entlassungsurkunde heißt es. Wir entfernen Sie daher auf Grund 6 des Gesetzes über die Reinigung der öffentlichen Verwaltung von Nazi-Elementen [ ] aus dem öffentlichen Dienst. 13 Der neue Bibliotheksdirektor Maximilian von Philipsborn, Mitglied der im Juli 1945 gegründeten Liberaldemokratischen Partei (LPD), der die Rückführung der ausgelagerten Bestände, die jahrelange Überprüfung des Gesamtbestandes als auch der überwiesenen Bestände aus thüringischen Bibliotheken auf seit 1945 indiziertes Schrifttum sowie die notwendigen betrieblichen Abläufe seitdem zu verantworten hatte, wurde am 6. Dezember 1948 mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden. 14 Als Nachfolger im Amt ( ) bestimmte man Bruno Kaensche, der zuvor als Abteilungsleiter im Volksbildungsministerium des Landes Thüringen gearbeitet hatte. Bewahrung und Rückgabe des Eigentums einer Jüdin aus Weimar Durch Ortlepps Courage und Solidarität konnten Wertsachen der in Weimar lebenden Anglistin Dr. Susanne Helene Türck, die als sogenannte Person volljüdischer Abstammung schon 1933 zur Flucht getrieben worden war, ab 1937 in der Bibliothek sicher aufbewahrt werden. 15 Susanne Türck war in Göttingen 1928 promoviert worden und hatte am Reformrealgymnasium für Mädchen, dem von Großherzogin Sophie gegründeten Weimarer Sophienstift ihre Ausbildung erfolgreich abschließen können. Nach einer Beurlaubung nahm sie ihre Unterrichtstätigkeit an der Frauenoberschule Weiß und der der Mathilde-Zimmer-Stiftung im Frühjahr 1931 auf. Frau Türck hatte sich am 20. März 1930 als Leserin in der Landesbibliothek angemeldet; ihre Arbeit Shakespeare und Montaigne. Ein Beitrag zur Hamlet- Frage war im selben Jahr erschienen und wurde unter der Zugangsnummer 301 in der Bibliothek inventarisiert. Ein zweites Exemplar kam mit einer Sh -Signatur als Besitz der Bibliothek der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft ebenfalls unter das Dach der Einrichtung, da das Haus diese Bibliothek beherbergte und verwaltete, deren Leiter Werner Deetjen sich im Vorstand der Gesellschaft für deren Belange auch während der NS-Zeit stark engagierte. Bei der Oberin Frau Dr. Magdalena Döring, der Leiterin der Frauenoberschule der Mathilde-Zimmer-Stiftung, hatte Frau Türck Körbe und Kisten mit Büchern, Bildern, Porzellan und anderen Wertgegenständen hinterlassen. Vertrauensvoll wandte sich Frau Döring 1937 an die Landesbibliothek und bat um Unterstellung des anzuvertrauenden Gutes, das bei ihr nicht länger sicher war. Wahrscheinlich im Erdgeschoss des Südanbaus unter der hölzernen Treppe überdauerten die Kisten und Körbe neben der Habe Maria Pawlownas unbeschadet die Zeitläufte. Eine Ausgabe von Goethes Faust und eine von Nietzsches Also sprach Zarathustra zählten zu den Buchbeständen neben philosophischen Schriften und Werken englischer Autoren, Ausgaben der antiken Klassiker, deutsche Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, ergänzt durch pädagogische Schriften und Unterrichtsmaterialien. Im Juli 1956 erklärte Frau Türck schriftlich von Newcastle upon Tyne aus ihren Wunsch, diese Dinge an Frau

6 210 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Dorothea Geerds, Weimar, Am Horn 33 als ihre Treuhändlerin zur freien Verfügung zu stellen: Ich bin sicher, dass die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, die sich die Sorgen der Hitleropfer ganz besonders angedeihen lässt, diesem Wunsch stattgeben wird. Und so konnten diese Bestände der in England lebenden Besitzerin durch Vermittlung der Regierung der DDR übersendet werden. Gegenwärtig überprüft die Bibliothek Bücher aus der Provenienz des Vaters von Susanne Türck, Hermann Türck ( ), von dem die Bibliothek 1933 Bestände über die Weimarer Kunst- und Buchhandlung Thelemann antiquarisch erworben hat, daraufhin, ob es sich dabei mit Sicherheit um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut handelt. 16 Ein politischer KZ-Häftling begegnet den Büchern der Verfolgten Zwischen Räum- und Bergungsarbeiten, im Friedenschaos der Stadt, verunsichert und vielleicht auch eingeschüchtert, überwacht und verantwortet Eduard Strübing, der letzte aus der alten Garde der Führungskräfte im Dritten Reich, alle notwendigen Arbeiten der Bibliothek, auch die Umsetzung von Auflagen der amerikanischen Besatzer. Ins kulturpolitische Blickfeld der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus vor Ort gerät offenbar schnell der Bestand an beschlagnahmter, an die Landesbibliothek überwiesener und hier behaltener Literatur. Dabei treffen mindestens zwei Interessen und Interessenten aufeinander: Das politische Interesse der Besatzer und der eingesetzten neuen Leiter des Volksbildungsministeriums an der Entnazifizierung nämlich mit der Arbeitssuche eines ausgewiesen politisch unverdächtigen Mannes, der sich vor und während des Krieges einen eigenen Namen innerhalb der Sozialdemokratie neben dem seines berühmten Vaters gemacht hatte und in seinen Jahren als KZ-Häftling seiner Überzeugung treu geblieben war, was ihm den Kontakt mit Emil Carlebach und Hermann Brill, beide Buchenwaldhäftlinge, eingebracht hatte. Benedikt Kautsky ( ) war ein führender Protagonist der österreichischen Sozialdemokratie. Sämtliche Tätigkeiten Kautskys fanden 1934 ein Ende mit dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei und der Freien Gewerkschaften durch die Regierung von Kanzler Engelbert Dollfuß in Österreich. Da er dem neuen Regime keine Konzessionen machte und auch nicht der Vaterländischen Front beitrat, wurde seine Arbeit als Angestellter immer stärker von Einschränkungen betroffen. Sehr bald begann er seine illegale antifaschistische Tätigkeit, in dem er der verbotenen Sozialdemokratie, der Partei der Revolutionären Sozialisten und den illegalen Gewerkschaften Informationen und Agitationsmaterial lieferte. Am 12. März 1938 wurde Kautsky von den Nationalsozialisten, die Österreich besetzten, aus dem Dienst entlassen. Man verhaftete ihn am 27. Mai 1938 und deportierte ihn am 31. Mai nach Dachau. Von dort kam er am 23. September mit den Transporten nach Buchenwald und wurde am 18. Oktober 1942 nach Auschwitz (Buna) verlegt, wo er im Lager Monowitz inhaftiert war und auf der Baustelle des I. G. Farben-Werks Zwangsarbeit leisten musste. Am 18. Januar 1945 überstellte man ihn wieder nach Buchenwald.

7 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 211 Abb. 2. Benedikt Kautsky ( ), Aufnahme 1945 im befreiten Konzentrationslager Buchenwald (Sammlung Roland Bärwinkel, Weimar) Der Lehrer, Politiker und Reichstagsabgeordnete der SPD, Hermann Brill, als Ministerialdirektor unter dem 15. Juli 1927 als Leser der Landesbibliothek verzeichnet, wurde im Dezember 1943 in das KZ Buchenwald eingeliefert und war dort Vorsitzender des illegalen Volksfrontkomitees. Seine Tätigkeit brachte eine starke Belebung der sozialdemokratischen Aktivitäten im Lager durch ein Zusammenwirken verschiedener politischer Richtungen unter den Häftlingen. Brill strebte eine gemeinsame politische Plattform der deutschen Nazigegner im Lager für die Zeit nach der Befreiung an, was ausdrücklich von den führenden Kommunisten unterstützt wurde. Hauptsächlich wurde ein Programm für die Nachkriegszeit erörtert. Nach der Befreiung des Lagers gründete er gemeinsam mit Benedikt Kautsky am 13. April 1945 den Bund Demokratischer Sozialisten und erarbeitete das Buchenwalder Manifest der Demokratischen Sozialisten des ehemaligen KZ Buchenwald, das an diesem Tag den deutschen und österreichischen Sozialdemokaten und Sozialisten im Lager bei einer Versammlung vorgelegt wurde. Dieses programmatische Papier enthielt Grundsätze für die zukünftige Entwicklung Deutschlands. Zur Überarbeitung des Textes unter dem Titel Buchenwalder Manifest für Frieden, Freiheit, Sozialismus bildete sich ein Komitee, das aus fünf deutschen und zwei österreichischen Sozialdemokraten bestand, darunter auch Benedikt Kautsky. Am 16. April wurde der ergänzte und veränderte Entwurf nach Beratungen als Aufruf und Programm der demokratischen Sozialisten in Buchenwald verabschiedet, unterzeichnet von 42 Sozialisten aus acht Ländern. Benedikt Kautsky gehörte als Mitglied des Komitees zu diesen. Die Programmschrift wurde in Exemplaren gedruckt und ab Juli 1945 in ganz Thüringen verbreitet. Es existiert ein Foto von Benedikt Kautsky Haft-Nr im KZ-Buchenwald, das kurz nach der Befreiung von den Amerikanern gemacht wurde. Dort ist er mit der erkennungsdienstlichen Nummer 42 abgebildet, da er als potentieller Zeuge für einen späteren Prozess gegen die Lagerleitung fotografiert wurde. Ein Schreiben des Thüringischen Volksbildungsministeriums vom 1. Juni 1945 gibt nähere Auskunft über Kautskys Situation: In der Landesbibliothek in Weimar wird vom 1. Juni 1945 an Dr. Benedikt Kautsky, wohnhaft in Weimar, KZ-Lager Buchenwald, als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beschäftigt. Wir weisen das Rentamt an, ihm auf die Dienstvergütung, die demnächst eingewiesen wird, alsbald einen Vorschuß von dreihundert Reichsmark zu zahlen. [ ] In Vertretung Dr. Gerlach. 17

8 212 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Kautsky hatte bereits einen Lebenslauf und eine Aufstellung über seine literarische und Vortragstätigkeit beim Ministerium vorgelegt. Dies war Voraussetzung, um nach einer Prüfung durch das Militärgouvernement eine Einstellung im öffentlichen Dienst zu erhalten. Das maschinenschriftliche Schreiben ist unterzeichnet mit Weimar, Buchenwald, den 27. Mai Dem Lebenslauf auf anderthalb Seiten ist zu entnehmen, dass sein Vater, Karl Kautsky, bereits am 17. Oktober 1938 in Amsterdam verstorben, und seine Mutter Luise Ende Oktober 1944 im KZ Birkenau/Auschwitz umgekommen war. Kautsky, österreichischer Staatsbürger, gab an, dass er Vater zweier Töchter und mit Dr. Gerda, geb. Brunn verheiratet sei. Meine Familie befindet sich in Holland; ihre Adresse kann ich nicht angeben, da sie seit zwei Jahren illegal leben musste. 19 Am 15. Juni 1945 schrieb das Ministerium an das Rentamt bezüglich der Zahlungsanweisung für Kautskys Dienstbezüge vom 1. bis 15. Juni 1945, Wohnort: KZ-Lager Buchenwald bei Weimar, dass es sich um die Vergütungsgruppe III handele, mit der Grundvergütung von 596 RM auf der freien Bibliothekarstelle. Unterschrieben war das Dokument von Friedrich Stier, dem Ministerialrat im Volksbildungsministeriums, der sich als Leiter der Abteilung Wissenschaft viele Jahre um die Belange der Bibliothek gekümmert hatte. In Absprache zwischen dem zum neuen Leiter der Bibliothek ernannten Paul Ortlepp, der Militäradministration und dem Volksbildungsministerium übertrug man Kautsky eine politisch brisante Aufgabe. Er sollte erste Untersuchungen zu den von den Nationalsozialisten aus Gewerkschafts- und Parteibibliotheken der Sozialdemokraten und Kommunisten, aus Schulbibliotheken und Büchereien von Frauenbildungsinstituten des Gaues Thüringen oder etwa denen der Zeugen Jehovas durch Beschlagnahmung und Raub in die Landesbibliothek gekommenen Beständen unternehmen. Die Landesbibliothek Weimar hatte neben der Jenaer Universitätsbibliothek im Gau Thüringen als Sammelstelle für diese zu sekretierende Literatur fungiert und erhielt nach bisheriger Erkenntnis Bestände dieser Provenienzen von 1934 an bis Ende Was sie für brauchbar hielt, verblieb; was sie nicht behalten wollte oder konnte, wurde zur Vernichtung abgegeben. In einem Brief am 8. Juni 1945 schreibt Kautsky unter der Adresse Weimar- Buchenwald, Konzentrationslager an Friedrich Adler: Ich bin jetzt hier in der Landesbibliothek beschäftigt und bemühe mich, die letzten Reste der s[einer] Z[eit] beschlagnahmten sozialistischen Bibliotheken aufzutreiben. In ein paar Wochen wird das wohl erledigt sein. Mir ist es sehr willkommen, auf diese verhältnismässig ruhige Weise wieder Anschluss an ein normales, vor allem an ein geistiges Leben zu gewinnen, denn wenn ich auch körperlich gut durchgekommen bin, so bin ich innerlich natürlich noch lange nicht fertig mit all dem Furchtbaren, was hinter mir liegt. 21 An diesem Tag schrieb Kautsky einen weiteren Brief nach New York. Dieser ging an Paul Hertz. Auch dort schildert er kurz seine gegenwärtige Tätigkeit in der Stadt: Vorläufig habe ich hier eine ruhige Stellung an der Landesbibliothek mit dem Spezialauftrag, mich um die ehemals beschlagnahmten sozialistischen Bücher zu kümmern. [ ] Wie sich meine Zukunft weiter gestaltet, mache ich davon abhängig, was mit Gerda [ ] ist; solange ich das nicht weiss, will ich hier bleiben, damit sie weiss, wo sie mich findet. 22

9 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 213 Im Ergebnis seiner ersten Beschäftigung mit diesen Beständen, die wir als NS- Raubgut zu werten haben, kam Kautsky zu dem Schluss, dass da kaum noch etwas zu holen sei. Bei längerer Überprüfung des Bestandes hätte er Werke seines Vaters Karl Kautsky entdecken können. Dessen Bücher waren wie Benedikt Kautskys eigene Publikationen auf den Schwarzen Listen in der Rubrik Politik und Wirtschaft sämtlich verboten und zu sekretieren gewesen. In einem Verzeichnis auszusondernder Literatur aus der aufgelösten Bibliothek der SPD-Ortsgruppe Berka a.d. Werra vom Oktober 1934 finden sich von Karl Kautsky die Werke Die soziale Revolution, Grundsätze und Forderungen der Sozialdemokratie sowie Friedrich Engels Leben. Bücher der sozialistischen und marxistischen Theoretiker Ferdinand Lassalle, Josef Diezgen, Friedrich Engels, Wilhelm Liebknecht und Karl Marx führt diese Liste weiter auf, dazu Werke der Weltliteratur von B. Traven Das Totenschiff und Der Schatz der Sieramadre, zudem Man nennt mich Zimmermann des Schriftstellers Upton Sinclair sowie sein Buch Jimmie Higgens als auch Erzählungen von Iwan Turgeniew und Maxim Gorkis Die Mutter. 23 Dies sind einige Autoren von einer einzigen der Listen, die über Jahre in der Zeit des Nationalsozialismus die Kisten begleiteten, die an die Thüringische Landesbibliothek Weimar verschickt worden sind. Diese übersandten Bücher wurden mit den beigelegten Frachtscheinen, also den Inhaltsverzeichnissen und den bereits vorhandenen Beständen abgeglichen, fehlendes behalten, das Übrige wurde eingestampft. 24 Von Karl Kautsky finden sich im Zugangsbuch für 1934 weitere Publikationen wie Der Ursprung des Christentums oder Die Klassengegensätze im Zeitalter der Abb. 3. Titelkarte aus dem Alpabetischen Zettelkatalog. Sie enthält alle wichtigen Informationen mit dem Datum der Inventarisierung unten links, der Benutzungseinschränkung mittels Stempel und der Bibliothekssignatur. (Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar)

10 214 AUFSÄTZE UND MISZELLEN französischen Revolution. Diese gelangten, deklariert als Geschenk, als NS-Raubgut an die Thüringische Landesbibliothek Weimar. Bereits am 14. Juni bat Benedikt Kautsky das Ministerium um Gewährung eines unbefristeten Urlaubs ohne Fortzahlung der Dienstvergütung, um nach 7jähriger Trennung in der Schweiz mit meiner Familie in Verbindung treten zu können. gez. Dr. Benedikt Kautsky, z. Zeit wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der LB Weimar. 25 Über Hermann Brill hatte Benedikt Kautsky bereits am 15. Mai 1945 in einem Brief geurteilt: So sind wir ohne Fühlungnahme mit der Internationale in einem Moment, wo wir ihrer am dringendsten bedurft hätten. [ ] Jedenfalls bitte ich Sie, alles zu tun, um möglichst bald Verbindungen herzustellen. Von den deutschen Genossen nenne ich Ihnen vor allem Gen. Hermann Brill, Weimar, als den geeignetsten. 26 Provenienz Hohlbaum Von Robert Hohlbaum sind verschiedene Buchgeschenke an die Bibliothek überliefert. Werke aus der Privatbibliothek; Bücher, die ihm zugesandt worden waren. Dazu gehört ein schmales Werk von Wilhelm Kohlhaas, Zwischen Tauber und Bodensee, das 1944 in der Feldpostreihe Meine Heimat als 4. Band im Verlag Stollberg, Berlin erschien. Ein Zusatz unterstreicht seine Bedeutung für einen größer angedachten Kontext, denn es heißt: Entnommen dem in Vorbereitung befindlichen Werke Deutsche Kulturlandschaft, herausgegeben von keinem geringeren als Hanns Johst. Unter der Provenienz Hohlbaum erfasst das Zugangsbuch im April und im Oktober 1945 größere Bestände an Veröffentlichungen. Die Registratur in der Landesbibliothek ist jedenfalls am 23. und 24. April 1945, den beiden ersten Tagen der Wiedereröffnung der Landesbibliothek, hauptsächlich damit beschäftigt, Bestände aus seinem Besitz zu inventarisieren und sie je nach Inhalt ordnungsgemäß auf alte Signaturgruppen zu verteilen. Wenn die Datumsangabe korrekt ist, wurde in der Erwerbungsabteilung bis zum 29. März, am 10. April und dann wieder ab dem 20. April gearbeitet; also unabhängig von den offiziellen Schließungszeiten durch die amerikanische Besatzungsmacht. Die Nummern 3516 bis 3554 im Zugangsjournal sind mit Werken aus dem Besitz von Dir. Dr. Hohlbaum belegt. Dabei handelt es sich um einen homogenen Bestand. Auf diese Weise erfahren wir etwas über den Leser, Sammler bzw. Buchbesitzer Hohlbaum. Bei Publikationen zur Entwicklung Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg, zu Deutschösterreich, Böhmen und dem Sudetenland ist eine unmittelbare Nähe zu Hohlbaums Herkunft und Weltanschauung unverkennbar. Schon ihre Titel signalisieren Entsprechendes: Kampflieder aus der Ostmark, Deutschösterreichs Wanderschaft, Kampf in Böhmen, Rechtskampf der sudetendeutschen Hochschulen, Reichsstadt Wien und Tagebuch-Notizen aus der Nachkriegszeit. In anderen Werken dominiert der Themenkomplex Nationalsozialismus und Deutsches Reich. Vom neuen Glauben, Volkhafte Dichtung der Zeit, Parole: das Reich, Deutsches Schauen oder Wir alle helfen dem Führer heißen die Titel. Ein wichtiges frühes Dokument des Treueeides von Dichtern gegenüber Adolf Hitler ist das 1933 erschienene Einhundert Dich-

11 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 215 ter. Glückwunsch und Bekenntnis von Standardwerke wie Rosenbergs Der Mythus des 20. Jahrhunderts und Hitlers Mein Kampf in der Ausgabe von 1938 überraschen. Vielleicht handelte es sich um Dubletten, so auch bei Baldur von Schirachs Wille und Macht, das sich ebenfalls nicht im Bestand erhalten hat. Einige Werke der Heimatdichtung und Epigonales komplettieren diesen Zugang. Die Landesbibliothek hatte auch vor Hohlbaums Arbeitsantritt Werke des Autors erworben. Darunter Auswahlbände mit Texten von Heinrich Heine und Aufsätze wie etwa zu Schiller, der in der Beilage der Literarischen Welt 1934 abgedruckt worden war. Hier gehaltene Zeitschriften und Reihen und Sammelbände enthalten Buchbesprechungen und Aufsätze Hohlbaums. Wenn auch häufig in geringem Umfang, so erscheinen doch in jedem seiner Dienstjahre an der Landesbibliothek ein oder mehrere eigene Werke und zahlreiche Nachauflagen. Mit Beginn seiner Tätigkeit in Weimar haben sich sechs Werke im Bestand erhalten, die im Zugangsjahr 1942 aufgeführt sind. Der laufenden Nummer nach sind dies die Novelle Heroische Rheinreise von 1941, die Gedichtauswahl Helles Abendlied von 1941, die Romantrilogie Frühlingssturm. Charfreitag, der Gang nach Emmaus. Pfingsten in Weimar. Die Geschichte einer deutschen Familie in 2 Jahrhunderten von 1940, die Novellen Sänger und Könige von 1929, die Künstlernovellen Die Stunde der Sterne von 1942 sowie eine Feldpostausgabe seiner Novellensammlung Symphonie in drei Sätzen von Im Zugangsbuch sind für 1943 zwei Werke nachgewiesen. Zwei unter dem Titel Der Herbst des Grafen von Avricourt 1943 veröffentlichte Erzählungen als auch Die Königsparade von 1942, die im Schlesien-Verlag Breslau in die Reihe Schlesische Dichter sprechen zur Front Aufnahme gefunden hatte. Prinz Eugen aus dem Jahr 1943, der Roman Die stumme Schlacht von 1944 sowie die Novellen Von deutscher Kunst von 1933 folgen im Zugangsbuch für Seinen Abschluss bilden zwei noch vorhandene Veröffentlichungen: Der Roman Das klingende Gift von 1930 sowie das aus dem Besitz der Bibliothek des Deutschen Nationaltheaters Weimar stammende Bühnenmanuskript der Tragödie Patroklos von Auf dessen Entstehungs- und Aufführungsgeschichte in Weimar ist bereits in Teil I eingegangen worden. 27 Die Signatur Dd 3 : 1270 (s) für das Manuskript seines Stückes zeigt an, dass von den allein hierunter versammelten Werken Hohlbaums etliche nach 1945 aus dem Bestand entfernt worden sein müssen, da die Signaturvergabe nach der Zahl mit (a) begonnen haben wird. Ganz unabhängig von den Verlusten durch den Bibliotheksbrand im September Im Zuge der durch die Alliierten befehligten Aussonderungen war die Bibliothek verpflichtet, die Nachweise in den Zettelkatalogen zu vernichten hatte der Alliierte Rat Werke Robert Hohlbaums gesperrt. 28 Auch in den Amtlichen Richtlinien über die Ausmerzung des nationalsozialistischen, des militaristischen und des imperialistischen Schrifttums, vom Land Thüringen 1945 herausgegeben 29, findet sich unter den Romanen mit nationalsozialistischer und imperialistischer Tendenz von dem einst viel gelesenen Autor das Werk Zweikampf um Deutschland. In den Listen der auszusondernden Literatur mit ihren Nachträgen bis 1952 tauchen auch Werke Hohlbaums auf. Angezeigt sind in der ersten von 1946 gleich vier Werke: Die Ahnen des Bolsche-

12 216 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Abb. 4. Hans Friedrich Blunck ( ), erster Präsident der Reichsschrifttumskammer (Reproduktion aus: Dichter schreiben über sich selbst. Jena 1940, S. 17) wismus, Herrsching 1937; Front der Herzen, Berlin 1944; Das letzte Gefecht, München 1943 und Heldische Prosa, Leipzig Der zweite Nachtrag von 1948 enthält Der Held von Kolberg, Stuttgart 1935, im dritten Nachtrag von 1952 ist Zukunft in der Ausgabe Leipzig 1922 registriert. Zeitgleich mit der Entnazifizierung der Bestände arbeitete die Landesbibliothek Weimar ab dem 8. Oktober 1945 im Zugangsbuch Bücher unter der Provenienz Dr. Hohlbaum, Weimar ein. Zu den Verfassern gehörten außer Hohlbaum selbst die nationalsozialistischen Autoren Bruno Brehm und Hans Friedrich Blunck. Als in der Benutzung eingeschränkte Zensurexemplare blieben einige seiner Werke im Bestand, erhielten jedoch andere Signaturen. Erwerbungen unter Hohlbaums Leitung Im Folgenden können zum Thema nur erste Ergebnisse vorgestellt werden, da nicht sämtliche Quellen bekannt noch ausgewertet sind. Momentan prüft die Bibliothek im Zuge der Ermittlungen zu NS-Raubgut den Anfangsverdacht, dass die Zugangsbücher bereinigt worden sind. 30 Unter den Erwerbungen belletristischer Literatur von Autoren, die Hohlbaums Milieu zuzuordnen wären, mag sich manches Buch befinden, das als Geschenk an die Landesbibliothek gekommen ist. Ein beträchtlicher Teil aus bestimmten Signaturgruppen (z. B. Dd 4) ist als Brandverlust anzusehen. Darunter zählen auch einige der hier im Kapitel aufgeführten Werke. Weitere ehemals vorhandene Bestände, insbesondere von jenen Autoren, die als Kollaborateure und Aktivisten zu gelten haben, sind durch von den Besatzern veranlasste Aussonderungen nach 1945 und in Fortsetzung bis in die 1950er Jahre aus dem Bestand entfernt worden. Ihre Werke wurden an die Militäradministration abgeliefert oder zur Vernichtung übergeben. Ein Teil dieser Werke ist jedoch nach Überprüfung, insbesondere in den Jahren 1948/50, im Bestand der Bibliothek verblieben, häufig als Zensurexemplar. 31 Unter dem unbearbeiteten Bestand können weitere Erwerbungen vermutet werden. Von Bedeutung im Zusammenhang mit Hohlbaums Amtieren in der Landesbibliothek sind deshalb solche Schriftsteller untersucht worden, die als Österreicher 32, aus der Tschechoslowakei stammend, als politische Verbündete des NS- Regimes wahrgenommen werden konnten. Ein Teil von ihnen wurde mit zentralen Funktionen im Kulturapparat des Reiches 33 als Schwerter des Geistes beauftragt

13 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 217 und erhielt, wenn auch auf unterschiedliche Weise, eine frühzeitige wie großzügige Förderung als Dichter und als Kulturpolitiker durch den NS-Staat. Dazu zählen die Vergabe von Stipendien, die Aufnahme in die Liste der besonders zu fördernden Autoren bis hin zur sogenannten Gottbegnadetenliste Adolf Hitlers. Preisvergaben, Teilnahmen an propagandistisch intendierten Schriftstellertreffen, an Lesereisen an die Front in den besetzten Gebieten, geschahen unter ihrer Mitwirkung. Genehmigte Freistellungen von Dienstpflichten, um auch im Sinne des Auftraggebers Werke zu verfassen, gehörten zu den begehrtesten Weihen, insbesondere während des Krieges. Mithin Privilegien, erteilt von den mächtigen Herrschern an jene, die von dieser Macht nicht nur partizipierten, sondern aktiv zum Erhalt dieser Herrscher und ihrer Macht beitrugen. Das Spektrum der zeitgenössischen Literatur, die in Hohlbaums Amtszeit Einzug in die Landesbibliothek hielt, korrespondiert sinnfällig mit dem kulturpolitischen, ideologischen und literaturstrategischen Netzwerk, das Hohlbaum erst von Österreich und dann von Duisburg aus auf- und schließlich in Weimar ausbaute, bzw. in das er eingebunden war. Wegbereiter und treue Vasallen der schreibenden Zunft des Dritten Reiches, die nach 1933 mit führenden Funktionen in der NS- Kulturpolitik belohnt wurden, waren sie allesamt: Hans Friedrich Blunck, völkischer Autor und von 1933 bis 1935 als Präsident der Reichsschrifttumskammer unmittelbar am Ausschluss und an der Verfolgung von Berufskollegen beteiligt, der schon erwähnte Bruno Brehm und ganz besonders Mirko Jelusich. Ihn und Hohlbaum verband eine lebenslange Freundschaft, die auch auf gemeinsamen politischen Idealen basierte. Mirko Jelusich gründete den Kampfbund für deutsche Kultur und leitete nach dem Anschluss Österreichs 1938 für kurze Zeit kommissarisch das Wiener Burgtheater. 34 Zur besonderen Geschichte der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek gehört, dass nach 1945 Bestände an regimetreuer bis nationalsozialistischer Literatur mit den Aussonderungslisten zunächst abgeglichen worden sind, der Bestand ist nachweislich mehrfach überprüft worden. Werke dieser Autoren, die im Bestand verblieben, hat man als sogenannte Zensurexemplare mit einem entsprechenden Vermerk auf der Titelkarte, mit einem Kürzel im und mit einem Kennzeichen auf dem Buch für eine erteilte Benutzungseinschränkung belegt. Zugleich sind dadurch nicht wenige Werke der Bibliothek erhalten geblieben, wenngleich die Zeiten vorbei waren, nach denen man, wie heute noch üblich in Österreich, sämtliche Werke eines Hohlbaum und anderer Mitgestalter des Systems frei zu entleihen sind. Teilnehmer an den Schriftstellertreffen in Weimar und aus dem Umkreis von Hohlbaum Die Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen, das ist durch vielfache Studien belegt, wird den Autoren vielfältige Chancen zur Förderung und Veröffentlichung eröffnet haben, wo es sich um Ausländer handelte, zur Übersetzung ins Deutsche und damit zu Veröffentlichungen im Dritten Reich, dem Land mit dem stärksten Buchmarkt und dem größten Einfluss auf das Verlagswesen von halb Europa. Die vorgestellten Autoren und ihre Vitae sind auch ein Abbild der sich radikalisieren-

14 218 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Abb. 5. Gründungsurkunde der Europäischen Schriftsteller-Vereinigung (Reproduktion aus: Europäische Literatur 1(1942) 2, S. 12)

15 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 219 den Gesellschaft, in der es einen vielgestaltigen Alltag, die Stillen, die Verstummten, die Mitläufer und Konjunkturritter, die äußerlich Angepassten, die Bluthunde und die Hetzer unter den Menschen und also auch Schriftstellern gab; die Gewöhnung, die Gewohnheiten und das Gewöhnliche. Die meisten Autoren erhielten in der Landesbibliothek die damals übliche Grundsignatur Dd 4, von einigen, unter anderem betrifft dies Werke von Karl Heinz Strobl, sind auch Veröffentlichungen unter anderen Signaturgruppen erfasst. Dies könnte darauf deuten, dass man erst ab einem bestimmten Zeitpunkt mit Dd 4 begonnen hat oder ältere, nach Wissensgebieten geordnete Signaturgruppen fortsetzte. Reduzierungen im Bestand der Bibliothek können zwei wesentliche Ursachen haben, in der zweiten führt die Bibliothek den Nachweis in der Datenbank Brandverluste. Die erste dürfte darin zu suchen sein, dass die Bibliothek nach 1945 ihre Bestände zu bereinigen hatte. Da Nachweise darüber bislang nur in einigen Aufsätzen des Verfassers geführt sind und die Zugangsbücher keinen entsprechenden Vermerk enthalten, bleiben die Erkenntnisse zu diesem Vorgang eingeschränkt. Wenn noch dazu Teilbestände gar nicht erst inventarisiert worden sind sondern gleich ausgesondert wurden, bleibt auch hier in der Betrachtungsmöglichkeit ein toter Winkel. Einiges an zum Brandverlust gehörenden Werken ist mittlerweile wiederbeschafft worden oder als Schenkung, als Ersatzexemplar an unsere Bibliothek gelangt. Die Gründungs-Urkunde der Europäischen Schriftsteller-Vereinigung (ESV) in Weimar enthält die Unterschriften von Autoren aus fünfzehn Nationen. Sie alle sind heute nahezu vergessen. Aber das war damals nicht vorauszusehen, im Gegenteil. Deshalb ist es wichtig, zu erwähnen, dass das einzige in dieser Zeit auf Deutsch erschienene Buch des Dänen Svend Borberg ( ), die bei Hoffmann und Campe verlegte Tragödie Sünder und Heiliger ein Jahr nach ihrem Erscheinen im Zugangsbuch 1943 eingearbeitet wurde. Svend Borberg engagierte sich bis 1945 kulturell für Nazideutschland. Im März 1942 war er der Unterzeichner der Stiftungsurkunde der Europäischen Schriftstellervereinigung für Dänemark, die durch Goebbels als Konkurrenz zum PEN-Club aufgebaut werden sollte. Innerhalb der ESV fungierte Svend Borberg als Sprecher Dänemarks. Gleichzeitig sah er sich in den 1940er Jahren als Mittler zwischen Nazideutschland und Dänemark und wurde bereits 1940 für Verdienste um die deutsch-dänischen Beziehungen mit der Humboldt-Medaille der Deutschen Akademie in München ausgezeichnet. Das Werk Europäische Dichterreise durch Deutschland : Reiseeindrücke eines finnischen Schriftstellers in Deutschland des Autors Arvi Kivimaa ( ), der ebenfalls dem ESV beigetreten war, veröffentlichte ein Berliner Verlag 1944; ein Exemplar befindet sich im Besitz der Bibliothek. Kivimaa berichtete 1942 über seine Teilnahme an einer Dichterreise durch Deutschland zum Treffen in Weimar in seinem Artikel Finnische Betrachtung. 35 Leben und Werk dieses Dichters nach dem Krieg zeigen, um wie viel stärker sein Wirken und sein Interesse durch seine lange Tätigkeit als Vermittler zwischen der finnischen und der deutschen Kultur, die sich nie auf das Dritte Reich einschränken ließ, geprägt war. In Biogrammen werden hier einige der Autoren vorgestellt und Werke, die sich im Besitz der Bibliothek befinden bzw. befanden; ergänzt durch Hinweise auf

16 220 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Beschlüsse der Alliierten zur Aussonderung von Literatur aus den Bibliotheken ab 1945, die eben auch Werke der hier vorgestellten Autoren betrafen. Svend Fleuron ( ) 1941 nahm der dänische Autor am Weimarer Dichtertreffen teil und schrieb in der Zeitschrift Europäische Literatur der dort gegründeten Europäischen Schriftsteller-Vereinigung begeistert über den Krieg. 36 Von diesem dänischen Autor sind mindestens vier seiner ab 1942 ins Deutsche übertragenen Bücher in Hohlbaums Amtszeit angeschafft worden. Nachgewiesen ist, dass zehn Publikationen von ihm, in der Hauptsache handelt es sich dabei um bei Diederichs in Jena ins deutsche übertragene Tierbücher, zu den Verlusten durch den Brand gehören. Fani Popova-Mutafowa 37 ( ) Die bulgarische Autorin war Teilnehmerin am Weimarer Dichtertreffen und Mitglied der in Deutschland initiierten Europäischen Schriftsteller Vereinigung (ESV). Deswegen wurde ihr nach dem Krieg eine faschistische Einstellung vorgeworfen und sie wurde zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Ihr historischer Roman in deutscher Übersetzung Der letzte der Assenows, der 1942 erschien, kam 1943 ins Haus und gilt als Brandverlust. Für ihr Werk Legende wurde sie 1942 von der Stadt Weimar mit einem Ehrengeschenk ausgezeichnet. 38 Eine weitere Übersetzung erschien unter dem Titel Joan Assens Ruhm und glückliche Zeit: Historischer Roman, übersetzt von Boschana Blagoewa und Karl Seeliger im Karl H. Bischoff Verlag Berlin Ernest Claes ( ) Der flämische Autor gehört in Flandern zu den meistgelesenen Autoren. Claes stellte sich hinter die nationalistische Einheitsbewegung Flanderns (VNV), die nationalsozialistische Verbindungen unterhielt. Von drei nach 1942 erschienenen Werken sind zwei in deutscher Übertragung 1944 für die Bibliothek angeschafft worden. Zum einen die Autobiographie Jugend von 1943, zum anderen Bruder Jacobus. Ein weiteres Werk, das im Insel-Verlag Leipzig 1943 erschienene Black, die Geschichte eines Hundes, gelangte aus der Privatbibliothek von Rilkes Lektor im Insel-Verlag Fritz Adolf Hünich ( ) als Schenkung nach 1945 an die Bibliothek. Hünich machte sich im Umfeld des Dritten Reiches verdient um die Stefan Zweig-Bibliographie und galt unter anderem als Goethe-Forscher. Die von Ernest Claes Landsmann Wies Moens ( ) herausgegebene zweisprachige Sammlung Das flämische Kampfgedicht bei Eugen Diederichs Jena, bei dem zur selben Zeit das Gesamtwerk von Agnes Miegel erschien, hat sich im Bestand seit seiner Inventarisierung 1942 erhalten. Moens war nach 1947 in Abwesenheit als Kollaborateur zum Tode verurteilt worden und starb im Exil. Felix Timmermans ( ) 1941 nahm er am Weimarer Dichtertreffen teil, wo von den kollaborationswilligen europäischen Schriftstellern die Europäische Schriftsteller-Vereinigung gegründet

17 Roland Bärwinkel Die Thüringische Landesbibliothek Weimar von 1942 bis 1945 (Teil II) 221 wurde. Der flämische Autor und Maler war mehrfach für den Nobelpreis vorgeschlagen. Von ihm wurden zwischen 1942 und 1945 mehrere Publikationen eingearbeitet. Im Erscheinungsjahr 1942 verzeichnet das Zugangsbuch den Titel Pallieter. Mit Zeichnungen des Dichters sowie 1943 den in diesem Jahr erschienenen Roman Die Familie Hernat. Das Erwerbungsjahr 1944 bildet den Schwerpunkt. Sankt Nikolaus in Not und andere Erzählungen, aus dem Flämischen übertragen von Anna Valeton-Hoos, von 1940, kam 1944 ins Haus wie das 1941 veröffentlichte Die Elfenbeinflöte. Seltsame Geschichten aus dem Beginenhof. Dazu kam aus demselben Jahr Die sehr schönen Stunden von Jungfer Symforosa, dem Beginchen als auch Die Märchen von Philipp Otto Runge, 1943 publiziert mit Bildern von Felix Timmermans. Abb. 6. Felix Timmermans ( ) (Reproduktion aus: Europäische Literatur 1 (1942) 7, S. 16) John Knittel ( ) Der schweizerische Autor, Mitglied des PEN-Clubs England vor 1920, schrieb seine Werke in englischer Sprache setzte er sich vergeblich für die verurteilten Freunde seiner Tochter ein, die zum Widerstandskreis der Weißen Rose gehörten. Er trat 1945 aus dem Schriftstellerverband der Schweiz aus, da man ihn als Nazifreund beschimpfte kamen zwei seiner 1944 erschienenen Bücher ins Haus: Abd-el-Kader. Roman aus dem marokkanischen Atlas und der Roman Amadeus, beide gelten heute als Brandverluste. József Nyirő ( ) Die in Siebenbürgen spielenden Romane des Ungarn sind außer ins Deutsche ins Holländische, Italienische und in andere Sprachen übersetzt worden. In seinem Bericht Blick auf das kämpfende Deutschland 39 schildert er seine Eindrücke von einer Fahrt zum 1942er Dichtertreffen in Weimar und bemerkt die große und stolze Opferbereitschaft eines Volkes, das seinen Kampf der ganzen Welt gegenüber siegreich bestehen wird. Über die Toten dieses Krieges sagt er: Sie sind keine Opfer, sie sind die gesegneten des Vaterlandes. Seine Impressionen aus Weimar hören sich so an: Ich wartete in Weimar gespannt auf das Essen, das der Minister zu Ehren der ausländischen Schriftsteller gab. Und mein Kinnladen fiel herunter, als ich sah, daß der Ober die Marken des Ministers ebenso abschnitt wie die meinen. Von ihm kam Der Uz : Roman aus den Schneebergen Siebenbürgens, ein Buch von 1937, 1942 an die Bibliothek; 1944 dann die beiden 1941 veröffentlichten Werke Denn keiner trägt das Leben allein sowie Die Totenpfähle : ein Buch aus Siebenbürgen. Diese Werke müssen als Brandverluste angesehen werden.

18 222 AUFSÄTZE UND MISZELLEN Franz Spunda ( ) Der Autor stammt aus Olmütz, war Mitglied im Bund deutscher Schriftsteller Österreichs und nach dem Anschluss 1938 Landesleiter des Reichsverbandes. Zwischen 1942 und 1944 gelangten verschiedene Werke an die Bibliothek. Mit zwei seiner Bücher über Griechenland ist Spunda bereits vor Hohlbaums Amtszeit in der Bibliothek vertreten. Seine Romane Romulus, Der Herr vom Hradschin über Kaiser Karl IV. und Minos oder die Geburt Europas sowie die Sachbücher Das Weltbild des Paracelsus und Geschichte der Medici erwarb die Bibliothek unter Hohlbaum. Als Brandverlust haben die Werke Minos, Romulus und Der Herr vom Hradschin zu gelten. Karl Heinz Strobl ( ) Dieser sudetendeutsche Autor avancierte nach dem Anschluss zum Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Österreich. In dieser Funktion agierte er zugleich als Repräsentant der Berliner Zentrale mit der höchsten Machtbefugnis innerhalb des literaturpolitischen Herrschaftsapparates des NS-Regimes. 40 Von diesem Autor sind schon vor 1933 Publikationen in die Bibliothek gelangt und dort auch nachgewiesen. Bühnenmanuskripte finden sich in der entsprechenden Signaturgruppe Bm, Werke zu Bismarck unter der entsprechenden Signaturgruppe Bism. Rückwirkend eingearbeitet wurden in Hohlbaums Amtszeit Werke aus den 1930er Jahren, dann jeweils seine aktuellen Publikationen zwischen 1942 und Von Die Fackel des Hus, 1942 bis zu Die Runen und das Marterholz, 1936, Zugang Sechs der ehemals vorhandenen Bücher des Autors, fünf davon erschienen zwischen 1933 und 1945, sind als Brandverlust verzeichnet. Mirko Jelusich (eigentlich Vojmir Jelusich, ) Dieser österreichische Autor verfasste historische Romane mit totalitärer Ideologie und wurde als zuverlässiger PG nach dem Anschluss oder sogar sofort am selben Tag zum Intendant des Burgtheaters gemacht. 41 In internen Streitigkeiten zwischen den Ministerien verlor er diesen Posten schnell. Von diesem Schriftsteller und Freund Hohlbaums wurden an der Bibliothek die zwischen 1942 und 1943 erschienenen Werke hauptsächlich 1943 in den Bestand aufgenommen. Womöglich ist er nur ein Beispiel für den Fall, dass befreundete Dichterkameraden ihre Werke als Geschenke austauschten. Die beiden ehemals vorhandenen Bücher über Heinrich den Löwen, Der Löwe, bei Eher 1942 erschienen, und Der Ritter über Franz von Sickingen von 1943 sind zu den Brandverlusten zu zählen. Schon im ersten Nachtrag zu den Listen der auszusondernden Literatur von 1947 sind fünf seiner Werke aufgeführt. Bruno Brehm ( ) Unter den österreichischen Schriftstellern und Nazirenegaten, nennt ihn Carl Zuckmayer als Verfasser von nationalistisch eingestellten, im großdeutschen Sinn gehaltenen Romanen über die Historie der letzten Habsburger schon vor dem Anschluss mit den Nazis liebäugelnd ohne sich offen zu deklarieren einen

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