Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren

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1 Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren

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3 Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum 25. Mai Februar 2018 und 26. Februar März 2019 (in veränderter Form) Peter Peer Vorwort Günther Holler-Schuster Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren Gudrun Danzer Kaiser, König, Edelmann, Bürger... Anmerkungen zum Porträt im 19. Jahrhundert Aristokratische Porträts in politischem Kontext Identität durch regionale Tracht Privatheit und bürgerliche Realität Selbstdarstellungen Künstler/innen und ihre Rollen Masken und Rollenspiel Menschenbild und Öffentlichkeit Informelle Gestik und Auflösung des Menschenbildes nach 1945 Segmentierung von Körper und Gesicht Medienrealität und Pop-Art Zeit als Kriterium zur Darstellung des Menschen Menschendarstellung in Daten, Schrift und Zahlen Jasmin Edegger Biografien der dargestellten Personen Verzeichnis der Werke Impressum

4 6 5 Vorwort Peter Peer Porträts zählen zu den ältesten Themen der bildenden Kunst. Im Vergleich mit anderen künstlerischen Gattungen haben sie auch nie an Aktualität verloren. So ist das Bedürfnis des Menschen, ein Abbild seiner selbst zu schaffen, ein Phänomen, das man von der Antike, wo das Porträt im heutigen Sinn entstanden ist, bis zur Gegenwart verfolgen kann. Ganz gleich zu welchem Zweck als intimer Blick auf das Wesen einer Person bis hin zur öffentlichen Repräsentation von dynastischer Macht und Größe, die Faszination von Porträts ist bis heute ungebrochen. All dies tritt nicht zuletzt im Zeitalter der Sozialen Medien unter dem Aspekt einer global entgrenzten Individualkommunikation so deutlich wie noch nie zuvor in Erscheinung. Etwa indem sich das Schießen von Selfies (zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit) zu einem wahren Boom entwickelt hat und ein Unternehmen wie Facebook (ein vielsagender Name!) innerhalb weniger Jahre zu einem der finanzkräftigsten globalen Konzerne aufgestiegen ist. Eine Ausstellung zum Thema Porträt ist schon aus diesem Grund ein zeitlos aktuelles Unterfangen. Im vorliegenden Fall war es auch einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass das Thema seitens des Museums in Angriff genommen wurde: 2016 kam die Neue Galerie Graz in den Genuss einer großzügigen Schenkung des Kunstsammlers Helmut Suschnigg, der dem Haus mehrere Hundert Werke überließ, worunter sich hochkarätige Arbeiten von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Alex Katz, Kiki Kogelnik, Tony Cragg u. a. befanden. Eine Präsentation lag nahe, doch sollte sie einem wissenschaftlichen Anspruch genügen, weshalb die Neuzugänge in einen thematischen Kontext sowie mit der bestehenden Sammlung in Verbindung gesetzt werden sollten. So entwickelten Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster mit der von ihnen kuratierten Ausstellung Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren ein anspruchsvolles Konzept, das einen Bogen vom 19. Jahrhundert über die Zwischenkriegszeit und die Vorboten der Massenkultur in der Pop-Art bis hin zu aktuellen Positionen des Porträts spannt. Anhand von 380 nach 12 Themenbereichen gegliederten Werken behandelt die Schau unterschiedlichste Aspekte und Funktionen des Porträts in einer Vielfalt der Medien vom Tafelbild bis zur Videoskulptur. Die Namen der Künstler/innen reichen vom Lokalen bis zum Internationalen wobei die bemerkenswerten großformatigen Gemälde und Druckgrafiken der amerikanischen Pop-Art, welche durch besagte Schenkung der Sammlung Suschnigg ins Haus kamen, erstmals zu sehen sind. Auch wenn ein großer Teil der Ausstellung aus den Beständen der Neuen Galerie Graz bestritten wird, trugen zum Gelingen der Schau auch wichtige Leihgaben bei, u. a. von der Stadt Graz, der Karl-Franzens-Universität Graz und der Industriellenvereinigung Steiermark. Weiters erhielten wir Leihgaben aus der Sammlung Suschnigg. Ich freue mich auch, dass wir aus dem reichen Schatz der Sammlungen des Universalmuseums Joanneum schöpfen konnten. So erhielten wir abteilungsübergreifende Unterstützung durch die Sammlungen der Alten Galerie, der Kulturhistorischen Sammlung, der Multimedialen Sammlungen sowie der Sammlung Volkskunde. Ihnen allen gilt mein Dank. Für die Idee, das Konzept und die Umsetzung dieser umfangreichen Schau und des Katalogs danke ich der Kuratorin Gudrun Danzer und dem Kurator Günther Holler-Schuster sehr herzlich. Weiters danke ich dem Team des Universalmuseums Joanneum, im Besonderen den folgenden Personen: Jasmin Edegger, die für dieses Projekt als kuratorische Assistenz fungierte. Jörg Eipper-Kaiser für das verlässliche Lektorat der Katalog- und Ausstellungstexte. Karin Buol-Wischenau für die grafische Gestaltung des Katalogs. Astrid Mönnich und Henrik Klug für die umsichtige Registratur. Paul-Bernhard Eipper und seinem Team für die konservatorisch-restauratorische Betreuung der Ausstellung. Brigitte Lampl und Christian Schmaranz für die ausstellungsgerechte Aufbereitung der Werke aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz. Robert Bodlos und seinem Team für die technische Umsetzung der Ausstellung. Monika Holzer-Kernbichler und Antonia Veitschegger für die adäquate Aufbereitung und Vermittlung dieses weitgespannten Themas für unsere Besucherinnen und Besucher. Anita Brunner-Irujo und Barbara Ertl-Leitgeb für das Konzept der Web-Präsentation der Ausstellung. Weiters sei allen Personen aus den unterschiedlichen Abteilungen unseres großen Hauses gedankt, welche diese Ausstellung in ihren unterschiedlichsten Aspekten ihrer Vorbereitung und während ihrer Dauer mitgetragen haben.

5 8 9 Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren Günther Holler-Schuster Die letzten 200 Jahre bis heute sind es, die das vorliegende Projekt umfasst und auf unkonventionelle Weise zur Darstellung zu bringen versucht. Unkonventionell deswegen, weil es nicht den kunsthistorischen Gepflogenheiten bzw. Gesetzmäßigkeiten folgt. Man wird keine strenge chronologische Einteilung, keine Formanalysen und Kategorisierungen nach Medien und Material finden. Das Bild eines Menschen ist letztlich nicht ausschließlich auf die Kunst reduzierbar. Im privaten Alltagsgebrauch explodiert das Porträt bzw. das Selbstporträt oder auch das Gruppenporträt derzeit geradezu in alle Richtungen. Nicht umsonst heißt einer der verbreitetsten Social-Media-Kanäle Facebook. Mehr denn je geht es heute um das richtige Bild am richtigen Ort am besten überall, am besten unentwegt und live. Likes und vorenthaltene Likes können, wie man hört, enorme psychische und soziale Verwerfungen bedeuten. Dabei werden natürlich Momente des jeweiligen Äußeren besprochen, bewertet und kategorisiert. Das Bild war noch nie so wichtig wie heute und die mediale Vielfalt, in der man wenigstens hin und wieder vorkommen sollte, war noch nie so groß. Die Kunst ist in dieser Situation längst nicht mehr maßgeblich, was die Selbstdarstellung angeht, vielmehr dockt auch sie an den globalen Hype um das Bild an. Jahrhundertelang allerdings war sie es, denn erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts relativierte sich das Primat der Bilderzeugung. Technische Erfindungen wie die Fotografie machten der Malerei plötzlich Konkurrenz und haben sich bis heute ausgebreitet und verselbstständigt. Es herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass die Kategorie Porträt- bzw. Menschendarstellung eines der komplexesten und umfassendsten Themen der Kunstgeschichte ist. Eine Auseinandersetzung damit wenn sie noch dazu entlang eines bestehenden Sammlungsbestandes erfolgt kann daher nur ein Ausschnitt sein. Auch ist es nicht selbstverständlich und nicht allein sinnstiftend, sich nur an der kunsthistorischen Vorgangsweise zu orientieren. Gerade im gegenwärtigen Diskurs scheinen erweiterte Betrachtungsweisen und inhaltliche, die Zeiten überspringende Gegenüberstellungen eher aussagekräftig zu sein als beispielsweise streng chronologische Einteilungen. So ist es auffällig, dass im 20. Jahrhundert radikale Veränderungen von ästhetischen Auffassungen und von künstlerischen Produktionsbedingungen sowie ein vielfach revolutioniertes Menschenbild gerade das Porträt stark unter Druck gesetzt haben bzw. dieses unterschiedlichen formalen Verwandlungsprozessen ausgesetzt ist. Unter dem Eindruck von Forschungsergebnissen aus Psychologie, Philosophie, Soziologie und Naturwissenschaften erschien das Subjekt plötzlich unter neuen Gesichtspunkten. Die Zunahme der Mediatisierung und das Bewusstsein für die Manipulierbarkeit von Bildern förderten allgemein auch die Skepsis, ob das menschliche Abbild als Ort der individuellen Identität exklusiv existiert und betrachtet werden kann. Auf der Suche nach neuen Formen zur Erfassung des Persönlichen innerhalb der bildenden Kunst wurden und werden zwar die Bedingungen und Formulierungen der Porträtkunst reflektiert, genauso werden aber auch überkommene Konventionen der bildlichen Darstellung gebrochen. Man muss kein Gesicht malen, um eine Person darzustellen. Man muss zu diesem Zweck gar nicht malen oder in Stein meißeln. Längst sind Technologien wie Foto, Film, Video an die Stelle der klassischen Disziplinen getreten und haben so eine Krise in der Repräsentation bewirkt, die ein Umdenken zur Folge hatten. Der Mensch kann durch die Malerei malträtiert werden Expressio nismus, Informel. Er kann in seiner Bewegung gezeigt werden Futurismus. Die psychischen Antriebe und Abgründe können ins Bild gebracht werden Surrealismus. Der Kubismus versucht den Menschen zu segmentieren, ihn gleichsam alternativ zusammenzusetzen. Das alles ist selbstverständlich nicht an die Malerei gebunden, sondern erfährt in jeder neuen Erfindung innerhalb der Bildtechnologie auch einen inhaltlichen Fortschritt. So steht am vorläufigen Ende dieser Entwicklung der Mensch als Datenstruktur. Das objektive Bild des Menschen ist heute ein anderes als jenes in der Kunst. Der Gen-Code eines Menschen sagt mehr über ihn aus als ein Gemälde. Der ursprüngliche Gedanke im Zusammenhang mit der Porträtmalerei, die Erinnerung an jemand Abwesenden, wird in dieser Phase vollständig ignoriert. Man wird sich eher das Foto eines geliebten Menschen zur Erinnerung aufheben als dessen Fieberkurve. Schon eine der Ursprungslegenden der Malerei stellt die Auseinandersetzung mit dem Abwesenden ins Zentrum und ist somit auch aussagekräftig in Bezug auf die Porträtdarstellung. Plinius d. J. berichtet von der Tochter eines korinthischen Töpfers, die den Umriss ihres Geliebten festhielt, indem sie den Schatten des Schlafenden an der Wand umzeichnete. Dies soll das erste Mal sein, dass jemand versucht hat, ein Porträt anzufertigen, das sich gegen die Abwesenheit richtet. Stellt man sich diese Umrisszeichnung des am Bett liegenden Geliebten bildlich vor, muss man trotz aller Realität die Linie folgt exakt dem Liegenden erkennen, dass sich die Zeichnung nicht mit dem konventionellen Abbild eines Menschen deckt. Es müsste eigentlich eine abstrakt anmutende Form sichtbar werden, die nur mit viel Fantasie als Bild eines Liegenden lesbar ist. Aus heutiger Sicht mutet diese Legende höchst konzeptuell und gleichzeitig abstrakt an. Nicht das Gesicht wird dargestellt, sondern ein linearer Körperumriss. Somit sind hier schon wesentliche Optionen in Bezug auf die Darstellung des Menschen angelegt. Obwohl die Porträtkunst in der Folge auf das Gesicht beschränkt wurde, war beispielsweise

6 10 11 die Wiedergabe in Halb- und Ganzfigur genauso selbstverständlich, wie es in der jüngsten Vergangenheit die Segmentierung des Körpers bzw. des Gesichtes ist. Einzelteile wie Augen, Ohren, Gliedmaßen, Genitalien etc. werden unter dem Eindruck der technischen Medien in Formulierungen wie Collagen oder Montagen isoliert oder neu im Bild zusammengefügt, oder führen eine Art Eigenleben. Wiedererkennung ist dabei nicht oberstes Ziel. Vielmehr hat man es hier mit einer Form der Konstruktion des Individuums zu tun ein Aspekt, der im heutigen Bewusstsein für jedes Porträt auch retrospektiv gilt. Das Selbst entsteht im Bild, oder durch das Bild entstehen mehrere und unterschiedliche Formen des Selbst. Wenn man einer anderen Ursprungslegende der Malerei folgt jener des Narziss, der sich selber im Spiegelbild einer Wasseroberfläche betrachtet, gelangt man zum Gesicht als kommunikative Kraft. Leon Battista Alberti sieht im 15. Jahrhundert im Spiegelbild den Ursprung der Malerei. Man könnte aber aus heutiger Sicht weiter denken und Narziss nicht nur als eitlen Selbstbetrachter ansehen, sondern aktuelle Formen der Selfie-Fotografie in diese Tradition stellen. Die Kamera wird beim Selfie zum Spiegel und das Gesicht ist das einzige Sujet. Narziss war nicht nur Dargestellter, er war auch gleichsam der Produzent des Bildes und er verliebte sich zudem noch in sein eigenes Bild. Bei der Selfie-Fotografie befinden sich Dargestellte und Produzenten in Personalunion. Man hat damit ein Höchstmaß an Demokratisierung in Bezug auf die Bildproduktion erreicht heute gibt es potenziell genauso viele Bildproduzenten wie Dargestellte. Sie alle gehen wohl auf ihren Stifter, den mythischen Sohn der Nymphe Leiriope und des Flussgottes Kephissos, zurück. Ob sie sich auch alle in ihre Selfies verlieben? Die Omnipräsenz des Einzelnen ersetzt jedenfalls heute jene des Herrschers. Die Präsenz im Bild hat jedoch auch andere Ursprünge und Bedeutungen. Um die Macht beispielsweise eines römischen Kaisers zu erhalten, musste der Herrscher allgegenwärtig sein. Ob sein Bild auf Münzen geprägt oder als Standbild bzw. Büste in allen Provinzen zugegen war, es war das Bild des abwesenden Kaisers, dem man auf diese Weise Ehrerbietung entgegenbrachte und dessen Bildnis man anbetete. Bis in unsere Tage werden Bundespräsidenten, Landeshauptleute, Bürgermeister, Ehrenbürger, Rektoren oder andere Stützen der Gesellschaft im Bild festgehalten und in öffentlichen Einrichtungen exponiert. Die radikale Veränderung des Porträts in der Kunst des 20. Jahrhunderts kann einerseits ganz pragmatisch durch den Verlust wesentlicher Funktionen des Bildnisses erklärt werden. Andererseits muss aber genau darin die Chance für eine Neuorientierung dieser Disziplin gesehen werden. Die Erkenntnisse in den Geistes- und Naturwissenschaften hatten beispielsweise zur Folge, dass die Einheit von Körper und Seele nicht länger als Einheit in Bezug auf das Ich zu halten sind. Das Ich ist in zahlreiche Komponenten bewusste und unbewusste Triebkräfte, soziale und kulturelle Determinierung, medizinische, physiologische und psychologische Mechanismen und vieles mehr aufgesplittert. In der Kunst werden diese Einzelaspekte oft isoliert betrachtet und verändern so das Bild des Menschen grundsätzlich. Nicht mehr das kosmische Ganze und die anthropomorphe Tradition sind entscheidend, sondern genau die Preisgabe dessen bewirkte, dass das Menschenbild nicht mehr einer gleichsam göttlichen Norm folgt, sondern als Teil des Weltganzen begriffen wird. Auf diese Weise wird das Bild des Menschen facettenreicher, reflektiert unterschiedliche Erkenntnisse und dokumentiert den Veränderungsprozess nicht nur in Bezug auf die dargestellte Person, sondern auch hinsichtlich der Formulierung bzw. der Darstellungsmethoden. Das Problem der Ähnlichkeit ist aber keines, das erst mit dem 20. Jahrhundert einsetzt, sondern schon in der Renaissance auftaucht. So ist überliefert, dass Michelangelo damit konfrontiert wurde, dass die Medici-Porträts keine große Ähnlichkeit mit den Dargestellten hätten. Der Künstler konterte, indem er darauf hinwies, es sei in tausend Jahren völlig egal, wie diese Menschen ausgesehen haben, er habe ohnehin in erster Linie vorgehabt, ein Kunstwerk zu schaffen einzig das sei entscheidend. Diese frühe Erkenntnis des Künstlers führt direkt zu einer der radikalsten Äußerungen diesbezüglich, die aus den 1960er-Jahren stammt: Robert Rauschenberg schrieb 1961 ein Telegramm als Beitrag zu einer Porträtausstellung mit dem Wortlaut: This is a portrait of Iris Clert if I say so. Damit ist das Problem der Ähnlichkeit auf radikale Weise angesprochen und gleichzeitig als Notwendigkeit zur Darstellung eines Menschen infrage gestellt. Die visuelle Dimension wird dabei gleichsam an die Imaginationskraft des Publikums abgegeben. Das Kunstwerk ist nur mehr der Impuls, sich in eine gewisse gedankliche Richtung zu begeben. Grundsätzlich ermöglichte die Loslösung vom naturnachahmenden Ähnlichkeitspostulat bzw. das Zurücktreten des Bildgegenstandes hinter die künstlerische Gestaltung, dass es in der Gattung der Porträtdarstellung zu einer wesensmäßigen Ähnlichkeit zwischen Dargestelltem und seinem Abbild kommt. Diese wesensmäßige Ähnlichkeit gibt dem Künstler die Möglichkeit, mit dem Porträt ein eigengesetzliches Kunstwerk zu schaffen, das sich nicht länger nur mehr über äußere Ähnlichkeit und seinen Funktionswert definiert. Damit wurde auch das abstrakte Porträt denkbar sowie die uneingeschränkte Konzeptualisierung dieses Genres. Kunsthistorisch betrachtet stellt die Konzentration auf das Gesicht eine Grundbedingung für das Porträt dar. Die Hermetik dieser klassischen Sichtweise mag zwar als Referenz wirksam sein, beschreibt aber in keiner Weise die Vielfalt der Möglichkeiten zur Darstellung des Menschen. Wir wissen zu viel über den Menschen, als dass wir ihn ausschließlich über die Physiognomie erfassen könnten. Die Ausstellung Wer bist du? versucht somit die grundsätzliche Frage nach dem Ich bzw. dem Selbst zu stellen. Dabei wird offensichtlich, dass sich das Bild des Menschen in Wechselwirkung mit der Realität des Menschen befindet. Es schafft sowohl Abbilder als auch Vorbilder. Es zwingt den Menschen in Rollenspiele und stellt ihn maskiert dar lässt Realität und Medienrealität verschwimmen und liefert erneut einen Beweis der Wirklichkeitskonstruktion durch das Bild. So folgt diese Ausstellung zwar im Wesentlichen der Geschichte des Menschenbildes von 1800 bis heute, bricht aber die Darstellung einer linearen Entwicklung auf und versucht, zeitliche Schranken zu durchbrechen, die Chronologie aufzuheben und Konsequenzen vorwegzunehmen.

7 12 13 Kaiser, König, Edelmann, Bürger... Anmerkungen zum Porträt im 19. Jahrhundert Gudrun Danzer Von allen traditionellen künstlerischen Gattungen spiegeln sich die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen am direktesten und offensichtlichsten im Porträt. Denn dort kommen sowohl jene Menschen, die diese Entwicklungen verursachen, als auch jene, die unter den veränderten Bedingungen ihr Leben gestalten, ins Bild. Die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege hatten um 1800 ganz Europa verändert. Obwohl der Wiener Kongress 1815 die Wiederherstellung der dynastischen Regierungen gebracht hatte, waren die sukzessive Schwächung der Aristokratie und der gleichzeitige Aufstieg des Bürgertums mit ihren weitreichenden Folgen in allen Lebensbereichen im Lauf des 19. Jahrhunderts unaufhaltsam. Mit der Ausrufung der Ersten Republik nach der verheerenden Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 wurde dies in Österreich dann auch im politischen System manifest. Der Sammlungszeitraum der Neuen Galerie Graz, des neueren Teiles der offiziellen Kunstsammlung des Landes Steiermark, setzt mit dem Jahr 1800 und damit genau in jener Zeit des Umbruchs ein. Dies wurde in den 1940er-Jahren, als die alte Landesbildergalerie in eine Alte und in eine Neue Galerie geteilt wurde, festgelegt. Und man hatte dabei gewiss den Umbruch auch in der Kunst und in deren System, die das bürgerliche Zeitalter mit sich brachte, berücksichtigt. Aus diesen Tatsachen ergibt sich, dass besonders die große Zahl von Porträts, die sich in dieser Sammlung befinden es handelt sich dabei um die zahlenmäßig stärkste Gattung dazu geeignet erscheinen, auf ihre gesellschaftlichen und politischen Konnotationen hin befragt zu werden. Auffallend erscheint bereits das Faktum der beträchtlichen Menge von Bildnissen der jeweiligen Machthaber der Kaiser. Ihre Provenienz in der Sammlung zeigt, dass sie nicht in erster Linie als Kunst erworben wurden vielmehr wurden etliche von ihnen der Sammlung übergeben, als sie an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort nicht mehr erwünscht waren. Dies konnte zum Beispiel bei einem Machtwechsel der Fall sein, oder war es selbstverständlich massiv nach dem Ende der Monarchie. Entsprechend war das Schicksal dieser Gemälde in der Sammlung: Stärker als historische Zeugnisse denn als Kunst gesehen, wurden sie nur selten aus den Depots hervorgeholt und in Ausstellungen präsentiert. Die Objekte tragen die Spuren dieser Umgangsweise: Etliche von ihnen wurden seit ihrer Erwerbung für die Sammlung nie restauriert oder haben keine Rahmen bzw. solche in nicht präsentablem Zustand. Da auch die Objektgeschichte Auskunft über das jeweilige Werk gibt, entsprach es dem Ausstellungskonzept, diese Gemälde so zu zeigen und sie nicht in den Zustand ihrer ursprünglichen Entstehung und historischen Präsentation rückzuführen. An den Kaiserbildern des 19. Jahrhunderts in der Ausstellung sind Porträts von Franz II./I., Ferdinand I., Franz Joseph I. und Karl I. zu sehen kann der Wandel der Position und des Selbstverständnisses der Monarchen in diesem Zeitraum abgelesen werden. Die Gemälde waren wie die Herrscherbildnisse vergangener Zeiten dazu bestimmt, den Machtanspruch der Dynastie und des jeweiligen regierenden Vertreters zu kommunizieren. Außerdem dienten sie der Identifikation der Betrachter mit ihrem Kaiser und damit mit dem von diesem geführten Staat. Während die prächtigen Bildnisse in vollem Ornat vor allem die historische Legitimation des Herrschers vermittelten, nahmen die Porträts in Uniform, die nun immer häufiger angefertigt wurden, die althergebrachte Symbolik zurück. Der Kaiser wird dort oft vor neutralem Hintergrund gezeigt und nicht mehr in erster Linie als der Herrschende und Machthaber, sondern als der seinem Volk dienende Soldat. Auch darin manifestiert sich die sukzessive Annäherung von Aristokratie und Bürgertum in diesem Zeitraum. In der Steiermark hat diesen Prozess der hier als Privatmann in vielen Bereichen tätige Erzherzog Johann von Österreich, ein jüngerer Bruder von Kaiser Franz I., vorangetrieben. Seine Kleidung gestaltete er betont einfach und nahm darin gern Elemente der regionalen Tracht auf. Der einfache graue Rock, in dem er sich beispielsweise von Leopold Kupelwieser 1828 porträtieren ließ, diente ihm als Symbol für seine Volksverbundenheit und durchaus als Zeichen der Opposition zum Wiener Hof und der dortigen aristokratischen Gesellschaft. Das Gemälde mit dem Erzherzog als Jäger von Johann Peter Krafft aus dem Jahr 1817, das dann zahlreich kopiert und vervielfältigt geradezu zur Ikone wurde, etabliert eine Identifikation der Person des Erzherzogs (in der schlichten Tracht der örtlichen Jäger) mit der Landschaft der Steiermark, die eine reiche Nachfolge fand. Nicht nur wurde in einer bis heute anhaltenden Verehrung Erzherzog Johann vielfach auch ideologisch vereinnahmt, auch der Landestracht selbst kam und kommt diese Rolle zu sowohl in der Realität, wenn Menschen Tracht tragen, als auch auf den Bildnissen, wenn sie sich in Tracht oder in Kleidung mit Trachtenelementen porträtieren ließen und lassen. Waren die Bildnisse der Herrscher und der aristokratischen Gesellschaft in erster Linie auf Repräsentation ausgerichtet gewesen, lässt sich in den bürgerlichen Porträts oft Intimität und Privatheit beobachten. In ihnen spiegelt sich das Wertesystem des nun zu sozialer Bedeutung gelangenden Standes, das die Grundlage für diesen Aufstieg bildete. Zu dessen Grundpfeilern gehört die Familie mit ihrer festen Zuweisung der Rollen: Dem Ehemann und Vater als Familienoberhaupt kam der

8 14 15 Gelderwerb zur Sicherung des Unterhalts zu, während die Ehefrau und Mutter für die inneren Angelegenheiten der Familie und die Kinder zuständig war. Erwähnt sei an dieser Stelle allerdings, dass noch um 1900 nur geschätzte 5 bis 15 % der Gesamtbevölkerung Österreichs in diesem Familienmodell lebten, war doch auch für die Gründung eines Hausstandes ein zumindest gewisses festes Einkommen Voraussetzung. Wenn hier also von bürgerlichen Verhältnissen die Rede ist, die in den Bildnissen sichtbar werden, geht es wiederum um einen relativ kleinen und relativ vermögenden Teil der Bevölkerung. Dem angesprochenen Ideal der bürgerlichen Familie entsprechend ließen sich die Ehepartner in Pendantbildern gleicher Größe und aufeinander abgestimmter Komposition verewigen und auch Porträts der Kinder gab man gerne in Auftrag. In den Bildnissen wurde verstärkt auf den Ausdruck von Individualität, Persönlichkeit und Charakter Wert gelegt im Gegensatz zum aristokratischen Gesellschaftsmodell zählte nun ja nicht mehr in erster Linie die Familie, aus der man stammte (die Dynastie), sondern der Einzelne konnte mittels seiner Leistung gesellschaftlichen Erfolg erlangen. Neben der großen Form dem Porträtbild in Ölmalerei kamen auch kleinere und weniger kostspielige Formen häufig zur Anwendung. So die meist in Aquarell auf Elfenbein ausgeführten Porträtminiaturen, die teilweise als Schmuckstück gefasst am Körper getragen werden konnten. Oder Scherenschnitte und Schattenrisse, die ihren Ausgang im Frankreich des 18. Jahrhunderts genommen hatten. Étienne de Silhouette war als französischer Finanzminister mit der Sanierung des Staatshaushaltes beauftragt gewesen. Die später so genannten, kostengünstigen Silhouetten, mit denen er seine Wände schmückte, wurden ihm als Geiz ausgelegt und sein Name in der Folge auf diese Erzeugnisse übertragen. Bemerkenswert sind auch die sogenannten Wachsbossierungen in bemaltem Wachs ausgeführte und oft mit Haar oder Textilien ergänzte Reliefs, die unter Glas und gerahmt präsentiert wurden. Besonders diese kleineren Formen wurden seit der Erfindung und Verbrei tung der Fotografie seit 1839 von dieser neuen Technik abgelöst. Zunächst noch kostbar und exklusiv, wurde es gegen Ende des 19. Jahrhunderts für immer breitere Bevölkerungsschichten möglich, sich zu bestimmten Anlässen ablichten zu lassen. Das erste Standardformat für Fotos hatte sich aus gedruckten Visitenkarten entwickelt und wird, davon abgeleitet, Carte-de-Visite-Format genannt. Diese Fotos wurden häufig gesammelt und in Alben aufbewahrt wobei man mit der Zusammensetzung seines Albums etwa bestimmte Interessen zeigen oder zum gesellschaftlichen Prestige beitragen konnte. Die Porträtmalerei wurde durch die Fotografie gewissermaßen von ihren Aufgaben, die in der möglichst naturgetreuen Abbildung der Dargestellten lagen, befreit. Damit eröffneten sich der Menschendarstellung in der bildenden Kunst ganz neue Möglichkeiten, die in einer reichen Entwicklung in unterschiedlichsten Medien und Formen bis heute zur Entfaltung kamen. Grundlegende, verwendete und weiterführende Literatur zum Thema Barbara Aulinger, Dieses Porträt ist ähnlicher als ich. Die steirischen Rektorenporträts als Zeitdokumente, Graz 2012 Hans Belting, Wappen und Porträt. Zwei Medien des Körpers, in: ders., Bild- Anthropologie, München 2001, S Hans Belting, Faces. Eine Geschichte des Gesichtes, München 2013 Andreas Beyer, Das Porträt in der Malerei, München 2002 Alain Bieber (Hg.), Ego Update. Die Zukunft der digitalen Identität, Ausst.-Kat. NRW-Forum Düsseldorf, 2015 Bild- und Tonarchiv am Landesmuseum Joanneum (Hg.), Geheimnisvolles Licht-Bild. Anfänge der Photographie in der Steiermark, Ausst.-Kat., Graz 1979 Gottfried Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985 Gottfried Boehm, Der lebendige Blick. Gesicht Bildnis Identität, in: ders., Orlando Budelacci u. a. (Hg.), Gesicht und Identität, Paderborn 2014, S Frances Borzello, Wie ich mich sehe. Frauen im Selbstporträt, Wien 2016 Reinhard Büll, Das große Buch vom Wachs. Geschichte Kultur Technik, 2 Bände, München 1977 Gisèle Freund, Photographie und Gesellschaft, Frankfurt/Main 1974 Sabine Grabner, Michael Krapf (Hg.), Aufgeklärt bürgerlich. Porträts von Gainsborough bis Waldmüller , Ausst.-Kat. Österreichische Galerie Belvedere Wien, München 2006 James Hall, Das gemalte Ich. Die Geschichte des Selbstporträts, Darmstadt 2016 Klaus Honnef, Lichtbildnisse. Das Porträt in der Fotografie, Köln 1982 Sean Kelly, Edward Lucie-Smith (Hg.), The Self Portrait. A Modern View, London 1987 Eva-Bettina Krems, Sigrid Ruby (Hg.), Das Porträt als kulturelle Praxis, Berlin, München 2016 Johanna Lessmann, Susanne König-Lein, Wachsarbeiten des 16. bis 20. Jahrhunderts, Sammlungskat. Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, 2002 Marta-Herford GmbH. (Hg.), That s Me Fotografische Selbst-Bilder, Ausst.-Kat. Marta Herford Museum für Kunst, Architektur, Design, Bielefeld, Leipzig, Berlin 2011 Pia Müller-Tamm, Dorit Schäfer, Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie, Ausst.-Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, 2015 Josef Riegler (Hg.), Ein.Blick. Ausgewählte Fotografien aus dem Steiermärkischen Landesarchiv, verf. v. Barbara Schaukal und Heinrich Kranzelbinder, Graz 2016 Alexandra Schantl (Hg.), Ich ist ein Anderer Die Kunst der Selbstdarstellung, Ausst.-Kat. Landesmuseum Niederösterreich St. Pölten, Weitra 2010 Julius von Schlosser, Geschichte der Porträtbildnerei in Wachs. Ein Versuch, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses XXIX, Wien 1910/11, S Peter Weibel, Robert Wilsons Videoporträts, in: ders., Harald Falckenberg, Matthew Shattuck (Hg.), Robert Wilson. Video Portraits, Ausst.-Kat., Köln 2011 Martina Weinhart, Max Hollein (Hg.), Ich, Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt, Köln 2016

9 16 17 Aristokratische Porträts in politischem Kontext Andy Warhol Red Lenin, 1987 Bis zur Etablierung der Ersten Republik 1918 blieb trotz Industrialisierung und Aufstieg des Bürgertums die traditionelle hierarchische Gesellschaftsordnung aufrecht. An deren Spitze stand der Kaiser mit seinem Hof, gestützt durch die ebenfalls hierarchisch aufgebaute Armee. Die aristokratische Gesellschaft, ob aus altem Uradel stammend oder nun häufig als sogenannter Militär- oder Beamtenadel in den Adelsstand erhoben, orientierte ihr Leben und ihre Kultur an den Vorgaben des Hofes. Angesichts der Porträtmalerei werden diese Zusammenhänge offensichtlich. Den Porträts der Herrschenden kam seit Jahrhunderten die Aufgabe zu, den Machtanspruch in deren physischer Abwesenheit zu repräsentieren und zu behaupten. Sie waren zur Wirkung im öffentlichen Raum bestimmt und hatten somit eminent politische Funktionen. Das historische Herrscherporträt umfasst alle künstlerischen Medien und reicht von römischen Münzprägungen und Monumentalplastiken bis hin zu den propagandistischen Darstellungen Napoleons. Im Lauf dieser Tradition haben sich bestimmte Darstellungs- und Kompositionsmuster herausgebildet. Diese werden auch im 19. Jahrhundert noch gepflegt, weichen aber zusehends einer dem bürgerlichen Zeitalter geschuldeten Vereinfachung bis hin zu der schlichten Gipsbüste Kaiser Karls I. von Dem Kaiserhaus in der Armee zu dienen war zur Zeit der Monarchie eine hoch angesehene Aufgabe, die zu gesellschaftlichem Aufstieg führen konnte. Die entsprechenden Porträtgemälde oder Skulpturen sollten die erlangte Stellung durch ihre Darstellungsweise und Ikonografie für die Mit- und Nachwelt festhalten. Die Kleidung spielt hier eine wesentliche Rolle: bei den Herren die Uniformen mit ihren Orden und Abzeichen, bei den Damen die Mode und die Accessoires. Der Holzschnittzyklus Bedeutende Männer der Geschichte (um 1940) vermittelt einen politischen Machtanspruch auf andere Weise: Dort werden historische Persönlichkeiten mit charakteristischen Aussprüchen für den Nationalsozialismus vereinnahmt, womit dessen Anspruch auf tausendjährige Herrschaft legitimiert werden soll. Auf einer Metaebene funktioniert Warhols Red Lenin (1987): Das Bild zielt nicht auf eine direkte politische Wirkung oder auf eine Hommage an den ersten und ikonischen Führers der Sowjetunion ab. Vielmehr stellt es allgemein die Frage nach der Funktion von Bildern bekannter Persönlichkeiten, wie es Staatsführer oder Leinwandstars sind. Die Prunkentfaltung der Kaiserbilder und ihre Konnotation von Macht erfährt dadurch eine Relativierung.

10 Johann Baptist Hoechle Kaiser Franz I. von Österreich im Ornat des Leopoldsordens, 1811 Joseph Kreutzinger Kaiser Franz I., 1815 Ernst Christian Moser Maria Theresia Edle von Jakomini, 1847 Ernst Christian Moser Franz Anton Ritter von Jakomini in Bergmannsuniform, um 1840 Friedrich von Amerling Julie von Woyna, 1832 Lorenz Allgayer Kaiser Franz Joseph I. im Vliesornat, 1861 Adolf Pirsch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, 1900 Heinrich Friedrich Füger Franz Josef Graf von Saurau, 1797

11 20 21 Identität durch regionale Tracht Guillaume Bijl aus: Historische Lederhosen, 1999 Das Wirken des Erzherzogs Johann von Österreich ( ) richtete sich in vielen Aspekten gegen die höfische Prachtentfaltung und das aristokratische Leben der Residenzstadt Wien. Seine romantischen und aufklärerischen Ideen suchte er als engagierter Privatmann in vielen Bereichen in der Steiermark umzusetzen. Die Verehrung und Wertschätzung, aber auch die Stilisierung, Interpretation und Vereinnahmung seines Lebens und Wirkens durch seine Zeitgenossen und durch die Nachwelt halten bis heute an und gehen zum Teil auf seine bewusste Selbstdarstellung und -inszenierung zurück. Dafür setzte er auch seinen persönlichen Kleidungsstil ein, für den er Elemente der Landestracht studiert und festgehalten durch seine Kammermaler adaptieren ließ. Die heutige Trachtenmode kann entsprechend auch auf ihn zurückgeführt werden. Transportiert und bekannt gemacht wurde seine Kleidung über Porträts und andere Darstellungen seiner Person sowie deren grafische Reproduktionen, die zum Teil große Verbreitung fanden und bis heute in der Produktwerbung eingesetzt werden. Johann Peter Kraffts Gemälde von Erzherzog Johann als Gämsenjäger am Hochschwab (1817) wurde geradezu eine Ikone des Nationalheiligen der Steiermark. In ihm kristallisiert sich gleichsam die häufig geäußerte Liebe Johanns zur Steiermark und seine Volksverbundenheit. Vorstellungen wie jene vom einfachen, edlen Alpenbewohner, der in enger Beziehung zu seiner Region lebt, werden evoziert und die Betrachter zur Identifikation eingeladen. Ideologische Tendenzen nationalen Gedankengutes, das im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und enormen Aufschwung erlebte, sind hier in der Kombination von regionaler Landschaft und Tracht bereits spürbar. Heute werden im Zuge eines neuerlichen Trachtenbooms, der auch als Resultat von Ängsten vor den gesellschaftlichen Umwälzungen der Globalisierung verstanden werden kann, aber nicht nur Erzherzog-Johann- Röcke, sondern auch Peter-Rosegger-Janker zum Kauf angeboten: Der Heimatdichter scharte zu Ende des 19. Jahrhunderts im zunehmend deutsch-nationalen Graz einen Kreis konservativer Kulturschaffender um sich und war durch Romane sowie seine Monatszeitschrift Heimgarten sehr einflussreich. Er war Proponent einer Weltanschauung, die stärker auf das Lokale, Eigene als auf das Weltoffene, Andere gerichtet war. Die Neue Galerie verwahrt eine erstaunliche Anzahl von Büsten und Denkmalentwürfen für den vielfach verehrten Dichter. Reflexionen über die verschiedenen Bedeutungsebenen, die einem Kleidungsstück wie der Trachten-Lederhose zukommen, stellte der belgische Künstler Guillaume Bijl in den 1990er-Jahren an: In einer Installation mit Lederhosen und Fotos von selbige tragenden Männern in unterschiedlichen Situationen legte er den symbolischen, ideologischen und gesellschaftlichen Gehalt dieses typischen alpinen Kleidungsstückes offen.

12 22 23 Melanie Stürgkh, nach Karl Russ (1811) Bauernjunge aus der Kleinen Veitsch, 1956 Melanie Stürgkh, nach Karl Russ (1811) Trachtenbild aus der Obersteiermark, 1956 Johann Huber, nach Johann Peter Krafft (1817) Erzherzog Johann am Hochschwab, 1839 Ludwig Schnorr von Carolsfeld Erzherzog Johann von Österreich, 1827 Franz Russ d. Ä. Erzherzog Johann von Österreich, 1839 Leopold Kupelwieser Erzherzog Johann im Rock mit grünem Aufschlag, 1828 Hans Mauracher Entwurf für ein Rosegger-Denkmal, 1920er-Jahre (Detail) Anton Marussig Oberwölzer Typen, 1908

13 24 25 Anton Kolig Soldatenporträt, 1916/17 Privatheit und bürgerliche Realität Im Verlauf des 19. Jahrhunderts kam es infolge von Modernisierung und Industrialisierung zum Aufstieg des Bürgertums, das diese Entwicklungen wesentlich trug und vorantrieb. Die Grundlagen für dessen Selbstverständnis bildeten einerseits die Erwerbstätigkeit zur Sicherung des Unterhalts und andererseits die bürgerliche Familie mit ihrer festen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Beides wird in den Porträtdarstellungen manifest: Typisch sind Pendantbilder der Ehepartner oder Kinderbilder. Auf die Art der Erwerbstätigkeit wird bei den Männer porträts oft durch Attribute verwiesen, oder aber es sind nur die Bildtitel, die uns davon unterrichten. Wenn der gesellschaftliche Erfolg betont werden sollte, konnten aber auch die Formen des repräsentativen Herrschaftsporträts übernommen werden. Dann tauschte man häufig einfach die Symbole aus der Bauplan für ein Schloss wird dann durch jenen einer Fabrik ersetzt oder die Orden der Uniform durch die Uhrkette. Im Gegensatz zu den repräsentativen Porträts sind aber viele der privaten bürgerlichen Bildnisse darum bemüht, die Menschen in ihrer Einzigartigkeit und Individualität zu erfassen. Es kommt zu einer Fokussierung auf das Gesicht, in dem sich der Charakter der Dargestellten und die Spuren ihres Lebens spiegeln. Dem entspricht ein Realismus, wie er zur Zeit des Biedermeier in Wien entwickelt wurde. In Graz vertrat etwa der Waldmüller-Schüler Ernst Christian Moser diese Auffassung. Porträts als Andenken und zur Erinnerung wurden nicht nur im klassischen Medium der Ölmalerei beauftragt und angefertigt. Kleinere Formen, die nun zur Blüte kamen, waren Bildnisminiaturen und -medaillons, Silhouetten oder sogenannte Wachsbossierungen. Diese waren weniger kostspielig als Gemälde und erfüllten ihren Zweck im privaten Raum wie die Fotos der Familienmitglieder, die bis heute gerne im Wohn- und Arbeitsbereich aufgestellt sowie im Portemonnaie (oder Mobiltelefon) mitgeführt werden. Auch sie erfüllten und erfüllen eine Grundaufgabe des Porträts seit Anbeginn: Sie verwandeln Abwesenheit zumindest stellvertretend in Anwesenheit. Revolutionierend für die Porträtmalerei wurde die Erfindung der Fotografie Bald entwickelten sich überall Fotoateliers, die allgemein leistbare Porträtaufnahmen im sogenannten Carte-de-Visite-Format anboten. Dass nun neue Bevölkerungskreise die Möglichkeit erhielten, sich darstellen zu lassen, trug zur Demokratisierung der Gesellschaft bei Zeitgenossen beklagten, dass man angesichts so eines Fotos nicht mehr sicher sein könne, die Herrin des Hauses oder ihre Köchin vor sich zu haben. Doch das Porträt als Ölgemälde lebte auch im 20. Jahrhundert weiter. Da die Fotografie die Malerei von ihrer unmittelbar abbildenden Funktion befreit hatte, konnte diese Aufgabe entsprechend der jeweiligen künstlerischen Auffassung und Stilrichtung umgesetzt werden.

14 26 27 Johann Peter Krafft Bildnis eines jungen Mannes, 1825 Unbekannt Johann Nepomuk Graf Gleispach, um 1875 Ernst Christian Moser Theresa Hannack, 1854 Adolf Pirsch Damenporträt, 1905 Moritz Michael Daffinger Oberleutnant Franz Seraphin, 1849 Unbekannt (Steiermark) Felix Kienreich mit Hund, um 1820 Ernst Christian Moser Kindergruppenporträt, 1851 August Mandlick Die Silhouettenschneiderin, um 1890

15 Bohumir Lindauer Johann Weitzer, 1870 Adolf Pirsch Direktor Heinrich August Schwach, um 1890/95 Fritz Silberbauer Mädchenbildnis, 1943/44 Emmerich Millim Die Schwester des Künstlers, 1930 Felix Harta Dr. Ludwig Abels, um 1916/17 Wolfgang Schaukal Der Bruder des Künstlers, um 1923 Rudolf Szyszkowitz Professor Ernst Mally, 1935 Alfred Wickenburg Zita Zitkovsky, 1928

16 30 31 Selbstdarstellung Künstler/innen und ihre Rollen Josef Kern Der Hochmütige, 1985 Vor etwa 500 Jahren begann sich das Künstlerselbstbildnis zu entfalten und in der Folge reich zu entwickeln. Im 20. Jahrhundert nahm das Thema an Komplexität zu. Heute existieren Künstler/innen in der Vielfalt ihrer Rollen. Diese schreiben sie sich selbst zu, bzw. werden sie ihnen von der Gesellschaft zugesprochen. So werden sie zu Visionären, Propagandisten und Virtuosen. Sie huldigen den Mächtigen, verachten diese, stellen sich zur Schau, stellen Regeln auf, verstoßen gegen Regeln, revoltieren oder hadern mit der Welt. Mit all diesen Zuweisungen geht eine massive Klischeebildung einher. Wie sonst könnte sich im Abendland bis heute die Vorstellung vom einsamen Künstler als Außenseiter, als Sonderling, als Genie vom Wahnsinn bedroht und dem Laster auf vielfache Weise verfallen halten und teilweise sogar als Authentizitätsbeweis eingefordert werden. Die Vorstellungen vom Skandalkünstler und vom Künstlerfürsten runden das Bild ebenso ab wie jene vom gewandten Medienprofi und vom Künstler als Manager und exzessiven Vermarkter seiner selbst. Es erscheint daher auch wenig verwunderlich zu sein, dass das Bild des Künstlers im christlichen Abendland sehr früh von einer Messias-Rolle ausgeht. Dürers Selbstporträt als Christus (1500) folgt jedoch noch nicht einer Logik der Anmaßung, sondern es entspricht einem zu seiner Zeit weitverbreiteten Frömmigkeitsideal. Demzufolge kann der Mensch durch die Imitatio Christi zur Erlösung gelangen. Dieser Erlöser-Gedanke verschwindet in der Moderne weitgehend. Nur die Hybris scheint vereinzelt geblieben zu sein und treibt das Rollenspiel weiter an. Selbstbewusst, auf sich selbst gestellt und selbstbestimmt gibt sich der Künstler der Moderne. Pinsel, Leinwand und Palette sind dabei vielfach die primären Attribute, die einer Person im Bild den Status eines Künstlers verleihen sollen. Hohlwangig mit Zigarette oder professoral mit weißem Mantel, in historistischer Kleidung oder als Akt der Künstler ist mit bestimmten Bildmustern eng verbunden, die bis zu einem gewissen Grad zeitlos wirksam geblieben sind. Das Thema der Selbstdarstellung, das heute weit über die Person des Künstlers hinausgeht, muss in der Tradition des Individualismus, wie er seit der Renaissance verfolgbar ist, gesehen werden. Besitz, Leistung und sozialer Stellenwert stehen damit in Verbindung und üben Druck auf das gehetzte Individuum aus. Somit ist heute die Selbstdarstellung allgemein ein elementarer Bestandteil des medienbestimmten globalen Denkens. Aktuell, im Zeitalter von Social Media, Talkshows, Castingshows und Reality-Soaps, kann man durchaus von einer Obsession in Bezug auf die Selbstdarstellung sprechen. Das Publikum scheint den Künstler als Role Model nicht mehr zu brauchen. Die Exotismen des Künstlerkults sind in einem inflationären Kommunikationsbetrieb untergegangen. Der tägliche Run um Stars aus Sport, Unterhaltung, Mode und Musik ist allumfassend geworden und wird mitunter zum Modell eines ebenso gehetzten wie unter Druck geratenen Selbstbildes des Künstlers.

17 32 33 Johann von Lederwasch Selbstporträt mit Sohn, 1813 Leo Scheu Selbstporträt mit Palette, 1919 Johannes Wohlfart Der Künstler mit seiner Frau, 1930 Anton Marussig Selbstporträt, 1924 Alfred Wickenburg Selbstporträt, 1921 Alfons Walde Der Bildhauer Gustinus Ambrosi, um 1930 Karl Wilhelm Diefenbach Selbstporträt als Christus, 1892 Olga Granner-Milles Selbstporträt vor Staffelei mit Schwester, 1900

18 Alexander Silveri Selbstporträt, 1944 Hans Mauracher Wilhelm Thöny, 1928 Wolfgang Flatz Ich bin Wolfgang Flatz, 1975 Milica Tomić I am Milica Tomić, 1998 Rudi Molacek Künstlerporträts (Rirkrit Tiravanija, Elizabeth Peyton), 1994 Rudi Molacek Künstlerporträts (Cheryl Donegan), 1994

19 36 37 Claude Cahun Autoportrait, um 1928 Masken und Rollenspiel Die Vorstellung liegt nahe, Porträts generell als Masken zu bezeichnen. Demzufolge hat die Maske eine gewisse Unabhängigkeit vom Körper angenommen, indem sie auf ein neues Medium das Bild übertragen wurde. So wird das Porträtbild gleichsam eine Maske der Erinnerung und der sozialen Identität, die das Subjekt repräsentiert. Die Identifikation erfolgt durch den Blick auf die Maske bzw. auf das Bild, der keine Unterscheidung zwischen der dargestellten Person und deren Bild mehr macht. Somit kann man die Maske stellvertretend für die Transformation unseres Körpers in ein Bild auffassen. Selbst Bildträger, wird die Maske auf das Gesicht aufgesetzt und verbirgt dieses gleichsam in dem Bild, das sie eigentlich von ihm zeigt. Man kann diese Wechselwirkung von Gesicht und Maske durchaus als Paradoxon bezeichnen eine Dialektik zwischen Zeigen und Verhüllen. Natur und kulturelle Techniken sind dabei in sich vereint und erzeugen das Selbst als Rolle, man spielt. War die Maske in prähistorischer Zeit noch an die Erinnerung gebunden um dem Leichnam das verlorene Gesicht wiederzugeben, so wird in der abendländischen Kulturgeschichte mit ihr das Verstecken des Gesichtes verbunden. Die Maske kann also zur Kommunikation einladen und damit Distanz aufheben, aber auch neue Distanz schaffen. In der Verwandlung der Maske zum Bild wird der Aspekt der Maske als soziale Person (Marce l Mauss) deutlich. In der Kunst ergibt sich daraus die Konsequenz, dass der Mensch zur Maske wird. Mit dem Ablegen der Gesichtsmaske im Schauspiel der Neuzeit tritt die Person als Ganzes an die Stelle der Maske. Wie in den Kulten der Naturvölker, wo niemals nur die Gesichtsmaske allein als Bedeutungsträger fungiert, rückt die gesamte Person ins Zentrum. Im Vollzug einer Rolle werden die äußeren Merkmale verantwortlich für den Identifikationsprozess. So werden die geschnitzten Holzmasken beispielsweise der afrikanischen Stämme in ihrer Ausschließlichkeit zu Fetischen westlichen Sammlerstolzes. In den ethnografischen Museen der Welt werden sie erneut transformiert und verkommen zu exotischen Objekten, die plötzlich als etwas Fremdes und Unverständliches erlebt werden. Die Einheit von Person und Maske zeigt sich aber in der Gegenwart viel grundsätzlicher, weitreichender und bestimmender. Gesichter sind letztlich auch für die Anpassung an Konventionen verantwortlich, oder sie unterwerfen sich im Medienzeitalter der Macht von offiziellen Ikonen dem internationalen Starrummel. So erreicht das Gesicht einen sozialen Status, den es zu manipulieren gilt durch Kosmetik, Training, plastische Chirurgie oder Mode. Wie sonst wäre ein Gesicht der Zeit möglich, wenn es nicht von der visuellen Explosion durch die Massenmedien verursacht würde? Die Bildmuster der Medien folgen ihrerseits gleichsam den in der Kunst vorformulierten Stereotypen. Durch die Maske wird klar, dass sich das Gesicht des Menschen nicht ausschließlich als individuelles Merkmal begreifen lässt. Es bleibt innerhalb der Schranken eines Rollenspiels bzw. gesellschaftlicher Bedingungen.

20 38 39 André Adolphe-Eugène Disdéri Rollenbilder Pauline Viardot und Pierre-Jules Michot in Alceste, Pariser Oper, um 1860 Hermann Klee Rollenbilder Johann Nestroy, 1861 Ignatius Czernitz Rollenbilder Alexander Girardi,

21 Romuald Hazoumè Chef de village, 2013 Urs Lüthi aus: Tell me who stole your smile, 1974 Cindy Sherman Ohne Titel (Pig Woman), 1986

22 42 43 Seit jeher ist bekannt, dass eines der prominentesten Gemälde der Neuen Galerie Graz Stadtende/Häuserbogen III, 1917/18, von Egon Schiele auf der Rückseite die Skizze eines Porträts zeigt. Anlässlich der Übersiedlung der Neuen Galerie in das Museumsgebäude im Joanneumsviertel wurde das Stadtende 2011 einer grundlegenden Restaurierung und Konservierung unterzogen. Im Zuge dessen konnte die rückseitige Skizze als Durchschlag von der Vorderseite erkannt werden. Zusätzlich wurden weitere Untermalungen mit Porträtskizzen entdeckt. Der Leiter des Referats Restaurierung am Universalmuseum Joanneum, Paul-Bernhard Eipper, beschrieb seine auf regende Entdeckung im Egon Schiele-Jahrbuch 2012 folgendermaßen: Egon Schieles Gemälde Stadtende/Häuserbogen III (1917/18) gehört zu den wertvollsten Objekten des Joanneums. Da vorderseitig die Haftung der oberen Farbschicht gefähr det war, wurde das Gemälde anlässlich der Wieder eröff nung der Neuen Galerie Graz im Joanneumsviertel in der zentralen Restaurierungswerkstatt des Universal museums Joanneum behandelt. Eine Porträt-Skizze auf der Gemälderückseite war bereits bekannt und wurde als rückseitig aufgebracht interpretiert. Im Mai 2011 wurden auf dem Bild zwei unvollendete bzw. verworfene Porträt-Skizzen entdeckt. Eine davon hat ihre Entsprechung auf der Rückseite als Farbdurchschlag, die andere liegt unter einer Farbschicht. Für die Porträts verwendete Schiel e den Malgrund ursprünglich hochkant, das Gemälde Stadtende legte er im Querformat an, so dass die Köpfe der Porträtierten heute links und rechts im Bild zu finden sind. Zwischen Skizzen und Stadtende liegen fünf Jahre. Im Aufbau der Bildarchitektur und in Details (Bäume, Fenster) zeigt das Gemälde stilistische Übereinstimmungen mit gleichen Sujets. In der Belebtheit durch menschliche Figuren unterscheidet sich das Grazer Bild aber von anderen Stadtansichten. Sehr erfreulich war die Deutung der Dargestellten: Vergleiche mit Zeichnungen Schieles belegen, dass es sich mit großer Sicherheit um 1913 geschaffene Vorstudien zum Doppelporträt Heinrich und Otto Benesch am Lentos Kunstmuseum Linz handelt. Das Außergewöhnliche innerhalb von Schieles Schaffen liegt aber darin, dass er das Porträt des Heinrich Benesch ( ) nicht wie das seines Sohnes Otto ( ) übermalte, sondern sie ähnlich einer anthro pomorphen Landschaft zur Grundlage der Architektur des vorliegenden Stadtdetails von Krumau machte. Dabei gestaltete er die Arme zu einer Häuserreihe um, das Rever s des Anzuges wurde zu einer Mauer. Originell verfuhr er mit Augen, Ohr und Bart, in welche er Baumkronen legte (nur im Umfeld des Porträts finden sich Bäume). Die Pastositäten im Bereich der Hände kratzte er ab, bevor er darüber malte, während er die pastosen Inkarnatpartien des Porträts seines frühen Förderers stehen ließ. Obwohl das Gemälde eingehend in der Fachliteratur behandelt wurde und auf vielen Ausstellungen zu sehen war, blieben die Gesichter bislang verborgen. Ein Beweis dafür, dass es auch in Vertrautem immer etwas zu entdecken gibt. Egon Schiele Stadtende/Häuserbogen III, 1917/18, Porträtskizzen Benesch, 1913 verso (Detail) Egon Schiele Stadtende/Häuserbogen III, 1917/18 Egon Schiele Stadtende/Häuserbogen III, 1917/18 recto (Detail)

23 44 45 Gabi Trinkaus Bundespräsident Heinz Fischer, 2009 Menschenbild und Öffentlichkeit In Monarchien hatten Herrscherbilder, oft als Denkmäler im öffentlichen Raum, die Funktionen, den Machtanspruch des Herrschers und seiner Dynastie zu manifestieren sowie Identität zu stiften den Untertanen ihren Schutz und ihre Zugehörigkeit zu einem gut geführten und mächtigen Reich zu vergegenwärtigen. Mit dem Aufstieg des Bürgertums im 19. Jahrhundert änderten sich die politischen Verhältnisse. Der neue Stand erlangte sukzessive ein Mitspracherecht in der Führung des Staates und der untergeordneten Gebiete, der Länder und Gemeinden. Neue politische Institutionen wurden geschaffen, in die Abgeordnete und Führungskräfte nach zunehmend demokratischen Gesichtspunkten gewählt wurden. In der bürgerlichen Gesellschaft ergab sich der soziale Status nun nicht mehr in erster Linie aus der Familie, in die man hineingeboren wurde. Der Einzelne konnte durch Leistung, Bildung und Kultur in der Hierarchie aufsteigen. Und auf eben diesen Grundpfeilern entstand das bürgerliche Wertesystem, dem man zu folgen hatte, wollte man sozial reüssieren. Nun erhob sich die Frage, wie der gesellschaftliche Rang und die Macht des neuen Standes öffentlich sichtbar gemacht werden könnten. Die Antwort waren oft wiederum Denkmäler, die nun jedoch Repräsentanten des bürgerlichen Wertekanons zeigten: Das konnten Künstler sein man denke an die Vielzahl von z. B. Goethe- oder Mozartbüsten, die es in fast jeder Stadt gibt, oder Männer (denn zunächst hatten fast nur Männer die Möglichkeit dazu), die sich in dem jeweiligen lokalen Bereich im politischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Leben verdient gemacht hatten. Auch diese Denkmäler sollten Identität stiften und ein Zugehörigkeitsbewusstsein zur Wertegemeinschaft etablieren. In politischen und wissenschaftlichen Institutionen wie den Stadtgemeinden, Landesregierungen oder Universitäten entwickelte sich die Tradition, von deren höchsten Repräsentanten Porträts in Auftrag zu geben. Diese wurden und werden in den Festsälen und Sitzungsräumen dieser Institutionen zur Schau gestellt. Sie erinnern an die verdienstvolle Tätigkeit der Dargestellten und fordern die dort Tätigen zum Handeln in deren Sinne auf. In der Stadt Graz sind es Ehrenbürger der Stadt und die Bürgermeister, die sich von Künstlerinnen und Künstlern ihrer Wahl porträtieren lassen dürfen. An der Grazer Karl-Franzens-Universität werden die Rektoren nach Ende ihrer Funktionsperiode durch Bildnisse geehrt, die dann in der Aula oder im Senatssaal zur Aufstellung kommen. Josef Schützenhöfer hat diese zutiefst bürgerlichen Traditionen reflektiert und auf den Stand der für die Öffentlichkeit zumeist namenlos bleibenden Arbeiter/innen ausgedehnt. In seiner Serie Worker Portrait von 1999/2004 hat er zwei kurz vor der Schließung stehende Industriebetriebe besucht und dort Tätige an ihren letzten Arbeitstagen, also in einem für sie schicksalhaften Moment, in ganzfigurigen Porträts festgehalten. Sie treten damit aus ihrer Anonymität heraus und erhalten durch das repräsentative Medium des Ölgemäldes Bedeutung.

24 46 47 Hans Brandstetter Landeshauptmann Moritz von Kaiserfeld, 1886 Franz Motschnig Landtagspräsident Ökonomierat Franz Thoma, 1978 Hans Szyszkowitz Landeshauptmann Josef Krainer junior, 2006 Ruth Friedrich Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic, 2016 Dietrich Cordes Bürgermeister Alexander Götz, um 1985 Adolf A. Osterider Bürgermeister Alfred Stingl, 2003 Josef Schützenhöfer aus der Serie: Worker Portrait,

25 48 49 Informelle Gestik und Auflösung des Menschenbildes nach 1945 Josef Mikl Große blaue Büste, 1959/60 Nach 1945 versuchte man sich in den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg, die Herrschaft des Nationalsozialismus und der Atombomben abwurf der US-Armee über Hiroshima und Nagasaki hinterlassen hatten, einzurichten. Das Trauma des Leids und der Zerstörung wirkte sich auch auf die Kunst aus. Man reagierte auf die Erlebnisse, man reflektierte diesen Tabula rasa -Zustand in fast allen künstlerischen Äußerungen bewusst oder unbewusst. Viele Maler bezogen sich, in einer in Auflösung begriffenen figurativen Tradition stehend, auf die Gräuel des Zweiten Weltkrieges und die damit einhergehenden psychischen, körperlichen, sozialen und politischen Folgen, auf die sie reagierten. Explizite Darstellungen des Schreckens konnte man innerhalb der gegenständlichen Malerei feststellen, eine weitreichende Auflösung der Formen führte andererseits in die Abstraktion. Die wuchtige Kraft des Ausdrucks und die ekstatischen Gesten in diesen Bildern können bis zu einem gewissen Grad als Analogie zum Prozess der realen Vernichtung angesehen werden. Das Bild des Menschen in seiner langen Tradition der Formulierung als Porträt kam in dieser Phase stark unter Druck. Wie sollte der Mensch angesichts der Katastrophe, angesichts der destruktiven Kraft, die von den realen Lebensumständen ausging, zur Darstellung gebracht werden? Die formalen Entwicklungen der Zwischenkriegszeit und die damit einhergehenden künstlerischen Stile wie Expressionismus, Futurismus, Kubismus oder Surrealismus hatten eine differenzierte Sichtweise auf das Menschenbild vorbereitet. Die Darstellung des Menschen folgte plötzlich nicht mehr den Kriterien der äußerlichen Erkennbarkeit, sondern viel eher formalen Überlegungen. Das Anthropomorphe äußerte sich zunehmend in anderen Sphären als in der Repräsentation durch die naturgetreue Form der Darstellung. So versuchte man beispielsweise im Kubismus eine geometrisierende Formauflösung, die im Wesentlichen auf Cézanne zurückzuführen ist, während auch das vom Impuls des Unbewussten geprägte Erbe des Surrealismus nach 1945 noch erkennbar war. In Österreich folgte die Entwicklung aufgrund des Informationsrückstandes und der allgemeinen Repression während der nationalsozialistischen Herrschaft im entsprechenden zeitlichen Abstand. Der Moment der Aneignung war vielfach auch zugleich ein Moment der Überwindung. Stilmerkmale vergangener Perioden sowie deren lokale Adaptionen sind dabei auffällig. Reste des Kubismus verbinden sich hier oft mit einer Art expressivem Realismus und folgen farbinhärenten Eigenschaften. Der malerische Gestus dynamisiert sich aber auch bis hin zur Formlosigkeit des Informel, die psychischer Ausdruck sowohl der dargestellten Person als auch des Künstlers selbst ist. Die Darstellungen werden verallgemeinert Kopf, Figur, Torso. Sie werden zu Stellvertretern eines grundsätzlichen Zustandes der menschlichen Existenz. Subjektive Innensichten und soziokulturelle Bedingungen bestimmen das Erfassen des Individuums jenseits seiner äußerlichen Sichtbarkeit.

26 Herbert Boeckl Dominikaner II (Diego Hanns Goetz), 1948 Maria Lassnig Interieur 1949 (Porträt Arnulf Rainer), 1949 Eugène Leroy C est un homme, 1990 Henri Michaux Köpfe, 1983 Ulf Mayer Weiblicher Kopf, 1952 Fritz Hartlauer Weiblicher Kopf (die Frau des Künstlers), 1950er-Jahre Susanne Wenger Der besoffene Matrose, 1950 Arnulf Rainer Übermaltes Schwiegermuttermonument, /72

27 Walter Eckert Ohne Titel (Kopf), um 1965 Walter Eckert Ohne Titel (Kopf), um 1990 Peter Pongratz Doppelporträt, 1967 Friedrich Aduatz Großes Leid, 1968 Franz Ringel Ohne Titel, 1971

28 54 55 Segmentierung von Körper und Gesicht Tony Cragg Ohne Titel, 2004 Körperdiskurse sind innerhalb der Kunst zahlreich und werden die gesamte Kunstgeschichte hindurch vehement und vielfältig geführt. Die Darstellung des Menschen strebte zunächst nach antikem Vorbild eine Idealisierung des Körpers an: Wohlproportioniert, gesund und kräftig. Totalitäre Systeme wie der Nationalsozialismus haben diese Ideale aufgenommen und pervertiert, während die Moderne grundsätzlich ein alternatives Bild vom Menschen entwarf. Nicht Idealisierung und Vollkommenheit war nun das Ziel, sondern ein zerstörter, fragmentierter, von unterschiedlichen Einflüssen soziologischen, psychischen, medizinischen etc. geprägter Körper wird Gegenstand der Kunst. Angetrieben von Massenmedien, Sport und Unterhaltung, geht es in der heutigen Zeit wieder sehr stark um die Idealisierung und Perfektionierung des körperlichen Erscheinungsbildes. Der Körper als Baukasten der Eitelkeit und Begierde, dem mit plastischer Chirurgie und Kosmetik zu einem entsprechenden Aussehen verholfen wird, ist unsere Realität. In der Kunst begann die Segmentierung des Körpers mit der Erfindung der Fotografie, die es möglich machte, das Bild des Körpers bzw. des Gesichts auf vielfache Weise zu zerteilen. Close-ups führen ein ganzes Repertoire von Möglichkeiten vor: Augen, Ohren, Zehen, Genitalien, Haut all das konnte nun getrennt voneinander thematisiert und dargestellt werden. Sicher, die Kunst hatte frühe Formen einer Segmentierung bereits in der Malerei und Plastik gekannt, denn letztlich sind auch Köpfe, Porträts, Torsi, Rückenakte etc. Belege für eine segmentierte Sicht auf den Körper. Teilweise wurden diese innerhalb der Kunstgeschichte sogar zu fixen Bildmustern. Die Moderne allerdings meint die Fragmentierung der körperlichen Sphäre nicht nur formal und technologisch bedingt, sondern hinterfragt überkommene Ideale nun auch auf visueller Ebene. Wie der Körper durch die Mediatisierung sie hat auch auf die klassischen Disziplinen zurückgewirkt zum Bild geworden ist, so ist diese Realität an die Stelle der tatsächlichen Wirklichkeit getreten. Collage oder Montage ermöglichten eine völlig neue Sicht auf den Körper. Bausteinartig wird er dabei zusammengesetzt und folgt dann neuen Gesetzmäßigkeiten und einer veränderten Logik. Andere Diskurse, wie beispielsweise jene der Abstraktion und der Isolierung einzelner Bildmittel wie Linie, Fläche, Pinselstrich unterstützten den Prozess der Fragmentierung des Körpers. So kann eine Formation aus pastosen Pinselstrichen genauso zum Porträt werden wie die Kombination unterschiedlich dimensionierter Körperpartien. Auch in der Rekonfiguration des Körpers aus seinen Einzelteilen ergeben sich völlig neue Sichtweisen. Plötzlich taucht ein riesiges Ohr mit drei Augen und nur einem halben oder gar keinem Mund auf, ein organisches Wesen, dem wir in dieser Art zuvor noch nicht begegnet sind auch nicht im Bild. Vielleicht ist dadurch kein neues Körperideal entstanden, aber der Impuls zur aktiven Gestaltung des Körpers hat sich bis heute weit über den hermetischen Bereich der Kunst hinaus entwickelt.

29 56 57 Maria Lassnig Stillleben mit rotem Selbstporträt, 1969 Elga Maly The Lady with the cut legs (for Boris), 1969 Oswald Oberhuber Zähne, 1966 Oswald Oberhuber Ohne Titel (Mund), um 1970

30 Àkos Birkas Kopf 77, 1986 Àkos Birkas Kopf 10, 1986 Maria Lassnig Be-Ziehungen V, 1994 Josef Pillhofer Ohne Titel (Schichtenkopf), 1971

31 Peter Weibel Selbstporträt als Frau(enmund), 1967 Peter Weibel Selbstporträt des Künstlers als junger Hund, 1967 Manfred Willmann Kontaktporträt Lady Penrose (Lee Miller) und Sir Roland Penrose, 1976/1996 Bruce Nauman Ohne Titel, 1992 Arnulf Rainer Gummibandserie, 1969 Franz Motschnig Ohne Titel, 2001

32 62 63 Medienrealität und Pop-Art Julian Opie This is Monique No. 26, 2004 Mit dem 19. Jahrhundert begann eine technische Entwicklung, welche die Malerei als bis dahin prominentestes Bildmedium abzulösen begann bzw. diese in Bezug auf die Realitätsdarstellung in arge Bedrängnis brachte. Foto, Film, Fernsehen, Video und der Computer boten vielfältigere, schein - bar exaktere Möglichkeiten der Wirklichkeitsdarstellung. Ton und Bewegung als weitere Dimensionen der Realitätserfassung erweiterten das Spektrum zusätzlich. Ein ursprünglich schon seit Leonardo da Vinci formuliertes Aufgabengebiet der Malerei die sichtbare Welt wiederzugeben war damit gestört bzw. transformierte sich in andere Ausdrucksformen. Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass es in der Kunst zunehmend um die Zurschaustellung der Darstellung der Realität geht. Die Pop-Art begann sich in den 1960er-Jahren diesem Problem zu stellen. Die durch die Massen- und Unterhaltungskultur angetriebene westlich-kapitalistische Gesellschaft fand sich bald in einer Medienrealität gefangen, die bis heute bestimmend ist. Die mediale Konstruktion betrifft nahezu alle Bereiche der menschlichen Existenz Gesellschaft, Geschichte, Gedächtnis, Politik. Medienbezogene Kunst wird somit auch medienkritische Kunst, konsequenterweise auch Kritik im Allgemeinen. Die Frage im Zusammenhang mit der Pop-Art und deren Nachfolge ist, inwieweit sie selbst teilhat an der rasch fortschreitenden Mediatisierung der Lebensrealität. Inhaltlich steht damit auch die Gier nach dem Medienbild im Zentrum man existiert nur, wenn man massenmedial erfasst und präsent ist. Warhols Diktum vom Star für 15 Minuten wird zum bis heute wirkenden Imperativ. Der Aufstieg des Bürgertums im 19. Jahrhundert hat das Menschenbild demokratisiert, der Impuls, ein Bild von sich zu haben, war plötzlich mit erhöhtem Prestige versehen. Man wollte innerhalb der Gesellschaft bemerkt werden, sich exponieren und die eigene soziale Position dadurch unterstreichen, Prestige gewinnen. Silhouettenschneider, Miniaturisten, lithografische Anstalten versorgten eine immer breiter werdende Masse. Das Bild bzw. das massenmediale Bild wurde damit mehr und mehr zur eigentlichen Realität, erst in zweiter Linie die dargestellte Person. In Andy Warhols Porträts ging es also nicht primär um sensible psychologisierende Studien der Dargestellten, sondern um das Porträt eines Bildes. Obwohl diese Bilder meist Siebdrucke das Bild einer bekannten Person wiedergeben, sind sie keine Porträts im herkömmlichen Sinn. Ihre Vorlagen sind die Bilder aus den Massenmedien, die, mit den Konsumobjekten der allgemeinen Begierde gleichgesetzt, meist seriell dargestellt werden. Es liegt somit im Auge des Betrachters, ob man sich mit Marilyn Monroe, Mick Jagger, Mao, Lenin beschäftigt oder ob der medienkritische Aspekt die Rezeption bestimmt. Realität und Medienrealität tauschen einander aus, und eine Unterscheidung zu treffen wird immer unmöglicher. Die formale Kraft der Darstellung, die Annäherung an die Ästhetik der Massenmedien, der Logokultur, der Werbung und der Mode lassen auch anonyme Personen im Glanz des Bildes zu Stars werden wenn auch nur für die symbolischen 15 Minuten

33 64 65 Andy Warhol Untitled from Marilyn Monroe, 1967 Josef Kriehuber k. k. Hofschauspielerin Louise Neumann, 1840 Josef Kriehuber Christoph Freiherr von Lattermann, k. k. Generalfeldmarschall, 1834 Josef Kriehuber Luise Gräfin von Fünfkirchen, 1856 Josef Kriehuber Schiffskapitän Wüllerstorf, 1857 Andy Warhol aus: Ladies and Gentlemen, 1975

34 Roy Lichtenstein Still Life with Portrait, from Six Still Lifes, 1974 Roy Lichtenstein Dr. Waldmann from Expressionist Woodcut Series, 1980 Alex Katz Night: William Dunas Dance 1 4, 1983 Kiki Kogelnik Crazy Bird, 1978 Kiki Kogelnik Smile, 1980

35 Otto Muehl Bruno Kreisky, 1989 Klaus Wanker Ohne Titel, 2004 Andreas Leikauf Perfectly useless, 2006 Feng Zhengjie China No. 15, 2003 Claus Schöner Der blaue Sänger, 1987 Peter Gerwin Hoffmann Nachbild Weihnachtsmann Kreisky, 1971 Elke Krystufek I demand a better future, 2003

36 70 71 Zeit als Kriterium zur Darstellung des Menschen Karl Neubacher Schokoladen Poster, 1978 Die Dimension des Zeitlichen ist seit dem Bestehen von Kunst ein bestimmender Faktor. Die Zeit lässt sich im Bild konservieren und man erhält auf diese Weise oft die einzigen Zugänge zu vergangenen Epochen. Wie sonst wüssten wir beispielsweise, wie die Menschen in der Renaissance oder im Barock ausgesehen haben, wenn nicht aus den Gemälden der jeweiligen Zeit? So werden Gemälde Bilder allgemein zu Grundlagen der Geschichtsschreibung, wobei gerade die Malerei eines der effizientesten Speichermedien ist, nicht zuletzt wegen ihrer langen, nahezu unbegrenzten Haltbarkeit. Der technologische Fortschritt der Bildmedien hat die Erfassung und Darstellung von Zeit differenzierter gemacht und auf vielfältige Art erweitert, bereichert und umgestaltet. Neue Fragen, die nicht nur innerhalb der bildenden Kunst beantwortet werden, treten nun plötzlich in den Vordergrund. Visualisierungen in unterschiedlichen Forschungsdisziplinen wirken auf die Kunst bereichernd, schärfen sowohl Fragestellungen als auch Antworten. Langzeitbeobachtungen oder journalistische Reportagen, all das sind Prozesse zur Erfassung von zeitlichen und historischen Abläufen. Diese werden auch heute nicht ausschließlich im Bereich der bewegten und akustisch begleiteten Bildwelten zu finden sein. Auch das zweidimensionale Bild spielt nach wie vor eine selbstverständliche Rolle. Textunterstützte Fotostrecken, serielle Bildabläufe unterschiedlicher Art waren schon in der historischen Malerei bekannt gewesen. So hat etwa Rembrandt durch seine zahlreichen Selbstporträts, in denen er seine äußerliche Veränderung dokumentierte, eine Chronik seines Alterungsprozesses erstellt. Auch Monets Heuhaufen sind Zeugnisse zeitlicher Entwicklung: Ein und dasselbe Motiv erscheint in unterschiedlichem Licht, zu unterschiedlichen Zeiten. Die Fotografie kann dichtere und detailreichere Aufzeichnungen liefern und somit differenziertere Aussagen treffen als das behäbige Medium der Malerei oder gar jenes der Skulptur. Man kann fotografisch auch Zeitabläufe vortäuschen, sie gleichsam konstruieren. So ist zum Beispiel in der Arbeit von Herms Fritz (1975) ein und dieselbe Person, rasch hintereinander fotografiert, ein Zeugnis fortlaufender Zeit, auch wenn sie auf den Bildern ident erscheint. Der fortlaufend nummerierte Negativstreifen gibt in der analogen Fotografie eine Reihenfolge an ähnlich wie die Nummerierung beispielsweise von JPEGs im digitalen Bereich. Damit ist nichts über den Zeitraum von einem zum anderen Foto gesagt dieser ist auf diese Weise nicht bestimmbar, aber die Reihenfolge macht klar, dass vom ersten bis zum letzten Bild Zeit vergangen ist. Das Bewusstsein von der Zeit als wesentlichem Faktor bei der Darstellung von Menschen ist alt. Die Darstellungsmethoden haben jedoch im Lauf der Geschichte neue Sichtweisen auf dieses zentrale Thema der Kunst immer weiter ausdifferenziert.

37 Seichi Furuya Graz 1978, Wien 1982, Wien 1983, /2001 Felicitas Kruse aus: Schieß gut, aber freu dich nicht! Österreicherinnen und Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg , 1997/98

38 74 75 Richard Kriesche datenwerk : mensch, genetisches portrait 7, 2001 Menschendarstellung in Daten, Schrift und Zahlen Mit der Formulierung des Linguistic turn (Richard Rorty) wurde 1967 eine Grundlage zu der Feststellung getroffen, dass Sprache geschrieben oder gesprochen ein Modell für die Welterklärung sei. Damit einher geht die Tatsache, dass sich Realität durch Sprache konstruieren lässt. Sie ist somit ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken (Ludwig Wittgenstein). Nach den verschiedenen Ausstiegsszenarien aus der traditionellen Form des Tafelbildes seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts erscheint die Reduktion und Festlegung auf die Sprache in Bezug auf das Visuelle nur logisch und konsequent zu sein. Hatte sich zunächst die Diskussion um die Abstraktion, die Einführung der Realität in die Kunst mittels Objekten (Readymades) oder die Erweiterung ins Performative zugespitzt, wurde nun auch die Frage nach der Materialität des Kunstwerks gestellt. Diese kann heute beliebig erweitert werden und kennt keine Grenzen jedes Material scheint kunstwürdig zu sein. So wurde eine Kunst möglich, die auf Buchstaben und Zahlen basiert. Die Beschreibung eines Objekts, einer Person oder eines Prozesses ersetzt diese in dem Fall nahezu vollständig. Die Konzept- und Medienkunst verfeinerte und verdichtete diesen methodischen Ansatz und löste das klassische Kunstwerk und dessen formale Standards auf bzw. transformierte sie in unterschiedliche Bereiche. Auch im Bereich des Porträts ergibt sich damit eine völlig neue Situation. Nicht mehr die naturgetreue Abbildung mit offensichtlichem Wiedererkennungswert ist das Ziel, sondern darüber hinausreichende Faktoren sind nun für die Darstellung des Menschen verantwortlich. Im Kontext der Wissenschaft haben sich, einhergehend mit dem technologischen Fortschritt, unterschiedliche Visualisierungen ergeben. Sie bieten objektivere und der Realität eher entsprechende Resultate als die konventionellen Formen der Kunst. Beispielsweise sagt der genetische Code eines Menschen mehr über diesen aus als ein gemaltes Bild dieser Person oder ist schon ein Röntgenbild in wesentlichen Belangen aussagekräftiger als eine herkömmliche Fotografie. Objektive Daten, wie sie im Bereich der Wissenschaften selbstverständlich sind, werden nun in den Kontext der Kunst verschoben und erweitern ihre Möglichkeiten in Bezug auf die Realitätsdarstellung enorm. Auch Buchstaben und Ziffern haben eine visuelle Dimension. Diese beschränkt sich aber nicht auf das Offensichtliche, sondern erreicht Innensichten und Metaebenen auf andere, möglicherweise effizientere Weise. Die Realität stellt sich heute in den meisten Bereichen von der Wissenschaft bis zur Ökonomie in Daten dar. Diese Daten sind das Material der gegenwärtigen Weltrealität und somit auch der Kunst. Durch avancierte Datenerfassungs- und Bearbeitungstechnologien (Computer), sind Tools geschaffen worden, die bei der Konstruktion von Wirklichkeit eine entscheidende Rolle spielen. Die Darstellung des Menschen folgt konsequenterweise der Annahme, dass der Mensch letztendlich aus Daten besteht.

39 Lily Greenham Ohne Titel, um 1980/83 Shirin Neshat Speechless, 1996 Timm Ulrichs Ich bin ein Gedicht, 1968 Gottfried Bechtold Signatur 015, 2015 Max Aufischer MAX, 1983

40 78 79 Biografien der dargestellten Personen und Verzeichnis der Werke Jasmin Edegger Ludwig W. Abels (Wien Paris) Ludwig Wilhelm Abels erblickte am als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie in Wien das Licht der Welt. Von 1877 bis 1884 besuchte er das damalige k. k. Franz-Joseph- Gymnasium. Seine ersten dichterischen Versuche, die unter anderem vom damaligen Direktor des Wiener Burgtheaters, Adolf von Wilbrandt, gefördert wurden, fielen in diese Zeit begann er an der k. k. Universität Wien Germanistik und Klassische Philologie zu studieren promovierte Abels und veröffentlichte sein erstes Werk, das Volksstück Am Zahltag. Von 1893 bis 1898 arbeitete Abels als Redakteur für verschiedene Zeitungen in Berlin, wo er den Kontakt zu bekannten Schriftstellern wie Theodor Fontane oder Rainer Maria Rilke und modernen bildenden Künstlern und Kunstsammlern pflegte heiratete er und ein Jahr später kam seine Tochter, die spätere Künstlerin Erika Abels-d Albert, zur Welt. Im Jahr 1898 kehrte die Familie nach Wien zurück. Abels publizierte nun teilweise unter dem Pseudonym Plein-air und galt bald als einer der besten Kenner der Kunst Alt-Wiens. Er unterstützte moderne Kunstströmungen und begründete unter anderem 1900 die erste Wiener Zeitschrift für modernes Kunstgewerbe. Zu seinen umfangreichen Tätigkeiten zählten auch die Beratung von Sammlern und Sammlerinnen und die Mitarbeit bei Publikationsprojekten. Besonders als Kunstwanderer erfreute Abels sich sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen mit seinen Touren großer Beliebtheit. Seit 1929 lebte Abels mit seiner Frau in Paris. Dies dürfte wirtschaftlichen Überlegungen, aber auch dem zunehmenden Antisemitismus in Wien geschuldet gewesen sein. Am verstarb Ludwig Abels unerwartet im 70. Lebensjahr an den Folgen einer komplizierten Operation. Abels, der nie bei einer öffentlichen Institution angestellt war, geriet nach seinem Tod in Vergessenheit. Erst mit der Wiederentdeckung seiner Tochter begann auch die Erforschung seines Lebens. Den Künstler Felix Albrech t Harta kannte Abels spätestens seit seinem Engagement für die Neukunstgruppe. Er engagierte ihn als Zeichenlehrer für seine Tochter. Von der engen Verbindung der Familie Abels mit Harta zeugt unter anderem das 1916 entstandene Porträt Ludwig W. Abels. Felix Harta, Abb. S. 26 Gustinus Ambrosi (Eisenstadt Wien) Der am geborene, spätere Bildhauer und Dichter Gustinus Ambrosi verlor 1900 infolge einer Gehirnhautentzündung sein Gehör. Bereits im Prager Privat-Taubstummen institut legte er ab 1902 in einem Modellierkurs den Grundstein für seinen weiteren beruflichen Werdegang. Nach dem Tod seines Vaters übersiedelte die Familie 1909 nach Graz, wo Ambrosi eine Ausbildung an der Meisterschule für Modelleure an der k. k. Gewerbeschule begann erhielt der früh als genial geltende Bildhauer in Wien ein Staatsatelier auf Lebenszeit und besuchte ab diesem Jahr die Akademie der bildenden Künste. In der Zwischenkriegszeit wurde Ambrosi zum international gefragten Porträtisten von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der neben Wien auch Ateliers in Rom, Paris und Köln unterhielt präsentierte er als österreichischer Kommissär bei der III. Biennale in Rom unter anderem Werke von Alfons Walde und Egon Schiele. Wegen seiner Nähe zum Austrofaschismus galt Ambrosi dem Nazi- Regime als politisch unzuverlässig, obwohl Hitle r persönlich ihn für einen der fähigsten Bildhauer Deutschlands hielt. Bei der Bombardierung Wiens wurde 1945 sein Atelier und ein Großteil seiner Werke zerstört. In der Zweiten Republik konnte Ambrosi wiederum offizielle Porträtaufträge verwirklichen. Ambrosi beging am Selbstmord und liegt in einem Ehrengrab der Stadt Graz am St.-Leonhard- Friedhof begraben. Sein von ihm selbst geplanter und gebauter Alterssitz im weststeirischen Stallhofen beherbergt heute ein Ambrosi- Museum. Das 1978 eröffnete Ambrosi-Museum im Wiener Augarten wird heute vom Belvedere betreut. Alfons Walde, Abb. S. 31

41 Matthias Joseph Anker (Graz 1771/ Graz) Der Geologe und Chirurg Matthias Joseph Anker wurde im Mai 1771 oder 1772 als Sohn eines Chirurgen in Graz geboren. Nach seinen Lehrjahren bei einem Wundarzt konnte er dank der Hilfe seines älteren Bruders und des Eigenstudiums der Arzneikunde 1793 in Wien ein Magisterstudium der Chirurgie abschließen. Der Tod seines Vaters zwang Anker dazu, dessen Praxis in Stainz zu übernehmen, die er bis 1807 leitete, ehe er als k. k. Kreiswundarzt nach Graz berufen wurde. Dort begann er sich intensiv mit der Mineralogie auseinanderzusetzen und veröffentlichte 1808 dazu seine erste Schrift: Art und Weise, wie man beiläufig zu Werke gehen kann, um ein gefundenes unbekanntes Fossil zu bestimmen. Sein Wissen konnte er durch das Ordnen der mineralogischen Sammlung am k. k. Lyzeum in Graz vertiefen. Diese Aufgabe brachte ihn auch mit Friedrich Mohs, dem damaligen Professor für Mineralogie am Joanneum, zusammen konnte Anker seinem Lehrer Mohs als Professor der Mineralogie und Custos am Joanneum nachfolgen. Er unternahm zahlreiche Reisen durch das Land und erstellte 1835 die erste geologische Karte der Steiermark. Durch seine Bücher und Aufsätze trug Anker wesentlich zum Fortschritt der Wissenschaft auf dem Gebiet der Mineralogie bei, wofür ihm große Anerkennung zuteilwurde er wurde zum Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften ernannt und ihm zu Ehren erhielt das Mineral Ankerit seinen Namen. Im Jahr 1840 trat er vom Lehrstuhl der Mineralogie zurück, blieb jedoch weiterhin Custos. Am starb Matthias J. Anker in Graz. Josef Kriehuber François Laurent Marquis d Arlandes (Anneyron Anneyron) Der 1742 in Anneyron geborene François Laurent Marquis d Arlandes war Soldat und Luftfahrtpionier. In jungen Jahren lernte er am Jesuitenkolleg in Tournon Joseph Montgolfier kennen und begann sich in weiterer Folge auch selbst mit dem Fallschirm zu beschäftigen verlor d Arlandes, ein Offizier der französischen Leibgarde, bei einem Luftsprungversuch vom Montmartre beinahe sein Leben. Dennoch setzte er sich dafür ein, am beim ersten bemannten Freiballonflug der Menschheitsgeschichte als Passagier dabei zu sein. Pilot war Jean-François Pilâtre de Rozier. Die Montgolfière startete im Garten des Schlosses La Muette in Paris im Beisein von König Ludwig XVI. und dem amerikanischen Gesandten Benjamin Franklin. Die Fahrt in ca m Höhe endete vor den Stadtgrenzen von Paris und dauerte 25 Minuten. Ihren Flug feierten die Pioniere mit Champagner, bis heute eine Tradition der Ballonfahrer. Im Zuge der Französischen Revolution wurde d Arlandes wegen Feigheit aus der französischen Armee entlassen. Am verstarb er in seinem Schloss Saleton in Anneyron, möglicherweise durch Selbstmord. Unbekannt Therese Freiin von Bartenstein ( ) Therese Freiin von Bartenstein lebte von 1788 bis 1857 und war Ehrenstiftsdame in Brünn. Das Adelsgeschlecht Bartenstein stammte ursprünglich aus Thüringen und Niedersachsen und erlosch im Jahr Josef Kriehuber Heinrich Benesch (Ungarn Wien) Der im Jahr 1862 in Ungarn geborene Heinrich Benesch war Zentralinspektor bei der k. u. k. Südbahn. Im Jahr 1908 lernte er Egon Schiele kennen, über den er wenig später eine Denkschrift verfasste und dem er ein väterlicher Freund wurde. Benesch war auch ein früher Sammler des österreichischen Künstlers und konnte trotz bescheidener finanzieller Voraussetzungen eine beachtliche Kollektion an Zeichnungen, Aquarellen und auch einigen Ölbildern Schieles aufbauen. Sein Sohn, der bekannte Kunsthistoriker Otto Benesch (Ebenfurth, Niederösterreich, Wien) gehörte zu den Vertretern der Wiener Schule der Kunstgeschichte und begründete als Direktor der Albertina die dortige Schiele-Sammlung. Ihn hatte Schiele gemeinsam mit seinem Vater 1913 in einem Doppelporträt festgehalten, das zu den Hauptwerken des österreichischen Expressionismus zählt und sich heute im Lentos Kunstmuseum Linz befindet. Heinrich Benesch verstarb im Jahr 1947 in Wien. Egon Schiele, Abb. S. 41 Gottfried Götz von Berlichingen zu Hornberg (um Neckarzimmern) Der fränkische Reichsritter Gottfried Götz von Berlichingen zu Hornberg wurde um 1480 vermutlich auf Burg Berlichingen in Schöntal als Sohn von Kilian von Berlichingen und Margareth a von Thüngen geboren. Den Beinamen Ritter mit der eisernen Hand erhielt er 1505, als ein Schuss aus einer Feldkanone seine rechte Hand zerschmetterte, die daraufhin amputiert werden musste. Ein Schmied fertigte ihm eine eiserne Prothese an, die als technische Meisterleistung galt. Der legendäre Ritter nahm an zahlreichen Schlachten teil, wobei er vor allem im Schwäbischen Bauernkrieg eine wichtige Rolle spielte. Dennoch geriet er nach seinem Tod am in Vergessenheit. Erst Johann Wolfgang von Goethe, der ihn zur Hauptfigur seines Dramas Götz von Berlichingen machte, verhalf ihm wieder zu großer Bekanntheit. Ernst von Dombrowski Bazon Brock (Stolp/Słupsk 1936, lebt in Wuppertal) Der Künstler, Kunsttheoretiker und emeritierte Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung wurde am in Stolp/Słupsk (Pommern) geboren. Seinen Künstlernamen verdankt Brock, der eigentlich Jürgen Johannes Hermann mit Vornamen heißt, seinem Lateinlehrer, der ihn Bazon griechisch für Schwätzer nannte. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Brock durch eine Phosphorbombe eine schwere Vergiftung, an deren Folgen er noch heute leidet. Von 1957 bis 1964 studierte er Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften in Zürich, Frankfurt und Hamburg und absolvierte eine Ausbildung in Dramaturgie schrieb er seine ersten Aktionslehrstücke, es folgten erste Publikationen. Gemeinsam mit Künstlern wie Joseph Beuys oder Friedensreich Hundertwasser be gann er Happenings zu veranstalten. Eines der bekanntesten war das 24-Stunden-Happening in der Galerie Parnass in Wuppertal wurde er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen. Als Gastdozent unterrichtete er ab 1970 an der Kölner Werkschule und ab 1977 an der Universität für angewandte Kunst in Wien übernahm er eine Professur an der Bergischen Universität Wuppertal, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 tätig war. Von 1968 bis 1992 führte Brock auf der documenta in Kassel die von ihm begründeten Besucherschulen durch gründete er in Berlin die Denkerei, die sich als Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand versteht. Brock gründete zahlreiche Institute und kann bisher auf rund Veranstaltungen zurückblicken. Heute lebt und arbeitet er in Wuppertal. Bazon Brock Ingrid Moschik Karl Brunner (Vitis Graz) Der Politiker und Widerstandskämpfer Karl Brunne r wurde am in Vitis (Niederösterreich) geboren. Nach dem Besuch der Handelsschule übernahm er 1914 das Kaufmannsgeschäft seines Schwiegervaters. Während des Ersten Weltkrieges kämpfte Brunner an der Ostfront und wurde dort schwer verletzt. Nach Kriegsende war er Gemeinde rat und Vizebürgermeister in Murau gründete er die

42 Heimwehr in Murau und war deren Anführer beteiligte er sich an der Niederschlagung des österreichischen Juli putsches. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurden Brunner und zahlreiche weitere politische Gegner des nationalsozialistischen Regimes verhaftet und zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Brunner, der in der Strafanstalt Karlau in Graz inhaftiert war, rettete 1945 zwei Gefängniswärtern und dem Direktor, die von Bombentrümmern verschüttet waren, das Leben und wurde daraufhin aus Dankbarkeit entlassen. Er kehrte nach Murau zurück, befreite Anfang Mai britische Gefangene aus dem dortigen Gefangenenlager und täuschte mit ihrer Hilfe den sowjetischen Truppen bei deren Einmarsch vor, dass Murau bereits von den Briten besetzt sei. Die sowjetischen Truppen zogen wieder ab und Murau blieb bis 1955 in der britischen Besatzungszone. Diese Finte Brunners wurde jahrzehntelang aus Angst vor diplomatischen Schwierigkeiten verschwiegen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat Brunner der ÖVP bei, wurde Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages und war langjähriger Abgeordneter zum Nationalrat. Karl Brunner verstarb am in Graz errichtete ihm die Stadt Murau ein Denkmal. Franz Motschnig Anton Burg (Sobernheim Wien-Wieden) Der am in Sobernheim an der Nahe (Rheinhessen) geborene Grundbesitzer, k. k. Hofmaschinist, Maschinenfabrikant und Ackerbau-Werkzeugmacher Anton Burg errichtete in der damaligen Wiener Vorstadt Wieden im Jahr 1798 die erste Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen in Österreich. Er erfand oder verbesserte eine Großzahl landwirtschaftlicher Geräte und baute im Laufe der Jahre eine Sammlung von über 400 dieser Objekte auf erhielt er die Erlaubnis, den kaiserlichen Adler für seinen Betrieb, die K. K. Hofackerwerkzeug- und Maschinenfabrik Anton Burg & Sohn, führen zu dürfen. In seiner Tätigkeit als Richter in Wieden bemühte er sich um die Regulierung der Straßen, die Einführung einer Straßenbeleuchtung sowie die Gründung einer Trivialschule. Er zeichnete sich durch eine sparsame Verwaltung des Gemeindevermögens aus und erhielt aufgrund seines wohltätigen Engagements den Ehrentitel k. k. Armenvater verliehen. Sein ältester Sohn, Adam Burg, war Direktor des k. k. Polytechnischen Gymnasiums in Wien. Anton Burg verstarb am in Wien-Wieden. Josef Kriehuber Eduard Ritter Adam Freiherr von Burg (Wien Wien) Der Mathematiker, k. k. Regierungsrat und Professor der Mechanik und Maschinenkunde Anton Burg wurde am in Wien als Sohn des k. k. Hofmaschinisten Anton Burg geboren, in dessen Werkstatt er die Tischlerei erlernte. Von 1810 bis 1813 besuchte er die Architekturklasse der Akademie der bildenden Künste und anschließend das Polytechnische Institut in Wien, an dem er 1837 Professor für Mathematik und Maschinenlehre wurde und dessen Leitung er 1849 übernahm. Neben der Veröffentlichung zahlreicher Schriften über Mathematik, Astronomie und Maschinenbau initiierte Burg die bald sehr beliebten Sonntags-Vorlesungen über Mechanik und Maschinenlehre wurde er aufgrund seiner Verdienste zum k. k. Regierungsrat ernannt und 1847 verlieh ihm die Stadt Wien für seine Verbesserung der Feuerlöschanstalten, Wasserleitungen und der Gasbeleuchtung das Ehrenbürgerrecht. Ab 1852 bekleidete er die Position eines Sektionsrates im Handelsministerium. Im Jahr 1866 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Heute ruht der am verstorbene Adam von Burg in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt Burg, der im Laufe seines Lebens wirkliches oder Ehrenmitglied von beinahe 30 gelehrten oder gemeinnützigen Vereinen war, zahlreiche Orden und Auszeichnungen. Josef Kriehuber Naomi Elaine Campbell (London 1970) Das bekannte Topmodel Naomi Campbell wurde am als Tochter einer jamaikanischen Balletttänzerin und eines jamaikanisch-chinesischen Vaters, den sie nie kennenlernte, in London geboren. Nachdem sie ihre ersten Lebensjahre mit ihrer Mutter in Rom verbrachte hatte, lebte sie bei Verwandten in London hatte Campbell ihren ersten öffentlichen Auftritt, als sie in Bob Marleys Musikvideo für Is this Love? mitspielte. Sie brach die Schule ab und besuchte zuerst die Italia Conti Academy of Theatre Arts und anschließend die London Academy of Perfoming Arts wurde sie von Beth Boldt, einer Agentin der Frauenzeitschrift Elle, im Londoner Covent Garden entdeckt, woraufhin sie ihren ersten Modelvertrag erhielt hatte sie ihren Durchbruch, als sie als erstes schwarzes Model auf den Covers der französischen Vogue und des amerikanischen Nachrichtenmagazins TIME abgebildet war. Seitdem zählt Campbell zu den berühmtesten und gefragtesten Models der Branche. Sie arbeitet mit sämtlichen großen Designern zusammen, versuchte neben ihrer Laufstegkarriere auch als Sängerin und Schauspielerin durchzustarten und spielte in zahlreichen Musikvideos von Künstlern wie Madonna oder Michael Jackson mit. Negativschlagzeilen machte Campbell immer wieder aufgrund ihres aggressiven Verhaltens und 2008 wurde sie aufgrund von Handgreiflichkeiten zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Sylvie Fleury Johann und Barbara Dannhauser 19. Jahrhundert Johann Dannhauser war ein Grazer Seidenhändler, dessen Geschäft sich am Hauptplatz befand. Seine Frau hieß Barbara, geborene Riedegger. Er lebte im 19. Jahrhundert. Unbekannt (Graz) Rainald von Dassel (zwischen 1114 und Rom) Rainald von Dassel wurde zwischen 1114 und 1120 geboren. Während seiner erfolgreichen Karriere bekleidete er unter anderem das Amt des Erzbischofs von Köln, das des Erzkanzlers von Italien sowie das des Reichskanzlers unter Friedrich I., dessen enger Berater von Dassel war. Er beeinflusste die Reichspolitik maßgeblich und leistete einen großen Anteil an der weltlichen Machtsteigerung der Kölner Kirche. Nach der Eroberung Mailands übertrug er die Gebeine der Heiligen Drei Könige als Kriegsbeute nach Köln, das dank dieser wichtigen Reliquien zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Mittelalters wurde verstarb Rainald von Dassel in Rom vermutlich an Malaria. Ernst von Dombrowski Frau G. Dispiter 2003 Arbeiterin im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer Cheryl Donegan (New Haven 1962, lebt in New York) Cheryl Donegan wurde 1962 in New Haven in Connecticut geboren. Sie studierte Malerei an der Rhode Island School of Design in Providence (Bachelor-Abschluss 1984) und am Hunter College in New York (Master-Abschluss 1990). In ihrer künstlerischen Arbeit, die um Sexualität, das Kunstschaffen und die Kunstgeschichte kreist, verbindet sie Ausdrucksformen der Performance- und Videokunst mit den Medien Malerei, Zeichnung und Installation fand Donegans erste Personale in der Elizabeth Koury Gallery in New York statt. Seitdem erhalten ihre Arbeiten international Aufmerksamkeit, unter anderem war sie in Ausstellungen im MoMA in New York, bei der Biennale von Venedig (1993) und der Whitney Biennial (1995) vertreten. Von 1997 bis 2013 arbeitete sie am Institut für

43 bildende Kunst an der School of Visual Arts in New York. Cheryl Donegan lebt mit ihrem Mann, dem Autor Kenneth Goldsmith, und ihren zwei Söhnen in New York. Rudi Molacek, Abb. S. 33 Ernst und Eduard Eichhorn (Coburg Coburg und Coburg oder 1897) Ernst und Eduard Eichhorn waren deutsche Geiger und galten als Wunderkinder. Das Talent der beiden Stiefbrüder, die aus einer musikalischen Familie in Neuses bei Coburg stammten, wurde von ihren Eltern sehr früh erkannt und gefördert. Schon 1829 traten die Kinder in ihrer ersten großen Konzertreise in mehreren Städten Bayerns auf. Die Radierung von Josef Kriehuber entstand vermutlich während ihrer dritten Konzertreise, als die Buben 8 bzw. 9 Jahre alt waren. Die Brüder wurden ob der Qualität ihres Vortrags in ganz Europa bekannt, wovon erhaltene Plakate und Programme zeugen. Sie spielten auch an zahlreichen Fürstenhöfen Europas und sogar vor dem König von Preußen, dem russischen Zaren und Prinzessin Victoria von England. Berühmte Geiger wie Niccolò Paganini, Louis Spohr und Josef Mayseder bewunderten das Können der Jungen, die Virtuosität und Reinheit ihres Spiels und gaben ihnen Unterricht. Der ältere Bruder Ernst starb schon mit 22 Jahren, der jüngere Eduard blieb hingegen ein wichtiger Protagonist des Coburger Musik lebens bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Josef Kriehuber Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (München Genf) Elisabeth Eugenie Amalie, genannt Sisi, wurde am in München als zweite Tochter Herzog Max Josephs in Bayern aus der Familie der Wittelsbacher geboren. Ihre unbeschwerte Kindheit auf Schloss Possenhofen am Starnberger See verdankte sie dem Umstand, dass ihre Eltern keine offiziellen Verpflichtungen am Hof hatten. Ihre Mutter plante ursprünglich, ihre Schwester mit dem jungen Kaiser Franz Joseph zu verheiraten. Doch dieser verliebte sich in Elisabet h und ehelichte sie im Jahr 1854 im Zuge einer prunkvollen Hochzeit in der Wiener Augustinerkirche. Von Anfang an widerstrebte es der freiheits liebenden Elisabeth, sich dem strengen Hofzeremoniell zu fügen, was zu zahlreichen Konflikten führte. Einen Ausgleich verschaffte sie sich unter anderem durch das Verfassen poetischer Schriften, das Erlernen von Sprachen (Ungarisch, Griechisch) und die Beschäftigung mit Literatur. Elisabet h und Franz Joseph hatten vier Kinder. Die älteste Tochter verstarb bereits als Zweijährige, Kronprinz Rudolf nahm sich 1889 im Schloss Mayerling das Leben. Immer wieder hatte Elisabeth durch viele Reisen versucht, so oft wie möglich ihren Repräsentationspflichten zu entfliehen. Neben zahlreichen Kuraufenthalten an bekannten europäischen Kurorten reiste sie oft und gerne nach Ungarn, auf Korfu ließ sie sich ein griechisches Schloss errichten, auf ihrer Jacht durchquerte sie das Mittelmeer. Während eines Aufenthalts in Genf fiel sie am dem Attentat des italienischen Anarchisten Luigi Lucheni zum Opfer. Heute ist Elisabeth vor allem auch wegen ihrer legendären Schönheit bekannt, die sie durch einen Körperkult, strenge Diät und Sport zu erhalten suchte. Auch ließ sie sich nach ihrem 31. Lebensjahr nicht mehr fotografieren, um als ewig junge Schönheit in die Geschichte einzugehen. Das unglückliche Leben Elisabeths eignete sich hervorragend zur Legendenbildung, wobei an erster Stelle die Sissi-Filme von Ernst Marischka aus den 1950er-Jahren mit der jungen Romy Schneider zu nennen sind. Unbekannt (Österreich) Prinz Eugen von Savoyen (Paris Wien) Der am in Paris geborene Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan gilt als einer der bedeutendsten Feldherren und Staatsmänner der österreichischen Geschichte. Nachdem der französische Kaiser ihm den Kriegsdienst verweigerte, bot Prinz Eugen seine Dienste dem Habsburgerreich an trat er in die kaiserliche Armee ein, wo er schon bald zum Oberbefehlshaber aufstieg und unter anderem am Spanischen Erbfolgekrieg und am Venezianisch- Österreichischen Türkenkrieg teilnahm, in dem ihm 1717 die Einnahme Belgrads gelang, woran das Volkslied Prinz Eugen, der edle Ritter erinnert. Seit 1700 zählte er aufgrund seiner Ernennung zum Mitglied des Geheimen Rates zu den wichtigsten Männern im Reich dies demonstrierte er der Öffentlichkeit durch prunkvolle Barockbauten. Von seinem Lieblingsarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt ließ er sich unter anderem das Schloss Belvedere in Wien bauen. Auch als Sammler und Kunstmäzen war er von großer Bedeutung: Seine umfangreiche Büchersammlung, die Eugeniana, befindet sich heute im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Später verband er die Position des geheimen Rates noch mit dem Amt des Hofkriegspräsidenten und ab 1716 war er Statthalter in den österreichischen Niederlanden. Am starb Prinz Eugen an einer Lungenentzündung in seinem Palais in der Himmelpfortgasse in Wien. Die Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten lässt sich unter anderem daran erkennen, dass Hermann Göring sich als Erster nach Prinz Eugen wieder Reichsfeldmarschall nannte. Ernst von Dombrowski Marianne Faithfull (London 1946, lebt in Paris) Die am in London geborene Mariann e Faithfull ist eine bekannte Musikerin und Schauspielerin. Durch ihre Mutter, eine Großnichte des Schriftstellers Leopold von Sacher-Masoch, hat sie österreichisch-ungarische Wurzeln. In den 1960er-Jahren wurde die junge Pop-Sängerin in ganz Europa und im Rahmen der sogenannten British Invasion auch in den USA bekannt. Im Jahr 1965 heiratete sie den Künstler und Galeristen John Dunbar, dem sie noch im selben Jahr einen Sohn gebar. Nur zwei Jahre nach der Hochzei t verließ sie ihn, 1970 wurde die Ehe geschieden. Große Bekanntheit erlangte Faithfull in weiterer Folge an der Seite des Rolling-Stones- Sängers Mick Jagger. Bereits in dieser Beziehung spielte Drogenkonsum eine Rolle, doch in eine schwere Sucht verfiel Faithfull erst nach der Trennung von Jagger. In den 1980er-Jahren konnte sie sich davon befreien und ein Comeback als Sängerin und Schauspielerin feiern trat sie in 75 Vorstellungen der Welttournee des Musiktheaterstückes The Black Rider auf, einer Gemeinschaftsproduktion von Robert Wilson, Tom Waits und William S. Burrough s. Robert Wilson, Abb. Umschlag U4 Herr W. Falke 2003 Arbeiter im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer Familie Feltl Johanna Feltl, geborene Tischhart, lebte von 1764 bis 1856 und war mit dem Grazer Glockengießermeister Sales Feltl verheiratet. Vermutlich war sie die Mutter von Johann ( ), der ebenfalls zum Glockengießer ausgebildet wurde, Marie Johanna (geb. 1795) und Johanna Aloisia Feltl (geb. 1799). Unbekannt (Graz) Kaiser Ferdinand I. von Österreich (Wien Prag) Ferdinand der Gütige wurde am in Wien als Sohn von Kaiser Franz II./I. und dessen Cousine Maria Theresia, Prinzessin beider Sizilien, geboren. Er litt neben Epilepsie und Rachitis auch an einem Hydrocephalus, der der Grund für die auffällige Disproportion zwischen seinem großen Kopf und schmächtigen Körper war. Auch geistige Minderbegabung wurde ihm nachgesagt. Der Thronfolger blieb lange in weiblicher Obhut und trat erst im Alter von 25 Jahren als offizieller

44 Vertreter seines Vaters in der Öffentlichkeit auf wurde Ferdinand auf Anraten Metternichs mit seiner Cousine dritten Grades, Maria Anna Prinzessin von Savoyen verheiratet sie schenkte ihm keine Kinder, doch sie kümmerte sich ihr Leben lang mit bewundernswerter Haltung um ihren Ehemann entging er nur knapp einem Attentat, was zeigt, wie trügerisch die Ruhe im biedermeierlichen Österreich war folgte Ferdinand seinem Vater auf den Thron er war während seiner gesamten Amtszeit quasi eine Marionette des Staatsrates, der die Regierungsgeschäfte, für ihn erledigte. Mit der Märzrevolution von 1848 endete die gewaltsam aufrechterhaltene Ruhe, Ferdinand beziehungsweise die Regierung antwortete auf die Unruhen einerseits mit Gewalt, andererseits aber mit der Gewährung der Pressefreiheit und der Entlassung des Staatskanzlers Metternich, der als Symbol für die Unterdrückung galt. Der Kaiser floh mit seinem Hof zuerst nach Innsbruck und anschließend, als die Lage immer mehr eskalierte, ins mährische Olmütz/Olomouc. Noch im selben Jahr verzichtete Ferdinand zugunsten seines Neffen Franz Joseph auf den Thron und zog sich auf die Prager Burg zurück. Ferdinand verstarb am im Alter von 83 Jahren in Prag und wurde in der Kapuzinergruft in Wien begraben. Unbekannt (Österreich) Heinz Fischer (Graz 1938, lebt in Wien) Der ehemalige österreichische Bundespräsident wurde am in Graz geboren. Seine Eltern waren Esperantisten, weshalb Fischer bereits im Kindesalter Esperanto lernte. Aufgrund des Krieges besuchte er insgesamt fünf verschiedene Volksschulen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland begann er an der Universität Wien Rechtswissenschaften zu studieren und promovierte 1961 zum Dr. jur. Danach arbeitete er zuerst für kurze Zeit an einem Gericht und ab 1962 als Sekretär der sozial demokratischen Parlamentsfraktion. Ab 1971 war Fischer Mitglied des Nationalrates, dem er mit kurzer Unterbrechung bis 2004 angehörte wurde Fischer Klubobmann der SPÖ, 1977 stellvertretender Parteivorsitzender und 1990 Präsident des österreichischen Nationalrates habilitierte er sich an der Universität Innsbruck, wo er 1994 zum Professor für Politikwissenschaften ernannt wurde. In den 1990ern war Fischer außerdem stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas sowie Vorsitzender des von Willy Brandt gegründeten Europäischen Forums für Demokratie und Solidarität. Von 2002 bis 2004 war er Zweiter Nationalratspräsident, ehe er 2004 mit seiner Wahl zum achten Bundespräsidenten der Zweiten Republik alle anderen Ämter niederlegte. Nach seiner Wiederwahl 2010 übte er dieses Amt bis 2016 aus. Seit dem Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident widmete er sich der Aufgabe, das Gedenkjahr 2018 vorzubereiten. Heinz Fischer war außerdem Gründer und Präsident zahlreicher Gesellschaften, wie beispielsweise der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaften oder der Naturfreunde Österreich. Gabi Trinkaus, Abb. S. 42 Johann Bernhard Fischer von Erlach (Graz Wien) Der bedeutende Barockarchitekt Johann Bernhar d Fischer von Erlach wurde am in Graz geboren. Er erlernte das Bildhauerhandwerk von seinem Vater, dem Bildhauer Johann Baptist Fischer, ehe er im Alter von 14 Jahren nach Rom ging, wo er von dem aus Tirol stammenden und am Petersdom mitarbeitenden päpstlichen Hofmaler Johann Paul Schor in den Kreis des italienischen Barockarchitekten Gian Lorenzo Bernini eingeführt wurde kehrte er nach Graz zurück, wo er den Auftrag für die Stuckierung und den Hochaltar des Mausoleums Ferdinands II. erhielt. Ab 1694 war er kaiserlicher Hofarchitekt in Wien. Für das Fürstbistum Salzburg erbaute er fünf Kirchen, ehe er 1705 zum Oberinspektor sämtlicher Hof- und Lustgebäude des Kaiserhofes ernannt wurde gewann er den Wettbewerb für sein Hauptwerk, die Wiener Karlskirche, gegen seinen Hauptrivalen Johann Lucas von Hildebrandt. Am verstarb Fischer von Erlach in Wien. Obwohl er einer der herausragenden Architekten seiner Zeit war, fand sein Stil im österreichischen Raum keine Nachfolge. Hans Adametz Kaiser Franz II./I. (Florenz Wien) Der am in Florenz geborene Sohn des Großherzogs der Toskana und späteren Kaisers Leopold II. und Maria Ludovicas von Bourbon- Spanien regierte als letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und als erster Kaiser von Österreich. Sein Onkel Kaiser Joseph II. übernahm ab 1782 persönlich die Erziehung des als eher schwerfällig und bieder geltenden Franz wurde er zum Kaiser gekrönt. Die ersten Jahrzehnte seiner Regierungszeit waren geprägt vom Kampf gegen und schließlich Sieg über Napoleon und das revolutionäre Frankreich. Im Jahr 1804 beantwortete Franz II. die eigenmächtige Ernennung Napoleons zum französischen Kaiser mit der Errichtung des Kaisertums Österreich und seiner Krönung zu Kaiser Franz I. von Österreich. Nach dem Wiener Kongress 1814/15 vertrat Franz im Sinne einer legitimistischen Herrschaftsauffassung ein sozialkonservatives und reaktionäres System, das auf den Entwurf des Staatskanzlers Fürst Metternich zurückging. Er war von seinem Gottesgnadentum zutiefst überzeugt, lehnte jegliche Öffnung in Richtung Volksrechte oder Reformen ab und ging mit Polizei und Zensur gegen jede demokratische Gesinnung vor. Persönlich inszenierte er sich gern in biedermeierlicher Würde, gepaart mit Bescheidenheit. Die kulturellen Ideale des Bürgertums setzten sich so in der wahrnehmbaren Person des Kaisers eher durch als in seiner Politik. Franz war viermal verheiratet und hatte zwölf Kinder, zwei seiner Ehefrauen starben im Wochenbett. Er starb am in Wien. Heinrich Friedrich Füger Johann Baptist Hoechle, Abb. S. 16 Joseph Kreutzinger, Abb. S. 16 Unbekannt (Österreich) Kaiser Franz Joseph I. von Österreich (Wien Wien) Bereits von seiner Kindheit an bestimmten die beiden Prinzipien Militär und Kirche das Weltbild des am im Schloss Schönbrunn in Wien geborenen späteren Kaisers Franz Joseph I. Im ereignisreichen Revolutionsjahr 1848 folgte der damals 18-Jährige seinem zu schwachen Onkel Kaiser Ferdinand I. von Österreich auf den Thron. Mit dem Sylvester patent von 1851 kehrte Franz Joseph durch die Aufhebung der Verfassung, die Verhaftung von Demokraten etc. zum Absolutismus zurück. Ein 1853 verübtes Messerattentat überlebte er leicht verletzt. Als Kaiser ließ er einerseits das Polizeisystem ausbauen und für eine straffere Verwaltung sorgen, um dadurch mehr Kontrolle zu haben, andererseits erwirkte er aber auch wirtschaftliche Erneuerungen und die Reform des Unterrichtswesens. Neben der Schleifung der Stadtmauern veranlasste er auch den Bau der Wiener Ringstraße als Zeichen der neuen Zeit ehelichte Franz Joseph seine Cousine Herzogin Elisabet h von Bayern. Bedeutende Ereignisse seiner langen Regierungszeit waren unter anderem der Krieg mit Preußen im Jahr 1866, dessen verheerende Niederlage die kleindeutsche Lösung zur Folge hatte, oder der Ausgleich mit Ungarn Darauf folgte innenpolitisch eine Phase der liberalen Regierung, in der das Konkordat gekündigt, ein fortschrittliches Volksschulund Pressegesetz, ein neues Wahlgesetz, Arbeitsschutzgesetze sowie eine Wahlrechtsreform umgesetzt wurden war Österreich an der Gründung des Zweibundes und 1882 an der des Dreibundes beteiligt. Die letzten 20 Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren von Familientragödien wie dem Suizid von Kronprinz Rudolf 1889 sowie innen- und außenpolitischen Schwierigkeiten wie den Nationalitätenkämpfen oder der Bosnischen Annexionskrise geprägt. Der Ermordung des Thronfolgerpaares 1914 in Sarajevo folgten ein Ultimatum an Serbien und die Kriegserklärung Österreichs, die den Ersten Weltkrieg auslöste. Trotz einer schweren Lungenentzündung versuchte Franz Joseph im Jahr 1916 sein hohes Arbeitspensum zu bewältigen und empfing am , seinem Todestag, noch

45 Besuch. Er ruht an der Seite seiner Ehefrau und seines Sohnes in der Kapuzinergruft in Wien. Lorenz Allgayer, Abb. S. 16 Ferdinand Pamberger Adolf Pirsch, Abb. S. 16 Franz Russ Viktor Tilgner König Friedrich II. (Berlin Potsdam) Der preußische König Friedrich II. wurde am als Sohn des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. in Berlin geboren. In seiner Kindheit und Jugend litt er unter seinem tyrannischen Vater und der körperlichen und seelischen Züchtigung, die seine militärische Erziehung mit sich brachte. Er selbst war zeit seines Lebens der Philosophie und den schönen Künsten zugetan. Unmittelbar nach seiner Krönung zeigte er sich als aufgeklärter Herrscher, der Folter und Zensur abschaffte. Die außenpolitischen Verhältnisse waren jedoch äußerst schwierig und von mehreren Kriegen überschattet, die den deutschen Dualismus verursachten. 1763, nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, konnte Preußen sich als europäische Großmacht etablieren. Die Ambivalenz Friedrichs wird in den Bezeichnungen deutlich, die er erhielt: Während die Geschichtsschreibung ihm den Beinamen der Große verlieh, wurde er von seinem Volk Alter Fritz genannt. Am verstarb Friedrich II. in Potsdam. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der preußische König als erster Nationalsozialist glorifiziert und zum Inbegriff deutscher Disziplin und Standhaftigkeit verklärt. Ernst von Dombrowski Luise (Aloysia) Gräfin Fünfkirchen, geb. Gräfin Wurmbrand-Stuppach (Wien Wien) Die am in Wien geborene Gräfin Luise stammte aus dem Geschlecht Wurmbrand-Stuppach, das dem niederösterreichischen Uradel angehörte heiratete sie Otto Franz Graf von und zu Fünfkirchen, mit dem sie vier Kinder hatte. Die Ernennung zum Landespräsidenten Salzburgs 1856 stellte den Höhepunkt der politischen Karriere ihres Ehemannes dar. Luise verstarb am und wurde in der von Otto erbauten Familiengruft in Stützenhofen (Niederösterreich) beigesetzt. Josef Kriehuber Johann Joseph Fux (St. Marein bei Graz 1659/ Wien) Der Komponist, Hofkapellmeister und Musiktheo retiker Johann Joseph Fux wurde um 1659/60 als Bauernsohn in St. Marein bei Graz geboren. Sein genaues Geburtsdatum lässt sich nicht ermitteln, da die betreffenden Pfarrbücher ver brannten. Der aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammende Fux besuchte ab 1680 die Grazer und von die Ingolstädter Universität. In den 1690er-Jahren war er als Organist am Schottenstift in Wien tätig, wodurch der kaiserliche Hof auf ihn aufmerksam wurde wurde er von Leopold I., trotz erheblichen Widerstandes der italienischen Musikerpartei, zum Hofkomponisten und drei Jahre später zum Kapellmeister im Stephansdom bestellt. Ab dem Jahr 1711 hatte er mit seiner Ernennung zum Musik direktor des Wiener Kaiserhofes eines der wichtigsten Ämter des europäischen Musiklebens inne. In den Jahren 1713 bis 1718 wirkte Fux zeitgleich auch als Hofkapellmeister der Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalie. Obwohl sein Schaffen unbestreitbar den Höhepunkt des österreichischen Barockstils in der Musik markiert, wird sein Wirken für die musikalische Weiterentwicklung gemeinhin unterschätzt. Neben Opern bildet vor allem Kirchen- und Instrumentalmusik den Hauptbestandteil seines Werkes. Erst im 19. Jahrhundert wurde der am in Wien verstorbene und bereits kurz nach seinem Tod in Vergessenheit geratene Fux von Ludwig von Köchel wiederentdeckt. In Graz ist das Johann- Joseph-Fux-Konservatorium nach ihm benannt. Hans Adametz Michael Gaismair (Tschöfs bei Sterzing/Vipiteno Padua) Michael Gaismair wurde als Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie 1490 in Tschöfs bei Sterzing/Vipiteno (Südtirol) geboren. Nach einer bürgerlichen Ausbildung gelang ihm eine steile Karriere: 1524 wurde er zum Hauptmann ernannt ein Rang, der damals eigentlich dem Adel vorbehalten war. Diesen Posten verlor er allerdings bald und wurde Schreiber beim Erz bischof von Brixen. Dort schloss er sich 1525 dem Bauernaufstand an. Als Führer der Aufständischen verhandelte er mit Erzherzog Ferdinand I. und konnte vorerst einige Forderungen durchsetzen. Schon bald rief Ferdinand I. seine Zugeständnisse wieder zurück und ließ Gaismair verhaften. Dieser konnte in die Schweiz fliehen, wo er den Reformator Ulrich Zwingli kennenlernte, der auf sein Denken großen Einfluss hatte. Gaismair, der zu den wenigen Bauernführern mit politischem Konzept zählte, arbeitete an einem radikalen Entwurf einer freien Bauernrepublik, der in dieser Zeit einzigartig war ging er nach Salzburg, um Führer der dort ausgebrochenen Bauernaufstände zu werden. Nach der Niederlage musste er nach Venedig fliehen. Am wurde Michael Gaismair von Attentätern auf seinem Anwesen in Padua erstochen. Erzherzog Ferdinand I. hatte ein Kopfgeld auf ihn aussetzen lassen. Ernst von Dombrowski Herr H. Gert 1999 Arbeiter im Werk von Steyr-Puch in Graz. Josef Schützenhöfer, Abb. S. 45 Johann Nepomuk Graf Gleispach (Görz/Gorizia/Gorica/Gurize Graz) Johann Nepomuk Graf Gleispach wurde am in Görz/Gorizia/Gorica/Gurize (heute: Italien) geboren. Nach dem Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Graz trat er 1861 in Venedig in den Staatsdienst ein. Seit 1875 war er erst als Staatsanwalt, danach als Oberstaatsanwalt und schließlich als Landesgerichtspräsident in Graz tätig wurde er Präsident des Oberlandesgerichts in Graz. Daneben konnte Gleispach, der deutsch-liberalen Partei nahestehend, auch eine politische Laufbahn einschlagen, in deren Verlauf er unter anderem Vertreter des steirischen Großgrundbesitzes im Landtag und ab 1895 Justizminister war wurde Gleispach zum Geheimen Rat ernannt, ein Jahr später zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses wurde er erneut Präsident des Oberlandesgerichts in Graz. In dieser Funktion kümmerte er sich unter anderem um die Einrichtung und Verwaltung von Strafhäusern, die Anlage der Steiermärkischen Grundbücher sowie den Bau des neuen Grazer Justizgebäudes. Johann Nepomuk Gleispach verstarb am in Graz. Unbekannt, Abb. S. 24 Rupert Gmoser (Graz Graz) Rupert Gmoser wurde am in Graz geboren, wo er die Volksschule und das Gymnasium besuchte promovierte er an der Universität Graz zum Doktor der Rechtswissenschaften und ein Jahr später zum Doktor der Staatswissenschaften. Von 1951 bis 1954 war er Vorsitzender der Sozialistischen Studenten Österreichs bis 1955 arbeitete er im Finanzamt, von 1955 bis 1959 als Referent der volkswirtschaftlichen Abteilung der steirischen Arbeiterkammer und anschließend als deren Leitender Sekretär. Ab 1958 war Gmoser bis zu seiner Pensionierung 1994 Leiter der Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule der steirischen Arbeiterkammer, wo er sich um die Weiterentwicklung der Arbeiterbildung verdient machte. Neben seiner Ausbildungstätigkeit für steirische Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre gelang es ihm auch, zwischen Kirche und Gewerkschaft zu vermitteln und Kontakte zu den Gewerkschaftsvertretern der kommunistischen Nachbarstaaten

46 aufzunehmen. Seit 1961 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Sozialforschung beim Österreichischen Gewerkschaftsbund. Von 1979 bis 1994 war er Mit glied des Landesparteivorstandes der SPÖ in der Steiermark, von 1978 bis 1979 Mitglied des österreichischen Bundesrates und zwischen 1979 und 1994 Abgeordneter zum Nationalrat. Für sein Engagement und seine Verdienste erhielt Rupert Gmose r, der als Vordenker der Sozialdemokratie gilt, zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Am verstarb er in Graz. Günter Waldorf Diego Hanns Goetz (Straßburg Wien) Diego Hanns Goetz wurde 1911 in Straßburg geboren. Von dort wurde seine Familie 1918 ausgewiesen und übersiedelte nach Freiburg im Breisgau. Kurz nach dem Beginn seines Studiums an der Philosophischen Fakultät der Universität in Freiburg im Jahr 1929 trat er in die Dominikanerprovinz Teutonia ein und begann ein Studium der Theologie an der Hochschule Walberberg bei Köln. Im Jahr 1939 übersiedelte Goetz nach Wien, wo er zum Doktor der Philosophie promovierte und am Seelsorgeinstitut der Erzdiözese zu arbeiten begann. Goetz machte sich vor allem als Prediger für Studenten und als Künstlerseelsorger einen Namen. Kurz darauf wurde er aus der Ostmark ausgewiesen, weshalb er nach Freiburg zurückkehrte, wo er 1943 zum Doktor der Theologie promovierte. Drei Jahre später war ihm eine Rückkehr nach Wien möglich, wo er an der dortigen Dominikanerkirche tätig war und auch im Radio als Prediger auftrat. Zahlreiche Publikationen des Künstlerseelsorgers und Exerzitienleiters, der dem Kreis rund um Otto Mauer angehörte, folgten wurde ihm der selten vergebene Ehrentitel Prae dicator generalis ( Prediger mit gewissen Vollmachten ) verliehen. Wenige Jahre später hatte Goetz mit den ersten Herzanfällen zu kämpfen, die in der Folge zu Lähmungserscheinungen und massiven Sprachstörungen führten. Nach der Implantation eines Herz- schrittmachers konnte er seine rege Predigtund Vortragstätigkeit fortsetzen. Am verstarb Goetz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien. Herbert Boeckl, Abb. S. 48 Alexander Götz (Graz Graz) Der ehemalige Grazer Bürgermeister kam am in Graz zur Welt. Nach einem Doktorat in Rechts- und Staatswissenschaften sowie einem abgeschlossenen Studium an der Technischen Hochschule begann er als Verkehrstechniker der Stadt Graz zu arbeiten trat Götz der neugegründeten FPÖ bei, 1958 wurde er in den Gemeinderat, im selben Jahr noch in den Stadtsenat und 1964 zum Vizebürgermeister von Graz gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl 1973 war die FPÖ zwar nur drittstärkste Kraft, konnte aber dennoch den Bürgermeister stellen. Dieses Amt übte Götz bis 1983 aus. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Errichtung einer Abteilung für Bürgerinitiativen, das innerstädtische Einbahnsystem, Programme zur Reparatur und zum Bau von Pflichtschulen sowie der Umbau der Oper bis 1980 war er Bundesparteiobmann der FPÖ und ab 1979 Obmann des FPÖ-Klubs. Nach dem Ende seiner politischen Karriere, als die FPÖ bei der Gemeinderatswahl 1983 von 14 auf 9 Mandate zurückfiel, war er bis 1993 Geschäftsführer des Steiermärkischen Technologie-Beratungszen trums Tech nova und von 1983 bis 1997 Präsident der Grazer Messe International wurde Götz von der Stadt Graz zum Ehrenbürger ernannt. Unter der Obmannschaft Jörg Haiders kam es zu einem Zerwürfnis mit der FPÖ und zu einem kurzeitigen Ausschluss Götz, der sich weigerte, auf seine hohe Pension zu verzichten und damit gegen den von der Partei propagierten Privilegien-Abbau verstieß. Bei der Gemeinderatswahl 2017 trat Alexander Götz auf Listenplatz 96 wieder für die FPÖ in Graz an. Er starb am in Graz. Dietrich Cordes, Abb. S. 44 Maria Josepha Gräfin Harrach, geb. Fürstin Liechtenstein (um 1830) Graf Harrach (um 1830) Das österreichisch-böhmische Adelsgeschlecht Harrach wird erstmals im Jahr 1195 erwähnt. Die gesicherte Stammreihe der aus Oberösterreich und Südböhmen stammenden Familie beginnt bei Przibislaus von Harrach/Přibyslav z Harachu im 13. Jahrhundert. Seine Nachkommen erwarben unter anderem in der Steiermark und in Kärnten bedeutende Besitzungen. Zweige dieses Geschlechts, das dem Uradel angehört, existieren heute noch. Ignaz Rungaldier Franz Hasiba (Graz 1932, lebt in Graz) Der Agraringenieur und Altbürgermeister der Stadt Graz wurde am in Graz geboren. Von 1966 bis 1973 war er Landesparteisekretär der ÖVP in der Steiermark. Im Anschluss an seine Funktion als zweiter Bürgermeister-Stellvertreter von 1973 bis 1983 teilte er sich eine Amts periode mit Alfred Stingl als Bürgermeister. Hasiba hatte dieses Amt von 1983 bis 1985 inne bis 1991 war er Landesrat, danach wurde er zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt, der er bis 1993 blieb. Anschließend wechselte Hasiba in den Landtag und wurde Erster Landtagspräsident wurde er wiedergewählt und blieb in dieser Position bis Altersbedingt begann Franz Hasiba sich dann aus der Politik zurückzuziehen. Hans Szyszkowitz Antonia bzw. Antoinette zur Helle ( ) Antonia beziehungsweise Antoinette zur Helle, geborene Tischler, lebte von 1802 bis Josef Kriehuber Herr DI Hirschl 2003 Arbeiter im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer Ulrich von Hutten (Schlüchtern Ufenau/Ufnau) Der deutsche Humanist Ulrich von Hutten wurde am auf Burg Steckelberg in Schlüchtern geboren und wird als erster Reichsritter bezeichnet. Er besuchte die Klosterschule Fulda, die er 1505 verließ, um an verschiedenen deutschen Universitäten zu studieren. Dort fand er Anschluss an humanistische Kreise und entdeckte seine literarische Begabung trat er in die Dienste Albrecht s von Brandenburg, des Erzbischofs von Mainz, der ihm ermöglichte, seine Studien in Italien fortzusetzen. Dort wurde er Zeuge der Verweltlichung der katholischen Kirche und zu einem Kritiker des Papsttums. In den sogenannten Dunkelmännerbriefen kritisierte er die Missstände der Kirche, insbesondere die des päpstlichen Hofes in Rom wurde er von Kaiser Maximilian I. zum Poeta laureatus ernannt. Der Reichsritter kämpfte auch mit dem Schwert für seine Vorstellung von einem starken Kaisertum, die Aufwertung des Ritterstandes sowie die Beschneidung der Machtbefugnisse des Papstes. Nach einem verlorenen Kampf musste Ulrich von Hutten fliehen. Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli gewährte ihm auf der Insel Ufenau im Zürichsee Unterkunft. Dort verstarb Ulrich von Hutten am an Syphili s. Ernst von Dombrowski Gerhard Hutter senior und Gerhard Hutter junior Nachbarn des Künstlers Alois Krenn in Zehndorf bei Wettmannstätten (Steiermark), die von diesem im Jahr 1981 porträtiert wurden. Alois Krenn

47 Mick Jagger (Dartford 1943) Sir Michael Philip Jagger wurde am in Dartford (Kent) geboren traf er Keith Richards, der ebenfalls in Dartford aufgewachsen war, während seines Studiums an der Londoner School of Economics and Political Science zufällig wieder. Sein BWL-Studium brach Jagger bereits nach wenigen Monaten wieder ab. Gemeinsam mit Brian Jones gründeten Jagger und Richards die Band The Rolling Stones, die ihren ersten Auftritt 1962 im Marquee Club in der Londoner Oxford Street hatte. Bereits ein Jahr später erhielt die Band ihren ersten Plattenvertrag und 1965 gelang ihr mit der Single (I Can t Get No) Satisfaction der internationale Durchbruch. The Rolling Stones avancierten schnell zu einer der stilprägenden Bands der Rockmusik und wurden mit ihren Texten, die sehr oft brisante gesellschaftliche Themen ansprachen und als Auflehnung gegen die gesellschaftliche Ordnung verstanden wurden, zum Symbol der rebellierenden Jugend. Mick Jagger, dessen markante Stimme ein Markenzeichen der Band war, wurde durch sein wildes Leben der Inbegriff eines Rockstars. Durch sein wirtschaftliches Geschick gelang es der Band, auch finanziell äußerst erfolgreich zu werden. Seit den 1970er-Jahren war Jagger auch als Schauspieler und Produzent tätig startete er mit dem Album She s the Boss seine Solokarriere wurde er mit einem Grammy für sein Lebenswerk geehrt wurde er zum Ehrenpräsidenten der University of London erklärt, es folgten eine Ernennung zum Ehrenmitglied der London School of Economics and Political Science und 2003 der Ritterschlag für seine Verdienste um die populäre Musik gründete er eine neue Band namens SuperHeavy. Durch seine zahlreichen Affären und seinen exzessiven Drogenkonsum stand Jagger häufig im Fokus der Boulevardpresse. Er war zweimal verheiratet, hat acht Kinder, vier Enkel und einen Urenkel, wobei sein letztes Kind das Licht der Welt erblickte, als Jagger bereits 73 Jahre alt war. Andy Warhol Erzherzog Johann von Österreich (Florenz Graz) Johann Baptist Josef Fabian Sebastian von Österreich wurde am als 13. Kind des Großherzogs der Toskana und späteren Kaisers Leopold II. und Maria Ludovica von Bourbon- Spanien in Florenz geboren. Sein Vater hatte die ihm übertragene Toskana zu einem Musterland im aufklärerischen Sinne gemacht. Man hatte in ihn große Hoffnungen auf eine Reformtätigkeit in diese Richtung gesetzt, als er 1890 nach dem Tod Kaiser Josephs II. die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation übernahm. Jedoch verstarben er und seine Frau schon zwei Jahre danach, worauf sein ältester Sohn als Kaiser Franz II. (später Franz I. von Österreich) die Führung der Monarchie übernahm. Die Ausbildung Erzherzog Johanns, zuvor liberal-aufklärerisch, wurde nun streng militärisch. Dennoch versuchte er zeitlebens, das aufklärerische Gedankengut seines Vaters in die Realität umzusetzen, wenn er auch an den Grundfesten der tradierten Gesellschaftsordnung nie rüttelte. Im Jahr 1800 wurde dem 18-Jährigen sein erstes Armeekommando übertragen und er musste eine Niederlage gegen die napoleonischen Truppen verantworten wurde er zum Generaldirektor des Genie- und Fortifikationswesens ernannt, eine Funktion, die eine rege Reisetätigkeit mit sich brachte und seinen vielseitigen Interessen an Geschichte, Geografie und dem Leben der Bewohner der Länder entgegenkam. Damals entstand, sicher beeinflusst durch die romantische Entdeckung der Alpen in dieser Zeit, seine Vorliebe für die alpinen Regionen Österreichs. Nachdem er nach dem Verrat der sogenannten Alpenbund-Affäre 1813 Tirol nicht mehr betreten durfte, konzentrierte er sich auf die Steiermark. Er wählte das Herzogtum als Lebensmittelpunkt und entfaltete hier immer als engagierter Privatmann, denn außer seinem Bürgermeisteramt in Stainz ( ) hatte er keine Regierungsfunktionen inne ein reiches und folgenreiches Wirken. Zu seinen Initiativen zählen: 1811 die Gründung des Joanneums in Graz (als Lehr- und Bildungsanstalt mit öffentliche m Museum, aus dem später die Technische Universität, das Landesmuseum, das Landes - archiv und die Landesbibliothek hervorgingen) und Übertragung seiner naturwissenschaftlichen Sammlungen an dasselbe, 1818 der Erwerb und Ausbau des Brandhofes, eines landwirtschaftlichen Gutes bei Mariazell, Maßnahmen zur Verbesserung der Landwirtschaft, 1822 die Erwerbung eines Hochofens in Vordernberg und Durchführung von Reformen im steirischen Eisenwesen und in der Industrie (Begründung der späteren Montanuniversität in Leoben) lernte Erzherzog Johann am Toplitzsee die Tochter des Postmeisters von Aussee, Anna Plochl, kennen. Die Liebesgeschichte und die Hochzeit (1829) bilden bis heute Stoff für Bücher und einen Film wurde Franz, das einzige Kind aus dieser Ehe, geboren. Im Revolutionsjahr 1848 wurde Johann von der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zum Reichsverweser gewählt zum Staatsoberhaupt eines zu schaffenden gesamtdeutschen Nationalstaates. Dieser stellte sich jedoch als Utopie heraus, Johann blieb von den wesentlichen Entscheidungen ausgeschlossen, legte seine Funktion zurück und übersiedelte 1849 wieder in die Steiermark, in sein kurz zuvor erbautes Palais in der Grazer Leonhardstraße (Palais Meran). Hier verstarb er am an Lungenentzündung. Erzherzog Johann genießt in der Steiermark bis heute große Popularität, um sein Leben und Wirken bildete sich ein regelrechter Mythos, mit dem sich regionale Identität erzeugen ließ und lässt. Er wurde in zahlreichen wissenschaft lichen sowie belle tristischen Schriften betrachtet und durch Bildwerke dargestellt am prominentesten vielleicht mit dem Brunnen am Grazer Hauptplatz von Franz Pönninge r aus dem Jahr Franz Eybl Blasius Höfel Johann Huber, Abb. S. 20 Josef Kriehuber Leopold Kupelwieser, Abb. S. 20 Wilhelm Rolling Franz Russ d. Ältere, Abb. S. 20 Ludwig Schnorr von Carolsfeld, Abb. S. 20 Anton Schwendt Melanie Stürgkh Unbekannt Eduard Weixlgärtner Franz Anton Ritter von Jakomini Maria Theresia Edle von Jakomini, geb. Holenia ( ) Die Jakomini beziehungsweise Jacomini waren ein innerösterreichisches Adelsgeschlecht wurde der St. Veiter Bürger Thomas Jacomin i für Dienste, die er und seine Vorfahren dem Haus Österreich geleistet haben, in den Adelsstand erhoben. Ernst Christian Moser, Abb. S. 17 Kaiser Joseph II. des Heiligen Römischen Reiches (Wien Wien) Der am als Sohn von Kaiser Franz Stephan I. von Lothringen und Maria Theresia von Österreich in Wien geborene Joseph II. war ein Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1765 wurde er zum Mitregenten seiner Mutter ernannt. Die Jahre der gemeinsamen Herrschaft waren von einem angespannten Mutter-Sohn-Verhältnis geprägt, dem Joseph mit ausgedehnten Reisen durch die Länder der Monarchie zu entkommen versuchte. Während der junge Joseph voller Tatendrang war, verstand sich Maria Theresia, die das Ruder fest in der Hand behielt, gegen Ende ihres Lebens hin immer mehr als Bewahrerin, weshalb Josephs Handeln auf eine eher symbolische Ebene beschränkt war. Er veranlasste unter anderem die Vereinfachung des Hofzeremoniells, die Abschaffung der Folter und die Öffnung der kaiserlichen Gärten für die Öffentlichkeit. Seine beiden Ehen 1760 mit Prinzessin Isabella von Parma, 1765 mit Maria Josefa von Bayern wurden im Sinne der habsburgischen Heiratspolitik von seiner Mutter und dem Staatskanzler Kaunitz arrangiert. Keiner seiner Nachkommen überlebte das Kindesalter. Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau widersetzte sich Joseph jedoch den weiteren Heiratsplänen Maria Theresias. Nach deren Tod im Jahr 1780 begann Joseph mit der Umsetzung seines seit Langem geplanten, umfangreichen und radikalen Reformprogrammes. Nach dem Motto Alles

48 für das Volk, nichts durch das Volk sah sich Joseph als Erster Diener des Staates, der sich für das Wohl des Volkes aufopfern sollte, seinen Untertanen jedoch jegliches Mitspracherecht verweigerte. Deshalb wurden seine Maßnahmen zumeist als Tyrannei empfunden und stießen auf erbitterten Widerstand. Dennoch gelang es ihm, zum Teil noch lange fortwirkende und tiefgreifende Änderungen im Bereich der Religionspolitik (Aufhebung der Klöster), des Rechtswesens, der Medizin, der Administration sowie auf dem Gebiet des Musik- und Theaterwesens zu bewirken. Er verfolgte eine aggressive Außenpolitik, deren Ziel es war, Habsburgs Führungsrolle in Mitteleuropa zu festigen. Seine 1787 geschlossene Allianz gegen das Osmanische Reich mit Zarin Katharina von Russland führte zum Zweiten Russisch-Österreichischem Türkenkrieg ( ). Am starb Joseph II. an einer Lungenentzündung in Wien. Noch am Totenbett war er gezwungen, zahlreiche seiner Maßnahmen zu widerrufen. Doch in den nachfolgenden Generationen entwickelte sich ein regelrechter Denkmalkult um den in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzten Kaiser, dessen Regierungszeit trotz vieler Rückschläge einen bedeutenden Schritt zur Modernisierung in vielen gesellschaftlichen Bereichen dargestellt hatte. Joseph Hickel (Umkreis) Richard Kaan (Wien Oberaich bei Bruck/Mur) Richard Kaan (bis 1919: Richard Kaan Edler von Distelfingen) wurde am als Sohn einer Offiziersfamilie in Wien geboren rückte er als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg ein. Anschließend studierte er an den Universitäten Wien und Graz, wo er 1921 zum Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften promovierte. Ein paar Jahre später stieg er in die Anwaltskanzlei seines Onkels, des Landeshauptmanns Dr. Wilhelm Kaan, ein. Während des Zweiten Weltkrieges kämpfte Kaan als Kommandeur unter anderem in Russland, ehe er im Mai 1945 wieder heimkehren konnte. Danach war er erneut als Rechtsanwalt tätig. Ab 1949 vertrat Kaan die Steirische Volkspartei im Steiermärkischen Landtag wurde er zum Zweiten Präsidenten des Landtages, ein Jahr später zum Ersten Präsidenten gewählt wurde ihm vom Bundespräsidenten das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für seine Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Am kam Richard Kaan in Oberaich nahe Bruck an der Mur bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Franz Motschnig Immanuel Kant (Königsberg Königsberg) Immanuel Kant, einer der größten Philosophen des Abendlandes, erblickte am in Königsberg (Preußen) das Licht der Welt. Er stammte aus einer Handwerkerfamilie, die großen Wert auf Bildung und pietistische Glaubenspraxis legte. Bereits als 16-Jähriger begann Kant an der Universität in Königsberg zu studieren. Neben seinem Hauptfach, der Philosophie, hegte er großes Interesse für Naturphilosophie und elementare Mathematik. Er unterbrach sein Studium für kurze Zeit und verdiente seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer schloss Kant sein Studium ab und begann als Privatdozent in Königsberg zu lehren. Von 1766 bis 1772 arbeitete er als Universitätsbibliothekar an der königlichen Schlossbibliothek, 1770 wurde er als Professor für Logik und Metaphysik an die Universität von Königsberg berufen, deren Rektor er von 1786 bis 1788 war. In den letzten Jahren seines Lebens kam er immer wieder in Konflikt mit der Zensurbehörde zog sich Immanuel Kant aus den akademischen Ämtern zurück und verstarb drei Jahre später am in seiner Heimatstadt Königsberg. Er gilt als einer der wichtigsten Denker der Aufklärung und bereits zu Lebzeiten wurden ihm zahlreiche Denkmäler errichtet. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft markiert sowohl einen Wendepunkt in Kants eigenem Denken als auch in der Philosophiegeschichte. Ernst von Dombrowski Kaiser Karl I. von Österreich (Persenbeug Funchal, Madeira) Der spätere Kaiser Karl I. wurde am auf Schloss Persenbeug in Niederösterreich als Sohn Erzherzog Ottos von Österreich und Prinzessin Maria Josephas von Sachsen geboren. Nach einer streng katholischen Erziehung durch Hauslehrer und dem Studium naturwissenschaftlicher Fächer am Wiener Schottengymnasium begann er 1905 eine militärische Laufbahn bei der Kavallerie heiratete er Prinzessin Zita von Bourbon-Parma. Mit der Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands am in Sarajevo wurde er Thronfolger allerdings blieb er von den Entscheidungen, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führten, ausgeschlossen. Seine Bestrebungen, den Frieden wiederherzustellen, fruchteten nicht, und der Versuch, die österreichische Reichshälfte durch sein Völkermanifest zu einem Bundestaat mit autonomen Nationalitäten-Einheiten umzuwandeln, beschleunigte 1918 lediglich die Auflösung der Monarchie. Die Folge waren soziale Unruhen in den Großstädten und Ungarns Kündigung des Dualismus sowie die Konstituierung der sich bildenden Nationalräte als provisorische Regierung der einzelnen Nationalstaaten. Am verzichtete Karl auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften in Österreich und wenig später in Ungarn. Die vom Schweizer Exil aus gestarteten Restaurierungsversuche der nächsten Jahre scheiterten. Er wurde auf die Insel Madeira verbannt, auf der er am im Alter von 34 Jahren starb wurde er nach einem 50 Jahre dauernden, höchst umstrittenen Verfahren seliggesprochen, da er angeblich eine Nonne, die zu ihm gebetet hatte, von ihrem unheilbaren Venenleiden befreite. Ratzwohl Moriz (Moritz) Edler von Kaiserfeld, geb. Blagatinschegg (Monsberg bei Pettau/Majšperk bei Ptuj Schloss Birkenstein bei Birkfeld) Moriz Blagatinschegg wurde am als jüngstes von insgesamt 18 Kindern auf Schloss Mannsberg (Monsberg) bei Pettau geboren. Sein Adelsprädikat hatte er seinem Großvater Franz Blagatinscheg g zu verdanken, der 1817 für seine Verdienste um die Schafzucht sowie den Getreide- und Weinbau in den erblichen Adelsstand erhoben wurde. Nach einem Studium der Philosophie sowie der Staats- und Rechtswissenschaften in Graz verwaltete Kaiserfeld das Patrimonialgericht in der Gutsherrschaft Thannhausen bei Weiz. Wenig später übernahm er die Verwaltung der Herrschaft Birkenstein, deren verwitwete Besitzerin Gräfin Marie Menneville er 1838 ehelichte. Darauf folgte eine politische Karriere, in deren Verlauf er unter anderem Abgeordneter für Graz in der Frankfurter Nationalversammlung, Bürgermeister von Birkfeld (1850), Präsident der Landwirtschaftsgesellschaft Steier mark, erster gewählter Reichsratspräsident (1868) und Landeshauptmann der Steiermark (ab 1871) war. Als Landeshauptmann setzte er sich vor allem für die kulturellen Einrichtungen des Landes, die Errichtung von Schulen und Pflegeheimen sowie für den Ausbau des Straßen- und Eisenbahnnetzes und die Regulierung von Enns und Mur ein. Auch die Vervollständigung der Grazer Universität durch eine medizinische Fakultät (1863), die Erhebung der Studienanstalt am Joanneum zu einer Technischen Hochschule (1864) sowie die Schaffung eines Landesarchives wurden von ihm initiiert. Der als konservativ-liberal geltende Kaiserfeld wurde später jedoch zu einem Wegbereiter des Deutschnationalismus in Österreich. Im Jahr 1884 legte er aufgrund gesundheitlicher Probleme alle öffentlichen Ämter nieder und zog sich auf Schloss Birkenstein zurück, wo er am verstarb. Hans Brandstetter, Abb. S. 44 Josef Allmer Frau Kaufmann 1999 Arbeiterin im Werk von Steyr-Puch in Graz. Josef Schützenhöfer, Abb. S. 45

49 Johann Veith Kaupertz (Graz Graz) Am wurde der Grazer Grafiker Johann Veith Kaupertz geboren. Er wurde von seinem Vater in die Technik der Schabkunst eingeführt und studierte ab 1766 an der Wiener Akademie der bildenden Künste unterrichtete er als Zeichenlehrer an der k. k. Normalschule in Graz, ehe der zutiefst von der pädagogischen Mission der Künste überzeugte Kaupertz 1785 eine eigene Privatschule gründete, die 1787 von den steirischen Ständen übernommen wurde. Diese Schule war als Landeszeichnungsakademie das Zentrum der Kunstausbildung in der Steiermark, bis sie 1907 reformiert und als Landes-Kunstschule weitergeführt wurde. Kaupertz ursprüngliche Intention war es, die Schule allgemein zugänglich zu machen unabhängig vom Stand oder von finanziellen Möglichkeiten. Kaupertz selbst hinterließ ein sehr umfangreiches Œuvre, dessen Qualität jedoch mitunter aufgrund seiner außerordentlich hohen Produktivität litt wurde er Mitglied der großherzoglichen Akademie in Florenz und 1771 Mitglied der Wiener Akademie. Am verstarb er in Graz. Andreas Hardter Waltraud Klasnic (Graz 1945, lebt in Weinitzen) Waltraud Klasnic geborene Tschiltsch, adoptierte Mlinaritsch kam am in Graz zur Welt. Dort besuchte sie die Schule, machte eine Ausbildung im Fachhandel und baute gemeinsam mit ihrem Ehemann ein Transportunternehmen auf trat Klasnic der Österreichischen Frauenbewegung bei und begann sich im Wirtschaftsbund zu engagieren. Von 1977 bis 1981 gehörte die ÖVP-Politikerin dem Bundesrat an, ehe sie in den Steiermärkischen Landtag wechselte. Ab 1983 war sie Dritte Landtagspräsidentin, ab 1988 Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr. Ab 1993 übte sie gleichzeitig das Amt der Landeshauptmannstellvertreterin aus wurde sie zur ersten Landeschefin Österreichs, als sie in der Steier - mark zur Frau Landeshauptmann, wie sie selbst genannt werden wollte, gewählt wurde. Die Herberstein-Affäre, das Scheitern des Motorsportprojekts am A1-Ring in Spielberg und der ESTAG-Skandal brachten sie und ihre Partei in immer stärkere Bedrängnis und Klasnic musste 2005 zurücktreten. Zwischen 2003 und 2005 war sie Mitglied des Österreich-Konvents. Nach ihrem Ausscheiden aus der Berufspolitik im Jahr 2005 engagierte sie sich ehrenamtlich unter anderem als Vorsitzende des Kuratoriums des Zukunftsfonds der Republik Österreich und als Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich. Seit 2006 ist sie Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und arbeitete unter anderem als Beraterin für den Magna- Konzern gründete sie gemeinsam mit Herwig Hösele die Beratungsfirma Dreischritt GmbH wurde Klasnic zur Opferbeauftragten der katholischen Kirche ernannt und 2012 bestellte sie der Senat der Montanuniversität Leoben zum Mitglied des Universitätsrates. Ruth Friedrich, Abb. S. 45 Franz Koller (Johnsdorf bei Fehring Fürstenfeld) Der am in Johnsdorf bei Fehring geborene Franz Koller übernahm 1958 den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern. Die politische Karriere des späteren Ökonomierates und Landtagspräsidenten begann als Bürgermeister- Stellvertreter der Gemeinde Johnsdorf. Von 1953 bis 1970 war Koller ÖVP-Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag bis 1969 war er Dritter und ab 1969 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages, von 1970 bis 1975 Abgeordneter zum Nationalrat. Daneben stand er dem Bezirksbauernrat Fehring als Obmann vor und war Organisationsreferent der ÖVP-Hauptbezirksparteileitung Feldbach. Am verstarb Franz Koller in Fürstenfeld. Franz Motschnig Hanns Koren (Köflach Graz) Nach dem Besuch der Volksschule in Köflach und des Gymnasiums in Graz studierte der am in Köflach geborene Hanns Koren Germanistik, Soziologie und Volkskunde an der Grazer Karl-Franzens-Universität. Anschließend arbeitete er am Aufbau des Institutes für religiöse Volkskunde an der Salzburger Universität mit kehrte er nach Graz zurück und war zunächst als Kustos am Landesmuseum Joanneum tätig, ehe er in der Zeit des Nationalsozialismus vom Reichsstatthalter 1939 das Verbot erhielt, zu publizieren und öffentlich zu wirken. Ein Jahr später wurde er zum Wehrdienst eingezogen. Auf seine Habilitation 1945 folgte 1955 die Ernennung zum ordentlichen Professor für Volkskunde der Universität Graz, von 1949 bis 1963 folgte er Viktor Geramb als Direktor des Volkskundemuseums nach wurde Koren als Abgeordneter der ÖVP in den Nationalrat gewählt, von 1957 bis 1963 war er Landesrat, danach bis 1970 Landeshauptmann-Stellvertreter, wobei er stets die Kultur agenda betreute. Besonders in dieser Funktion erlangte er sein auch heute noch legendäres Ansehen: Er initiierte eine Reihe von Landesausstellungen sowie die Errichtung des Freilichtmuseums Stübing und ermöglichte kulturelle Projekte, die in den 1960er-Jahren den Ruf von Graz als Stadt der Avantgarde begründeten, wie z. B. das Forum Stadtpark, das Festival steirischer herbst (seit 1968) oder die trigon -Biennalen ( ), die ab 1965 von der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum durchgeführt wurden. Von 1970 bis 1983 amtierte er als Landtagspräsident. Er starb am in Graz. Gerhard Moswitzer Josef Krainer junior (Graz Graz) Josef Krainer junior wurde am als Sohn des späteren Landeshauptmanns Josef Krainer senior in Graz geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Graz und war einer der wenigen, die damals auch im Ausland studierten. Krainer arbeitete als Betriebsleiter in der Ziegelei und Landwirtschaft seiner Eltern und war von 1956 bis 1962 Generalsekretär der Katholischen Aktion in der Steier mark. Er trat in den Bauernbund, eine Teilorganisation der ÖVP, ein und wurde 1969 dessen Direktor. Bevor er 1970 in den Nationalrat gewählt wurde, arbeitete er als Universitätsassistent bei Anton Tautscher. Ein Jahr später wurde er Landesrat und Parteiobmann der steirischen ÖVP wurde Krainer zum Landeshauptmann der Steiermark gewählt. In dieser Funktion setzte er sich für einen eigenständigen Kurs sowohl des Landes als auch der ÖVP gegenüber der Bundespolitik und für eine Weiterentwicklung der steirischen Landesverfassung ein. Neben seinem Fokus auf die Wirtschafts- und Verfassungspolitik engagierte er sich auch stark im Bereich der Kultur. Anfang der 1990er-Jahre verschlechterte sich die Situation der ÖVP und 1995 erlitt die Partei bei der vorgezogenen Landtagswahl schwere Verluste, weshalb Krainer noch am Wahlabend seinen Rücktritt verkündete. Am verstarb Josef Krainer junior in Graz. Hans Szyszkowitz, Abb. S. 45 Josef Krainer senior (St. Lorenzen bei Scheifling Allerheiligen bei Wildon) Der langjährige Landeshauptmann der Steiermark wurde am in St. Lorenzen bei Scheifling geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und einer landwirtschaftlichen Fachschule absolvierte der aus einer Bauernfamilie stammende Krainer einen forsttechnischen Lehrgang und begann als Holzknecht und anschließend als Forstarbeiter zu arbeiten. Im Alter von 18 Jahren trat er in die Christlich-Soziale Partei ein und gründete den Verband der christlichen Land- und Forstarbeiter, deren Obmann er war übersiedelte Krainer nach Graz, wo er Landessekretär des Verbandes der christlichen Arbeiter und Angestellten in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark wurde wurde er Abgeordneter zum

50 Steiermärkischen Landtag und 1937 Vizebürgermeister der Stadt Graz. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 verbüßte Krainer eine kurze Haftstrafe, kam jedoch wieder frei und tauchte, um einer neuerlichen Verhaftung zu entgehen, kurzzeitig bei einem Bauern unter. Krainer erwarb ein Ziegelwerk bei Gasselsdorf, in dem er während des Krieges arbeitete. Nach dem Ende des Krieges wurde er Bürgermeister von Gasselsdorf und Agrarlandesrat in der Steiermärkischen Landesregierung. Von 1948 bis 1971 war Krainer Landeshauptmann der Steiermark. Seine Amtszeit war geprägt von einer umfassenden Modernisierung des Landes und einem wirtschaftlichen Aufschwung. Krainer, der ein vehementer Verfechter des Föderalismus war und auch auf Bundesebene großen Einfluss hatte, galt als innerparteilicher Reformer. Für seine Verdienste wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Von 1965 bis 1968 war er Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Bundesrates. Am erlitt Josef Krainer senior auf der Fasanenjagd einen Herzinfarkt und verstarb in Allerheiligen bei Wildon. Günter Waldorf Ferdinand Kraus (Graz Meran) Der am in Graz geborene Landesarchivrat und Heimatforscher Ferdinand Kraus gehörte der Künstlergruppe rund um Peter Rosegger an, die sich in der Grazer Weinstube Im Krug zum Grünen Kranze traf, um gesellschaftliche Fragen zu diskutieren, und zu deren Mitgliedern auch der Bildhauer Hans Brandstette r zählte. Kraus, der für die von Rosegger herausgegebene Zeitschrift Heimgarten einige Beiträge verfasste, galt als ein Vertreter landschaftsbezogener Literatur. Kraus verfasste zahlreiche kunst- und kulturhistorische Texte und gab unter anderem zwei historisch-topografische Werke über die Steiermark heraus. Der bedeutende Förderer Brandstetters starb mit nur 50 Jahren am in Meran. Hans Brandstetter Bruno Kreisky (Wien Wien) Bruno Kreisky war eine überragende Politikerpersönlichkeit der 1970er-Jahre, der die SPÖ, deren Bundesparteivorsitzender er von 1967 bis 1983 war, erstmals zur Mehrheit führte. Der am in Wien als Sohn einer wohlhabenden assimilierten jüdischen Familie geborene Kreisky war ab 1926 in der Sozialistischen Arbeiterjugend tätig und begann 1929 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Wien. Während seiner Studienzeit war er Mitglied der Paneuropa-Union und nahm an den Treffen ehemaliger Mitglieder der von der austrofaschistischen Diktatur 1934 verbotenen Sozialistischen Arbeiter-Jugend teil. Er war Mitbegründer der Revolutionären Sozialistischen Jugend und musste aufgrund seiner illegalen Tätigkeiten zweimal 1935 bis 1936 sowie 1938 Freiheitsstrafen verbüßen. Von 1938 bis 1945 befand er sich im Exil in Schweden. Anschließend war er für einige Jahre als Diplomat in Stockholm tätig, bevor er Anfang der 1950er-Jahre nach Österreich zurückkehrte, wo er zuerst politischer Berater des Bundespräsidenten Theodor Körner und anschließend Staatssekretär im Bundeskanzleramt wurde. Es folgte das Amt des Außenministers ( ), in dem er sich stark für einen Ost-West-Dialog einsetzte und es dank seiner Initiative 1961 zu einem amerikanischsowjetischen Gipfeltreffen zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow in Wien kam fand ein weiteres Gipfeltreffen in Wien statt, diesmal zwischen Jimmy Carter und Leonid Breschnjew. Seine Amtszeit als Bundeskanzler von 1970 bis 1983 war durch weitreichende Reformen gekennzeichnet, die den Ausbau des Sozialstaates ermöglichten kam es zum Verlust der absoluten Mehrheit der SPÖ im Nationalrat und Kreisky begann sich aus der Politik zurückzuziehen. Am starb Bruno Kreisky an Herzversagen und wurde mit einem Staatsbegräbnis am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Otto Muehl, Abb. S. 66 Peter Gerwin Hoffmann, Abb. S. 66 Josef Ritter von Kudler (Graz Wien) Der Nationalökonom und Jurist Josef Kudler wurde am in Graz geboren. Nach seiner Promotion zum Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften unterrichtete er von 1810 bis 1821 an einem Lyzeum in Graz. Anschließend wurde er nach Wien an die Lehrkanzel der politischen Wissenschaften und der österreichischen Gesetzkunde berufen übernahm Kudler die Redaktion der Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetz - kunde. In den 1840er-Jahren wurde er Vizedirektor der juridisch-politischen Studien der Wiener Universität, Vorstand des Professoren-Kollegiums der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und Abgeordneter im konstituierenden Reichstag. Während seiner Zeit in Graz war er Mitbegründer des Lesevereins am Joanneum und der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft. Neben seinem Engagement für gemeinnützige Projekte, wie dem Verein zur Hilfe entlassener Häftlinge, machte er in seinen Publikationen auf Missstände und mögliche Lösungen aufmerksam. Er forderte unter anderem die Freiheit des Erwerbs, Besitzes und Verkehrs und die Aufhebung der Untertänigkeit. Im Parlament setzte er sich für die Abschaffung der Prügelstrafe und die Normierung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche ein. Er hatte einen großen Anteil an der Etablierung der Feuer schadenversicherungsanstalten in der Steiermark und in Niederösterreich wurde Kudler in den Adelsstand erhoben und ein Jahr später mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet. Am verstarb Josef Kudler in Wien. Josef Kriehuber Maria Lassnig (Kappel am Krappfeld Wien) Die am in Kappel am Krappfeld (Kärnten) auf einem Bauernhof geborene Malerin, Grafikerin und Medienkünstlerin Maria Lassnig wuchs bis zu ihrem sechsten Lebensjahr bei ihrer Großmutter auf zog die Familie nach Klagenfurt, wo Lassnig das Gymnasium besuchte und anschließend eine Ausbildung zur Volksschullehrerin absolvierte. Von 1940/41 bis 1943 studierte Lassnig bei Wilhelm Dachauer an der Akademie der bildenden Künste in Wien, danach bis 1945 bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl kehrte sie wieder nach Klagenfurt zurück, wo ihr Atelier zum Treffpunkt für Künstler/innen und Intellektuelle avancierte fand ihre erste Einzelausstellung in einer Klagenfurter Galerie statt, bei der unter anderem ihre Körpergefühlszeichnungen gezeigt wurden übersiedelte sie nach Wien, wo sie dem Kreis rund um Otto Mauer und der Galerie nächst St. Stephan angehörte sowie Kontakt zur Wiener Gruppe pflegte. Dank eines Stipendiums konnte sie gemeinsam mit Arnulf Raine r, den sie 1947 in Kärnten kennengelernt hatte, eine Reise nach Paris antreten, in deren Verlauf sie über Vermittlung Paul Celans unter anderem André Breton und Toyen kennenlernte und sich von der Écriture automatique und dem Tachismus beeinflussen ließ belegte sie die Meisterschule für Malerei bei Albert Paris Gütersloh an der Wiener Akademie zog sie nach Paris. Ab 1968 lebte sie in New York, bevor sie 1980 ihre Malerei-Professur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien antrat, wo sie 1982 in ihrer Meisterklasse Österreichs einziges Lehrstudio für Trickfilm gründete vertrat Lassnig gemeinsam mit VALIE EXPORT Österreich bei der Biennale in Venedig und nahm 1982 sowie 1997 an der documenta in Kassel teil. Es folgten zahlreiche weitere Ausstellungen und Preise, darunter 1988 der Große Österreichische Staatspreis für bildende Kunst (als erste Frau) und 2013 der Goldene Löwe der Biennale von Venedig für das Lebenswerk. Am starb Maria Lassni g in Wien. Maria Lassnig Josef Pillhofer Christoph Freiherr von Lattermann (Olmütz/Olomouc Wien) Am erblickte der k. k. Feldmarschall und Ritter des Maria-Theresien-Ordens Christop h

51 Freiherr von Lattermann in Olmütz/Olomouc das Licht der Welt. Seine Karriere als Soldat begann bereits im Alter von 13 Jahren, als er Kadett des Infanterie-Regiments Marquis Botta wurde. In den darauffolgenden siebzig Dienstjahren zeichnete er sich immer wieder durch seine besondere Tapferkeit aus, wofür er 1799 mittlerweile bekleidete er die Position eines Oberst mit dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet wurde wurde Lattermann, der bereits zwei schwere Schussverletzungen überlebt hatte, zum Feldmarschallleutnant befördert. Neben seiner militärischen Karriere verfolgte er auch eine politische, in deren Verlauf er unter anderem Hofkriegsrat, Feldzeugmeister und Militärgouverneur war wurde er zum Kapitänleutnant der Arcière-Leibgarde ernannt. Im Jahr 1833 erfuhr er durch die Beförderung zum General-Feldmarschall die höchste militärische Würde. Am verstarb er in Wien. Josef Kriehuber, Abb. S. 62 Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow) (Simbirsk/Uljanowsk Gorki) Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, wurde am (jul.)/22.4. (greg.) 1870 als Sohn eines in den Adel aufgestiegenen Schulinspektors und einer Gutsbesitzertochter geboren. Schon während seiner Gymnasialzeit in Simbirsk beschäftigte er sich mit marxistischen Schriften. Die Verhaftung und Hinrichtung seines Bruders 1887, der ein Attentat auf den Zaren geplant hatte, war ein prägendes Ereignis für Lenin, der sich der revolutionären Bewegung anschloss. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Rechtsanwalt und ging nach St. Petersburg, wo er in Kontakt mit den führenden Sozialdemokraten trat gründete er gemeinsam mit Julij Martow dem späteren Führer der Menschewiki den Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse, den Vorläufer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Aufgrund politischer Agitation verbrachte Lenin von 1895 bis 1900 zwei Jahre im Gefängnis und drei in sibirischer Verbannung dies hinderte ihn allerdings nicht am Verfassen revolutionärer Propagandaschriften spalteten sich die russischen Sozialdemokraten in die Menschewiki und in die von Lenin angeführten Bolschewiki 1912 erfolgte die endgültige Trennung. Ab 1914 befand er sich im Exil in der Schweiz, von wo er 1917, unterstützt von der deutschen Regierung, nach Russland zurückkehrte und den Kampf gegen die Übergangsregierung propagierte. In der Oktoberrevolution desselben Jahres gelangten die Bolschewiki unter Lenins Führung durch einen von Leo Trotzki organisierten Putsch an die Macht und Lenin rief die Räterepublik aus. Er organisierte mit unnachgiebiger Härte das neue Staatswesen ab 1922 Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR). Im Glauben an das Ziel einer klassenlosen Menschheit und einer Weltrevolution erschien ihm jedes Mittel recht, auch der Aufbau eines diktatorischen Regierungssystems, das alle oppositionellen Gruppen radikal unterdrückte. In seinen letzten beiden Lebensjahren war Lenin schwer krank und konnte den Aufstieg Stalins nicht mehr verhindern. Am starb er in Gorki bei Moskau an einem Hirnleiden. Mit seiner Beisetzung am Roten Platz in Moskau begann sich ein anhaltender Leninkult zu entwickeln. Sein Leichnam wurde einbalsamiert und wird im Lenin-Mausoleum zur Schau gestellt. In der Sowjetunion galt es als wichtige Gedenkstätte und wurde von Millionen Menschen besucht. Andy Warhol, Abb. S. 14 Hermann Löns (Culm/Chełmno bei Bromberg bei Loivre) Der Heimatdichter Hermann Löns wurde am als Sohn eines Gymnasialprofessors in Culm in Westpreußen (heute Polen) geboren. Er begann Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften zu studieren, brach sein Studium jedoch ab unter anderem aufgrund seines exzessiven Alkoholkonsums, und war in weiterer Folge bei verschiedenen Zeitungen in Deutschland tätig. Als Schriftsteller veröffentlichte er zeitweise unter dem Pseudonym Fritz von der Leine. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Freiwilliger, fiel jedoch bereits am an der Front bei Loivre in der Nähe von Reims, wo er auch an einem nicht genau bekannten Ort bestattet wurde. Löns gilt als der deutsche Heide-Dichter schlechthin, doch sein Werk ist auch von einer gewissen Blut-und-Boden- Romantik geprägt, die zu seiner Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten führte. Diese sahen in Löns einen großen Vordenker und stellten ihn in ihre germanische Tradition exhumierte man im Auftrag Hitlers die vermeintlichen Gebeine des zum Nationalhelden stilisierten Hermann Löns und richtete ihm ein großes Begräbnis in der Lüneburger Heide bei Walsrode aus. Ernst von Dombrowski Ernst Mally (Krainburg/Kranj Schwanberg) Ernst Mally wurde am in Krainburg/ Kranj in Slowenien geboren übersiedelte seine Familie nach dem Tod des Vaters nach Laibach/Ljubljana, wo Mally das Gymnasium besuchte und sich für die deutschnationale Bewegung von Georg Ritter von Schönerer zu begeistern begann. Auch sein beginnendes Inter esse für Philosophie fällt in diese Zeit begann er Philosophie, Physik und Mathematik an der Universität Graz zu studieren promovierte er bei Alexius Meinong. Ab 1906 war Mally Gymnasiallehrer in Graz, blieb jedoch weiterhin in engem Kontakt zur Universität und zu dem von Meinong gegründeten Labor für Experimentalpsychologie habilitierte sich Mally. Während des Ersten Weltkrieges diente er von 1915 bis 1918 in der k. u. k. Armee wurde Mally zum Mitglied der Großdeutschen Volkspartei und begann seine Lehrtätigkeit an der Universität Graz, wo er 1925 Meinongs Lehrstuhl übernahm trat er dem NS-Lehrerbund und kurz darauf der NSDAP bei. Aufgrund der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes wurde er 1942 emeritiert zog Mally nach Schwanberg, wo er am verstarb. Rudolf Szyszkowitz, Abb. S. 27 Erwin Melichar (Wien Wien) Erwin Melichar wurde am in Wien geboren promovierte er an der Universität Wien zum Doktor der Rechtswissenschaften. Noch im selben Jahr absolvierte Melichar seine Gerichtspraxis, um ab 1937 für das Bundesfinanzministerium zu arbeiten. Ab 1941 leistete er Kriegsdienst und geriet in Kriegsgefangenschaft wurde er freigelassen und konnte seine Arbeit im Finanzministerium fortsetzen. Dort wurde er 1956 zum Ministerialrat ernannt habilitierte sich Melichar an der Universität Wien mit einer Arbeit zum Thema Kirchenrecht folgte die Erweiterung der Lehrbefugnis auf Allgemeine Verwaltungslehre sowie Finanzrecht und 1953 zusätzlich auf Österreichisches Verwaltungsrecht. Im Jahr 1953 wurde Melichar zuerst außerordentlicher und drei Jahre später ordentlicher Professor an der Universität Graz, deren Rektor er von 1961 bis 1962 war wechselte er an die Universität Wien, wo er 1969/70 Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät war wurde er Mitglied des Verfassungsgerichtshofes und 1977 dessen Präsident. Von 1970 bis 1977 war er Herausgeber der Erkenntnisse und Beschlüsse des Verfassungsgerichtshofes. Ende 1983 schied Melichar aus dem Verfassungsgerichtshof aus und legte damit sein Amt als Präsident nieder. Für seine Verdienste wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften sowohl im In- als auch im Ausland geehrt. Am verstarb Erwin Melichar im 87. Lebensjahr nach langem schweren Leiden in Wien. Hermann Höller Franz Graf von Meran (1839 Wien 1891 Abbazia/Opatija) Franz Ludwig Johann Baptist Graf von Meran, Freiherr von Brandhofen, erblickte am in Wien als einziger Sohn aus der morganatischen Ehe von Erzherzog Johann und Anna Plochl das Licht der Welt. Der Stammvater der weitverzweigten Familie der Grafen von Meran

52 wurde 1845 offiziell in den österreichischen Grafenstand aufgenommen. Er trat zunächst als Major in die kaiserliche Armee ein und wurde 1861 zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates ernannt übernahm Franz von Meran die Verwaltung der von seinem Vater 1859 hinterlassenen Betriebe und Institutionen und widmete sich der Fortentwicklung der aus dem 1811 gegründeten Joanneum hervorgegangenen Einrichtungen heiratete er Theresia Gräfin von Lamberg, Freiin von Ortenegg und Ortenstein, mit der er in weiterer Folge sieben Kinder hatte. Zu den direkten Nachkommen des am in Abbazia/Opatija (heute in Kroatien) verstorbenen Grafen zählen unter anderem Karl-Theodor zu Guttenberg sowie die Brüder Philipp, Nikolaus und Franz Harnoncourt. Als erster Präsident des Steiermärkischen Kunstvereins leistete er ab dem Jahre 1865 einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der Kunst und des Kunstverständnisses in Graz und der Steiermark. Die Tatsache, dass seine Mutter eine Bürgerliche war, hatte zur Folge, dass sie und ihre Nachkommen in der offiziellen Genealogie des Kaiserhauses nicht aufscheinen. Daher ist in den wichtigen biografischen Lexika des 19. Jahrhunderts nur wenig oder oft gar nichts über Anna Plochl und ihren Sohn Franz zu finden. Karl Lacher Pierre-Jules Michot ( ) Der im Jahr 1832 geborene französische Tenor feierte 1856 am Théâtre-Lyrique Impérial, einem der vier bedeutendsten Opernkompagnien des 19. Jahrhunderts in Paris, in Richard Cœur de Lion von André-Ernest-Modeste Grétry sein Debüt als Opernsänger erhielt Michot ein Engagement an der Pariser Oper. Dort blieb er bis 1865 und kehrte anschließend an das Théâtre- Lyrique Impérial zurück. Seine Karriere dürfte allerdings keine sonderlich lange gewesen sein, da sein letzter (Gast-)Auftritt bereits im Jahr 1868 in der Oper von Marseille in Verdis Die sizilianische Vesper stattfand. Pierre-Jules Michot verstarb Um 1860 war er von dem berühmten Fotografen André Adolph e-eugène Disdéri in der Pariser Oper in seiner Rolle in Christoph Willibald Glucks Alceste abgelichtet worden. Disdéri gilt als Schöpfer des Carte de Visite -Formates, des ersten Standardformats der Fotografie. Die Fotos berühmter Sänger/ innen und Schauspieler/innen waren schon damals beliebte Sammelobjekte. André Adolphe-Eugène Disdéri, Abb. S. 36 Lee Miller (Poughkeepsie Chiddingly) Die am in Poughkeepsie (New York) geborene Elizabeth Lee Miller war eine Fotografin und Fotojournalistin, deren Werke zu den wichtigsten fotografischen Arbeiten des 20. Jahrhunderts zählen wurde sie als Fotomodell vom Verleger und Eigentümer der Modezeitschrift Vogue, Condé Nast, entdeckt. In den nächsten Jahren stand sie bekannten Fotografen wie Edward Steichen oder George Hoyninge n-huene für die Vogue vor der Kamera ging Miller nach Paris, wo sie sich der Surrealisten-Szene anschloss und zur Muse und Assistentin Man Rays wurde. Besonders ihre gemeinsamen Experimente mit der Solarisation sind aus dieser Zeit bekannt. Nach der Trennung von Man Ray entschloss sie sich, selbst Fotografin zu werden und betrieb zuerst in Frankreich und ab 1932 in New York ein eigenes Fotostudio. In den Jahren zwischen 1934 und 1937 lebte sie mit ihrem ersten Ehemann, dem Geschäftsmann Aziz Eloui Bey, in Kairo kehrte sie nach Paris zurück, wo sie den britischen surrealistischen Maler und Kurator Roland Penrose ihren zukünftigen Ehemann traf, mit dem sie 1939 nach London zog. Ab 1942 zählte Miller zu den wenigen Frauen, die als Kriegsberichterstatterinnen arbeiteten, für Vogue und Life. So fotografierte sie unter anderem die Befreiung der Konzentrations lager Buchenwald und Dachau. Am , dem Tag, an dem Hitler Selbstmord beging, ließ sie sich von ihrem Kollegen David E. Sherman, nur wenige Stunden nachdem sie im KZ Dachau die Leichenberge dokumentiert hatte, in Hitlers Badewanne in dessen Münchner Apartment fotografieren. Nach dem Ende des Kriegs zog sie sich aus dem aktiven Bildjournalismus zurück und heiratete 1947 Roland Penrose, mit dem sie in Chiddingly (East Sussex) auf einer Farm lebte und einen gemeinsamen Sohn hatte. In ihren letzten Lebensjahren litt sie aufgrund ihrer Erlebnisse im Krieg an Depressionen und Alkoholismus, am verstarb Lee Miller an einer Krebserkrankung. Manfred Willmann, Abb. S. 59 Helmuth Karl Bernhard von Moltke (Parchim Berlin) Helmuth von Moltke der Ältere wurde am in Parchim geboren. Seine Familie zählte zum mecklenburgischen Uradel. Ihm gelang eine sehr erfolgreiche Karriere in der preußischen Armee und er galt als strategisches Genie. Sein Können bewies Moltke unter anderem bei der Ausarbeitung der Pläne für den Deutsch-Dänischen Krieg (1864), den Preußisch- Österreichischen Krieg (1866) und den Deutsch- Französischen Krieg (1870/71) wurde ihm der Grafentitel verliehen und ein Jahr darauf wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. Ab 1867 gehörte er dem Deutschen Reichstag an, dessen Alterspräsident er 1881 wurde, und ab 1872 war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Seine letzte Reichstagsrede hielt der mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedachte Moltke als fast 90-Jähriger im Jahr In ihr warnte er vor einem neuerlichen Kriegsausbruch in Europa. Am verstarb Helmuth von Moltke in Berlin. Ernst von Dombrowski Marilyn Monroe (Los Angeles Los Angeles) Marilyn Monroe wurde als Norma Jeane Mortenso n (getauft auf N. J. Baker) am in Los Angeles geboren. Sie lernte ihren Vater nie kennen und verbrachte aufgrund der psychischen Probleme ihrer Mutter den größten Teil ihrer Kindheit bei Pflegeeltern oder im Waisenhaus. Um nicht wieder dorthin zu müssen, heiratete sie im Alter von 16 Jahren ihren Freund Jimmy Dougherty dies hatte allerdings aufgrund der damaligen Rechtslage zur Folge, dass sie die High School nicht weiter besuchen durfte. Ab 1944 arbeitete sie in einer Rüstungsfabrik, wo sie als Fotomodell entdeckt wurde. In den 1950er-Jahren spielte sie in zahlreichen erfolgreichen Filmen wie zum Beispiel Das verflixte 7. Jahr oder Manche mögen s heiß und avancierte zum gefeierten Hollywood-Star. Ihre Versuche, das Fach zu wechseln und in ernsteren Rollen ihr schauspielerisches Können unter Beweis zu stellen, hatten beim Publikum, das in ihr lediglich das blonde Sexsymbol sah, nur mäßigen Erfolg zog Monroe nach New York, wo sie gemeinsam mit Milton Greene die Marilyn Monroe Productions Inc. gründete und am Actors Studio bei Lee Strasberg Schauspiel zu studieren begann. Die schwierige Kindheit, drei gescheiterte Ehen, Fehlgeburten und der ständige Druck der Presse führten zu immer schlimmer werdenden psychischen Problemen, die sie in eine Medikamentenabhängigkeit trieben. Am starb Norma Jeane, die ihren Namen 1954 amtlich in Marilyn Monroe hatte ändern lassen, an einer Überdosis Tabletten, wobei immer wieder die Vermutung geäußert wird, dass es sich bei diesem scheinbaren Suizid in Wahrheit um Mord handelte. Andy Warhol, Abb. S. 63, Umschlag U1 Katherine Kate Ann Moss (London 1974) Kate Moss ist ein britisches Topmodel, das am in Croydon, London, zur Welt kam wurde die damals 14-jährige Moss am JFK- Flughafen in New York von Sarah Doukas, der Gründerin der Modelagentur Storm, entdeckt, womit ihre überaus erfolgreiche Karriere begann. Diese erfuhr im Jahr 2005 eine Unterbrechung, als im Daily Mirror ein Bild von Moss veröffentlicht wurde, auf dem sie Kokain schnupfend zu sehen ist. Aufgrund dieses Skandals kündigten

53 viele ihrer Werbepartner den Vertrag, doch nach einem Aufenthalt in einer Entzugsklinik es handelte sich dabei bereits um den zweiten des für sein exzessives Nachtleben bekannten Models konnte sie an ihren vorherigen Erfolg wieder anknüpfen. Ihre Karriere begann zu einer Zeit, als große, gesund aussehende Models wie Cindy Crawford oder Claudia Schiffer die Modewelt beherrschten. Die bloß 1,70 m große Kate Moss, die wie keine andere den heroin chic verkörperte, läutete eine neue Ära ein. Die Fashion- Ikone arbeitet mit allen großen Namen der Modewelt zusammen, designt selbst Kleidung und spielte in einigen Musikvideos mit. In den 1990er-Jahren war sie mit Johnny Depp liiert, 2002 bekam sie eine Tochter von dem Verleger Jefferson Hack, ab 2005 war sie mit dem Babyshambles-Sänger Pete Doherty in einer Beziehung und von 2011 bis 2016 mit dem The Kills- Gitarristen Jamie Hince verheiratet. Sylvie Fleury Frau C. Müller 2003 Arbeiterin im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer Oberst Münch-Bellinghausen (Lebensdaten unbekannt) Caroline Freiin von Münch-Bellinghausen (Lebensdaten unbekannt) Das rheinische Adelsgeschlecht Münch-Bellinghausen anfangs nur Münch wird erstmals in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwähnt, dürfte aber vermutlich älter sein. Der im Jahr 1617 geborene Christian Georg von Münch heiratete eine Frau aus der westfälischen Familie Bellinghausen, wodurch es zu einer Verbindung der beiden Familien kam, die sich in weiterer Folge in eine ältere, eine mittlere und eine jüngere Linie aufspaltete. Viele Familienmitglieder erlangten durch ihre erfolgreichen Karrieren im Staatsdienst Bekanntheit, doch der wohl berühmteste Spross dieser Familie ist der unter seinem Pseudonym Friedrich Halm bekannte Dichter Eligius Freiherr von Münch-Bellinghausen. Moritz Michael Daffinger Karl Lacher Josefine Mutzenbacher Bei Josefine Mutzenbacher handelt es sich um eine vermutlich fiktive Wiener Prostituierte, die von 1852 bis 1904 gelebt haben soll. Der Autor ihrer zum ersten Mal 1906 erschienenen Lebenserinnerungen ist unbekannt, doch es soll sich dabei um den österreichischen Schriftsteller Felix Salten, den Autor von Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde (1923), handeln. Um die damals herrschende Zensur zu umgehen, konnte das Buch nur auf Subskriptionsbasis herausgegeben werden. Seit seinem Erscheinen gilt der Roman Josefine Mutzen bacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt als ein Meisterstück der erotischen Literatur und ist heute als Sittenbild des Wiener Proletariats im ausgehenden 19. Jahrhundert interessant. Dem Roman wurde allerdings immer wieder vorgeworfen, der Kinderpornografie Vorschub zu leisten. Laut Oswald Wiener ist das Buch der wohl einzige deutsche pornographische Roman von Weltrang. Größere Verbreitung fand es erst 1970 durch die Verfilmung von Kurt Nachmann. Harald Jeschofnig Johann Nestroy (Wien Graz) Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy, dessen literarisches Werk als Höhepunkt des Alt- Wiener Volkstheaters gilt, wurde am in Wien geboren, wo er Rechtswissenschaften und Philosophie studierte, da er wie sein Vater Jurist werden sollte. Er brach das Studium jedoch ab und ließ sich als Sänger (Bass) ausbilden begann er eine Laufbahn als Opernsänger am Kärntnertortheater und an der Wiener Hofoper. Ab 1826 arbeitete er am Theater in Brünn und am Schauspielhaus in Graz, wo er 1927 auch seine erste Posse schrieb und selbst spielte. Im Zuge dessen wandte sich Nestroy zunehmend dem komischen Sprechtheater zu. Seine Karriere als Theaterschriftsteller begann ab 1931, als er ein Engagement am Theater an der Wien als Schauspieler und Bühnenautor erhielt. Dort gelang ihm auch der Durchbruch als Dramatiker mit dem Zauberspiel Der böse Geist Lum pacivagabundus, in dem er den Schuster Knieriem spielte. Mit seinen Stücken hatte Nestroy fast immer Erfolg, als Schauspieler gastierte er in vielen Rollen an zahlreichen Theatern der Monarchie und Deutschlands. Ab 1839 schrieb und spielte er auch für das Leopoldstädter Theater, das er in den 1850er-Jahren als Direktor leitete. Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte er in Graz, wo er am verstarb. Er liegt in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof begraben. Als Bühnendichter schrieb er 83 Stücke meist Satiren und Komödien, die dem Publikum das biedermeierliche Leben mit beißendem Witz vor Augen führten. Hermann Klee, Abb. S. 37 Luise Neumann (Karlsruhe Rabensburg) Luise (manchmal auch Louise) Neumann, die Tochter des Schauspielerehepaares Carl Neumann und Amalie, geborene Morstadt (später Haizinger), wurde am in Karlsruhe geboren. Ihren ersten künst lerischen Unterricht erhielt die spätere k. k. Hofschau spielerin von ihrer Mutter debütierte sie am Stadttheater in Breslau als Walpurgis in Carl Loewes Stück Goldschmieds Töchterlein. Danach erhielt sie ein Engagement am Hoftheater in Karlsruhe, wo sie in der Rolle der Christine in Königin mit 16 Jahren von Theodor Hell erstmals auf der Bühne stand. Ihr weiterer Weg führte Neumann ans Hoftheater in Wien, wo sie ebenfalls außerordentlich erfolgreich bei Kritik wie Publikum war. Am Wiener Hoftheater spielte sie vom bis zu ihrer Abschiedsvorstellung am in insgesamt 1939 Auftritten 203 verschiedene Rollen. 1857, nach ihrer Heirat mit Karl Reichsgraf von Schönfeldt, zog sie sich von der Bühne zurück und ging mit ihrem Ehemann nach Graz. Am verstarb Luise Neumann in Rabensburg in Nieder österreich. Josef Kriehuber, Abb. S. 62 Adele Oelzelt von Newien (Lebensdaten unbekannt) Adele, geborene Lages, heiratete 1850 Anton Oelzelt Ritter von Newien, der Hofbaumeister und einer der bedeutendsten Bauunternehmer der Ringstraßenzeit war. Durch Bauspekulationen gelangte er zu einem ansehnlichen Vermögen, von dem er einen großen Teil für wohltätige Zwecke aufwandte, wie den Bau eines Armenhauses sowie die Beteiligung am Bau der Wiener Hochquellleitung. Außerdem baute er eine große Sammlung zeitgenössischer Malerei mit Schwerpunkt auf Hans Makart auf, die nach seinem Tod versteigert wurde wurde er Stadtbaumeister Wiens, 1850 Hofbaumeister. Für seine umfassenden Tätigkeiten wurde er 1866 in den Ritter- und 1867 in den Adelsstand erhoben. Der Sohn des Ehepaares war der Wiener Philosoph Anton Oelzelt von Newien der Jüngere. Friedrich von Amerling Erwin Dominik Johann Osen (Wien Dortmund) Erwin Dominik Johann Osen, auch Mime van Osen, Erwin Dom-Osen oder nur Dom O-Sen genannt, wurde am in Wien geboren. Im Alter von sechs Jahren trat er in die Ballettschule der Wiener Hofoper ein, wo er von Gusta v Mahler gefördert wurde. Später studierte Osen an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl. Dort lernte er Egon Schiele kennen, mit dem ihn in weiterer Folge eine enge Freundschaft verband. Neben seiner Tätigkeit als Theatermaler und bildender Künstler trat Osen auch als Mimiker in Varietés auf. Seine expressiven Posen regten Schiele zu

54 zahlreichen Porträts und Aktstudien an war Osen Mitbegründer der Neukunstgruppe. Seine weitere künstlerische Ausbildung erhielt er unter anderem beim Ausstattungschef der Wiener Hofoper, Anton Brioschi gestaltete er das Bühnenbild für die erste Parsifal -Aufführung außerhalb Bayreuths am Neuen Deutschen Theater in Prag. Osen lebte für einige Zeit in München, Prag und New York kehrte er nach Wien zurück, nannte sich nur noch Dom O-Sen und verbreitete verschiedenste Gerüchte über seine Herkunft. Ab 1960 lebte Osen in Dortmund, wo er am verstarb. Egon Schiele Giuditta Pasta (Saronno Blevio) Giuditta Pasta, geborene Negri, kam am in Saronno bei Mailand zur Welt und zählte zu den bekanntesten Opernsängerinnen ihrer Zeit. Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt sie bei Bonifazio Asioli und Giuseppe Scappa am Konservatorium in Mailand gab sie in Scappas Oper La tre Eleonore ihr Debüt. Zu ihren späteren Lehrern zählten unter anderem Girolamo Crescentini und Ferdinando Paër. Nach wenig erfolgreichen Debüts in Brescia und London in den Jahren 1815 und 1817 konnte sie 1819 in Venedig Publikum und Kritiker begeistern. In den darauffolgenden Jahren trat sie in vielen europäischen Hauptstädten auf und erlangte großen Ruhm schrieb Domenico Gaetano Maria Donizetti für sie seine Oper Anna Bolena wohnte Vincenzo Bellini in Pastas Villa am Comer See und schrieb für sie die beiden Opern La Sonnambula und Norma. Nach 1841 lebte die Opernsängerin zurückgezogen in ihrer Villa Roccabruna in Blevio am Comer See, in der sie in den Jahren zuvor viele bedeutende Persönlichkeiten der Musik- und Kulturwelt empfangen hatten. Am verstarb sie ebenda. Giuditta Pasta begeisterte vor allem mit ihrem beachtlichen Stimmumfang ( soprano sfogato ). Josef Kriehuber Elizabeth Peyton (Danbury 1965, lebt in New York und Berlin) Elizabeth Peyton wurde 1965 in Danbury in Connecticut geboren. Sie besuchte von 1981 bis 1987 die New Yorker School of Visual Arts heiratete Elizabeth Peyton ihren Künstlerkollegen Rirkrit Tiravanija. Auf die Trennung Ende der 1990er-Jahre folgte 2004 die Scheidung. Peyto n malt fast ausschließlich Porträts und nutzt dafür neben Zeichnungen die Techniken des Aquarells sowie der Ölmalerei. Ihre Ölgemälde werden von kräftigen und leuchtenden Farben dominiert und im Anschluss mit einer glänzenden Lasur überzogen. Vorlagen für ihre Bilder sind Schnappschüsse von Freunden, Plattencover, Fotos aus Magazinen oder Standaufnahmen aus Musikvideos. Neben Personen aus ihrem Umfeld bildet Peyton auch historische Persönlichkeiten oder berühmte Menschen ab, die sie zumeist nicht persönlich kennt, so zum Beispiel Andy Warhol, Leonardo DiCaprio, Kurt Cobain, Prinzessin Diana, Prinz Harry, David Bowie, Napoleon Bonaparte, David Hockney, Oscar Wilde, Friedrich II. und Ludwig van Beethoven. Wichtig ist für sie dabei der Lebensweg einer Person und wie inspirierend dieser auf andere wirkt. Ihr Interesse gilt vor allem Menschen, die etwas erschaffen, ob in Literatur, Kunst oder Musik. Seit 2015 ist Peyton Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Rudi Molacek, Abb. S. 33 Roland Penrose (London East Sussex) Der einer strengen Quäkerfamilie entstammende, am in London geborene Roland Penrose war Künstler, Kunsthistoriker, Galerist, Kurator, Autor und Kunst sammler. Nach einem Architekturstudium an der Universität Cambridge entschloss sich Penrose, dessen Vater ein bekannter Porträt maler war, ebenfalls Maler zu werden zog er nach Frankreich, wo er neben André Breton, Paul Éluard und vielen weiteren Surrealisten auch Max Ernst kennenlernte, der den größten Einfluss auf sein Werk hatte. Penrose übernahm von ihm die Technik der Collage und der Frottage, die sein späteres Werk auszeichnen sollte. In erster Ehe war Penrose mit der Dichterin Valentine Boué verheiratet, von der er sich 1936 trennte. Nach seiner Rückkehr nach London im Jahr 1936 förderte er mit seinem Engagement die englische Surrealisten-Bewegung, wodurch er in den Fokus einer Kampagne gegen die abstrakt e Kunst geriet lernte er auf einer Surrealisten-Party in Paris die amerikanische Fotografin Lee Miller kennen. Zusammen bereisten sie Europa und ließen sich 1939 in London nieder. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete sich der Pazifist freiwillig beim Luftschutz und unterrichtete das Malen von Tarnmustern. Während des Krieges wurde ihr Haus zu einem Treffpunkt von Künstlern, Schriftstellern, Journalisten und Intellektuellen, darunter Kurt Schwitters, Paul Éluard und Dalí. Gemeinsam mit E. L. T. Mesens, Geoffrey Grigson und Herbert Read gründete Penrose 1947 das Institute of Contemporary Arts (ICA) mit dem Ziel, experimenteller Kunst jeder Art eine Plattform zu bieten. Im gleichen Jahr erfolgte die Heirat mit Lee Miller und sie erwarben eine Milchfarm in East Sussex, die wiederum zu einem Künstlertreff wurde. Der zum Commander of the British Empire und Knight Bachelor ernannte Penrose legte auf der Farm einen Skulpturengarten und eine große Sammlung moderner Kunst an. Am , dem Geburtstag seiner Frau, verstarb Sir Roland Penrose in Chiddingly in East Sussex. Manfred Willmann, Abb. S. 59 Jean-François Pilâtre de Rozier (Metz Wimereux) Der Soldat und Luftfahrtpionier Jean-François Pilâtre de Rozier wurde am in Metz geboren. Sein Interesse für Chemie wurde im Militärhospital von Metz geweckt. Im Alter von 18 Jahren ging er nach Paris, wo er als Apotheker arbeitete und nebenher Mathematik-, Physikund Naturgeschichtevorlesungen besuchte. Anschließend lebte er in Reims und unterrichtete an der dortigen Akademie Chemie und Physik. Dort gelang es ihm, die Aufmerksamkeit des späteren Königs Ludwig XVIII. zu erregen, der ihn zurück nach Paris holte und ihn mit der Leitung seines Kuriositätenkabinetts beauftragte eröffnete Rozier in Paris ein eigenes Museum ( Musée technique ), in dem er physikalische Experimente vorführte. Er erfand ein Beatmungsgerät (Respirator) sowie den Rozière, eine Mischung aus Wasserstoff- und Heißluftballon. Am gelang ihm die erste historisch gesicherte bemannte Ballonfahrt in einer Montgolfière. Der Heißluftballon der Brüder Montgolfier stieg ca. 26 m auf, war aber noch mit Seilen am Boden befestigt. Die erste bemannte Freiballonfahrt der Menschheitsgeschichte fand am statt. Rozier und sein Passagier François Laurent Marquis d Arlandes starteten im Garten des Schlosses La Muette in Passe (heute Paris) und flogen in der Montgolfiere Le Révillon über die Seine bis zur 10 Kilometer entfernten Mühle von Croule-Barbe. Die Fahrt dauerte 25 Minuten. Rozier verunglückte am beim Versuch, mit einer Rozière den Ärmelkanal zu überfliegen. Das Wasserstoffgas des Ballons entzündete sich in 900 m Höhe und Rozier und sein Begleiter Pierre Romain kamen beim Absturz ums Leben, sie waren die ersten Todesopfer der Luftfahrtgeschichte. Unbekannt Anna Plochl (Bad Aussee Bad Aussee) Anna Plochl, die spätere Ehefrau Erzherzog Johanns von Österreich, wurde am als ältestes von dreizehn Kindern des Postmeisters Jakob Plochl und dessen Frau Anna (geb. Pilz) in Bad Aussee geboren. Nach dem Tod der Mutter 1821 übernahm Anna den Haushalt begegnete sie erstmals Erzherzog Johann, der mit seinem Gefolge oft in den steirischen Alpen unterwegs war, am Toplitzsee. Ab diesem Zeit - punkt entspann sich die heute noch berühmte Liebesgeschichte zwischen dem Kaisersohn und der Bürgerlichen. Erst nach langer Wartezeit, in der Anna Plochl ab 1823 in ungewisser Stellung als Haushälterin für den Erzherzog auf dessen

55 Gütern in Vordernberg und am Brandhof bei Mariazell tätig war, konnte das Paar am heiraten. Kaiser Franz I., der ältere Bruder des Erzherzogs, dem dieser trotz aller Differenzen in Gehorsam ergeben war, hatte seine Heiratserlaubnis immer wieder hinausgezögert. Erst 1833 durfte diese morganatische Ehe offiziell bekanntgegeben werden und ein Jahr später wurde Anna zur Freifrau von Brandhofen geadelt wurde das einzige Kind des Ehepaares, Franz, geboren. Er wurde 1845 zum Grafen von Meran erhoben diese Ehre wurde seiner Mutter erst 1850 zuteil. Sie engagierte sich für wohltätige Zwecke und förderte unter anderem den Bau eines Kinderspitals in Graz. Ihre Beziehung mit Erzherzog Johann wurde nicht zuletzt durch diesen selbst romantisch verklärt und bildet seitdem den Stoff vieler Liebesromane und eines Films. Am starb sie als Anna Gräfin von Meran in Bad Aussee. Melanie Stürgkh Franz Pracher Nachbar des Künstlers Alois Krenn in Zehndorf bei Wettmannstätten, der ihn 1981 porträtierte. Alois Krenn Franz Xaver und Clara Pruggmayer (Lebensdaten unbekannt) Franz Xaver Pruggmayer war ein Grazer Buchbinder, der im 19. Jahrhundert lebte. Er war mit Clara, geborene Thurn, verheiratet. Unbekannt (Graz) Frau V. Puchleitner 2003 Arbeiterin im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer Arnulf Rainer (Baden bei Wien 1929, lebt in Enzenkirchen) Der am in Baden bei Wien geborene Künstler Arnulf Rainer gilt als einer der Begründer des Informel in Österreich. Ab 1947 studierte er auf Wunsch seiner Eltern an der Bundesgewerbeschule in Villach Hochbau. Danach besuchte er die Akademie für angewandte Kunst und die Akademie der bildenden Künste in Wien, verließ aber beide Lehranstalten nach kurzer Zeit wegen künstlerischer Differenzen mit seinen Professoren war er Mitbegründer der Künstlergruppe Hundsgruppe, von der er sich aber schon ein Jahr später trennt. Gemeinsam mit Maria Lassnig besuchte er 1951 André Breton in Paris, wo er sich für die Kunst des Informel zu begeistern begann. Ein Jahr später hatte Rainer in der Zimmer galerie Franck in Frankfurt eine Einzelausstellung lernte Rainer Monsignore Otto Mauer kennen, den wichtigen Förderer der österreichischen Avantgarde und Leiter der Galerie nächst St. Stephan. Zwischen 1953 und 1959 lebte Rainer sehr zurückgezogen und begann die Werkgruppe der Reduktionen, eine Vorstufe seiner Über malungen, die ihn weltberühmt machten gründete er gemeinsam mit Friedensreich Hundert wasser das Pinatorium, das sich als Creatorium zur Einäscherung der Akademie verstand und bis 1968 existierte. Rainer arbeitete in der Folgezeit in verschiedenen Ateliers in Deutschland. Er nahm 1977 an der documenta in Kassel und 1978 an der Biennale von Venedig teil, erhielt im selben Jahr den Großen Österreichischen Staatspreis und ist seit 1978 Mitglied des Österreichischen Kunstsenates ließ sich Rainer, der Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und Ehrenmitglied der Akademie in Berlin ist, emeritieren öffnete das Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien seine Pforten. Der Künstler lebt und arbeitet auf einem Bauernhof in Enzenkirchen in Oberösterreich und auf der Insel Teneriff a. Maria Lassnig, Abb. S. 48 Arnulf Rainer, Abb. S. 58 Franklin Delano Roosevelt (New York Warm Springs) Der 32. Präsident der USA, Franklin D. Roosevelt, wurde am in New York geboren. Sein Vater war der vermögende Aristokrat und Eisenbahnpräsident James Roosevelt. Roosevelts politische Karriere begann 1910, als er in den Senat von New York gewählt wurde wurde er von Woodrow Wilson zum Staatssekretär im Marineministerium berufen kandidierte Roosevelt erfolglos als Vizepräsident erkrankte er an Kinderlähmung und war ab der Hüfte weitgehend gelähmt. Er konnte sich in die Politik zurückkämpfen und wurde 1928 zum Gouverneur von New York gewählt. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise brachten den damaligen Präsidenten Herbert C. Hoover in eine defensive Position und Roosevelt gelang es durch sein entschlossenes Vorgehen, den Wahlkampf zu gewinnen und 1933 zum Präsidenten der USA gewählt zu werden. Er sollte dreimal wiedergewählt werden und ist damit der am längsten amtierende US-Präsident und der einzige, der länger als zwei Amtszeiten regierte. Innenpolitisch propagierte er den New Deal und leitete Sanierungsprogramme für die amerikanische Wirtschaft und das Finanzwesen ein. Durch staatliche Versicherungen, die Einführung von Mindestlöhnen und der 40-Stunden- Woche versuchte er den sozialen Notstand zu bekämpfen. Außenpolitisch war das bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg 1941, nach dem Angriff auf Pearl Harbor. Bereits zuvor hatten die USA umfangreiches Kriegsmaterial an England und Frankreich geliefert und Roosevelt hatte sich mit dem britischen Premierminister Winston Churchil l getroffen, um eine Nachkriegspolitik zu besprechen ( Atlantikcharta ). Am Ende des Zweiten Weltkrieges nahm Roosevelt an den Friedensverhandlungen und den UN-Gründungsgesprächen teil. Das Kriegsende in Europa und die bedingungslose Kapitulation Japans erlebte Franklin Roosevelt allerdings nicht mehr, da er am an einer Hirnblutung in Warm Springs verstarb. Oskar Stössel Peter Rosegger (Alpl Krieglach) Peter Rosegger (eigentlich Roßegger) wurde am in Alpl geboren und musste schon früh am dortigen elterlichen Bergbauernhof mitarbeiten, sodass er die Volksschule nur sehr unregelmäßig besuchen konnte. Aufgrund seiner körperlichen Schwäche kam der Beruf eines Bauern für ihn nicht infrage; er absolvierte zwischen 1860 und 1863 eine Lehre als Wanderschneider. Dank seiner während dieser Zeit verfassten Gedichte, die er an die Grazer Tagespost sandte, wurde deren Redakteur Adalbert Svoboda auf sein Talent aufmerksam und begann Gönner für den jungen Dichter zu suchen. Von 1865 bis 1869 wurde ihm der kostenlose Besuch der Grazer Handelsakademie ermöglicht, nach deren Abschluss er dank eines Stipendiums hauptberuflich der Schriftstellerei nachgehen konnte war ihm der Dichter Robert Hamerling bei der Veröffentlichung seiner ersten Werke (u.a. Zither und Hackbrett) behilflich und Rosegger erlangte schnell große Popularität ernannte ihn Kaiser Franz Joseph I. zum Herrenhausmitglied auf Lebenszeit. Ab 1873 war er in erster Ehe mit Anna Pichler verheiratet, die jedoch bereits zwei Jahre später, kurz nach der Geburt des zweiten Kindes, verstarb. Als er für sie ein Monument bei dem Grazer Bildhauer Jakob Gschiel anfertigen lassen wollte, lernte er Hans Brandstetter kennen, der bei Gschiel in Ausbildung war. Mit ihm verband ihn eine lebenslange Freundschaft heiratete Rosegger Anna Kaur, mit der er drei weitere Kinder bekam. Sein dreibändiges Werk Als ich noch ein Waldbauernbub war ( ) wurde zu einem der größten literarischen Erfolge seiner Zeit und trug ihm die Nominierung für den Nobelpreis ein. Er war Herausgeber der Zeitschrift Heimgarten, die gesellschaftliche und soziale Fragen diskutierte und in der Rosegger sich als ein häufig zivilisationskritischer Verfechter des einfachen Lebens positionierte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekam seine Heimatdichtung antimoderne und deutschnationale Züge. Peter Rosegge r war der Kopf einer Künstler-Stammtischrunde, die sich in den Jahren von 1881 bis 1914 in der Grazer

56 Weinstube Im Krug zum Grünen Kranze traf. Diese Krug-Runde dürfte auf Roseggers Gesinnung einen starken Einfluss ausgeübt haben und für seinen Wandel vom liberalen Kosmopoliten zum konservativen Natio nalen mitverantwortlich gewesen sein. Das Geburtshaus in Alpl und das Wohn- und Sterbehaus in Krieglach des am verstorbenen Peter Rosegger gehören heute zum Universalmuseum Joanneum. Guillaume Bijl, Abb. S. 18 Hans Brandstetter Karl Lacher Hans Mauracher, Abb. S. 21 Josef Stundl Stephan Ludwig Roth (Mediasch/Medgyes Klausenburg/ Cluj-Napoca) Stephan Ludwig Roth wurde am in Mediasch/Medgyes in Siebenbürgen geboren. Ab 1817 konnte er dank eines Stipendiums in Tübingen Theologie studieren lernte er den deutschen Pädagogen Wilhelm Stern kennen, der ihn mit dem Gedankengut Pestalozzis bekannt machte, woraufhin er sein Studium unterbrach, um nach Yverdon zu Pestalozzi zu gehen und selbst pädagogische Texte zu verfassen promovierte er zum Doktor der Philosophie und zum Magister der freien Künste. Wieder zurück in Siebenbürgern arbeitete er an verschiedenen Schulen und versuchte dort die Pestalozzi-Methode einzuführen. Diese wurde jedoch abgelehnt und es kam zu Konflikten. Ab 1837 arbeitete er als Pfarrer. Sein Widerstand gegen die damals in Ungarn und Siebenbürgen verstärkt einsetzenden Magyarisierungstendenzen gegen Anderssprachige brachte ihn in Schwierigkeiten. Zur Zeit der Revolution von 1848/49 erwies sich Roth als kaisertreu und wurde zum Kommissar der 13 sächsischen Dörfer ernannt. Nach dem Sieg der ungarischen Armee und ihrem Einzug in Mediasch 1849 wurde Roth verhaftet, zum Tode verurteilt und am in Klausenburg erschossen. Ernst von Dombrowski Frau M. Samm 2003 Arbeiterin im Semperit-Werk Traiskirchen. Josef Schützenhöfer, Abb. S. 45 Franz Josef Graf von Saurau (Wien Florenz) Seine erste Erziehung erhielt der am in Wien geborene, aus dem steirischen Adelsgeschlecht der Saurau stammende Graf Franz Josef von einem Jesuitenpater, ehe er die Wiener There sianische Ritterakademie besuchte. Seine Karriere im Staatsdienst begann 1780 im Wiener Kreisamt wurde er zum Stadthauptmann Wiens ernannt. In den 1790er-Jahren war Saurau Mitglied der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, stellvertretender Chef der Polizeihofstelle und Regierungspräsident Niederösterreichs. Gemeinsam mit dem Wiener Polizeichef Anton von Pergen leitete Saurau die Aufdeckung und Unterdrückung der österreichischen Jakobinerverschwörung im Jahre Die Anklagen der Schauprozesse, die oft zu schweren Kerkerstrafen oder gar Hinrichtungen führten, basierten vielfach auf Aussagen von Spitzeln und der Interpretation der Ideen der Angeklagten. Es existiert die Theorie, dass es sich bei dieser vermeintlichen Verschwörung um die Erfindung des Wiener Polizeichefs handelte, der für Kaiser Franz II. unliebsame Kritiker loswerden sollte. Das von Heinrich Füger geschaffene Gemälde entstand als Erinnerung an die von Saurau 1796 organisierte Volksbewaffnung, die eine Reaktion auf das Vorrücken der französischen Armee war. Aufgrund des Vorfriedens von Leoben vom April 1797 kam diese allerdings nicht zum Einsatz. Noch im selben Jahr erreichte Saurau die Wiedererrichtung des Theresianums, dessen Kurator er bis 1801 blieb, und wurde zum Hofkammerpräsidenten sowie zum Finanz- und Polizeiminister bestellt. Es gelang ihm nicht, die finanziellen Probleme, die der Zweite Koalitionskrieg mit sich brachte, zu lösen, weshalb er 1802 seiner Ämter enthoben und als Botschafter nach Russland entsandt wurde wurde er zurück nach Österreich beordert wurde er Gouverneur Innerösterreichs, 1809 folgte er als Generallandeskommissar bei der Armee Erzherzog Johanns diesem nach Italien und Ungarn, 1810 wurde er Statthalter Niederösterreichs, 1814 Hofkommissar der Illyrischen Provinzen und 1815 Gouverneur der Lombardei. Im Jahr 1817 wurde er zum Obersten Kanzler in der Wiener Stadtregierung ernannt und 1830 zum Botschafter von Florenz. Dort verstarb Saurau am Die von Joseph Haydn 1796/97 komponierte Kaiserhymne verdankt ihre Existenz ebenfalls der Initiative Sauraus, der damit das patriotische Bewusstsein in der Zeit der Napoleonischen Kriege stärken wollte. Heinrich Friedrich Füger, Abb. S. 17 Gustav Scherbaum (Wien ) Gustav Scherbaum wurde am in Wien geboren wurde er vom Wiener Arbeitsamt zur Hutfabrik Josef Pichler & Söhne nach Graz vermittelt und begann dort als Färbereitechniker zu arbeiten schloss er sein Chemiestudium an der Technischen Hochschule als Diplomingenieur ab. Nach dem Krieg wurde Scherbaum mit den Planungsarbeiten für das neue Wasserwerk betraut und stellvertretender Leiter des Grazer Gaswerkes. Scherbaum, der der SPÖ beigetreten war, wurde 1953 zum Stadtrat und 1960 zum Bürgermeister von Graz gewählt. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Einführung der Fußgängerzone in der Herrengasse, der Neubau zahlreicher Wohn- und Schulgebäude und der Bau des Eggenberger Bades. Die lange Zeit sehr erfolgreich verlaufene Karriere des hoch angesehenen Politikers fand ein jähes Ende mit der Debatte um die Trassenführung der Pyhrnautobahn durch das Stadtgebiet von Graz. Scherbaum ließ die Unterschriften eines Volksbegehrens gegen die Eggenberger Trasse prüfen und es stellte sich heraus, dass tatsächlich ein großer Teil der Unterschriften von nicht Berechtigten stammten dennoch war die Empörung über diese Kontrollaktion immens. Bei der Wahl 1973 erlitt die SPÖ gravierende Verluste ein Ausdruck der Abneigung des damaligen Bürgertums gegen die technokratische Politik der 1960er-Jahre wurde der Altbürgermeister zum Ehrenbürger von Graz ernannt. Am verstarb Gustav Scherbau m, der neben seiner politischen Tätigkeit auch jahrzehntelang zu den führenden Schachspielern der Steiermark zählte. Robert Fuchs Anna Schneiderlechner (Lebensdaten unbekannt) Anna Schneiderlechner, geborene Kerschner, war die Ehefrau eines städtischen Hauptkassiers in Graz und lebte im 19. Jahrhundert. Unbekannt (Graz) Julius Franz Schütz (Mureck Graz) Der am in Mureck geborene Schriftsteller, Bibliothekar und Kulturhistoriker Julius Franz Schütz besuchte das Bischöfliche Gymnasium in Graz, ehe er hier trotz seiner Neigung und Begabung für Literatur ein Studium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens- Universität begann, das er 1914 mit der Promotion abschloss. Neben seiner langjährigen Arbeit für die Steiermärkische Landesbiblio thek, deren Direktor er von 1937 bis 1954 war, ist er vor allem für die Herausgabe des dichterischen Nachlasses von Ernst Goll bekannt, dessen Werk er so vor dem Vergessen bewahrte. Mit diesem bereits in sehr jungen Jahren durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Dichter hatte ihn eine enge Freundschaft verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Schütz wie auch die Grazer Künstlerin Alwine Hotter, mit der er gegen Ende der 1910er-Jahre liiert war dem fortschrittlichen, doch kurzlebigen Grazer Künstlerbund Freiland an. Sein Wohnhaus am Murecker Hauptplatz vererbte der am in Graz verstorbene Schütz samt seiner umfangreichen Bibliothek seiner Heimatgemeinde, unter der Auflage, das Gebäude für kulturelle Zwecke zu

57 nutzen. Dies geschah zehn Jahre später mit der Eröffnung eines Stadtmuseums. Heute kann man dort unter anderem das sogenannte Schütz-Zimmer besuchen. Alwine Hotter Herr F. Schwabl 1999 Arbeiter im Werk von Steyr-Puch in Graz. Josef Schützenhöfer Heinrich August Schwach (Neutitschein/Nový Jičín Graz) Der Sohn des Stadtphysikus Augustin Schwach und dessen Gattin Caroline wurde am geboren. Nach dem Gymnasium betrieb er zunächst juridische Studien an der Universität von Olmütz/Olomouc, wandte sich jedoch bald der Malerei zu. Angeblich studierte er 1849 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Waldmüller und privat bei Karl Rahl, übersiedelte jedoch bald nach Graz. Ab 1856 setzte er seine Studien in Düsseldorf, Brüssel und Antwerpen fort, 1859 kehrte er nach Graz zurück. Hier war er zunächst als Restaurator tätig. Seine eigene künstlerische Tätigkeit konzentrierte sich vorwiegend auf sakrale Werke für steirische Kirchen und Historienbilder. Ab 1865 unterrichtete Schwach Zeichnen an der Handelsakademie, 1870 folgte er Joseph Tunner an der Landeszeichnungsakademie als Lehrer für Histo - rienmalerei nach, 1873 wurde er zum Direktor der Akademie ernannt wurden die Kunstbestände der Zeichnungsakademie und jene des Joanneums in der Landesbildergalerie vereint und in dem neu erbauten Museum in der Neutorgasse untergebracht, zunächst noch unter getrennter Leitung von Karl Lacher und Heinrich August Schwach. Schwach war mit einer ehemaligen Schülerin, der Malerin Karoline Fraist, verheiratet. Er starb am in Graz. Adolf Pirsch Wilfried Skreiner (Graz Graz) Am in eine bürgerliche Grazer Familie hineingeboren, studierte Wilfried Skreiner nach der Matura an der Grazer Universität Jus und Kunstgeschichte. Er promovierte 1963 mit einer Dissertation über Vergänglichkeitsdarstellungen in der abendländischen Malerei und war ab 1966 Professor für Kunstgeschichte an der Karl- Franzens-Universität und Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum (bis 1992). In diesen Jahren öffnete er die Institution für den Diskurs der Gegenwartskunst, vor allem auch mit den beiden Veranstaltungs- und Ausstellungsreihen Internationale Malerwochen in der Steiermark (ab 1966) und trigon (ab 1965). Beide trugen gemeinsam mit dem Festival steirischer herbst, zu dessen Direktorium Skreiner gehörte, wesentlich zur Positionierung von Graz als Stadt der Avantgarde bei, die sie seit den 1960er-Jahren innehatte. In der Sammlung der Neuen Galerie manifestiert sich dieses Engagement heute noch in einem einzigartigen Bestand an Werken dieser Zeit aus den sogenannten Trigonländern Italien, Ex-Jugoslawien und Österreich. Seit Mitte der 1970er-Jahre setzte sich Skreiner für die Neue Malerei und Neue Skulptur ein, Strömungen, die ihren Erfolg in den 1980er-Jahren wesentlich ihm zu verdanken haben. Als Professor an der Universität Graz (Habilitation in den 1970er-Jahren mit einer Arbeit über Alfred Wickenburg) war Skreiner über viele Jahre der Einzige, der hier Lehrveranstaltungen über moderne und zeitgenössische Kunst abhielt. Wilfried Skreiner starb am in Graz. Erwin Huber Konstanze Slunina (Lebensdaten unbekannt) Konstanze Slunina, geborene Ullman, lebte im 19. Jahrhundert und war Hausbesitzerin sowie Ehefrau eines Beamten. Unbekannt (Graz) Franz Spath (Graz Graz) Franz Spath wurde am in Graz geboren. Nach dem Schulabschluss und einem einjährigen Militärdienst studierte er in Graz Medizin. Anschließend arbeitete Spath zunächst als Assistenzarzt am Grazer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und anschließend ab 1924 als Assistent Hans von Haberers an der Chirurgischen Universitätsklinik in Graz. Nach seiner Habilitation 1934 erhielt er die Stelle des Primar arztes an der II. Chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses wurde Spath außerordentlicher Universitätsprofessor. Nach dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 enthob man ihn all seiner Ämter und nach einer kurzen Haftzeit musste er als Chirurg Militärdienst leisten. Nach seiner Freilassung aus der britischen Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 wieder als Primar eingestellt wurde Spath Professor für Chirurgie und Leiter der Chirurgischen Universitätsklinik. Von 1957 bis 1958 bekleidete er das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät, danach wurde er erster Präsident der unter seiner Mithilfe gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie und Traumatologie. Einen Höhepunkt seiner überaus erfolgreichen Karriere stellte die von ihm 1962 durchgeführte erste erfolgreiche Herzoperation unter Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine in Österreich dar. Von 1962 bis 1963 war er Rektor der Universität Graz, anschließend bekleidete er bis 1967 das Senatorenamt wurde Spath, der (Ehren-)Mitglied zahlreicher medizinischer Gesellschaften war, emeritiert. Franz Spath verstarb am in Graz. Boleslaw Czedekowski Karl von Spur (Lebensdaten unbekannt) Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nahm Oberst Karl von Spur den Soldaten Hans Maurache r mit nach Graz. Dort konnte Maurache r als landwirtschaftlicher Vertreter bei Spur arbeiten, der ihm damit eine Existenz bot. Dies ermöglichte es dem Künstler, sich der Bildhauerei zu widmen fertigte Hans Mauracher eine Porträtskulptur des Oberst an. Hans Mauracher Alfred Stingl (Graz 1939, lebt in Graz) Alfred Stingl wurde am in Graz geboren. Nach einer Lehre zum Schriftsetzer arbeitete er in der Druckerei Leykam erfolgte der Wechsel in die Politik, als er Gründungsmitglied der Jungen Generation war und der steirischen SPÖ beitrat wurde Stingl in den Grazer Gemeinderat gewählt und Bildungssekretär der SPÖ Steiermark wurde er Stadtrat und hatte das Jugendressort inne, um das er sich sehr verdient machte. Seit 1980 war Stingl Obmann der Grazer SPÖ, Obmann-Stellvertreter der steirischen SPÖ, seit 1981 Mitglied des Bundesparteivorstandes. Von 1982 bis 1985 war er Vizebürgermeister und danach Bürgermeister der Stadt Graz. In seine Amtszeit, die 2003 endete, fiel unter anderem die Erklärung der Grazer Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO (1999), die Ernennung zur ersten Menschrechts- Stadt Europas sowie zur Kulturhauptstadt Europas richtete Stingl in Graz das Weltbuddhistentreffen Kalachakra unter der Leitung des 14. Dalai Lamas aus. Besonders als engagierter Kultur- und Medienpolitiker erwarb er sich einen guten Ruf und war lange Zeit Vorsitzender des ORF-Kuratoriums. Er war auch Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, Vizepräsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas sowie Gremiumsmitglied des Städtebundes. Seit 2004 ist er ehrenamtlich als Ombudsmann für die Aktion Von Mensch zu Mensch der Woche Graz tätig. Für sein Engagement und sein vielfältiges Wirken erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, wie beispielsweise die Ernennung zum Ehrensenator der Universität Graz und der Technischen Universität Graz oder den Ehrenring des Landes Steiermark. Adolf A. Osterider, Abb. S. 44

58 Kamilla Swoboda (Neuhaus/Jindřichův Hradec Lublin) Kamilla Swoboda wurde am als Kamilla Rabl in Neuhaus in Südböhmen geboren und betrieb ein Hutmacher atelier in Wien heiratete sie den Kunsthistoriker und Universitätsprofessor Karl Maria Swoboda, dem sie 1916 einen Sohn gebar. Oskar Kokoschka, mit dem ihr Ehemann gut befreundet war, zeichnete über 20 Porträts von Kamilla. Zehn davon, die sie als Zuhörerin beim Klavierspiel ihres Mannes zeigen, wurden 1921 als Lithografiemappe unter dem Titel Das Konzert. Variationen über ein Thema mit einem Vorwort von Max Dvořák in Wien veröffentlicht. Karl Swoboda war damals Dvořáks Assistent an der Wiener Universität blieb Kamilla Swoboda nach ihrer Scheidung zunächst in Wien, ehe sie 1938 nach Prag übersiedelte. Hermine Hein, die neue Frau an Karl Maria Swobodas Seite, versuchte sie dazu zu überreden, wie ihr Sohn ins Ausland zu emigrieren. Doch 1942 wurde Kamilla Swoboda als Jüdin nach Theresienstadt deportiert und später mit einem Todestransport nach Lublin überstellt seither fehlt jede weitere Spur von ihr. Oskar Kokoschka Anton Tautscher (Veitsch Graz) Der Jurist und Wirtschaftswissenschaftler Anton Tautscher wurde am in Veitsch geboren. Nach der Matura am Fürstbischöflichen Gymnasium in Graz studierte er Staatsund Rechtswissenschaften und promovierte 1929 bzw in beiden Fächern trat Tautscher in den Bibliotheksdienst der Grazer Karl-Franzens-Universität ein, wo er mit einer Unterbrechung von zwei Jahren Kriegsdienst bis 1948 tätig war habilitierte er sich und erhielt im selben Jahr die Professur für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Graz. Anfang der 1960er-Jahre war der spätere Landeshauptmann Josef Krainer junior für einige Zeit als Assistent bei ihm tätig. Von 1965 bis 1966 bekleidete Tautscher das Amt des Rektors der Karl-Franzens-Universität Graz. Am verstarb er in Graz. Hermann Höller Anna Theresia Tax (Graz? 1847 Graz) Anna Theresia Tax wurde als Tochter des Färbermeisters Johann Michael Wagner in Graz geboren heiratete sie den Bäckermeister Franz Anton Tax ( ), dessen erste Ehefrau Theresia Aixinger Anfang desselben Jahres verstorben war. Anna Tax war die Stiefmutter einer Tochter sowie die Mutter zweier weiterer Töchter und des Sohnes Franz Tax ( ), der den Bäckereibetrieb übernahm. Franz Tax, der in den Jahren Obervorsteher der Bäckerzunft in Graz war, verstarb am Nach dem Tod ihres Ehemannes sah sich Anna Tax gezwungen, den Weingarten der Familie zu verkaufen, wodurch es ihr möglich war, alle Schulden der Bäckerei abzuzahlen. Aufgrund des 1806 aufgesetzten Ehevertrags wurde sie zur Haupterbin und bekam ein ansehnliches Privateigentum vererbt. Die als überaus fleißig geltende Anna Tax verstarb am in Graz. Der Bäckereibetrieb, dessen Wurzeln bis in das 14. Jahrhundert zurückreichen, besteht noch heute und wird von Anna Tax Nachfahren geführt. Unbekannt (Graz) Franz Thoma (Gröbming Graz) Franz Thoma wurde am in Gröbming als Sohn eines Landwirts und Seilers geboren. Nach einer Ausbildung zum Textiltechniker und Auslandsaufenthalten in Deutschland und der Schweiz besuchte Thoma die Landwirtschaftsschule. Im Ersten Weltkrieg war er als Soldat vor allem an der Ostfront eingesetzt und wurde mehrmals verwundet übernahm er die Landwirtschaft seiner Eltern und schloss sich dem deutschnatio nalen Landbund an. Ab 1919 war er mit einigen Unterbrechungen Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag, dessen Dritter Präsident er 1927 wurde. Er gehörte der Christlich-Sozialen Partei an und hatte neben seinen politischen Ämtern zahlreiche Funktionen im wirt- und genossenschaftlichen Bereich inne. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 konnte er vorerst seine Funk tionen im Molkereiverband und in der Landwirtschaftskammer behalten, ehe er 1939 als Offizier zur Wehrmacht einberufen wurde. Bereits 1941 wurde er allerdings wieder freigestellt, da er sowohl im eigenen Betrieb als auch in der landwirtschaftlichen Genossenschaft als unabkömmlich galt. Bis 1945 legte Thoma aber die meisten Funktionen aufgrund von Konflikten mit lokalen NS-Parteigrößen zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte er der ÖVP an und war Mitglied des Bauernbundes. Ab 1948 war er Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung, von 1949 bis 1952 Erster Landtagspräsident und von 1952 bis 1959 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft sowie 1956/57 und 1959 bis 1962 war er Abgeordneter zum Nationalrat. Daneben übte er das Amt des Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer aus und war Obmann des steirischen Molkereiverbandes sowie des österreichischen Milchwirtschaftsfonds. Franz Thoma, der einen bedeutenden Anteil am größten Modernisierungsschub der österreichischen Landwirtschaft im 20. Jahrhundert hatte, verstarb am in Graz. Franz Motschnig, Abb. S. 44 Wilhelm Thöny (Graz New York) Der Maler und Grafiker Wilhelm Thöny wurde am als Sohn eines Papierfachhändlers in Graz geboren. Er erhielt seine erste Ausbildung bei Anton Marussig an der Landeskunstschule in Graz und studierte ab 1908 an der Akademie der Bildenden Künste in München rückte er als Einjährig-Freiwilliger ein und war im Laufe des Krieges als Regimentsmaler tätig, wo er auch Porträts von Kriegsgefangenen in verschiedenen Lagern fertigte. Im Jahr 1923 kehrte er nach einer gescheiterten Ehe und einem Aufenthalt in der Schweiz über München nach Graz zurück, wo er 1923 zusammen mit Alfred Wickenburg, Axl Leskoschek, Fritz Silberbauer u. a. Mitbegründer und erster Präsident der Grazer Sezession wurde. Mit seiner zukünftigen Ehefrau, der US-Amerikanerin Thea Trautner-Herrmann, lebte er von 1931 bis 1938 in Frankreich, wo er sich in Paris und in Sanary-sur-Mer in Südfrankreich aufhielt. Hier hatte er Kontakt zum Kreis der deutschen Exilanten um Heinrich Mann, Lion und Marta Feuchtwanger und Paul Hindemith, traf aber auch Aldous Huxley oder Vita Sackville-West reisten Wilhelm und Thea Thöny nach New York. Geplant war nur ein längerer Aufenthalt, die politischen Entwicklungen in Europa verhinderten jedoch ihre Rückkehr. Thöny war sehr erfolgreich in Amerika und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil verbrannte in einem New Yorker Lagerhaus ein Großteil seines Werkes. Ein Jahr später, am , erlag Wilhelm Thöny in New York einem Schlaganfall. Heute gilt er als Pionier der Moderne in der Steiermark mit einer eigenen Synthese aus dem Expressionismus und anverwandelten Aspekten des Impressionismus (Wilfried Skreiner) und zählt zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hans Mauracher, Abb. S. 33 Rirkrit Tiravanija (Buenos Aires 1961, lebt in New York, Berlin und Chiang Mai) Rirkrit Tiravanija wurde 1961 als Sohn eines thailändischen Diplomaten und einer Kieferchirurgin in Buenos Aires geboren und wuchs in Äthiopien, Thailand, Malaysia und Kanada auf. Er studierte zunächst Geschichte an der Carleton Universität in Ottawa, später Kunst am Ontario College of Art in Toronto ( ), am Banff Center (1984), an der School of the Art Institute of Chicago ( ) und nahm am Whitney Independent Studies Program in New York ( ) teil heiratete Tiravanija die Künstlerin Elizabet h Peyton, nach ihrer Trennung Ende der 1990er-Jahre kam es im Jahr

59 2004 zur Scheidung. In seiner Arbeit überschreitet Tiravanija durch Formen des sozialen Engagements immer wieder die Grenze zwischen Kunst und Leben, so etwa bei gratis zugänglichen Verköstigungen in Kunstgalerien und Museen. Ihn interessieren soziale Aspekte der Architektur und Strukturen des (Zusammen-) Lebens von Menschen. In Thailand gründete Tiravanija eine ökologisch orientierte landwirtschaftliche Kommune. Derzeit ist er Professor an der Kunstfakultät der Columbia University. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsent, unter anderem in Einzelausstellungen im MoMA in New York (1997), in der Wiener Secession (2002), in der Serpentine Gallery in London (2005) und im Musée d Art Moderne de la Ville de Paris (2005). Rudi Molacek, Abb. S. 33 Maria Trummer Nachbarin des Künstlers Alois Krenn in Zehndorf bei Wettmannstätten (Steiermark), die er im Jahr 1981 porträtierte. Alois Krenn Herr E. Tscherner 1999 Arbeiter im Werk von Steyr-Puch in Graz. Josef Schützenhöfer, Abb. S. 45 Christy Turlington Burns (Walnut Creek, Kalifornien 1969) Christy Turlington ist ein amerikanisches Topmodel, das am in Walnut Creek in Kalifornien geboren wurde. Sie wurde als 14-jährige von dem lokalen Fotograf Dennie Cody bei einem Reitwettbewerb in Miami entdeckt und von Ford Models unter Vertrag genommen. In den 1980erund 1990er-Jahren galt sie neben Kate Moss, Naomi Campbell und Linda Evangelista als Supermodel, das unter anderem für Calvin Klein, Chanel, Yves Saint Laurent, Maybelline, Prada und Versace arbeitete und seit 1987 auf dem Cover von Hunderten Magazinen und Modezeitschriften, darunter Vogue, Harper s Bazaar, Cosmopolitan und Elle, abgebildet war. Neben ihrer Modeltätigkeit absolvierte sie ein Studium an der New York University, dass sie 1999 mit Schwerpunkt Vergleichende Religionswissenschaften und Östliche Philosophie abschloss begann sie ein weiteres Studium an der Columbia Mailman School of Public Health. Sie wirkte auch als sie selbst in der Filmkomödie Prêt-à-Porter (1994) von Robert Altman an der Seite von Marcello Mastroianni, Sophia Loren und Lauren Bacall sowie in zwei Musikvideos von Duran Duran (1986) und Peter Lindbergh (1990) mit unterstützte sie die Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA I d go rather naked than wear fur mit Nacktaufnahmen wurde ihr erstes Buch Living Yoga veröffentlicht. Seit 2003 ist mit dem US-amerikanischen Schauspieler und Regisseur Edward Burns verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. Turlington unterstützt auch zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen und ist Regisseurin des Dokumentarfilms No Woman, No Cry (2010), der sich mit dem Gesundheitsstatus von Müttern in Tansania, Bangladesh, Guatemala und den USA beschäftigt. Sylvie Fleury Pauline Viardot-García (Paris Paris) Pauline Viardot-García, eine der vielseitigsten und einflussreichsten Musikerinnen des 19. Jahrhunderts, wurde am als Tochter des spanischen Tenors Manuel del Pópulo Vicente García in Paris geboren. Ihre Ausbildung zur Pianistin erhielt sie unter anderem bei Franz Liszt. Im Alter von 18 Jahren debütierte sie als Opernsängerin in London heiratete sie den um viele Jahre älteren Pariser Theaterdirektor und Kunstschriftsteller Louis Viardot, mit dem sie vier Kinder hatte. Die gefeierte Mezzosopranistin stand auf allen großen Bühnen Europas und feierte überragende Erfolge zog sie mit ihrer Familie nach Baden-Baden, wodurch der Kurort zu einer internationalen Kulturstadt avancierte. Im Domizil der Viardots trafen bekannte Musiker, Maler, Dichter und wichtige politische Persönlichkeiten zusammen. Pauline Viardot-García machte sich auch als Gesangslehrerin verdient und förderte zahlreiche spätere Berühmtheiten. Neben dem Gesang sowie ihrer Kompositions- und Lehrtätigkeit bearbeitete und edierte sie auch Werke befreundeter Komponisten, sammelte Volkslieder und veranstaltete musikalische Salons. Viardot- García prägte das Musikleben in Europa vor allem in Frankreich, Deutschland, England und Russland nachhaltig. Zu Beginn des Deutsch- Französischen Krieges ( ) zog die Familie Viardot wieder zurück nach Paris, wo Pauline Viardot-García am verstarb. André Adolphe-Eugène Disdéri, Abb. S. 36 Walther von der Vogelweide (vermutlich Niederösterreich um 1170 um 1230 Würzburg) Walther von der Vogelweide wurde um 1170 geboren und gilt als der bedeutendste Lyriker des deutschsprachigen Raums im Mittelalter. Über sein Leben ist nur wenig bekannt, die wenigen vorhandenen Informationen werden aus seinem Werk herausgelesen. Er wurde vermutlich in Niederösterreich geboren und könnte dem unfreien Dienstadel angehört haben. Während der Regierungszeit von Herzog Leopold V. ( ) und dessen Sohn Friedrich ( ) hielt er sich am Wiener Hof auf. Nach Friedrichs Tod führte er ein Wanderleben und trat er an verschiedenen Fürsten- und Bischofshöfen als fahrender Berufsdichter in Erscheinung. Um 1230 starb er in Würzburg, wo er zuletzt ein Lehen besessen hatte. Seine Werküberlieferung (Lieder und Sangsprüche) zählt zu den umfangreichsten des deutschen Mittelalters und er gehörte zu den zwölf alten Meistern, die von den Meistersängern des 15. und 16. Jahrhunderts als Vorbilder verehrt wurden. Ernst von Dombrowski Josef Wallner (Eibiswald Leoben) Josef Wallner war ein österreichischer Landwirt und Politiker der Christlich-Sozialen Partei Österreichs beziehungsweise der ÖVP und wurde am in Eibiswald geboren. Seine politische Karriere begann im Jungsteirerbund wurde er Bürgermeister von Kirchbach in der Steiermark. Nach seiner Heirat im Jahr 1935 übernahm er mit seiner Ehefrau den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Kirchbach wurde er Vizepräsident der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in Graz, ehe er 1938 als Bürgermeister zurücktreten und alle politischen Funktionen abgeben musste. Zwischen 1938 und 1944 wurde er zweimal aus politischen Gründen verhaftet, jedoch jeweils nach wenigen Tagen wieder freigelassen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übte er erneut bis 1972 das Amt des Bürgermeisters von Kirchbach aus. In den Jahren 1945 bis 1949 und 1952 bis 1961 war er Präsident des Steiermärkischen Landtages, 1948 wurde er Präsident der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft und ein Jahr darauf gründete er den Bund Steirischer Landjugend wurde Wallner Präsident des Bauernbundes und übernahm ein Mandat im Nationalrat, dessen Dritter Präsident er 1962 wurde. In seiner Amtszeit setzte er sich für die Verbesserung der Lage der Bauern ein. In den 1970er-Jahren begann Wallner sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen und seine Ämter nach und nach niederzulegen. Am verstarb Josef Wallner, der für seine Verdienste mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde, in Leoben an einem Herzinfarkt. Franz Motschnig Ferdinand Graf von Wartensleben (Gymörö, Ungarn Rozdall/Rosdil, Galizien/Ukraine) Der aus einem alten preußischen Adelsgeschlecht stammende k. k. Feldmarschallleutnant Ferdinand Graf von Wartensleben wurde am in Gyömrő (Ungarn) geboren. Im Alter

60 von 16 Jahren trat er in das 28. Infanterie-Regiment ein, dessen Befehlshaber sein Vater war. Bereits im Alter von 44 Jahren starb der ledig gebliebene Feldmarschallleutnant in Rozdall (Galizien) am im Kampf. Er focht während seiner 28-jährigen Dienstzeit alle Kämpfe der Koalitionskriege gegen Napoleon zwischen 1793 und 1809 mit und wurde für seine Tapferkeit mit vielen hohen Ehrenzeichen ausgezeichnet, unter anderem vom preußischen König mit dem Orden Pour le mérite und mit der höchsten Tapferkeitsauszeichnung für Offiziere der kaiserlichen Armee, dem Maria-Theresien-Orden. Josef Abel Johann Weitzer (Friedberg, Steiermark Graz) Johann Weitzer war ein innovativer österreichischer Industrieller. Der am in Friedberg geborene Sohn eines Webers machte zunächst eine Lehre als Huf- und Wagenschmied eröffnete er in Graz eine Schmiede, die sich bald mit Fahrzeugbau befasste und unter anderem die Baustelle des Suezkanals belieferte bezog die nunmehrige Wagen- und Waggonfabrik, Eisen- und Metallgießerei J. W. ein Gelände in Bahnhofnähe, in der heutigen Waagner-Biro-Straße. Neben dem Bau von Waggons und Maschinen engagierte sich das Unternehmen auch im Rüstungsbereich und erzeugte 1866 als erstes in Österreich Hinterladergewehre hatte es 1200 Mitarbeiter gründete Weitzer eine Triebwagenfabrik im damals ungarischen, heute rumänischen Arad. Er starb am in Graz, sein prächtiges Grabmal befindet sich auf dem Friedhof St. Peter. Bohumir Lindauer, Abb. S. 26 Alfred Wickenburg (Bad Gleichenberg Graz) Am wurde der aus einer steirischen Adelsfamilie stammende Maler, Grafiker und Kunsterzieher Alfred Wickenburg in Bad Gleichenberg (Steiermark) geboren. Nach seinen Studien in München, Paris und Stuttgart (u.a. bei Adolf Hölzel) lebte Wickenburg ab 1920 in Italien, ehe er 1923 nach seiner Rückkehr nach Graz gemeinsam mit Wilhelm Thöny und Fritz Silberbauer die Grazer Sezession gründete. Bis 1930 unterrichtete er als Zeichenlehrer an Grazer Mittelschulen, ab 1934 war er für drei Jahre Professor für Landschafts- und Stilllebenmalerei an der Landeskunstschule in Graz, ab 1937 unterrichtete er an der Freskoabteilung. Nach dem Zweiten Weltkireg wurde er Präsident der neu gegründeten Sezession Graz. In seinen Werken verband Wickenburg unterschiedliche künstlerische Richtungen wie Kubismus, Futurismus und Pittura metafisica und entwickelte daraus einen eigenständigen Stil, den Plastischen Kubismus. Neben Ölgemälden schuf er auch Glasfenster und Wandmalereien für Kirchen und öffentliche Gebäude erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis und 1969 bekam er das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. Am verstarb Alfred Wickenburg in Graz. Er zählt zu den bedeutendsten bildenden Künstlern in der Steiermark im 20. Jahrhundert. Walter Ritter Alfred Wickenburg Hermann Wiesflecker (Lienz Graz) Der Historiker Hermann Wiesflecker wurde am in Lienz (Osttirol) geboren. Nach der Matura im Jahr 1932 begann er Geschichte, Germanistik, Altertumskunde, Latein und Italienisch an den Universitäten Innsbruck, Wien und Rom zu studieren promovierte Wiesflecker mit einer Arbeit über die Verwaltung der Grafschaft Görz im 15. Jahrhundert an der Universität Wien. Ein Jahr später legte er die Lehramtsprüfung ab und begann als Lehrer an einem Wiener Gymnasium zu unterrichten. Zwischen 1939 und 1944 musste er im Zweiten Weltkrieg Kriegsdienst an der Ostfront leisten, wo er schwer verwundet wurde und in weiterer Folge seinen linken Unterschenkel verlor. Nach dem Krieg habilitierte er sich und begann ab 1947 als Privatdozent für mittelalterliche und österreichische Geschichte an der Universität Wien zu lehren wurde er zum außerordentlichen und 1961 zum ordentlichen Professor an der Grazer Karl-Franzens-Universität berufen. Von 1962 bis 1963 bekleidete er das Amt des Dekans der Philosophischen Fakultät und von 1964 bis 1965 das des Rektors der Universität Graz wurde er emeritiert. Der für seine Forschungen mit zahlreichen Ehrungen und Mitgliedschaften ausgezeichnete Hermann Wiesflecker verstarb am infolge eines Sturzes in Graz. Oskar Kollreider Anton Alois Wolf (Idria/Idrija Laibach/Ljubljana) Anton Alois Wolf wurde am in Idria/ Idrija (Krain/Kranjska) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Idria und später in Laibach studierte er Theologie und Philosophie wurde er zum katholischen Priester geweiht und begann als Prediger und Kooperator am Dom St. Nikolaus in Laibach zu arbeiten. Wolf bekleidete in weitere Folge viele geistliche Ämter, ehe er 1824 zum Bischof von Laibach ernannt wurde. Zwei Jahre später wurde ihm der Fürstentitel verliehen. Neben seinem geistlichen Wirken engagierte er sich auch politisch. Diesbezüglich sind vor allem seine Ernennung zum Beisitzer der Steuerregulierungsprovinzialkommission 1826 und seine Wahl in den ständischen Ausschuss des Landtages 1835 nennenswert. Wolf machte sich mit der Finanzierung und Förderung eines deutsch-slowenischen Lexikons sowie einer verbesserten Übersetzung des Neuen Testaments ins Slowenische verdient. In seinem Amt als Bischof sorgte er für eine Aufstockung der Alumnatsplätze im Diözesan-Klerikal-Seminar, die Erweiterung der dortigen Bibliothek, den Bau eines Diözesan-Knabenseminars, die Errichtung neuer Pfarren sowie die Wiederinstandsetzung von kirchlichen Gebäuden in den Bistümern Steiermark und Krain. Er richtete viele neue Seelsorge-Stellen ein und unterband Missbrauch und nationale Hetzerei durch Überwachung der Seelsorger wurde er zum Ehrenbürger von Laibach ernannt. Am verstarb Wolf in Laibach und wurde im dortigen Dom St. Nikolaus begraben. Josef Kriehuber Julie von Woyna, später von Benedek (Lemberg Graz) Julie Amalia, geborene Freiin von Krieg-Hochfelden, wurde 1811 geboren. Zu den Höhepunkten der Karriere ihres aus einer elsässischen Adelsfamilie stammenden Vaters gehörte die Stelle als Gouverneur der galizischen Landesverwaltung, die er an der Seite Erzherzog Ferdinands leitete. In erster Ehe war Julie Amalia mit Moritz Graf von Woyna, einem Großhändler und Mitglied des niederösterreichischen Landtages, verheiratet. Dieser verstarb, als sie 28 Jahre alt war heiratete sie den aus Ungarn stammenden Feldzeugmeister Ludwig August Ritter von Benedek (Lovag Benedek Lajos), mit dem sie zuvor zwei Jahre lang gegen den Willen ihrer Eltern verlobt gewesen war. Dieser war durch Feldmarschall Radetzky gefördert worden und stieg zu einem der bedeutendsten Offiziere der österreichischen Armee auf. Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Beim Ausbruch des Deutschen Krieges im Jahr 1866 wurde er aufgrund seiner bisherigen Erfolge und seiner großen Popularität zum Oberbefehlshaber der Nordarmee ernannt wogegen er sich sträubte, da er weder Land noch Feind kannte. Die verheerende Niederlage in der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz am hatte die kleindeutsche Lösung zur Folge und Benedek wurde für das Versagen der österreichischen Armee verantwortlich gemacht, obwohl die Schuld eher bei vorangegangenen Fehlentscheidungen der östereichischen Regierung lag. Er verlor sein Kommando und musste versprechen, für immer über die Umstände der Niederlage zu schweigen. Benedek zog sich gedemütigt und enttäuscht nach Graz ins Privatleben zurück. Dort starb er am in seiner Villa in der Beethovenstraße und ruht auf dem Grazer St.-Leonhard-Friedhof. Seine Ehe mit Julie

61 Amalia war hingegen wenn auch kinderlos äußerst glücklich, wie zahlreiche Briefe belegen. Julie von Benedek, die auf dem Gemälde von Friedrich von Amerling 21 Jahre alt ist, war eine der bedeutendsten und großzügigsten Spenderinnen des Joanneums, dem sie 155 Gemälde vermachte. Sie verstarb im Jahr 1895 in Graz. Friedrich von Amerling, Abb. S. 17 Bernhard Freiherr von Wüllerstorf-Urbair (Triest Gries bei Bozen) Der österreichische Vizeadmiral und k. k. Handelsminister Bernhard Freiherr von Wüllerstorf- Urbair (auch von Wüllersdorf-Urbair) wurde am in Triest geboren. Nach dem Gymnasium trat er 1828 in die Kadettenschule in Tulln ein, 1833 wurde er zur Marine versetzt erfolgte seine Beförderung zum Linienschiffsfähnrich, wodurch sich ihm die Gelegenheit bot, der Sternwarte in Wien zugeteilt und dort von bekannten Astronomen unterrichtet zu werden. Anschließend wurde er Leiter der Marinesternwarte in Venedig und unterrichtete an der dortigen Marineakademie. Wüllerstorf-Urbair sorgte dafür, dass Deutsch zur neuen Kommandosprache wurde und führte ein neues Signalsystem ein beförderte man ihn zum Korvettenkapitän, ab 1854 war er Linien schiffs kapitä n sowie Kommandant der Fregatte Venus wurde er Berater des neuen Marinekommandanten Erzherzog Ferdinand Max, den er für den Plan einer Weltumsegelung gewinnen konnte. Diese von Wüllerstorf-Urbair geplante Expedition, die er als Commodore der Fregatte Novara persönlich befehligte, dauerte vom bis zum Nach seiner Rückkehr wurde er von Kaiser Franz Joseph I. in Wien empfangen und in den Freiherrenstand erhoben. Durch die Weltumsegelung konnten zahlreiche Forschungsergebnisse erzielt und die Sammlungen der Wiener Museen bereichert werden. Nach einem Einsatz vor Sizilien gegen Garibaldi wurde Wüllerstorf- Urbair 1861 zuerst Kontreadmiral, dann Vertreter des Marinekommandanten beim Reichsrat in Wien und anschließend Hafen- und Festungskommandant in Pola übernahm er das k. k. Handelsministerium und sorgte unter anderem für den Ausbau des österreichischen Eisenbahnnetzes, die Einführung metrischer Maße und Gewichte in Österreich und den Ausbau des Hafens in Triest. Nach dem Österreichisch- Ungarischen Ausgleich 1867 musste er zurücktreten. Am verstarb Wüllers torf-urbair in Gries bei Bozen. Josef Kriehuber, Abb. S. 62 Viktor Zack (Vordernberg Graz) Der bekannte Volksliedforscher und -sammler wurde am in Vordernberg (Steiermark) geboren. Ab 1864 war er Sängerknabe in den Stiften Admont und Seitenstetten, ehe er 1870 in ein Grazer Gymnasium eintrat legte er in Klagenfurt die Lehrbefähigungsprüfung ab und war anschließend für einige Jahre als Lehrer in Vordernberg tätig. Zu dieser Zeit begann Zack mit volksmusikalischen Forschungen und dem Sammeln von Volksliedern. Ab 1882 unterrichtete er in Graz, wo er nebenbei Komponieren lernte. Zwischen 1889 und 1891 ließ er sich vom Schuldienst beurlauben, um sich uneingeschränkt seinen musikalischen Studien zu widmen. Von 1888 bis 1905 hatte Zack eine Anstellung als Chormeister der Grazer Akademischen Sängerschaft Gothia inne und von 1894 bis 1897 dirigierte er den Grazer Singverein. Seit 1898 war Zack Oberschullehrer, im Jahr 1915 ging er in Pension. Zack machte sich besonders um die Sammlung und Publikation von österreichischen Volksliedern verdient, wie beispielsweise die Veröffentlichung des Steirischen Liederbuches für Volksschulen im Jahr Bei seinen Forschungen arbeitete er häufig mit dem steirischen Volkskundler Viktor Geramb zusammen. Zack verstarb am in Graz, wo er auf dem St.-Leonhard-Friedhof beigesetzt ist. Noch heute verleiht der Steirische Sängerbund Chorleitern für besondere Verdienste die Viktor- Zack-Medaille. Milla Püringer-Dantine Grundlage für die Biografien waren die folgenden Publikationen: Peter Bayerlein (u. a.), Harenbergs Personenlexikon 20. Jahrhundert, Dortmund 2000 Ernst Bruckmüller, Personenlexikon Österreich, Wien 2001 Alexander Demandt (u. a.), Der farbige Ploetz: Die illustrierte Weltgeschichte, 12. Auflage, Freiburg im Breisgau Roswitha Glück, Rainer Nier-Glück, Das große Personenlexikon zur Weltgeschichte in Farbe: 3000 Biographien aus Geschichte und Politik, Kunst und Literatur, Wirtschaft und Technik, Dortmund 1992 Brigitte Hamann (Hg.), Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon, Wien 1988 Otto Hochreiter (Hg.), Graz Portraits: Eine kleine Geschichte der Stadt, Klagenfurt 2008 Robert Killinger, Literaturkunde, Wien 2004, S. 304 Karin Leitner, Johann Veit Kauperz ( ): Kupferstecher und Gründer der Steirisch Ständischen Zeichenakademie, Diss., Graz 1998 Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.), Österreichisches Biographisches Lexikon , 12 Bände, Heinrich August Pierer, Pierer s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart, oder Neuestes Encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, Altenburg 1864 Michael Florian Stieber, Im Krug zum grünen Kranze : der Grazer Künstlerkreis um Peter Rosegger, Dipl.-Arb., Graz 2006 Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 60 Bände, Leopold Zedlitz-Neukirchen, Neues preussisches Adels-Lexicon: oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern, 5 Bände, Leipzig 1836 Künstler/innenarchiv der Neuen Galerie Graz Internetseiten (Zugriff Februar bis Mai 2017): Wikisource Wikipedia

62 Wenn nicht anders angeführt: Sammlung Neue Galerie Graz, UMJ Josef Abel Aschach Wien Der k.k. Feldmarschallleutnant Ferdinand Graf von Wartensleben ,3 125 cm Inv.-Nr.: I/340 Josef Achten Graz Meran Damenbildnis 1865 (Grisaille) 139,3 114 cm Inv.-Nr.: I/820 Hans Adametz Wien Graz Der Baumeister Fischer von Erlach 1944 Gips H: 80 cm Inv.-Nr.: III/89 Hans Adametz Der Musiker Johann Joseph Fux 1944 Gips H: 79 cm Inv.-Nr.: III/90 Friedrich Aduatz Pula Voitsberg Großes Leid cm Inv.-Nr.: I/2557 Abb. S. 50 Karl August Aertinger München Erzherzog Johann, kaiserl. Prinz von Österreich etc. 1848/49 Lithografie cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/219 Lorenz Allgayer Wien Leoben Kaiser Franz Joseph I. im Vliesornat ,5 110 cm Inv.-Nr.: I/716 Abb. S. 16 Josef Allmer Pöllau Pöllau Moritz von Kaiserfeld ,5 cm Inv.-Nr.: I/153 Friedrich von Amerling Wien Wien Frau Oelzelt von Newien ,3 95 cm Inv.-Nr.: I/1062 Friedrich von Amerling Wien Wien Julie von Woyna, geb. Freiin von Krieg-Hochfelden ,3 94,5 cm Inv.-Nr.: I/500 Abb. S. 17 Max Aufischer Graz 1953, lebt in Graz MAX Wer MA sagt, muss auch X sagen Verbalisierungsaktion 1983 Polaroids, Stempel, Beschriftungen auf Karton, 17-teilig je cm Inv.-Nr.: X/869a-q Abb. S. 75 Niccolo Bazzanti vermutlich Florenz Mädchen, einen Brief lesend um 1850 Weißer Marmor H: 82,5 cm Inv.-Nr.: III/21 Gottfried Bechtold Bregenz 1947, lebt in Hörbranz Signatur C-Print/Bütten cm Inv.-Nr.: X/2377 Abb. S. 74 Guillaume Bijl Antwerpen 1946, lebt in Antwerpen Historische Lederhosen (Peter Rosegger, Herbert von Karajan) Holzboxen mit je einer Lederhose, 10 Text- bzw. Foto-Tafeln je cm und je cm Inv.-Nr.: III/637 Abb. S. 18 Àkos Birkás Budapest Budapest Kopf , 2-teilig 200,4 140 cm Inv.-Nr.: I/2436 Abb. S. 57 Àkos Birkás Kopf , 3-teilig cm Inv.-Nr.: I/2319 Abb. S. 57 Herbert Boeckl Klagenfurt Wien Dominikaner II (Diego Hanns Goetz) ,5 cm Inv.-Nr.: I/2378 Abb. S. 48 C. C. Böhme Lebensdaten unbekannt Johann. Erzherzog von Österreich. Reichsverweser über Deutschland 1848/49 Lithografie 36,3 28 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/184 Hans Brandstetter Hitzendorf Graz Landeshauptmann Moritz von Kaiserfeld 1886 Bronzeguss H: 74 cm Inv.-Nr.: III/27 Abb. S. 44 Hans Brandstetter Peter Rosegger in Trachtenrock mit Notizbuch 1918 Gebrannter Ton H: 80 cm Inv.-Nr.: III/26 Hans Brandstetter Peter Rosegger mit Kinnbart und Mantel 1882 Gips H: 74,5 cm Inv.-Nr.: III/22 Hans Brandstetter Peter Rosegger auf Sockel mit Lorbeerzweigen 1893 Gips H: 58 cm Inv.-Nr.: III/23 Hans Brandstetter Peter Rosegger in jüngeren Jahren mit Notizbuch 1898 Gips H: 83,5 cm Inv.-Nr.: III/24 Hans Brandstetter Peter Rosegger ohne Kinnbart 1905 Gips H: 57 cm Inv.-Nr.: III/25 Hans Brandstetter Landesarchivrat Ferdinand Kraus 1892 Gips H: 70 cm Inv.-Nr.: III/28 Hans Brandstetter Der Historiker Ferdinand Kraus um 1890 Holz, farbig gefasst H: 84 cm Inv.-Nr.: III/150 Bazon Brock Stolp/Slupsk (PL) 1936, lebt in Wuppertal Älterer Gähnius (Selbstporträt) 2006 Farbfotografie 27,6 20,3 cm Inv.-Nr.: X/2051 Leopold Bude Wien Graz Verschiedene Bewohner/ innen von Graz um SW-Fotos Carte-de-visite-Format Multimediale Sammlungen, UMJ Daniele Buetti Fribourg 1956, lebt in Berlin und Zürich Louis Vuitton 1999 C-Print/Aluminium cm Inv.-Nr.: X/1945 Nancy Burson St. Louis (Missouri) 1948, lebt in New York Ohne Titel (Mannequin) 1988 Polaroid-Print vom Computerbildschirm cm Inv.-Nr.: X/1813 Claude Cahun Nantes Saint- Hélier (Jersey) Autoportrait um 1928 SW-Fotografie 10 7,6 cm Inv.-Nr.: X/1729 Abb. S. 34 Dietrich Cordes Graz Graz Bürgermeister Alexander Götz um cm Stadt Graz, Rathaus Abb. S. 44 Tony Cragg Liverpool 1949, lebt in Wuppertal Ohne Titel 2004 Schwarzer Diabas H 160 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: III/877 Abb. S. 52 Boleslaw Czedekowski Wojnyliw (PL) Wien Rektor Franz Spath cm Karl-Franzens-Universität, Graz Ignatius Czernitz Tätig in Graz Mitte 19. Jh. Rollenbilder Alexander Girardi SW-Fotos/Karton cm Inv.-Nr.: X/1111 Abb. S. 36 Moritz Michael Daffinger Wien Wien Oberleutnant Franz Seraphin 1849 Aquarell/Elfenbein 7,7 6,4 cm, oval Inv.-Nr.: M/69 Abb. S. 24 Moritz Michael Daffinger Caroline Freiin von Münch- Bellinghausen um 1840 Aquarell/Elfenbein 8,5 6,8 cm, oval Inv.-Nr.: M/71 Karl Wilhelm Diefenbach Hadamar (Hessen) Capri Selbstporträt als Christus cm Inv.-Nr.: I/529 Abb. S. 30 Leo Diet Prag Graz Ein Grazer Frauenarzt um 1910 Pastell/Leinwand cm Inv.-Nr.: I/826 André Adolphe-Eugène Disdéri Paris Paris Rollenbilder Pauline Viardot und Pierre-Jules Michot in Alceste in der Pariser Oper um 1860 SW-Foto (Carte de Visite, ungeschnitten) 19,8 23,3 cm Inv.-Nr.: X/2019 Abb. S. 36 Ernst von Dombrowski Emmersdorf (NÖ) Siegsdorf (Bayern) Bedeutende Männer der Geschichte (Rainald von Dassel, Walther von der Vogelweide, Götz von Berlichingen, Ulrich von Hutten, Michel Gaismair, Prinz Eugen, Friedrich der Große, Immanuel Kant, Stephan Ludwig Roth, Helmut von Moltke, Hermann Löns) um Holzschnitte je 51,2 37,7 cm Inv.-Nr.: II/1535 bis II/1548

63 Walter Eckert Leobersdorf (NÖ) Wien Ohne Titel (Köpfe/ Küssende) um 1975 Mischtechnik/Leinwand cm Inv.-Nr.: I/2771 Walter Eckert Ohne Titel (Kopf) um 1965 Mischtechnik/Sperrholz 68 57,3 cm Inv.-Nr.: I/2772 Abb. S. 50 Walter Eckert Ohne Titel (Kopf) um ,5 cm Inv.-Nr.: I/2769 Abb. S. 50 Anton Einsle Wien Wien Weibliches Brustbild ,7 cm Inv.-Nr.: I/2236 Eduard Ender Rom London Selbstbildnis ,5 cm Inv.-Nr.: I/28 Franz Eybl (nach Anton Einsle) Wien Wien Johann. Erzherzog von Österreich 1855 Lithografie 44,5 36,2 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/185 Roman Fekonja Velitschan/Velicane bei Pettau/Ptuj (SLO) New York Käthe Lieber ,5 cm Inv.-Nr.: I/1935 Roman Fekonja Leutnant Lieber in Uniform ,5 cm Inv.-Nr.: I/1936 Feng Zhengjie Szechuan (China) 1968, lebt in Beijing und Südkorea China No cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2969 Abb. S. 67 Wolfgang Flatz Dornbirn 1952, lebt in München und London Ich bin Wolfgang Flatz 1975 Video, SW, Ton 1:21 min. Inv.-Nr.: IX/92 Abb. S. 32 Sylvie Fleury Genf 1961, lebt in Genf Kate, Naomi, Christy 1993 Kunstpelz/Holz cm, cm, cm Inv.-Nr.: III/575 Sylvie Fleury Gober Whitney 1993 Modezeitschriften, Schnur cm Inv.-Nr.: III/576 Ruth Friedrich Graz 1962, lebt in Graz Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic cm Stadt Graz, Rathaus Abb. S. 45 Robert Fuchs Wien Wien Bürgermeister Gustav Scherbaum cm Stadt Graz, Rathaus Heinrich Friedrich Füger Heilbronn Wien Franz I. Kaiser von Österreich in Marschalluniform um 1810 Aquarell/Elfenbein DM: 4,2 cm Inv.-Nr.: M/72 Heinrich Friedrich Füger Franz Josef Graf von Saurau cm Inv.-Nr.: I/337 Abb. S. 17 Seiichi Furuya Izu (Japan) 1950, lebt in Graz Graz 1978, Wien 1982, Wien 1982, Wien 1982, Wien / SW-Fotos, 1 Farbfoto je 35,6 27,8 cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/ Abb. S. 70 Julia Gaisbacher Grambach bei Graz 1983, lebt in Wien Liebling 2009 C-Print, gerahmt 27,5 29,5 cm Inv.-Nr.: X/2403 P. Gjurkovics Tätig in Österreich um 1812 Dr. med. Johann Furiakovics 1812 /Holz 66,5 52,5 cm Inv.-Nr.: I/1767 Helga Glattfelder-Knöbl Graz 1962, lebt in Mainz Frau ohne Dirndl 2001 Acryl/Baumwolle cm Inv.-Nr.: I/2803 Olga Granner-Milles Leibnitz Graz Selbstporträt vor Staffelei mit Schwester ,5 69 cm Inv.-Nr.: I/408 Abb. S. 30 Lily Greenham Wien London Ohne Titel um 1980/83 SW-Foto, überarbeitet mit Computer 49,4 40 cm Inv.-Nr.: X/2074 Abb. S. 75 Leo Grimm Ilz Graz Alte steirische Bäurin um ,5 51 cm Inv.-Nr.: I/634 Ilse Haider Salzburg 1965, lebt in Wien Hochzeitspaar 1987 Fotoemulsion/Gips, Plastikfigürchen 21,6 22,8 4,5 cm Inv.-Nr.: I/2410 Andreas Hardter Wildon Graz Johann Veith Kaupertz cm Inv.-Nr.: I/380 Felix Harta Budapest Salzburg Dr. Ludwig W. Abels um 1916/ cm Inv.-Nr.: I/2604 Abb. S. 26 Fred Hartig Gablonz/Jablonec (CZ) Graz Köpfe in der Stadt 1968 Acryl/Leinwand cm Inv.-Nr.: I/1450 Fritz Hartlauer Kumberg bei Graz Graz Weiblicher Kopf (die Frau des Künstlers) 1950er-Jahre getrockneter Ton, grau getönt und gewachst cm Inv.-Nr.: III/156 Abb. S. 48 Romuald Hazoumè Porto-Novo (Benin) 1962, lebt in Cotonou und Porto- Novo Chef de village 2013 Assemblage, verschiedene Materialien cm Inv.-Nr.: III/831 Abb. S. 39 Valeria Heisenberg München 1969, lebt in Berlin Ohne Titel 1994 und Romanheft cm Inv.-Nr.: I/2496 Herms Fritz Graz 1941, lebt in Graz und wer bist du? Fotoporträts, 1 Text je 101,7 115,8 cm Inv.-Nr.: II/14473 bis II/14485 Eduard von Heuss Oggersheim (Rheinland- Pfalz) Bodenheim bei Mainz Porträt einer Dame ,6 65 cm Inv.-Nr.: I/2238 Joseph Hickel (Umkreis) Kaiser Joseph II. um cm Alte Galerie, UMJ Inv.-Nr.: 618 Johann Baptist Hoechle Klingnau (CH) Wien Kaiser Franz I. im Ornat des Leopoldsordens ,5 cm Inv.-Nr.: I/867 Abb. S. 16 Blasius Höfel, nach Johann Peter Krafft (1817) Wien Aigen bei Salzburg Erzherzog Johann von Österreich als Jäger 1818 Kupferstich 66 50,7 cm Inv.-Nr.: II/21211 Blasius Höfel, nach Ludwig Schnorr von Carolsfeld Wien Aigen bei Salzburg Stiftungsbild des Erzbergkreuzes 1824 Stahlstich 39,5 21,8 cm Inv.-Nr.: II/21194 Peter Gerwin Hoffmann Gröbming 1945, lebt in Graz Nachbild Weihnachtsmann Kreisky 1971 Bleistift, Farbstift/ Transparentpapier, Collage 70, 2 50,1 cm Inv.-Nr.: II/40313 Abb. S. 66 Peter Gerwin Hoffmann Es weihnachtet sehr 1971 Farbstift, Tusche 65,2 50,1 cm Inv.-Nr.: II/40324 Peter Gerwin Hoffmann Weihnachtsmann 1971 Ölkreide 70,4 50,1 cm Inv.-Nr.: II/40325 Hermann Höller Vöcklabruck Vöcklabruck Rektor Erwin Melichar cm Karl-Franzens-Universität Graz Hermann Höller Rektor Anton Tautscher cm Karl-Franzens-Universität Graz Alwine Hotter Graz Graz Dr. Julius Franz Schütz cm Inv.-Nr.: I/2119 Alwine Hotter Selbstporträt mit Hut um ,2 31,1 cm Inv.-Nr.: I/2122 Erwin Huber Graz Graz Wilfried Skreiner um 1980 Bronzeguss H: 40 cm Inv.-Nr.: III/771 Johann Huber, nach Johann Peter Krafft (1817) Tätig in Graz Mitte 19. Jh. Erzherzog Johann am Hochschwab ,3 29,4 cm Inv.-Nr.: I/2638 Abb. S. 20 Harald (Harry) Jeschofnig Graz Klagenfurt Josefine Mutzenbacher 1972 Montage aus Autostoßstangen H: 225 cm Inv.-Nr.: III/343 Eduard Kaiser Graz Wien Johann von Österreich. Reichsverweser von Deutschland 1848/49 Lithografie 40,5 31,3 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/176 Alex Katz New York 1927, lebt in New York und Maine Four Women in Pink 2005 Acryl/Leinwand cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2970 Alex Katz Night: William Dunas Dance Lithografie/Bütten 4-teilig, je cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/ Abb. S. 65 Josef Kern Schiefer (Stmk.) 1953, lebt in Wien Der Hochmütige 1985

64 cm Inv.-Nr.: I/2457 Abb. S. 28 Hermann Klee Wien Wien Rollenbilder Johann Nestroy SW-Fotos je 11 7 cm Inv.-Nr.: X/35 bis X/46 Abb. S. 37 Kiki Kogelnik Bleiburg Wien Smile 1980 Siebdruck 91,5 66,5 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40331 Abb. S. 64 Kiki Kogelnik Warbaby 1980 Siebdruck 98,5 66,1 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40335 Kiki Kogelnik Crazy Bird 1978 Siebdruck 85,4 66,3 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40337 Abb. S. 64 Oskar Kokoschka Pöchlarn Montreux (CH) Variationen über ein Thema Lichtdrucke je cm Inv.-Nr.: II/2550 bis II/2559 Anton Kolig Neutitschein/Novy Jicin (CZ) Nötsch Soldatenporträt 1916/17 Öl/Holz 50,5 33 cm Inv.-Nr.: I/1017 Abb. S. 22 Oswald Kollreider St. Oswald (Osttirol) Strassen (Osttirol) Rektor Hermann Wiesflecker cm Karl-Franzens-Universität Graz Johann Peter Krafft Hanau (Hessen) Wien Bildnis eines jungen Mannes ,7 52,8 cm Inv.-Nr.: I/86 Abb. S. 24 Alois Krenn Graz 1952, lebt in Zehndorf bei Wettmanstätten (Stmk.) Hutter senior 1981 Ölkreide/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2786 Alois Krenn Maria Trummer 1981 Ölkreide/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2787 Alois Krenn Gerhard Hutter junior 1981 Ölkreide/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2788 Alois Krenn Ohne Titel (alte Frau) 1981 Ölkreide/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2789 Alois Krenn Franz Pracher 1981 Ölkreide/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2793 Joseph Kreutzinger Wien Wien Kaiser Franz I cm Inv.-Nr.: I/657 Abb. S. 16 Josef Kriehuber Wien Wien Erzherzog Johann von Österreich, Reichsverweser von Deutschland 1848/49 Lithografie 61,6 45,5 cm Inv.-Nr.: II/17681 Josef Kriehuber Johann Baptist, Erzherzog von Österreich um 1860 Lithografie 59,7 42,9 cm Inv.-Nr.: II/17688 Josef Kriehuber Johann. Erzherzog von Österreich um 1833 Lithografie 53,4 47,3 cm Inv.-Nr.: II/17698 Josef Kriehuber Erzherzog Johann von Österreich 1833 Aquarell/Papier 21,6 16,1 cm Inv.-Nr.: II/4263 Josef Kriehuber Anton Burg, k.k. Hofmaschinenfabrikant 1847 Lithografie 37 30,5 cm Inv.-Nr.: II/11114 Josef Kriehuber Adam Burg, Professor der Mechanik und Maschinenlehre 1846 Lithografie 37 30,5 cm Inv.-Nr.: II/11115 Josef Kriehuber Dr. Josef Ritter von Kudler 1838 Lithografie 47,2 35,3 cm Inv.-Nr.: II/17010 Josef Kriehuber Anton Alois Wolf, Fürstbischof von Laibach 1835 Lithografie 39,7 28,8 cm Inv.-Nr.: II/17041 Josef Kriehuber Schiffskapitän Wüllerstorf 1857 Lithografie 55,2 36,9 cm Inv.-Nr.: II/17098 Abb. S. 62 Josef Kriehuber Luise Gräfin von Fünfkirchen, geb. Gräfin Wurmbrand-Stuppach 1856 Lithografie 27,2 21,8 cm Inv.-Nr.: II/17106 Abb. S. 62 Josef Kriehuber Christoph Freiherr von Lattermann, k. k. Generalfeldmarschall 1834 Lithografie 50 35,8 cm Inv.-Nr.: II/17614 Abb. S. 62 Josef Kriehuber Eduard und Ernst Eichhorn, zwei kleine Geiger 1831 Lithografie 40 26,5 cm Inv.-Nr.: II/4694 Josef Kriehuber Antonia zur Helle, geb. Tischler 1843 Lithografie 49,6 33,4 cm Inv.-Nr.: II/17112 Josef Kriehuber k. k. Hofschauspielerin Louise Neumann 1840 Lithografie 32,5 25,1 cm Inv.-Nr.: II/29025a Abb. S. 62 Josef Kriehuber Die Kammersängerin Giuditta Pasta 1829 Lithografie 28 20,4 cm Inv.-Nr.: II/29842 Josef Kriehuber Baronin Bartenstein 1834 Lithografie 43,5 29,8 cm Inv.-Nr.: II/9708 Josef Kriehuber Prof. Anker, Custos am Johanneum 1835 Lithografie 42 30,3 cm Inv.-Nr.: II/9763 Richard Kriesche Wien 1940, lebt in Graz datenwerk: mensch, genetisches portrait Digitaldrucke, 1 Digitaldruck mit Videodisplay und Video je 162,8 122,8 cm und 162,8 167,7 cm Inv.-Nr.: MBRK 10 und 12 Abb. S. 72 Felicitas Kruse Leoben 1975, lebt in Wien Schieß gut, aber freu dich nicht! Österreicherinnen und Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg /98 48 SW-Porträtfotos, 29 Texttafeln, 2 Texte auf Transparentpapier Fotos: je 38 28,5 bzw. 28,5 38 cm Texte: je 20,6 20,4 cm Erläuterungstexte: je cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/639 Abb. S. 71 Elke Krystufek Wien 1970, lebt in Wien und Berlin I demand a better future cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2971 Abb. S. 67 Leopold Kupelwieser Markt Piesting (NÖ) Wien Anna Schmirer, geb. Spuller um 1815/16 65,5 52,5 cm Inv.-Nr.: I/151 Leopold Kupelwieser Erzherzog Johann im Rock mit grünem Aufschlag ,8 cm Inv.-Nr.: I/2184 Abb. S. 20 August Kurtz-Gallenstein St. Gallen (Stmk.) Admont Frauenbildnis um 1900 Öl/Holz 30,7 25 cm Inv.-Nr.: I/177 Karl Lacher Offenheim (Bayern) Graz Oberst Freiherr von Münch- Bellinghausen 1888 Terracotta H: 68 cm Inv.-Nr.: III/15 Karl Lacher Peter Rosegger in jungen Jahren 1881 Gips H: 65 cm Inv.-Nr.: III/13 Karl Lacher Die Gattin des Künstlers 1888 Farbige Terracotta H: 42,5 cm Inv.-Nr.: III/16 Karl Lacher Franz Graf Meran um 1880/90 Terracotta H: 69 cm Inv.-Nr.: III/17 Maria Lassnig Kappel am Krappfeld (Kärnten) Wien Interieur 1949 (Porträt Arnulf Rainer) 1949 Öl/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/1837 Abb. S. 48 Maria Lassnig Stillleben mit rotem Selbstporträt cm Inv.-Nr.: I/1534 Abb. S. 54 Maria Lassnig Körperteilung cm Schenkung Maria Lassnig 2013 Inv.-Nr.: I/2868 Maria Lassnig Be-Ziehungen III cm Schenkung Maria Lassnig 2013 Inv.-Nr.: I/2869 Maria Lassnig Be-Ziehungen V cm Schenkung Maria Lassnig 2013 Inv.-Nr.: I/2870 Abb. S. 56 Johann von Lederwasch Tamsweg Graz Bildnis eines Herrn mit gelber Weste ,7 cm Inv.-Nr.: I/125 Johann von Lederwasch Selbstporträt mit Sohn 1813 / Hartfaserplatte 50,2 41,5 cm Inv.-Nr.: I/126 Abb. S. 30 Andreas Leikauf Obersteiermark 1966, lebt in Wien Perfectly useless cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2972 Abb. S. 67 Eugène Leroy Tourcoing (F) Wasquehal (F) C est un homme cm Schenkung Ploner 2014 Inv.-Nr.: I/2930 Abb. S. 49 Roy Lichtenstein New York New York Dr. Waldmann from: Expressionist Woodcut Series 1980 Farbradierung 105,5 86,5 cm

65 Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40341 Abb. S. 64 Roy Lichtenstein Still Life with Portrait, from: Six Still Lifes 1974 Lithografie, Siebdruck 119,2 95,2 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40342 Abb. S. 64 Bohumir Lindauer Pilsen/Plzen (CZ) Woodville (Neuseeland) Johann Weitzer cm Inv.-Nr.: I/894 Abb. S. 26 Evelyn Loschy Graz 1980, lebt in Wien und Hartberg Me and My Selves 2016 Video, found footage, SW Musik: N. L. Ravenni 9:42 min. Inv.-Nr. IX/464 Urs Lüthi Luzern 1947, lebt in München und Kassel Tell me who stole your smile Lithografien je 44,2 32 cm Inv.-Nr.: X/843 bis X/850 Abb. S. 38 Ferdinand Mallitsch Graz St. Leonhard bei Marburg/ Maribor (SLO) Brustbild einer jungen Frau um 1860 Aquarell/Karton 7,8 7 cm Inv.-Nr.: M/18 Ferdinand Mallitsch Selbstbildnis mit Käppchen um 1875/80 Öl/Drillich 75 56,7 cm Inv.-Nr.: I/394 Elga Maly München Graz The Lady with the cut legs (for Boris) 1969 Acryl/Leinwand cm Inv.-Nr.: I/1458 Abb. S. 55 August Mandlick Wien Wien Die Silhouettenschneiderin um 1890 Pastell ,5 cm Inv.-Nr.: VIII/367 Abb. S. 25, 76 Anton Marussig Graz Graz Oberwölzer Typen 1908 Öl/Karton 77,4 57,5 cm Inv.-Nr.: I/138 Abb. S. 21 Anton Marussig Selbstporträt 1924 /Karton cm Inv.-Nr.: I/646 Abb. S. 31 Hans Mauracher Kaltenbach im Zillertal Graz Oberst Karl von Spur 1915 Ahornholz H: 55 cm Inv.-Nr.: III/196 Hans Mauracher Wilhelm Thöny 1928 Bronze H: 37 cm Inv.-Nr.: III/51 Abb. S. 33 Hans Mauracher Entwurf für ein Roseggerdenkmal 1920er-Jahre Gips H: 52,5 cm Inv.-Nr.: III/52 Abb. S. 21 Hans Mauracher Rosegger zu Ehren 1935 Lindenholz H: 90 cm Inv.-Nr.: III/217 Ulf Mayer Kalwang Graz Weiblicher Kopf 1952 Bronze H: 36 cm Inv.-Nr.: III/137 Abb. S. 48 Henri Michaux Namur (B) Paris Köpfe 1983 Öl/Platte cm Schenkung Ploner 2014 Inv.-Nr.: I/2923 Abb. S. 49 Josef Mikl Wien Wien Roter Kopf cm Inv.-Nr.: I/2483 Josef Mikl Große blaue Büste 1959/ ,5cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/57 Abb. S. 46 Emmerich Millim St. Gallen (Stmk.) St. Gallen Die Schwester des Künstlers ,5 61 cm Inv.-Nr.: I/753 Abb. S. 27 Rudi Molacek Kindberg 1948, lebt in Berlin und im Burgenland Künstlerporträts SW-Fotos je 24,5 19,5 cm Inv.-Nr.: X/1656 bis X/1688 Abb. S. 33 Ingrid Moschik Villach 1955, lebt in Graz Datenstrukturen Bazon Brock Farbfotos je 30,4 45,6 cm Inv.-Nr.: X/2214 Ernst Christian Moser Graz Graz Maria Theresia Edle von Jakomini, geb. Holenia ,5 91,3 cm Inv.-Nr.: I/1006 Abb. S. 17 Ernst Christian Moser Franz Anton Ritter von Jakomini in Bergmannsuniform um ,5 cm Inv.-Nr.: I/2086 Abb. S. 17 Ernst Christian Moser Theresa Hannack ,3 58,4 cm Inv.-Nr.: I/1773 Abb. S. 25 Ernst Christian Moser Die Mutter des Künstlers cm Inv.-Nr.: I/381 Ernst Christian Moser Lorenz von Vest cm Inv.-Nr.: I/720 Ernst Christian Moser Kindergruppenporträt ,7 92 cm Inv.-Nr.: I/991 Abb. S. 25 Gerhard Moswitzer Maria Lankowitz Wien Kopf (Hanns Koren gewidmet) 1988 Eisen, geschweißt cm Leihgabe Hans Georg Droschl, Graz Inv.-Nr.: VI/407 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Völkermarkt 1951, lebt in Graz Ohne Titel 2001 Collage, cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/682 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Ohne Titel 2001 Collage, cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/683 Abb. S. 59 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Landtagspräsident Ökonomierat Franz Koller cm Inv.-Nr.: I/2287 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Landtagspräsident Ökonomierat Josef Wallner cm Inv.-Nr.: I/2288 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Landtagspräsident Dr. Richard Kaan cm Inv.-Nr.: I/2289 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Landtagspräsident Ökonomierat Franz Thoma cm Inv.-Nr.: I/2290 Abb. S. 44 Franz Motschnig (Yang- Mocnik) Landtagspräsident Karl Brunner cm Inv.-Nr.: I/2291 Otto Muehl Grodnau (Bgld.) Moncarapacho (P) Bruno Kreisky 1989 Siebdruck 99,5 86 cm Inv.-Nr.: II/37621 Abb. S. 66 Otto Muehl Selbstporträt 1990er-Jahre Siebdruck 61,2 43,2 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40378 Bruce Nauman Fort Wayne (Indiana) 1941, lebt in Galisteo (New Mexico) Ohne Titel 1992 Montage aus 4 Farbfotos 48,5 48,5 cm Inv.-Nr.: X/1886 Abb. S. 58 Shirin Neshat Qazvin (Iran) 1957, lebt in New York Speechless 1996 SW-Foto cm Inv.-Nr.: VI/822 Abb. S. 75 Karl Neubacher Hattenberg (OÖ) Graz 12 Phasen oder Zwangsjackenkalender für das Jahr Offsetdruck cm Inv.-Nr.: II/38796 Karl Neubacher Schokoladen Poster 1978 Offsetdruck cm Inv.-Nr.: II/40501 Abb. S. 68 Max Neuböck Graz Wien Selbstbildnis im Atelier mit Staffelei ,5 68 cm Inv.-Nr.: I/1162 Oswald Oberhuber Meran 1931, lebt in Wien Zähne ,5 135 cm Inv.-Nr.: I/1402 Abb. S. 54 Oswald Oberhuber Ohne Titel (Mund) um 1970 Papier/Blech 71,7 100,7 cm Inv.-Nr.: II/12445 Abb. S. 55 Oswald Oberhuber Ohne Titel (Ohr) um 1970 Papier/Blech 130,7 100,7 cm Inv.-Nr.: II/12446 Peter Richard Oberhuber Zeltweg Graz Selbstporträt 1937 Öl/Karton cm Inv.-Nr.: I/1166 Julian Opie London 1958, lebt in London Antonia 2011 Computerdruck in Holzrahmen 128,1 90,6 cm Leihgabe Sammlung Suschnigg, Wien Julian Opie This is Monique No Folien/Plane cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2973 Abb. S. 60 Adolf A. Osterider Graz 1924, lebt in Graz Bürgermeister Alfred Stingl cm Stadt Graz, Rathaus Abb. S. 44 Hermann Painitz Wien 1938, lebt in Wien Anonymes Portrait 1972 Siebdruck cm Inv.-Nr.: II/13984 Ferdinand Pamberger Köflach Graz Kaiser Franz Joseph I. von Österreich im Ornat des

66 Ordens vom Goldenen Vlies ,7 162,3 cm Inv.-Nr.: I/2053 Anton Petz Graz 1962, lebt in München Lucia, Eve, Tina 1997 Acryl, PU-Schaum/ Leinwand, 3-teilig je ,5 cm Inv.-Nr.: I/2552 bis I/2554 Josef Pillhofer Wien Wien Kopf (Porträt Maria Lassnig) 1958 Bronze H: 39,5 cm Inv.-Nr.: III/270 Josef Pillhofer Kleiner Schichtenkopf 1964/68 Bronzeguss 22,5 20 8,7 cm Inv.-Nr.: III/669 Abb. S. 57 Adolf Pirsch Gradac (SLO) Graz Damenporträt cm Inv.-Nr.: I/256 Abb. S. 25 Adolf Pirsch Direktor Heinrich August Schwach um 1890/ cm Inv.-Nr.: I/410 Abb. S. 26 Adolf Pirsch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich cm Inv.-Nr.: I/715 Abb. S. 16 Michelangelo Pistoletto Biella (IT) 1922, lebt in Biella Autoritratto 1975 Fotomontage mit Lupe 63 48,9 cm Inv.-Nr.: I/1809 Peter Pongratz Eisenstadt 1940, lebt in Wien Doppelporträt 1967 Eitempera, Grafit, Ölkreide/ Leinwand cm Inv.-Nr.: I/1441 Abb. S. 51 Hannes Priesch Eggersdorf bei Graz 1954, lebt in Semriach bei Graz Kein Gesicht! 1976 Mischtechnik, Collage/ Leinwand cm Inv.-Nr.: I/1776 Milla Püringer-Dantine Tätig in Graz 1. Hälfte 20. Jh. Professor Viktor Zack 1932 Gouache/Elfenbein 11,3 9 cm, oval Inv.-Nr.: M/64 Arnulf Rainer Baden bei Wien 1929, lebt in Enzenkirchen Gummibandserie 1969 Montage aus 4 SW-Fotos cm Inv.-Nr.: X/ Abb. S. 58 Arnulf Rainer Übermaltes Schwiegermuttermonument / ,5 cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/14 Abb. S. 49 Ratzwohl Lebensdaten unbekannt Kaiser Karl I. von Österreich um Gips H: 37 cm Inv.-Nr.: III/59 Franz Ringel Graz Graz Der Fieberkopf 2006 Mischtechnik 55,2 41,5 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40379 Franz Ringel Ohne Titel 1971 Mischtechnik 66,2 80,5 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40380 Abb. S. 51 Eduard Ritter Wien Wien Der k.k. Hofmaschinist Anton Burg ,5 63 cm Inv.-Nr.: I/1155 Walter Ritter Graz Linz Alfred Wickenburg 1965 Bronze H: 42 cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/136 Wilhelm Rolling Tätig in Berlin Mitte 19. Jh. Johann. Erzherzog von Österreich 1835/40 Lithografie 33,7 22,8 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/163 Gerhard Rühm Wien 1930, lebt in Köln ich ein fingermonument 1976 Bleistift/Karton 29,7 42 cm Inv.-Nr.: II/36812 Gerhard Rühm Du ich 1956 Bleistift 20,9 29,6 cm Inv.-Nr.: II/34957 Gerhard Rühm Du und ich 1956 Bleistift, Tinte 20,9 29,6 cm Inv.-Nr.: II/34956 Gerhard Rühm I am (not) here 1993 Holz, gebeizt 21 9,5 9,5 cm Inv.-Nr.: III/673 Gerhard Rühm I in the mirror 1975 Holz, Plexiglas, Spiegel, Letraset cm Inv.-Nr.: III/672 Ignaz Rungaldier Graz Graz Kleines Mädchen um 1830 Aquarell/Elfenbein 5,7 4,5 cm, oval Inv.-Nr.: M/74 Ignaz Rungaldier (zugeschrieben) Graf Harrach um 1830 Aquarell/Elfenbein 9 7,4 cm, oval Inv.-Nr.: M/75 Ignaz Rungaldier (zugeschrieben) Maria Josepha Gräfin Harrach, geb. Fürstin Liechtenstein um 1830 Aquarell/Elfenbein 8,5 7 cm, oval Inv.-Nr.: M/33 Franz Russ d. Ä. Neudorf/Nova Ves (CZ) Wien Erzherzog Johann von Österreich cm Inv.-Nr.: I/1000 Abb. S. 20 Franz Russ d. Ä. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich als Jüngling cm Inv.-Nr.: I/2046 Franz Russ d. Ä. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich ,5 cm Inv.-Nr.: I/2061 Wolfgang Schaukal Mährisch Weißkirchen/ Hranice (CZ) Graz Der Bruder des Künstlers um 1923 Öl/Karton 42,5 34,5 cm Inv.-Nr.: I/2054 Abb. S. 26 Leo Scheu Olmütz/Olomouc (CZ) Graz Meta Furcht 1920 Öl/Karton cm Inv.-Nr.: I/978 Leo Scheu Selbstporträt mit Palette ,5 69,5 cm Inv.-Nr.: I/2567 Abb. S. 31 Egon Schiele Tulln Wien Mime van Osen 1910 Kohle, Aquarell/Papier 38 29,8 cm Inv.-Nr.: II/6334 Egon Schiele Häuserbogen/Stadtende III bzw. Porträtskizzen Heinrich Benesch /18 139,4 109,4 cm Inv.-Nr.: I/466 Abb. S. 41 Günther Schimunek Graz 1942, lebt in Graz Faces 1974 Farbstift, Acryl/Leinwand cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/45 Emilia Schmäck, verehel. Stregen von Glauburg London Mödling (NÖ) Selbstbildnis ,5 55 cm Inv.-Nr.: I/1164 Hubert Schmalix Graz 1952, lebt in Los Angeles und Wien Kopf (Selbstporträt) ,2 cm Inv.-Nr.: I/2206 Schmid Tätig in Wien Ende 18. Jh. Silhouette eines Mannes 1796 Hinterglasarbeit DM: 7 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 962 Schmid Silhouette eines Mannes 1796 Hinterglasarbeit DM: 7 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 961 Paul Schmidtbauer Lividraga (HR) Graz Mitza von Greiszing 1919 Aquarell/Elfenbein 5,9 4,4 cm Inv.-Nr.: M/83 Paul Schmidtbauer Der Grinsende 1920 Öl/Karton 38,6 23,4 cm Inv.-Nr.: I/2022 Paul Schmidtbauer Selbstbildnis um ,5 60,5 cm Inv.-Nr.: I/933 Ludwig Schnorr von Carolsfeld Königsberg Wien Johann Erzherzog von Österreich (Studie für das Votivbild in der Kapelle des Brandhofes) 1824 Bleistift, farbige Kreide/ Papier 50,5 34 cm Inv.-Nr.: II/4327 Ludwig Schnorr von Carolsfeld Erzherzog Johann von Österreich (Studie für das Ölbild von 1827) 1827 Kreide/Papier 50,5 33,2 cm Inv.-Nr.: II/4326 Abb. S. 20 Paul Scholz Wien Graz Dame in Pelz 1920er-Jahre Aquarell/Elfenbein 12 9 cm Inv.-Nr.: M/43 Paul Scholz Prinzessin Liechtenstein 1925 Aquarell/Elfenbein 7 6 cm Inv.-Nr.: M/66 Claus Schöner Graz Graz Der blaue Sänger 1987 Video, Farbe, Ton 3:36 min. Inv.-Nr.: IX/97 Abb. S. 66 Franz Schrotzberg Wien Graz Herrenbildnis ,5 59 cm Inv.-Nr.: I/1004 Michael Schuster Graz 1956, lebt in Graz Autofocusfalle III 2007 Interaktive Computer- Installation mit Kamera Dimension variabel Inv.-Nr.: III/753 Abb. Umschlag U2 + U3 Josef Schützenhöfer Vorau 1954, lebt in Pöllau Aus der Serie: Worker Portrait Hr. F. Schwabl; Fr. Kaufmann; Hr. H. Gert; Hr. E. Tscherner (Steyr Puch 1999) Fr. M. Samm; Fr. V. Puchleitner; Hr. W. Falke; Fr. C. Müller; Fr. G. Dispiter, Hr. DI Hirschl (Semperit 2003) Öl/Hartfaserplatte je cm Inv.-Nr.: VIII/ Abb. S. 45 Anton Schwendt Tätig in Wien Mitte 19. Jh. Erzherzog Johann von Österreich nach 1833 Porzellanmalerei 26,8 20,5 cm Inv.-Nr.: M/108

67 Cindy Sherman Glen Rich (New Jersey) 1954, lebt in New York Ohne Titel (Pig Woman), aus der Serie: Desasters 1986 C-Print 51 61,5 cm Inv.-Nr.: X/1768 Abb. S. 39 Fritz Silberbauer Leibnitz Graz Mädchenbildnis 1943/44 73,5 57,5 cm Inv.-Nr.: I/939 Abb. S. 27 Alexander Silveri Graz Graz Selbstporträt 1944 Bronze H: 33 cm Inv.-Nr.: III/79 Abb. S. 33 Rudolf Spohn Graz Graz Der Spieler ,3 65 cm Inv.-Nr.: I/1722 Rudolf Spohn Der Wiener Maler Wilhelm Rippel ,5 100 cm Inv.-Nr.: I/1724 Josef August Stark Graz Graz Selbstbildnis ,5 cm Inv.-Nr.: I/369 Oskar Stössel Neunkirchen (NÖ) Wien Selbstporträt 1930er-Jahre cm Inv.-Nr.: I/2761 Oskar Stössel Präsident Franklin D. Roosevelt 1940er-Jahre Radierung 51,4 38 cm Inv.-Nr.: II/35440 Oskar Stössel Präsident Franklin D. Roosevelt 1940er-Jahre Radierung 49,6 41,3 cm Inv.-Nr.: II/35442 Joseph Stundl Lebensdaten unbekannt Entwurf für ein Roseggerdenkmal 1920er-Jahre Gips cm Inv.-Nr.: III/50 Melanie Stürgkh, nach Karl Russ (1811/19) Graz Graz Bauernjunge aus der Kleinen Veitsch 1956 Aquarell/Papier 49,3 36 cm Inv.-Nr.: II/ Abb. S. 21 Melanie Stürgkh, nach Karl Russ (1811/19) Trachtenbild aus der Obersteiermark 1956 Aquarell/Papier 47,2 35 cm Inv.-Nr.: II/ Abb. S. 21 Melanie Stürgkh, nach Karl Russ (1813/19) Steirisches Trachtenbild aus Birkfeld 1950er-Jahre Aquarell/Papierl 47,4 34,2 cm Inv.-Nr.: II/ Melanie Stürgkh, nach Josef Kriehuber (1832) Anna Freiin von Brandhofen 1949 Bleistift, Aquarell/Karton 25,1 18,1 cm Inv.-Nr.: II/32285 Melanie Stürgkh, nach Matthäus Loder (1824/25) Erzherzog Johann und Anna Plochl im Boot 1950er-Jahre Bleistift, Aquarell/Papier 24 34,3 cm Inv.-Nr.: II/10497 Hans Szyszkowitz Graz 1946, lebt in Graz Bürgermeister Franz Hasiba cm Stadt Graz, Rathaus Hans Szyszkowitz Landeshauptmann Josef Krainer junior cm Stadt Graz, Rathaus Abb. S. 45 Rudolf Szyszkowitz St. Martin Graz Professor Ernst Mally cm Inv.-Nr.: I/1497 Abb. S. 27 Ennio Tamburi Jesi (IT) 1936, lebt in Wien und Zürich Der Kopf 1973 Video, SW 13:53 min. Inv.-Nr.: IX/38 Ennio Tamburi La Voce 1973 Video, SW, Ton 12:53 min. Inv.-Nr.: IX/15 Josef Eduard Teltscher Brünn/Brno Piräus Graf Gaisruck 1820er-Jahre Aquarell/Elfenbein 8,4 6,3 cm Inv.-Nr.: M/45 Robert Theer Johannisberg/Jansky Vrch (CZ) Wien Damenporträt um 1835 Aquarell/Elfenbein 9,2 7,2 cm Inv.-Nr.: M/47 Viktor Tilgner Pressburg/Bratislava (SK) Wien Kaiser Franz Joseph I. von Österreich in Uniform um 1860 Gips H: 84 cm Inv.-Nr.: III/67 Milica Tomić Belgrad 1969, lebt in Belgrad und Wien I am Milica Tomić 1998 Video, Farbe, Ton 19:01 min. Inv.-Nr.: IX/309 Abb. S. 32 Gabi Trinkaus Graz 1966, lebt in Wien Bundespräsident Heinz Fischer 2009 Collage cm Stadt Graz, Rathaus Abb. S. 42 Gabi Trinkaus Addict 2006 Collage, Kreide/MDF-Platte cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/787 Gabi Trinkaus Addict(or) 2006 Collage, Kreide/MDF-Platte cm Leihgabe Artothek des Bundes Inv.-Nr.: VI/788 Rolf Ubell Graz Graz Selbstbildnis mit Staffelei um ,5 51 cm Inv.-Nr.: I/1413 Timm Ulrichs Berlin 1940, lebt in Berlin Ich bin ein Gedicht 1968 Offsetdruck 42 29,7 cm Inv.-Nr.: II/38898 Abb. S. 74 Unbekannt Erzherzog Johann von Österreich als Reichsverweser 1848/49 Lithografie 33 24,8 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/165 Unbekannt Eine Luftauffahrt des Marquis d. Arlande & Monsieur Pilatre de Rozier in Gegenwart König Ludwigs XVI mit Silhouetten der Brüder Montgolfier 1770/80 Goldradierung 34,3 44,9 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS Unbekannt Silhouette eines Mädchens um 1840 Hinterglasarbeit cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 972 Unbekannt Betti Edle von Varena Anfang 19. Jh. Scherenschnitt 11 14,5 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 9361 Unbekannt Porträt eines Herrn mit Zopfperücke um 1800 Aquarell/Elfenbein 8 6,3 cm, oval Inv.-Nr.: M/51 Unbekannt Kleines Mädchen 1830er-Jahre Aquarell Elfenbein 2,9 2,2 cm, oval Inv.-Nr.: M/78 Unbekannt Johann Nepomuk Graf Gleispach um 1875 Fotonegativ hinter Glas, koloriert 14,7 10,7 cm Inv.-Nr.: X/1389 Abb. S. 24 Unbekannt (Graz) Anna Schneiderlechner, geb. Kerschner, Städtische Hauptkassiers-Gattin in Graz um 1840 Hinterglasarbeit 15,2 17 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS Unbekannt (Graz) Silhouette eines Mannes mit goldener Brille um 1840 Hinterglasarbeit cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 971 Unbekannt (Graz) Silhouette einer Dame mit goldenen Ohrgehängen und Halskette um 1840 Hinterglasarbeit cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 970 Unbekannt (Graz) Silhouette einer Dame mit goldenen Ohrgehängen und Halskette um 1840 Hinterglasarbeit cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS 969 Unbekannt (Graz) Konstanze Slunina, geb. Ullmann um 1860 Wachsbossierung, bemalt, Haar, Textil 38 30,2 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Johann Dannhauser, Seidenhändler in Graz um 1840 Wachsbossierung, bemalt 19,2 19,4 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Barbara Dannhauser, geb. Riedegger um 1840 Wachsbossierung, bemalt 19,4 19,2 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Anna Tax (Witwe nach Franz Tax) in ihrem Bäckerladen um 1828 Wachsbossierung, bemalt DM 17 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Johann Feltl, Grazer Glockengießermeister ( ) um 1830 Wachsbossierung, bemalt 17 15,5 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Johanna Feltl, geb. Tischhart um 1830 Wachsbossierung, bemalt DM: 16 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Maria Johanna Feltl um 1830 Wachsbossierung, bemalt DM: 16,5 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Johanna Aloisia Feltl um 1830 Wachsbossierung, bemalt DM: 15 cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VKG Unbekannt (Graz) Franz Xaver Pruggmayer, 1816 Aquarell/Elfenbein 10,3 8 cm Inv.-Nr.: M/105 Unbekannt (Graz) Clara Pruggmayer, geb. Thurn 1816 Aquarell/Elfenbein 10,3 8 cm Inv.-Nr.: M/106 Unbekannt (Österreich) Kaiser Franz I. von Österreich um 1820 Gipsrelief, bronziert 55,5 45,5 cm Inv.-Nr.: III/4 Unbekannt (Österreich) Kaiser Ferdinand I. von Österreich im Vliesornat 1834/40

68 cm Inv.-Nr.: I/2100 Unbekannt (Österreich) Die spätere Kaiserin Elisabeth als Braut 1853/ cm Inv.-Nr.: I/308 Unbekannt (Steiermark) Silhouette einer Frau (R. E.) 1822 Goldradierung 6,8 5,6 cm Kulturhistorische Sammlung, UMJ Inv.-Nr.: KHS Unbekannt (Steiermark) Porträt einer Dame um 1820 Wachsbossierung, bemalt cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VGK Unbekannt (Steiermark) Porträt eines Herrn um 1820 Wachsbossierung, bemalt cm Volkskundemuseum, UMJ Inv.-Nr.: VGK Unbekannt (Steiermark) Felix Kienreich mit Hund um 1820 Aquarell/Elfenbein 7,2 6,1 cm Inv.-Nr.: M/15 Abb. S. 24 Charles Vetter Kahlstädt/Weglewo (PL) München Junge Dame im Lehnstuhl ,5 cm Inv.-Nr.: I/2239 Friedrich Ludwig Vieth Dresden Meißen Baron J. Horst um 1825 Aquarell/Elfenbein 5,3 4,1 cm Inv.-Nr.: M/21 Johann Wachtl Graz Steyr Franziska Salesia Gräfin von Gleispach, geb. Gräfin Sauer cm Inv.-Nr.: I/2271 Johann Wachtl Brustbild eines bartlosen Herrn ,5 53 cm Inv.-Nr.: I/3 Johann Wachtl Brustbild einer jungen Frau in blauem Kleid ,3 53 cm Inv.-Nr.: I/4 Alfons Walde Oberndorf (Sbg.) Kitzbühel Der Bildhauer Gustinus Ambrosi um ,5 cm Gemeinde Stallhofen, Ambrosi-Museum Inv.-Nr.: VI/846 Abb. S. 31 Günter Waldorf Graz Graz Großes Porträt in der Landschaft (Rupert Gmoser) 1977/79 105,5 155 cm Inv.-Nr.: I/2755 Günter Waldorf Landeshauptmann Josef Krainer senior cm ÖVP Steiermark, Graz Klaus Wanker Graz 1969, lebt in Graz und Wien Ohne Titel ,5 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: I/2974 Abb. S. 67 Andy Warhol Pittsburgh (Pennsylvania) New York Mick Jagger 1975 Siebdruck 110,5 73,7 cm Leihgabe Sammlung Suschnigg, Wien Andy Warhol Untitled from: Marilyn Monroe, aus einer Serie von 10 Siebdrucken 1967 Siebdruck 2-teilig, je 91,4 91,4 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40374, II/40375 Abb. S. 63 Andy Warhol Red Lenin 1987 Siebdruck ,9 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40376 Abb. S. 14 Andy Warhol Ladies and Gentlemen 1975 Serie von 10 Siebdrucken je 110,5 72,4 cm Schenkung Suschnigg 2016 Inv.-Nr.: II/40381_1-10 Abb. S. 63 Peter Weibel Odessa 1944, lebt in Wien und Karlsruhe Selbstporträt als Frau(enmund) und Selbstporträt des Künstlers als junger Hund 1967 Fotomontagen je 23,5 6 cm Inv.-Nr.: X/997 und X/996 Abb. S. 58 Peter Weibel Rahmen-Proportion (Personalstruktur) 1992 Verleimtes Fichtenholz, 3-teilig cm, cm, 4, cm Inv.-Nr.: III/556b Eduard Weixlgärtner Budapest Wien Johann. Erzherzog von Österreich 1848 Lithografie 47,8 34,3 cm Leihgabe Industriellenvereinigung Inv.-Nr.: VI/245 Susanne Wenger Graz Oshogbo (Nigeria) Der besoffene Matrose 1950, Hartfaserplatte 42 49cm Inv.-Nr.: I/2558 Abb. S. 49 Alfred Wickenburg Gleichenberg Graz Selbstporträt ,5 65 cm Inv.-Nr.: I/1233 Abb. S. 27 Alfred Wickenburg Zita Zitkovsky cm Inv.-Nr.: I/38 Abb. S. 27 Alfred Wickenburg Dame mit Kapuze ,5 55,5 cm Inv.-Nr.: I/647 Manfred Willmann Graz 1952, lebt in Graz Kontaktporträt Lady Penrose (Lee Miller) und Sir Roland Penrose 1976/96 35 C-Prints/ Schaumstoffplatte cm Inv.-Nr.: X/1872 Abb. S. 59 Robert Wilson Waco (Texas) 1941, lebt in New York VOOM Porträt Marianne Faithfull, Singer and Actress 2004 Videoinstallation 155,4 92,5 10,1 cm Inv.-Nr.: III/785 Abb. Umschlag U4 Richard Winkler Graz 1926, lebt in Graz Masken um 1950 Öl/Pressspanplatte 47,5 59 cm Inv.-Nr.: I/1112 Johannes Wohlfart Graz Graz Der Künstler mit seiner Frau 1930 Öl/Hartfaserplatte cm Inv.-Nr.: I/2589 Abb. S. 30

69 Impressum Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren und (in veränderter Form) Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum Joanneumsviertel Graz, Österreich T: / joanneumsviertel@ museum-joanneum.at Universalmuseum Joanneum Wissenschaftliche Geschäftsführung Wolfgang Muchitsch Kaufmännische Geschäftsführung Alexia Getzinger Leitung Neue Galerie Graz Peter Peer Ausstellung Kurator/in Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster Kuratorische Assistenz Jasmin Edegger Registratur Henrik Klug, Astrid Mönnich Sammlungsregistratur Monika Binder-Krieglstein, Brigitte Lampl Ausstellungsaufbau Robert Bodlos, David Bosin, Ivan Drilje, Simon Duh, Fabian Egger, Markus Ettinger, Helmut Fuchs, Ivan Gorickic, Bernd Klinger, Irmgard Knechtl, Andreas Lindbichler, Josef Lurger, Stefan Reichmann, Klaus Riegler, Michael Saupper, Stefan Savić, Peter Semlitsch Restaurierung Paul-Bernhard Eipper, Julia Hüttmann, Barbara Molnar- Lang, Melitta Schmiedel, Fenna Yola Tykwer Passepartouts und Rahmung Christian Schmaranz Medientechnik und IT Paul Kniepeiß, Georg Pachler Kunstvermittlung Monika Holzer-Kernbichler, Antonia Veitschegger und Team Ausstellungsgrafik Karin Buol-Wischenau Leitung Bibliothek Neue Galerie Graz Patrizia Brumen Leitung Archiv Neue Galerie Graz Roman Grabner Leitung Außenbeziehungen Andreas Schnitzler Presse, Marketing und Kommunikation Julia Aichholzer, Nina Blum, Anita Brunner-Irujo, Barbara Ertl-Leitgeb, Anna Fras, Bärbel Hradecky, Marion Kirbis, Eva Pessenhofer-Krebs, Astrid Rosmann, Elisabeth Weixler Veranstaltungsmanagement Franz Adlassnig, Gabriela Filzwieser, Magdalena Kermann, Nicolas Noriller Office Management Gertrude Leber, Teresa Ruff Besucher/innenservice Ausstellungsbetrieb Anke Leitner, Eva Ofner und Team Personalkoordination, Besucher/innenfeedback Sigrid Rachoinig Ausstellungsführer Herausgeber/in Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster Redaktion Karin Buol-Wischenau Texte Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster Biografien Jasmin Edegger Korrektorat Jörg Eipper-Kaiser Grafische Konzeption Lichtwitz Büro für visuelle Kommunikation Layout und Bildbearbeitung Karin Buol-Wischenau Druck Medienfabrik Graz Papier Invercote 300g/m², Biotop 3 Offset 100g/m² Schrift Tram Joanneum Gedruckt in Österreich Erschienen im Eigenverlag Universalmuseum Joanneum GmbH, 2. korrigierte Auflage Umschlag: U1: Andy Warhol, Untitled from Marilyn Monroe, 1967 U2, U3: Michael Schuster, Autofocusfalle III, 2007 U4: Robert Wilson, VOOM Portrait Marianne Faithfull, 2004 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Weg und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum für die abgebildeten Werke bei den Künstlerinnen und Künstlern oder deren Rechtsnachfolgern Estate of Roy Lichtenstein/ Bildrecht, Wien, 2018: S. 64 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./ Bildrecht, Wien, 2018: U1, S. 14, 63 Bruce Nauman/Bildrecht, Wien, 2018: S. 58 Bildrecht, Wien, 2018: Guillaume Bijl: S. 18 Ákos Birkás: S. 57 Tony Cragg: S. 52 Wolfgang Flatz: S. 32 Romuald Hazoumè: S. 39 Alex Katz: S. 65 Anton Kolig: S. 22 Richard Kriesche: S. 72 Andreas Leikauf: S. 67 Eugène Leroy: S. 49 Ulf Mayer: S. 48 Henri Michaux: S. 49 Franz Motschnig: S. 44, 59 Otto Muehl: S. 66 Adolf Osterider: S. 44 Josef Pillhofer: S. 57 Peter Pongratz: S. 51 Timm Ulrichs: S. 74 Alfons Walde: S. 31 für die gedruckten Texte bei den Autorinnen und Autoren für die Fotografien bei den Fotografen oder deren Rechtsnachfolgern Fotos: N. Lackner, UMJ; außer Cordes, Friedrich, Osterider, Pillhofer, H. Szyszkowitz, Trinkaus (J.J. Kucek, UMJ) Die Herausgeber haben sich bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen. Sollte der entsprechende Vermerk im einen oder anderen Fall fehlen, bitten wir um Mitteilung. Berechtigte Ansprüche werden selbstverständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten.

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