Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht würdigt die Arbeit der Europäischen Bewegung Thüringen; Foto: Marcus Scheidel, TSK
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1 1 von :39 Thüringer Staatskanzlei :07 Uhr Verleihung Europapreis 2013 Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht würdigt die Arbeit der Europäischen Bewegung Thüringen; Foto: Marcus Scheidel, TSK 20 Jahre Europäische Bewegung Thüringen Die Europäische Bewegung hat ein klares Ziel. Wir setzen uns ein für ein Europa der Stabilität und des Wachstums, für ein Europa der Demokratie und Freiheit, und für ein Europa, das auch in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts seine Werte und Interessen behaupten kann. Unser Leitbild ist ein Europa, in das die Menschen Vertrauen haben und in dem sie gern leben. Mit diesen Worten würdigte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht das Engagement der Europäischen Bewegung Thüringen, die heute (Donnerstag) ihr zwanzigjähriges Bestehen im Haus Dacheröden in Erfurt feiert. Lieberknecht, die zugleich Ehrenvorsitzende der Europäischen Bewegung Thüringen ist, forderte weiter: Die wichtigste Aufgabe liegt nicht im reinen Verwalten der gemeinsamen Institutionen oder im Feilschen um Fördermittel. Sie liegt darin, das gemeinsame Wertefundament, das uns Europäerinnen und Europäer verbindet, zu stärken. Rückblickend auf die Gründung der Europäischen Bewegung Thüringen am 15. November 1993 im Haus Dacheröden sagte die Ministerpräsidentin: Insgesamt 36 Einzelpersonen und Organisationen haben sich damals zusammengetan. Wir sind damals Teil des größten proeuropäischen Netzwerkes in Deutschland geworden: ein Zusammenschluss von heute mehr als 230 Organisationen, die ihrerseits viele hunderttausend Mitglieder zählen. Wir in Thüringen wollten uns damals bewusst dem europäischen Gedanken verpflichten. Und das tun wir noch immer. Seit 20 Jahren streiten wir gemeinsam für das Zusammenwachsen Europas! Dieses Engagement ist 2013 so dringlich wie Vielleicht sogar noch dringlicher. Verleihung des Thüringer Europapreises 2013 Höhepunkt der heutigen Festveranstaltung ist die Verleihung des Thüringer Europapreises 2013, den Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht gemeinsam mit dem Europaabgeordneten und Vorsitzenden der Europäischen Bewegung Thüringen, Dr. Dieter-Lebrecht Koch, ausgelobt hat. Dazu Lieberknecht: Europa ist eben kein abstraktes Gebilde. Europa, das sind die Menschen in Europa. Europa, das sind wir selber. Diesen Gedanken wollen wir auch als Thüringer
2 2 von :39 Landesregierung und als Europäische Bewegung Thüringen verbreiten. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr erstmals den Thüringer Europapreis vergebn. Die gute Resonanz hat uns gezeigt, dass wir damit richtig liegen. Insgesamt wurden 69 Beiträge eingereicht, die sich mit dem diesjährigen Wettbewerbsthema Europäische Partnerschaften in Thüringen auseinandergesetzt haben. Sowohl die Anzahl der Bewerbungen als auch ihre inhaltliche Qualität belegen, dass die europäische Integration vielen Bürgerinnen und Bürgern in Thüringen zu einem Anliegen geworden ist, für das sie sich gerne und intensiv in ihrer Freizeit engagieren. Dieses Engagement ist die unverzichtbare Basis der europäischen Einigung, stellte die Regierungschefin fest. 1. Preis für die Schule am Zoopark in Erfurt; Foto: Marcus Scheidel, TSK Der mit Euro dotierte 1. Preis geht an die die Schule am Zoopark in Erfurt, ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Die Jury hat besonders überzeugt, dass die Vermittlung des Europagedankens hier in vorbildlicher Art und Weise auch in die Arbeit mit geistig behinderten Schülerinnen und Schülern einbezogen wird. Im Rahmen einer multilateralen Schulpartnerschaft haben engagierte Pädagogen aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Erfurt bereits zwei Projekte mit den Schülern erfolgreich durchgeführt. 2. Preis für Berga an der Elster; Foto: Marcus Scheidel, TSK
3 3 von :39 Der 2. Preis wird geteilt. Es werden zwei Städtepartnerschaften ausgezeichnet, die je 500 Euro erhalten. Berga an der Elster pflegt eine fünfzigjährige Freundschaft mit der Gemeinde Gauchy in der Picardie. Es ahndelt sich um eine Partnerschaft, die alle Generationen einschließt. Die örtlichen Vereine organisieren die Fahrten und Treffen, darunter der Städtepartnerschaftsverein, aber auch der Sportverein, der Kirmesverein, der Karnevalsverein, die Musikschule, der Turnverein, der Feuerwehrverein und die Arbeiterwohlfahrt. Seit fast 13 Jahren ist zudem ganz im Sinne des Weimarer Dreiecks die polnische Stadt Sobotka dazugekommen. Für das kommende Jahr sind bereits wieder mehrere gemeinsame Treffen geplant. 2. Preis für Vacha im Wartburgkreis; Foto: Marcus Scheidel, TSK Ebenfalls mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wird die Gemeinde Vacha im Wartburgkreis. Sie konnte erst nach dem Fall der Mauer ohne Probleme Besucher empfangen, da sie im unmittelbaren Grenzstreifen lag. Es war eine Sensation, als der erste Bus mit französischen Gästen im Ort eintraf. Mit den Partnerstädten Sargé-les-Le Mans in Frankreich seit 1991 und Blatna in Tschechien seit 1993 wird auf vielen Gebieten ein intensiver Austausch gepflegt. Zu den Bürgerbegegnungen kommen Aktivitäten wie Jugendlager, Praktikantenaustausch, Schüleraustausch und Sprachunterricht dazu. 3. Preis für die Berufliche Schule des Unstrut-Hainich-Kreises in Mühlhausen; Foto: Marcus Scheidel, TSK
4 4 von :39 Der 3. Preis wird ebenfalls geteilt. Je 250 Euro gehen an folgende zwei Schulen. Zum Einen die Berufliche Schule des Unstrut-Hainich-Kreises in Mühlhausen. Sie trägt den Ehrentitel Europaschule, weil Europaprojekte zum Schulalltag dazu gehören. Darunter ragt jedoch die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Frankreich heraus. Mit der Berufsschule in Freyming-Merlebach im Elsass werden seit 1996 jedes Jahr 16 Auszubildende im Fachbereich Gastronomie ausgetauscht. Die Jugendlichen arbeiten in Hotels und Restaurants voll mit. Der Austausch findet im kommenden Jahr bereits zum 20. Mal statt. 3. Preis für das Hennebergische Gymnasium Georg Ernst in Schleusingen; Foto: Marcus Scheidel, TSK Zweiter Preisträger ist das Hennebergische Gymnasium Georg Ernst in Schleusingen. Die Schule zeichnet sich durch ihre fächerübergreifende Europaarbeit auf verschiedenen Gebieten mit unzähligen europäischen Partnern aus, insbesondere mit der englischen Highschool in Pershore. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich unter europäischen Aspekten vor allem mit Umweltthemen, mit Wirtschaftsfragen, aber auch mit Fragen des Rassismus und der Courage in der Schule. Weiterhin werden besonders Kunst und Sprachen gefördert. Sonderpreis für den Thüringer Landestrachtenverband; Foto: Marcus Scheidel, TSK Die Jury hat sich in diesem Jahr außerdem entschlossen, zwei Sonderpreise in Höhe von je 250 Euro zu vergeben an Organisationen, die zwar keine klassische Partnerschaft pflegen, aber durch ihre Aktivitäten eine außergewöhnliche
5 5 von :39 Breitenwirkung entfalten und so den Europagedanken in Thüringen vermitteln. Es handelt sich dabei zum einen um den Thüringer Landestrachtenverband. Seine Mitglieder haben in diesem Jahr mit der 50. Europeade in Gotha ein großes Festival der europäischen Kulturen und Traditionen veranstaltet. Über zwei Jahre Vorbereitungszeit haben die Ehrenamtlichen investiert, um eines der größten internationalen Trachtenfestivals nach Thüringen zu holen. Bei der 50. Europeade vom 17. bis 21. Juli 2013 in Gotha waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 europäischen Ländern angereist. Noch nie kamen an einem einzigen Wochenende so viele Menschen aus ganz Europa nach Thüringen. Sonderpreis für den Verein Weimarer Bürgerreisen in Europa; Foto: Marcus Scheidel, TSK Der zweite Sonderpreis geht an den Verein Weimarer Bürgerreisen in Europa. Seine Mitglieder organisieren Bürgerreisen in viele Kulturstädte und -regionen Europas. Dadurch haben sich bereits zahlreiche Kontakte zwischen Bürgern der Stadt Weimar und Bürgern in ganz Europa entwickelt. In diesem Jahr fand bereits die 18. Bürgerreise nach Zamosc/Polen statt. Angesichts von mehr als Weimarer Bürgerinnen und Bürgern, die bisher an diesen Reisen teilgenommen haben, gebührt dem Verein für dieses herausragende ehrenamtliche Engagement bei der Planung und Organisation dieser Sonderpreis.
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