FACHKUNDE Kapitel 3.2

Transkript

1 61. Holz Faserrichtungen Längszerspanung mit oder gegen die Faser, Querschnitt = kleinster Schnittdruck, Hirnschnitt = grösster Schnittdruck, aufgerauhte Fläche. 62. Holz unterschiedliche Härte Harte Hölzer erschweren die Bearbeitung. Der Schnittdruck ist grösser und die Schneiden nützen sich mehr ab. 63. Holz Inhaltstoffe Harz (Lärche), Säuren (Eiche), Mineralien (Ulme) wirken sich schlecht auf die Schneiden aus. Fett (Linde) hat eher einen positiven Einfluss. 64. Bearbeiten mit HWS Holzwerkstoffe wie Spanplatten sind wegen dem Klebstoff nur mit HM (HW) Hartmetall zu bearbeiten. 65. Hauptschneiden Hauptschneide bearbeitet am Flugkreis den Hauptteil der Zerspanung. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 1

2 66. Flankenschneiden Flankenschneiden bearbeiten die Seitenflächen sauber. 67. Vorschneiden Die Vorschneiden trennen die Holzfaser vor den Hauptschneiden. 68. Freiwinkel Freiwinkel oder Rückenwinkel, rückseitiger Raum bis zur Bearbeitungsfläche. 69. Spanwinkel Spanwinkel oder Brustwinkel, Transportraum für die Späne vor der Schneide. 70. Schnittwinkel Stellung der Schneide zur Bearbeitungsfläche klein bei Hirnholz, mittel bei Längsholz, gross bei Querholz. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 2

3 71. Keilwinkel 72. Achswinkel Der Keilwinkel (Beta) wird durch Brust- und Rückenfläche der Schneide gebildet. Kleiner Keilwinkel: Geringer Schnittdruck, schneidet besser, ist schneller stumpf und erwärmt, empfindlicher gegen Ausbruch. Hauptschneide ist gegenüber der Drehachse geneigt, es resultiert ein ziehender Schnitt mit kleinerem Schnittdruck und weniger Einrissen. 73 Gegenlauf 74. Gleichlauf 75. Schnittgeschwindigkeit Gegenlauf: Bearbeitungskante kann ausreissen. Für die Standzeit vom Werkzeug ist der Gegenlauf ideal. Gegenlauf kehlen mit: gutem Werkzeug, kleiner Anschlagöffnung, evtl. geneigter Spindel, Schnittgeschwindigkeit 40/60 m/s. Gleichlauf: Ausrissfreie Bearbeitung, ungünstige Auswirkung auf die Standzeit, Gefahr dass das Werkstück mitgerissen wird. Im Gegenlauf kehlen mit: gutem Werkzeug, kleiner Anschlagöffnung, evtl. geneigter Spindel, Schnittgeschwindigkeit m/s Annäherungsformel = Radius in cm mal 1 Tausendstel der Drehzahl, optimal für Handvorschub zwischen m/s, schleifen ca. 15 m/s Harte Werkstoffe mit niedrigeren Geschwindigkeiten bearbeiten, harte Werkzeugschneiden mit höheren Geschwindigkeiten laufen lassen. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 3

4 76. Vorschubgeschwindigkeit 77. Schritt (Zahnvorschub Handvorschub ca. 8 m/min, Maschinenvorschub bis ca. 30 m/min, sehr klein = Polierzone mit Brandflecken, sehr gross = Hackspäne mit Wellenbildung. Richtig, wenn es Späne gibt, Regel: Je grösser der Vorschub, desto länger die Standzeit der Schneiden. Der Schritt darf für eine gute Oberfläche max. 1 mm sein; ist abhängig von der Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit und Anzahl der Schneiden. 78. Kehlen mit geneigter Welle Hat viele Vorteile: keine Flankenreibung, längere Standzeit, ausrissfreie Fläche, kleinere Messer, Hinterkehlung. 79. Ziehender Schnitt 80. Vorspaltung Wenn Schneide schräg zur Vorschubrichtung ist (Achswinkel), reduziert Vorspaltung, weniger Einrisse bessere Oberflächenqualität, kleinerer Schnittdruck positiv bei grosser Zerspanung. Stirnholzzerspanung saubere Querkanten. Die Vorspaltung macht die Einrisse auf der Oberfläche, positiv daran ist, dass die Schneide entlastet wird, dadurch grössere Standzeit. Vermindern der Vorspaltung: Werkzeuge mit grossem Schnittwinkel oder mit Achswinkel, mit kleinem Vorschub nur dünne Späne abnehmen. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 4

5 81. Schnittdruck 82. Spandickenbegrenzung Harte Werkstoffe, stumpfe Werkzeuge, grosse Schneidenbreiten und grosse Vorschübe erhöhen den Schnittdruck. Grosser Schnittdruck führt zu schlechterer Oberflächenqualität und grösserer Schneidenabnützung. Schutzmassnahme am Werkzeug: Durch die begrenzte Spandicke ist das Werkzeug nicht für grosse Vorschübe geeignet, es reduziert die Rückschläge und macht weniger Lärm für Handvorschub vorgeschrieben. 83. Beschreiben Sie die einteiligen Werkzeuge und nennen Sie 3 Werkzeugbeispiele. Einteilige Werkzeuge bestehen durchgehend aus einem Material: Stahlsägeblätter, Oberfräswerkzeuge, Bohrer. 84. Beschreiben Sie die Verbundwerkzeuge und nennen Sie 3 Werkzeugbeispiele. Verbundwerkzeuge bestehen aus einem Werkzeugkörper und aufgelöteten Schneiden: Stellit-Bandsägeblätter, HSS-Profilfräser, HM-Bohrer. 85. Beschreiben Sie die zusammengesetzten Werkzeuge und nennen Sie 3 Werkzeugbeispiele. Zusammengesetzte Werkzeuge bestehen aus Tragkörper, Befestigungselementen und den Schneideteilen: Hobelmesserwelle, Universalmesserkopf, Wendeplattenfräser. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 5

6 86. Erklären Sie die offene Werkzeugform bezüglich der Spanlücke, und bezüglich des Vorschubes. Zählen Sie 1 Vorteil der offenen Werkzeugform auf! 87. Erklären Sie die geschlossene Werkzeugform bezüglich der Spanlücke, und bezüglich des Vorschubes. 88. Erklären Sie den Schneidenüberstand und den Rückschlagverhältniswert. Offene Werkzeugformen (MEC) haben grosse Spanlücken und sind nur für mechanischen Vorschub zugelassen. Sie haben den Vorteil, dass sie für grosse Spanabnahmen geeignet sind. für schnelle Durchlaufzeiten in der Serienfertigung. Geschlossene Werkzeugformen (MAN) haben kleine Spanlücken und einen maximalen Messerüberstand von 3 mm. Sie sind für Handvorschub zugelassen. Vorteile sind die geringere Rückschlaggefahr, kleinere Verletzungsgefahr, verminderte Geräusche, weniger Staubentwicklung. Der Schneidenüberstand ist gleichbedeutend mit Spandickenbegrenzer. Er darf laut Suva nicht grösser als 3 mm betragen. Der Rückschlagverhältniswert soll Maximum ¼ der Schnittgeschwindigkeit sein. 89. Welche 4 Informationen sollen Sie von einem korrekt beschrifteten Werkzeug ablesen können? Name oder Zeichen des Herstellers, Vorschubart, zulässige Drehzahl, Abmessungen. 90. Für welche Werkstoffe eignen sich SP, HL und HSS? SP, HL und HSS eignen sich nur für Massivholz. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 6

7 91. Aus welchen Rohstoffen wird Stellit hergestellt und für welche Werkstoffe ist er geeignet? Stellit besteht aus Chrom, Vanadium, Wolfram, Kobalt und Kohlenstoff. Er eignet sich für die noch feuchte Massivholzzerspanung. 92. Welche Nachteile entstehen, wenn sich an den Schneiden Harz und Leim absetzt? Harz und Leim verringern den Spanwinkel, dadurch erhöhter Schnittdruck, schlechtere Oberfläche und kürzere Standzeiten. 93. Grosses Werkzeug ersetzen durch ein kleines: Wie ändert die Zerspanung und welche Auswirkung ergibt sich daraus? Weniger Längszerspanung führt zu mehr Stirnholzzerspanung, weniger Einrisse, dafür mehr Splitterbildung. 94. Nennen Sie 3 Möglichkeiten um Brandflecken zu verhindern? Brandflecken verhindern durch erhöhen des Vorschubes, durch weniger Schneiden oder durch reduzieren der Maschinendrehzahl. Name: Peter Jaun Datum: Maschinen Werkzeuge Seite 7