Die Restaurierung des Hackner Epitaphs an der Christophori Kirche zu Breslau (Beginn und Fertigstellung: 2002)

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1 Die Restaurierung des Hackner Epitaphs an der Christophori Kirche zu Breslau (Beginn und Fertigstellung: 2002) Christoph Hackner wurde am 16. März 1663 zu Jauer als Sohn des dortigen Bürgers und Kunstpfeifers George Hackner geboren. In seiner Vaterstadt absolvierte er auch eine Maurerlehre. Seit 1693 ist Hackner in Breslau nachweisbar, wo er nicht nur 1696 Maurermeister wird, sondern im selben Jahr auch heiratet. Hackner hat sich als Maurermeister alsbald eine angesehene Stellung erarbeitet, die ihn sowohl einen Lehrknecht als auch Ämter in der Innung und den ersten großen Auftrag (1702 bis 1704) annehmen lässt: den Wiederaufbau der ausgebrannten katholischen Pfarrkirche in Trachenberg. Seitdem bleibt der Protestant Hackner den in Trachenberg residierenden katholischen Grafen von Hatzfeld als Baumeister und Architekt verbunden, indem er beispielsweise federführend am Schlossbau in Trachenberg (1706 bis 1708) mitwirkt und zwischen 1714 und 1722 das hatzfeldische Stadtpalais in der Albrechtstraße zu Breslau erbaut, das allerdings 1760 während der Belagerung Breslaus durch Laudon infolge der Beschießung der Stadt abbrennt. Dieser Bau begründete nicht nur den Ruhm Hackners als den eines ausgezeichneten Baumeisters, den er mit dem Bau der heute noch erhaltenen Hochbergkapelle an der Vinzenzkirche, die er zwischen 1723 und 1727 errichtete, noch vergrößerte, sondern auch im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen seinen nachweisbaren Wohlstand. Ein Jahr später 1728 schuf Hackner den Schwibbogen, den Portalbau an der Südostecke des Kirchhofes der Elisabethkirche, der die beiden Altaristenhäuser verbindet und in seiner von Putten gehaltenen Kartusche die lateinische Devise "Der Tod ist der Weg zum Leben" trägt und von seitlich angeordneten Vasen begrenzt wird. Auch dieser Bogen gehört zu den wenigen Hinterlassenschaften in Breslau des berühmten schlesischen Barockbaumeisters Christoph Hackner, der ebenfalls im Jahre 1728 wie Hans Jung 1939 eindrucksvoll deduziert und wie von Norbert Conrads 1994 aufgenommen wird wahrscheinlich in seiner Eigenschaft als Stadtbaumeister von Breslau als entwerfender Architekt des heutigen Universitätshauptgebäudes, in dem sich auch die Aula Leopoldina befindet, tätig wurde. Wenn also Hackner der Architekt des heutigen Universitätshauptgebäudes war, liegt es nahe, dass die Restaurierung und Sanierung seines Epitaphs 2002 vor dem Hintergrund der 300 Jahrfeier der Breslauer Universität, die am 15. November 1702 als "Minderuniversität" mit den beiden Fakultäten Philosophie und Theologie eröffnet wurde, durchgeführt wurde. Hackner schuf das Epitaph, "... sibi et suis vivus ad S. Christophori aedem posuit...", wie es auf einer der beiden Schrifttafeln des Epitaphs heißt, folglich vor seinem Tod am 2. April 1741 im Alter von 78 Jahren. Beerdigt wurde er auf dem Kirchhof von St. Christophori. Das Epitaph befindet sich noch an derselben Stelle wie zur Zeit seines Einbaus. Es ist ein schlichter Stein mit einem kleinen Postament, das möglicherweise früher mit einer Büste des Verstorbenen bekrönt war. Es füllt eine rundbogig geschlossene Nische, die von einem Pilasterpaar mit einem darüber liegenden Architrav, geziert mit gekreuztem Gebein und zwei Totenschädeln, eingefasst wird. Darüber befindet sich noch eine Art halbrundes Oberlicht mit krönendem Gebälkstück, das ebenfalls mit einem Totenschädel und dem Werkzeug des Baumeisters Fläche und Waage geschmückt ist. Das Postament ist mit einer Schrifttafel ebenso versehen, wie unterhalb des Postaments eine zweite etwas größere Schrifttafel angebracht ist. Aus beiden Tafeln ist die Schrift in der Nachkriegszeit mit ihren Devastierungen zum großen Teil entfernt worden. Im Zuge der Restaurierung wurde eine Schrifttafel erneuert bzw. ergänzt. Eine in den Boden vor dem Epitaph eingelassene Tafel weist darauf hin, dass die Restaurierung aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland erfolgte. Kooperationspartner: Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bonn Pełnomocnik Rządu Federalnego ds. Kultury i Mediów Städtisches Denkmalschutzamt in Breslau Miejski Konserwator Zabytków we Wrocławiu 1

2 Philipps Universität Marburg Uniwersytet w Marburgu Universität Breslau Uniwersytet Wrocławski Kontakt: Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz Philipps Universität Marburg / Universität Breslau Bunsenstrasse 3 D Marburg Tel.: +49 (0) / E Mail: lenz@staff.uni marburg.de 2

3 Christophorikirche in Breslau Epitaph von Christoph Hackner Während der Restaurierung 3

4 Nach der Restaurierung Zweisprachige Tafel Christophorikirche, nachts 4

5 Das angestrahlte Epitaph Christoph Hackners an der Christophori- Kirche in Breslau 5