Öffentliche Wasserversorgung nutzt nur 2,7% der verfügbaren Wasserressourcen
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- Albert Lehmann
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1 Wasserfakten im Überblick (Stand: Januar 2011) Öffentliche Wasserversorgung nutzt nur 2,7% der verfügbaren Wasserressourcen Wasserförderung um 25,9% gesunken niedrigster Wassergebrauch in Industriestaaten Wasserversorgungsunternehmen fördern überwiegend Grundwasser Haushalte und Kleingewerbe dominierende Kundengruppe Wasserbedarfsprognosen nicht eingetreten Haushaltswassergebrauch konstant 48,4 Milliarden EURO seit 1990 investiert 24 Cent täglich für Trinkwasser Öffentliche Wasserversorgung nutzt nur knapp 3 % der verfügbaren Wasserressourcen Deutschland ist ein wasserreiches Land: Im langjährigen Mittel stehen pro Jahr 188 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Die Wasserentnahme aller Wassernutzer beträgt 32,3 Milliarden Kubikmetern. Insgesamt werden gut 17% des jährlichen Wasserdargebotes dem Wasserkreislauf entnommen und diesem nach Gebrauch wieder zugeführt. Etwa 83 % des Wasserdargebotes werden nicht genutzt. Wassernutzung in Deutschland 2007 Verfügbare Wasserressourcen insgesamt 188 Milliarden Kubikmeter ungenutzt 82,8% 14,5% 2,7% Wassernutzung insgesamt 17,2 % (32,3 Mrd. m³) Nichtöffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung 27,2 Mrd. m³ Öffentl. Wasserversorgung 5,1 Mrd. m³ Ungenutzt 155,7 Mrd. m³ Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 19, Reihe 2.1 (erschienen September 2009); Bundesanstalt für Gewässerkunde
2 Die öffentliche Wasserversorgung nutzt lediglich 2,7% des jährlichen Wasserdargebotes. Die Wasserressourcensituation in der Bundesrepublik Deutschland bietet auch in Zukunft hervorragende Voraussetzungen für die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser. Grundlage ist ein wirksamer Gewässerschutz. Wasserförderung um 25,9 % gesunken. Im Zeitraum 1990 bis 2009 ist die jährliche Wasserförderung in Deutschland um etwa 26% zurückgegangen. In absoluten Werten ausgedrückt bedeutet dies eine Reduzierung der Wasserförderung um rund 1,75 Milliarden Kubikmeter. Entwicklung der Wasserförderung in Mio. m³ Grundwasser Quellwasser Oberflächenwasser Quelle: BDEWWasserstatistik Wasserversorgungsunternehmen fördern überwiegend Grundwasser Grundwasser ist mit einem Anteil von 61,5 % die überwiegend genutzte Ressource für die Wassergewinnung der öffentlichen Wasserversorgung in Deutschland. Die natürliche Grundwassererneuerung setzt dabei eine Grenze für die Wasserentnahme der Wasserversorgungsunternehmen. Zweite wichtige Ressource für die Trinkwassernutzung ist mit einem Anteil von 30,3 % Oberflächenwasser einschließlich angereichertem und uferfiltriertem Grundwasser. Quellwasser ist frei zutage tretendes Grundwasser und trägt mit 8,2 % zur Bedarfsdeckung bei. Je nach Verfügbarkeit geeigneter Wasservorkommen werden für die öffentliche Wasserversorgung daher in unterschiedlichem Maße Grund, Quell oder Oberflächenwasser zur Bedarfsdeckung genutzt. Haushalte und Kleingewerbe dominierende Kundengruppen Analog zur Wasserförderung ist auch die Wasserabgabe der öffentlichen Wasserversorgung in Deutschland zurückgegangen. Obwohl auch der Wassergebrauch von Haushalten und Kleingewerbe seit 1990 insgesamt gesunken ist, hat diese Kundengruppe in der Abgabestruktur der Wasserversorgungsunternehmen ständig an Bedeutung gewonnen und macht heute fast 81 % der Wasserlieferungen aus.
3 Öffentliche Wasserversorgung in Deutschland Wasserabgabe nach Kundengruppen 1990 und ,2% Sonstige 13,4% 6,0% Sonstige 19,5% Industrie Industrie 69,3% 80,6% Haushalte und Kleingewerbe Haushalte und Kleingewerbe 1990 = Abgabe ges. 5,99 Mrd. m³ 2009 = Abgabe ges. 4,44 Mrd. m³ Quelle: BDEWWasserstatistik Haushaltswasserverbrauch konstant Im Zeitraum von 1990 bis 2009 hat sich der personenbezogene Wassergebrauch um 17% verringert. Der durchschnittliche Wassergebrauch der Bevölkerung betrug 2009 pro Einwohner und Tag 122 Liter. Der Rückgang des Wassergebrauchs ist seit 1990 bundesweit auf ein verändertes Verbraucherverhalten zurückzuführen: Im Haushaltsbereich durch Einsatz moderner Technik in Form von wassersparenden Haushaltsgeräten und Armaturen, in der Industrie durch Mehrfachnutzung und Wasserrecycling bei den Produktionsprozessen. Mit Belgien hat Deutschland den niedrigsten personenbezogenen Wassergebrauch in den Industriestaaten. Entwicklung des personenbezogenen Wassergebrauchs in Litern pro Einwohner und Tag, Deutschland Quelle: BDEWWasserstatistik; bezogen auf Haushalte und Kleingewerbe; p = vorläufig
4 Wasserbedarfsprognosen nicht eingetreten Die in den siebziger Jahren und 1980 im Rahmen des Wasserversorgungsberichts der Bundesregierung erstellten Wasserbedarfsprognosen gingen von einem kontinuierlich steigenden Wasserverbrauch in Deutschland aus. Diese auf die alten Bundesländer bezogenen Prognosen sind durch die tatsächlich eingetretene Entwicklung des Wassergebrauchs eindeutig widerlegt: Statt der prognostizierten 219 Liter pro Einwohner und Tag lag der Gebrauch von Haushalten und Kleingewerbe im Jahr 2000 bei 136 Litern! In den neuen Bundesländern hat sich der spezifische Wasserverbrauch von 142 Litern pro Einwohner und Tag im Jahr 1990 auf 93 Liter im Jahr 2000 vermindert ergab sich bundesweit ein durchschnittlicher Wasserverbrauch der Haushalte (einschließlich Kleingewerbe) von 122 Litern pro Einwohner und Tag in Deutschland. Prognose und tatsächliche Entwicklung des Haushaltswassergebrauches in Litern pro Einwohner und Tag , Prognose TU Berlin Prognose Battelle Prognose Battelle Ergebnisse der jährlichen BDEW Wasserstatistik Die Angaben beziehen sich auf die alten Bundesländer! ,4 Milliarden EURO seit 1990 investiert Um den Verbrauchern jederzeit ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser in ausreichender Menge anbieten zu können, investieren die Wasserversorgungsunternehmen kontinuierlich zur Erhaltung, Modernisierung und zum weiteren Ausbau der Versorgungsanlagen. Insgesamt sind von der öffentlichen Wasserversorgung im Zeitraum von 1990 bis 2009 rund 48 Milliarden Euro in Wassergewinnung, Aufbereitung und Speicherung, in Wassertransport und Wasserverteilungsanlagen sowie für Zähler und Messgeräte investiert worden. In Deutschland verfügt jedes an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossene Wohngebäude über einen Wasserzähler.
5 Investitionen der öffentlichen Wasserversorgung 2009 insgesamt 1,974 Mrd. Euro 5% 2% 5% 2% 7% 22% 57% Rohrnetz Sonstige Wassergewinnung Wasserspeicherung Wasseraufbereitung Zähler und Messgeräte IT Quelle: BDEWWasserstatistik Allein im Jahr 2009 betrug das lnvestitionsvolumen rd. 2 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 57% stellt der Rohrnetzbereich den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit dar. Folge sind unter anderem die sehr geringen Wasserverluste im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. 24 Cent täglich für Trinkwasser Jeder Bürger in der Bundesrepublik Deutschland gibt im Durchschnitt täglich 0,24 Euro für Trinkwasser aus. Pro Person belaufen sich damit die Trinkwasserkosten auf rund 86 Euro im Jahr. Der monatliche Anteil für Trinkwasser gemessen am ausgabefähigen Einkommen 2006* der Haushalte beträgt 0,25 Prozent. Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern hat sich der Preisanstieg in den vergangenen Jahren wesentlich vermindert. Der Wasserpreisanstieg in Deutschland ist von 11,7% im Jahr 1992/1993 jährlich deutlich gesunken. Nach der BDEWWassertarifstatistik beträgt der durchschnittliche Wasserpreis für Haushalte im Jahr 2010 in der Bundesrepublik Deutschland 1,91 Euro pro Kubikmeter (einschl. 7% Mehrwertsteuer sowie Grundpreis). *) lt. Statistischen Jahrbuch 2008, Tabelle = Euro/Monat (Seite 549)
6 Preissteigerungsraten beim Trinkwasser jährliche Veränderung in % 14% 12% 11,7% 10% 8% 8,1% 6% 4,7% 4,5% 4% 2% 0% 1992/ / / / /1997 2,7% 2,9% 2,6% 2,3% 1,6% 1,5% 1,7% 1,6% 0,6% 0,6% 0,6% 1,1% 0,5% 0,5% 1997/ / / / / / / / / / / / /2010 Quelle: BDEWWassertarifstatistik In der Bundesrepublik Deutschland werden die Wasserpreise nach dem Kostendeckungsprinzip gebildet, d. h. alle Kosten der Wasserversorgung fließen in den Wasserpreis ein. Wasserentnahmeentgelte (Wassercent pro m³ geförderte Trinkwassermenge in der Bundesrepublik Deutschland nach Bundesländern) (in Eurocent ohne Mehrwertsteuer) Bundesland Höhe Wassercent Anmerkungen BadenWürttemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen MecklenburgVorpommern 5, ,23 5 5,5 2,5 seit 1988 ( SchALVo ) mit zweimaliger Erhöhung seit 1994 Seit 1993 seit ca. 10 Jahren Januar 2003 abgeschafft Fortschreibung des Wasserentnahmeentgeltes der ehemaligen DDR Niedersachsen 5 NordrheinWestfalen 4,5 seit RheinlandPfalz SchleswigHolstein 5 bzw. 11 1) seit Saarland 6 7 Beschluss 2007 Sachsen 1,5 SachsenAnhalt Thüringen 1) 5 Cent: für Gewerbebetriebe als Endverbraucher, sofern mehr als cbm Wasser im Veranlagungszeitraum abgenommen werden, 11 Cent: von sonstigen Endverbrauchern Energie und Wasserwirtschaft e. V. 1.
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