Nr. 13. Man ist nicht dort zuhause, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern dort, wo man verstanden wird. Das Magazin der Diakonie Michaelshoven.

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1 Das Magazin der Diakonie Michaelshoven. Nr Man ist nicht dort zuhause, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern dort, wo man verstanden wird. Christian Morgenstern

2 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale Diakonie Michaelshoven e.v. Sürther Str Köln Telefon Fax Besuchen Sie uns auf Facebook: Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Texte sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright kann jedoch jederzeit bei der Redaktion eingeholt werden und wird in der Regel erteilt, wenn die Quelle ausdrücklich genannt wird. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und/oder des Herausgebers wider. Editorial Aus Gründen der Nachhaltigkeit wird das Magazin auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

3 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! 2 3 Liebe Leserinnen und Leser, ein Magazin zu Weihnachten, das den Themenschwerpunkt Wohnungslosigkeit hat, das passt sowohl zur Jahreszeit als auch zur Diakonie: Waren Maria und Josef in biblischer Zeit nicht auch obdachlos und suchten eine Herberge? Hat nicht darüber hinaus der barmherzige Samariter für Obdach gesorgt, indem er einen unter die Räuber Gefallenen versorgte und ihn in eine Herberge brachte? Und findet sich schließlich nicht in der Diakonie schon immer eine lange Tradition in Sachen Obdachlosenhilfe? Das alles ist richtig, und es lassen sich sicherlich noch viele weitere Bezüge finden, die eine Platzierung dieses Themas im Kontext der christlichen Nächstenliebe geeignet erscheinen lassen. Gleichwohl erscheint es vielleicht nicht ganz richtig, sich diesem Thema lediglich aus Sicht der Symptombeseitigung zu nähern, da Wohnungslosigkeit in einer Wohlstandsgesellschaft wie der unsrigen viele Ursachen und noch mehr Facetten haben kann. Zunächst zu den Fakten: Aus statistischer Sicht steigt seit 2009 die Anzahl der wohnungslosen Menschen wieder dramatisch an. So schreibt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.v. auf ihrer Website, dass sich [...] angesichts der wirtschafts- und finanzpolitischen sowie der sozialpolitischen Rahmenbedingungen [...] bis 2015 ein [...] Anstieg der Wohnungslosenzahlen um 10 bis15 Prozent auf bis Menschen [...] prognostizieren lässt. Hierbei spielen vor allem das Anziehen der Mietpreise in den Ballungsgebieten, eine Verarmung der unteren Einkommensgruppen sowie Migration und der Trend zu immer mehr Single-Haushalten bei gleichzeitigem Zerfall sozialer Strukturen (wie etwa der Familien) weiterhin eine große Rolle. Während es sich bei Obdachlosigkeit vor zehn oder zwanzig Jahren noch um ein Phänomen handelte, das vorwiegend älteren alkohol- oder drogenabhängigen Männern zuzurechnen war, so finden wir heute auch viele Frauen, junge Männer und sogar Kinder ohne nennenswerte Perspektive in diesem Hilfefeld vor. Oftmals kommen diese Menschen auch ohne eigenes Zutun in soziale Randsituationen, die dann zwangsläufig zum sozialen Abstieg führen. Und dies, obwohl viele freigemeinnützige Träger, wie die Diakonie Michaelshoven, und die Kommunen in den letzten Jahren ihre Anstrengungen bei der Prävention und Überwindung von Wohnungslosigkeit deutlich verstärkt haben. Wir versuchen, uns in dieser Ausgabe aus ganz verschiedenen Perspektiven dem Thema zu nähern und erzählen dabei auch Erfolgsgeschichten über Wege aus der Wohnungslosigkeit. Denn hinter jedem Einzelschicksal verbirgt sich eine jeweils andere Biografie. Bei tieferer Analyse müssen wir uns oftmals eingestehen, dass es sich um ein Phänomen handelt, das leider auch sehr viel mit Ausgrenzung, schnellem Fallenlassen und zu gering ausgeprägter Nächstenliebe in einer der reichsten Gesellschaften dieser Welt zu tun hat. Das sollte uns grundsätzlich zum Nachdenken veranlassen, nicht nur zum Fest der Liebe. Eine spannende Lektüre sowie eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihnen Ihr Dr. Stefan Ziegler

4 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale Titelbild Rainer Schröder lebte ein Jahr in Haus Segenborn, einer Einrichtung der Diakonie Michaelshoven für wohnungslose Menschen. Er ist der Einrichtung weiterhin sehr verbunden. Mehr über Rainer Schröder können Sie auf den Seiten 18 bis 19 lesen Was haben Sterne mit dem christlichen Glauben zu tun? Sterne kommen an zahlreichen Stellen der Bibel vor. Im Schöpfungsbericht stehen sie dafür, wie Gott Licht und Dunkelheit schafft und voneinander unterscheidet. Und auch wenn es hier auf Erden scheinbar dunkel ist, die Sterne funkeln weiter! Wie die Sterne leuchten, soll der Mensch für andere bildlich Leuchte sein: Wegweiser, Tröster, Zeichen der Hoffnung. So ist auch der Stern von Bethlehem im Matthäusevangelium Wegweiser auf dem Weg zur Krippe, wo Jesus Christus, Gottes Sohn, geboren ist. Die Sterne weisen über sich hinaus auf Gott. Nicht zufällig werden gerade im Advent so viele Sterne als Schmuck an Fenster und Tannengrün gehängt! Prävention ist ein zentrales Thema der Landesregierung Interview mit NRW- Sozialminister Guntram Schneider Mehr Unterstützung für Jugendliche Wie bestehende Angebote stärker vernetzt werden können. Jugendliche und Wohnungsnot Auf der Suche nach einem Zuhause Migration und Wohnungsnot Gemeinsam Hürden überwinden Inhalt

5 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! 4 5 Radevormwald Fachberatungsstelle für Wohnungsnot Wipperfürth Büro für Betreutes Wohnen Kreis Nord KÖLN Fachberatungsstelle für Wohnungsnot Gummersbach Büro für Ambulant Betreutes Wohnen Kreis Nord Betreutes Wohnen Köln Lindenthal Innenstadt Kalk Außenwohngruppe des Elisabeth-Fry-Hauses OBERBERGISCHER KREIS Elisabeth-Fry-Haus Köln-Raderthal Rodenkirchen Aufnahme- und Wohnheim für Frauen Außenwohngruppen des Elisabeth-Fry-Hauses Porz Notschlafstelle 20 Haus Segenborn Einrichtung für Männer und Frauen Zwei Außenwohngruppen von Haus Segenborn Waldbröl Fachberatungstelle für Wohnungsnot 22 Büro für Ambulant Betreutes Wohnen Kreis Süd Frauen und Wohnungsnot Ein Neuanfang im Elisabeth-Fry-Haus Ältere Menschen und Wohnungsnot Neue Hoffnung durch Haus Segenborn Unsere Angebote der Wohnungslosenhilfe Und wie wichtig Wohungslosenhilfe in ländlichen Regionen ist Wohnungslosenhilfe eine originär diakonische Aufgabe Die Geschichte von Haus Segenborn Kurz berichtet Neuigkeiten & Veranstaltungen Bitte helfen Sie! Das Magazin aus Michaelshoven. Nr /2012 Herausgeber Diakonie Michaelshoven e.v. Birgit Heide, Dr. Stefan Ziegler (beide Vorstand) Redaktion, Gestaltung und Lektorat Unternehmenskommunikation der Diakonie Michaelshoven: Simone Schön, Stefanie Kornhoff, Melani Köroglu, Patrizia Labus, Karin Modis, Jana Stein, Mareike Carlischeck Fotos Titel: Jana Stein/Diakonie Michaelshoven e.v.; S. 3: Carlos Stemmerich/Diakonie Michaelshoven e.v.; S. 4+5: Ralph Sondermann/Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein- Westfalen, Klaus-Peter Adler/Fotolia.com, Helder Almeida/ Fotolia.com, Diakonie Michaelshoven, Marijus/Fotolia.com, Diakonie Michaelshoven; S. 6+7: Edler von Rabenstein/Fotolia. com, Ralph Sondermann/Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen; S : Klaus-Peter Adler/Fotolia. com; S : Helder Almeida/Fotolia.com; S : ARochau/ Fotolia.com, Diakonie Michaelshoven; S : Marijus/Fotolia. com, Karsten Schöne; S : poooow/sxc.hu, Diakonie Michaelshoven; S : Diakonie Michaelshoven; S : Hahn Helten, Diakonie Michaelshoven, Thomas Francois/ Fotolia.com; S : Diakonie Michaelshoven, Thomas Francois/Fotolia.com, Carlos Stemmerich/Diakonie Michaelshoven e.v.; S : Diakonie Michaelshoven, Thomas Francois/ Fotolia.com, Carlos Stemmerich/Diakonie Michaelshoven e.v., art & weise, Holger Gehring; S : Diakonie Michaelshoven, Stefan Welz/Fotolia.com, Kitty/Fotolia.com Druck: Z.B.! Kunstdruck, Köln Auflage: Exemplare Bezug kostenlos Das Magazin erscheint dreimal im Jahr (April, August und Dezember). Zur vereinfachten Lesbarkeit wird im Allgemeinen die männliche Schreibweise verwendet.

6 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale

7 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! 6 7 INTERVIEW PRÄVENTION IST EIN ZENTRALES THEMA DER LANDESREGIERUNG. Warum leben in einem reichen Land wie Deutschland noch so viele Menschen ohne Wohnung? Wer ist besonders betroffen? Und was tut die Landesregierung, um diesen Menschen zu helfen und einen weiteren Anstieg der Wohnungslosenzahlen zu verhindern? Die Redaktion sprach dazu mit Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales in Nordrhein-Westfalen. Herr Minister Schneider, grundsätzlich hat jeder Bürger und jede Bürgerin in Deutschland das Recht auf Sozialleistungen. Dennoch lebt in Deutschland nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe circa eine viertel Million Menschen ohne Wohnung. Wo liegen die Gründe? Die Ursachen von Wohnungslosigkeit sind Schulden, Langzeitarbeitslosigkeit, Trennungen und Suchtkrankheiten, aber auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, wie sich auflösende Familienstrukturen, Wohnraumverteuerung, steigende Energiekosten. Es gilt, generell solche Probleme frühzeitig zu erkennen und unmittelbar zu intervenieren. Prävention ist also das Stichwort, ein zentrales Thema der Landesregierung, aber auch des Aktionsprogramms gegen Wohnungslosigkeit. Das heißt hier konkret: Der Erhalt der Wohnung und die Vermeidung von Obdachlosigkeit haben höchste Priorität. Deutschlandweit steigen die Wohnungslosenzahlen nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe seit einigen Jahren erstmals wieder. Wie ist die Entwicklung in NRW? Die in NRW seit 1965 durchgeführte Statistik zu den Zahlen der Menschen im kommunalen Obdach wurde mit dem Jahr 2009 eingestellt. Eine verbesserte Wohnungsnotfallstatistik wurde erstmals mit Zahlen aus dem Jahr 2011 erhoben. Neben den Kommunen werden nunmehr auch andere Träger der Wohnungslosenhilfe, wie beispielsweise die Träger der freien Wohlfahrtspflege, in die Erhebung einbezogen. Eine langfristige Betrachtung ist also nur für die Personen möglich, die im kommunalen Obdach untergebracht sind. Hier ist ein deutlicher Rückgang für Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. So wurden in NRW im Jahr Menschen als behördlich untergebrachte Wohnungslose gezählt, gegenüber noch Menschen im Jahr Die neue integrierte Wohnungsnotfallsta- Guntram Schneider

8 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale tistik weist für das Jahr 2011 rund kommunal untergebrachte wohnungslose Personen und zusätzlich Personen aus, die im Rahmen der Wohnungslosenhilfe von den freien Trägern betreut worden sind. Die uns gegen Ende des Jahres 2012 vorliegenden aktuellen Zahlen werden zeigen, ob sich dieser positive Trend weiter fortgesetzt hat oder auch in Nordrhein-Westfalen ein Anstieg der Wohnungslosenzahlen verzeichnet werden muss. Mit der von Ihnen erwähnten neuen Statistik hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland eine aussagekräftige Wohnungslosenstatistik vorgelegt. Die Bundesregierung hat erst kürzlich die Einführung einer solchen Erhebung auf Bundesebene abgelehnt. Könnte die Statistik in NRW nicht richtungsweisend sein für eine bundesweite Umsetzung? Und für wie wichtig halten Sie eine bundesweite Wohnungslosenstatistik? Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass es nach wie vor keine belastbaren Zahlen auf Bundesebene gibt. Es fehlt damit ein wichtiges Instrument zur frühzeitigen Bekämpfung von Wohnungslosigkeit. Ich werde mich daher auch weiterhin dafür einsetzen, dass es eine solche bundesweite Statistik geben wird. So werden wir ganz aktuell, gemeinsam mit anderen Bundesländern, erneut einen Antrag in die diesjährige Arbeits- und Sozialministerkonferenz einbringen, der die Einführung einer solchen bundesweiten Statistik zum Ziel hat. Welche Menschen sind in NRW am stärksten von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht? Aus unserer Statistik lässt sich beispielsweise ableiten, dass 80 Prozent der Wohnungslosen Männer sind, aber der Frauenanteil demgegenüber bei den unter 25-Jährigen mehr als ein Drittel beträgt. Bei den unter 18-jährigen Wohnungslosen ist die absolute Zahl der Frauen sogar höher als die der Männer. Wobei sich überhaupt zeigt, dass der Anteil der jüngeren Menschen an den Wohnungslosen zugenommen hat. Auch gibt es einen bei etwa 25 Prozent liegenden Anteil von Wohnungslosen mit Zuwanderungsgeschichte. Aktuell sind auch einige Kommunen in besonderer Weise vor das Problem der Wohnungslosigkeit von zuwandernden Menschen aus Südosteuropa gestellt. Herr Minister, Sie haben vor einiger Zeit einen unkonventionellen Vorstoß gewagt und gefordert, U-Bahnhöfe und Eingangsbereiche von Einkaufszentren für Obdachlose geöffnet zu lassen, um ihnen Unterschlupf zu gewähren. Wie wurde dieser Vorschlag aufgenommen? Ich bin nach wie vor dafür, den Menschen, die auf der Straße leben, durch solche ganz pragmatischen Hilfestellungen eine Chance zu geben, die kalte Jahreszeit möglichst unversehrt zu überstehen. Ich hoffe sehr, dass mein Vorstoß Anklang gefunden hat. Erkenntnisse hierüber liegen mir aber nicht vor. Was tut die Landesregierung NRW, auch im Vergleich zu anderen Bundesländern, um gegen Wohnungslosigkeit vorzugehen? Zuständig für die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit sind grundsätzlich die Kommunen und Kreise. Sie sind nach dem Ordnungsbehördengesetz (OBG) verpflichtet, Menschen ohne Obdach unterzubringen. Im Jahr 1992 hat das Sozialministerium NRW im Rahmen der Sozialberichterstattung eine Einzelstudie zum Thema Wohnungsnot und Obdachlosigkeit veröffentlicht. Seit 1996 unterstützt die NRW-Landesregierung die Kommunen bei der Überwindung von Obdachlosigkeit und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit mit einem speziellen Programm. Ende 2009 wurde im Anschluss an das vorherige Landesprogramm mit dem Aktionsprogramm Obdachlosigkeit verhindern. Weiterentwicklung der Hilfen für Wohnungsnotfälle die Anpassung an die aktuellen Probleme von obdachlosen Menschen vollzogen. Mit diesem Aktionsprogramm unterstützt die Landesregierung mit einem jährlichen Haushaltsansatz von 1,12 Millionen Euro als einziges Bundesland Kommunen, private Träger und Träger der freien Wohlfahrtspflege bei der Vermeidung und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit. Wir helfen bei der Entwicklung innovativer und beispielgebender Modellprojekte (auch für besondere Problemgruppen), schaffen eine verlässliche und umfassende Datengrundlage, geben Studien zu Ursachen, Problemlagen und Handlungsmöglichkeiten in Auftrag und sorgen durch Austausch und Vernetzung von Trägern und Betroffenen für Wissenstransfer. Welche konkreten Maßnahmen konnten bereits umgesetzt werden? Das Aktionsprogramm gegen Wohnungslosigkeit beinhaltet fünf gleichwertige Handlungsfelder: Förderung von Modellprojekten und von Wissenstransfer, Beratung von Trägern bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten, Forschung und Evaluation

9 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! 8 9 sowie die Wohnungsnotfallberichterstattung. In allen diesen Handlungsfeldern sind Maßnahmen umgesetzt worden. So wurden und werden seit der neuen Programmphase im Jahr 2009 alleine 15 Modellprojekte gefördert, eine Evaluation und Expertisen in Auftrag gegeben, die Statistik weiterentwickelt sowie Fach- und öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Im Koalitionsvertrag heißt es: Wir wollen das Aktionsprogramm Obdachlosigkeit verhindern fortführen und gendersensibel ausgestalten. Präventive Ansätze sollen verstärkt, neue Angebote entwickelt sowie der Austausch zwischen den Trägern gefördert werden. Welche nächsten Schritte sind geplant? Das schon genannte Aktionsprogramm des Landes NRW gegen Wohnungslosigkeit ist zeitlich nicht begrenzt. Wir werden es aber auf der Grundlage neuer Erkenntnisse und aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen kontinuierlich anpassen und weiterentwickeln. Konkret werden beispielsweise bis Ende 2012 ein von uns in Auftrag gegebener Evaluationsbericht zum Aktionsprogramm sowie eine Expertise zur Problemlage der jungen Erwachsenen in der Wohnungslosigkeit vorliegen. Darüber hinaus haben wir am Anfang des Jahres die Ergebnisse einer ebenfalls von mir beauftragten Untersuchung zu der besonderen Problematik von Wohnungslosen mit Zuwanderungsgeschichte veröffentlicht. Dies alles, wie auch die Erfahrungen aus den geförderten Projekten, wird die Basis für die Weiterentwicklung und Anpassung des Aktionsprogramms sein, die wir ganz konkret gegen Ende diesen und Anfang nächsten Jahres in Angriff nehmen werden. Sie fördern ein Pilotprojekt im Oberbergischen Kreis zum Aufbau eines integrierten Gesamthilfesystems für wohnungslose Menschen. Projektpartner ist die Diakonie Michaelshoven mit der stationären Einrichtung Haus Segenborn, dem Ambulant Betreuten Wohnen und der Fachberatungsstelle für Wohnungsnot. Welche Ziele sind mit dem Projekt verbunden? Wohnungsnotfallhilfen im ländlichen Raum unterliegen anderen Rahmenbedingungen als im städtischen Kontext. Anzutreffen sind vielschichtige Zuständigkeiten (Kreis, Gemeinden) und damit auch Kommunikationsstrukturen, weite Wege, ungleiche Versorgungsstrukturen, ein Negieren der Wohnungsnotfallproblematik in einzelnen Orten und anderes. Hinzu kommt eine Versäulung der Angebote, die zudem in der Regel personell sehr schwach ausgestattet sind. Vor diesem Hintergrund habe ich ein großes Interesse, das genannte Modellprojekt im Oberbergischen Kreis zu unterstützen, das sich mit dem Aufbau eines integrierten Gesamthilfesystems für Wohnungsnotfälle befasst, um die Angebote für Wohnungsnotfälle noch besser zu verzahnen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe prognostiziert bis 2015 bundesweit einen weiteren drastischen Anstieg der Wohnungslosigkeit auf bis zu Menschen. Was muss aus Ihrer Sicht politisch und gesellschaftlich dafür getan werden, um diese Entwicklung zu stoppen? Wie ich bereits eingangs erwähnte, gilt es, Wohnungslosigkeit vor allem präventiv zu bekämpfen. Mit unserem Aktionsprogramm sind wir da schon ganz gut aufgestellt. Ich bin aber ebenso davon überzeugt, dass sehr viel früher angesetzt werden muss. Es gilt, Menschen dabei zu helfen, erst gar nicht in existenzielle Lebenskrisen zu geraten bzw. ihnen Chancen zu ermöglichen, aus diesen Lebenskrisen wieder herauszufinden, sie also zu bewältigen. Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie Vermeidung von Erwerbslosigkeit, bessere Bildung und Qualifizierung, faire existenzsichernde Bezahlung für Erwerbsarbeit usw. Hier ist nicht nur die Politik, sondern die gesamte Gesellschaft aufgerufen mitzuwirken. Dennoch wird es immer Menschen geben, denen aus den zuvor genannten Gründen Wohnungslosigkeit droht oder die wohnungslos werden. Umso wichtiger ist es, dass es ein gut funktionierendes Hilfesystem gibt, das diesen Menschen möglichst frühzeitig zur Seite steht und ihnen hilft, ein menschenwürdiges Dasein zu führen.

10 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale IMMER MEHR JUGENDLICHE BENÖTIGEN UNTERSTÜTZUNG Wohnungslosenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe zwei Arbeitsfelder der Diakonie Michaelshoven mit einer gemeinsamen Herausforderung. Bezogen auf die Gesamtgruppe der im Jahr 2010 wohnungslosen Menschen schätzt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe die Zahl der Kinder und minderjährigen Jugendlichen auf circa zehn Prozent. 20 Prozent der wohnungslosen Menschen waren jünger als 25 Jahre. In dieser Altersgruppe ist der Anteil der jungen Frauen überproportional hoch. 31 Prozent der wohnungslosen Frauen sind jünger als 25 Jahre. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Bereich der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Michaelshoven wider. So waren im Jahr 2011 von den 728 Frauen, die im Elisabeth-Fry-Haus der Diakonie Michaelshoven betreut wurden, 153, also 21 Prozent, zwischen 18 und 21 Jahre alt. Im gleichen Jahr lebten im Haus Segenborn ebenfalls eine Einrichtung der Diakonie Michaelshoven zwölf Bewohner zwischen 18 und 21 Jahren. In allen Angeboten der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Michaelshoven stieg und steigt die Zahl der jungen Volljährigen. Bekannte Vorurteile Beim Thema wohnungslose Jugendliche begegnen uns häufig bekannte Vorurteile, wie zu faul zu arbeiten, lieber Drogen konsumieren, als sich zu bemühen, selbst schuld und viele weitere. Aus der Alltagspraxis der Kinder- und Jugendhilfe kennen wir die Ursachen, die in der Biografie der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu finden sind. Gravierende Probleme mit den Eltern, die die Jugendlichen dazu gebracht haben, ihr Elternhaus zu verlassen, sexueller Missbrauch, körperliche und psychische Gewalt sowie Vernachlässigung sind typische Erfahrungen von jungen Menschen, die uns im Rahmen der Wohnungslosenhilfe begegnen. Minderjährige Jugendliche, die auf der Straße leben, befinden sich generell in einer nicht legalen Situation, da ein minderjähriges Kind laut Gesetz die Wohnung/ den Wohnsitz mit seinen Eltern teilt. Liegt eine Vermisstenmeldung vor, so bedeutet dies, dass die Jugendlichen polizeilich gesucht werden. Ein Teil der wohnungslosen Jugendlichen hat in der Vergangenheit Un-

11 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! terstützung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe erhalten im besten Fall bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, zum Beispiel durch die sozialpädagogische Familienhilfe oder die Hilfen zur Erziehung in einer Wohngruppe. Entscheidend hierbei ist, ob es gelingt, die Persönlichkeitsentwicklung so zu fördern und zu stärken, dass ein Übergang in ein selbstständiges Leben als junger Erwachsener gelingen kann. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz nimmt ausdrücklich die Hilfe für junge Volljährige in den Blick. Im 41 SGB VIII Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung heißt es hierzu: Einem jungen Volljährigen soll Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung gewährt werden, wenn und so lange die Hilfe aufgrund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist. Die Hilfe wird in der Regel nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres gewährt, in begründeten Einzelfällen soll sie für einen begrenzten Zeitraum darüber hinaus fortgesetzt werden [ ]. Der junge Volljährige soll auch nach Beendigung der Hilfe bei der Verselbstständigung im notwendigen Umfang beraten und unterstützt werden. Die Umsetzung der im Kinder- und Jugendhilfegesetz formulierten Unterstützungsangebote findet jedoch leider in der Praxis immer weniger Anwendung. Zuständigkeit oft nicht klar Die immer seltener bewilligten Jugendhilfemaßnahmen für über 18-Jährige und die häufigen Sanktionen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) verschärfen die Situation junger, von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen. Dies führt dazu, dass sie zunehmend sozial ausgegrenzt und zu Wohnungsnotfällen werden (siehe auch den Beitrag auf Seite 12). Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Michaelshoven stellt sich in der Praxis ein Problem, nämlich die Frage nach der Zuständigkeit. Junge Wohnungslose befinden sich so zeigt es die Alltagspraxis häufig in einem Bermuda- Dreieck zwischen Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe und Hartz IV. Als Voraussetzung für wirksame Hilfen in den Kommunen bedarf es einer Vernetzung der Hilfesysteme. Erfolgreiche Vernetzung der Hilfen Im Rahmen der Ambulanten Jugendhilfe unterstützt die Diakonie Michaelshoven Jugendliche auf dem Weg zur Selbständigkeit, beim Erreichen eines Schulabschlusses oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dabei stellt die Suche nach einer Wohnung eine besonders große Herausforderung dar. Während der Jugendhilfemaßnahme können dem Jugendlichen Trainingsappartements zur Verfügung gestellt werden. Nicht immer gelingt die notwendige Stabilisierung. So zum Beispiel bei Petra W. Die junge Frau lebte bis zu ihrem 17. Geburtstag bei ihrer Mutter. Es kam zu Konflikten mit dem neuen Lebenspartner der Mutter. Der Vater von Petra hatte zudem kein Interesse an seiner Tochter. Vonseiten des Jugendamtes war zunächst eine Heimunterbringung vorgesehen. Diese wurde aber von Petra abgelehnt. Sie wurde dann durch die Mobile Betreuung begleitet und konnte in ein Trainingsappartement einziehen. Die Zusammenarbeit gestaltete sich jedoch schwierig. Drogenkonsum, Schulprobleme und fehlende Bereitschaft zur Mitarbeit führten letztendlich beim Eintritt in die Volljährigkeit zum Abbruch der Hilfemaßnahme und damit auch zum Auszug aus dem Trainingsappartement. In Zusammenarbeit mit der Fachberatungsstelle für Wohnungsnot konnte letztlich ein Wohnraum für Petra organisiert werden. Die Diakonie Michaelshoven wird sich in Zukunft noch intensiver der Aufgabe widmen, Jugendliche und junge Erwachsene in besonderen sozialen Lebenslagen zu unterstützen: Im Bereich der Jugendhilfe mit den differenzierten ambulanten Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene in Verbindung mit Trainingswohnungen, im Bereich der Wohnungslosenhilfe durch entwicklungsspezifische Konzepte für junge Wohnungslose und im Bereich der Beschäftigung und Arbeit beispielsweise mit dem Projekt Ferry4you, einem Programm zur Verbesserung der beruflichen Eingliederungschancen für sozial- und bildungsbenachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene. Durch die Vernetzung der verschiedenen Angebote und Kompetenzen innerhalb der Diakonie Michaelshoven werden wir in Zukunft die bestehenden Konzepte und Angebote für wohnungslose bzw. von Wohnungslosigkeit bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene weiterentwickeln. Wolfgang Schmidt, Geschäftsführer Kinder- und Familienhilfen und Soziale Hilfen

12 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale Auf der Suche nach einem Zuhause Eine Wohnung bedeutet viel mehr, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben. Sie bietet Schutz, einen Platz zum Schlafen und Essen, Erholung und Privatsphäre. Rund Menschen, so schätzt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, fehlt diese Grundlage. Sie gelten als wohnungslos. Hinzu kommen rund Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind etwa, wenn sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können. Auch immer mehr Jugendliche und junge Menschen sind von Wohnungslosigkeit betroffen. In manchen Städten machen sie bereits ein Drittel der Menschen ohne Wohnung aus Tendenz steigend. Auch der 18-jährige Alexander Schneider* war monatelang wohnungslos. Bis ein Freund ihm empfiehl, die Fachberatungsstelle für Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis aufzusuchen. * Name von der Redaktion geändert Alexander Schneider wirkt nicht anders als viele andere junge Männer in seinem Alter. Der 18-Jährige trägt weite Jeans, einen Kapuzenpulli und Turnschuhe. Dass er wohnungslos ist, sieht man ihm nicht an. Viele Menschen würden mit dem Begriff meist das Bild eines Obdachlosen oder Berbers verbinden, berichtet Wilfried Fenner, Mitarbeiter der Fachberatungsstelle für Wohnungsnot. Ich denke, dass 95 Prozent der Leute, die zu uns kommen, in der Gummersbacher Fußgängerzone nicht als wohnungslos erkannt werden würden, so der Sozialarbeiter. Im ländlichen Bereich gibt es nur sehr wenige wohnungslose Menschen, die tatsächlich auf der Straße leben, erklärt er. Man spreche daher auch von versteckter Wohnungslosigkeit. Manche der Betroffenen leben in Abbruchhäusern oder in Zelten, die meisten kommen jedoch vorübergehend bei Freunden unter, bis sie dort nicht mehr bleiben können. Alexander Schneider nickt zustimmend. Vom Vater vor die Tür gesetzt Der junge Mann kam das erste Mal vor rund anderthalb Jahren zu Wilfried Fenner in die Sprechstunde. Zu dem Zeitpunkt war ich erst 17 Jahre alt, erzählt Alexander Schneider. Damals habe ich bei meinem Vater in Bonn gelebt. Als jedoch seine neue Freundin bei uns wohnen wollte, hat er mir mitgeteilt, dass ich ausziehen muss, erinnert er sich. In der kurzen Zeit gelang es dem jungen Mann nicht, eine eigene, bezahlbare Wohnung zu finden. Mein Vater hat mich dann quasi vor die Tür gesetzt, so Alexander Schneider. Die ersten paar Stunden verbrachte er in der Stadt, entschied sich dann jedoch, die Polizei um Rat zu bitten. Die Beamten vermittelten ihn an ein Jugendheim, wo er ein paar Tage bleiben konnte. In den folgenden drei Monaten fand er bei verschiedenen Bekannten im Oberbergischen Unterschlupf, mal für ein paar Tage, manchmal nur für eine Nacht. Wenn er keine Unterkunft fand, schlief er in einem Auto. Unterstützung durch die Fachberatungsstelle für Wohnungsnot Ein Bekannter riet ihm schließlich, zur Fachberatungsstelle für Wohnungsnot zu gehen. Herr Schneider war damals noch unter 18 Jahre alt, erinnert sich Wilfried Fenner. Wir können Minderjährigen lediglich anbieten, Kontakt zum Jugendamt herzustellen. Da er jedoch keine Hilfe vom Jugendamt in Anspruch nehmen wollte, habe ich den Kontakt zu ihm gehalten. Ein paar Wochen später wurde Alexander Schneider volljährig. Als Erstes habe ich mir eine Postadresse bei der Fachberatungsstelle ein-

13 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! richten lassen, berichtet der junge Mann. Nur auf diese Weise war er für soziale Dienste wie etwa das Jobcenter postalisch erreichbar. Eine Voraussetzung, um überhaupt Anträge für Sozialleistungen stellen zu können. Wilfried Fenner kümmerte sich dann direkt gemeinsam mit ihm um die dringendsten Fragen: Unterkunft und Einkommen. Immer mehr junge Wohnungslose Die Fachberatungsstelle für Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis wird in Kooperation mit der Diakonie Michaelshoven, der Diakonie an der Agger und dem Caritasverband für den Oberbergischen Kreis geführt. Sie verfügt über feste Standorte in Gummersbach, Radevormwald und Waldbröl. In den meisten anderen Kommunen des Kreises werden offene Sprechstunden angeboten. Wenn wir von Menschen erfahren, die draußen, etwa in einem Buswartehäuschen, auf dem Bahnhofsvorplatz oder in Vorräumen von Banken schlafen, suchen wir sie dort auf und versuchen, sie zu motivieren, mit uns in die Beratungsstelle zu kommen. Damit wir ihre Situation verändern können, ergänzt der Sozialarbeiter. In erster Linie wenden die Menschen sich an die Beratungsstelle, weil sie keinen Wohnraum mehr haben oder in völlig unsicheren oder unzumutbaren Wohnverhältnissen leben. Damit einhergehend verfügen die meisten Klienten über kein eigenes Einkommen. Das sind die Ausgangspunkte, erklärt Wilfried Fenner. Daran hängen dann noch viele weitere Problematiken: Probleme mit Schule und Ausbildung, Rauschmittelabhängigkeit, psychische Erkrankungen, Strafentlassung oder Probleme mit der Justiz. Der Beratungsbedarf ist hoch: Im Jahr 2011 berieten die Mitarbeiter der Fachberatungsstelle 629 Personen. Davon waren ein Drittel Frauen und zwei Drittel Männer Beratungsgespräche führten sie durch. Auffällig ist, dass immer mehr junge Menschen Hilfe wegen Wohnungsnot suchen. Der Anteil der unter 30-Jährigen ist erschreckend hoch. Und er nimmt zu, bestätigt Wilfried Fenner. Sie machen mittlerweile 39 Prozent aller beratenen Personen aus. Warum die Zahl der jungen Wohnungslosen immer weiter steigt, dazu könne er nur Vermutungen äußern, so der Sozialarbeiter. Ich denke, dass der Zusammenhalt in den Familien nicht mehr so groß ist wie früher. Auch wollen viele junge Menschen heutzutage viel früher auf eigenen Beinen stehen, auch wenn die Voraussetzungen, wie etwa eine Ausbildung, dafür nicht gegeben sind. Im Fall von Alexander Schneider unterstützte Wilfried Fenner den jungen Mann bei der Wohnungssuche und sprach mit potenziellen Vermietern. Das Jobcenter vermittelte ihm gleichzeitig eine Arbeitsgelegenheit. Nach ein paar Wochen konnte ich endlich in eine Mietswohnung einziehen, berichtet der 18-Jährige stolz. Doch dann wird er still. Nachdem die Arbeitsmaßnahme ausgelaufen war, konnte ich meine Miete nicht mehr zahlen, erzählt er leise, ich habe die Wohnung wieder verloren. Vorübergehend hat ihm ein Freund Unterschlupf gewährt. Der junge Mann kommt nun wieder regelmäßig in die Fachberatungsstelle: Ich bin meist jeden zweiten Tag dort, berichtet Alexander Schneider. Ich gehe die Wohnungsinserate in den Zeitungen durch und schaue im Internet nach Anzeigen. Und spreche bei Bedarf mit Herrn Fenner. Zu wenig bezahlbarer Wohnraum Der Wohnungsmarkt in manchen Kommunen sei sehr schwierig, erklärt der Sozialarbeiter. Gerade für Alleinstehende und Haushaltsgrößen ab fünf Personen oder mehr sei es besonders kompliziert, bezahlbaren Wohnraum zu finden. In vielen Orten gebe es zu wenig Sozialbau, kritisiert er. Hinzu kämen noch Vorbehalte mancher Vermieter gegenüber Wohnungslosen und oftmals eine Skepsis gegenüber jungen alleinstehenden Männern. Pläne für die Zukunft Alexander Schneider ist weiterhin auf Wohnungssuche. Dennoch ist der 18-Jährige zuversichtlich. Auch Wilfried Fenner findet, dass der junge Mann auf einem guten Weg ist. Ich glaube nicht, dass er noch ein drittes Mal zu uns kommt, sagt er überzeugt. In ein paar Tagen habe er ein Vorstellungsgespräch für eine Anstellung im Einzelhandel, erzählt Alexander Schneider aufgeregt. Hauptsache Arbeit und eine eigene Wohnung das ist zurzeit das Wichtigste für mich. Doch der 18-Jährige schaut bereits weiter in die Zukunft: Ich überlege, mein Fachabitur nachzuholen. Und ich würde gerne eine Ausbildung machen, am liebsten als Maler und Lackierer, sagt der junge Mann enthusiastisch.

14 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale Beatrice Kinder kam vor 13 Jahren nach Deutschland. Als die Venezolanerin vor zwei Jahren erkrankte, war sie nicht mehr in der Lage, sich und ihre Tochter zu versorgen. Ihre Existenz war bedroht. Heute bekommt sie Hilfe von Christiane Zwetsloot. Die Sozialarbeiterin vom Ambulant Betreuten Wohnen regelt für sie finanzielle Angelegenheiten, begleitet sie zu Behörden und Ärzten und hilft ihr bei der Verständigung. Beatrice Kinder und Christiane Zwetsloot sind in ein Gespräch vertieft. Die Atmosphäre ist vertraut, ab und zu lachen die beiden Frauen. Tatsächlich kennen sie sich mittlerweile gut und gehen freundschaftlich miteinander um. Als Sozialarbeiterin ist Christiane Zwetsloot für Beatrice Kinder da, wenn sie sie braucht. Das weiß ich sehr zu schätzen, denn ich war viele Jahre auf mich allein gestellt, sagt die Venezolanerin, die vor 13 Jahren nach Bergneustadt im Oberbergischen Kreis kam. Seit einem halben Jahr besucht die Sozialarbeiterin einmal pro Woche die 49-Jährige bei sich zu Hause. Ambulant Betreutes Wohnen nennt sich das Angebot der Diakonie Michaelshoven. Es richtet sich an Menschen, deren Existenz oder Wohnung aus unterschiedlichen Gründen bedroht ist. Das können Schulden sein oder Arbeitslosigkeit, Krankheit oder die Trennung vom Partner. Für Beatrice Kinder ist die Sozialarbeiterin der Rettungsanker, denn sie drohte zu ertrinken. In nicht bezahlten Rechnungen, Schulden, Mahngebühren. Aber vor allem auch in Krankheit und Depression. Der 49-Jährigen wuchs alles über den Kopf. Sie konnte ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen. Trennung und Krankheit Als Beatrice Kinder mit Mann und Tochter Michèle nach Deutschland kam, ahnte sie nicht, dass ihr Leben eine solche Wendung nehmen würde. Nach drei Jahren trennte sie sich von ihrem Mann, wir hatten zu viele Probleme in der Ehe, und zog seitdem allein die gemeinsame Tochter groß. Mit Minijobs versuchte sie sich und Michèle zu versorgen. Bis sie vor zwei Jahren krank wurde. Beatrice Kinder wurde an Schulter und Rücken operiert. Ich hatte starke Schmerzen. Ursache dafür ist eine Operation, der ich mit elf Jahren in Venezuela unterzogen wurde. Wegen einer Skoliose wurden mir Schrauben in den Rücken eingesetzt, die leider nicht mehr entfernt wurden. Heute kann man sie nicht mehr rausnehmen und das Metall bereitet mir immer mehr Schmerzen. Ich kann kaum laufen und muss viele Medikamente nehmen, erzählt sie von ihrer Krankheit. Damit nicht genug: Vor zwei Jahren starb ihr Ex-Mann ein Schock für sie und vor allem für Tochter Michèle. Sie hat ihren Vater verloren, ihre Mutter war sehr krank, da hat sie richtige Verlustängste entwickelt. Bis heute ist sie in Psychotherapie, um damit umgehen zu können, erzählt Beatrice Kinder. Auch für sie kam alles auf einmal und wurde schnell zu viel: Depressionen erschwerten ihre körperliche Genesung. Anfänglich herrschte Chaos Meine Therapeutin hat mich dann auf das Ambulant Betreute Wohnen aufmerksam gemacht. Mein erster Gedanke war: Ich habe doch gar kein Geld, um eine solche Hilfe zu bezahlen. Dann wurde mir versi-

15 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! chert, dass das Angebot von der Diakonie Michaelshoven kostenlos ist. Eine große Erleichterung, sagt die 49-Jährige dankbar. Zwei bis drei Stunden pro Woche und bei Bedarf schaut Christiane Zwetsloot in Bergneustadt vorbei. Anfänglich herrschte bei Beatrice ein großes Chaos: Rechnungen wurden nicht bezahlt, Mahngebühren standen an, alles wurde in eine Schublade geschoben. Also habe ich rumtelefoniert und gefragt, ob Rechnungen und Mahngebühren in Raten gezahlt werden können, weil sie große Beträge auf einmal nicht stemmen konnte. Beatrice konnte wegen der sprachlichen Probleme selbst keinen Brief aufsetzen. Ich habe also alles soweit geregelt und ihr gezeigt, wie sie Geld sparen kann, zum Beispiel durch die Befreiung von Rezeptgebühren. Weitreichende Unterstützung Zu Beginn geht es beim Ambulant Betreuten Wohnen vor allem darum, die Wohnung zu sichern, sprich Zahlungen wie Miete und Strom sicherzustellen. Darüber hinaus begleitet die Sozialarbeiterin Beatrice Kinder zu Behörden, Ämtern und Ärzten. Beatrice spricht zwar gut Deutsch, aber manchmal ist es für sie schwer, alles zu verstehen, erklärt die Betreuerin. Sie beobachtet, dass insbesondere die Verständigung zu einem Problem werden kann. Ich hatte eine Kundin aus Russland, die hat aufgrund der Sprachbarriere Sanktionen vom Jobcenter bekommen, weil sie einfach nicht verstanden hat, was von ihr verlangt wurde. Am Ende konnte sie aufgrund der Sanktionen nicht einmal mehr die Miete bezahlen und sie bekam eine Räumungsklage. Da war die sprachliche Hürde ausschlaggebend. Manches Mal muss sie auch kulturell vermitteln, weil sich die Umgangsformen je nach Herkunft unterscheiden und das ein oder andere als unfreundlich empfunden wird, obwohl es nicht so gemeint ist. Bei Beatrice Kinder ist es beispielsweise das Duzen. Sie duzt jeden, weil sie es in ihrer Kultur so gewöhnt ist. Darauf gehe ich dann ein und duze sie ebenfalls, obwohl wir unsere Kunden normalerweise immer siezen, erklärt Christiane Zwetsloot. Die Mitarbeiter des Ambulant Betreuten Wohnens müssen immer häufiger auf die Problematik von Menschen mit Migrationshintergrund eingehen. Denn wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) beobachtet, geraten immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Wohnungsnot. Speziell zu diesem Thema hat die Ruhr-Universität Bochum eine Studie im Auftrag des NRW-Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales herausgegeben. Daraus geht hervor, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund in Notsituationen einfach nicht wissen, wo sie Hilfe bekommen. Außerdem ermöglicht die Studie die Schlussfolgerung, dass bei der Beratung und Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere die Überwindung sprachlicher und kultureller Barrieren wichtig ist. Neue Perspektiven Diese möglichen Barrieren haben Beatrice Kinder und Christiane Zwetsloot längst überwunden. Ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr alles ganz allein schaffen muss, weil ich die Hilfe von Christiane bekomme, sagt die Venezolanerin und atmet auf. Sie hofft sehr, ihr altes Leben wieder zurückzubekommen: Ich will arbeiten und gesund sein. Auf diesen Weg will die Sozialarbeiterin sie bringen. Ich versuche schon, die Weichen zu stellen, sodass es in ihrem Leben wieder geordnet zugeht, wenn ich nicht mehr an ihrer Seite bin. Denn das Ambulant Betreute Wohnen ist zunächst auf ein Jahr begrenzt und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden. Deshalb versuche ich, Beatrice neue berufliche Perspektiven zu eröffnen, aber auch, auf das soziales Umfeld aufmerksam zu machen, das vorhanden ist: Nachbarn oder der spanische Kulturverein in Bergneustadt. Damit sie weiß, dass sie nicht allein ist, sagt Christiane Zwetsloot und lächelt Beatrice Kinder aufmunternd zu. INFO Christiane Zwetsloot & Beatrice Kinder Ambulant Betreutes Wohnen: Das Ambulant Betreute Wohnen der Diakonie Michaelshoven hilft Menschen im Oberbergischen Kreis und Köln in schwierigen Lebenslagen. Im Oberbergischen Kreis kümmern sich drei Sozialarbeiter im Rahmen des Angebots Ambulant Betreuten Wohnen um 36 Menschen in Wohnungsnot. Ein weiterer Mitarbeiter in Teilzeit unterstützt sechs Personen im Rhein-Sieg-Kreis bereit.

16 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale NEUANFANG im Elisabeth-Fry-Haus Immer mehr Frauen in Deutschland sind von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zuflucht in akuter Not finden sie im Elisabeth-Fry-Haus in Köln-Raderthal. Auch Stefanie Müller* fand hier ein neues Zuhause auf Zeit. *Name von der Redaktion geändert Stefanie Müller öffnet die Tür zu ihrem Zimmer. Ein Bett, ein Schrank und ein Tisch stehen darin, Bilder und private Fotos geben dem Raum eine persönliche Atmosphäre. Man weiß die einfachsten Dinge wieder zu schätzen, sagt die 24-Jährige mit einem Blick auf ihr vorübergehendes Zuhause im Elisabeth-Fry-Haus (EFH). Ich kam mit fast nichts hierhin, erinnert sie sich an ihren ersten Tag im Wohnheim der Diakonie Michaelshoven, das Frauen in akuten Notsituationen hilft. Es sind Opfer von Gewalt, Frauen, die ihre Wohnung verloren, eine psychische Erkrankung oder traumatische Erlebnisse haben. Bei Stefanie Müller war es der plötzliche Tod eines Familienmitglieds. Das hat mich aus der Bahn geworfen, erzählt die 24-Jährige mit ernstem Gesicht. Sie wurde mit der Trauer nicht fertig, vernachlässigte ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Ich verlor meine Arbeit, dann verlor ich meine Wohnung. In einer Klinik begann die junge Frau, den Todesfall allmählich zu verarbeiten. Nach dem Klinikaufenthalt stand ich wieder ohne Wohnung da. Eine Weile kam ich bei einem Freund unter, aber das ging ja nicht auf Dauer, erinnert sie sich an die schwere Zeit. Ihre Sozialarbeiterin machte sie auf das Elisabeth-Fry-Haus in Köln-Raderthal aufmerksam. Nach einem Infogespräch, das wir mit jeder Interessentin führen, um zu sehen, ob wir tatsächlich die richtige Einrichtung sind, nahmen wir Stefanie Müller bei uns auf, sagt Ursula Michalke, Mitarbeiterin im EFH. Verdeckte Wohnungslosigkeit Ein Koffer mit Kleidung, das war alles, was die junge Wohnungslose aus ihrem bisherigen Leben mitbrachte. Einige Frauen kommen mit Plastiktüten, in denen ihre letzten Habseligkeiten drin sind. Andere mit ganz leeren Händen, sagt Ursula Michalke. Der Anfang war schwer. Es war schrecklich, alles war fremd: das Haus, die Leute, der Stadtteil, erzählt Stefanie Müller. Sie kam zunächst in die Notaufnahme, dann in den Stabilisierungsbereich und anschließend in die Wohngruppe III. Seit knapp einem Jahr ist sie mittlerweile im EFH und glücklich über diese Chance. Hier kann ich zur Ruhe kommen. Durch die ganztägige Betreuung bekomme ich Unterstützung und kann mich auf meine künftigen Ziele konzentrieren, sagt sie mit vorsichtigem Optimismus. Denn ihr ist klar, dass sie noch etwas Zeit braucht, um das EFH hinter sich zu lassen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) gibt regelmäßig Schätzungen zur Zahl der Wohnungslosen in Deutschland ab. Demnach nimmt der Anteil wohnungsloser Frauen seit 2007 stetig zu. Zuletzt lag er 2010 bei 24 Prozent. Insbesondere bei Frauen ist die Wohnungslosigkeit häufig verdeckt, weil sie bei Freunden oder Bekannten unterkommen, beobachtet Ursula Michalke. Wenn es auch dort keine Auflaufstelle gibt, kommen die Frauen ins Elisabeth-Fry-Haus. Das Hilfsangebot der Diakonie Michaelshoven richtet sich an Frauen mit und ohne Kinder. Es unterteilt sich in ein Wohn- und

17 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! Aufnahmeheim sowie fünf Außenwohngruppen in Köln. Eine Aufnahme ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Insgesamt stehen 73 Plätze zur Verfügung. Der Aufenthalt wird über die Sozialhilfe finanziert. Intensive Betreuung Die Gründe, warum die Betroffenen zu uns kommen, sind sehr vielfältig. Aber klar ist, dass niemand kommt, wenn er nicht in einer wirklichen Notlage ist, sagt die Betreuerin. In den Einrichtungen des EFH geht es nicht nur darum, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Die Frauen gewöhnen sich wieder an einen geregelten Tagesablauf, an Strukturen, die sie beispielsweise nach langer Zeit auf der Straße neu erlernen müssen, erklärt Ursula Michalke. So gibt es Besuchszeiten und zweimal pro Woche ein gemeinsames Frühstück. Pflichten wie Putzdienste gehören genauso dazu wie Gruppenaktivitäten und Entspannungsund Kreativangebote. Für Stefanie Müller war es nicht einfach, sich den Regeln im EFH unterzuordnen. Klar, vorher war man in den eigenen vier Wänden für sich selbst verantwortlich und nun muss man sich mit den Mitbewohnerinnen arrangieren, sagt sie. Häufig entstehen aber auch Freundschaften in den Wohngruppen, man teilt ja ähnliche Schicksale. Die Gespräche untereinander helfen auch über Schuld- und Schamgefühle hinweg. Gemeinsam mit den Betreuerinnen versuchen die Bewohnerinnen ihre Probleme zu bewältigen. Wir helfen bei Anträgen und Formularen, damit die Frauen aus ihrer finanziellen Not herauskommen. Außerdem haben wir eine Psychologin im Haus, führen regelmäßig Gespräche und vermitteln bei Bedarf zu Ärzten, sagt Ursula Michalke. Arbeitstrainings, zum Beispiel an der Pforte oder in der Kleiderkammer, sollen die Bewohnerinnen an das Berufsleben heranführen. Dabei hat man schon viel Verantwortung, beschreibt Stefanie Müller das Training. Langfristige Unterstützung Ziel des Aufenthalts ist es, in eine eigene Wohnung zurückzukehren und wieder zu arbeiten. Ursula Michalke: Als weiteren Schritt in die Selbstständigkeit verstehen wir unsere Außenwohngruppen, die mehr WG- Charakter haben und eine Lockerung der Rund-um-die-Uhr-Betreuung darstellen. Beim Ambulant Betreuten Wohnen unterstützen wir außerdem Frauen, die in ihrer eigenen Wohnung leben wir stehen ihnen bei allen Fragen und Problemen des Alltags zur Seite. Hart umkämpfter Wohnungsmarkt Ohne das EFH würden viele Frauen vermutlich keinen Weg aus ihrer Krise und hin zu einem selbstständigen Leben finden. Wir verstehen uns als Chance, sagt Ursula Michalke. Die Chance, eine eigene Wohnung zu bekommen, ist für die Bewohnerinnen aber nicht immer gegeben. Die Vermittlung gestaltet sich schwierig: In Köln ist der Wohnungsmarkt hart umkämpft und die Vorurteile gegenüber Hartz IV-Empfängern, was ein Großteil der Bewohnerinnen des EFH ist, sind groß. Nicht alle Vermieter haben Verständnis für unsere Bewohnerinnen und ziehen andere Mieter vor. Mir graut es jetzt schon beim Gedanken an den doppelten Abiturjahrgang und die vielen Studenten, die dann in Köln eine Wohnung suchen, gibt Ursula Michalke zu bedenken. Stefanie Müller verfolgt genau wie ihre Mitbewohnerinnen ein Ziel: bald wieder eine eigene Wohnung und einen Job zu haben. Ich hoffe, schnell wieder so stabilisiert zu sein, dass ich in der Realität zurechtkomme denn hier im EFH ist es ja schon ein geschützter Raum, sagt die junge Frau. Und gleichwohl sie sich in dem Haus sicher fühlt und die Erfahrungen zu schätzen weiß, die sie dort sammelt, ist ihr ganz klar: Hoffentlich muss ich nie wieder hierhin zurückkehren. INFO Zielgruppe: Im Elisabeth-Fry-Haus (EFH) in Köln-Raderthal werden wohnungslose Frauen ab 18 Jahren in akuten Notsituationen, mit psychosozialen und/oder wirtschaftlichen Problemen sowie Opfer von Gewalt und psychisch kranke Frauen aufgenommen. Plätze: Die Mitarbeiterinnen im EFH helfen, beraten und begleiten wohnungslose Frauen längerfristig. Dazu gibt es drei Selbstversorgungsgruppen im Haus sowie vier Außenwohngruppen. Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten stehen 29 Plätze zur Verfügung. Für Frauen, die unter psychischen Problemen oder einer Erkrankung leiden, hält das EFH 36 Plätze bereit. In einer weiteren Außenwohngruppe mit fünf Plätzen werden Frauen mit Kindern betreut.

18 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale NEUE HOFFNUNG DURCH HAUS SEGENBORN Waldbröl im Oberbergischen Kreis: Inmitten von idyllischen Wäldern und grünen Weiden liegt Haus Segenborn. Hier finden Männer und Frauen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, Schutz, Hilfe und ein vorübergehendes Zuhause. Auch Rainer Schröder erhielt hier einst Unterstützung, nachdem er seine bisherige Bleibe verloren hatte. Heute wohnt der 63-Jährige wieder in einer eigenen Mietswohnung. Doch Segenborn ist er treu geblieben: Seit einigen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für das Haus und dessen Bewohner. Stolz führt Rainer Schröder Besucher über das Gelände von Haus Segenborn. Er zeigt ihnen die Wohnhäuser, die Cafeteria, den Hofladen und die Ställe mit Hühnern und Kühen. Man merkt ihm an, wie viel ihm dieser Ort bedeutet. Ich bin am 4. Oktober 2004 hier angekommen, erzählt er, seitdem bin ich Haus Segenborn verbunden. Wie auch Rainer Schröder kommen die meisten Hilfesuchenden nach Haus Segenborn, weil sie kein Zuhause mehr haben. 59 Männer von 18 bis 80 Jahren leben hier, zudem gibt es eine Außenwohngruppe mit sechs Plätzen für Frauen. Fast alle von ihnen haben vor ihrer Ankunft in Segenborn bereits viel erlebt: Verlust des Arbeitsplatzes und langjährige Arbeitslosigkeit, Trennung vom Partner, Schulden, häusliche Gewalt oder auch Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Hinzu kommen oftmals psychische Probleme. Die Mitarbeitenden der Einrichtung unterstützen die Bewohner dabei, wieder Struktur in ihr Leben zu bringen, Probleme zu lösen und eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Auch bei der Wohnungssuche helfen sie. Die Bewohner haben außerdem die Möglichkeit, in Arbeitsbereichen der Einrichtung (Hauswirtschaft, Haustechnik und Landwirtschaft) ihre beruflichen Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen. Viel im Leben durchlitten Auch bei Rainer Schröder war es eine Kette von Ereignissen, die ihn nach Haus Segenborn führte. Ich komme aus dieser Gegend, bin ein geborener Oberberger, erklärt er. Seit meinem 14. Lebensjahr war ich, nachdem ich dort zwei Lehren abgeschlossen hatte, für eine Firma in Gummersbach tätig, die Dampfkessel und industrielle Anlagen baute. Fast 30 Jahre lang arbeitete er für das Unternehmen, zuletzt in der zentralen Auftragsführung. Anfang der 90er-Jahre ging es der Firma wirtschaftlich immer schlechter. Ich war der Einzige in unserer Abteilung, der kein Ingenieurs-Diplom oder gar einen Doktortitel vorweisen konnte. Daher musste ich dann als einer der Ersten gehen, erinnert sich Rainer Schröder wehmütig. Nach seiner Entlassung fand er keine neue Stelle mehr. Private und berufliche Probleme Auch privat taten sich immer mehr Probleme auf. Seine Frau und er hatten sich einige Jahre zuvor scheiden lassen. Die gemeinsame Tochter blieb bei ihm. Auf einer Kegeltour lernte Rainer Schröder dann wieder eine Frau kennen. Nach ein paar Monaten Fernbeziehung zog er zu ihr an die Mosel. Eine Entscheidung, die er heute bereut: Die Beziehung hat mich finanziell ruiniert. Als kein Geld mehr da war, durfte ich gehen, sagt er mit traurigem Blick. Für ein paar Jahre hielt er sich als Hobbywinzer über Wasser. Von bis Mark im

19 Unsere Angebote Diakonisches Profil Kurz berichtet Helfen Sie uns! Jahr habe er damals gelebt. Ein befreundeter Winzer bot ihm schließlich an, gegen freie Logis und Kost für ihn zu arbeiten. Ich habe ihm geholfen und er mir, so Rainer Schröder. Bis 2004 lebte und arbeitete er auf dem Weingut. Ein Besuch des Zolls änderte von einem Tag auf den anderen alles. Die Beamten forderten ihn auf, innerhalb von drei Tagen den Hof zu verlassen, sonst würden sie Anzeige wegen Schwarzarbeit gegen den Winzer erheben. Neues Zuhause in Haus Segenborn Rainer Schröder hatte plötzlich keine Unterkunft mehr und kaum Geld. Enttäuscht kehrte er ins Oberbergische zurück. Ein Großonkel riet ihm zu versuchen, in Haus Segenborn unterzukommen, bis er wieder eine feste Wohnung hätte. Eine Stunde später war ich dort und bekam ein Zimmer, berichtet er. Nach ein paar anfänglichen Eingewöhnungsproblemen gefiel es ihm zunehmend besser in Haus Segenborn. Zu Beginn arbeitete er in der Hauswirtschaft. Doch schon nach kurzer Zeit bot man mir an, im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit die Cafeteria zu leiten. Ein anspruchsvoller Job, der viel Vertrauen voraussetzt, schließlich hat man ja auch mit Geld zu tun, meint Rainer Schröder stolz. In der Cafeteria verkauft er bis heute, mittlerweile ehrenamtlich, alkoholfreie Getränke, Tabakwaren oder Süßigkeiten, jeweils zum Selbstkostenpreis. Durch diese Tätigkeit kam er von Anfang an sehr viel mit den anderen Bewohnern in Kontakt. Im Prinzip mehr als jeder Sozialarbeiter, meint er lachend. Einen Monat nach seiner Ankunft in Haus Segenborn wählten ihn die anderen Männer in die Bewohnervertretung. Seitdem bin ich immer wieder gewählt worden obwohl ich schon seit Jahren nicht mehr hier wohne, erklärt der 63-Jährige. Viele von ihnen kommen mit ihren Problemen zu ihm. Die Mitarbeitenden des Hauses möchten, dass sich die Bewohner wohlfühlen. Daher führt Haus Segenborn einmal im Jahr eine Umfrage zur Zufriedenheit durch, bei der ich mithelfe. Auf diese Weise wird erfasst, was man im Haus noch verbessern kann. Die Leitung lege viel Wert darauf, den Bewohnern Vertrauen entgegenzubringen, fügt er hinzu. Das kann man auch daran sehen, dass Bewohner in Veränderungsprozesse der Einrichtung einbezogen und gehört werden. Wenn ich auf Tagungen von diesem gewaltigen Vertrauen berichte, nehmen die meisten Zuhörer das mit Erstaunen auf. Das scheint in anderen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe nicht der Fall zu sein, so Rainer Schröder stolz. Seit ein paar Jahren repräsentiert Rainer Schröder in seiner Funktion als Bewohnervertreter Haus Segenborn auf zahlreichen Fachveranstaltungen zum Thema Wohnungslosigkeit, etwa bei der Jahrestagung der Bundesarmutskonferenz 2012 in Düsseldorf oder beim Bundeskongress der Evangelischen Obdachlosenhilfe in Nürnberg. Darüber hinaus engagiert er sich in Projektgruppen zum Thema Mitbestimmung des Evangelischen Fachverbands Rheinland-Westfalen-Lippe. In der Umgebung der Einrichtung selbst verbinden ihn die Nachbarn meist direkt mit Haus Segenborn, wenn sie ihm begegnen. Durch sein Engagement und sein markantes Äußeres ist er für viele von ihnen zum Gesicht von Segenborn geworden. Dem 63-Jährigen liegt am Herzen, die Menschen über die Einrichtung zu informieren und eventuelle Vorbehalte gegenüber den Bewohnern zu zerstreuen. Wenn ich beispielsweise in eine Kneipe hier im Ort komme, sagt mir der Wirt sofort Bescheid, wenn einer der Gäste eine Frage zu Haus Segenborn hat, berichtet er. INFO Treues Engagement Rainer Schröder lebte etwa ein Jahr lang in der Einrichtung für Wohnungslose. Mit Hilfe der Mitarbeitenden konnte er schließlich in eine reguläre Mietwohnung ziehen. Auch nach acht Jahren ist er Haus Segenborn treu geblieben. In der Cafeteria zu arbeiten und mich für die Bewohner einzusetzen, macht mir Spaß, sagt er. Deswegen habe ich auch vor, das noch eine Zeit lang zu machen. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Rainer Schröder Ende September mit dem Michaelshovener Engel ausgezeichnet.

20 Editorial Inhaltsverzeichnis Titelinterview im Fokus Einzelschicksale Fachberatungsstelle Radevormwald Fachberatungsstelle für Wohnungsnot Radevormwald für Wohnungsnot Unsere Angebote für Wohnungslose in Köln und im Oberbergischen Kreis Wipperfürth Wipperfürth Büro für Betreutes Wohnen Büro für Betreutes Kreis Nord Wohnen Kreis Nord KÖLN KÖLN Gummersbach Gummersbach Fachberatungss Fachberatungsstelle für Wohnungsn für Wohnungsnot Büro für Ambu Büro für Ambulant Betreutes Woh Betreutes Wohnen Kreis Nord Kreis Nord utes en Betreutes Wohnen Lindenthal Köln Lindenthal Innenstadt Innenstadt Kalk Kalk Außenwohngruppe des Außenwohngruppe Elisabeth-Fry-Hauses des Elisabeth-Fry-Hauses OBERBERGISCHER OBERBERGISCHER KREIS KREIS Elisabeth-Fry-Haus Elisabeth-Fry-Haus Köln-Raderthal Köln-Raderthal Rodenkirchen Rodenkirchen Porz Aufnahme- und Aufnahme- Wohnheim und für Frauen ohnheim für Frauen Außenwohngruppen des Außenwohngruppen Elisabeth-Fry-Hauses des Elisabeth-Fry-Hauses Porz Notschlafstelle Notschlafstelle Haus Segenborn Haus Segenborn Einrichtung für Einrichtung Männer für und Frauen Männer und Frauen Zwei Außenwohngruppen Zwei Außenwohngruppen von Haus Segenborn von Haus Segenborn Waldbröl Waldbröl Fachberatu Fachberatungstelle für Wohnu für Wohnungsnot Büro für A Büro für Ambulant Betreutes Betreutes Wohnen Kreis Süd Kreis Süd

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