Prüfbericht WOLF RS 650 T und RS 770. Astscheren. FPA-Verzeichnis: Hersteller und Anmelder WOLF-Garten GmbH & Co.

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1 Prüfbericht 4879 FPA-Verzeichnis: Astscheren WOLF RS 650 T und RS 770 Hersteller und Anmelder WOLF-Garten GmbH & Co. KG Industriestraße D Betzdorf, Sieg Telefon / Telefax /

2 Beurteilung - kurzgefaßt Astscheren WOLF RS 650 T und RS 770 WOLF-Garten GmbH & Co. KG, D Betzdorf T A N E R K A N N Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung für Arbeiten in Forstkulturen, für die Reichhöhenastung sowie für grobe Schnittarbeiten im Landschaftsbau und im Garten Schnittqualität normal bis gut /+ Schnitt an Holzgewächsen sowohl rechtwinklig als auch diagonal zur Wuchsrichtung bei hartem Holz glatt Kraftaufwand sowohl rechtwinklig als auch diagonal zur Wuchsrichtung normal Trenndurchmesser RS 650 T: bis 42 mm + RS 770: bis 40 mm Hebelarmverhältnis von Griffmitte zu Klingenmitte RS 650 T: normal bis günstig /+ RS 770: normal Handhabung Schnittführung normal Handlichkeit RS 650 T: sehr gut ++ RS 770: gut + Handanpassung (Griffform) sehr gut ++ Haltbarkeit Schnitthaltigkeit bei Dauerversuch sehr gut ++ Korrosionsbeständigkeit gut + Griffschalenbefestigung sehr gut ++ Wartung normal Gewicht normal Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) Kurzbeschreibung 2 Astscheren mit Amboss-Technik aus kunststoffbeschichteten Stahlklingen, Scherenarme aus Leichtmetallrohr und Griffe aus Kunststoff; RS 650 T mit längenverstellbarem Griffschenkel. (Technische Daten siehe Seite 4)

3 Prüfergebnisse Eignung Die Amboss-Astscheren WOLF RS 650 T und RS 770 eignen sich für Arbeiten in Forstkulturen, für die Reichhöhenastung sowie für grobe Schnittarbeiten im Landschaftsbau und im Garten. Schnittqualität Die Schnittqualität ist bei Hartholz normal bis gut. Das Ende der Schnittstelle ist leicht gequetscht. Werden starke Zweige mit verkanteter Schere im Bereich der Scherenspitze geschnitten, dann weicht die Klinge aus. Verklemmung kommt nicht vor. Kraftaufwand Der Kraftaufwand ist bei Schnitt sowohl rechtwinklig als auch diagonal zur Wuchsrichtung normal. An etwa 30 mm dicken, frischen Haselruten ergaben sich bei Schnitt rechtwinklig zur Wuchsrichtung in Griffmitte 226 N, bei Diagonalschnitt wurden durchschnittlich 282 N in der Mitte des Griffstückes gemessen. Bei der Schere RS 650 T können die o.g. Werte je nach Einstellung der ausziehbaren Scherenschenkel entsprechend nach unten oder nach oben variieren. Trenndurchmesser In Klingenmitte können Äste von bis zu 40 mm (RS 770) bzw. 42 mm (RS 650 T) geschnitten werden. Um einen Ast von 30 mm Dicke zu schneiden, haben die Griffstücke (Mitte außen gemessen) einen Abstand von 550 mm bei der Schere RS 770 und 440 bzw. 660 mm, je nach Stellung der Scherenschenkel, bei der Schere RS 650 T. Die Abstände sind für die Kraftübertragung günstig. Hebelarmverhältnis Das für Kraftübertragung wichtige Hebelarmverhältnis von Griffmitte zur Klingenmitte ist bei der Schere RS 770 mit 10,7 : 1 normal und bei der Schere RS 650 T mit 8,8 : 1 bzw. 13,3 : 1 - abhängig von der Längeneinstellung der Scherenschenkel - normal bis günstig. Handhabung Die Handhabung bei der Schnittführung ist normal. Die Handlichkeit ist bei der Schere RS 650 T aufgrund ihrer verstellbaren Schenkellänge sehr gut, bei der Schere RS 770 gut. Beide Scheren liegen durch die sehr gut ausgeformten Griffe gut in der Hand. Ihr Griffabstand ist, geschlossen und Mitte außen gemessen, mit 190 bzw. 215 mm günstig. Die Verschraubung am Schneidkopf ist flach und einfach einzustellen. Die rote und gelbe Farbe der Griffe kontrastiert mit der Umgebung und erleichtert das Wiederfinden einer abgelegten Schere. Haltbarkeit Die Haltbarkeit und Stabilität sind gut. Die Scherenverschraubung ist gegen Lösen gut gesichert. Die Griffschalen sitzen sehr fest an den Scherenschenkeln. Die Korrosionsbeständigkeit ist gut. Die Schnitthaltigkeit ist sehr gut. Beim Dauerschnittversuch mit trockenem Hartholz (Buche) - einer gegenüber dem Schnitt von frischem Holz verhältnismäßig hohen Belastung - wurde eine sehr geringe Zunahme der Schneidkräfte festgestellt (siehe Bild 1). Die Schere wurde hierbei nicht nachgeschärft. Wartung Der Wartungsaufwand ist normal. Er beschränkt sich auf das Reinigen sowie gelegentliche Ölen der Schere und das gelegentliche Nachstellen der Verschraubung sowie das Schärfen bei Bedarf. 3

4 Bild 1: Dauerbelastung - Schnittkraft an 10 mm Tufnol-Rundstäben in Abhängigkeit von der Anzahl der Schnitte Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Bauart Astscheren mit Amboss-Technik mit auswechselbarem Amboss; Schraubensicherung mit Feinjustierung über ein Raster; Leichtmetallrohr-Griffschenkel und ergonomisch geformte Kunststoff-Griffschalen; RS 650 T mit 6-stufigen längenverstellbaren Teleskop-Griffschenkeln. 4 Hauptabmessungen und Gewichte RS 650 T RS 770 Länge, gesamt 655/ mm Schneidenschenkel (bis Drehpunkt der Achse) mm Griffschenkel 565/ mm Hebelarmverhältnis von Griffmitte zur Klingenmitte 8,8 bzw. 13,3 : 1 10,7 : 1 mm Abstand der Griffmitte (Schere zu/auf) 190/500 bis /610 mm Winkel zwischen den Scherenschenkeln zu/auf 14/55 14/55 Griffdicke (Griffmitte) 30/40 30/40 mm max. Trenndurchmesser (mit 1 Schnittansatz) mm Gewicht g

5 Prüfung Die Astscheren WOLF RS 650 T und RS 770 wurden bei der Gebrauchswertprüfung für Waldarbeit in Forstkulturen zum groben Schnitt und Pflegeschnitt im Landschaftsbau benutzt. Hierbei wurden Schnittqualität, Schnitthaltigkeit und Handhabung beurteilt. Außerdem wurde ein Dauertest von 5000 Schnitten an 12 mm Buchen-Rundhölzern im Labor durchgeführt. Hierbei wurde jeweils nach 500 Schnitten der erforderliche Kraftbedarf an 10 mm Tufnol-Rundstäben gemessen. Vergleichsweise wurde auch beim Schneiden von frischen Haselruten der Kraftbedarf festgestellt. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik FB "Prüfwesen und Normung", Spremberger Str. 1, Groß-Umstadt Praktischer Einsatz Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet Obstbau, Geisenheim Gartenamt Darmstadt Gartenamt Dieburg Waldarbeitsschule Münchehof, Seesen Berichterstatter Dipl.-Ing. agr. Dr. G. Mosch, Groß- Umstadt Dipl.-Ing. D. Ruppert, Groß-Umstadt DLG-Prüfungskommission Gärtnermeister Werner Bockius, Geisenheim Gartenbautechniker Paul Helfert, Darmstadt Gärtnermeister Ulrich Lang, Dieburg Professor Dr. Konrad Mackroth, Geisenheim Ing. agr. Jörg Simon, Friedberg 5

6 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die Landesforstverwaltungen. August DLG DLG-Anerkennung gültig bis 2005 Gruppe 12c/41 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.v. (KWF) Forsttechnischer Prüfungsausschuß (FPA) Spremberger Straße 1, D Groß-Umstadt Tel /785-0, Fax / kwf@kwf-online.de