Tim Baier Universität Hamburg. AB Technische Aspekte Multimodaler Systeme. 25. November 2004
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- Caroline Lenz
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1 Universität Hamburg AB Technische Aspekte Multimodaler Systeme
2 Inhaltsverzeichnis 8. Einführung in RCCL Umgebungsvariablen Compilieren von RCCL Programmen Der Simulator Bewegungstypen in RCCL Konfigurationen Trajektoriengenerierung in RCCL
3 Die Robot Control C-Library (RCCL) RCCL in seiner jetzigen Version beruht im wesentlichen auf der Arbeit von John E. Lloyd und Vincent Hayward und wurde von Torsten Scherer (von dem auch diese Folien sind) an der Universität Bielefeld um die Steuerung für den MHI PA10 ergänzt. Der RCCL User s Guide sagt zu RCCL: RCCL is a package for implementing task level robot control applications under UNIX. It provides data types useful for robotics applications, such as vectors and spatial coordinate transformations, in combination with routines to specify robot arm motions. Movements can be requested to target positions in either cartesian or joint coordinates, and several arms can be operated from the same program. Arm trajectories are created by a special background task which runs at a fixed rate. Application routines can be defined which modify the trajectories based on real-time sensor inputs. Seite 178
4 Technischer Stand von RCCL Leider ist RCCL technisch mittlerweile etwas veraltet und wird nicht mehr weiterentwickelt, aber nichtsdestotrotz ist es ein mächtiges Werkzeug für die Robotik. Vorteile von RCCL: Einfach über Bibliothek einzubinden Einfache Robotersteuerung Für alle Roboter (die unterstützt werden) gleiche Handhabung Nachteile: Technisch etwas veraltet Es werden (bis auf den PA10) keine aktuellen Manipulatoren unterstützt... Seite 179
5 Struktur von RCCL USER RCCL Warteschlange Bewegungsbefehle Trajektoriengenerator Kinematik Hardwareinterface Controller Gelenksollwerte Gelenkregler Leistungselektronik Arm Strom Motoren Seite 180
6 RCCL-Installation bei TAMS RCCL steht unter /local/tams1.2/develop/tirccl/{bin,include,lib,man,share} auf allen TAMS Linux-PC s für den Simulatorbetrieb zu Verfügung. Da auf 98 % der TAMS Rechner Linux läuft gibt es momentan keine RCCL Version für Solaris. Seite 181
7 Installation zu Hause Es besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, sich RCCL auf dem heimischen Linux-PC selber zu installieren bzw. compilieren. Erprobt und erfolgreich sind die Varianten i586-linux und m68k-linux, aber auch alle anderen Linuxe sollten kein Problem sein. NEIN, es läuft nicht unter DOS, Windows, OS/2 usw. NEIN, ich halte das auch nicht für machbar. Seite 182
8 Dokumentation RCCL itself: /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl tar.gz, Intro für die Benutzung im Simulatorbetrieb und das compilieren unter Linux: /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl/rccl51-howto.ps RCCL User s Guide (wichtig!): /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl/doc/rcclguide/rcclguide.ps RCCL Manpages: /local/tams1.2/develop/tirccl/man/* RCCL Manpages als PostScript: /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl/doc/rcclrefman/rcclrefman.ps /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl/doc/rcclrefman/manpages.ps Ein paar einfache Demo-Programme: /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl.demos/*.c Seite 183
9 Benutzung von RCCL im Simulatorbetrieb siehe /local/tams1.2/develop/tirccl/src/rccl/rccl51-howto.ps aber hier eine kleine Zusammenfassung: Bevor es losgeht, müssen ein paar Environmentvariablen gesetzt werden. Praktischerweise sollte das in der jeweiligen Startupdatei der Loginshell geschehen. Anschliessend lässt sich der Simulator starten. Seite 184
10 Abschnitt: Umgebungsvariablen Umgebungsvariablen - I So sieht es z.b. bei mir für Linux-PC s für die tcsh (.tcshrc) aus: setenv TIRCCL /local/tams1.2/develop/tirccl setenv PATH $PATH : $TIRCCL/bin setenv MANPATH $MANPATH : $TIRCCL/man setenv RCCL_LIB_GENERIC $TIRCCL/share setenv RCCL_PATH_Linux $TIRCCL/share setenv LD_LIBRARY_PATH $LD_LIBRARY_PATH : $TIRCCL/lib Seite 185
11 Abschnitt: Umgebungsvariablen Umgebungsvariablen - II Und für die bash (.bashrc): export TIRCCL=/local/tams1.2/develop/tirccl export PATH=$PATH:$TIRCCL/bin export MANPATH=$MANPATH:$TIRCCL/man export RCCL_LIB_GENERIC=$TIRCCL/share export RCCL_PATH_Linux=$TIRCCL/share export LD_LIBRARY_PATH=$LD_LIBRARY_PATH:$TIRCCL/lib Ähnlich für alle weiteren shells. Seite 186
12 Abschnitt: Umgebungsvariablen Bedeutung der Variablen TIRCCL wird nur als Abkürzung verwendet PATH wird benötigt, um die RCCL-Programme (robotsim, move, teachdemo,...) zu finden MANPATH wird benötigt, damit man die Manpages findet RCCL LIB GENERIC und RCCL PATH Sun4sol braucht RCCL intern um diverse Konfigurationsdaten (z.b. die Roboterbeschreibungen puma260.{jls,kyn,pos}) zu finden LD LIBRARY PATH wird benötigt, damit die Programme die shared library librccl.so finden, da diese in einem Pfad (/local/tams1.2/develop/tirccl/lib) steht, in dem der dynamische Linker sie normalerweise nicht sucht. Seite 187
13 Abschnitt: Compilieren von RCCL Programmen Compilieren von RCCL Programmen Nach dem Setzen der Umgebungsvariablen Programme unter Verwendung des Präprozessorflags -I/local/tams1.2/develop/tirccl/include mit: #include <rccl.h> compiliert und unter Verwendung des Linkerflags -L/local/tams1.2/develop/tirccl/lib mit: -lrccl -lsocket -lnsl -lm unter Solaris gelinkt werden. Bei Linux reicht: -lrccl -lm Seite 188
14 Abschnitt: Compilieren von RCCL Programmen Makefiles CC = gcc CPPFLAGS = -I/local/tams1.2/develop/tirccl/include CFLAGS = -Wall -O2 LDFLAGS = -L/local/tams1.2/develop/tirccl/include LDLIBS = -lrccl -lm -lsocket -lnsl all: program program: program.o $(CC) $(LDFLAGS) $< $(LDLIBS) -o $@ program.o: program.c $(CC) $(CPPFLAGS) $(CFLAGS) -c $< -o $@ Dokumentation zu der Syntax und Semantik von Makefiles gibt es z.b. im GNU-make Paket, hier von uns zur Verfügung gestellt unter: /local/tams1.2/develop/tirccl/share/doc/make-3.80.ps Seite 189
15 Abschnitt: Der Simulator Der Simulator - I Der Simulator kann mit der Kommandozeile: robotsim [-s] [-i] [-r <interval>] [-noauto] [-ng] [-X11] [-bg <background>] [-fg <foreground>] [-wf] [-nocfg] [-f <configfile>] [-pendant] [ <robotname> [-nc] [-p <position>] [-clf <CartesianLogFile>] [-jlf <jointlogfile>] ] gestartet werden. Seite 190
16 Abschnitt: Der Simulator Der Simulator - II Simulanten sollten in Ihren Programmen grundsätzlich vor allen anderen RCCL-Aufrufen die Zeile rcclsetoptions (RCCL SIMULATE); stehen haben. Seite 191
17 Abschnitt: Der Simulator Offene Probleme Signalhandling beim Simulatorbetrieb: Der Simulator benutzt intern SIGALRM, darum sind Aufrufe von sleep() verboten. mehr als ein Roboter in einem Simulator kann sich aufhängen, muß aber nicht Ganz allgemein gilt: Since RCCL/RCI is licensed free of charge, it is provided as is, without any warranty, including any implied warranty of merchantability or fitness for a particular use. Zitatende. Wer also merkwürdiges Verhalten beobachtet und sich sicher ist das nicht selbst verursacht zu haben, kann sich gerne per an mich (tbaier@), wenden, oder mich F316 heimsuchen - vielleicht kann ich ja helfen? Seite 192
18 Abschnitt: Bewegungstypen in RCCL Bewegungstypen in RCCL Es gibt zwei große Gruppen von Bewegungstypen in RCCL: 1. Gelenkinterpolierte Bewegungen (movej(), setmod( j )) und 2. kartesisch interpolierte Bewegungen (move(), setmod( c )). Seite 193
19 Abschnitt: Bewegungstypen in RCCL Gelenkinterpolierte Bewegungen......sind technisch relativ einfach, da jedes einzelne Gelenk unabhängig von allen anderen von seinem Ist- zu seinem Zielwert bewegt wird. Das heißt: Jede einzelne Gelenktrajektorie ist eindimensional und damit trivial, die resultierende Bewegung des Armes als Überlagerung der einzelnen Gelenkbewegungen ist aber sehr unübersichtlich (große Schlenker ) und tendiert daher zu Kollisionen mit der Umgebung. Gelenkinterpolierte Bewegungen sollte man daher nicht benutzen um große Raumabschnitte zu überwinden und sich nicht absolut sicher ist, daß die Zielposition sicher erreicht werden kann. Seite 194
20 Abschnitt: Bewegungstypen in RCCL Kartesisch interpolierte Bewegungen......sind in unserer 3d-Welt gradlinige Bewegung von einem Ist- zu einem Zielpunkt und viel komplizierter: Die Bewegungen der einzelnen Gelenke sind über die Kinematik des Roboters gekoppelt und nicht mehr eindimensional und alle Bedingungen sind in einem anderen Koordinatensystem formuliert als dem, in dem letztendlich geregelt wird. Mögliche Probleme sind: Verlassen des Arbeitsraumes (nach außen und innen) Singularitäten (Problemstellen der inversen Kinematik, das mapping zwischen Kartesischem und Gelenkraum ist nichtlinear) Mehrdeutigkeiten aufgrund unterschiedlicher Konfigurationen Kartesisch interpolierte Bewegungen sollte man daher nicht benutzen um große Raumabschnitte zu überwinden und sich nicht absolut sicher ist, daß Seite 195
21 Abschnitt: Bewegungstypen in RCCL die Zielposition sicher erreicht werden kann. Und damit hätten wir ein Problem... Seite 196
22 Abschnitt: Konfigurationen Konfigurationen - I Ein Roboter kann eine bestimmte Position mit unterschiedlichen Gelenkwinkel-Stellungen erreichen. In diesem Zusammenhand wird auch von verschiedenen Roboter-Konfigurationenen gesprochen. Bestimmte Bewegungen können zu sehr verrenkten Stellungen (Stellungen nahe einem Gelenklimit) führen, wo dieselbe Stellung in einer anderen Konfiguration viel entspannter wäre. Seite 197
23 Abschnitt: Konfigurationen Konfigurationen - II Da es keine Möglichkeit gibt, bei einer kartesischen Bewegung die Konfiguration anzugeben, bleibt der Trajektoriengenerator von RCCL zwangsweise immer in derselben Konfiguration wie die Startposition der Bewegung war. Wenn ihn das in eine verrenkte Stellung treibt: Pech gehabt! :-( Einzige Möglichkeit: So oft wie möglich (mit der Aufgabe vereinbar) den Roboter mit gelenkinterpolierten Bewegungen an bekannte gutartige Stellungen fahren. Seite 198
24 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL Trajektoriengenerierung in RCCL - I Jede Bewegung im kartesischen Raum kann zerlegt werden in: 1. Eine Translation entlang eines Vektors p und 2. eine Rotation um einen Winkel α um einen Vektor ˆv. RCCL berechnet und benutzt diese Parameter, um mit den Benutzerangaben zu Sollbeschleunigung und -geschwindigkeit die Gesamtdauer der Bewegung, die motion time t m zu berechnen. RCCL läßt dann während der Bewegung eine normierte Zeit t = 0..1 mitlaufen und berechnet in jedem Zyklus die momentane Sollposition über: p(t) = t p α(t) = t α Seite 199
25 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL Trajektoriengenerierung in RCCL - II Eine Positionsgleichung in RCCL gibt aber nur die Zielposition an, nicht die Trajektorie dahin! Man kann eine Rotation um ẑ um einen Winkel α [0..2π] z.b. auf zwei Arten erreichen: 1. Über eine Rotation um α um ẑ: cos(α) sin(α) 0 Rẑ(α) = sin(α) cos(α) Über eine Rotation um 2π α um ẑ: cos(α) sin(α) 0 R ẑ (2π α) = sin(α) cos(α) Seite 200
26 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL Trajektoriengenerierung in RCCL - III RCCL kann aus so einer Transformation die gewünschte Drehrichtung nicht mehr zurück berechnen und wählt die Drehachse statt dessen immer so, daß der erforderliche Rotationswinkel α < π ist. Das ist so im Trajektoriengenerator fest eingebaut und nicht zu verändern und kann sehr leicht zu Problemen führen, wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Mögliche Abhilfen: Vorgabe mehrerer Hilfspunkte entlang der Drehrichtung (funktioniert nur bedingt) Erzeugung der Bewegung mit einem beweglichen Ziel (funktioniert, ist aber komplizierter) Seite 201
27 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL Bewegliche Ziele in RCCL Die einzige wirkliche Möglichkeit, Einfluß auf die Trajektoriengestaltung zu nehmen, sind bewegliche Ziele (s. RCCL User s Guide, Kapitel 5). Wenn eine Positionsgleichung eine veränderliche Transformation enthält, dann löst RCCL die Gleichung nicht a priori komplett auf, sondern berechnet zwar noch die Bewegungsparameter, reagiert aber in jedem Schritt auf Veränderungen des Zieles. Damit RCCL die Bewegungsparameter nicht jedesmal neu berechnen muß, bleibt er im Prinzip bei einer gradlinigen Bewegung und führt jede Änderung des Zieles in einem Schritt noch zusätzlich aus. Der RCCL User s Guide sagt dazu: If a variable transform contained in a target position changes suddenly by a large amount, the robot will try to leap across the workspace, which is a bad thing, because if the robot is large, it might succeed. Seite 202
28 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL Beispiele line.c box.260.c box.pa10.c Seite 203
29 Abschnitt: Trajektoriengenerierung in RCCL The End Das war s, noch Fragen? Seite 204
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