GESAMTSCHULE DES MAIN-TAUNUS-KREISES Hofheim am Taunus - Ganztagsschule -
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- Liane Baumhauer
- vor 5 Jahren
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1 Konzept der Auszeitraum: 1. Inhaltsverzeichnis 2. Einheitliches pädagogisches Handeln 3. Gedanken zur Auszeit Schülerplan 4. Besetzungsplan 5. Der Ablauf in der Klasse 6. Auszeitraum = Prävention 7. Vorbereitete Umgebung 8. Ganzheitliche Herangehensweise 9. Der Auszeitraum an der GsAR 1
2 2. Einheitliches pädagogisches Handeln Ablaufplan für den Auszeitraum Wichtig: Der Schüler bzw. die Schülerin wird ohne weitere Formalie (kein Sendezettel mehr) aufgefordert, in den Auszeitraum zu gehen. 1. Besuch: ausfüllen des Gedankenplans und anschließendes Gespräch im Auszeitraum: Vermerk durch die AZR-Lehrkraft in der Datei im Laptop im AZR. Kennwort für die Excel-Datei: "auszeit". 2. Besuch: wie 1, zusätzlich Elternmitteilung durch AZR-Lehrkraft, Kopie in Akte des Schülers, Original ins Fach des Klassenlehrers, zur Versendung 3. Besuch: wie 1, Info an Zweigleitung, diese informiert die Eltern, dass ein Gespräch mit Schulleitung, Schulsozialarbeit und Schüler/in folgt, Kopie in Akte und an Klassenlehrer 4. Besuch: wie 1, Brief an Eltern mit Info zur Klassenkonferenz Stand
3 3. Gedanken zur Auszeit Name:. Klasse:. Datum:. Stunde: Fach: Lehrkraft:... Wie geht es dir jetzt? So schätze ich meine Unterrichtsstörung ein (kreuze an!): schwach stark So hat mein Verhalten in den Auszeitraum geführt: Das hätte ich besser machen können: Die Folgen meines Verhaltens für den Unterricht: So möchte ich mich in Zukunft verhalten: Anmerkung des Schülers.. Anmerkung der Lehrkraft: Datum Schüler/Schülerin Lehrkraft im Auszeitraum Lehrkraft die den Schüler in den Auszeitraum geschickt hat und den Gedankenplan entgegen nimmt. 3
4 Gedanken zur Auszeit Ergänzende Bemerkungen des Schülers: Ergänzende Bemerkungen der Lehrkraft: 4
5 Monta g 4. AZR Auszeitraum Diensta g Mittwoc h Donnersta g Freita g 1 8:00 8:45 2 8:50 9:35 3 9:50 10: :40 11: :45 12: :35 13: :25 14: :15 15: :00 15: :4 5 16:3 0 Jeweils zu Beginn eines neuen Stundenplans tragen sich die Lehrkräfte in freier Entscheidung für eine Stunde in den Dienstplan für den Auszeitraum ein. Diese Lehrkräfte werden von allen zusätzlich zu leistenden Vertretungsstunden entlastet. 5
6 5. Der Ablauf in der Klasse Der Lehrer weist die Schüler eindeutig auf Verstöße hin. Es gibt nur eine Ermahnung, die Schüler kennen die Regeln und müssen nicht mehrmals darauf hingewiesen werden. Ich ermahne dich hiermit ausdrücklich. Möchtest du in den Auszeitraum gehen oder dich in der Klasse an die Regeln halten? Wichtig: Nicht der Lehrer hat die Verantwortung für das Verhalten des Schülers! Die Verantwortung liegt bei dem Schüler, der sich jetzt entscheiden muss; - den Unterricht zu verlassen, wenn er nicht ohne weitere Störungen daran teilnehmen kann. - oder nicht weiter zu stören und im Unterricht bleiben zu wollen. Dem Lehrer wird durch die Ritualisierung emotionaler Stress genommen. Er muss nicht bestimmen, diskutieren, erörtern, nachweisen, kämpfen oder erklären, die Verantwortung für das weitere Vorgehen liegt nur beim Schüler. 6
7 Regeln: 6. Auszeitraum = Prävention: Wünsche und Ziele der Schüler für einen positiven Unterricht gemeinsam erfassen. Verhaltensregeln für die Zusammenarbeit im Klassenraum gemeinsam mit den Schülern aufstellen. Konsequenzen gemeinsam mit den Schülern besprechen, strukturieren und aufstellen, z.b.: - Verhaltensbericht schreiben, - sozialen Dienst für die Klassengemeinschaft übernehmen, - Gestaltung des Auszeitraumes mit Schülern im Projekt. 1. Jede Lehrkraft hat das Recht, ungestört zu unterrichten. 2. Jede Schülerin, jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen. 3. Jeder muss die Rechte der Anderen respektieren. Ziele Auszeitraum: - Ventilfunktion Boxsack, Bewegung, Trost, Zuwendung, - Verständnis und Einsicht erwerben durch Austausch über die Situation, - Verantwortungsvolles Denken und Handeln fördern. - Verantwortung für das Fehlverhalten übernehmen, - Schutz der Mehrheit, damit sie vom Unterricht optimal profitieren kann, - Entwicklung der/des einzelnen, damit auch er/sie vom Unterricht profitieren kann. - schriftliche Schilderung der Situation, Aspekte: Was war gewesen? Was hätte ich besser machen können? Was tue ich um das von mir verursachte Problem wieder in Ordnung zu bringen? Wie verhalte ich mich in Zukunft? Auszeitraum Setting: Reizarm Möglichkeit für Bewegung Ansprechend freundlich Die Schüler müssen den Auszeitraum als eine Umgebung erleben, in der sie sich wohlfühlen und gerne arbeiten Eberhardt Schulsozialpädagogik 7
8 7. Vorbereitete Umgebung Verhaltensregeln sollten auf Arbeitstischen mit Symbolen und Sprache sichtbar angebracht sein: Bsp.: arbeite leise und konzentriert, störe andere nicht, lass dir Zeit und lies aufmerksam, frage, wenn etwas unklar ist, lass dir helfen, wenn du etwas nicht verstehst Wenn der Schüler den Raum betritt, sollte man ihn ruhig und freundlich empfangen, ihn jedoch bestimmt und klar auf seinen Arbeitsauftrag hinweisen. Je nach dem, in welchem emotionalen Zustand der Schüler den Raum betritt, sollte man ihm die Möglichkeit geben seiner Wut und Aufregung Raum zu geben. Bsp.: Boxsack, Schreien, 30 Sek. Schimpfworte, Distanz. Ist der Schüler emotional in der Lage sich einzulassen, sollte man ihn zum konzentrierten Arbeiten motivieren. Du schaffst das! Ich hab auch schon erlebt, dass du dich richtig gut verhalten kannst! Du bist nicht der einzige, dem es manchmal schwer fällt sich an Regeln zu halten oder die Ruhe zu bewahren Eberhardt Schulsozialpädagogik 8
9 8. Ganzheitliche Herangehensweise im Auszeitraum: Der Schüler sollte ganzheitlich die Möglichkeit haben, sich mit seiner Problematik auseinanderzusetzen. Ergänzend und kombinierend zum Gedankenplan könnte der Schüler spielerische oder bewegungsorientierte Aufgabenstellungen erhalten, bei welchen er lösungsorientierte und soziale Verhaltensweisen einbringen kann. Hierzu eignen sich Rollenspiele, die einerseits Spaß machen können und gleichzeitig lösungsorientiertes Denken und sozialorientiertes Handeln fördern. Ebenso könnte der Schüler durch eine bewegungsorientierte Aufgabenstellung, (z.b.: Geschicklichkeitsspiele), aufgestaute Aggressionen kanalisieren und abbauen. Der Begriff Auszeit sollte etwas Positives für den Schüler / die Schülerin bedeuten und nicht als Strafinstanz wahrgenommen werden. Das Ziel, dass der Schüler im Unterricht besser mitarbeitet, wird nicht durch Strafe erreicht. Die soziale Kompetenz des Schülers erhöht sich nur durch Bereitschaft und nicht durch Strafe. Eine Auszeit sollte primär für den Schüler eingeräumt werden, damit dieser sich besinnen und beruhigen kann. Folgende Fragen könnte sich der Auszeitraumbetreuer stellen: In welcher emotionalen Verfassung ist der Schüler, wenn er den Auszeitraum betritt? Was braucht der Schüler in diesem Augenblick? Was würde ihn entlasten und ihm helfen? Kann er den Auszeitraum als eine Chance erkennen? Wenn nein, warum nicht? Wenn der Schüler den Auszeitraum als eine Chance erkennt und sich auf das formale Ritual einlässt, so ist das Konzept für diesen Schüler geeignet und angebracht Eberhardt Schulsozialpädagogik 9
10 9. Zusammenfassung: Der Auszeitraum an der Gesamtschule Am Rosenberg, Hofheim Der Auszeitraum ist der passende Ort, für störende Schülerinnen und Schüler, die sich nicht an die Regeln halten. Dort haben sie Gelegenheit, mit Hilfe und Unterstützung eines Auszeitraumbetreuers über ihr bisheriges Verhalten nachzudenken und Ideen für ein alternatives Verhalten zu entwickeln. In den Auszeitraum gehen Schülerinnen und Schüler, die sich dazu selbst entschieden haben Das Ziel des Auszeitraums heißt Förderung und Hilfe. Es wird angestrebt, das Schülerbewusstsein für Regeln, Regeleinhaltung und Regelverletzung zu stärken und die Kinder und Jugendlichen zu verantwortlichem Handeln zu motivieren. Hier ist der Ort, an dem Zeit und Raum zur Verfügung stehen, um mit den Schülerinnen und Schülern respektvoll zu sprechen und mit ihnen Handlungsalternativen zu entwickeln. Der/die Auszeitraumbetreuer/in betrachtet im gemeinsamen Gespräch mit dem/der betreffenden Schüler/in dessen Absichten getrennt vom Verhalten. Er fragt nach der Regel, gegen die verstoßen wurde. Er macht dies, ohne zu moralisieren oder zu beschämen. Wenn der Schüler die Regel erkannt und genannt hat, lässt ihn der Auszeitraumlehrer darüber nachdenken, wie er in Zukunft die Regel einhalten kann. Der Zukunftsaspekt ist sehr wichtig. Die Auszeitraumbetreuer sind frei von Vorwürfen, Beschuldigungen oder Strafmaßnahmen. Sie nehmen sich Zeit, auf die Schüler einzugehen. Sie solidarisieren sich weder mit ihnen noch mit den Lehrkräften, aus deren Unterricht der Schüler hinausgegangen ist. Sie hören es sich an, ohne zu werten. Sie sagen auch nicht, was die Schüler zu tun und zu lassen haben, sondern lassen diese es selbst herausfinden. Sie helfen bei der Erstellung des Rückkehrplans im Rahmen einer Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler. Ziele: Mit der Einführung des Auszeitraums verfolgt unsere Schule zwei Ziele: 1. Lernbereite Schülerinnen und Schüler zu schützen und ruhigen, ungestörten Unterricht zu ermöglichen. 2. Störenden Schülerinnen und Schülern gezielt Hilfen anzubieten, um ihr Sozialverhalten zu verbessern und Eigenverantwortung zu ermöglichen. In allen Klassen werden zu Beginn des Schuljahres drei grundlegende Regeln besprochen: 1. Jede Lehrkraft hat das Recht, ungestört zu unterrichten. 2. Jede Schülerin, jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen. 3. Jeder muss die Rechte der Anderen respektieren. Ergänzend werden Klassenregeln aufgestellt. Bewährte Regeln sind z.b.: Ich höre zu, wenn andere sprechen. Ich melde mich und warte, bis ich aufgerufen werde. Ich passe im Unterricht auf. 10
11 Ich spreche und verhalte mich höflich. Ich gehe rücksichtsvoll mit anderen um. Ich achte das Eigentum anderer. Ich befolge die Anweisungen meiner Lehrerinnen und Lehrer. Das Auszeitraumprogramm bezieht sich nur auf massive Unterrichtsstörungen. Keine Gründe für die Verweisung in den Trainingsraum sind z.b. - Zuspätkommen - fehlende Hausaufgaben oder Unterrichtsmaterialien - kleine oder singuläre Unterrichtsstörungen Gründe sind massive wiederholte Unterrichtsstörungen wie zum Beispiel: körperliche Angriffe auf Mitschüler Beleidigen von Mitschülern Schwätzen, lautes Reinrufen unerlaubtes Verlassen des Arbeitsplatzes Werfen von Gegenständen keine Reaktion auf Arbeitsanweisungen Der Schüler bzw. die Schülerin wird vor die Alternative gestellt, sich ab sofort an die Regeln zu halten oder in den Auszeitraum zu gehen. Diese Aufforderung soll sachbezogen und nicht emotionalisiert erfolgen. Der Schüler / die Schülerin erarbeitet mit der im Auszeitraum verantwortlichen pädagogischen Kraft den Gedankenplan. In diesem Gedankenplan reflektiert er / sie das gezeigte Fehlverhalten und muss den Rest der Stunde im Auszeitraum verbringen. Er / sie bringt dann den Gedankenplan am Ende der Stunde zur Lehrkraft. Diese muss dann zeitnah ein Gespräch mit dem Schüler / der Schülerin führen, das erst abgeschlossen ist, wenn die Lehrkraft den Gedankenplan akzeptiert. Der Gedankenplan wird dem Klassenlehrer übergeben und in die Schülerakte geheftet, eine Kopie erhält der Zweigleiter. Bei Störungen im Auszeitraum verlässt der Schüler sofort die Schule und darf erst dann wieder erscheinen, wenn er mit einem Elternteil ein Gespräch mit der Schulleitung geführt hat. Der Auszeit-Raum soll keineswegs eine Strafe sein. Er dient dazu, eine gute Lernatmosphäre im Klassenraum zu schaffen und die Interessen derjenigen zu schützen, die an unserer Schule etwas erreichen und sich auf den Unterricht konzentrieren wollen. Schließlich will doch jeder einen guten Abschluss schaffen. Beschluss der Gesamtkonferenz vom
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