Deutscher Bundesta g. Stenographischer Bericht Sitzung. Plenarprotokoll 11/128. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989.

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1 Plenarprotokoll 11/128 Deutscher Bundesta g Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Schmidt-Bott, Ebermann, Frau Olms und Sellin auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag A Eintritt der Abg. Frau Schmidt (Hamburg), Eich, Frau Frieß und Meneses Vogl in den Deutschen Bundestag 9351 A Erweiterung der Tagesordnung 9351 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer (Drucksache 11/3815) b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/4003) 9351 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I) (Drucksache 11/3266) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 11/3728) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung (Drucksachen 11/1086, 11/2369) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit (Drucksache 11/1087) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt (Drucksache 11/2921) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat (Drucksache 11/3285) Frau Krieger GRÜNE Frau Männle CDU/CSU Frau Dr. Wegner SPD Frau Würfel FDP 9353 A 9354 D 9357 B 9358 B

2 II Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Frau Pack CDU/CSU Wiefelspütz SPD Frau Karwatzki CDU/CSU Frau Beck-Oberdorf GRÜNE Dr. Blüm, Bundesminister BMA Frau Bulmahn SPD Frau Walz FDP Frau Dr. Niehuis SPD Frau Dr. Hamm-Brücher FDP Frau Böhrk, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein Frau Limbach CDU/CSU Frau Schoppe GRÜNE Frau Krieger GRÜNE (Erklärung nach 30 GO) Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran (Drucksache 11/4057) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini (Drucksache 11/4059) Duve SPD Lummer CDU/CSU Frau Hensel GRÜNE Dr. Feldmann FDP Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz Dr. Lammert CDU/CSU Schluckebier SPD Beckmann FDP Stratmann GRÜNE 9361B 9365 A 9367 B 9370 B 9371 C 9373 C 9374 B 9377 B 9379 B 9380 D 9382 D 9383 A 9385 A 9385 D 9387 A 9387 C 9389 B 9390 C 9392 C 9393 C 9395 C 9396 C 9397 B 9398C, 9407 A Dr. Schäuble, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes A Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen Günther CDU/CSU Urbaniak SPD Gattermann FDP Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9401 D 9404 A 9405 B 9406 B 9407 C Müntefering SPD Hauser (Krefeld) CDU/CSU Dr. Jens SPD Gerstein CDU/CSU Dr. Hoffacker CDU/CSU 9409 A 9410 A 9410D 9411D 9412 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.11, 11/3886) D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 über die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2237/88 zur Festlegung der Gemeinschaftsreserve für die Anwendung der Abgabe gem. Art. 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse für die Zeit vom 1. Ap ril 1988 bis zum 31. März 1989 d) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des ab dem anwendbaren Interventionspreises für Butter e) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1079/77 über eine Mitverantwortungsabgabe und Maßnahmen zur Erweiterung der Märkte für Milch und Milcherzeugnisse (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.11, 11/3887) 9414 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung

3 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 III Bericht über den Mutterschaftsurlaub (Drucksachen 10/5327, 11/2329) C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 98 und 99 zu Petitionen (Drucksachen 11/4000, 11/4001) 9414 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Schuldenberatung und Schuldenbereinigung für Verbraucher (Drucksache 11/3047) Dr. Pick SPD Hörster CDU/CSU Frau Saibold GRÜNE Kleinert (Hannover) FDP Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ... Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Raumplanungsgesetzes (RPG) (Drucksache 11/2666) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Raumordnungsgesetzes (Drucksache 11/3916) Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU Frau Teubner GRÜNE Dr. Hitschler FDP Großmann SPD Dr. Schneider, Bundesminister BMBau. Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Dr. Sperling, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lebensbedingungen in den Städten und Dörfern des ländlichen Raumes (Drucksachen 11/1903, 11/3007) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schädigung der Mieterinnen und Mieter gemeinnütziger Wohnungen durch die Steuerreform (Drucksachen 11/1467, 11/2909) Dr. Sperling SPD Dr. Möller CDU/CSU Frau Teubner GRÜNE Grünbeck FDP Dr. Schneider, Bundesminister BMBau. Graf SPD Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 9414 D 9416 D 9418B 9419 B 9420 C 9421 D 9422 D 9423 D 9424 D 9426 C 9427 D 9429 C 9432 A 9433 B 9435 D 9438 A 9439 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE Conradi SPD Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion die GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien (Drucksache 11/4010) Frau Vennegerts GRÜNE Bohl CDU/CSU Gansel SPD Beckmann FDP Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Beckmann, Bredehorn, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Förderung und Nutzung Erneuerbarer Energiequellen" in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2029, 11/2684) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lennartz, Jung (Düsseldorf), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm: Energieeinsparung und rationelle Energienutzung (Drucksache 11/2242 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜ- NEN: Energiewirtschaftsgesetz (Drucksache 11/1271) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU... Schäfer (Offenburg) SPD Dr.-Ing. Laermann FDP 9441 C 9442 B 9445 A 9446 B 9447 B 9448 A 9449A 9450 B 9451 C 9453 C, 9467 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE D Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi Lennartz SPD Engelsberger CDU/CSU Vosen SPD Maaß CDU/CSU Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 9458 A 9459 D 9462 B 9465 A 9468 B 9468 C

4 IV Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜ- NEN: Maul- und Klauenseuche: Sicherheit konventioneller und gentechnischer Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoff werke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfung (Drucksachen 11/2905, 11/3766) Frau Garbe GRÜNE Kroll-Schlüter CDU/CSU Frau Adler SPD Bredehorn FDP Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Pick, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksache 11/3280) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater/ innen (Drucksache 11/3482) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines 9472 D 9473 C 9474 A 9474D Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen (Drucksache 11/3483) Dr. Pick SPD Dr. Langner CDU/CSU Frau Nickels GRÜNE Funke FDP Wüppesahl fraktionslos Engelhard, Bundesminister BMJ Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜ- NEN: Übernahme des internationalen WHO-Kodexes für die Vermarktung von Muttermilchersatz (Drucksachen 11/562, 11/2190) Frau Saibold GRÜNE Kittelmann CDU/CSU Frau Dr. Martiny-Glotz SPD Frau Würfel FDP Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi Nächste Sitzung Anlage 9476 A 9477 D 9479 A 9479 B 9480 A 9481 B 9482 A 9482 D 9483 D 9484 B 9485 A 9485 D Liste der entschuldigten Abgeordneten * A -

5 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Sitzung Bonn, den 23. Februar 1989 Beginn: 9.00 Uhr Präsidentin Dr. Süssmuth: Die Sitzung ist eröffnet. Ich teile zunächst mit: Die Abgeordnete Frau Schmidt-Bott hat am 18. Februar 1989 auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag verzichtet. Als ihre Nachfolgerin hat die Abgeordnete Frau Schmidt (Hamburg) am 20. Februar 1989 die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben. Der Abgeordnete Ebermann hat ebenfalls am 18. Februar 1989 auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag verzichtet. Als sein Nachfolger hat der Abgeordnete Eich am 20. Februar 1989 die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben. Die Abgeordnete Frau Olms hat am 20. Februar 1989 auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag verzichtet. Als ihre Nachfolgerin hat die Abgeordnete Frau Frieß am 21. Februar 1989 die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben. Der Abgeordnete Sellin hat am 20. Februar 1989 ebenfalls auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag verzichtet. Als sein Nachfolger hat der Abgeordnete Meneses Vogl am 21. Februar 1989 die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben. Ich begrüße die neuen Kolleginnen und Kollegen und wünsche gute Zusammenarbeit. Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll die verbundene Tagesordnung erweitert werden. Die Punkte sind in der Ihnen vorliegenden Zusatzpunktliste aufgeführt: 1. Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran Drucksache 11/ Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), Frau Oesterle-Schwerin, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini Drucksache 11/ Aktuelle Stunde: Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz 4. Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien Drucksache 11/ Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiewirtschaftsgesetz Drucksache 11/ Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Förderung des Unabhängigkeitsprozesses in Namibia Drucksache 11/ Aktuelle Stunde: Die Haltung der Bundesregierung zu Behauptungen über das amerikanische NSA-System (Nationale Sicherheits-Agentur) Sind Sie damit einverstanden? Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist es so beschlossen. Ich rufe Tagesordnungspunkt 3 auf: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer Drucksache 11/3815 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung Drucksache 11/4003 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Haushaltsausschuß Eine Debatte findet nicht statt. Interfraktionell wird vorgeschlagen, den Gesetzentwurf auf Drucksache 11/3815 an den Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung zu überweisen. Gibt es

6 9352 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Präsidentin Dr. Süssmuth dazu anderweitige Vorschläge? Das ist nicht der Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Der Ältestenrat schlägt vor, den Antrag auf Drucksache 11/4003 an den Haushaltsausschuß zu überweisen. Sind Sie damit einverstanden? Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Die Fraktion DIE GRÜNEN hat beantragt, diesen Antrag neben dem Überweisungsvorschlag des Ältestenrates an den Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu überweisen. Da es sich um eine Haushaltsvorlage handelt, die nur an den Haushaltsausschuß überwiesen werden kann, ist dazu eine Abweichung von der Geschäftsordnung erforderlich. Wer stimmt für die Abweichung von der Geschäftsordnung? Wer stimmt dagegen? Enthaltungen? Die Abweichung von der Geschäftsordnung ist somit abgelehnt. Ich rufe Tagesordnungspunkt 4 auf: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, Frau Eid, Frau Flinner, Frau Garbe, Frau Hillerich, Frau Kelly, Frau Krieger, Frau Nickels, Frau Oesterle-Schwerin, Frau Olms, Frau Saibold, Frau Schilling, Frau Schmidt-Bott, Frau Teubner, Frau Trenz, Frau Unruh, Frau Dr. Vollmer, Frau Wilms-Kegel, Frau Wollny, Frau Rust, Frau Schoppe, Frau Hensel, Frau Vennegerts und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I ADG I) Drucksache 11/3266 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (federführend) Innenausschuß Rechtsausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Haushaltsausschuß mitberatend und gem. 96 GO b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Schmidt (Nürnberg), Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, Dr. Ehmke (Bonn), Matthäus-Maier, Dr. Penner, Roth, Schäfer (Offenburg), Adler, Bachmaier, Becker-Inglau, Blunck, Bulmahn, Catenhusen, Conrad, Egert, Faße, Fuchs (Köln), Fuchs (Verl), Ganseforth, Dr. Götte, Hämmerle, Dr. Hartenstein, Kuhlwein, Luuk, Dr. Martiny, Müller (Düsseldorf), Dr. Niehuis, Odendahl, Peter (Kassel), Dr. Pick, Renger, Seuster, Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Dr. Sonntag-Wolgast, Steinhauer, Stiegler, Terborg, Dr. Timm, Traupe, Dr. Wegner, Weiler, Weyel, Wieczorek-Zeul, Wiefelspütz, Ibrügger, Gilges, Bernrath, Dr. Hauchler, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleich Stellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) Drucksache 11/3728 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Jugend, Fami lie, Frauen und Gesundheit (federführend) Innenausschuß Rechtsausschuß Finanzausschuß Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Ausschuß für Bildung und Wissenschaft c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, Jaunich, Frau Adler, Bachmaier, Frau Becker- Inglau, Bernrath, Frau Blunck, Frau Bulmahn, Catenhusen, Frau Conrad, Frau Dr. Däubler- Gmelin, Frau Dr. Dobberthien, Egert, Frau Faße, Frau Fuchs (Köln), Frau Fuchs (Verl), Frau Ganseforth, Frau Dr. Götte, Frau Hämmerle, Frau Dr. Hartenstein, Ibrügger, Kuhlwein, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Dr. Niehuis, Frau Odendahl, Peter (Kassel), Frau Renger, Frau Seuster, Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Frau Weiler, Frau Weyel, Frau Wieczorek-Zeul, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung Drucksachen 11/1086, 11/2369 d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, Heyenn, Jaunich, Kuhlwein, Frau Adler, Bachmaier, Frau Becker-Inglau, Bernrath, Frau Blunck, Frau Bulmahn, Catenhusen, Frau Conrad, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Frau Dr. Dobberthien, Egert, Frau Faße, Frau Fuchs (Köln), Frau Fuchs (Verl), Frau Ganseforth, Frau Dr. Götte, Frau Hämmerle, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Ibrügger, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny, Frau Matthäus-Maier, Müller (Düsseldorf), Frau Dr. Niehuis, Frau Odendahl, Peter (Kassel), Frau Renger, Frau Seuster, Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Frau Steinhauer, Stiegler, Frau Terborg, Frau Dr. Timm, Frau Traupe, Frau Weiler, Frau Weyel, Frau Wieczorek-Zeul, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit Drucksache 11/1087 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Ausschuß für Bildung und Wissenschaft e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, Frau Krieger, Frau Nickels, Frau Rust, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN

7 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Präsidentin Dr. Süssmuth Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt Drucksache 11/2921 Überweisungsvorschlag des Ältestenrates: Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (federführend) Ausschuß für Wirtschaft Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat Drucksache 11/3285 Überweisungsvorschlag : Innenausschuß (federführend) Auswärtiger Ausschuß Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Zu Punkt 4 c liegt ein Entschließungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/4051 vor. Nach einer Vereinbarung im Ältestenrat sind für die gemeinsame Beratung dieses Tagesordnungspunkts drei Stunden vorgesehen. Dazu sehe ich keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Abgeordnete Frau Krieger. Frau Krieger (GRÜNE): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte auf ein merkwürdiges Mißverhältnis hinweisen: Einerseits waren Frauen noch nie so anspruchsvoll wie heute, und andererseits hat sich die Erwerbssituation von Frauen in den letzten Jahren faktisch dauernd verschlechtert. Einerseits gab es noch nie so viele Frauen, die eine qualifizierte Ausbildung haben, die auch mit kleinen Kindern erwerbstätig und ökonomisch unabhängig sein wollen, und andererseits sind Frauen überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen, bekommen immer noch viel miesere Löhne als Männer und werden in zunehmendem Maße in nicht abgesicherte Beschäftigungsverhältnisse abgeschoben. Über dieses Mißverhältnis, denke ich, möchte die Bundesregierung wohl nicht so gerne reden; denn sie zieht mit den Arbeitgebern kräftig an einem St rick, um die Kluft zwischen den Wünschen der Frauen und der Realität am Arbeitsmarkt immer weiter zu vertiefen. Zwar hat die CDU oberflächlich von ihrer alten Heimchen-am-Herd-Frauenpolitik Abschied genommen und für eine gewisse Zeitspanne eine Frauenministerin installiert, die die Frauen sogar ein bißchen ermutigte, doch in derselben Zeit wurden alle wichtigen politischen Projekte in das Ressort des Herrn Blüm gesteckt, der dann die knallharten Fakten schaffte. (Widerspruch bei der CDU/CSU) Kaum etwas hat den Frauen auf dem Arbeitsmarkt so sehr geschadet wie das Beschäftigungsförderungsgesetz. (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) Frauen wollen alles: Beruf, Kinder, Zeit für sich und für ihre Lebensgefährten. Das ist derzeit praktisch unvereinbar. Die Bundesregierung meint, diesen gordischen Knoten mit einem einzigen Schlag lösen zu können: mit Teilzeitarbeit. Aber Teilzeitarbeit ist ein vergifteter Apfel, in den leider allzu viele Frauen aus reiner Not hineinbeißen müssen. (Zurufe von der CDU/CSU: Das stimmt doch gar nicht!) Denn Teilzeitarbeit bedeutet, daß frau von ihrer Erwerbsarbeit nicht selbständig leben kann, sondern weiterhin vom Ernährer abhängig ist. Sie bedeutet, daß frau beruflich kaum weiterkommt, daß sie mehr arbeitet für weniger Geld. Wenn sie arbeitslos wird, rutscht sie unter das Sozialhilfeniveau, und wenn sie in Rente geht, ist sie arm wie eine Kirchenmaus. Teilzeitarbeitende Frauen können auch nicht etwa damit rechnen, daß sich ihre Männer berufen fühlen, ihnen zum Teil die Kinder- und Hausarbeit abzunehmen ganz im Gegenteil. Die betrachten die Teilerwerbstätigkeit ihrer Frauen erwiesenermaßen sogar noch als Freibrief, sich zu Hause auf die faule Haut zu legen. (Beifall bei den GRÜNEN) Ein anderes Zauberwort heißt Flexibilisierung. Ganz wunderbar soll das sein, weil durch flexible Arbeitszeiten angeblich endlich mehr Spielraum gegeben sei, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen. Eine völlig absurde Vorstellung! Wenn eine Frau bei Aldi als Kassiererin auf Abruf arbeitet, dann haben ihre Arbeitszeiten mit dem Rhythmus und den Bedürfnissen ihrer Kinder herzlich wenig zu tun, dafür aber sehr viel mit dem Kundenandrang im Laden und mit der optimierten Ausnutzung ihrer Arbeitskraft. (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Da verschlucken sich ja selbst die Stenographen!) Die Teilzeit- und Flexibilisierungsstrategie ist also nicht nur keine Lösung für Frauen, sie ist die schamlose Ausnutzung ihres Dilemmas; sie ist die Nötigung von Frauen, sich immer schlechteren Arbeitsbedingungen zu unterwerfen. Sie ist reine Auftragspolitik im Interesse der Unternehmer. (Beifall bei der Abg. Oesterle-Schwerin [GRÜNE]) So etwas als Lösung anzubieten, heißt auf gut deutsch: den Frauen Scheiße für Gold verkaufen. Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als wäre die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahren gestiegen. Genauer hingesehen ergibt sich ein ganz anderes Bild; denn die gestiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen geht allein auf die ungeheure Ausweitung von Teilzeitstellen und ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen zurück. Das heißt im Klartext: Es sind zwar immer mehr Frauen erwerbstätig, aber mit immer weniger Stunden und zu immer schlechteren Bedingungen. Selbst von den vollzeiterwerbstätigen Frauen, also denen, die acht Stunden am Tag malochen, können heute über 50 % nicht von ihrer eigenen Arbeit leben.

8 9354 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Krieger Wer es mit dem Ziel ernst meint, daß Frauen vollen Zugang zu existenzsichernder und qualifizierter Erwerbsarbeit haben sollen, wer tatsächlich anstrebt, daß sich Frauen und Männer der unbezahlten Arbeit im Haushalt und der Kindererziehung gleichermaßen widmen, muß zuallererst wirksame Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz ergreifen und die Voraussetzungen dafür schaffen, daß Kinder und Beruf tatsächlich vereinbar sind. Drei Eckpfeiler sind dann unerläßlich: Das sind die Arbeitszeitverkürzung, die Quotierung und die Schaffung einer bedarfsdeckenden öffentlichen Kinderbetreuung. (Beifall bei den GRÜNEN) Daß die Regierung Arbeitszeitverkürzung nur in Form von Teilzeitarbeit will, geht eindeutig auf Kosten der Frauen. Daß sie von Quotierung nichts hält und damit das zentrale Instrument zur Sicherung der Gleichberechtigung ablehnt, ist bekannt. Aber auch mit der Kinderbetreuung sieht es leider nicht gut aus. Zwar soll im Jugendhilferecht Kindern der Anspruch auf einen Kindergartenplatz eingeräumt werden, aber Geld gibt es dafür nicht. Mit unserem Antidiskriminierungsgesetz haben wir GRÜNEN als erste ein Konzept vorgelegt, das Frauen die Chance gibt, sich ihr Recht auf qualifizierte und angemessen bezahlte Erwerbsarbeit zu nehmen. Dazu brauchen wir vor allen Dingen die Quotierung. Da mögen Sie noch so sehr Verfassungsverstöße wittern und vom Leistungsprinzip reden: Im Grunde wissen Sie doch ganz genau, daß die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz rein gar nichts mit deren mangelnder Qualifikation zu tun hat. (Beifall bei den GRÜNEN) Im Zweifelsfall läßt der kleine Unterschied Männer allemal qualifizierter erscheinen als jede noch so qualifizierte Frau. Unser Quotierungsgesetz ist deshalb in erster Linie ein Gesetz gegen Männerquoten. (Beifall bei den GRÜNEN) Wir haben ja auch immer mehr juristischen Sachverstand auf unserer Seite. Im Gutachten von CDU-Mitglied Ernst Benda heißt es klipp und klar, daß der Staat im Bereich des öffentlichen Dienstes zu gezielten Frauenfördermaßnahmen bis hin zur Quotierung nicht nur befugt", sondern sogar verpflichtet" ist. Mit ihrem Gleichstellungsgesetzentwurf hat nun die SPD die juristische Auffassung von Herrn Benda aufgegriffen. Hätten Sie sich, liebe Sozialdemokratinnen, die Erkenntnisse Ihrer Parteigenossin Heide Pfarr zu eigen gemacht, dann hätte Ihnen dämmern müssen, daß die Gleichberechtigung nicht vor den Werkshallen und Büros der Privatunternehmen halt machen darf, sondern daß auch hier eine Verpflichtung besteht, die skandalöse und systematische Benachteiligung von Frauen aufzuheben. (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN) Dann wäre Ihnen vielleicht auch aufgefallen, daß Art. 33 des Grundgesetzes, der für den öffentlichen Dienst die Grundsätze von Eignung, Befähigung und Leistung festschreibt, vor dem Grundrecht auf Gleichberechtigung selbstverständlich zu relativieren ist. Wir führen heute eine Frauendebatte. Dringend nötig wäre etwas hier noch nie Dagewesenes, nämlich eine Männerdebatte. (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) Ich wünsche mir eine Debatte, in der Männer sich und ihre Geschlechtsgenossen fragen, warum eigentlich der Anblick und das Anfassen von schmutzigen Windeln, Wischlappen, Kochtöpfen, Putzeimern so schwer ist, (Beifall bei Abgeordneten der SPD) in der m a n sich fragt, warum die Frau die alte Mutter ihres Mannes pflegt und nicht er selbst, in der sich die männlichen Kollegen hier im Saal einmal ernsthaft fragen, ob sie als Väter in der Beschäftigung mit ihren Kindern tatsächlich über die durchschnittlichen zwölf Minuten pro Kind hinauskommen, die der Club of Rome ermittelt hat. Ich wünsche mir also eine Debatte über die Quotierung der Hausarbeit. Denn nicht wir Frauen, sondern Sie, meine Herren, sind das eigentliche Problem. (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) Ich möchte zum Schluß noch eine persönliche Bemerkung zu der Frauenpolitik unserer neuen Ministerin machen. Gestern war in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu lesen, daß sie gesagt hat: Abtreibung ist Mord." (Frau Männle [CDU/CSU]: Da hat sie recht!) Mord ist juristisch klar definiert und bedeutet: Jemand hat aus niederen Beweggründen einen Menschen umgebracht. Wissen Sie eigentlich, Frau Lehr, was Sie da gesagt haben? Alle Frauen, die abgetrieben haben, sind für Sie also Mörderinnen. Ich selber habe abgetrieben, und ich schäme mich nicht dafür. Frau Lehr, wenn Sie diese ungeheuerliche Aussage heute hier nicht zurücknehmen, dann bezeichnen Sie nicht nur mich als Mörderin, sondern dann behaupten Sie in Ihrem Amt als Frauenministerin, daß ungefähr jede dritte Frau in der Bundesrepublik Deutschland eine Mörderin ist. Dann müssen Sie sich konsequenterweise auch dafür einsetzen, daß Millionen Frauen ins Gefängnis wandern. Und dann sollte am besten damit angefangen werden, daß hier aus diesem Saal eine große Zahl von Frauen und auch von Männern, und zwar aus allen Fraktionen, umgehend ein Gerichtsverfahren wie in Memmingen an den Hals bekommt. (Beifall bei den GRÜNEN Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Dumm wie Bohnenstroh, kann ich da nur sagen!) Präsidentin Dr. Süssmuth: Das Wort hat die Abgeordnete Frau Professor Männle. Frau Männle (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Krieger, ich muß gestehen, daß Sie mich gerade sehr betroffen gemacht haben. Abtreibung ist nach unserem Gesetz, nach dem Strafgesetzbuch, Tötung ungeborenen Lebens. Abtreibung ist nicht gestattet. Abtreibung wird nur in eng begrenzten Fällen ich hoffe: in ganz,

9 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Frau Männle ganz eng begrenzten Fällen straffrei behandelt. Das ist unsere Gesetzgebung. (Frau Unruh [GRÜNE]: Hören Sie doch mit der Doppelmoral auf!) Das ist keine Doppelmoral. (Frau Unruh [GRÜNE]: Das ist schlimm!) Das ist keine Doppelmoral. (Frau Unruh [GRÜNE]: Doch! Weiterer Zuruf von den GRÜNEN: Wie ist das mit Mord?) Abtreibung ist Tötung ungeborenen Lebens. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie haben jetzt schon aus den wenigen Worten von Frau Krieger gemerkt, daß die Schlagzeile, die 1979 in den Zeitungen stand: Frauen einig: Antidiskriminierungsgesetze helfen uns nicht weiter", heute nur noch antiquarischen Wert besitzt. Zehn Jahre nach den großen Debatten in der Enquete-Kommission Frau und Gesellschaft" präsentieren GRÜNE und SPD verstaubte politische Konzepte statt praktikabler und zukunftsorientierter Lösungen für gesellschaftliche Probleme. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP Frau Matthäus-Maier [SPD]: Sie profitieren doch von unseren Quoten!) Das Oppositionsangebot, von SPD und GRÜNEN, ähnelt zwar einem verführerisch dekorierten heute würde man vielleicht sagen: aufgemotzten Warenkorb aus den letzten Tagen des Schlußverkaufs, attraktiv verpackten Modellen nach Einheitsschnitt aus vergangenen Zeiten. Überraschenderweise hat sich aber nicht nur bei uns, sondern auch bei den grünen Konsumentinnen Unmut eingestellt, wird Überdruß artikuliert, (Widerspruch der Abg. Frau Unruh [GRÜNE]) lehnen Frauengruppen an der Basis offen das Angebot ab, mahnen zum Umdenken. Grüne Mütter z. B. rebellieren ja nicht ohne Grund. Unbestritten ist: Frauen werden im Erwerbsleben benachteiligt, sind nur in geringer Zahl in den Chefetagen vertreten, werden schlechter entlohnt als ihre männlichen Kollegen, kämpfen gegen eine Unzahl von Vorurteilen. Unbestritten ist aber auch: Mütter werden oft stiefmütterlich behandelt, aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt, als Frauen zweiter Klasse angesehen. Das Versprechen des Grundgesetzes Männer und Frauen sind gleichberechtigt" klingt auch im Jahr 1989 für viele, für erwerbstätige und nichterwerbstätige Frauen wie ein politischer Glaubenssatz für das nächste Jahrtausend. - Alle berufen sich auf das Grundgesetz, alle wollen das gleiche Ziel, so scheint es. Hinter dem Gleichklang im frauenpolitischen Credo verbergen sich jedoch fundamentale programmatische Unterschiede. Der Streit um die richtige Frauenpolitik ist daher nicht nur eine Strategiediskussion. Mit ihrem Gleichstellungsgesetz erweist die Sozialdemokratie dem verehrten Parteiahnen Bebel erneut ihre Reverenz, huldigt parteipolitischer Kontinuität und Treue, ignoriert jedoch die Wünsche vieler Frauen. Die vollerwerbstätige Frau ist wie schon immer das Maß all ihrer Politik. Die Belohnungen der staatlich geförderten Integration der Frauen ins Erwerbsleben werden in verlokkender Weise gepriesen: materielle Unabhängigkeit, Mitgestaltungschancen und Entscheidungsrechte, Neuverteilung gesellschaftlich notwendiger Arbeit in Beruf, Familie und sozialem Leben auf Mann und Frau. Die Realität jedoch zumindest für Beobachter ohne ideologische Scheuklappen sieht anders aus: Mehrfachbelastungen von Frauen. Der von der SPD erhoffte Strukturwandel läßt auf sich warten. Der verheißene Automatismus im Geschichtsprozeß, Befreiung der Frau aus den Zwängen des Familienlebens durch Vollerwerbstätigkeit, erweist sich als Trugbild. Lafontaine wirkt wie ein einsamer Rufer in der SPD- Wüste. (Lachen bei der SPD) Statt seinem Ratschlag zu folgen, endlich Abschied zu nehmen vom überholten Arbeitsbegriff da finde ich ihn wirklich recht gut, (Peter [Kassel] [SPD]: Frau Professor, versu chen Sie es mal mit Lesen!) Arbeit nicht ausschließlich als Erwerbsarbeit, als entlohnte Arbeit, zu definieren, wird die traditionelle SPD-Lehrmeinung nämlich Uniformität, gepredigt: Gleichheit im Gleichschritt, acht Stunden, sieben, vielleicht sechs Stunden qualifizierte Erwerbsarbeit pro Tag für Mann und Frau, da selbstverständlich nur Erwerbsarbeit emanzipatorisch wirkt, allein das Selbstbewußtsein stärkt und das Gefühl der Unabhängigkeit vermittelt. Am Spätnachmittag oder Abend ich gebe zu, daß ich jetzt etwas überziehe treffen sich dann Mann und Frau mit ihren tagsüber dienstleistungsmäßig versorgten Zöglingen zur sogenannten quality time" in der gemeinsamen Unterkunft. (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Frau Männle, Sie waren doch auch immer erwerbstätig! Haben Sie das nicht gern gemacht?) Paradiesische Zustände für SPD-Strategen, die schöne neue Welt der Kollektivisten; aber ich möchte hier meine Zweifel anbringen: vielleicht eine Horrorvision für unsere Benjamine. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Sozialdemokraten lassen wie gewohnt diejenigen Frauen, die sich für Familientätigkeit als Beruf entscheiden möchten, im Regen stehen. Sie erkaufen Gleichstellung der Geschlechter durch neue Diskriminierung. Das Selbstbild der Frauen ist aber keineswegs einseitig. Einige wollen sich für einen kontinuierlichen beruflichen Werdegang entscheiden, ohne auf Familie und Kinder verzichten zu müssen, andere aber für die Möglichkeit, ihre Erwerbstätigkeit wegen familiärer Interessen für kürzere oder längere Zeit zu unter-

10 9356 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Männle brechen oder ihr Stundenkontingent zu reduzieren, ohne gravierende berufliche Nachteile hinnehmen zu müssen. Die Genügsamkeit von Frauen bis hin zur Selbstaufgabe ist heute passé. Frauen fordern ein Mehr an Partnerschaft, mehr aktive Mithilfe der Familienmitglieder. Sie fordern von Arbeitgebern mehr Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für sich selbst und ihre Partner. Teilzeitarbeit und flexible Arbeitszeitgestaltung sind, wie Frau Krieger uns soeben darzustellen versucht hat und wie SPD-Denker es propagieren, keineswegs für alle Frauen ein Notbehelf, leidige Folge eines unzureichenden Angebots an Kindertagesstätten, Ausdruck von Willkür und Ausbeutung durch die Arbeitgeber. Die Nachfrage nach qualifizierten Teilzeitarbeitsplätzen übersteigt bei weitem das Angebot. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wie die neueste B rigitte"-studie gezeigt hat, bevorzugen Frauen trotz gestiegener beruflicher Karrierewünsche Teilzeitarbeit, um familiäre und berufliche Interessen besser miteinander vereinbaren zu können. Hier müssen Arbeitgeber und insbesondere die Gewerkschaften umdenken; sie müssen sich den veränderten Gegebenheiten anpassen. Die Tarifparteien müssen das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer als wichtigen Tagesordnungspunkt ihrer Verhandlungen erörtern und vernünftige Lösungen erarbeiten. Die CDU/CSU fordert das Ende des Rollendiktats, das Ende der Arroganz von Politikern und Politikerinnen, die glauben, verbindliche Leitbilder für Frau und Mann verordnen zu dürfen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die gesellschaftliche Wertschätzung, aber auch das Selbstwertgefühl von Frauen läßt sich weder an der Zahl ihrer Kinder noch an dem geleisteten Stundenkontingent in der außerhäuslichen Berufstätigkeit bemessen. (Beifall bei der CDU/CSU) Abgeordnete mißbrauchen ihr Mandat, wenn sie die Lebensvorstellungen der Bürgerinnen und Bürger fahrlässig übergehen, ja, selbstherrlich dem Volk den Auftrag erteilen, ihr Leben nach dem Bilde der Bonner Opposition zu formen. (Zuruf der Abg. Frau Unruh [GRÜNE]) Es ist dabei bleibe ich das ureigenste Recht von Frauen und Männern, sich ohne psychischen Druck aus Bonn für die Arbeit in der Familie, für Familie und Beruf in zeitlichem Neben- oder Nacheinander zu entscheiden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wir Unionsparteien akzeptieren die Wünsche der Frauen. Sie bilden die Grundlage unserer praktischen Politik. Wir setzen uns für staatliche Leistungsangebote ein, die den einzelnen wirkliche Wahlfreiheit ermöglichen. Wahlfreiheit heißt, sich entscheiden zu können zwischen mehreren gleichwertigen Arbeitsbereichen. Familienarbeit und Kindererziehung sind keine Freizeitbeschäftigung, keine Aufgaben, die zwischen mehreren Terminverpflichtungen so nebenbei erledigt werden können. Frauen und Männer berauben sich selbst entscheidender Zukunftschancen, wenn sie Familienarbeit als Anhängsel der Erwerbsarbeit definieren und damit bewußt abwerten. (Zustimmung bei der CDU/CSU) Nur durch Aufwertung der Familienarbeit erzielen wir langfristig ein partnerschaftliches Bewußtsein, werden Anreize für die Männer geschaffen, sich stärker als bisher im p rivaten Sektor, der große gesellschaftliche Relevanz besitzt, zu engagieren. Meine Damen und Herren, wir haben gehandelt und wichtige Weichenstellungen vorgenommen: Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub für Männer und Frauen, Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung, Gleichbehandlung von Teilzeit- und Vollzeitarbeitsplätzen, berufliche Wiedereingliederungsprogramme für Frauen, Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Frauen und gezielte Frauenförderung im Erwerbsleben. Meine Damen und Herren, aber Gleichberechtigung von Frauen durch dirigistische Maßnahmen lehnen wir entschieden ab. Es sprechen nicht nur verfassungsrechtliche Bedenken gegen den von den GRÜNEN eingebrachten Entwurf eines Antidiskriminierungsgesetzes. Selbst die von den GRÜNEN als Kronzeugin für ihre Quotierungswünsche zitierte Heide Pfarr sieht in den Vorschlägen eine starke Beeinträchtigung des Gebots gleicher Behandlung der Geschlechter. Aber gewichtiger als die Argumente der Juristen sind die möglichen langfristigen Folgen für die gesellschaftliche Stellung der Frauen. Das Schlagwort von der Quotenfrau" ich mag es nicht macht heute schon die Runde. (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Darauf kann man stolz sein!) Ungerechtfertige Skepsis gegenüber den Qualifikationen von Frauen breitet sich aus. Was als frauenfreundliches Instrument verkauft wird, könnte sich als Bumerang für Frauen erweisen. Zweifel an der Praktikabilität sind gleichfalls angebracht. Was nützt uns das Fifty-fifty-Prinzip z. B. bei der Stellenbesetzung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich? Leicht könnte eine ich empfinde: höhnisch wirkende Entschuldigung der Personalchefs erklingen: Stellen von Männern besetzt mangels weiblicher Bewerber. Erschließung gewerblichtechnischer Berufe für Mädchen und gezielte Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses sind unsere Antwort statt unrealistischer Forderungen. Oder ich bringe ein anderes Beispiel: Wollen wir wirklich, daß in Berufen, in denen heute vorwiegend Frauen beschäftigt sind das sind nicht nur die Bereiche einfacher Tätigkeiten, Frauen zukünftig null Chancen haben, da natürlich erst die Männerquote erfüllt werden muß? Wir sagen nein zu starren numerischen Vorgaben. Appelle an den guten Willen reichen aber nicht aus. Daher unser deutliches Ja zu bereichsbezogenen Frauenförderrichtlinien mit klaren Zeitplänen und

11 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Frau Männle einem umfassenden Maßnahmenkatalog. Notwendig sind z. B. Erweiterung des Berufsspektrums von Frauen, Durchbrechung des geschlechtsspezifischen geteilten Arbeitsmarktes, stärkere Einbeziehung von Frauen in Weiterbildungsmaßnahmen, Abbau der Einstellungshemmnisse und Effektivierung des EG Anpassungsgesetzes, Aufwertung der Familienarbeit und stärkere Berücksichtigung der Familienarbeit im Erwerbsleben, Verbesserung der sozialen Infrastruktur, Ausbau von Kindertagesstätten und Flexibilisierung der Öffnungszeiten, damit Erwerbstätige und insbesondere Alleinerziehende die für sie notwendige gesellschaftliche Unterstützung erfahren. (Beifall bei der CDU/CSU Frau Unruh [GRÜNE]: Dafür habe ich schon vor 20 Jah ren gekämpft!) Gleichberechtigung auf dem Verordnungswege führt in die Sackgasse. (Zuruf von der SPD: Dann tun Sie mal was!) Diktate von oben lösen nicht die frauenspezifischen Probleme, sondern beruhigen nur das schlechte Gewissen einiger Parteitaktiker. Befehlspolitik ist ein schlechter und gefährlicher Ersatz für eine Politik kontinuierlicher und konstruktiver Bewußtseinsveränderung. (Frau Ganseforth [SPD]: Das ist eine Männer rede!) Freiwillige Selbstverpflichtungen von Parteien, von Unternehmen und Betrieben, Frauenförderpläne für den öffentlichen Dienst müssen jedoch st rikt eingehalten und konsequent in die Praxis umgesetzt werden. (Frau Unruh [GRÜNE]: Keine Ahnung!) Das ist nicht nur ein Gebot der Glaubwürdigkeit und der wirtschaftlichen und politischen Zwänge. Meine Herren, das Damoklesschwert Quote schwebt drohend über den Verantwortlichen, mahnt sie zum unverzüglichen und angemessenen Handeln. Die Zeit drängt; denn das haben Sie heute gemerkt: Die Geduld der Frauen schwindet. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Präsidentin Dr. Süssmuth: Das Wort hat die Abgeordnete Frau Wegner. Frau Dr. Wegner (SPD) : Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das gegenwärtige Jahr 1989 und die heutige Debatte über Gleichstellung von Mann und Frau im Beruf laden durchaus zu einem historischen Rückblick ein. Vor 70 Jahren konnten Frauen zum erstenmal an der Wahl zum deutschen Zentralparlament teilnehmen. Marie Juchacz war die erste Rednerin. Und vor 40 Jahren wurde der Gleichheits- - grundsatz in der Verfassung verankert. Beide für die Geschichte der Frauenemanzipation bedeutsamen Ereignisse wurden von Sozialdemokraten auf den Weg gebracht. Deshalb stehen wir mit diesem Entwurf zur Gleichstellung von Mann und Frau im Berufsleben, den die SPD heute vorlegt, durchaus in einer Tradition fortschrittlicher Frauenpolitik, auf die wir Sozialdemokraten stolz sind. (Beifall bei der SPD Widerspruch bei den GRÜNEN) Wir alle dürfen uns aber mit dem Erreichten nicht zufriedengeben; denn trotz der Gleichstellung von Mann und Frau im Grundgesetz gibt es vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Alltagsleben unserer Gesellschaft, d. h. es gibt eine eklatante Diskrepanz zwischen dem Verfassungsgrundsatz und der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Frauen sind nach wie vor benachteiligt: im familiär-partnerschaftlichen Bereich, im politischen Bereich und vor allem im Arbeitsleben. Wie hat sich die Situation von Frauen im Beruf historisch entwickelt? Frauen haben natürlich zu allen Zeiten gearbeitet, über Jahrhunderte hinweg, vor allem in der Landwirtschaft und im Haus. Mit der Industrialisierung sind neue Tätigkeitsfelder und Berufe entstanden, vor allem Fabrikarbeit und Heimarbeit für Mädchen aus der Arbeiterschaft, Dienstmädchen und Verkäuferin als Aufstiegsberufe für Frauen aus bäuerlichen und handwerklichen Schichten und Sozial- und Lehrberufe für Frauen aus dem Bürgertum. Die Hausarbeit wurde dabei inhaltlich ausgedünnt. Sie wurde neben der Berufstätigkeit verrichtet, und sie blieb Sache der Frauen. Das heißt, die Doppelbelastung wurde bereits damals vorprogrammiert. Der folgende, dann über drei Generationen währende zähe Kampf der bürgerlichen und der sozialdemokratischen Frauenbewegung für bessere Arbeitsbedingungen, für Zugang zu allen Berufen und für bessere Bildungschancen war weitgehend erfolgreich. In zwei Weltkriegen haben die Frauen bewiesen, daß sie alle Berufe ausfüllen können, auch die sogenannten Männerberufe, und zwar unter schwierigsten Bedingungen. Trotz dieser historischen Erfolge sind wir aber heute von einer wirklichen Gleichstellung von Männern und Frauen im Berufsleben noch weit entfernt. (Beifall bei der SPD Zustimmung der Abg. Frau Würfel [FDP]) Immer noch sind zwei Drittel derer, die keine Lehrstelle finden, Mädchen. Immer noch drängen etwa 75 % aller Mädchen in ein schmales Spektrum von Berufen, von denen viele zudem von der Rationalisierung bedroht sind. Nach wie vor werden Frauen wegen der Möglichkeit der Schwangerschaft schwerer eingestellt. Sie tun sich wegen der Doppelbelastung schwerer mit dem beruflichen Aufstieg, und sie haben nach langem Ausscheiden wegen Zeiten der Kindererziehung kaum Chancen zur Wiedereingliederung. Frauen sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Sie haben immer noch im Schnitt etwa ein Drittel niedrigere Löhne und noch weit niedrigere Renten. Zwei Drittel aller Sozialhilfeempfänger in diesem unserem Lande sind Frauen. Das heißt, Armut ist auch eine Frauensache. Wir Sozialdemokraten wollen keine feste Rollenzuweisung, verehrte Frau Männle, sondern wir wollen

12 9358 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Wegner die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber eben für beide: für Männer und für Frauen. (Beifall bei allen Fraktionen) Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es nicht, sich auf ein Umdenken in der Gesellschaft zu verlassen, sondern wir brauchen auch gesetzliche Vorgaben. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN Frau Dr. Männle [CDU/CSU]: Sie haben nicht zugehört!) Wir werden die volle Gleichstellung von Frauen aber nicht erreichen, wenn wir uns auf den Abbau von Benachteiligungen nur im Berufsleben beschränken. Nach wie vor gehören dazu der familiär-partnerschaftliche und der politische Bereich. Noch immer ist es so, daß Gewalt gegen Frauen und Kinder in unserer Gesellschaft als Privatsache behandelt wird. In Sachen 218 waren wir schon mal weiter; denn das, was jetzt in Memmingen passiert ist, ist ein Skandal und ein Rückfall in finsterstes Mittelalter. (Beifall bei SPD, den GRÜNEN und der FDP) In der Politik, meine Damen und Herren, sind Frauen in doppelter Weise unterrepräsentiert: einmal in der Mitgliedschaft in den Parteien und dann noch viel mehr, wenn es um die Besetzung politischer bezahlter Mandate geht. Denken wir nur an die Vertretung von Frauen in diesem Hause! Über 20 Wahlen zum deutschen Zentralparlament, d. h. von 1919 bis 1983, ist es nicht gelungen, den Frauenanteil in diesem Hause auch nur auf 10 % anzuheben. Er hat jetzt das erste Mal 15,4 % erreicht, aber das ist wirklich keine Zahl, auf der man sich ausruhen kann, sondern hier besteht bei allen noch ein erheblicher Nachholbedarf, am meisten aber auf Ihrer Seite, meine Damen und Herren von der CDU/CSU. (Beifall bei der SPD Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Wir haben zwei Drittel Frauen!) Meine Damen und Herren, ich glaube, daß sich seit Jahrhunderten eingefahrene patriarchalische Verhaltensweisen mit Sicherheit nicht in zwei Generationen abbauen lassen. Wir brauchen die Bereitschaft zum Umdenken bei den Männern, aber wir brauchen auch Kampfgeist und langen Atem bei den Frauen. (Beifall bei der SPD) Die heutige Debatte und die vorliegenden Gesetzentwürfe könnten dazu beitragen, uns dem Ziel der Gleichstellung von Mann und Frau ein Stück näher zubringen. Das wäre mit Sicherheit ein Gewinn für Männer wie für Frauen. Denn Gleichstellung ist nicht nur eine Forderung der Gerechtigkeit; sie ist auch die Voraussetzung wirklicher Partnerschaft. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD, bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der FDP) - Präsidentin Dr. Süssmuth: Das Wort hat die Abgeordnete Frau Würfel. Frau Würfel (FDP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich freue mich, daß gerade Sie heute hier präsidieren, während wir diese Frauendebatte haben. Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kollegen! Albert Einstein hat gesagt, daß Imagination wichtiger sei als Wissen; denn nur sie, die Imagination, vermöge sich die Zukunft vorzustellen. Alles mußte ja erst einmal gedacht werden, bis es in der Entwicklung der Menschheit umgesetzt werden konnte. Es gehört schon eine gehörige Portion Phantasie und Imagination dazu, sich eine Gesellschaft der Zukunft vorzustellen, in der die Frau nicht länger diskriminiert wird und nach denselben Prinzipien der Menschenwürde und des Menschenrechts leben kann, wie sie Männer weltweit für sich beanspruchen, und dies seit Jahrtausenden. (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!) Ohne Imagination gibt es keine Evolution, und eine Evolution wäre es schon, wenn es uns gelänge, in den nächsten Jahrzehnten wenigstens in Europa dafür zu sorgen, daß die Frauen nicht länger diskriminiert werden. (Beifall bei der FDP) Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Zeitalter des Aqua rius, wie uns die Astrologen sagen. Das Zeitalter des Aquarius ist angeblich das Zeitalter der Erleuchtung. Daß mancher der Erleuchtung bedarf, steht ja wohl außer Frage. (Beifall bei der FDP, SPD und bei Abgeord neten der GRÜNEN) Viele Frauen, vor allen Dingen die jungen, fragen sich heute, wie es überhaupt dazu hat kommen können, daß wir immer noch diesen Mangel an Menschenwürde, an Menschenrechten, an Gleichberechtigung und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft haben und daß sie heute die ihnen vorenthaltenen Menschenrechte von unserer Gesellschaft und hauptsächlich natürlich von unseren Männern einfordern müssen. Ich habe am 26. Januar versucht, in meinem Beitrag über den Zusammenhang zwischen Sexualität und Würde der Frau herauszustellen, warum ich glaube, daß dies so ist. Ich habe festgestellt, daß es leider den Meinungsführern großer gesellschaftlicher Kräfte über die Jahrtausende gelungen ist, Frauen in ihrem Menschsein abzuwerten und sie entsprechend der ihnen zugewiesenen Randordnung zu unterdrükken. Wenn Hunderte und Tausende von Generationen in diesem Geist und in dieser Bewußtseinshaltung großwerden und erzogen werden, daß die Frau dem Manne untergeordnet zu sein hat, daß es die Vorherrschaft des Mannes über die Frau gibt, ja daß diese gottgegeben und gottgewollt sei und somit ein Naturrecht sei, wie Paulus diese patriarchalisch zu nennende Daseinsbetrachtung ja genannt hat, ist es natürlich kein Wunder, daß unsere heutigen Frauen nun um Rechte kämpfen müssen, die sie eigentlich für selbstverständlich halten. Thomas von Aquin beispielsweise ging von der ständigen Leibeigenschaft der Frau unter dem Mann aus. Er sagte, daß die Frau ihr Leben lang dem Ehemann, dem Vater oder einem männlichen Verwandten unterzuordnen sei. Er betonte darüber hinaus ihre angebliche Niedrigkeit und Unvollkommenheit im Vergleich zum Mann.

13 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Frau Würfel Auch große Denker wie Nietzsche und Schopenhauer waren sich einig in der Beurteilung der Frau. Nachdem 1901 der große Naturwissenschaftler Möbius erkannt hatte, daß die Frau auf Grund ihres geringeren Gehirngewichts zum Schwachsinn neige", stand Schopenhauer dieser Auffassung nicht nach, indem er sagte, wenn eine Frau gelehrte Neigungen zeige, sei etwas mit ihrer Geschlechtlichkeit nicht in Ordnung; heute würde man sagen: mit ihrer Sexualität. Er sagte darüber hinaus, daß eine Frau durch ein Engagement in der Gesellschaft und in der Wirtschaft ihre Gebärfähigkeit verlöre. Nietzsche glaubte, der napoleonischen Regel, daß die Frau in der Politik nichts zu sagen habe, noch anfügen zu müssen: Die Frau schweige über die Frau." Genau das tun wir heute hier nicht. Insofern sind wir schon ein großes Stück weitergekommen. (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜ NEN) Wenn man unsere Rechtsgeschichte betrachtet, so ist dies eher eine Unrechtsgeschichte, wenn wir die Frau und ihre Rechtsgleichheit betrachten. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Sie ist geprägt, durch die Nichtanerkennung der Frau als Rechtsperson und durch ihre Ausgrenzung aus der Rechtsordnung. Erinnern wir uns das kann überhaupt nicht schaden, damit das unsere jungen Menschen, Sie da oben auf der Tribüne, mal mitkriegen: Bis zum Inkrafttreten der Eherechtsreform, also bis zum 1. Juli 1977, fiel das Vermögen der Frau bei Eheschließung an den Mann. Bei Eheauflösung konnte er es voll und ganz behalten. Rechtsgeschäfte, die das gemeinsame Vermögen in der Ehe, auch wenn sie es ganz eingebracht hatte, betrafen, durfte sie nicht tätigen. Er konnte ihr sogar das haut jeden um, der das erfährt die Aufnahme einer Berufstätigkeit untersagen, (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Wie hieß der Justizminister?) und er konnte ein bestehendes Arbeitsverhältnis rechtswirksam kündigen. Man muß sich das mal vorstellen! Wenn wir uns jetzt fragen: Ist 1989 die Welt für uns Frauen in Ordnung?", so müssen wir eben leider sagen: Das ist sie nicht. Denn die Frauen erleben diese Defizite an Gleichbehandlung, an Chancengleichheit, an Gerechtigkeit im Grunde genommen jeden Tag. Junge Mütter erleben sehr wohl am eigenen Leib, was es bedeutet, in einer kinderunfreundlichen Gesellschaft Kinder großzuziehen. Langjährige Hausfrauen und Mütter verlieren ihr Selbstbewußtsein in einer Gesellschaft, die das Muttersein nicht ausreichend achtet, und Mütter meiner Generation werden durch unsere Rentenstruktur das ist meine persönliche Meinung um - den Ertrag ihrer Kindererziehungsleistung gebracht, und zwar in wirtschaftlicher Hinsicht. (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE] Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Was meint denn Ihre Partei dazu?) Viele Frauen meiner Generation und auch der älteren Generation erfahren tagtäglich, was Dienen am Menschen bedeutet ohne männliche Hilfe selbstverständlich, wenn sie ältere, geistig verwirrte Angehörige zu Hause rund um die Uhr pflegen. Dienen am Menschen war übrigens meist Frauensache. Junge Frauen, allerdings natürlich auch Männer das möchte ich hier nicht ausschließen, die 80 Bewerbungen schreiben und darauf so gut wie keine Antwort bekommen positive schon gar nicht, sind verzweifelt. Was das bedeutet, kann nur der ermessen, in dessen persönlichem Umfeld das geschieht oder wo es die eigene Tochter oder Schwester ist. (Frau Unruh [GRÜNE]: Machen Sie mal an dere Gesetze mit!) Es ist doch kein Wunder, wenn Resignation und Depression dann allmählich bei diesem Personenkreis in Aggression umschlagen. Qualifizierte Frauen mit langjähriger Berufserfahrung halten es heutzutage nicht mehr für selbstverständlich, daß ihre männlichen Kollegen früher befördert werden und zahlreicher. Zu Recht rebellieren sie gegen diese Ungerechtigkeit, und sie wollen sich nicht mehr länger damit abfinden, daß Frausein im Grunde genommen die Formel bedeutet, ein Leben lang benachteiligt zu werden. Die Witwe merkt auch, was es bedeutet, wenn ihr Mann verstorben ist, daß sie mit 60 % ihres vorherigen Einkommens zu leben hat, auch wenn noch Kinder in der Ausbildung sind und es gilt, das Haus noch abzuzahlen. (Zurufe von den GRÜNEN) Ein Ehemann erlebt auf der anderen Seite erschütternd, was seine Frau bei einem Unfall wert ist, wie hoch in diesem Fall die Versicherungsleistung ist. Ich möchte auch nicht versäumen, das überaus traurige Kapitel des sexuellen Mißbrauchs von Töchtern, die Vergewaltigungen innerhalb und außerhalb der Ehe und die zunehmende Gewaltanwendung innerhalb des Schutzraums Familie" hier zu erwähnen. Sie wissen vielleicht nicht, daß unsere Frauenhäuser die Aufnahme weiterer Frauen nicht mehr gewährleisten können, weil sie mit Frauen übervoll sind, die ihre Menschenrechtsverletzungen über die Jahre hin nicht mehr ertragen können und um Aufnahme nachsuchen. Ich kann mich auch nicht damit abfinden, daß es bislang nicht gelungen ist und uns verwehrt wird, die Vergewaltigung in der Ehe mit demselben Strafmaß zu verfolgen wie die Vergewaltigung außerhalb der Ehe. (Beifall bei der FDP und der SPD) Ich finde diese Haltung ziemlich entlarvend. Es handelt sich meines Erachtens darum, der Frau das sexuelle Selbstbestimmungsrecht zu verwehren, und ich werde weiter darum kämpfen, den Koalitionspartner dahin zu bringen, daß dieses Gesetz auf den Weg gebracht werden kann. (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜ NEN) Ich möchte zu der wieder aufgeflammten Diskussion um den 218 einige grundsätzliche Anmerkun-

14 9360 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Würfel gen machen, denn auch dieses Kapitel gehört natürlich dazu, wenn wir über die Chancengleichheit von Mann und Frau und über unsere gesellschaftlichen Zustände sprechen. Ich möchte alle, die es nicht mehr wissen wollen, daran erinnern, daß es eine Geschäftsgrundlage gab, um ein bundeseinheitliches Beratungsgesetz zu ermöglichen. Die Geschäftsgrundlage für unsere Verhandlungspartner war, daß die Übernahme der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs durch die gesetzliche Krankenversicherung in Zukunft so wie bisher gewährleistet wird. (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Da kriegt man ja das Heulen!) Ich erinnere daran, daß Gegenstand der Koalitionsvereinbarungen zur Schaffung eines bundeseinheitlichen Beratungsgesetzes auch war, daß flächendekkend dieselben Bedingungen zu herrschen haben. (Erneuter Zuruf des Abg. Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU] sowie weitere Zurufe von der CDU/CSU Dr. Vogel [SPD]: Unterhaltet euch doch untereinander!) Ich bitte um Ruhe. (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD) Bundeseinheitlichkeit ist für uns ganz besonders deshalb wichtig, weil wir im Grundgesetz stehen haben, daß wir die Gleichheit der Lebensbedingungen in allen Bundesländern zu gewährleisten haben. Da auch Frauen Menschen sind, gilt das auch für die Frauen. (Beifall bei der FDP und der SPD) Damit wird die Weitergeltung bayerischen Landesrechts ausgeschlossen. Insofern können wir der überzogenen Forderungen der CSU nach der Weitergeltung bayerischen Landesrechts bei einem bundeseinheitlichen Beratungsgesetz unter keinen Umständen zustimmen. (Zuruf von der CDU/CSU: Was soll denn das?) Ich finde es außerordentlich bemerkenswert, daß Ministerpräsident Streibl verkündet, er müsse beim Bundesverfassungsgericht deshalb klagen, weil wir, die Freien Demokraten, es an einer aktiven Mitwirkung bei der Gestaltung eines bundeseinheitlich geltenden Beratungsgesetzes hätten fehlen lassen. Es war keineswegs die FDP, sondern es ist die CSU, die es an dieser Mitwirkung fehlen läßt. (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Wir Frauen brauchen gar kein Beratungsgesetz! Peter [Kassel] [SPD]: Die Republikaner" sind es!) Ich möchte also nicht, daß diese Geschäftsgrundlage weiterhin in Frage gestellt wird und daß der - Schwarze Peter uns zugeschoben wird. (Dr. Vogel [SPD]: Was könnt ihr von Streibl schon anderes erwarten?) Ich möchte auch nicht, daß Ministerpräsident Streibl weiterhin wahrheitswidrige Angaben machen kann wie im Bayernkurier" von gestern, indem er sagt, wir befänden uns beim 218 StGB in einem rechtsfreien Raum. (Repnik [CDU/CSU]: Das ist ein wenig kon struktiver Beitrag!) Genau dies ist nicht der Fall. Wir befinden uns nicht in einem rechtsfreiem Raum, (Beifall bei der FDP und der SPD) sondern wir haben die 218a, 218b und 219. Ich möchte auch nicht, daß Ministerpräsident Streibl weiterhin verkündet, wir hätten es mit millionenfachen Abtreibungen zu tun, wo doch die Zahlen etwas ganz anderes aussagen. (Repnik [CDU/CSU]: Ein Profilierungsver such, aber kein Sachbeitrag!) Gott sei Dank sind es nicht millionenfache Abtreibungen, sondern die Zahlen weisen aus, daß wir 1982 schlimmerweise = denn auch für mich ist jeder Abbruch ein Abbruch zuviel (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD) Abbrüche und Abbrüche hatten. Das heißt, die Tendenz ist Gott sei Dank rückläufig. Was wir auf diesem Gebiet tun müssen ich bin froh, daß ich die Gelegenheit habe, das hier zu sagen, ist, die gesellschaftlichen Voraussetzungen zu ändern, unter denen es zu diesen vielen Schwangerschaftsabbrüchen kommt. (Beifall bei der FDP und der SPD sowie der Abg. Frau Unruh [GRÜNE]) Da kann Herr Ministerpräsident Streibl sehr schnell unter Beweis stellen, wie er es mit dem geborenen Leben hält, wenn es darum geht, das Jugendhilferecht zu verabschieden und im Bundesrat entsprechend zu fördern, so daß andere Bundesländer mitmachen, dieses Jugendhilferecht zu verabschieden. (Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der GRÜNEN) Die Gesellschaft der Zukunft wird sich meines Erachtens daran messen lassen müssen, wie sie mit ihren Frauen und Kindern umgeht. Ich könnte mir sehr wohl eine andere Gesellschaft der Zukunft vorstellen, in der es möglich ist, daß Vater und Mutter beispielgebend für ihre Kinder einander partnerschaft lich in der Ehe in gegenseitiger Zuneigung und gegenseitigem Respekt begegnen, indem sie die Leistung des Partners in der Familie wie auch im Beruf als austauschbar werten. Der Vater kann ebenso gut Toiletten schrubben, Betten beziehen, Nachtgeschirr hinaustragen, Essen kochen, Abwasch bewältigen, Kinder trösten, Latein abfragen wie die Mutter. Die Mutter kann im Einvernehmen mit dem Vater ihre Berufstätigkeit wahrnehmen, gesellschaftliche Kontakte pflegen ebenso wie er, sie kann sich ebenso wie er gesellschaftlich und politisch engagieren und selbstverständlich gemeinsam über das Konto verfügen. Tochter und Sohn erfahren in der Familie, daß vor Gott, dem Staat und dem Arbeitgeber alle Menschen gleich sind, daß sie zwar unterschiedliche Fähigkeiten haben, jedoch beim Zusammenwirken aller Kräfte ein befriedigendes Ganzes herauskommt.

15 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Frau Würfel Außerfamiliäre Kinderbetreuungseinrichtungen bester Ausstattung gewährleisten eine Additive zur familiären Erziehung und in all jenen Fällen, in denen Berufstätigkeit unumgänglich ist, die notwendige staatliche Hilfe während der Dauer der Abwesenheit der Erziehenden oder des Erziehenden. Leider blinkt es vor mir schon, so daß meine Redezeit zu Ende geht. Ich könnte natürlich und würde das sehr gerne machen fortfahren, wie ich mir eine Gesellschaft der Zukunft vorstelle, aber die Zeit reicht dazu nicht aus. Sie müßten das also bitte dem schriftlichen Redebeitrag entnehmen. Die vorliegenden Gesetzentwürfe eignen sich teilweise dazu, diesen Traum von einer Gesellschaft der Zukunft, die frauengerecht und kindergerecht zu sein hat, umzusetzen; wir werden in den Ausschüssen darüber diskutieren. Daß wir das Quotengesetz der GRÜ- NEN als indiskutabel zurückweisen müssen, ist klar. (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das ist über haupt nicht klar! Das ist eine Konsequenz aus Ihren Träumen!) Wir sind nicht damit einverstanden, daß wir eine 50%ige Quote in allen Lebensbereichen vorschreiben sollen. Zu dem Gleichstellungsgesetz der Sozialdemokraten ist zu sagen, daß es in weiten Teilen unserem Antidiskriminierungsgesetz von 1976 entspricht, daß es natürlich auch eine Reihe von Punkten enthält, über die ich im einzelnen leider jetzt auch nicht mehr sprechen kann, über die wir aber reden müssen und die wir, so wie sie dastehen, erst einmal nicht gutheißen können. Aber es ist an der Zeit, daß wir uns daranmachen, Maßnahmen zu ergreifen, die uns alle weiter voranbringen. Danke. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD) Präsidentin Dr. Süssmuth: Das Wort hat die Bundesministerin Frau Professor Lehr. Wir werden uns für Gleichberechtigung der Frauen auf allen Gebieten einsetzen. Mit im Vordergrund stehen gerechte Beschäftigungs- und Aufstiegschancen für Frauen. Dafür müssen wir den vielfältigen Lebensentwürfen von Frauen und ihren besonderen Anliegen in verschiedenen Lebensphasen Rechnung tragen und ihnen günstigere Chancen geben, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP Zuruf von der SPD: Was haben Sie denn seit sechs Jahren getan?) Wir brauchen die berufstätige Frau, und wir brauchen genauso die Leistung jener Frauen, die sich ganz dem Haushalt, der Kindererziehung sowie der Pflege behinderter oder kranker Familienangehöriger widmen. (Frau Krieger [GRÜNE]: Und die Männer?) Wer als Mutter aus dem Erwerbsleben ausscheidet, muß die Chance erhalten, wieder in den Beruf zurückzukehren. (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Was ist mit dem Vater?) Dazu werden wir... Förderungsprogramme vorlegen. Zitat Ende. (Beifall bei der CDU/CSU und des Abg. Neu hausen [FDP]) In dieser Tradition und Kontinuität stehe ich und will meinen Beitrag leisten. Mit meinem Amtsantritt hat keine neue Ära begonnen. Ich möchte die bereits vorhandenen Ansätze, die durch Rita Süssmuth in die Diskussion gebracht wurden, aufgreifen, verdeutlichen und weiterführen. (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Dann wäre es vielleicht besser gewesen, Sie hätten Frau Süssmuth und nicht Herrn Kohl zitiert!) Dazu möchte ich in drei Punkten feststellen: Erstens. Eine Frauenpolitik sollte Kinder und Heranwachsende in ihren familiären und außerfamiliären sozialen Beziehungen im Auge haben, sollte erwachsene Frauen und auch erwachsene Männer in Familie und Beruf sehen und sollte auch die Situation von Frauen und Männern im hohen Alter bis zu ihrem Lebensende berücksichtigen. Frau Dr. Lehr, Bundesminister für Jugend, Familie, Es gilt, der Rolle der Frau und Mutter in allen Frauen und Gesundheit: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit Bezügen gerecht zu werden: den Frauen, die berufs- Lebensabschnitten und all den jeweiligen sozialen einem Zitat des Bundeskanzlers Helmut Kohl beginnenander verbinden, ebenso den Frauen, die ihren Letätig sind, den Frauen, die Beruf und Familie miteinbensinhalt in der Familie und in der Erziehung ihrer (Beifall bei der CDU/CSU Seiters [CDU/ Kinder gesehen haben und sehen. CSU]: Das ist ein guter Einstieg! Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das darf doch nicht (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) wahr sein! Hüser [GRÜNE]: Ist Ihnen Es gilt, die Rolle der Frauen als alleinerziehende keine zitierbare Frau in der CDU/CSU einge Mütter aber hier auch die Rolle des Vaters als fallen? Weitere Zurufe von den GRÜNEN alleinerziehenden Vater zu sehen, die ihren Kin und der SPD) -dern oft unter schwierigen Bedingungen als Al- Er hat am 18. März 1987 in seiner Regierungserklä- - rung ausgeführt ich darf zitieren : leinerziehende Familie geben wollen. Ebenso gilt es aber auch, die Rolle der Frauen im Auge zu haben, die zu Hause ihre kranken Eltern und Angehörigen pflegen. Zweitens. Frauenpolitik muß ihrer besonderen Verantwortung für das Kind gerecht werden. Man sollte Frauenpolitik nicht als eine einseitige Ausrichtung bzw. alleinige Zielsetzung in bezug auf die berufstä-

16 9362 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Bundesminister Frau Dr. Lehr tige Frau mißverstehen. Da Frauen als Mütter genauso wie Männer als Väter eine große Verantwortung für ihre Kinder tragen, sollte eine Frauenpolitik auch dieser Verantwortung für das Kind gerecht werden. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Drittens. Nur wenn eine Frauen- und Familienpolitik das Wohl des Kindes, aber auch das Wohl von Mutter und Vater zum Ziel hat, (Zustimmung der Abg. Frau Würfel [FDP]) hilft sie und stärkt sie die Familie und schafft so Voraussetzungen für das Ja zum Kind, eine günstigere Umwelt für das Kind, für dessen Entwicklung und damit auch Voraussetzungen für einen Fortbestand unserer Gesellschaft, denn die Familie ist nun einmal die Keimzelle unserer Gesellschaft und unserer Kultur. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Meine Damen und Herren, in der Ausstellung 40 Jahre Bundesrepublik Deutschland" ist auch das Bild der vier Frauen zu sehen, die als Mitglied des Parlamentarischen Rates für den Satz im Grundgesetz Männer und Frauen sind gleichberechtigt" verantwortlich sind. Ich habe die entscheidenden Debatten von damals noch einmal nachgelesen und dabei argumentative Widersprüche gegen diese Feststellung gefunden, etwa in dem Sinne: Wenn man diesen Satz so genau in das Grundgesetz schreibe, dann habe das unübersehbare Folgen". Nun ja. Eine solche Einstellung wie damals in den Debatten ist auch heute noch nicht aus der Welt. Die Bekenntnisse zu gleichen Chancen sind manchmal auch heute noch mehr Worte als Taten. Zwei Drittel aller Männer sind bei Umfragen durchaus für bessere Chancen der Frauen im Beruf, in der Politik und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Aber diese Zahlen entsprechen offenbar nicht dem realen Verhalten. Das wird u. a. auch beim Erziehungsurlaub deutlich: Obwohl er von 97 % der Anspruchsberechtigten angenommen wird, so sind bei uns nicht einmal 2 % Männer darunter; in anderen Ländern ist das schon etwas besser. (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Woran liegt es wohl? An den Gesetzen!) Ich sagte schon, Frauenpolitik ist ohne einen engen Bezug zur Familienpolitik nicht denkbar; sie darf nicht nebeneinander hergehen, sondern ist eng miteinander verzahnt zu sehen. Frauenpolitik hat auch nicht nur die Frau im Beruf zum Gegenstand. Sie hat ausdrücklich auch die Arbeit der Frau und Mutter in der Familie mit einzubeziehen. Und Familienarbeit ist Arbeit; Arbeit, für die ich unseren Müttern und Großmüttern, die Zeit ihres Lebens für Kinder, - Enkel und manchmal noch für ihre alten Eltern da waren oder sind, wie immer bei meinen Vorträgen auch jetzt von diesem Platz herzlich danken. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP Frau Unruh [GRÜNE]: Nein!) Meine Damen und Herren, an der Erkenntnis, daß die Familie die Grundlage unseres Gemeinwesens ist, hat sich nichts geändert. (Frau Unruh [GRÜNE]: Hier ist doch kein Hörsaal!) Aber geändert hat sich das Verhältnis der Familienmitglieder zueinander: Nicht mehr Dominanz und Unterordnung, sondern Partnerschaft zeichnet es aus. Wir alle müssen lernen, daß echte Partnerschaft, gelebte und nicht nur gesprochene Partnerschaft, ein äußerst schwieriger Weg ist. Dies gilt nicht nur für das Privatleben, sondern auch für die Berufswelt, auch für die Politik: Wir haben partnerschaftliche Entscheidungen zu begünstigen, zu akzeptieren und durch politische Rahmenbedingungen abzusichern. Meine Damen und Herren, wie selten in anderen Bereichen der Politik, so findet sich, wie ich bisher dachte, in der Frauenpolitik relativ viel Übereinstimmung und Zusammenarbeit, zwar nicht immer zwischen Männern und Frauen, aber doch zwischen den verschiedenen Frauen untereinander. Wir Frauen waren immer dann erfolgreich, wenn wir solidarisch gehandelt haben. Dies war so bei der Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs, bei der Änderung des Eheund Familienrechts und u. a. auch bei der Enquete Kommission Frau und Gesellschaft" des Deutschen Bundestags, deren über hundert Empfehlungen zu über 90 % gemeinsam formuliert und getragen wurden. Solidarisches Verhalten und weite Übereinstimmung im Interesse der Frauen, im Interesse der Familien und der menschlichen Zukunft unserer Gesellschaft ist eine Herausforderung, der sich Frauen und Männer immer wieder neu stellen müssen. Frauen - und Familienpolitik hat einen hohen Stellenwert. Dieser Stellenwert ist um so höher, je mehr es uns gelingt, diese Politik möglichst in Konsens zu betreiben, wie dies in den letzten Wochen bei den Verhandlungen über die Rentenstrukturreform geschehen ist, als es gelang, für Frauen entscheidende Verbesserungen durchzusetzen (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Wer hat das denn durchgesetzt?) wie etwa die Ausweitung der Kindererziehungszeiten auf drei Jahre oder die Ausweitung der Berücksichtigungszeiten auf zehn Jahre. Hoffentlich gelingt es auch, in ähnlich sachlicher Weise derzeit noch nicht ganz gelöste Probleme bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade auch bei jüngeren Menschen lösen zu helfen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Beschlüsse zur Rentenstrukturreform passen sich nahtlos ein in die Politik zugunsten der Frauen, Männer und Kinder, wie sie von dieser Bundesregierung in den letzten Jahren betrieben wurde: mit dem Erziehungsgeld für Frauen oder Männer, mit dem Erziehungsurlaub mit Beschäftigungsgarantie für Mütter oder Väter; zwei Regelungen, in denen zum erstenmal in der Geschichte Deutschlands nicht nur Frauen in der Familie und Frauen im Beruf gleichbehandelt werden, sondern zugleich die Männer mit den Frauen gleichgestellt werden.

17 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Bundesminister Frau Dr. Lehr Erinnert sei weiter an die Anerkennung von Erziehungszeiten und an die Verkürzung der Wartezeiten in der Rentenversicherung von 15 auf 5 Jahre, welche Millionen Frauen einen eigenen Rentenanspruch gegeben hat. (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeord neten der FDP) Erinnert sei an die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Hinterbliebenenversorgung, an die Einrichtung der Bundesstiftung Mutter und Kind", die bislang Frauen geholfen hat, (Repnik [CDU/CSU]: Alles unter der Regie rung Kohl, nicht unter den Sozialdemokra ten! Gegenruf des Abg. Dr. Vogel [SPD]: Erst beschimpft er die FDP, dann beschimpft er uns!) an die entscheidenden steuerlichen Erleichterungen für alleinerziehende Mütter und Väter, an die Verbesserung des Versorgungsausgleichs (Zuruf von den GRÜNEN: Erhöhen Sie lieber das Kindergeld! Weitere Zurufe) Präsidentin Dr. Süssmuth: Ich denke, das Wort hat zur Zeit die Bundesministerin. Frau Dr. Lehr, Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit: Weiter erinnere ich an die verbesserten Rahmenbedingungen für Teilzeitarbeit, an die gesetzliche Verbesserung des Zugangs von Frauen zu beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen und schließlich an das Sonderprogramm Wiedereingliederung in den Beruf". Mit diesen Maßnahmen ist sicher mehr Gerechtigkeit für Frauen und Männer geschaffen worden. Frauenpolitik kreist um das Problem, wie die Gleichberechtigung in die Realität, in die soziale Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Ich sehe hier vor allem folgende Schwerpunkte: eine Neubewertung der Arbeit im familiären und sozialen Bereich, überzeugende Maßnahmen, um Familie und Beruf besser miteinander zu verbinden, (Beifall der Abg. Frau Würfel [FDP]) mehr Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Frauenpolitik der Bundesregierung orientiert sich an den politischen und gesellschaftlichen Notwendigkeiten, die Wahlfreiheit für Frauen und Männer zu erweitern. Die SPD hat den Entwurf eines Gleichstellungsgesetzes, die GRÜNEN haben den eines Antidiskriminierungsgesetzes vorgelegt. Beide Gesetze werden in den Ausschüssen noch eingehend beraten werden, und darum beschränke ich mich hier auf wenige Anmerkungen: - Solche Gesetzentwürfe vermitteln zunächst den Eindruck, als seien alle Schwierigkeiten, die die Gleichberechtigung behindern, mit einem Gesetz zu lösen. (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Das be hauptet ja kein Mensch!) Davor muß ich warnen. (Zuruf von der SPD: Unter Ihrem Niveau!) Beim Gleichstellungsgesetzentwurf der SPD vermisse ich etwas das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten, wenn es darum geht, gleiche Chancen auch für diejenigen Frauen und Männer zu schaffen, die sich der Aufgabe in der Familie widmen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich sehe eine wichtige Aufgabe darin, die Situation derer zu verbessern, die sich auch in den Familien engagieren. Hier gibt es gewiß noch einiges zu tun. (Beifall der Abg. Frau Würfel [FDP]) Der Entwurf der GRÜNEN zum Antidiskriminierungsgesetz würde vor allem zu mehr Bürokratie führen, zu einer rein formalen Gleichberechtigung. (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: Das wäre ja schon mal was!) Im übrigen hätte die geforderte mechanische 50-% Quote vor dem Bundesverfassungsgericht wohl kaum Bestand. Ich sehe daher die Gefahr, daß dieser Weg von der Wahlfreiheit weg und hin zur verordneten Lebensplanung führt. (Frau Unruh [GRÜNE]: Ach Gott, ach Gott!) Mehr Bürokratie und mehr Überwachung bringen die Gleichberechtigung gewiß nicht weiter. (Beifall bei der CDU/CSU Frau Adler [SPD]: Legen Sie einmal Ihre ideologischen Scheuklappen ab!) Doch notwendig ist sicherlich eine Änderung einzelner Gesetze und Bestimmungen. Ich denke da an das arbeitsrechtliche EG-Anpassungsgesetz, an die Richtlinie Frauenförderung im öffentlichen Dienst, (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: macht ihr es denn endlich?) Wann an mehr Teilzeitarbeit und Beurlaubungen im öffentlichen Dienst, an eine wirkungsvolle Frauenförderung, auch dann, wenn es um Gremienbesetzungen geht. In all diesen Bereichen wird bereits gearbeitet. Es ist aber noch manches zu tun. Hierauf sollten wir uns gemeinsam konzentrieren. Trotzdem halte ich die vorgeschlagene Quotierungsregelung im öffentlichen Dienst für den falschen Weg. (Dr. Vogel [SPD]: Vorläufig noch! Frau Unruh [GRÜNE]: Warum das denn? Frau Matthäus-Maier [SPD]: Die kommt mit zehn Jahren Verspätung!) Ich sehe die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als die frauen- und familienpolitische Herausforderung der 90er Jahre. Noch vor einer Generation lautete für die meisten jungen Mädchen die Frage: Familie oder Beruf? Heute lautet sie: Wie kann ich Familie und Beruf miteinander vereinbaren? (Frau Adler [SPD]: Das darf keine Frage sein!) Beruf und Familie sind heute sich ergänzende Lebensbereiche. (Beifall der Abg. Frau Würfel [FDP])

18 9364 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Bundesminister Frau Dr. Lehr Jedes Mädchen erhält heute eine gute Schuldbildung, fast alle eine gute berufliche Ausbildung. Die meisten von ihnen unterbrechen wegen der Geburt der Kinder den Beruf, um später dorthin zurückzukehren. Aber bei dem Versuch, ins Erwerbsleben zurückzukehren, begegnen sie oft Schwierigkeiten und mannigfachen Benachteiligungen. Fehlende Kontakte zur Arbeitswelt, mangelnde berufliche Erfahrung, eine berufliche Qualifikation, die dann nicht mehr dem neuesten Stand entspricht, ein geringes Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen, mangelndes Verständnis bei einigen Arbeitgebern, all dies sind Faktoren, welche Frauen die Rückkehr in den Beruf erschweren. Dies gilt besonders bei längerer Unterbrechung, längerer Familienphase. 88 % der Frauen unter 30 Jahren, die kleine Kinder haben und zur Zeit ihre Berufstätigkeit unterbrochen haben, sind der Meinung, daß Familientätigkeit für sie kein lebenslanger Beruf sei. Sie planen für die Zeit, wenn die Kinder herangewachsen sind, eine Rückkehr. Ein Teil dieser Frauen wird dann bereits in den Vierzigern sein und damit noch die Hälfte ihres Lebens vor sich haben. Doch wir haben auch an jene Frauen zu denken, die, obwohl sie Kinder haben, aus finanziellen Gründen erwerbstätig sein müssen, (Frau Unruh [GRÜNE]: Wo die Männer ar beitslos sind!) wie auch an jene, die gerne berufstätig sein wollen. Wir wissen nämlich: Jüngere Frauen unterbrechen ihre Berufstätigkeit seltener und kürzer. Es ist auch Tatsache, daß leider fast jede dritte Ehe, die heute geschlossen wird, scheitert. (Frau Unruh [GRÜNE]: Warum wohl?) Auch diese Tatsache zeigt die Notwendigkeit, daß jüngere Frauen heutzutage einen Beruf haben müssen, auch wenn sie ihn vorübergehend nicht ausüben. (Beifall bei Abgeordneten der FDP Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Sehr richtig!) Viele der geschiedenen Frauen sind auf unsere Hilfe für einen neuen beruflichen Anfang angewiesen. Ein anderes Thema, das mich bedrückt, ist die zu hohe Zahl der Schwangerschaftsabbrüche. Schwangerschaftsabbruch ist Tötung ungeborenen Lebens das habe ich gemeint und nicht Mord. (Beifall bei der CDU/CSU) Schätzungen besagen, daß etwa Schwangerschaften pro Jahr abgebrochen werden. Die Frauen, oft alleine gelassen, sehen häufig keine Zukunftsperspektive und können sich dann zu einem Ja zum Kind" nicht durchringen. Auch wenn Erziehungsgeld und die Bundesstifung Mutter und Kind" ihnen über die erste Zeit hinweghelfen, so bleibt die - weitere Zukunft für sie häufig ungewiß, wenn nicht durch eine eigene Berufstätigkeit ihre Lebensgrundlage sichergestellt werden kann. Dazu bedarf es vieler flankierender Maßnahmen. Hierzu zähle ich: finanzielle Unterstützung, die Erleichterung der Wiedereingliederung in den Beruf durch die Unternehmen, Maßnahmen im Weiterbildungsbereich durch das Arbeitsförderungsgesetz. Darüber hinaus kommt es entscheidend darauf an, das Angebot an Maßnahmen für jene Kinder, die außerfamiliär betreut werden, so auszubauen, daß nicht nur Betreuung, sondern auch eine optimale Förderung ihrer Entwicklung ermöglicht wird. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Vor diesem Hintergrund ist die Frage der Ganztags einrichtungen wichtig. Es geht nicht darum, ein flächendeckendes Angebot zu schaffen, sondern darum, Angebot und Nachfrage etwas ausgeglichener zu gestalten. (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD) Doch es sind nicht nur die mangelnden Plätze, die der Fortführung der beruflichen Tätigkeit von Müttern jüngerer Kinder im Wege stehen: Nach den Erkenntnissen führender Kinderpsychologen und Kinderpsychiater ist es keineswegs wissenschaftlich gerechtfertigt, diesen jungen Müttern ein schlechtes Gewissen zu schaffen oder die spätere Fehlentwicklung von Kindern solcher Mütter an die Wand zu malen. (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD) Jetzt darf ich zitieren: Wer die internationalen Verhältnisse im Bereich der außerfamiliären Kindererziehung kennt, kann die Diskussion bei uns kaum nachvollziehen: (Beifall bei der SPD) Es gibt kein vergleichbares Land mit einem vergleichbar geringen Angebot an außerfamiliärer Kinderbetreuung. So Rita Süssmuth (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD) Meine Damen und Herren das rote Licht leuchtet, in den Komplex der Wiedereingliederung gehören natürlich die Forderungen nach flexiblen Arbeitszeiten und anderes mehr. Lassen Sie mich schließen: In der Absicherung der Wahlfreiheit von Männern und Frauen und der Schaffung entsprechender Voraussetzungen sehe ich eine Hauptaufgabe meiner Politik in den nächsten Jahren. Als unverzichtbar halte ich auch das möchte ich hier noch sagen eine Erhöhung des Kindergelds ab dem zweiten Kind und eine Verlängerung des Erziehungsurlaubs. Über beide Maßnahmen werden wir noch in diesem Frühjahr entscheiden. Meine Damen und Herren, ich rechne mit Ihrer konstruktiven partnerschaftlichen Mitarbeit und bitte um Ihre Hilfe, damit wir diese Ziele gemeinsam erreichen zum Wohle der Kinder, zum Wohle der Frauen und zum Wohle der Männer. Danke schön. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

19 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar Präsidentin Dr. Süssmuth: Das Wort hat die Abgeordnete Frau Schmidt. Frau Schmidt (Nürnberg) (SPD): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Kolleginnen! Frau Ministerin! Ehrlich gesagt war ich heute ein bißchen aufgeregt, weil ich keine Ahnung hatte, was und wie Sie es sagen werden. Ich stelle fest: Zur Aufregung war kein Anlaß. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN sowie der Abg. Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]) Ich war mir nicht sicher, ob ich jetzt, wie man so schön sagt, draufhauen soll oder nicht. Ich habe mich schon vorher, bevor ich diese Rede hörte, entschieden, nicht draufzuhauen; denn Prügel bekommen Sie von Ihrer eigenen Fraktion derzeit mehr als genug. (Beifall bei der SPD Seiters [CDU/CSU]: Aber heute war es viel Beifall!) Daß ich keine Vorstellung davon hatte, was Sie sagen werden, liegt an der erstaunlichen Tatsache, daß die Regierung und die Koalitionsfraktionen zu dem Thema Gleichstellung von Frau und Mann im Erwerbsleben trotz Ankündigungen schon seit drei, vier, fünf Jahren nichts, aber auch gar nichts vorzuweisen haben: (Frau Pack [CDU/CSU]: Das ist die glatte Unwahrheit!) kein Gesetz, keinen Antrag, gar nichts. (Beifall bei der SPD) Sie, Frau Ministerin, haben mühsam versucht, das zu kaschieren, und sich in Allgemeinplätze geflüchtet. Die Zeit der Situationsbeschreibungen, liebe Kollegen, und die Zeit der Fragestellungen ist längst vorbei. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN) Die Zeit der Lösungen ist nämlich endlich gekommen. Wenn Ihnen heute die SPD-Fraktion den Gesetzentwurf zur Gleichstellung von Frau und Mann im Beruf vorlegt, sehen Sie, daß wir damit bereits 1989 und nicht, wie vorgesehen, erst 1990 Aufgaben der Regierung übernehmen. (Beifall bei der SPD) Wir wollen mit diesem Gesetzentwurf nicht nur Benachteiligungen abschaffen, wie es sie für Frauen immer noch und wieder neu gibt, sondern wir wollen damit dem Gleichstellungsgebot des Grundgesetzes nachkommen und Frauen aktiv fördern. Dieser Gesetzentwurf räumt mit ein paar liebgewordenen Vorstellungen auf, z. B. mit der Vorstellung, Gleichstellung im Beruf sei zum Nulltarif zu haben, die qualifizierten Frauen würden sich schon von selbst durchsetzen und die, die keine Karriere machten, seien nicht qualifiziert, z. B. mit der Vorstellung, Gleichberechtigung sei schon erreicht, wenn keine offensichtliche Benachteiligung vorliege, z. B. mit der Vorstellung, daß Gleichstellung im Beruf bei unveränderten Strukturen des Arbeitslebens möglich sei. Diese Vorstellungen berücksichtigen die heute vorhandenen unterschiedlichen Lebensumstände von Frauen und Männern nicht. Sie berücksichtigen nicht, daß jede Frau mit Kindern zusätzlich einen zweiten Beruf hat, ob sie diesen nun gleichzeitig mit ihrem bezahlten Beruf oder nacheinander ausübt. Sie berücksichtigen nicht die Tatsache, daß Männer nach wie vor die gesamte unbezahlte Arbeit in großer Mehrheit den Frauen überlassen. Wir versuchen mit unserem Gesetzentwurf, diese Tatsachen zu berücksichtigen und sie zu verändern. Wir wollen mit unserem Gesetz zur Gleichstellung von Frau und Mann im Erwerbsleben die Trennung in dieser Gesellschaft hier die bezahlte Erwerbsarbeit und dort die unbezahlte Arbeit für Familien ein Stück aufheben. (Beifall bei der SPD) Wir sollen konkret erreichen, daß diese unbezahlte Arbeit nicht nur berücksichtigt, sondern daß sie anerkannt wird, (Beifall der Abg. Frau Würfel [FDP]) wenn es um Aufstieg und Karriere im Beruf, wenn es um Berücksichtigung des Dienstalters und bei Einstellungen geht, wenn es um die Betreuung kranker Kinder geht, wenn es um den Wunsch oder die Notwendigkeit geht, Teilzeitarbeit nachzugehen. Alle reden von Wahlfreiheit zwischen Kindern und Beruf, alle reden von Vereinbarkeit von Kindern und Beruf für Frauen und fügen dann hastig und ein bißchen verlegen hinzu: und für Männer. Auch wir reden von Wahlfreiheit und Vereinbarkeit. Dabei wissen wir aber, daß diese Wahlfreiheit für Frauen und Männer nur möglich ist, wenn es auch eine wirtschaftliche Gleichstellung gibt. Hier bei uns ist das Gegenteil der Fall. Die Schere zwischen den Einkommen von Frauen und Männern öffnet sich wieder und immer weiter. (Dr. Vogel [SPD]: Leider!) Frauen verdienen durchschnittlich ein Drittel weniger als Männer. So kann es keine wirkliche Wahlfreiheit geben, und so ist von vornherein klar, wer aus dem Erwerbsleben vorübergehend oder ganz ausscheidet. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN) Daß dies auch anders geht, das zeigen uns die Schweden. Dort hat eine zehnjährige Kampagne der Gewerkschaften zu annähernd gleichen Durchschnittseinkommen von Frauen und Männern geführt. Damit hat sich auch die Verteilung der bezahlten Arbeit zwischen Männern und Frauen positiv verändert. Und was haben wir? Unverbindliche Frauenförderpläne in der Zuständigkeit nein, nicht der Frauenministerin des Bundesinnenministers. Und was haben wir? Eine gut gemeinte Anzeigenkampagne, zu der Frau Lehr sagt ich zitiere: Zum Erreichen von Gleichberechtigung ist mehr nötig als Gesetze. Richtig, richtig. Das heißt: Gesetze und vieles darüber hinaus sind nötig.

20 9366 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Schmidt (Nürnberg) Sie selbst, die Frauenvereinigung der CDU im Bundestag, hat vor der Wahl 1987 gefordert: Absicherung der Teilzeitarbeit und qualifizierte Teilzeitbeschäftigung für Frauen und Männer wir haben sie in unserem Gesetzentwurf. Verbindliche Frauenförderung im öffentlichen Dienst wir haben sie in unserem Gesetzentwurf. (Frau Krieger [GRÜNE]: Und was ist mit der Privatwirtschaft? Das ist doch viel interessan ter!) Verbesserung der Situation Alleinerziehender wir haben sie in unserem Gesetzentwurf. Wiedereingliederung und rechtliche Rahmenbedingungen dafür wir haben sie in unserem Antrag. Verschärfung des arbeitsrechtlichen EG-Anpassungsgesetzes, angekündigt vor mehr als drei Jahren wir haben es in unserem Gesetzentwurf. Sie haben versprochen, wir haben gehalten! (Beifall bei der SPD) Wir verschärfen das arbeitsrechtliche EG-Anpassungsgesetz. Wir bevorzugen die Frauen auf allen Funktionsebenen und in allen Laufbahngruppen, in denen sie unterrepräsentiert sind, so lange, bis ihre Unterrepräsentanz abgebaut ist. Dabei ist Bevorzugung der dringend notwendige Abbau von Benachteiligung. Das bedeutet, meine lieben Kollegen: Wir wollen die Quote im öffentlichen Dienst als Vorreiterfunktion. Wir wollen aktive Frauenförderung, wie sie Ernst Benda für nicht nur verfassungsgemäß, sondern sogar für verfassungsrechtlich geboten hält. Das ist verbindliche Frauenförderung, die nicht erst meinen Urenkelinnen die berufliche Gleichstellung bescheren wird, sondern die Chance der Generation unserer Töchter vergrößern wird. Wir schaffen die Versicherungsfreiheit für 450-DM- Arbeitsverhältnisse mit diesem Gesetz ab und bereiten damit dem Skandal von 2,3 Millionen derartiger Arbeitsverhältnisse, die Frauen vollkommen ungesichert lassen, ein Ende. (Beifall bei der SPD) Der Handlungsbedarf in dieser Frage wird von allen Parteien dieses Bundestags bestätigt. Wir handeln. Wir verändern das Betriebsverfassungs- und das Personalvertretungsgesetz und verstärken die Mitwirkungsmöglichkeiten in den Betrieben für Frauen. Wir verankern die Gleichstellungsbeauftragten in den Behörden und sichern ihre Kompetenzen und ihre Ausstattung und machen auch dort mit der Unverbindlichkeit ein Ende. Wir schaffen das sogenannte Beschäftigungsförderungsgesetz mit diesem Gesetzentwurf ab, (Beifall bei der SPD) das Frauen im gebärfähigen Alter zur disponiblen Masse auf dem Arbeitsmarkt macht. Wir verbessern die finanzielle Situation für Alleinerziehende. Wir wollen private Arbeitgeber - bei der Auftragsvergabe der öffentlichen Hand bevorzugen, wenn sie nachweisbar in ihren Betrieben Frauenförderung betreiben. Damit hier keine Mißverständnisse auftreten: dies natürlich nur, wenn die Angebote ansonsten gleichwertig sind. Frauen zu beschäftigen, Frauen Karrierechance einzuräumen ist nämlich kein zusätzlicher Kostenfaktor, sondern eine Frage der Einsicht, des Nachdenkens und der Phantasie. Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen, unser Gesetzentwurf macht ebenso klar, daß wir Frauen überhaupt nicht vorschreiben wollen, wie sie leben sollen. (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr gut! Das lassen die sich nämlich nicht mehr vor schreiben!) Lassen Sie mich an dieser Stelle sagen, daß ich mich über die in der Union geführte Diskussion nur wundern kann, wie über Frauenpolitik und den Vorschlag von Frau Ministerin Lehr diskutiert wird, Kinderbetreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige zu schaffen. (Frau Pack [CDU/CSU]: Nein! Da geht es nur um die Kindergartenplätze! Bitte unterschei den Sie das!) Es ist doch wohl unbestritten, daß bei uns in der Bundesrepublik ein erheblicher Teil der Frauen nach der Inanspruchnahme des Elternurlaubs an den Arbeitsplatz zurückkehrt, weil sie es wollen oder weil sie es müssen. Diese Mütter brauchen eine vernünftige und den Bedürfnissen der Kinder angemessene Betreuung. Wir sind Sie haben es richtig zitiert Schlußlicht in ganz Europa. (V o r s i t z : Vizepräsidentin Renger) Nun versuchen einige Kollegen in der Union, diesen Müttern ein schlechtes Gewissen einzureden Sie haben es gesagt oder und das halte ich für viel schlimmer ein Leitbild zu geben, wie Mütter zu sein haben. Es wäre vernünftiger, die Väter zu ermuntern, ihre erwerbstätigen Frauen stärker zu entlasten und ihrer Vaterrolle gerechter zu werden. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP) Genauso falsch wie die von Ihnen geführte emotionale Diskussion über Möglichkeiten der Betreuung von Kleinstkindern ist es, ein Lebensmodell der durchgängigen Erwerbstätigkeit von Vätern und Müttern zu propagieren und hier z. B. den vielen Müttern, die ihre Erwerbstätigkeit für einen Zeitraum aufgeben, einzureden, sie seien nur" Hausfrauen und damit etwas Minderwertiges, und den wenigen Vätern, die dies ebenfalls tun, sie stünden unter dem Pantoffel und wären Waschlappen. (Frau Limbach [CDU/CSU]: Es war noch im mer Sozialistenpolitik, so zu reden!) Nein, wir wollen kein Leitbild vorgeben, sondern mit unserem Gesetzentwurf dazu beitragen, daß Frauen ihre Lebensplanung ohne erhebliche Nachteile durchführen können. Wir tun das mit diesem Gesetzentwurf ganz konkret, indem wir Teilzeittätigkeiten absichern, indem wir Arbeitszeitsysteme, die ausschließlich im Interesse der Arbeitgeber liegen, wie KAPOVAZ, Jobsharing und ähnliche, beschränken. Derartige Arbeitszeitsysteme lassen genauso wenig wie Sonntagsarbeit die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf zu. (Beifall bei der SPD)

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