Aktuelle Informationen zu Schadschmetterlingen und anderen tierischen Schaderregern an Gehölzen

Transkript

1 Aktuelle Informationen zu Schadschmetterlingen und anderen tierischen Schaderregern an Gehölzen

2 Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)

3 Larven / Puppe

4 Nest im Winter bzw. Frühjahr Deutschland, Rheinland-Pfalz, Mendig, Autobahnböschung, 1. April 2005 (Foto: Herbert Stern)

5 Kahlfraß im Mai

6 Goldafter an Bergahorn Kahlfraß

7 Entwicklungsverlauf Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) Eiablage in länglichen Gelegen an Blätter oder Stämme, werden vom Weibchen mit braunen Haaren vom Hinterleib bedeckt ab Mitte August geselliger Naschfraß bis Ende Oktober Bau des Gespinstes (Schutz bei schlechtem Wetter im Herbst) bei starkem Befall erneuter Kahlfraß Bekämpfungstermin für Bt-Präparat im August (aber 17 Flächen beachten) Überwinterung im Gespinst Bekämpfung Schnitt Larven kommen bei schönem Wetter im April hervor, Fraßtätigkeit

8 Bekämpfungsmaßnahmen mechanische Bekämpfung Schnitt im Winter chemische Bekämpfung in der Baumschule Dimilin 80 WG (Diflubenzuron) Zierpflanzen Dipel ES (Bacillus thuringiensis) Laubgehölze

9 Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)

10 Eichenprozessionsspinner 1826 erstmals nachgewiesen erstes Massenauftreten in Süddeutschland Beschreibung kleiner unscheinbarer Schmetterling, welcher für Menschen ungefährlich ist Weibchen legen bis zu 300 Eier im Kronenbereich der Eichen ab und tarnen sie mit grauer Afterwolle Raupen schlüpfen zur Zeit des Blattaustriebes und durchlaufen 6 Stadien Larven leben in geselligen Familienverbänden Falter und Larven sind nachtaktiv Wanderungen in ein- bis mehrreihigen Prozessionen Larven legen arttypische Gespinstnester an

11 Eichenprozessionsspinner ab 3. Larvenstadium werden Brennhaare entwickelt, enthalten das Nesselgift Thaumetopein allergieauslösend Anzahl und Länge der Brennhaare nehmen mit jeder Häutung zu Wirkung der Haare kann bis zu 12 Jahre anhalten Brennhaare können mit dem Wind verbreitet werden verbleiben auch am Baum, wenn die Falter bereits geschlüpft sind

12 Eichenprozessionsspinner Eiablage als längliche Platten an ein- bis zweijährigen Trieben Raupen sind am Anfang grau und zeigen später eine breite dunkle Rückenlinie fressen zunächst an austreibenden Knospen Lochfraß der Blätter ab L5 Anlage von Gespinstnestern am Stamm, in Astgabelungen dienen den Raupen als Übernachtungsplatz von hieraus ziehen die Raupen in Prozessionen, zu Beginn einzeln hintereinander, später auch nebeneinander, auf Nahrungssuche. Verpuppung erfolgt in den Raupennestern und dauert 3-6 Wochen

13 Biologie insgesamt 6 Larvenstadien, Puppenruhe 3-6 Wochen bzw. Diapause 1-2 Jahre Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll l ll lll Falter Ei Ei Larven Puppe

14 Gegenmaßnahmen Eine chemische Bekämpfung ist bis zum 2. Larvenstadium mit den zum jeweiligen Zeitpunkt zugelassenen Mitteln möglich. Eine mechanische Bekämpfung (durch Absaugen der Nester) ist möglich, sollte aber von entsprechenden Spezialfirmen durchgeführt werden.

15 Symptome beim Menschen nach Hautkontakt nach Einatmen von Gifthaaren mechanische Reizung der Haut und der Schleimhäute pseudoallergische Reaktionen auf den Giftstoff juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen (Lepidopterismus, Raupendermatitis) Entzündungen der Augenbindehaut Reizungen im Rachen, Halsschmerzen, Husten (Bronchitis-ähnlich), evtl. asthmatische Beschwerden Symptome können mehrere Wochen andauern bei Auftreten stärkerer Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden

16 Eichenprozessionsspinner

17 Bekämpfungszeitpunkt Eichenaustrieb mindestens Mausohrgröße im gesamten Bestand Raupenstadium: möglichst frühzeitig, vor Ausbildung der Brennhaare

18 Bekämpfung Bekämpfung des Prozessionsspinners zur Vermeidung gesundheitlicher Schäden durch Allergie auslösende Raupenhaare = Biozideinsatz Präparate unter baua.de Bekämpfung des Prozessionsspinners zur Abwehr von flächigem Kahlfraß und Absterben von Forst-/Baumbeständen =

19 Gespinstmotte

20

21 Blausieb

22

23 Weidenbohrer

24

25 Weidenbohrer keine chemische Bekämpfung möglich

26 Buchsbaumzünsler

27 Buchsbaumzünsler

28 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!