25 Jahre Zusammenarbeit UCLV - OvGU
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18 Pressemeldungenn Die II. Internationale Maschinenbaukonferenz COMEC 2002 fand Mitte November vergangenen Jahres an der Universidad Central «Marta Abreu» de Las Villas (UCLV) in Santa Ciara, Kuba, gemeinsam ausgerichtet von den Maschinenbaufakultäten der UCLV und der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg, statt. Beide Fakultäten verbindet eine langjährige und intensive Zusammenarbeit. Die Schirmherrschaft über die Konferenz hatte das Hochschulministerium der Republik Kuba übernommen. Unsere Universität beteiligte sich an der inhaltlichen Planung der Konferenz, der Erstellung und der Verbreitung des Call for Paper sowie der Gewinnung von Referenten in Europa und Asien. Erstmals konnte auch ein l(ollege aus Japan, Prof. Shuichi Sakamoto aus Niigata, als Referent gewonnen werden. Von unserer Universität nahmen acht Wissenschaftler aus drei Fakultäten (Maschinenbau, Verfahrens- und Systemtechnik und Informatik) aktiv teil und stellten insgesamt zehn Referate. Die Konferenz ist dreisprachig angelegt: Spanisch,allternativ Englisch bzw. Deutsch mit Si multanübersetzung, wobei an dieser Stelle Prof. Norge Coello Machado ein besonderer Dank gebührt. Gleiches gilt für die sehr gute Organisation der Veranstaltung durch unsere kubanischen Kollegen. Prof. Lutz Wisweh (Fakultät für Maschinenbau) als Mitglied des Organisationskomitees und Gastprofessor an unserer kubanischen Partneruniversität UCLV widmete sich in seinem Plenarvortrag den neuen Anforderungen an Qualität und Qualitätsmanagement. Die inhaltlichen Schwer punkte der sich anschließenden Sek tionen betrafen die Gebiete Produktionstechnik, Industrielle Thermoener- welt, Qualität und Messtechnik sowie erstmalig die Logistik. Die wissenschaftlichen Beiträge wurden auf CD- ROM (ISBN-Nr ) veröffentlicht. Fragen der Ausbildung Prof. Helmut Tschöke vertrat unsere Fakultät für Maschinenbau zusätzlich in zwei Podiumsdiskussionen. Die erste Diskussionsrunde widmete sich Fragen der Energieerzeugung, die zweite Fragen der universitären Ausbildung, in der die Ausbildungskonzepte im Maschinenbau aus Deutschland, Kuba, Spanien, Mexiko, Nicaragua u. a. vergleichend gegen über gestellt wurden. Mit über 120 Tagungsteilnehmern und Referenten, davon 40 ausländische Teilnehmer und Referenten aus 16 Ländern, hat diese Konferenz nicht nur die enge Kooperation beider Uni versitäten symbolisiert, sondern speziell im lateinamerikanischen Raum ein großes Echo gefunden. Die Referenten kamen aus Kuba und Deutschland und zudem aus Mexiko, Peru, Venezuela, Chile, Nicaragua, Brasilien, Kolumbien, Argentinien, den USA und Kanada, aus Spanien, Portugal und Dänemark sowie aus Japan. Neben dem Austausch wissenschaftlicher und praktischer Erfahrungen ergaben sich am Rande der Konferenz sowie in den Arbeitskreisen und bei den Rundtischgesprächen zahlreiche neue Kontakte. Die III. Internationale Maschinenbaukonferenz COMEC wird im November 2004 wiederum in Santa Clara stattfinden. Weitere Informationen dazu in Kürze auf der Uni- Homepage ( de/ifq/ausland/comec 2004.html) bzw. von Prof. Lutz Wisweh burg.de). Von der kubanischen Seite besteht der Wunsch, die Zusammenarbeit auch auf andere Fakultäten unserer Universität auszudehnen. Hierzu sol len in den nächsten Wochen weitere Gespräche stattfinden. Dr. Elke Glistau Die Magdeburger Delegation mit der Dekanin der Fakultät für Maschinenbau, Dra. Guiselda Fernandez Levy (vorn 2. v. Ii.), der UCLV. Photos: privat Anmerkung der Redaktion: In den nächsten beiden Ausgaben des Uni-Reports werden Berichte über die Tätigkeit von Gastdozenten sowie über die kubanische Partneruniversität selbst zu lesen sein. Original erschienen im Uni-Report. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ausgabe 2. Februar Seite 6 59
19 Erste Doktoranden von der Universidad Central Marta Abreu de Las Villas in Santa Clara kamen 1970 nach Magdeburg Kubanische Partneruniversität in Santa Clara wurde 50 Nicht nur unsere Universität blickt auf eine 50-jährige Bilanz in Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung zurück. Auch die Universidad Central Marta Abreu de Las Villas (UCLV) in Santa Clara in Kuba, mit der uns eine mehr als 20-jährige vertragliche Zusammenarbeit verbindet, beging bereits im vergangenen Jahr das 50- jährige Jubiläum der Ausbildung von Studenten. Zu diesem Zeitpunkt weilten Dr. Elke Glistau, Dr. Steffen Wengler und Prof. Dr. Lutz Wisweh als Gastdozenten an der UCLV und hatten die Gelegenheit, an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilzunehmen und per Video die Grußworte des Rektors, Prof. Klaus Erich Pollmann, zu überbringen. Blick in die Geschichte Einer der ersten Rektoren der kubanischen Universität ließ aus diesem Anlass die historische Entwicklung des Hochschulwesens und die der UCLV noch einmal Revue passieren: In Kuba, dem einstigen 17. Kolonialstaat Spaniens erfolgte im Jahre 1511 die Gründung der ersten Stadt. Die Spanier hatten allerdings kein Interesse, eine Universität in Kuba zu errichten und begrenzten auch die Schulausbildung auf die spanische Sprache und Religion. Gegen den Widerstand Spaniens, aber mit Zustimmung des Papstes wurde schließlich im Jahre 1728 die erste kirchliche Universität in Havanna gegründet. Die päpstliche Zustimmung erfolgte unter der Maßgabe, nur Medizin und Philosophie zu unterrichten. Die spätere Einführung der Physik in die Lehre gegen den Willen Spaniens verunsicherte die Spanier. Das Schlagwort Cuba libre tauchte als Synonym des universitären Reformismus auf. Nach 1871 entwickelte José Martí neue Reformen für das Bildungsund Hochschulwesen mit dem Ziel der Gründung weiterer Universitäten und der Abschaffung bestimmter Studienprivilegien. Sein Ziel war es, die Besten zum Studium an die Universitäten zu schicken. Durch ihn und General Máximo Gómez begann 1895 der Unabhängigkeitskampf der 1898 zur Unabhängigkeit Kubas führte. In den Folgejahren war Kuba durch die Politik und Wirtschaft der USA geprägt. Im März 1952 begann durch einen Militärputsch die Diktatur von Batista. Unter dem Druck der kubanischen Studenten wurde in Santiago de Cuba die Universidad de Oriente und in Santa Clara die Zentraluniversität (UCLV) gegründet. Die Universitäten von Havanna, Santiago und Santa Clara entwickelten sich jedoch recht bald zu Keimzellen des Aufstandes gegen Batista. Das führte noch vor der Revolution zur Schließung der drei Universitäten. Nach der Revolution wurde 1962 das Hochschulwesen vollständig reformiert. Die ersten Doktoranden aus Santa Clara kamen 1970 nach Magdeburg. Nur wenig später nahmen die ersten Wissenschaftler an Foto mit Videoübertragung Per Video übermittelte Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann anlässlich des 50. Jahrestages der Universidad Central de Las Villas in Santa Clara Grußworte ins ferne Kuba. Photo: privat einer Tagung in Magdeburg teil wurde der Universitätsvertrag zwischen beiden Universitäten unterzeichnet. In den Folgejahren entwickelte sich ein reger Austausch von Hochschullehrern und Wissenschaftlern zwischen beiden Universitäten. Zahlreiche Doktoranden der Partneruniversität promovierten in der Folgezeit in Magdeburg und viele von ihnen sind heute als Hochschullehrer, in leitenden Funktionen der Industrie und in Ministerien in Kuba tätig. Durch Nutzung eines DAAD-Programms zur fachbezogenen Zusammenarbeit mit Hochschulen in Entwicklungsländern konnte seit 1997 die Zusammenarbeit mit unserer Universität reaktiviert und erweitert werden. Die UCLV ist heute mit ca Studenten, davon ca Ausländer, die drittgrößte Universität in Kuba. Perspektivisch wird die Otto-von- Guericke-Universität jungen kubanischen Wissenschaftlern und Hochschullehrern verschiedener Wissenschaftsdisziplinen Möglichkeiten zur weiteren persönlichen Qualifizierung bieten. Ihr Wirken wird unmittelbar zur internationalen Bereicherung der Lehre und Forschung an unserer Universität beitragen. Prof. Dr. Lutz Wisweh Original erschienen im Uni-Report. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ausgabe 5. Mai Seite 3 60
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