Friedrich-Kiel-Forschungen Band 2

Transkript

1 3 Friedrich-Kiel-Forschungen Band 2 Im Auftrag der Friedrich-Kiel-Gesellschaft e.v. und in Verbindung mit dem Archiv der Universität der Künste Berlin herausgegeben von Peter Pfeil und Dietmar Schenk STUDIO VERLAG Sinzig 2011

2 4 Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Münster, und der Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg Bibliografische Information Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Alle Rechte, einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und Einspeicherung in elektronische Systeme sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten Satz: Karen Krukowski Druckerei: Beltz Druckpartner Hemsbach Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier STUDIO VERLAG, Sinzig 2011 ISBN ISSN

3 5 Inhalt Vorwort 7 Wolfgang Sawodny Ein neu aufgefundenes Streichquartett von Friedrich Kiel 9 Beiträge des 4. Friedrich-Kiel-Symposiums Berlin 2010 anlässlich des 125. Todestages des Komponisten Friedbert Streller Ein Kiel scher Hauch von Bach Nachklang einer Berliner Tradition 19 Jutta Kern Carl Graeb und Friedrich Kiel eine Künstlerfreundschaft 29 Cordula Heymann-Wentzel Der Unterricht bei Kiel war etwas ganz Besonderes Friedrich Kiel als Lehrer (nicht nur) am Stern schen Konservatorium 47 Maren Goltz Wilhelm Berger Der Meininger Hofkapellmeister im Schatten Fritz Steinbachs 65 Thomas Karl Beck Carl Adolf Lorenz Keiner und bald Einer? 79

4 6 Andreas Rockstroh Die freien und choralgebundenen Orgelwerke des Kiel-Schülers Max Gulbins 91 Irina Lucke-Kaminiarz Schüler Friedrich Kiels und der Allgemeine Deutsche Musikverein (ADMV) 111 Patrick Dinslage Norwegische Komponisten und ihre Ausbildung an deutschen Konservatorien Rikard Nordraak und sein Lehrer Friedrich Kiel 143 Stefan Keym Kiel versus Urban? Bemerkungen zur Warschauer Kiel-Tradition am Beispiel von Noskowski und Paderewski 157 Autoren und Herausgeber 179 Personenregister 181

5 7 Vorwort Am 13. September 2010 jährte sich zum 125. Mal der Todestag von Friedrich Kiel. Obschon nur halbwegs rund, war dieses Jubiläum für die Friedrich-Kiel-Gesellschaft Anlass genug, einen Veranstaltungsbogen mit Konzerten, Gedenkfeier und einer Tagung zu spannen, der vom Sommer des Jahres bis in den Spätherbst und von Bad Laasphe, Kiels Heimat, bis Berlin reichte. Der wissenschaftliche Termin innerhalb des Jubiläumsprogramms fiel auf den 29. und 30. Oktober An diesen beiden Tagen fand das 4. Friedrich-Kiel-Symposium statt erstmals an der Universität der Künste in Berlin. Dessen Beiträge werden im vorliegenden zweiten Band der Friedrich-Kiel-Forschungen in überarbeiteter Form der Öffentlichkeit vorgelegt. Seit dem vorausgegangenen Symposium im Jahre 2004 war eine Reihe von Forschungen entstanden, deren Bündelung lohnenswert schien. Es wurde kein Themenschwerpunkt gebildet, doch ergab sich eigentlich ganz passend eine Konzentration auf Berlin und Kiels Wirksamkeit als Lehrer. Diese tritt auch in der exemplarischen Betrachtung einzelner Schüler zutage. Gerade das frühe 19. Jahrhundert ist in Berlin bekanntlich eine Epoche der Bach-Rezeption. Friedbert Streller, Leipziger Kantorensohn, spürt in Kiels Kompositionen dem Hauch von Bach nach. Ihn deutet er in seinem die Jahrzehnte wie das Œuvre Kiels durchstreifenden Essay als Nachklang einer Berliner Tradition. Der ganz persönlich gehaltene Beitrag ordnet Friedrich Kiel in die Geschichte der Musikstadt Berlin ein. Die folgenden Beiträge vertiefen diese Perspektive. Jutta Kern behandelt die Freundschaft Kiels mit dem Maler Carl Graeb, den König Friedrich Wilhelm IV. sehr schätzte, und zeichnet so ein Doppelporträt. Cordula Heymann-Wentzel beleuchtet Kiels Lehrtätigkeit vor allem, aber nicht nur am Stern schen Konservatorium der Musik.

6 8 Es folgen Beiträge über Schüler Friedrich Kiels, in denen die Reichweite des Einflusses des Lehrers hervortritt. Wilhelm Berger war als Nachfolger Fritz Steinbachs und Vorgänger Max Regers Meininger Hofkapellmeister; Maren Goltz stellt diese für Berger nicht ganz einfache Konstellation dar. Der Kiel-Schüler Carl Adolf Lorenz prägte, wie Thomas Karl Beck aufzeigt, als Musikdirektor fast ein halbes Jahrhundert lang das Musikleben Stettins. Andreas Rockstroh gibt einen Überblick der Orgelwerke des in Breslau tätigen Komponisten und Organisten Max Gulbins. Irina Lucke-Kaminiarz thematisiert die vielfältigen Beziehungen einiger Kiel-Schüler zum Allgemeinen Deutschen Musikverein (ADMV); ihr Platz inmitten der unterschiedlichen Strömungen wird anschaulich. Die Resonanz Friedrich Kiels machte nicht an den Grenzen Preußens oder des Deutschen Reiches halt. Der Grieg-Experte Patrick Dinslage stellt Rikard Nordraak, den früh verstorbenen Komponisten der norwegischen Nationalhymne, als Kiel-Schüler vor. Stefan Keym befasst sich mit der Warschauer Kiel-Tradition, die sich über die Gräben hinweg, die zum damals russischen Polen hin bestanden als ein interessantes Phänomen erweist. Allen diesen Beiträgen ist gemeinsam, dass sie, meist auf der Grundlage intensiver Archivstudien, in Welten des 19. Jahrhunderts eindringen, die trotz aller Neu- und Wiederentdeckungen doch noch immer ein wenig versunken sind. Vorangestellt ist die Analyse einer Komposition Friedrich Kiels, der eine gewisse Aktualität zukommt: Wolfgang Sawodny stellt ein neu aufgefundenes Streichquartett vor. Patrick Dinslage betreute seitens der Fakultät Musik das Symposium an der Universität der Künste, auf dem dieser Band fußt. Die Drucklegung wurde wiederum vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster/Westf., und von der Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg, gefördert. Karen Krukowski, Archiv der Universität der Künste, übernahm nicht nur den Satz, sondern auch einen großen Teil der redaktionellen Aufgaben. Allen Genannten wie besonders auch den Autorinnen und Autoren sowie Jost Pfeil, der Korrektur las, sei herzlich gedankt. Peter Pfeil, Dietmar Schenk