e&u energiebüro gmbh Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1: CO 2 -Bilanz 2012

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1 e&u energiebüro gmbh Markgrafenstr Bielefeld Telefon: 0521/ Fax: 0521/ info@eundu-online.de Internet: Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1: CO 2 -Bilanz 2012 Bearbeiter: Ing. Katrin Dittmann Michael Brieden-Segler Bielefeld, den

2 e&u energiebüro 2 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit und Verständlichkeit die männliche Form gewählt wurde.

3 e&u energiebüro 3 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Inhalt 1 Einleitung Vorgehensweise zur Bilanzierung Zusammenfassung Ausgangsdaten Gemeindegebiet und Flächennutzung Statistische Strukturdaten Wohngebäude Feuerungsanlagen Verkehr Wirtschaftsstruktur Energiebedarf in Rödinghausen Versorgungsstruktur Energieverbrauch gesamt Strom Erdgas Fernwärme Heizöl Erneuerbare Energien Wasser Solare Strahlungsenergie Biomasse (Stromerzeugung) Energieverbrauch nach Sektoren Verbrauch gesamt nach Sektoren Haushalte... 29

4 e&u energiebüro 4 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen Energieverbrauch öffentlicher Gebäude Wirtschaftliche Effekte des Energieverbrauchs CO 2 -Bilanz CO 2 -Bilanz nach Energieträgern Bilanz nach Sektoren Bilanz nach Anwendungen Bilanzierung ECORegion Bewertung Anhang Grundlagen der Berechnung Wirkungsgrad von Heizungsanlagen (zu Kap. 4.4) Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden (zu Kap. 5.4) CO 2 -Emissionsfaktoren (zu Kap. 6) Bisherige Aktivitäten Quellen Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis... 50

5 e&u energiebüro 5 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 1 Einleitung Im Oktober 2013 beauftragte die Gemeinde Rödinghausen die e&u energiebüro gmbh mit der Erarbeitung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für das Gemeindegebiet. Die Inhalte sind Die Bestandsaufnahme (CO 2 -Bilanz) Potenzialanalyse - Ermittlung der Einsparpotenziale in den Bereichen Industrie, Gewerbe, kommunale Gebäude, Verkehr und private Haushalte Akteursbeteiligung Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen Controllingkonzept Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit. Von der Bundesregierung und der Landesregierung wurden unterschiedliche Minderungsziele beschlossen Bereich Bundesregierung bis 2020 NRW bis 2025 CO 2 -Minderung 40 % gegenüber % gegenüber % Minderung gegenüber 2007 Einsatz Erneuerbare Energien 35 % Anteil am Strombedarf 14 % Anteil am Wärmebedarf keine Ziele Ausbau der Kraft-Wärme 25 % Anteil am Strombedarf keine Ziele Kopplung Tabelle 1: Minderungsziele Bund und Land NRW Im Rahmen des ersten begleitenden Arbeitskreises zum Klimaschutzkonzept in Rödinghausen am wurden von den Teilnehmern anspruchsvollere Ziele genannt.

6 e&u energiebüro 6 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Abbildung 1: genannte CO 2 -Minderungsziele in der Auftaktveranstaltung Diese Ziele sollen die Grundlage für die Maßnahmenentwicklung sein. Es wird geprüft, ob sich diese Ziele in Rödinghausen durch eigene Maßnahmen verwirklichen lassen. Basis der Betrachtungen sollen die in Rödinghausen entstehenden und hier beeinflussbaren Emissionen sein. Der vorliegende Teil 1 des Konzeptes beinhaltet die CO 2 -Bilanz für das Jahr Sie bildet die Ausgangsbasis für die Entwicklung von Maßnahmen. Die Bilanz erfolgt nach den Methoden der Bilanzierung, die die e&u energiebüro gmbh für das Städtenetzwerk ICLEI erstellt hat und die auf schnell verfügbaren statistischen Daten beruht. Das Verfahren ist mit ECORegion abgeglichen. Für das spätere Controllingverfahren wird ECORegion verwendet. Die Gemeinde Rödinghausen benötigt die CO 2 -Bilanz im Rahmen ihrer vorausschauenden kommunalen Umweltpolitik. Die CO 2 -Bilanzierung wurde für das Jahr 2012 durchgeführt. Für dieses Jahr lagen weitestgehend Daten vor. Der Teil 2 des Integrierten Klimaschutzkonzeptes enthält Maßnahmenvorschläge, wie die CO 2 -Emissionen reduziert werden können. Diese Maßnahmenvorschläge werden hinsichtlich ihrer Effektivität und der hierfür anfallenden Kosten bewertet. Verzichtet wird in dem vorliegenden Bericht auf allgemeine Ausführungen zum Treibhauseffekt oder Diskussionen zum Klimaschutz auf Weltebene, in Europa oder auf

7 e&u energiebüro 7 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 nationaler Ebene. Hierzu existieren genügend Ausarbeitungen, so dass diese nicht noch einmal referiert werden müssen. Die Gemeinde Rödinghausen hat seit etlichen Jahren zahlreiche Aktivitäten zum kommunalen Klimaschutz geleistet. Zu nennen sind hier beispielhaft: Gebäudeentwicklungskonzept Energiebericht Photovoltaikanlagen auf der Gesamtschule Solardachkataster ( Mit dem hier vorliegenden integrierten Klimaschutzkonzept beabsichtigt die Gemeinde Rödinghausen, ihre Bürgerinnen und Bürger in den Prozess des kommunalen Klimaschutzes einzubeziehen. Aus diesem Grunde wird das Klimaschutzkonzept beteiligungsorientiert erstellt. Neben einem begleitenden Arbeitskreis werden in 3 Workshops verschiedene Teilbereiche diskutiert. Zudem werden Einzelinterviews mit Personen und Institutionen geführt.

8 e&u energiebüro 8 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 2 Vorgehensweise zur Bilanzierung CO 2 -Emissionen ergeben sich, wenn fossile Energieträger verbrannt werden. Die Ermittlung der CO 2 -Emissionen sowie die Herausarbeitung der Verursacher dieser Emissionen stützt sich daher wesentlich auf die Ermittlung des Bedarfs an Energieträgern, wie z. B. Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Holz, Fernwärme, Strom und Benzin. Die Zuordnung der Verbräuche zu den einzelnen Verbrauchern (Haushalte, Industrie, Kleinverbraucher, Verkehr) erfolgt über statistische Daten. Ziel der CO 2 -Bilanzierung ist es, mit Hilfe von leicht verfügbaren Daten ein fortschreibbares Instrument zur CO 2 -Bilanzierung zur Verfügung zu haben. Grundlagen für die Untersuchung waren daher im Wesentlichen: Verfügbare statistische Daten der Gemeinde Rödinghausen Statistische Daten von IT.NRW Daten der Bezirksschornsteinfegermeister bzgl. der überwachungspflichtigen Feuerungsanlagen Informationen der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH und EON- Westfalen-Weser. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde ein auf Excel beruhendes Rechentool für die Gemeinde Rödinghausen entwickelt, um die Bilanzierungen durchführen zu können. Parallel wurden die Daten in das Programm ECORegion, das der Gemeinde Rödinghausen zur Verfügung steht, eingepflegt. Damit kann die Bilanzierung mit geringem Aufwand später weitergeführt und das Controlling durchgeführt werden. Berücksichtigt werden in dieser Untersuchung nur die örtlichen CO 2 -Emissionen. Überregionale Emissionen, wie z. B. Fernreisen, Transitverkehr, allgemeiner Konsum etc. bleiben ebenso unberücksichtigt wie Güter, die in anderen Städten produziert werden. Im Gegenzug wird der Energiebedarf für die in Rödinghausen produzierten Güter und Dienstleistungen berücksichtigt. Die Bilanzen werden sowohl nach Energieträgern als auch nach Sektoren berechnet. Die Ergebnisse sind sowohl absolut als auch witterungsbereinigt dargestellt. Dies ist erforderlich, da das Jahr 2012 wärmer war als ein Durchschnittsjahr. Ziel dieser Systematik ist es, örtliche Handlungsoptionen herauszufinden und damit Strategien für einen kommunalen Klimaschutz zu ermöglichen. Das Rechentool ist daher so aufgebaut, dass Variationsrechnungen möglich sind, d.h. Varianten für eine CO 2 - Minderungsstrategie entwickelt werden können. Zudem kann nach einem überschaubaren Zeitraum ohne größeren Aufwand eine Überprüfung der Effektivität der getroffenen Maßnahmen erfolgen.

9 e&u energiebüro 9 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Im Berichtsteil findet sich nachfolgend die Darstellung der Ergebnisse. Eine Dokumentation der Grundlagen und Rahmenbedingungen befinden sich im Anhang. Der Bericht liegt in zwei Teilen vor. Der hier vorliegende Teil 1 des Klimaschutzkonzeptes enthält die Bestandsaufnahme sowie die CO 2 -Bilanz. Der Teil 2 beinhaltet unter anderem die möglichen Maßnahmen sowie deren Bewertung.

10 e&u energiebüro 10 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 3 Zusammenfassung Die Ermittlung der CO 2 -Emissionen in Rödinghausen ergibt sich aus den für die verschie- sind hierbei denen Anwendungsbereiche eingesetzten Energieträgern. Zu betrachten insbesondere die witterungsbereinigten 1 Emissionen, da in Zukunft einee Entwicklung der Emissionen überprüft werden soll. CO 2 -Emissionen (%) Rödinghausen2012 Energieträger (unbereinigt) Strom 51,8% Verkehr 13,0% Erdgas 12,3% 1 Bei der Abweichung des Heizbedarfs vom langjährigen Durchschnittsjahr erfolgt einee Umrechnung und Normierung der CO 2 -Emissionenn nach dem Verfahren der Witterungsbereinigung auf das langjährige Durch- schnittsjahr. Flüssiggas 1,3% Wärme 1,7% Holz 0,4% Heizöl 19,6% Abbildung 2: CO 2 -Emissionen nach Energieträgern Die meisten CO 2 -Emissionen werden durch Strom verursacht, gefolgt von Heizöl. Der An- teil des Heizöls ist überdurchschnittlich auf Grund des im Vergleich zum Bundesdurch- Auf Grund des hohen spezifischen CO 2 -Emissionsfaktors für Strom in Rödinghausen ist der schnitt hohen Anteils des Heizöls am Endenergiebedarf in Rödinghausen. Anteil von Strom an den gesamten CO 2 -Emissionen von großer Bedeutung, da auch der Anteil von Strom am Endenergiebedarf (ohne Verkehr) 38,7 % beträgt. Da der Anteil des Heizöls am gesamten Endenergiebedarf überdurchschnittlich hoch ist, ist auch die Bedeutung des Heizöls für die CO 2 -Emissionen in Rödinghausen besonders groß. Auf Basis der witterungsbereinigten CO 2 -Emissionen ergibt sich eine CO 2 -Freisetzung von 6,99 t pro Einwohner und Jahr. Nicht witterungsbereinigt sind es 6,88 t pro Einwohner und Jahr.

11 e&u energiebüro 11 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Endenergiebedarf der Energieträger 2012 Strom 38,7% Erdgas 21,7% Flüssiggas 2,0% Wärme 4,,4% Holz 6,4% Heizöl 26,9% Abbildung 3: Endenergiebedarf nach Energieträgern 2012 (unbereinigt) Betrachtet man die CO 2 -Emissionen der einzelnen Verbrauchssektoren, zeigt sich eine Dominanz der Haushalte mit 44,2 %, dicht gefolgt von Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie mit 42,9 %. CO 2 -Emissionen(%) Rödinghausen 2012 Sektoren (unbereinigt) Verkehr 13,0% Haushalte 44,2% GHD/Industr ie 42,9% Abbildung 4: CO 2 -Emissionen nach Sektoren (unbereinigt) Die Struktur der Wohngebäude ist von großer Bedeutung, da die Haushalte einen Anteil von 44,2 % an den CO 2 -Emissionen(Strom und Wärme) haben.

12 e&u energiebüro 12 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Rödinghausen: Wohngebäude nach Alter ,3% ,4% ,5% bis ,8% Abbildung 5: Wohngebäude nach Altersklassen Nur 62,8 % der Wohngebäude wurden bis errichtet und haben damit, sofern sie nicht nachträglich saniert wurden, einen hohen Nachholbedarf bzgl. der energetischen Sanierung. Ca. 92 % der Wohngebäudee sind Ein- und Zweifamilienhäuser. Ein erheblicher Sanierungsbedarf ergibt sich ohnehin, da der größte Teil der Wohngebäude älter als 30 Jahre ist. Hier besteht ein Ansatzpunkt für Maßnahmen zur CO 2 -Minderung. Die Datenerhebung der Bezirksschornsteinfeger bzgl. der Feuerungsanlagen zeigt, dass Ölheizungen im Durchschnitt 15,3 Jahre alt sind, während das Durchschnittsalter von Gasheizungen 14,2 Jahre beträgt. Anzahl Alter von Heizungsanlagen Öl Gas bis ab 1998 Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 6: Alter von Heizungsanlagen In Kraft treten der 1. Wärmeschutzverordnung

13 e&u energiebüro 13 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Ein Sanierungsbedarf ist daher eher, bezogen auf das Durchschnittsalter, bei Öl- als bei Gasheizungen gegeben. Insgesamt ergeben sich verschiedene Ansatzpunkte für CO 2 -Minderungsmaßnahmen. Insbesondere sind hier zu nennen: die Reduzierung des spezifischen CO 2 -Wertes bei Strom die Verringerung des Energiebedarfs z. B. durch die Wärmedämmung von Gebäuden, der Einsparung von Strom oder die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs die Erneuerung von Heizungsanlagen, insbesondere bei Ölheizungen; hier kann auf CO 2 -arme Energieträger umgestellt werden der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien für Strom und Wärmeanwendungen. Eine Bewertung verschiedener Maßnahmen erfolgt in Teil 2 des Klimaschutzkonzeptes. Energieverbrauch bedeutet einen erheblichen Kaufkraftabfluss aus Rödinghausen, da die Wertschöpfung für Energieträger nicht vor Ort stattfindet. Die Kosten für Energie betragen 18,91 Mio. pro Jahr. Klimaschutzmaßnahmen stärken daher die Wirtschaftskraft der Gemeinde.

14 e&u energiebüro 14 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 4 Ausgangsdaten 4.1 Gemeindegebiet und Flächennutzung Insgesamt hat Rödinghausen Einwohner mit Hauptwohnsitz 3. Die Gesamtfläche der Gemeinde Rödinghausen beträgt 36,3 km². Diesee teilt sich wie folgt auf: Flächennutzung Fläche (km²) Anteil (%) NRW (%) Gebäude- und Freifläche Verkehrsfläche Wald Gewässer Landwirtschaft sonstige 4,8 2,7 5,0 0,3 23,0 0,4 13,3 7,5 13,8 0,8 63,4 1, ,8 7,0 25,6 2,0 49,1 3,5 Gesamtfläche 36,3 100,0 100,0 Tabelle 2: Flächennutzung in Rödinghausen Dominierend sind die landwirtschaftlichen Flächen. Flächennutzung 2012 Rödinghausen Landwirtschaft 63,40% sonstige 1,20% Gebäude- und Freifläche 13,30% Grafik: e&u energiebüro gmbh Gewässer 0,80% Wald 13,80% Verkehrsfläche 7,50% Abbildung 7: Flächennutzung in Rödinghausen Quelle: Zensus Quelle: IT.NRW

15 e&u energiebüro 15 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Statistische Strukturdaten Ausgangsbasis für die Berechnung sind statistische Daten der Gemeinde Rödinghausen. Die Daten sind in der unten stehenden Tabelle dargestellt. Die Quellen für die Daten sind im Anhang angegeben. Strukturdaten Wohnen 2012 Einwohnerzahl Spezifische Einwohnerzahl EW/km² 271 Wohnungen gesamt Ein- und Zweifamilienhäuser (EZFH) Mehrfamilienhäuser (MFH) 215 Wohngebäude Wohnfläche/Person m²/p 42,0 Heizenergieverbrauch kwh/m² 173,1 Heizenergieverbrauch bereinigt kwh/m² 189 Stromverbrauch pro Haushalt kwh/a Wohnungen pro Wohngebäude 1,5 Personen pro Wohnung 2,4 Tabelle 3: Strukturdaten Wohnen der Gemeinde Rödinghausen Das Jahr 2012 war gemessen am langjährigen bundesdeutschen Durchschnitt wärmer. Aus diesem Grunde wurden die Heizenergieverbräuche auf den bundesdeutschen Durchschnittswert des langjährigen Temperaturmittels 5 witterungsbereinigt. 4.3 Wohngebäude In Rödinghausen dominieren mit 91,9 % die Ein- und Zweifamilienhäuser am Wohngebäudebestand. Wohngebäude alle EZFH k. A. k. A. k. A. MFH 215 k. A. k. A. k. A. Anteil EZFH 91,9 k. A. k. A. k. A. Tabelle 4: Wohngebäudebestand in Rödinghausen 6 5 Quelle: Deutscher Wetterdienst 2012

16 e&u energiebüro 16 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Anteile Absolut % bis , , , ,3 Summe ,0 Tabelle 5: Wohngebäude nach Alter 7 Rödinghausen: Wohngebäude nach Alter ,3% ,4% ,5% bis ,8% Abbildung 8: Wohngebäude nach Altersklassen Man kann davon ausgehen, dass Gebäude, die 1986 oder früher errichtet wurden, enerca. 70,3 % aller getisch sanierungsbedürftigg sind. Der Anteil dieser Altersklasse beträgt Wohngebäude. Damit ergibt sich in Rödinghausen ein hohes energetisches Sanierungs- potenzial. Die Wohnfläche verteilt sich wie folgt auf Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. Mehrfamilienhäuser: 6 Quelle: Zensus Quelle: Zensus 2011

17 e&u energiebüro 17 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Gebäude 2011 Fläche [m²] EZFH MFH Tabelle 6: Wohnfläche nach Gebäudetypen 8 Anteile Gebäude Fläche EZFH 91,9 84,5 MFH 8,1 15,5 Tabelle 7: Gebäude- und Wohnflächenanteile von Wohngebäuden in % Hieraus folgt, dass für die Energieverbräuche die Ein- und Zweifamilienhäuser eine dominierende Rolle spielen. Rödinghausen: Gebäudezahl, Fläche, Energieverbrauch (in Prozent) 100,0 80,0 60,0 40,0 20,0 0,0 91,9 84,5 86,4 8,1 15,5 13,6 Gebäude Fläche Energie EZFH MFH Abbildung 9: Wohngebäude, Wohnflächen, Energiebedarf 8 Quelle: Zensus 2011; eigene Berechnungen

18 e&u energiebüro 18 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Feuerungsanlagen Die im Gemeindegebiet Rödinghausen tätigen Bezirksschornsteinfegermeister stellten dankenswerterweise die Daten für die überwachungspflichtigen Heizungsanlagen des Jahres 2012 zur Verfügung. Die Angaben waren differenziert nach Energieträger, Leistung sowie Alter der Heizungsanlagen. Öl Leistungsklassen [kw] Alter >1000 Summe Leistung bis , , , ,9 ab ,7 Summe ,9 Tabelle 8: Überwachungspflichtige Ölfeuerungsanlagen 2012 Gas Leistungsklassen [kw] Alter >1000 Summe Leistung bis , , , ,3 ab ,6 Summe ,6 Tabelle 9: Überwachungspflichtige Gasfeuerungsanlagen 2012 An der Anzahl der Kessel wird die Bedeutung von Heizöl gegenüber Erdgas deutlich. Der Anteil von Ölheizungen ist mit 44,4 % sehr hoch. Holz- und Flüssiggaskessel haben einen sehr kleinen Anteil. Altersklassen Gas Öl Fl.-Gas Holz Summe Anteil bis k.a , k.a , k.a , k.a ,68 ab k.a ,90 Summe ,00 Anteil 45,97 44,39 4,75 4,89 Tabelle 10: Anteile der Kessel nach Alter und Brennstoffen

19 e&u energiebüro 19 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Heizungsanlagen nach Brennstoffen Fl.-Gas 4,7% Holz 4,9% Gas 46,0% Öl 44,4% Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 10: Heizungsanlagen nach Brennstoffen Der mit Abstand größte Anteil der Gaskessel hat eine Leistung von weniger als 25 kw. Hier spiegelt sich die Dominanz der Ein- und Zweifamilienhäuser an der Gebäudestruktur wider. Leistung von Heizungsanlagen Anzahl Öl Gas >1000 Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 11: Gas- und Ölanlagen nach Leistungsklassen [kw] Die durchschnittliche Kesselleistung in Rödinghausen beträgt bei Gaskesseln 30,6 kw und bei Ölkesseln 36,9 kw. Je älter die Heizungsanlagen sind, desto schlechter ist ihr Jahresnutzungsgrad. Heizungsdie Umrüstung ver- anlagen erreichen eine technische Lebensdauer von 20 Jahren. Durch alteter Kessel ergibt sich ein erhebliches CO 2 -Minderungspotenzial. Ein besonders hohes Einsparpotenzial liegt bei Kesseln, die vor 1978 errichtet wurden.

20 e&u energiebüro 20 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Anzahl Alter von Heizungsanlagen Öl Gas bis ab 1998 Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 12: Gas- und Ölanlagen nach Alter Insgesamt wurden 126 Kessel und damit 4,4 % der Kessel vor 1978 errichtet. 21,5 % der Kessel sind mehr als 20 Jahre alt und damit unmittelbar sanierungsbedürftig. Heizungsanlagen nach Altersklassen (Gas/Öl-Heizungen) ab ,5% bis ,7% ,9% ,1% Grafik: e&u energiebüro gmbh ,8% Abbildung 13: Heizungsanlagen nach Altersklassen Neben diesen Anlagen existieren in Rödinghausen außerdem 139 Festbrennstoffkessel mit einer Leistung von mehr als 15 kw. Hier dominieren die kleinen Leistungsklassen von kw. Der Anteil von Pelletkesseln ist mit 29 Anlagen vergleichsweise hoch. Zudem gibt es noch 2 Kohleanlagen in Rödinghausen, die aber vernachlässigbar ist. Nicht enthalten sind kleinee Einzelöfen, die es in Rödinghausen, wie auch in anderen Städ- von Brennholz- ten und Gemeinden, zahlreich geben dürfte. Diese werden insbesondere sammlern betrieben, die damit einen Großteil des im Wald noch vorhandenen Restholzes verarbeiten dürften.

21 e&u energiebüro 21 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Die Zahl der Elektroheizungen ist nicht bekannt. Der Heizstromverbrauch in Rödinghausen, hat aber einen Anteil von etwa 4,76 % am gesamten Stromverbrauch. Aufgrund der hohen Neubautätigkeit in Rödinghausen dürfte der größte Teil des Heizstroms auf Wärmepumpen entfallen, die verstärkt in Neubaugebieten eingesetzt werden. Demnach dürfte der Anteil an elektrischen Speicherheizungen vernachlässigbar sein. 4.5 Verkehr Im Bereich des örtlichen Verkehrs sind die durch motorisierten Individualverkehr zurückgelegten innerörtlichen Fahrten zu berücksichtigen. Über die Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge können die CO 2 -Emissionen des Individualverkehrs abgeschätzt werden (12,8%). Verkehr (Anzahl der Fahrzeuge) 2012 PKW PKW/1000 Einwohner Rödinghausen 609 PKW/1000 Einwohner BRD Tabelle 11: Statistische Daten Verkehr Damit ist die PKW-Dichte Rödinghausens deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Dies ist vor allem auf die ländliche Struktur zurückzuführen. In Rödinghausen gibt es einen Auspendlerüberschuss Einpendlern standen Auspendler gegenüber. Pendler 2012 Rödinghausen Einpendler Auspendler Saldo Tabelle 12: Ein- und Auspendler Quellen: IT.NRW 10 Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt vom Quelle: IT.NRW

22 e&u energiebüro 22 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Wirtschaftsstruktur 2012 gab es in Rödinghausen insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Beschäftigungsstruktur in Rödinghausen ist geprägt vom produzierenden Gewerbe. Insgesamt arbeiteten 66,7 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich. Beschäftigungsstruktur Rödinghausen NRW abs. % % Produzierendes Gewerbe ,7 29,7 Land, Forstwirtschaft, Fischerei 29 1,0 0,5 Handel, Gastgewerbe, Verkehr ,5 23,0 sonstige Dienstleistungen ,8 46,8 Summe ,0 100,0 Soz.-Vers.-Anteil 29,02 32,6 Tabelle 13: Beschäftigungsstruktur Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist etwas niedriger als im Landesdurchschnitt. Dies korrespondiert damit, dass deutlich mehr Personen auspendeln als einpendeln, ihren Arbeitsplatz also außerhalb des Gemeindegebiets haben. Das produzierende Gewerbe spielt in Rödinghausen eine dominierende Rolle. Demgegenüber sind die Bereiche Handel, Gastgewerbe, Verkehr und sonstige Dienstleistungen signifikant weniger vertreten als im Landesdurchschnitt.

23 e&u energiebüro 23 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 5 Energiebedarf in Rödinghausen 5.1 Versorgungsstruktur Die Energieversorgung mit Erdgas und Strom erfolgt durch die Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH sowie durch EON Westfalen Weser. 5.2 Energieverbrauch gesamt Aus den Angaben der Energieversorger ergeben sich die nachfolgend dargestellten Energieverbräuche für das Jahr Der Verbrauch an Heizöl, Kohle und Holz ist entsprechend der Datenerhebung der Bezirksschornsteinfegermeister bzgl. der Feuerungsanlagen abgeschätzt. Energieverbrauch Mio. kwh/a absolut bereinigt Erdgas 34,08 35,44 Flüssiggas 3,20 3,33 Heizöl 42,29 43,98 Holz 9,99 10,39 Wärme 6,86 7,13 Kohle 0,00 0,00 Strom 60,81 60,98 Summe 157,23 161,25 Tabelle 14: Energiebedarf nach Energieträgern 2012 absolut und witterungsbereinigt Dargestellt sind die Verbräuche absolut und witterungsbereinigt. Mit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 stimmen Stromabsatz und Gemeindegebiet bei örtlichen kommunalen Versorgern nicht mehr überein. Einerseits wird teilweise Strom nach außerhalb des Gemeindegebietes geliefert; andererseits beziehen Kunden im Versorgungsgebiet des Netzbetreibers Strom von Drittanbietern. Bei Strom ist nur der Absatz berücksichtigt, der innerhalb des Gemeindegebietes erfolgt. Gleiches gilt für Erdgas. 12 Die Angaben beziehen sich auf den unteren Heizwert H i.

24 e&u energiebüro 24 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Endenergiebedarf der Energieträger 2012 Strom 38,7% Erdgas 21,7% Flüssiggas 2,0% Wärme 4,4% Holz 6,4% Heizöl 26,9% Abbildung 14: Endenergiebedarf nach Endenergieträgern 2012 (unbereinigt) Betrachtet man die Energieträger, die zur Beheizung und Warmwasserbereitung eingesetzt werden, so ist Heizöl der bedeutendste Energieträger gefolgt von Erdgas. Alle übrigen Brennstoffe spielen eine untergeordnete Rolle. Holz 10,0% Endenergiebedarf am Wärmemarkt nach Energieträgern 2012 Wärme 6,9% Heizstrom 3,4% Erdgas 34,2% Heizöl 42,4% Flüssiggas 3,2% Abbildung 15: Endenergiebedarf am Wärmemarkt (unbereinigt)

25 e&u energiebüro 25 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Strom Insgesamt wurden 2012 in Rödinghausen 60,81 Mio. kwh Strom an Endkunden abgegeben. Strom Mio. kwh Anteil (%) Tarif 14,44 23,74 Heizstrom 3,36 5,52 Sondervertrag + Durchleitung 42,41 69,74 Beleuchtung 0,61 1,00 Summe Abgabe 60,81 100,0 Tabelle 15: Stromabgabe gesamt Vom Heizstrom dürfte der größte Teil auf Wärmepumpen entfallen, da diese verstärkt in den Neubaugebieten eingesetzt werden und dort das überwiegende Heizsystem darstellen. Genaue Daten zum Stromverbrauch durch Wärmepumpen lagen allerdings nicht vor. Der Tarifstrom (im Wesentlichen Haushaltsstrom und Kleingewerbe) umfasst mit 14,44 % nur knapp ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs. Unter Sondervertragskunden sind alle Kunden enthalten, die keine Tarifkunden sind und keinen Heizstrom beziehen. Es handelt sich somit um Industriekunden sowie größeres Gewerbe, Handel und Dienstleistung. Dieser Anteil liegt bei ca. 70 %. Die Verteilung von Strom und Wärme am Energieverbrauch in Rödinghausen weicht sehr stark von der Verteilung in Deutschland ab. Anteile am Energieverbrauch Rödinghausen Deutschland Wärmemarkt 61,32 71,83 Strom 38,68 28,17 Tabelle 16: Anteile am Endenergiebedarf (in%) Bereits heute wird in Rödinghausen Strom aus erneuerbaren Energien und aus Kraft- Wärme-Kopplung erzeugt. Sowohl der Strom aus erneuerbaren Energien als auch die KWK-Anlagen haben einen großen Anteil an der Stromerzeugung in Rödinghausen. KWK- Anlagen sind i.d.r. nicht den erneuerbaren Energien zuzurechnen.

26 e&u energiebüro 26 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Stromquelle Mio. kwh Anteil (%) Photovoltaik (185 Anlagen; 2,6 MW) 2,082 3,42 Wind (3 Anlagen; 1,3 MW) 1,642 2,70 Wasser (1 Anlage, 10 kw) 0,0003 0,00 Biomasse (4 Anlagen, 1,38 MW el ) 11,051 18,17 Summe 14,775 24,30 Tabelle 17: Strombereitstellung durch erneuerbare Energien Stromquelle Mio. kwh Anteil (%) KWK (4 Anlagen; 22 kw) 0,036 0,06 Summe 0,036 0,06 Tabelle 18: Strombereitstellung durch KWK Damit wurden 2012 insgesamt 24,36 % (Erneuerbare Energien 24,30 %; Kraft-Wärme- Kopplung 0,06 %) des Stroms durch Anlagen erzeugt, die in Rödinghausen stehen Erdgas Insgesamt wurden 2012 in Rödinghausen 34,08 Mio. kwh Erdgas an Endkunden abgegeben. Erdgas Mio. kwh Anteil (%) Heizgas/Tarif 31,73 93,1 Sondervertrag 2,35 6,9 Summe 34,08 100,0 Tabelle 19: Erdgasabgabe gesamt Fernwärme Insgesamt wurden 2012 in Rödinghausen 6,86 Mio. kwh Wärme in der Gemeinde abgegeben. Als Energieträger für Fernwärme dient Biomasse.

27 e&u energiebüro 27 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Heizöl Über Heizölverbräuche gibt es keine Statistiken. Die Abschätzung der Verbräuche der einzelnen Sektoren erfolgt daher über die Feuerungsanlagen gemäß der Aufstellung der Bezirksschornsteinfegermeister sowie den sich daraus ergebenden Vollbetriebsstunden Erneuerbare Energien Wind Im Gemeindegebiet gibt es drei Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 MW. In 2012 wurden hier MWh Strom erzeugt Wasser Im Gemeindegebiet gibt es eine Wasserkraftanlage mit einer Leistung von 10 kw. In 2012 wurden hier 337 kwh Strom erzeugt Solare Strahlungsenergie Im Gemeindegebiet wurden 2012 insgesamt MWh Strom aus Photovoltaikanlagen erzeugt. Die Gesamtleistung der 185 Anlagen in 2012 beträgt kw p. Die durchschnittliche Anlagengröße liegt demnach bei 13,83 kw p Biomasse (Stromerzeugung) Im Gemeindegebiet gibt es vier Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von kw. Die Stromerzeugung betrug 2012 insgesamt MWh. Demnach liefen in 2012 die Anlagen Stunden Umweltwärme Die Nutzung von Umweltwärme erfolgt im Wesentlichen durch Wärmepumpen. Die Hilfsenergie zum Betrieb der Kompressoren ist in der Regel Strom. Über die Anzahl der Wärmepumpen liegen keine Angaben vor Biomasse Die Nutzung von Biomasse zur Wärmeerzeugung kann in Biogasanlagen erfolgen oder durch die Nutzung von Restholz. 13 Die Anzahl der Vollbenutzungsstunden ist der Quotient aus dem jährlichen Verbrauch und der maximalen Leistung der Anlage.

28 e&u energiebüro 28 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Die Mengen an Holzeinsatz zur Wärmeerzeugung wurden oben bereits dargestellt (vgl. Kap. 5.2.). Aus dem Bestand der Holzfeuerungen auf Basis von Stückholz errechnet sich ein jährlicher Holzeinsatz von 9,99 GWh; dies entspricht ca fm Holz 14. Zu diesen Mengen sind noch die Kleinmengen hinzuzurechnen, die als Brennholz dem Wald von Privatpersonen entnommen und in Einzelöfen verfeuert werden. In Rödinghausen gibt es 500 ha Wald. Legt man eine energetisch nutzbare Menge von 1,5 fm pro ha zu Grund, so zeigt sich, dass das Potenzial zur Restholznutzung aus dem Wald in Rödinghausen ausgeschöpft sein dürfte. Ein wesentlicher Teil des eingesetzten Holzes dürften daher Reststoffe aus dem Gewerbe sein. 5.4 Energieverbrauch nach Sektoren Der Energieverbrauch kann mit Hilfe der oben genannten statistischen Daten auf die einzelnen Sektoren aufgeteilt werden. Unterschieden werden die Sektoren Haushalte Industrie/Gewerbe/Handel/Dienstleistung Verkehr. Unter Industrie wird das verarbeitende Gewerbe verstanden. Zu Gewerbe, Handel und Dienstleistung zählen alle Verbraucher, die nicht zu den Haushalten oder der Industrie zu zählen sind. Hierzu gehören somit neben dem Handwerk auch Handel, Verwaltung oder Einrichtungen des Gesundheitswesens. Grundsätzlich ist die Trennung zwischen den Sektoren insbesondere zwischen Industrie und Gewerbe/Handel/Dienstleistung - mit Unsicherheiten behaftet, da eine exakte Verbrauchsermittlung nicht vorliegt. So sind oft im selben Gebäude Wohnungen und Gewerbe untergebracht, die über eine Heizungsanlage versorgt werden. Auch die Trennung der von den Versorgern angegebenen Verbräuche der Sondervertragskunden in Industrie und Gewerbe/Handel/Dienstleistung ist nicht eindeutig. Daher wurden folgende Annahmen getroffen: Der Wärmeverbrauch der Haushalte ergibt sich aus den spezifischen Verbräuchen je m² Wohnfläche. Von den Verbräuchen der Gas-Tarifkunden wurden die Verbräuche der Haushalte abgezogen, der Rest wurde dem Sektor Industrie/ Gewerbe/Handel/ Dienstleistung zugeschlagen. Analog wurde beim Tarifstrom verfahren. Durch dieses Verfahren kann der Energieverbrauch der Haushalte gut abgeschätzt werden. 14 Bayrische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft LWF, Merkblatt 12, 2011

29 e&u energiebüro 29 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Der Gas- und Stromverbrauch der Industrie bzw. des Bereichs Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung wurde zusammengefasst. Die Holzfeuerungen wurden bei Anlagen bis zu 50 kw den Haushalten zugeordnet, größere Anlagen dem Bereich Gewerbe Verbrauch gesamt nach Sektoren Die Anteile der einzelnen Energieträger in den Verbrauchssektoren sind unterschiedlich. Energieverbrauch nach Sektoren (GWh) Haushalte Ind/GHD Summe Erdgas 26,97 7,11 34,08 Flüssiggas 3,20 0,00 3,20 Heizöl 34,16 8,13 42,29 Holz 2,78 7,21 9,99 Wärme 0,00 6,86 6,86 Kohle 0 0,00 0 Strom 20,21 40,61 60,81 Summe 87,32 69,91 157,23 Tabelle 20: Energieverbrauch 2012 nach Sektoren (in GWh) Bei den Brennstoffen dominieren die Haushalte. Dagegen überwiegt beim Stromverbrauch die Bedeutung von Handel, Gewerbe, Dienstleistung sowie der Industrie Haushalte Die Beheizung der Haushalte erfolgt überwiegend mit Heizöl, aber auch Erdgas hat mit gut einem Drittel des Energiebedarfs eine nennenswerte Bedeutung. Haushalte Heizung 15 Energieverbrauch Mio. kwh/a % Erdgas 26,97 38,28 Flüssiggas 3,20 4,55 Heizöl 34,16 48,47 Heizstrom 3,36 4,76 Holz 2,78 3,94 Summe 70,47 100,00 Tabelle 21: Heizenergieverbrauch Haushalt 15 Die Angaben beziehen sich auf den unteren Heizwert H i.

30 e&u energiebüro 30 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Haushalte Strom Mio. kwh/a Haushaltsstrom 16,85 Tabelle 22: Stromverbrauch Haushalte Legt man die zuvor dargestellten Gebäudeflächen für Ein- und Zweifamilienhäuser zu Grunde, so ist ermittelbar, wie hoch der Energieverbrauch für Beheizung in welchem Gebäudetyp ist. Rödinghausen: Gebäudezahl, Fläche, Energieverbrauch (in Prozent) 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 91,9 8,1 84,5 86,4 15,5 13,6 Gebäude Fläche Energie EZFH MFH Abbildung 16: Gebäude, Wohnfläche und Energieverbrauch für Heizung von Wohngebäuden Betrachtet man die Ein- und Zweifamilienhäuser und die Mehrfamilienhäuser getrennt, so ergibt sich, dass 86,4 % des gesamten Energieverbrauchs der Wohngebäude für Heizung und Warmwasserversorgung auf die Ein- und Zweifamilienhäuser entfällt Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen Die Sektoren Industrie, Handel, Gewerbe, Dienstleistung sind zusammengefasst dargestellt, da eine Differenzierung nicht sinnvoll ist. Damit ergeben sich die nachfolgenden Anteile am Endenergiebedarf.

31 e&u energiebüro 31 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Industrie, Gewerbe, Handel Dienstleistung Energieverbrauch Mio. kwh/a % Erdgas Flüssiggas Heizöl Holz Wärme Kohle Strom Summe 7,11 0,00 8,13 7,21 6,86 0,00 40,61 69,91 10,17 0,00 11,63 10,31 9,81 0,00 58,08 100,00 Tabelle 23: Endenergiebedarf Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung Energieverbrauch öffentlicher Gebäude Die Gemeinde Rödinghausen betreibt viele verschiedene Gebäude wie z. B. Schulen, Ver- die Straßenbe- waltungsgebäude, Kindergärten, Betriebsgebäude und Sportheime. Auch leuchtung wird von der Gemeinde betrieben. Hieraus ergeben sich die in der nachfolgenden Abbildung dargestellten Verbräuche für das Jahr Energieverbrauch nach Energieträgern Gemeinde Rödinghausen Strom 14,3% Straßenbel. 10,1% Wärme 75,6% Abbildung 17: Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften 2012 Aufgrund der sehr guten Organisation des Gebäudemanagements ist der Energiever- der Ge- brauch der gemeindeeigenen Gebäude gemessen am Gesamtenergieverbrauch meinde Rödinghausen sehr gering. 16 Die Angaben beziehen sich auf den unteren Heizwert H i.

32 e&u energiebüro 32 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Der Anteil der Gemeinde am Energieverbrauch in Rödinghausen liegt für Wärmeanwendungen (Gas, Wärme, Öl) bei 3,4 % und für Strom bei 1,7 %. 5.5 Wirtschaftliche Effekte des Energieverbrauchs Der Energieverbrauch verursacht einen Abfluss von Geldern aus Rödinghausen, da die Erzeugung der Energieträger bis auf Ausnahmen nicht in Rödinghausen stattfindet. Legt man einen mittleren Wärmepreis von 7 ct/kwh zu Grunde sowie einen Strompreis von 20 ct/kwh, so betragen die Energiekosten durch Energieverbrauch aus Rödinghausen 18,91 Mio. pro Jahr. Durch Verlagerung der Stromerzeugung in das Gemeindegebiet kann die Kaufkraft gestärkt werden. Energieart Mio. kwh/a Mio. /a Strom (20 ct/kwh) 60,81 12,16 Wärmeenergie (7 ct/kwh) 96,42 6,75 Summe 308,88 18,91 Tabelle 24: Kaufkraftabfluss durch Energieverbrauchskosten Dieses Geld kann zum großen Teil in Rödinghausen verbleiben, denn viele Maßnahmen zum Klimaschutz sind wirtschaftlich. Zudem können hierdurch Arbeitsplätze vor Ort geschaffen bzw. erhalten werden.

33 e&u energiebüro 33 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 6 CO 2 -Bilanz Aus den in Kapitel 5 dargestellten Energieverbräuchen für das Jahr 2012 können nun die CO 2 -Emissionen berechnet werden. Dabei werden die jeweiligen Verbräuche mit spezifischen CO 2 -Emissionsfaktoren je kwh Energieträger bewertet 17. Basis hierfür bildet das Programm GEMIS 4.8. In die CO 2 -Emissionsfaktoren gehen nicht nur die bei der Verbrennung der Energieträger direkt freigesetzten CO 2 -Emissionen ein, sondern auch Emissionen durch vorgelagerte Prozessketten. Hierzu zählen z. B. Umwandlungsverluste Transportverluste durch Druckerhöhungsstationen oder LKW Verluste bei der Gewinnung der Energieträger. Zudem werden nicht nur die reinen CO 2 -Emissionen berücksichtigt, sondern die äquivalenten Emissionen. Hierunter werden auch klimarelevante Emissionen von anderen Gasen verstanden wie z. B. Methan oder Lachgas, die in Zusammenhang mit Energieverbrauch freigesetzt werden. Damit werden alle klimarelevanten Emissionen der Energieträger berücksichtigt. Mit Hilfe der in Kapitel 5 dargestellten Daten errechnet sich die CO 2 -Bilanz für das Gemeindegebiet Rödinghausen. Die absoluten CO 2 -Emissionen lagen im Jahr 2012 bei Tonnen. Dies entspricht einem spezifischen Wert von 6,88 t/einwohner. CO 2 Emissionen 2012 bereinigt absolut (t/a) spezifisch (t/ew*a) 6,88 6,99 Tabelle 25: CO 2 -Emissionen in Rödinghausen 2012 Das Jahr 2012 war wärmer als das langjährige Durchschnittsjahr. Berücksichtigt man dies und normiert die CO 2 -Emissionen auf die langjährige Durchschnittstemperatur in Deutschland, so ergeben sich CO 2 -Emissionen von Tonnen sowie ein spezifischer Wert von 6,99 t/einwohner. 17 Zu den einzelnen Emissionsfaktoren vgl. Anhang

34 e&u energiebüro 34 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Von diesen auf den Endenergieverbrauch bezogenen CO 2 -Emissionen müssen aber noch die Emissionen abgezogen werden, die durch Anlagen erneuerbarer Energien vermieden werden, da der dort erzeugte Strom ins allgemeine Stromnetz eingespeist wird. Berücksichtigt man diese als Gutschrift, so ergeben sich niedrigere Emissionen. Durch erneuerbare Stromerzeugung in Rödinghausen konnten 9,09 % der verbrauchsbezogenen Emissionen vermieden werden. CO 2 - Emissionen 2012 t/a t/ew verbrauchsbezogen ,88 Gutschrift ,63 effektive Emissionen ,26 Tabelle 26: CO 2 -Emissionen nach Gutschrift für erneuerbare Stromerzeugung Bundesweit lagen die spezifischen äquivalenten CO 2 -Emissionen 2012 ohne Land- und Forstwirtschaft bei insgesamt 10,2 t/ew. 18 Berücksichtigt werden muss hierbei, dass die überörtlichen CO 2 -Emissionen wie z. B. überörtlicher Verkehr, landwirtschaftliche Prozesse oder Industrieproduktion außerhalb des Gemeindegebiets in der vorliegenden Bilanz für Rödinghausen nicht enthalten sind. Hier wurden also nur die in Rödinghausen zu beeinflussenden CO 2 - Emissionen bilanziert. Die Differenz zwischen der bundesweiten durchschnittlichen pro Kopf Emission und den örtlichen Werten für Rödinghausen unterliegt einer überregionalen Beeinflussung. 6.1 CO 2 -Bilanz nach Energieträgern Von den Energieträgern hatte 2012 Strom mit 51,8 % der CO 2 -Emissionen den größten Anteil an den Emissionen in Rödinghausen, gefolgt von Heizöl mit 19,6 %. Der hohe Anteil von Heizöl beruht auf dem vergleichsweise hohen Anteil von Heizöl am Wärmemarkt. 18 Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie; Energiedaten; Berlin,

35 e&u energiebüro 35 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 CO 2 -Emissionen(%) Rödinghausen2012 Energieträger (unbereinigt) Strom 51,8% Verkehr 13,0% Erdgas 12,3% Flüssiggas 1,3% Wärme 1,7% Holz 0,4% Heizöl 19,6% Abbildung 18: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgernn Energieträger Verkehr Erdgas Flüssiggas Heizöl Holz Wärme Kohle Strom Summe CO 2 CO 2 unbereinigt absolut pro EW Tabellee 27: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgern CO 2 witterungsbereinigt % absolut t/a ,89 13, t/a ,85 12, t/a 858 0,09 1,3 893 t/a ,35 19, t/a 250 0,03 0,4 260 t/a ,11 1, t/a 0 0,00 0,0 0 t/a ,57 51, t/a ,88 100, pro EW % 0,89 12,8 0,88 12,6 0,09 1,3 1,40 20,1 0,03 0,4 0,12 1,7 0,00 0,0 3,58 51,2 6,99 100,0 Durch die Witterungsbereinigung verschieben sich die Anteile geringfügig. Witterungsbereinigt erhöhen sich die auf die Beheizung entfallenden Anteile am Energieverbrauch.

36 e&u energiebüro 36 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 CO 2 -Emissionen(%) Rödinghausen 2012 Energieträger (witterungsbereinigt) Strom 51,2% Verkehr 12,8% Erdgas 12,6% Flüssiggas 1,3% Wärme 1,7% Holz 0,4% Heizöl 20,1% Abbildung 19: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgern (witterungsbereinigt) 6.2 Bilanz nach Sektoren Die Daten für die CO 2 -Emissionen in Rödinghausen im Jahr 2012 sind in der Tabelle 28 enthalten. Den größten Anteil an den CO 2 -Emissionen haben die Haushalte, gefolgt von der Industrie. Zu beachten sind die zuvor genannten Rahmenbedingungen zur Abgrenzung der Sektoren (vgl. Kap. 5.4). Gesamtergebnis unbereinigt witterungsbereinigt nach Sektoren CO 2 absolut pro EW % absolut pro EW % Haushalte t/ /a ,04 44, ,12 44,7 Industrie/GHD t/ /a ,95 42, ,98 42,6 Summe t/ /a ,99 87, ,10 87,3 Verkehr MIV t/ /a ,89 13, ,89 12,7 Gesamtsumme t/ /a ,88 100, ,99 100,0 Tabelle 28: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren

37 e&u energiebüro 37 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 CO 2 -Emissionen(%) Rödinghausen 2012 Sektoren (unbereinigt) Verkehr 13,0% Haushalte 44,2% GHD/Industrie 42,9% Abbildung 20: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren (unbereinigt) Witterungsbereinigt ergibt sich nur eine geringfügige Verschiebung der Anteile. CO 2 -Emissionen(%) Rödinghausen 2012 Sektoren (witterungsbereinigt) Verkehr 12,8 % Haushalte 44,7 % GHD/Industrie 42,6 % Abbildung 21: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren (witterungsbereinigt) Die Liegenschaften der Gemeinde selbst verursachen nur einen kleinenn Teil der CO 2 - Emissionen in Rödinghausen.

38 e&u energiebüro 38 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 CO 2 -Emissionen nach Energieträgern Gemeinde Rödinghausen Straßenbele uchtung 17,6% Strom 25,0% Wärme 57,4% Abbildung 22: CO 2 -Emissionen der gemeindeeigenen Liegenschaften 2012 Der Anteil der öffentlichen Einrichtungen an den gesamten CO 2 -Emissionen in Rödinghausen beträgt damit nur 2,10 %. 6.3 Bilanz nach Anwendungen Energie wird in den Sektoren Haushalte, Industrie und Gewerbe/Handel/Dienstleistung für die Anwendungsarten Raumwärme Warmwasser Prozessenergie (ohne Strom) Strom verwendet. Dabei teilen sich die Anwendungen im Bundesdurchschnittt wie folgt auf. Anwendung (in% bundesweit) Raumwärme/Warmwasser Sonstige Prozessenergiee (ohne Strom) Stromanwendungen Haushalte 81,3 3,2 15,6 GHD 47,77 20,22 32,1 Industrie 9,2 57,7 33,1 Tabellee 29: Energieanwendungen in % bundesweit Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Energiestatistiken

39 e&u energiebüro 39 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Legt man diese Anteile zu Grunde und überträgt sie auf die hierdurch verursachten CO 2 - Emissionen in Rödinghausen, so ergeben sich die CO 2 -Emissionen nach Anwendungen. CO 2 -Emissionen nach Anwendungen Haushalte Ind./GHD Summe Anteil (%) Raumwärme/WW Strom sonstige Summe Verkehr Summe ,3 49,0 4,7 87,0 13,0 100,0 Tabelle 30: CO 2 -Emissionen Rödinghausen nach Anwendungen 2012 in t/a (unbereinigt) CO 2 -Emissionen nach Anwendungen sonstige; 4,7 Verkehr; 13,0 Raumwärme /WW; 33,3 Strom (ohne NSH); 49,0 Hieraus folgt, dass 33,3 % der CO 2 -Emissionen auf die Beheizung von Gebäuden zurückzu- führen sind. Abbildung 23: CO 2 -Emissionen 2012 nach Anwendungenn 6.4 Bilanzierung ECORegion Für die Gemeinde Rödinghausen liegt eine Bilanzierung mit dem vom Land zur Verfügung gestellten Programm ECORegion vor. Diese Bilanzierung weicht z.t. gering von dieser hier erstellten detaillierten Bilanz ab. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Der wesentliche ist, das ECORegion light mit vereinfach- da sie aus ten Annahmen arbeitet, die in der Regel von den örtlichen Daten abweichen, bundesweiten Durchschnittswerten ermittelt werden. Hierzu zählen z. B.

40 e&u energiebüro 40 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Witterungsbereinigung: eine Witterungsbereinigung ist mit dem Programm ECO- Region light nicht möglich; Verkehr: ECORegion legt für den Verkehr alle Verkehrsbewegungen in Deutschland zu Grunde wie z.b. Flugverkehr oder Fernverkehr; diese sind aber für ein örtliches Klimaschutzkonzept nicht von Bedeutung; Gewerbe: Der Energieverbrauch von Gewerbe wird nicht auf Basis der realen Verbräuche sondern auf Basis der Beschäftigten und bundestypischen Verbräuchen ermittelt; spez. Heizenergieverbrauch Gebäude: hierfür liegen regionaltypische Daten vor, während ECORegion light mit Bundesdaten arbeitet. Um effiziente CO 2 -Minderungsmaßnahmen zu entwickeln ist eine möglichst genaue Ermittlung und Bilanzierung der örtlichen CO 2 -Emissionen erforderlich. 6.5 Bewertung Aus der vorliegenden Analyse können erste Hinweise für Ansatzpunkte zur Minderung der CO 2 -Emissionen abgeleitet werden. Eine ausführliche Entwicklung von Maßnahmen erfolgt im Teil 2 dieser Untersuchung. Die Haushalte verursachen witterungsbereinigt mit 44,7 % den größten Teil der CO 2 -Emissionen. An zweiter Stelle kommt mit 42,6 % der Bereich Gewerbe/ Handel/Dienstleistung und Industrie. Sollen die anvisierten CO 2 -Minderungsziele erreicht werden, so sind in beiden Sektoren signifikante Einsparungen erforderlich. Örtlicher Verkehr hat nur einen untergeordneten Anteil an den CO 2 -Emissionen. Trotzdem sind hier Verbesserungen möglich. Von den eingesetzten Brennstoffen verursacht Heizöl den größten Teil der CO 2 - Emissionen. Die Ursache ist der vergleichsweise hohe Heizölanteil am Endenergiebedarf in Rödinghausen. Eine Reduzierung der CO 2 -Emissionen durch Strom ist neben einer Verbrauchsreduktion vor allem im Sektor Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung durch eine Verringerung der spezifischen CO 2 -Emissionen möglich. Ansatzpunkte sind hier der weitere Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der Strombereitstellung in Rödinghausen ist sehr gering. Weitere Möglichkeiten sind hier der Aufbau von Wärmenetzen so-

41 e&u energiebüro 41 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 wie der Einsatz von weiteren objektbezogenen BHKW in Gebäuden mit mittlerem und höherem Wärmebedarf. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung ist in Rödinghausen durchaus nennenswert. Hier bestehen weitere Potentiale im Ausbau der Photovoltaik und Solarthermie und auch der Windkraft. Die Wohngebäude sind wesentlich vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 gebaut worden. Daher ergibt sich hier ein nicht zu unterschätzender Sanierungsbedarf. Die Umstellung auf CO 2 -arme und erneuerbare Energieträger sollte weiter ausgebaut werden. Die Effizienz von Heizungsanlagen kann durch Sanierungen mit besserer Kesseltechnik, angepassten Heizleistungen und den Umstieg auf CO 2 -arme Energieträger erreicht werden. Die CO 2 -Emissionen der gemeindeeigenen Liegenschaften sind mit 2,10 % gering.

42 e&u energiebüro 42 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 7 Anhang 7.1 Grundlagen der Berechnung Wirkungsgrad von Heizungsanlagen (zu Kap. 4.4) Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden (zu Kap. 5.4) CO2-Emissionsfaktoren (zu Kap. 6) 7.2 Bisherige Aktivitäten 7.3 Quellen 7.4 Abbildungsverzeichnis 7.5 Tabellenverzeichnis

43 e&u energiebüro 43 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Grundlagen der Berechnung Wirkungsgrad von Heizungsanlagen (zu Kap. 4.4) Die Bezirksschornsteinfegermeister haben die ihnen vorliegenden Daten der überwachungspflichtigen Heizungsanlagen für diese Untersuchung zur Verfügung gestellt. Die Angaben sind differenziert nach Energieträger (Gas, Heizöl, Festbrennstoffe) Alter der Anlagen Leistungsklassen der Anlagen. Aus diesen Daten lassen sich mit Hilfe von überschlägigen Jahresnutzungsgraden Energieverbräuche der jeweiligen Leistungs- und Altersklassen ermitteln. Die Grunddaten sind enthalten in Recknagel/Sprenger 2009, S. 911ff Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden (zu Kap. 5.4) Über den Energieverbrauch von Wohngebäuden veröffentlicht die Techem AG jährlich eine ausführliche Dokumentation (vgl. Quellenhinweis). Hier sind die spezifischen Energieverbräuche von Wohngebäuden nach Größenklassen für verschiedene Städte bzgl. Postleitzahlbereichen aufgeführt. Da für Rödinghausen keine Daten vorliegen, wurden die Daten für Herford herangezogen. Zudem musste eine Umrechnung vorgenommen werden. Die Techem AG wertet die Gebäude aus, in denen sie eine Heizkostenabrechnung erstellt. Dies sind aber wesentlich größere Gebäude. Kleinere Gebäude, wie sie vor allem in Rödinghausen vorkommen, haben einen höheren spezifischen Energieverbrauch als größere. Aus der Studie der Techem AG ergibt sich eine Gewichtung nach Gebäudegröße. Der spezifische Energieverbrauch wurde daher an die Gebäudestruktur in Rödinghausen angepasst CO 2 -Emissionsfaktoren (zu Kap. 6) Kohlendioxid ist ein Gas, welches bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Energieträger entsteht, indem der Kohlenstoff des Energieträgers sich mit dem Sauerstoff der Verbrennungsluft verbindet. Damit ist die Höhe der CO 2 -Emissionen direkt abhängig von der eingesetzten Brennstoffmenge.

44 e&u energiebüro 44 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Klimarelevant sind aber nicht nur die unmittelbar verursachten CO 2 -Emissionen, die bei der Verbrennung in der Feuerungsanlage entstehen. Diese umfassen lediglich die örtlichen Emissionen. Zusätzlich müssen weitere klimarelevante Aspekte berücksichtigt werden. Vorgelagerte Emissionen: Hierunter fallen etwa die Emissionen, die durch den Energieaufwand an fossilen Energieträgern bei Transport (z. B. Tankwagen, Druckerhöhungsstationen, Übertragungsleitungen), Energieumwandlungen (Kraftwerke, Raffinerien) oder Energiegewinnung (Bergbau, Holzrücken, Holzpelletproduktion) verursacht werden. Materialaufwand: Um Energie bereit zu stellen, muss auch der Aufwand berücksichtigt werden, der zur Herstellung von Energieumwandlungssystemen erforderlich ist. Hierzu zählen z.b. die Siliziumproduktion für Solarzellen, die Stahlerzeugung für Windanlagen oder der Energieaufwand zur Herstellung eines Kraftwerks. CO 2 -äquivalente Emissionen: Im Rahmen der Energienutzung werden auch weitere Spurengase freigesetzt, die ebenfalls in die Atmosphäre entweichen und dort zum Treibhauseffekt beitragen. Hierzu zählen z. B. Methan oder Lachgas. Die Klimarelevanz dieser Gase ist teilweise höher als die von CO 2. Im Rahmen der CO 2 -Bilanz für Rödinghausen wurden die äquivalenten CO 2 -Emissionen zu Grunde gelegt. Die in Rödinghausen verursachten CO 2 -Emissionen ergeben sich rechnerisch, indem der örtliche Energieverbrauch verschiedener Energieträger (kwh) mit einem Emissionsfaktor (g/kwh) multipliziert wird. In diesem Emissionsfaktor sind sowohl die Emissionen der vorgelagerten Prozessketten als auch die äquivalenten Emissionen berücksichtigt. Die Ermittlung der CO 2 -Emissionsfaktoren erfolgt mit dem EDV-Programm GEMIS 4.8. Folgende Faktoren werden dabei berücksichtigt.

45 e&u energiebüro 45 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Treibhausgase [g/kwh] CO 2 - Äquivalent Stromnetz-lokal BRD 579 Import-Steinkohle-Kraftwerk 849 Erdgas-BHKW 50 kw 404 Erdgas-BHKW 500 kw 377 Atomkraftwerk (AKW) 29 Wasser-Kraftwerk > 10 MW 21 Wind Park onshore 23 Wind Park offshore 22 Solar-PV (monokristallin) 123 Solar-PV (polykristallin) 59 Geothermie (ORC) 92 Deponiegas-GM 3 Klärgas-BHKW 4 Biogas-Gülle-BHKW 62 Biogas-Mais-BHKW 201 Rapsöl-BHKW 325 (Alt)Holz-Kraftwerk 18 Tabelle 31: CO 2 -Emissionsfaktoren Strom Treibhausgase [g/kwh] CO 2 - Äquivalent Erdgas HH/KV 245 Öl-leicht HH/KV 315 Benzin 269 Diesel 216 Tabelle 32: CO 2 -Emissionsfaktoren fossile Energieträger (endenergiebezogen)

46 e&u energiebüro 46 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 1 Für erneuerbare Energien können folgende Emissionsfaktoren angesetzt werden: Treibhausgase [g/kwh] CO 2 - Äquivalent Holz-Stücke-Heizung 100% 17 Holz-Hackschnitzel-Heizung 10 kw 100% 26 Holz- Hackschnitzel -Heizung 50 kw 100% 26 Holz-Pellet-Heizung 10 kw 100% 29 Holz-Pellet-Heizung 50 kw 100% 29 Stroh-Vergaser-Heizung 145 kw 100% 9 Biogas-Aufbereitung Endenergie 150 Holz-Hackschnitzel-Heizwerk 1 MW 100% 22 Holz- Hackschnitzel-Heizwerk 5 MW 100% 21 Stroh-Ballen-Heizwerk 5 MW 100% 20 Miscanthus-Heizwerk 5 MW 100% 31 Solar-Kollektor Cu Warmwasser 100% 45 Solar-Kollektor Vakuum Warmwasser 100% 26 Geothermie-Heizwerk 100% 20 Tabelle 33: CO 2 -Emissionsfaktoren, erneuerbare Energieträger Wärme (endenergiebezogen) Treibhausgase [g/1000 P*km] CO 2 - Äquivalent Pkw-Diesel-klein Pkw-Diesel-mittel Pkw-Diesel-groß Pkw-Otto-klein Pkw-Otto-mittel Pkw-Otto-groß Bus-Linie Bus-Reise Straßen/U-Bahn Zug-Nahverkehr-elektrisch Zug-Nahverkehr-Diesel Zug-Fernverkehr-elektrisch Flugzeug-Inland Flugzeug-International Tabelle 34: CO 2 -Emissionsfaktoren, Personenverkehr

47 e&u energiebüro 47 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Bisherige Aktivitäten Die bisherigen Aktivitäten für den Klimaschutz der Gemeinde Rödinghausen sind vielfältig. Zielgruppe Maßnahmen Haushalte/Wohnen Aktion Jung kauft Alt Kommunale Gebäude Erneuerbare Energien Gebäudeentwicklungskonzept Energetische Analyse der Kläranlage Bruchmühlen Windpotentialstudie Energiebericht Solar-Carport am Bahnhof in Bieren Bürgersolaranlage auf der Turnhalle der Gesamtschule Solardachkataster Verkehr Seniorenmobil Sonstiges Dorfinnenentwicklungskonzept

48 e&u energiebüro 48 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Quellen Die für diese Untersuchung verwendeten Daten stammen aus folgenden Quellen: Inhalt Örtliche Strukturdaten Quelle Gemeinde Rödinghausen; IT.NRW Energieverbrauch und Daten zu Erzeugungsanlagen Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH EON Westfalen Weser Spezifischer Heizenergieverbrauch Überwachungspflichtige Heizungsanlagen 2012 Techem AG Erhebung der Rödinghausener Bezirksschornsteinfegermeister 1. Techem AG; Energiekennwerte; Eschborn Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme (GEMIS), Version 4.8; Darmstadt Deutscher Wetterdienst 2011; 4. IT.NRW; Die Städte Nordrhein-Westfalen; Düsseldorf Recknagel/Sprenger; Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik 09/10; München Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Energiedaten; Potentialstudie Erneuerbare Energien NRW

49 e&u energiebüro 49 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: genannte CO 2 -Minderungsziele in der Auftaktveranstaltung... 6 Abbildung 2: CO 2 -Emissionen nach Energieträgern Abbildung 3: Endenergiebedarf nach Energieträgern 2012 (unbereinigt) Abbildung 4: CO 2 -Emissionen nach Sektoren (unbereinigt) Abbildung 5: Wohngebäude nach Altersklassen Abbildung 6: Alter von Heizungsanlagen Abbildung 7: Flächennutzung in Rödinghausen Abbildung 8: Wohngebäude nach Altersklassen Abbildung 9: Wohngebäude, Wohnflächen, Energiebedarf Abbildung 10: Heizungsanlagen nach Brennstoffen Abbildung 11: Gas- und Ölanlagen nach Leistungsklassen [kw] Abbildung 12: Gas- und Ölanlagen nach Alter Abbildung 13: Heizungsanlagen nach Altersklassen Abbildung 14: Endenergiebedarf nach Endenergieträgern 2012 (unbereinigt) Abbildung 15: Endenergiebedarf am Wärmemarkt (unbereinigt) Abbildung 16: Gebäude, Wohnfläche und Energieverbrauch für Heizung von Wohngebäuden Abbildung 17: Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften Abbildung 18: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgern Abbildung 19: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgern (witterungsbereinigt) Abbildung 20: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren (unbereinigt) Abbildung 21: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren (witterungsbereinigt) Abbildung 22: CO 2 -Emissionen der gemeindeeigenen Liegenschaften Abbildung 23: CO 2 -Emissionen 2012 nach Anwendungen... 39

50 e&u energiebüro 50 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Minderungsziele Bund und Land NRW... 5 Tabelle 2: Flächennutzung in Rödinghausen Tabelle 3: Strukturdaten Wohnen der Gemeinde Rödinghausen Tabelle 4: Wohngebäudebestand in Rödinghausen Tabelle 5: Wohngebäude nach Alter Tabelle 6: Wohnfläche nach Gebäudetypen Tabelle 7: Gebäude- und Wohnflächenanteile von Wohngebäuden in % Tabelle 8: Überwachungspflichtige Ölfeuerungsanlagen Tabelle 9: Überwachungspflichtige Gasfeuerungsanlagen Tabelle 10: Anteile der Kessel nach Alter und Brennstoffen Tabelle 11: Statistische Daten Verkehr Tabelle 12: Ein- und Auspendler Tabelle 13: Beschäftigungsstruktur Tabelle 14: Energiebedarf nach Energieträgern 2012 absolut und witterungsbereinigt Tabelle 15: Stromabgabe gesamt Tabelle 16: Anteile am Endenergiebedarf (in%) Tabelle 17: Strombereitstellung durch erneuerbare Energien Tabelle 18: Strombereitstellung durch KWK Tabelle 19: Erdgasabgabe gesamt Tabelle 20: Energieverbrauch 2012 nach Sektoren (in GWh) Tabelle 21: Heizenergieverbrauch Haushalt Tabelle 22: Stromverbrauch Haushalte Tabelle 23: Endenergiebedarf Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung Tabelle 24: Kaufkraftabfluss durch Energieverbrauchskosten Tabelle 25: CO 2 -Emissionen in Rödinghausen Tabelle 26: CO 2 -Emissionen nach Gutschrift für erneuerbare Stromerzeugung Tabelle 27: CO 2 -Emissionen 2012 nach Energieträgern Tabelle 28: CO 2 -Emissionen 2012 nach Sektoren Tabelle 29: Energieanwendungen in % bundesweit Tabelle 30: CO 2 -Emissionen Rödinghausen nach Anwendungen 2012 in t/a (unbereinigt) Tabelle 31: CO 2 -Emissionsfaktoren Strom Tabelle 32: CO 2 -Emissionsfaktoren fossile Energieträger (endenergiebezogen) Tabelle 33: CO 2 -Emissionsfaktoren, erneuerbare Energieträger Wärme (endenergiebezogen) Tabelle 34: CO 2 -Emissionsfaktoren, Personenverkehr... 46

51 e&u energiebüro gmbh Markgrafenstr Bielefeld Telefon: 0521/ Fax: 0521/ info@eundu-online.de Internet: Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen Teil 2: Endbericht

52 e&u energiebüro 2 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Bearbeiter: Michael Brieden-Segler B.Eng. Katrin Dittmann Bielefeld, den

53 e&u energiebüro 3 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Inhalt 1 Einleitung Zusammenfassung und Empfehlungen Leitziele zur CO 2 -Minderung in Rödinghausen Ausgangslage Vergleich der CO 2 -Minderungseffekte Organisatorische Maßnahmen Maßnahmen in einzelnen Bereichen Zielerreichung für den Zeitraum bis Kosten und wirtschaftliche Effekte Controllingkonzept Controlling: Umsetzung und organisatorische Absicherung Zusammenfassender Überblick über die Maßnahmen CO 2 -Bilanz(Zusammenfassung von Teil 1) Vorgehensweise bei der Maßnahmenbewertung Sektoren Allgemeine Stromverbrauchsentwicklung Wohngebäude Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung Kommunale Einrichtungen Kirchen und andere soziale Einrichtungen Heizungssanierung Kesselsanierung Brennstoffwechsel Öl/Holzpellets Brennstoffwechsel Öl/Gas Ersatz von Stromspeicherheizungen Zusammenfassung Kraft-Wärme-Kopplung Ist-Situation Objektbezogene Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW)... 85

54 e&u energiebüro 4 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 8.3 Objekt-BHKW BHKW in Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Kosten und wirtschaftliche Effekte Kraft-Kälte-Kopplung Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung Wind Kosten und wirtschaftliche Effekte Photovoltaik Biogas Wasser Zusammenfassung Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung Solarthermie (Sonnenkollektoren) Holz Reststroh Biogas Wärmepumpen Abwärme aus Abwasser Wärmeversorgung Freibad Zusammenfassung Ordnungspolitische Maßnahmen Überwachung EnEV/EEWärmeG Bauleitplanung Verkehr Verkehrsplanung Optimierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ÖPNV Schülerspezialverkehr Fahrrad Fußgänger Klimawandel und Natur Die lokale Erwärmung

55 e&u energiebüro 5 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 13.2 Gesundheit und Soziales Öffentlichkeitsarbeit Umsetzung und organisatorische Absicherung Energieberatung für Rödinghausen Einbindung von Multiplikatoren Tabellarische Maßnahmenübersicht Maßnahmenübersicht Umsetzung und organisatorische Absicherung Haushalte/Bestandsgebäude Gewerbe Kommunale Einrichtungen Kirchen und andere soziale Einrichtungen Heizungssanierung Kraft-Wärme-Kopplung Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung Ordnungspolitische Maßnahmen Verkehr Klimawandel und Natur Öffentlichkeitsarbeit Anhang Beteiligungsorientierte Erstellung Presse Richtlinien zur energetischen Qualität bei Sanierung Bisherige Aktivitäten Glossar Abkürzungsverzeichnis Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis

56 e&u energiebüro 6 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 1 Einleitung Im Oktober 2013 beauftragte die Gemeinde Rödinghausen die e&u energiebüro gmbh mit der Erarbeitung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes. Themen sind insbesondere: die Bestandsaufnahme (CO 2 -Bilanz) Potenzialanalyse Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen Bewertung der Vorschläge und Erarbeitung eines Zeitrasters zur Umsetzung Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit und Controlling. Ziel des Konzeptes ist es, Wege aufzuzeigen, wie durch eigene örtliche Maßnahmen in Rödinghausen eine CO 2 -Neutralität bald möglichst zu verwirklichen ist. Basis sollen die in Rödinghausen entstehenden und hier beeinflussbaren Emissionen sein. Das vorliegende Klimaschutzkonzept besteht aus drei Teilen: Teil 1: Bestandsaufnahme und CO 2 -Bilanz Teil 2: Endbericht mit Maßnahmenvorschlägen Kurzfassung: zusammenfassende Maßnahmenübersicht. Der vorliegende Teil 2 des Konzeptes beinhaltet Maßnahmenvorschläge, wie die angestrebten Ziele erreicht werden können.sie bauen auf der im Teil 1 erstellten CO 2 -Bilanz auf. Diese Maßnahmenvorschläge werden hinsichtlich ihrer Effektivität und der hierfür anfallenden Kosten bewertet. Zudem werden die volkswirtschaftlichen Effekte, wie z. B. Arbeitsplatzeffekte, dargestellt. Auch wird aufgezeigt, welche Akteure an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt sind. Dabei wurden die ursprünglich formulierten und zu erreichenden Ziele modifiziert und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Verzichtet wird in dem vorliegenden Bericht auf allgemeine Ausführungen zum Treibhauseffekt oder Diskussionen zum Klimaschutz auf Weltebene, in Europa oder auf nationaler Ebene. Hierzu existieren genügend Ausarbeitungen, so dass diese hier nicht noch einmal referiert werden müssen. Auch auf eine Darstellung der Funktionsweise der vorgeschlagenen Technologien wird weitestgehend verzichtet. Das Klimaschutzkonzept wurde beteiligungsorientiert erstellt.neben einem begleitenden Arbeitskreis, der aus Politik und Verwaltung gebildet wurde, fanden Facharbeitsgruppen zu den Themen Klimagerechtes Bauen und Sanieren, Kraft-Wärme-Kopplung und Nutzung erneuerbarer Energien und Klimaschutz im Gewerbe statt, an denen sachkundige Rödinghauser Akteure teilnahmen. Der Workshop Klimagerechtes Bauen und Sanieren fand zweimal statt. Des Weiteren haben 15 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rödinghausen das Verkehrsaufkommen an ihrer Schule untersucht und Möglichkeiten

57 e&u energiebüro 7 Klimaschutzkonzept Rödinghausen entwickelt, wie mehr Schülerinnen und Schüler mit dem Bus oder dem Fahrrad zur Schule kommen könnten. Außerdem wurden mit 13 Personen und Institutionen Einzelinterviews geführt. Nach den Sommerferien 2014 sollen die Ergebnisse des Klimaschutzkonzeptes den Bürgerinnen und Bürgern in Rödinghausen präsentiert werden. Wir danken allen an der Erstellung Beteiligten für die sachkundige und engagierte Mitarbeit, ohne die dieses integrierte Klimaschutzkonzept nicht entstanden wäre. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

58 e&u energiebüro 8 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 2 Zusammenfassung und Empfehlungen 2.1 Leitziele zur CO 2 -Minderung in Rödinghausen Die Gemeinde Rödinghausen sollte sich konkrete, überprüfbare Ziele zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes setzen, die in einem überschaubaren Rahmen von 10 Jahren umgesetzt werden können. Es nützt nichts, unrealistische, nicht überprüfbare Ziele zu formulieren, da dieses von konkretem Handeln abschreckt. Abbildung 1: Anforderungen an Ziele Dabei ist von 2025 bis 2035 und darüber hinaus auch eine längerfristige Perspektive einzuplanen. Daher sollte die Gemeinde Rödinghausen sich sowohl quantitative als auch qualitative Leitziele setzen. Als Leitziel wird gegenüber dem Stand 2012 empfohlen: Die örtlichen CO 2 -Emissionen werden bis 2025 um 25 % gegenüber 2012 gesenkt, bis 2035 um 40 %; bis 2050 um 60 %. Um dieses Leitziel zu erreichen, werden folgende Reduktionswerte gegenüber dem Jahr 2012 in einzelnen Bereichen empfohlen:

59 e&u energiebüro 9 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 1. Strombedarf: Der Strombedarf der Haushalte in Rödinghausen sinkt bis 2025 um 5 %; eine Reduzierung um 10 % bis 2035 wird angestrebt. Der Strombedarf im Gewerbe wird ebenfalls um 5 % reduziert. 2. Wärmebedarf: Der Energiebedarf für Wärmenutzungen in Haushalten in Rödinghausen sinkt bis 2025 um 15 %, bis 2035 um 30 %. Der Energiebedarf für Wärmenutzungen im Gewerbe sinkt bis 2025 um 10 %. 3. Erneuerbare Energien Strom: Der Anteil der örtlichen erneuerbaren Energien am jeweiligen Strombedarf steigt bis 2025 auf 50 %, bis 2035 auf 60 % des jeweiligen Strombedarfs. 4. Kraft-Wärme-Kopplung: Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung am Strombedarf steigt bis 2025 auf 2 %, bis 2035 auf 5 % des jeweiligen Strombedarfs. 5. Klimaschonende Beheizung: Der Anteil der Ölheizungen in Rödinghausen soll deutlich sinken; Öl ist durch klimaschonende Energieträger (Fernwärme, Holz, Wärmepumpen) zu ersetzen. 6. Verkehr: Im innerörtlichen Verkehr wird das Fahrrad zu einem wichtigen Verkehrsmittel. 5 % der PKW-Fahrten sollen durch das Fahrrad ersetzt werden. Zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes bedarf es verstärkter Anstrengungen sowie der Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Daher sind als Leitlinien zu empfehlen: 7. Energieeffizienz im Gewerbe: Effizienzsteigerung und Klimaschutz in Unternehmen werden wichtige Bausteine der Rödinghauser Wirtschaftsförderung. 8. Bürgerbeteiligung: In alle Aktivitäten müssen die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Vereine und Verbände sollen in die Klimaschutzaktivitäten einbezogen werden. 9. Kinder und Jugendliche: Kinder und Jugendliche sollen in die Klimaschutzaktivitäten einbezogen werden. 10. Aufgabe der Gemeinde: Die Gemeinde sieht sich als Vorbild und Organisatorin der Rödinghauser Klimaschutzaktivitäten. Die erforderlichen Ressourcen sollen bereitgestellt werden. Durch die in diesem integrierten Klimaschutzkonzept entwickelten Einzelmaßnahmen ist die Erreichung dieser Ziele möglich. 2.2 Ausgangslage Die Gemeinde Rödinghausen verfolgt mit der Erarbeitung des integrierten Klimaschutzkonzeptes das Ziel, die örtlichen CO 2 -Emissionen signifikant zu senken. Mit dem Konzept sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, die in den kommenden Jahren umsetzbar sind.

60 e&u energiebüro 10 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Grundlage dieser Zielerreichung sind die örtlichen Potenziale. Dabei wird zunächst ein Zeitraum bis 2025 betrachtet. Zudem wird langfristig eine weitere Absenkung der CO 2 - Emissionen angestrebt. Im Rahmen der Konzepterstellung ist zu prüfen, ob, und wenn ja wie, diese Ziele bis 2025 erreichbar sind. Nachfolgend werden die möglichen Maßnahmen dokumentiert und bewertet. Dabei geht es zunächst um die Wirkung der Maßnahmen, im zweiten Schritt werden Umsetzungsstrategien und die erforderlichen Rahmenbedingungen dargestellt. Dabei werden die Maßnahmen operationalisiert, d. h. die Effekte werden bzgl. ihres CO 2 -Minderungspotenzials quantifiziert dargestellt. Hierdurch wird ein mittelfristiges Controlling ermöglicht. Bzgl. möglicher Klimaschutzmaßnahmen haben sich Stärken und Schwächen ergeben. Die kleine Gemeinde Rödinghausen mit den entsprechend strukturierten Emissionsquellen, muss ihre Stärken nutzen, um Klimaschutzmaßnahmen voranzubringen. Stärken Biogas-Infrastruktur innovative Wärmeversorgung der Schulen gute energetische Standards bei Neubauten engagierte einzelne Unternehmen und Einzelpersonen intensive klimapolitische Diskussion Tabelle 1: Stärken und Schwächen Schwächen max. 2 Windstandorte (Einzelanlagen) hoher Anteil Ölheizungen kaum Kooperationen von Unternehmen bzgl. Energieeffizienz derzeitige Nutzung ÖPNV (außer Schülerspezialverkehr) sehr wenig KWK-Anlagen In 2012 betrugen die CO 2 -Emissionen in Rödinghausen Tonnen. Dies entspricht 6,88 Tonnen pro Einwohner. CO 2 -Emissionen % Minderung absolut (t/a) spezifisch (t/ew*a) 6,88 5,16 1,72 Tabelle 2: CO 2 -Emissionen in Rödinghausen und das erforderliche Minderungsmaß Geht man davon aus, dass die Einwohnerzahl konstant bleibt, so müssten bei einer Reduzierung der Emissionen um 25 % die spezifischen Emissionen um 1,72 Tonnen pro Einwohner und Jahr bis zum Jahr 2025 verringert werden. Dies ist nur als Prozess möglich,

61 e&u energiebüro 11 Klimaschutzkonzept Rödinghausen d. h. die erforderlichen Maßnahmen müssen schnellstmöglich ergriffen werden, da ihre Umsetzung in der Regel einen längeren Zeitraum erfordert. Zudem müssen die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde sowie die örtlichen Architekten, Ingenieure, Handwerker, Unternehmen, Vereine, Verbände und politischen Parteien in den Prozess einbezogen werden. Die Gemeinde Rödinghausen hat in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen. Zu nennen sind beispielhaft Gebäudeentwicklungskonzept für die kommunalen Gebäude energetische Analyse der Kläranlage Bruchmühlen Windpotentialstudie kommunales Förderprogramm für Altbaugutachten Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED Nutzung erneuerbarer Energien in kommunalen Gebäuden Auf diesen Aktivitäten kann zur Umsetzung des hier vorgelegten integrierten Klimaschutzkonzeptes aufgebaut werden. Zudem gibt es in Rödinghausen eine sehr aktive Bürgerschaft, die sich auch an der Erarbeitung des hier vorliegenden integrierten Klimaschutzkonzeptes beteiligt hat. 2.3 Vergleich der CO 2 -Minderungseffekte Im ersten Schritt werden die durch einzelne Maßnahmen möglichen CO 2 -Minderungseffekte in einer Übersicht dargestellt. Diese werden zu einem Paket zusammengestellt und beschrieben. In den Kapiteln 6 14 erfolgt eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Maßnahmen Quantifizierbare Maßnahmen Um die verschiedenen Maßnahmen bewerten zu können, müssen Parameter ermittelt werden, in die Klimaeffektivität sowie die erforderlichen Kosten einfließen. Als Parameter eignen sich: die Reduktion der CO 2 -Emissonen in Tonnen pro Einwohner und Jahr auf Basis der bisherigen CO 2 -Emissionen in Rödinghausen die Investitionskosten, die in Rödinghausen erforderlich sind in

62 e&u energiebüro 12 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Wertschöpfung für den Bereich Rödinghausen und hier insbesondere die Arbeitsplatzeffektivität. Die durch die jeweilige Maßnahme erzielte CO 2 -Minderung bildet das wesentliche Entscheidungskriterium dafür, ob die Maßnahme geeignet ist, zur Erfüllung der von der Gemeinde formulierten Ziele beizutragen. In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine zusammenfassende Übersicht über insgesamt mögliche Maßnahmen. Bei den Maßnahmen sind bzgl. der Investitionskosten jeweils die Vollkosten angesetzt. Bei der Wärmedämmung von Gebäuden und bei Heizungssanierungen handelt es sich aber zum großen Teil um Ersatzmaßnahmen bzw. sie führen zu Wertsteigerungen an den Gebäuden. Die Betrachtung nach Vollkosten bedeutet, dass der hierfür anzusetzende Kostenvorteil nicht in Abzug gebracht ist. Insbesondere bei der Heizungssanierung sind die in der nachfolgenden Tabelle auf den Vollkosten beruhenden spezifischen Kosten zu relativieren. Die CO 2 -Minderungskosten beziehen sich nicht auf die Vollkosten, sondern auf die für die Minderungsmaßnahmen erforderlichen Zusatzkosten. So betragen die Zusatzkosten für beste Energieeffizienz bei Heizungssanierungen in der Regel nur 10 % der Gesamtkosten für eine Heizungssanierung. Bei Holzhackschnitzelanlagen oder Pelletkesseln müssen die alternativ erforderlichen Kosten zur Kesselsanierung abgezogen werden. In der nachfolgenden Tabelle sind für die Maßnahmenbereiche die Einsparpotenziale, die Investitionskosten, die absoluten und die spezifischen CO 2 -Minderungskosten sowie die Arbeitsplatzeffekte vor Ort angegeben.

63 e&u energiebüro 13 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr. Bereich Reduktion [t/ew*a] Investition [Mio. [ CO 2 - Minderungskosten [Mio. ] spez. Minderungskosten [ /t[ Arbeitsplatzeffekte vor Ort 1 PV ,01 keine keine keine mittel 2 PV klein 0,08 4,0 4,0 207,8 mittel 3 PV groß 0,04 1,5 1,5 155,8 gering 4 Wind 0,74 8,4 8,4 57,2 gering 7 Biogas (KWK) 0,12 0,7 0,7 69,1 gering 10 SoKo EFH 0,03 1,5 1,5 213,7 mittel 11 Pellets EFH 0,11 2,9 1,5 129,2 mittel 12 Wärmepumpe 0,02 0,9 0,5 200,5 gering 14 KWK auf 2 % 0,03 0,6 102,5 gering 15 Heizungssanierung 0,18 5,7 2,1 162,8 hoch 16 Dämmung Wohnen 0,24 17,3 4,3 182,3 hoch 17 Strom Haushalte 0,04 k.a. k.a. k.a. k.a. 18 Gewerbeeffizienz 0,18 k.a. k.a. k.a. k.a. 19 Verkehr 0,15 k.a. k.a. k.a. k.a. Summe 1,97 43,46 24,43 Tabelle 3: Vergleich verschiedener technischer Maßnahmen für Rödinghausen Durch diese Maßnahmen können 28,6 % der CO 2 -Emissionen eingespart werden. Gegenüber dem Jahr 2012 sind bereits weitere Maßnahmen erfolgt, die in das Klimaschutzkonzept bzw. die CO 2 -Reduktion eingerechnet werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Zubau an PV-Anlagen. Da diese Anlagen die CO 2 -Bilanz verbessern, werden sie berücksichtigt. Es sind aber keine zusätzlichen Investitionskosten mehr erforderlich. Bezüglich der Bewertung der Maßnahmen kann man festhalten: Auf Grund der großen Bedeutung des Gewerbes sind wesentliche Bausteine im Klimaschutzkonzept Maßnahmen bei Industrie, Dienstleistung, Handel und Gewerbe. Dies betrifft die Verbrauchsreduzierung, aber auch den Ausbau von Kraft-Wärme- bzw. Kraft-Kälte-Kopplung. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung können am schnellsten und kostengünstigsten größere CO 2 -Minderungseffekte erzielt werden. In den nächsten 10 Jahren kann der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf über 50 % steigen. Windkraft bietet nur geringes Potenzial zur CO 2 -Minderung. Flächen für Windkraftanlagen sollten ausgewiesen und als Bürgeranlagen realisiert werden.

64 e&u energiebüro 14 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Die vorhandenen Biogasanlagen können zum Teil noch erweitert werden. Neben dem Ausbau der Windkraft sind Kraft-Wärme-Kopplung, die Umstellung von Ölheizungen auf Holz und die Heizungssanierung besonders kosteneffizient. Photovoltaikanlagen werden zukünftig im Wesentlichen als Eigenverbrauchsanlagen konzipiert. Die Sanierung von Gebäuden spielt eine große Rolle. Da die Wärmedämmung üblicherweise mit einer ohnehin erforderlichen Sanierung verknüpft wird, kann ein größerer Teil der Investitionskosten nicht als Klimaschutzmaßnahme gelten sondern fällt ohnehin an. Ohne eine signifikante Reduzierung des Wärmebedarfs können erneuerbare Energien nur einen untergeordneten Beitrag zur Wärmeversorgung leisten. Heizungssanierungen und die Dämmung von Gebäuden sind langfristig angelegt. Es bedarf der Motivierung und Einbeziehung der Gebäudeeigentümer, die für die Umsetzung bzw. Finanzierung verantwortlich sind, sowie des örtlichen Handwerks, also zahlreicher Personen. Damit muss hier eine besondere Motivationsarbeit geleistet werden. Anders als bei dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung handelt es sich bei Heizungssanierung und der Dämmung von Gebäuden zum großen Teil um Sanierungsaufwändungen. Damit können die Gebäudeeigentümer eine Wertsteigerung ihrer Immobilie erzielen. Die Arbeitsplatzeffekte sind bei der baulichen Sanierung von Gebäuden sowie bei der Heizungssanierung am größten, da diese vom örtlichen Handwerk durchgeführt werden. Insbesondere Jugendliche und hier die Schulen können in Klimaschutzaktionen einbezogen werden. Hier kann die Verbindung von Schule zur Gemeinde durch Überschreiten der Grenzen des Lebensraumes Schule geschaffen werden Nichttechnische Maßnahmen Nichttechnische Maßnahmen sind Maßnahmen, die auf eine Veränderung des Verhaltens abzielen oder Rahmenbedingungen setzen, die den Energieverbrauch bzw. die CO 2 - Emissionen beeinflussen. Hierunter fallen z. B. nutzerorientierte Einsparprojekte wie eine Energieberatung in den Ortsteilen, die Durchführung von Informationsveranstaltungen für Unternehmen und Bürger, die Gestaltung von Rahmenbedingungen durch die Ge-

65 e&u energiebüro 15 Klimaschutzkonzept Rödinghausen meinde, wie z. B. die Gestaltung von B-Plänen oder die Überwachung der Energieeinsparverordnung. Die Wirkungen dieser Maßnahmen können nicht quantifiziert werden. Sie sind eine notwendige Voraussetzung, um die durch die technischen Maßnahmen gewünschten Effekte zu realisieren. 2.4 Organisatorische Maßnahmen Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes kann nur gelingen, wenn die organisatorischen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden. Die wichtigsten sind die Einrichtung eines Arbeitskreises PrimaKlimaRödinghausen die Einrichtung einer Stelle Klimaschutzmanager, durch die die vielfältigen Aufgaben zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes abgesichert werden ein dauerhaftes Controlling der umgesetzten Maßnahmen. Ohne eine solche organisatorische Absicherung bleiben die jeweiligen Maßnahmen zufällig, sodass die selbst gesetzten Klimaschutzziele nicht erreicht werden dürften. 2.5 Maßnahmen in einzelnen Bereichen Nachfolgend werden die empfohlenen Maßnahmen zusammenfassend dargestellt. Die ausführlichen Beschreibungen finden sich in den Kapiteln Da einige Maßnahmen sich gegenseitig beeinflussen, muss eine Auswahl getroffen werden, die letztlich zum oben genannten Ziel der Verringerung der CO 2 -Emissionen führt. Nicht alle Maßnahmen, die möglich sind und in den Kapiteln 6 14 aufgeführt werden, sind daher in der folgenden Beschreibung enthalten. Vielmehr wurde eine Auswahl getroffen, indem Überschneidungen und Alternativen berücksichtigt wurden. Sofern aus den einzelnen Bereichen nicht alle möglichen Maßnahmen aufgeführt sind, ist dies jeweils begründet. Grundsätzlich ist eine andere Schwerpunktsetzung natürlich möglich. Es ist aber darauf zu achten, dass das Gesamtziel der CO 2 -Minderung durch die Ersatzmaßnahmen ebenfalls erreicht wird.

66 e&u energiebüro 16 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 2.6 Zielerreichung für den Zeitraum bis 2025 Mit den oben genannten Maßnahmen kann das als Arbeitshypothese formulierte Ziel einer 25-%-igen Senkung der CO 2 -Emissionen überschritten werden. Insgesamt summieren sich die Maßnahmen auf eine Reduktion von 28,6 %. Einige Maßnahmen sind wichtig, sie sind hier allerdings nicht quantifiziert, da eine solche Quantifizierung nicht möglich ist. Hierbei handelt es sich z. B. um ordnungspolitische Rahmenbedingungen (Kontrolle der EnEV, Überprüfung von B-Plänen). Einige Maßnahmen beeinflussen sich gegenseitig. Dies betrifft z. B. die Heizungssanierungen und die Dämmung von Gebäuden. Diese Beeinflussung gilt nicht für die Maßnahmen, in denen erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Werden Gebäude gedämmt, die mit Fernwärme versorgt werden, so müssen entsprechend mehr Kunden für die Fernwärme gewonnen werden. Damit ergibt sich auch hier eine gegenseitige Beeinflussung. Allerdings sinkt dann das Potenzial aus dem Bereich Heizungssanierung. Die gegenseitige Beeinflussung führt dazu, dass der in der Summe in Tabelle 2 genannte Summenwert von 1,97 Tonnen pro Einwohner nicht vollständig erreicht werden wird. Der Abstand zum Zielwert von 1,72 Tonnen pro Einwohner ist aber ausreichend groß, so dass durch die gegenseitige Beeinflussung das Ziel nicht verfehlt wird. Mit den Maßnahmen wird bereits ein erster Schritt zur weiteren CO 2 -Minderung über das Jahr 2025 hinaus getan. Diese Maßnahmen sind zum Teil Ohnehinmaßnahmen. Dies trifft z. B. auf die Gebäudesanierungen sowie die Heizungssanierungen etwa zur Hälfte zu, sowie auf die Effizienzsteigerung bei PKW. Um die angestrebten Minderungseffekte zu erreichen, müssen somit die beschriebenen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Grundsätzlich ist eine Schwerpunktverlagerung durch eine andere Gewichtung möglich. Sofern die hier vorgeschlagenen Maßnahmen nicht umgesetzt werden, müssen sie durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden.

67 e&u energiebüro 17 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme gesamt CO 2 -Minderung (%) Strom Haushalte 419 0,6 Gewerbe Effizienz ,6 PV ,2 PV klein 770 1,1 PV groß 385 0,6 Wind ,8 Abwasserwärme/Abwärme Gewerbe 0 0,0 Biogas neu ,7 Biogas ,0 Holzhackschnitzel 0 0,0 Sonnenkollektoren EFH 281 0,4 Pellets EFH ,7 Wärmepumpe 224 0,3 KWK ,0 Kraft-Wärme-Kopplung vor Ort 297 0,4 Heizungssanierung ,6 Dämmung Wohnen ,5 Verkehr ,2 Summe ,6 Tabelle 4: absolute CO 2 -Minderung und der prozentuale Anteil Betrachtet man die einzelnen Bereiche, die einen Beitrag zur CO 2 -Minderung beitragen, so zeigt sich, dass in allen Bereichen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die angestrebten Minderungsziele zu erreichen.

68 e&u energiebüro 18 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Anteile an CO 2 -Minderung 7,5% 0,7% 8,9% 1,5% bis 2013 Energieeffizienz Gewerbe 23,3% 14,3% KWK Erneuerbare Energien Wärme Erneuerbare Energien Strom Dämmung/Heizung/HH 43,7% Verkehr Abbildung 2: Anteile an der CO 2 -Minderung Bei den CO 2 -Minderungspotenzialen können Schwerpunkte festgestellt werde: Die größten Einsparpotenziale liegen im Bereich der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung. Hier ist besonders der Bau von Windkraftanlagen von Bedeutung. An zweiter Stelle stehen Einsparpotenziale im Bereich der privaten Haushalte in Bezug auf die Sanierung von Gebäuden sowie die Heizungssanierung; hier spielt insbesondere der Ersatz von Heizöl durch klimaschonende Energieträger eine wichtige Rolle. An dritter Stelle der Potentiale stehen erneuerbare Energien zu Wärmeerzeugung. Die Reduktionspotenziale im Bereich Gewerbe erscheinen gering; der Grund liegt in der besonderen Gewerbestruktur in Rödinghausen. Die wichtigsten Unternehmen setzen Holz aus Produktionsabfällen als Energieträger ein, so dass eine Steigerung der Energieeffizienz zwar zu einer Verringerung des Energiebedarfs, aber nicht zu einer CO 2 -Minderung führt. Die CO 2 -Minderungspotenziale im Gewerbe beziehen sich daher im Wesentlichen auf eine höhere Stromeffizienz bzw. den Bau von KWK- Anlagen auf Holzbasis. Der Verkehrssektor spielt in Rödinghausen nur eine geringe Rolle bei der CO 2 - Minderung. Hier steht vor allem der Schülerverkehr im Fokus.

69 e&u energiebüro 19 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 2.7 Kosten und wirtschaftliche Effekte Insgesamt ist zur Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen eine Gesamtsumme von ca. 43,47 Mio. erforderlich. Bereich Mio. EE Strom 14,59 EE Wärme 5,33 KWK 0,61 Heizungssanierung 5,66 Gebäudesanierung 17,28 Summe 43,47 Tabelle 5: Investitionen und Investoren Damit muss der weitaus größte Teil der Investitionsmittel für Gebäudesanierungen aufgebracht werden. Vergegenwärtigt man sich, dass das Wissen bzgl. einer energieeffizienten Sanierung eher gering ist, sind Hilfestellungen in Form von Beratung und kommunaler Initialförderung erforderlich. Durch die Maßnahmen werden volkswirtschaftliche Vorteile für Rödinghausen erzielt. Ein Großteil der Wertschöpfung verbleibt vor Ort. Kosten, die dagegen für Energieeinkauf aufgewandt werden, fließen aus Rödinghausen ab. Legt man einen mittleren Preis für Tarif- und Sondervertragskunden für Heizenergie von 7 ct/kwh und für Strom von 20 ct/kwh zu Grunde, so beträgt der jähr-liche Kaufkraftabfluss aus Rödinghausen durch Energie derzeit ca. 18,91 Mio.. Energieart Mittelabfluss [Mio. ] Strom 12,16 Wärme 6,75 Summe 18,91 Tabelle 6: jährlicher Kaufkraftabfluss durch Energieverbrauch Rödinghausen Arbeitsplatzeffekte werden vor allem von den Maßnahmen ausgelöst, die vom örtlichen Handwerk umgesetzt werden müssen. Allein die Wärmedämmung von älteren Gebäuden führt zu ca. 19 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Zudem sichert eine Auftragsvergabe in der hier erforderlichen Größenordnung langfristig die Existenz zahlreicher Betriebe. 1 Vgl. Klimaschutzkonzept Rödinghausen, Teil 1, S. 32

70 e&u energiebüro 20 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme Arbeitsplätze/a Dämmung 19 Heizungssanierung 11 Solarthermie 1 PV 3 Summe 34 Tabelle 7: zusätzliche Arbeitsplatzeffekte durch Klimaschutzmaßnahmen Damit können durch die vorgeschlagenen Maßnahmen zusätzlich, d.h. über die Ohnehinmaßnahmen hinaus, ca. 34 Dauerarbeitsplätze in Rödinghausen geschaffen bzw. gesichert werden. Grundsätzlich sind fast alle Maßnahmen wirtschaftlich. Dies wird offensichtlich, vergegenwärtigt man sich die Energiepreissteigerungen der letzten 10 Jahre. Angesichts knapper werdender Energiereserven wird sich dieser Trend nicht umkehren. Abbildung 3: Energiepreisentwicklung Heizöl, Gas, Holz-Pellet Quelle: Energieagentur NRW

71 e&u energiebüro 21 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Sieht man von einzelnen, in der Regel durch Spekulation bedingten Preissprüngen ab, so ist der Preis für Heizöl innerhalb von 10 Jahren um ca. 100 % gestiegen. Erdgas folgt dem Heizölpreis zwar nur noch bedingt, aber auch hier ist die Preissteigerung um ca. 80 % sichtbar. Auch der Preis für Holz-Pellets steigt in den letzten Jahren ähnlich wie der Preis von Erdgas. Hinzu kommen zusätzliche Vorteile, wenn die Maßnahmen durchgeführt werden. Strom aus Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wird entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet und ist zudem in vielen Fällen kostengünstiger zu erzeugen, als es der Strombezug ist; hieran haben auch die Neuregelungen des EEG nichts Grundlegendes geändert. Die Dämmung von Gebäuden sowie Heizungssanierungen sind in der Regel ohnehin erforderlich, so dass nur geringe zusätzliche Klimaschutzkosten entstehen. Maßnahmen im Verkehrsbereich haben neben dem Klimaschutzeffekt auch den Effekt, dass sich die örtlichen Schadstoffemissionen, wie z. B. Feinstaub, verringern; damit haben diese Maßnahmen einen Wert zur Verbesserung des unmittelbaren Lebensumfeldes. Durch die Maßnahmen wird die Wertschöpfung vor Ort erhöht. Dies gilt insbesondere auch für regionale Vermarktung. Damit ergeben sich durch diese Maßnahmen nicht nur Vorteile des Klimaschutzes. Vielmehr dienen diese Maßnahmen der Sicherung unserer Energieversorgung, sie schaffen Arbeitsplätze, sie sind wirtschaftlich angesichts zu erwartender Preissteigerungen für Energie und erhöhen gleichzeitig den Wohnkomfort sowie die Lebensqualität in Rödinghausen. 2.8 Controllingkonzept Zeithorizont zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes sollte zeitnah erfolgen, da viele Maßnahmen einen längeren zeitlichen Vorlauf benötigen. Der Zeithorizont für die Umsetzung der in diesem Konzept beschriebenen einzelnen Maßnahmen ergibt sich entsprechend dem der nachfolgenden Übersicht zu entnehmenden Zeithorizont. Dabei wird in Maßnahmen, die kurzfristig (Zeithorizont bis zu 3 Jahre), mittelfristig (Zeithorizont bis zu 5 Jahre) und langfristig (Zeithorizont bis zu 10 Jahre) umgesetzt werden sollten, unterschieden. Langfristig heißt in diesem Fall, dass sich die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen über den gesamten Zeitraum hinzieht.

72 e&u energiebüro 22 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Zeithorizont 3 Jahre bis 5 Jahre bis 10 Jahre Bereich Einrichtung Klimaschutzmanager ( ) Anschluss des Freibades an die Biogasanlage Energieeffizienz im Gewerbe Ausbau PV-Anlagen Ausweisung Windvorranggebiete Förderung ÖPNV, Rad, Fußgänger Dämmung von Gebäuden Ausbau Windkraft Ausbau PV-Anlagen dezentrale BHKW Dämmung von Gebäuden Förderung ÖPNV, Rad, Fußgänger Dämmung von Gebäuden Heizungssanierung/Umstellungen/Wärmepumpen Sonnenkollektoren PV-Anlagen Förderung ÖPNV, Rad, Fußgänger Klimafolgenanpassung Tabelle 8: Zeithorizont zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Grundsätzlich sind alle Aufgaben Daueraufgaben. Die Ausweisung von Windvorranggebieten sollte baldmöglichst angegangen werden.die Gespräche mit dem Kreis Herford sollten diesbezüglich intensiviert werden. Alle Maßnahmen, die auf einer Sanierung vorhandener Anlagen oder Gebäude beruhen (Heizungssanierungen, Sanierung der Gebäudehülle) sind langfristig angelegt, da sie von den Gebäudeeigentümern grundsätzlich dann durchgeführt werden, wenn ohnehin Sanierungen erforderlich sind Langfristige CO 2 -Minderung Der Zeithorizont des Rödinghauser Klimaschutzkonzeptes geht weit über den hier dargestellten 10-Jahreszeitraum hinaus. Hieraus ergeben sich die weiter gesteckten Ziele bis zum Jahr 2035 bzw. 2050: bis 2025: Reduzierung der CO 2 -Emissionen um 25 % bis 2035: Reduzierung der CO 2 -Emissionen um 40 % bis 2050: Reduzierung der CO 2 -Emissionen um 60 %. Damit wird deutlich, dass die heute zu ergreifenden Maßnahmen nur der erste Schritt einer weiteren Entwicklung sind. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen aus, um die

73 e&u energiebüro 23 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Ziele zu erreichen. Das Ziel, bis 2050 eine 60 %-ige CO 2 -Reduzierung zu erreichen, ist erreichbar. Es ist aber davon auszugehen, dass auch von Bundes- und EU-Ebene Rahmenbedingungen gesetzt werden, die den Rödinghauser Prozess positiv oder negativ beeinflussen. Insbesondere die zu erwartende Energiepreissteigerung, die EU-Energieeffizienzrichtlinie sowie steigende Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz dürften in Bezug auf die Reduzierung des Energieverbrauchs wirksame Spuren hinterlassen. Die Maßnahmen in Bezug auf Energieerzeugung (Erneuerbare Energien, Kraft-Wärme- Kopplung) müssen in einem Zeitraum von bis zu 15 Jahren erfolgen. Dann sind diese Potenziale im Wesentlichen ausgeschöpft. Eine weitere Reduzierung der CO 2 -Emissionen bis 2050 muss langfristig in erster Linie durch eine Reduzierung des Energiebedarfs erfolgen. Mit dieser Einstufung können die für die Zeiträume erforderlichen Investitionskosten sowie die sich hieraus ergebenden CO 2 -Minderungen abgeschätzt werden. Als Kosten werden hier nur die Investitionskosten, nicht die sonstigen Projektkosten angegeben. Die Abgrenzung der einzelnen Zeiträume bis 2025 bzgl. der Investitionskosten und der CO 2 -Minderungseffekte kann nur grob abgeschätzt werden. Hierbei muss die zeitliche Wirksamkeit der Maßnahmen eingeschätzt werden. Die Zeiträume sind in Tabelle 9 erläutert. Als Randbedingungen sind dabei berücksichtigt:

74 e&u energiebüro 24 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Bereich PV-Anlagen Windanlagen solarthermische Anlagen Holzpelletanlagen Wärmepumpen Kraft-Wärme-Kopplung Heizungssanierung Dämmung der Gebäude Gewerbe Verkehr Zeithorizont 1. Zeitraum 33,3 % der Anlagen 2. Zeitraum: 33,3 % der Anlagen 3. Zeitraum: 33,3 % der Anlagen 1. Zeitraum: 0 % der Anlagen (Planungen) 2. Zeitraum: 50 % der Anlagen 3. Zeitraum: 50 % der Anlagen 1. Zeitraum 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum: 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum: 10 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 50 % der Anlagen 1. Zeitraum: 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum: 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum: 20 % der Anlagen 2. Zeitraum: 40 % der Anlagen 3. Zeitraum: 40 % der Anlagen 1. Zeitraum: 10 % Umsetzung 2. Zeitraum: 40 % Umsetzung 3. Zeitraum: 50 % Umsetzung Tabelle 9: zeitliche Umsetzung einzelner Bereiche Hieraus können für die einzelnen Zeiträume die nachfolgenden CO 2 -Minderungseffekte abgeschätzt werden. Für die CO 2 -Emissionen ergibt sich die nachfolgende Zeitreihe. Die Ergebnisse sind im Zeitablauf kumuliert.

75 e&u energiebüro 25 Klimaschutzkonzept Rödinghausen CO 2 -Minderung bis 3 Jahre bis 5 Jahre bis 10 Jahre gesamt Strom Haushalte Gewerbe Effizienz PV PV klein PV groß Wind Biogas neu Sonnenkollektoren EFH Pellets EFH Wärmepumpe Kraft-Wärme-Kopplung vor Ort Heizungssanierung Dämmung Wohnen Verkehr Summe Tabelle 10: kumulierte CO 2 -Minderungseffekte nach Zeiträumen in Tonnen pro Jahr CO 2 -Entwicklung bis 2025 Prozent bis 3 Jahre bis 5 Jahre bis 10 Jahre CO2-Entwicklung Zielwert Abbildung 4: Entwicklung der CO 2 -Emissionen bis Controlling: Umsetzung und organisatorische Absicherung Die in den vorstehenden Kapiteln beschriebenen Maßnahmen müssen organisatorisch abgesichert werden. Dies kann nur durch die Gemeinde erfolgen, weil unterschiedliche Interessen eingebunden werden müssen,

76 e&u energiebüro 26 Klimaschutzkonzept Rödinghausen eine Kontinuität in der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes notwendig ist, datenschutzrechtliche Aspekte beachtet werden müssen, die Bürgerinnen und Bürger sowie die örtlichen Unternehmen die Gemeinde als neutrale, kompetente Institution anerkennen. Die dauerhafte Absicherung betrifft einerseits die personelle Absicherung. Andererseits müssen kontinuierlich Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Multiplikatoren in den Umsetzungsprozess eingebunden werden Klimaschutzmanager Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes muss organisatorisch abgesichert werden. Die Personaldecke der Gemeinde ist zu dünn, als dass diese Aufgabe nebenbei mit erledigt werden könnte. Hierzu kann eine halbe Stelle eines Klimaschutzmanagers eingerichtet werden. Die Stelle ist bei der Gemeinde angesiedelt. Voraussetzung für die Förderung ist, dass der Rat das Klimaschutzkonzept bzw. dessen Umsetzung beschließt. Eine Finanzierung ist für 3 Jahre im Rahmen des Programms Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das auch in 2014 wieder aufgelegt wurde, möglich. Hier wird die Umsetzung von Klimaschutzkonzepten und in diesem Rahmen auch die Einrichtung einer Stelle mit 65 % der förderfähigen Kosten für 3 Jahre gefördert. Förderfähig sind die direkten Personalkosten sowie Sachkosten, wie z. B. Fortbildungs- oder Reisekosten. Der Arbeitsumfang der Aufgaben dürfte eine halbe Stelle in Rödinghausen sicher ausfüllen; die Einstufung liegt in der Regel bei Entgeltgruppe 11. Damit liegt der Eigenanteil der Gemeinde inkl. Sachkosten bei ca pro Jahr. Position gesamt /a Personalkosten Öffentlichkeitsarbeit Prozessunterstützung durch Dritte Sachkosten Summe Eigenanteil (bei 65 % Förderung) Eigenanteil (bei 85 % Förderung) Tabelle 11: Kosten Klimaschutzmanager Eine Antragstellung ist bisher ganzjährig möglich. Unklar ist derzeit allerdings noch, ob das Programm Klimaschutzinitiative auch 2015 weitergeführt wird bzw. ob die Fördersätze

77 e&u energiebüro 27 Klimaschutzkonzept Rödinghausen unverändert bleiben. Es ist nach derzeitigem Informationsstand aber davon auszugehen. Daher ist zu empfehlen, einen entsprechenden Förderantrag noch in 2014 zu stellen. Aufgabe des Klimaschutzmanagers ist die Koordination der verschiedenen Aktivitäten zum Rödinghauser Klimaschutz. Hierzu zählen insbesondere: grundsätzliche Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes, Unterstützung bei der Organisation (nicht Durchführung) von Beratungsaktionen für Gebäudeeigentümer (Energieberatung in den Ortsteilen, Solarkampagne, Haus-zu-Haus-Beratung), Durchführung von Informationen und Fortbildungen zur Beeinflussung des Nutzerverhaltens, insbesondere älterer Menschen, Information von Handwerkern und Gebäudeeigentümern zu Anforderungen der EnEV und des erneuerbare-energien-wärme-gesetzes (EEWärmeG), Durchführung von Veranstaltungen und Aktionen in Zusammenarbeit mit Multiplikatoren, insbesondere Einbindung von Schülern in Aktionen, Organisation von zwei Veranstaltungen pro Jahr für Unternehmen, Initiierung (nicht Durchführung) eines Projektes Energiesparen in Schulen, Umsetzung der Klimaschutzmaßnahme Anschluss des Freibades an die Biogasanlage, Pressearbeit, Controlling der Maßnahmenumsetzung, Organisierung des Arbeitskreises PrimaKlimaRödinghausen, Ansprechpartner/in für Politik und Verwaltung in Fragen des kommunalen Klimaschutzes; Bericht in den politischen Gremien. Einmal jährlich erstellt der Klimaschutzmanager eine CO 2 -Bilanz sowie einen Bericht über den Stand der Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes. Ein zusätzlicher Nutzen der Einrichtung eines Klimaschutzmanagers ist, dass Öffentlichkeitsarbeit zusätzlich bis zu förderfähiger Kosten mit 65 % förderfähig ist. Ein weiterer Gewinn für die Gemeinde ist es, dass für den Fall der Einstellung eines Klimaschutzmanagers innerhalb des ersten Jahres eine investive Klimaschutzmaßnahme mit 50 % gefördert wird. Die förderfähige Summe kann bis zu betragen. Voraussetzung ist, dass eine CO 2 -Minderung von mindestens 80 % erreicht wird. Eine solche Klima-

78 e&u energiebüro 28 Klimaschutzkonzept Rödinghausen schutzmaßnahme wäre die Wärmeversorgung des Freibades durch die benachbarte Biogasanlage (siehe Kap. 10.7). Maßnahme 2.1: Personelle Absicherung durch Klimaschutzmanager Die Gemeinde beantragt im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU die Förderung für eine halbe Stelle eines Klimaschutzmanagers Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Um das integrierte Klimaschutzkonzept erfolgreich umzusetzen müssen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft einen gemeinsamen organisatorischen Rahmen haben. Hierzu sollte eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Mitglieder sollten insbesondere sein die Verwaltung die Fraktionen des Rates die örtlichen Energieversorger örtliche Baufachleute Vertreter von Unternehmen Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien (z. B. Biogasanlagenbetreiber, Betreibergesellschaften) Vertreter der Schulen Kirchengemeinden interessierte Bürgerinnen und Bürger Der Arbeitskreis begleitet die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und dient insbesondere der Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, Vereine und örtlichen Fachleute in den Umsetzungsprozess. Der Arbeitskreis wird vom Klimaschutzmanager organisiert. Maßnahme 2.2: Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Es wird ein Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen eingerichtet, der die Aufgabe hat, die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes zu organisieren laufendes Controlling Ohne ein laufendes Controlling, d. h. die Rechenschaft über die Umsetzung der Maßnahmen, wird ein Klimaschutzkonzept scheitern. Das Klimaschutzkonzept enthält quantifizierte Ziele, so dass eine Überprüfung dahingehend möglich ist, ob die Ziele schrittweise

79 e&u energiebüro 29 Klimaschutzkonzept Rödinghausen umgesetzt werden. Hier ergeben sich unterschiedliche, auch zeitlich gestaffelte Controllingebenen: Qualitatives Controlling: Hier wird halbjährlich überprüft, ob die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt werden. Ausgangspunkt sollte ein jeweils zum Jahresbeginn beschlossener Aktionsplan für das folgende Jahr sein. Dieser Jahresplan sollte vom Arbeitskreis beraten und im Rat beschlossen werden. Laufendes quantitatives Controlling: Auf Basis der Daten der Energieversorger kann jährlich ein Controlling für die leitungsgebundenen Energieträger erfolgen. Für die nicht leitungsgebundenen Energieträger (Heizöl, Holz, Verkehr) ist dies nicht möglich. Trotzdem bietet ein solches jährliches Controlling einen ersten Überblick darüber, ob die Maßnahmen greifen. In diesem Rahmen werden ebenfalls die zu quantifizierenden Maßnahmen in Bezug auf den Grad der Umsetzung überprüft. Darüber hinaus sind die mit quantitativen Zielen hinterlegten Maßnahmen in ihrem Umsetzungsgrad zu überprüfen. Umfassendes Controlling: In einem Abstand von spätestens 3 Jahren sollte die umfassende Klimabilanz, die für das Jahr 2012 die Ausgangsbasis für alle Maßnahmen darstellt, erneut nach gleichen Kriterien erstellt werden. Damit würde diese umfassende Bilanz erneut im Jahr 2017 für das Jahr 2015 erstellt. Diese Bilanz kann mit Hilfe des Programms ECO/Region erfolgen. Es empfiehlt sich, die Ergebnisse aus ECO/Region mit realistischen örtlichen Daten abzugleichen, da eine Pauschalberechnung aus bundesweiten Daten zu falschen Ergebnissen führt. Die Methodik der Bilanzierung sowie die Probleme bei der Verwendung des Programms ECO/Region sind im Teil 1 des integrierten Klimaschutzkonzeptes (CO 2 -Bilanz) ausgeführt. Ob die Bilanzierung mit eigenem Personal oder als Auftragsvergabe erfolgt, sollte nach 2 Jahren entschieden werden. Im Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen wird zu Beginn jeder Sitzung über den Stand der Umsetzung informiert. Nur durch ein in dieser Weise modular aufgebautes Controlling ist es möglich, gegenzusteuern, falls einzelne Maßnahmen sich nicht in der gewünschten Form umsetzen lassen. Über die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes sollte im Rat einmal jährlich Bericht erstattet werden. Für das Controlling ist eine personelle und institutionelle Absicherung erforderlich. Dieses sollte durch den Klimaschutzmanager und den Arbeitskreis erfolgen. Maßnahme 2.3: laufendes Controlling Es wird ein Controlling-System eingeführt, in dem unterjährig, jährlich sowie dreijährig der Erfolg der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes überprüft wird.

80 e&u energiebüro 30 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 2.10 Leitprojekte der Gemeinde Die Gemeinde selbst ist insbesondere für die Koordination der Maßnahmen verantwortlich. Sie muss sich aber auch um die Umsetzung wesentlicher Leitprojekte kümmern. Handlungsfelder ergeben sich wie nachfolgend dargestellt. Diese Leitprojekte setzen den Rahmen, damit die vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgreich sind. Hierdurch wird auch die Verantwortung der Gemeinde deutlich. Ohne die Annahme dieser Verantwortung und die koordinierende und organisierende Arbeit der Gemeinde werden die Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Bereich Aufgaben Prozessorganisation Klimaschutzmanager Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Maßnahmencontrolling Öffentlichkeitsarbeit Beratung Haushalte (Sanierungsberatung, Nutzerverhalten) Energieberatung in den Ortsteilen Einbindung Multiplikatoren Förderprogramm Vor-Ort-Beratung Bauleitplanung FNP-Änderung bzgl. Windkraftanlagen Wirtschaftsförderung Ansprache Unternehmen Anforderungen an Klimaeffizienz bei neuen B-Plänen bzw. Grundstücksverkäufen Organisation von Veranstaltungen eigene Liegenschaften Anschluss des Freibades an die Biogasanlage Effizienzanforderungen bei Sanierung von Gebäuden Passivhausstandard bei Neubauten Verkehr Fahrradförderung im innerörtlichen Bereich Einbindung Jugendlicher Initiierung Projekt Klimaschutz macht Schule Organisierung von Aktionen zusammen mit Schulen/Schülern Tabelle 12: Leitprojekte für die Gemeinde Rödinghausen Die vertiefende Beschreibung der Handlungsfelder sowie die einzelnen Maßnahmen, die daraus resultieren, finden sich in den Kapiteln Zwar muss die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen weitestgehend durch Dritte erfolgen. Trotzdem entstehen der Gemeinde im engeren Sinne (kommunaler Haushalt) Kosten. Die jährlich anfallenden Kosten sind nachfolgend dargestellt.

81 e&u energiebüro 31 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Kosten kommunaler Haushalt Eigenanteil Klimaschutzmanager (65% Förderung) Energieberatung in den Ortsteilen/Beratungsaktionen Förderprogramm Vor-Ort-Beratung Tabelle 13: direkte Kosten zur Konzeptumsetzung /a Die Maßnahme Klimaschutzmanager kann der Gemeinde zusätzliche Einnahmen bringen, da eine Klimaschutzmaßnahme bis zu einer Gesamtkostenhöhe von mit 50 % förderfähig ist. Damit fließen bis zu Fördermittel an die Gemeinde. Voraussetzung ist, dass durch diese Maßnahme 80 % CO 2 -Minderung erreicht wird. Diese Maßnahme ist gekoppelt an die Einstellung eines Klimaschutzmanagers und muss im ersten Jahr von dessen Tätigkeit beantragt werden. Einige Kostenpositionen fallen zwar an, sie können aber nicht der Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes zugeordnet werden. Hierunter fallen Ohnehinaufgaben, rentierliche investive Maßnahmen oder Maßnahmen, die nicht quantifiziert werden können. Hierzu zählen z. B.: investive Maßnahmen in kommunale Einrichtungen, da diese entweder ohnehin erforderliche Bauunterhaltung oder aber rentierlich durch Energiekosteneinsparung sind; Planungsaufwand z. B. zur Flächenausweisung von Wind- oder PV-Anlagen.

82 e&u energiebüro 32 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 3 Zusammenfassender Überblick über die Maßnahmen Nachfolgend sind die wichtigsten Einzelmaßnahmen im Überblick stichpunktartig dargestellt. Für die jeweiligen Bereiche sind zudem Leitziele formuliert. Die weitergehenden Erläuterungen mit der Benennung der jeweiligen Akteure finden sich in den Kapiteln 6 14 sowie im Anhang. Bereich Themen Leitziele Maßnahmen Organisation Absicherung der Umsetzung Stromverbrauchsentwicklung die Gemeinde übernimmt die Verantwortung für die Organisation und Steuerung des Klimaschutzkonzeptes der Stromverbrauch für Haushalte und Gewerbe sollte um 5 % sinken Gebäude Neubau Klimaneutralität wird Rödinghauser Baustandard Klimaschutzmanager (1/2 Stelle) Einrichtung eines Arbeitskreises PrimaKlimaRödinghausen Controlling der Umsetzung von Beschlüssen und Maßnahmen ausführliche Beratung zukünftige Neubaugebiete werden klimaneutral konzipiert bei Grundstücksverkäufen wird der Standard KfW 55 als Midestvorgabe im Kaufvertrag festgelegt Gemeinde plant eigene Gebäude klimaneutral

83 e&u energiebüro 33 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Themenblock Bereich Leitziele Maßnahmen Gebäude Bestandsbauten Bis 2025 sinken die (begl. Maßnahmen hierzu unter Öffentlichkeitsarbeit) Energiekennwerte für Heizung und Durchführung von quartiersweiser Warmwasser um Haus-zu-Haus-Beratung 20 % und die CO 2 - Einrichtung einer Arbeitsgruppe für Emissionen um 30 %. Informationsaustausch (Fachplaner, Maßstab ist der Handwerker, Energieberater) im entsprechende Rahmen des Arbeitskreises Prima- Gasverbrauch. KlimaRödinghausen Die Gemeinde fördert jährlich 20 Energieberatungen vor Ort in den jeweiligen Gebäuden; die Kosten betragen etwa 150,- /Beratung; hier sollten die Bürgerinnen und Bürger einen Eigenanteil von 50 leisten Heizungssanierung Bei Heizungssanierungen ist auf Öffentlichkeitsarbeit) (begl. Maßnahmen hierzu unter höchstmögliche CO 2 - Öl wird weitestgehend durch CO 2 - ärmere Energieträger (Holz, Gas, Effizienz zu achten. Wärmepumpen) ersetzt es wird bei Gas und Öl als Energieträger grundsätzlich zu Brennwerttechnik beraten und diese empfohlen bei einer Kesselleistung ab ca. 50 kw wird ein BHKW geprüft bzw. vorgeschlagen (siehe auch Kap. KWK) bei Kesselsanierungen sollten immer solarthermische Anlagen eingesetzt werden (außer bei KWK) nach grundlegender energetischer Sanierung der Gebäudehülle sind Wärmepumpen zu prüfen Gebäudeeigentümer werden angesprochen, um noch vorhandene Nachtspeicherheizungen durch klimaschonende Heizsysteme zu ersetzen

84 e&u energiebüro 34 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Themenblock Bereich Leitziele Maßnahmen erneuerbare Energien Strom erneuerbare Energien Wärme Fern-/Nahwärme KWK Industrie/Gewerbe/ Handel/ Dienstleistung dezentrale Nutzungen Kraft-Wärme- Kopplung Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt auf 50 % am Strombedarf Der Anteil erneuerbarer Wärme am Wärmebedarf steigt bis 2025 um 5 %. Der Anteil von konventioneller KWK am Strombedarf steigt auf 2 %. Ausweisung von Windkonzentrationszonen zum Bau von Windanlagen Verdoppelung der PV- Leistung bis 2025 Untersuchung, wo es großflächige PV-Freiflächenanlagen geben kann 250 zusätzliche solarthermische Anlagen 150 zusätzliche Holz- Pelletkessel an Stelle von Ölanlagen 50 zusätzliche Wärmepumpenanlagen die Wärme aus einer Biogasanlage wird für die Beheizung des Freibades direkte Ansprache von Unternehmen zum Bau von objektbezogenen BHKW Kampagne Objekt-BHKW durch direkte Ansprache von Eigentümern größerer Heizungen Kraft-Kälte-Kopplung Organisierung von Exkursionen bzgl. KKK Klimaschutz ist Wirtschaftsförderung Kirchen, Sozialverbände Klimaschutz ist Aufgabe der Wirtschaftsförderung. Der Energieverbrauch für Wärme sinkt in den Unternehmen um 10%, der Stromverbrauch sinkt um 5 %. Kirchen und Sozialverbände sind wesentliche Multiplikatoren im Klimaschutz Durchführung von halbjährlichen Treffen mit Fachvorträgen Kooperation mit dem Kreis zur Gründung von Netzwerken (z. B. Öko-Profit) Information bei Neuansiedlung bzgl. Energieeffizienz nutzerorientierte Kampagnen Beteiligung der Kirchengemeinden am Projekt Grüner Hahn Fortbildung für Multiplikatoren (Betreuer, Vereine etc.) Einbindung in Aktionen

85 e&u energiebüro 35 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Themenblock Bereich Leitziele Maßnahmen gemeindeeigene Einrichtungen Rahmenbedingungen ordnungspolitische Maßnahmen In den gemeindeeigenen Einrichtungen sinken (ohne Berücksichtigung der Strombeschaffung) die CO 2 -Emissionen bis 2025 um 20 %, bis 2035 um 30 %. Die Gemeinde nutzt im Rahmen von Bauordnung und Gemeindeplanung ihre Spielräume weitestmöglich zur Sicherstellung von Energieeffizienz und Klimaschutz. die Gemeinde gibt sich für die eigenen Gebäude Energiestandards (Vorschlag wird im Rahmen des KSK geliefert) Bau von PV-Anlagen auf allen Gebäuden, soweit technisch möglich bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen wird eine Preissteigerung für Energie von 3 % über der allg. Preissteigerungsrate eingerechnet; Kriterium der Wirtschaftlichkeit ist die Amortisation im Rahmen der üblichen Initiierung Nutzungsdauer eines Energiesparprojektes in allen Schulen in Rödinghausen (z. B. gefördert durch Klimaschutz- initiative Förderung des BMU) Fahrrades als Verkehrsmittel für Dienstgänge Durchführung von Aktionen mobil ohne Auto - autofreie Ratssitzung im Rahmen der Bauberatung wird über die gesetzlichen Anforderungen bei Sanierung und Neubau informiert bei neuen Baugebieten wird ein Energiekonzept mit dem Ziel der CO 2 -Neutralität erstellt Grundstücksverkäufe werden an hohe Energiestandards gekoppelt; eine Qualitätssicherung ist vorzusehen

86 e&u energiebüro 36 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Themenblock Bereich Leitziele Maßnahmen Rahmenbedingungen Bürgerinnen und Bürger erhalten Öffentlichkeitsarbeit/ Beratung für Privathaushalte weitestgehende Hilfestellung bei der Gebäude-sanierung. Nutzerverhalten wird verstärkt berücksichtigt informieren der Bauwilligen über bestehende Beratungsund Fördermöglichkeiten Gemeinde finanziert einmal monatlich Energieberatung rotierend in den Ortsteilen ggf. in Kooperation mit dem mobilen Rathaus Endverbrauchervorträge zum Thema Sanierung und Stromeinsparung Quartiersweise Haus-zu-Haus- Beratung Durchführung von öffentlichen Musterberatungen Vor-Ort; begleitet durch intensive Pressearbeit Bekanntmachung des Förderprogramms Jung kauft Alt der Gemeinde Rödinghausen Einbindung von Multiplikatoren in Beratungsaktionen jährliche Durchführung eines themenbezogenen Energieaktionstages (z.b. Tag der Solaranlagen) Bekanntmachen und Besichtigung von vorbildlichen Neubauten und Sanierungen Informationen über Beratungsangebote mit Grundsteuerbescheiden versenden Durchführung von schriftl. Abfragen, um einen Überblick bzgl. Sanierungen zu erhalten Erstellung eines Infoblattes, wer in Rödinghausen welche Dienstleistung in Bezug auf Energieberatung anbietet energieoptimiertes Nutzerverhalten wird ein Beratungsschwerpunkt Fortbildung von Multiplikatoren (z. B. Pflegedienste) Schüler/Nachbarschafts-Aktion Stromsparen Unternehmen führen Aktionen für Mitarbeiter/Innen durch; Bildung von Energiescouts

87 e&u energiebüro 37 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Themenblock Bereich Leitziele Maßnahmen Kinder und Jugendliche Jugendliche werden sparprojekte Kinder und Einbindung von Kitas in Energie- verstärkt in Einbindung von in außerschulische Kampagnen Klimaschutzaktivitäten Klimaschutz im Unterricht eingebunden aktionsorientiert behandeln, in privaten Alltag übertragen und in Aktionen umsetzen Verkehr Verkehrsplanung motorisierter Individualverkehr Der Anteil des örtlichen motorisierten Individualverkehrs am Modal Split sinkt um 5 %. ÖPNV Fahrrad Die vorhandenen Angebote werden verstärkt publiziert Das Fahrrad wird ein wesentliches Verkehrsmittel im innerörtlichen Verkehr. regelmäßige Aktualisierung des Modal-Split Plattform für Fahrgemeinschaften Grundschulen: Walking-Bus einführen jährlicher Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen Bekanntmachung des Taxibusses; insbesondere bei älteren Menschen Gründung eines Bürgerbusses in Ergänzung zum DRK Senioren- Mobil Schülerprojekt sicheres Radfahren zur Ermittlung von Gefahrenstellen; schnelle Beseitigung von Mängeln und Gefahrenpunkten Optimierung der Beschilderung der Fahrrad-Fernrouten Schaffung sicherer Radverbindungen Marketingkampagnen für das Fahrrad

88 e&u energiebüro 38 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 4 CO 2 -Bilanz (Zusammenfassung von Teil 1) Im Teil 1 des Klimaschutzkonzeptes wurde die CO 2 -Bilanz für das Jahr 2012 ausführlich dargestellt 3. Die Ergebnissee sind nachfolgend zusammenfassend dargestellt. In die CO 2 -Emissionsfaktoren gehen nicht nur die bei der Verbrennung der Energieträger direkt freigesetzten CO 2 -Emissionen ein, sondern auch Emissionen durch vorgelagerte Prozessketten. Hierzu zählen z. B. Umwandlungsverluste Transportverluste durch Druckerhöhungsstationen oder LKW Verluste bei der Gewinnung der Energieträger. Zudem werden nicht nur die reinen CO 2 -Emissionen berücksichtigt, sondern die äquivavon anderen Gasen lenten Emissionen. Hierunter werden auch klimarelevante Emissionen verstanden, wie z. B. Methan oder Lachgas, die in Zusammenhang mit Energieverbrauch freigesetzt werden. Damit werden alle klimarelevanten Emissionen berücksichtigt. Ausgehend von den Energieverbräuchen errechnet sich die CO 2 -Bilanz für das Gemeindegebiet Rödinghausen. Endenergiebedarf der Energieträger 2012 Strom 38,7% Erdgas 21,7% Flüssiggas 2,0% Wärme 4,4% Holz 6,4% Heizöl 26,9% Abbildung 5: Endenergiebedarf nach Energieträgern (%) Die absoluten CO 2 -Emissionen lagen im Jahr 2012 bei Tonnen. Dies entspricht einem spezifischen Wert von 6,88 Tonnen pro Einwohner. 3 e&uenergiebürogmbh; Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen; Teil 1 CO 2 -Bilanz; Bielefeld 2014

89 e&u energiebüro 39 Klimaschutzkonzept Rödinghausen CO 2 Emissionen absolut (t/a) spezifisch (t/ew*a) ,88 bereinigt ,99 Tabellee 14: CO 2 -Emissionen in Rödinghausen 2012 Das Jahr 2012 war wärmer als das langjährige Durchschnittsjahr 4. Berücksichtigt man dies und normiert die CO 2 -Emissionen auf die langjährige Durchschnittstemperatur in Deutschland, so ergeben sich CO 2 -Emissionen von Tonnen sowie ein spezifischer Wert von 6,99 t/einwohner. Bundesweit lagen die spezifischen äquivalenten CO 2 -Emissionen 2012 ohne Land- und Forstwirtschaft bei insgesamt 10,2 t/ew. 5 Berücksichtigt werden muss hierbei, dass die überörtlichen CO 2 -Emissionen, wie z. B. überörtlicher Verkehr, landwirtschaftliche Prozesse oder Industrieproduktion außerhalb des Gemeindegebiets, in der vorliegenden Bilanz für Rödinghausen nicht enthalten sind. Die Ermittlung der CO 2 -Emissionen in Rödinghausen ergibt sich aus den für die verschie- sind hierbei denen Anwendungsbereiche eingesetzten Energieträgern. Zu betrachten insbesondere die witterungsbereinigten Emissionen, da in Zukunft einee Entwicklung der Emissionen überprüft werden soll. CO 2 2-Emissionen (%) Rödinghausen 2012 Energieträger (witterungsbereinigt) Strom 51,2% Verkehr 12,8% Erdgas 12,6% Flüssiggas 1,3% Wärme 1,7% Holz 0,4% Heizöl 20,1% Abbildung 6: CO 2 -Emissionen nach Energieträgern (witterungsbereinigt) 4 Langjähriges Durchschnittsjahrr gibt die Durchschnittstemperatur über einen längeren Zeitraum an. 5 Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie; Energiedaten; Berlin,

90 e&u energiebüro 40 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Beim Verkehr ist nur der örtliche Verkehr berücksichtigt, da nur dieser durch Minderungsmaßnahmen in Rödinghausen beeinflusst werden kann. Der Stromverbrauch pro Einwohner lag 2012 in Rödinghausen bei kwh/ew. Damit liegt der spezifische Stromverbrauch in Rödinghausen deutlich über dem Durchschnitt für ländliche Klein- und Mittel-Städteliegt an dem hohen Anteil des produzierenden Gewerbes in Rödinghausen. Die meisten CO 2 -Emissionen werden durch Strom und Heizöl verursacht, gefolgt von Erd- Dieser Wert liegt in der Regel bei kwh/ew. Dies gas. Der hohe Anteil von Heizöl ergibt sich aus dessen hohen Anteil am Wärmemarkt so- Betrachtet man die CO 2 -Emissionen der einzelnen Verbrauchssektoren, zeigt sich eine wie den vergleichbar hohen spezifischen CO 2 -Emissionen pro Kilowattstunde. Dominanz der Haushalte mit 44,7 %, dicht gefolgt von dem Gewerbe mit 42,6 %. CO 2 -Emissionen (%) Rödinghausen 2012 Sektoren (witterungsbereinigt) Verkehr 12,8 % Haushalte 44,7 % GHD/Industrie 42,6 % Abbildung 7: CO 2 -Emissionen nach Sektoren (witterungsbereinigt) In Rödinghausen ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung sehr stark vertreten. 24,3 % des derzeitigen Strombedarfs werden durch entsprechende Anlagen erzeugt. Insgesamt werden durch die Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Tonnen CO 2 vermieden. Dies entspricht 0,63 Tonnen pro Einwohner oder 9,09 % der derzeitigen Emissionen.

91 e&u energiebüro 41 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 2012 MWh/a CO 2 (t/a) t/ew CO 2 -Emissionen ,88 PV ,10 Wind ,09 Wasser 0,33 0 0,00 Biogas ,44 Summe ,26 Gutschrift t/a ,63 % -9,09 Tabelle 15: vermiedene CO 2 -Emissionen durch erneuerbare Energien Seitens des Kreises Herford liegt eine Bilanzierung für die einzelnen kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit dem vom Land zur Verfügung gestellten Programm ECO/Region light vor. Dieses weicht zum Teil von dieser hier erstellten detaillierten Bilanz ab. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Der wesentliche ist, das ECO/Region light mit vereinfachten Annahmen arbeitet, die in der Regel von den örtlichen Daten abweichen, da sie aus bundesweiten Durchschnittswerten ermittelt werden. Hierzu zählen z. B. Witterungsbereinigung: eine Witterungsbereinigung ist mit dem Programm ECO/Region light nicht möglich; Verkehr: Die für den Kreis Herford gesamt erstellte DateiECO/Region legt für den Verkehr alle Verkehrsbewegungen in Deutschland zu Grunde, wie z.b. Flugverkehr oder Fernverkehr; diese sind aber für ein örtliches Klimaschutzkonzept nicht von Bedeutung; Gewerbe: Der Energieverbrauch von Gewerbe wird nicht auf Basis der realen Verbräuche, sondern auf Basis der Beschäftigten und bundestypischen Verbräuche ermittelt; diese weichen aber von der örtlichen Situation ab; spez.heizenergieverbrauch Gebäude: Hierfür liegen regionaltypische Daten vor, während ECO/Region light mit Bundesdaten arbeitet, die gegenüber den regionalen Daten überhöht sind; Aktualisierung: ECO/Region light erstellt automatisierte Neubilanzierungen für Folgejahre. Diese greifen allerdings nicht die in der Ausgangsbilanz ermittelten Daten auf, sondern lediglich aus Bundesmittelwerten abgeleitete Daten. Damit geben diese Aktualisierungen falsche Werte wieder. Um effiziente CO 2 -Minderungsmaßnahmen zu entwickeln, ist eine möglichst genaue Ermittlung und Bilanzierung der örtlichen CO 2 -Emissionen erforderlich.

92 e&u energiebüro 42 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Soweit möglich wurden die örtlichen Daten in ECO/Region light eingegeben, so dass die Gesamtbilanz bzgl. der Gesamt-Emissionen und der Emissionen der Energieträger stimmig ist. Ein jährliches Controlling ist daher mit ECO/Region light möglich. Abweichungen ergeben sich auf Grund der Pauschalierung bei ECO/Region light bei der Aufteilung auf die Sektoren und insbesondere im Bereich Verkehr.

93 e&u energiebüro 43 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 5 Vorgehensweise bei der Maßnahmenbewertung In diesem 2. Teil des Klimaschutzkonzeptes für Rödinghausen werden konkrete Maßnahmen entwickelt, wie die im Rahmen der Auftaktveranstaltung und vom begleitenden Arbeitskreis vorgegebenen Einsparziele erreicht werden können. Hierbei sind die örtlichen Gegebenheiten zu Grunde zu legen. Es sollen möglichst konkrete, operationalisierte Ziele und Maßnahmen herausgearbeitet werden, die in Rödinghausen selbst umgesetzt werden können. Dies bezieht sich einerseits auf die CO 2 - Emissionen. Hier werden die örtlich verursachten Emissionen zu Grunde gelegt. Die entsprechende CO 2 -Bilanz, die in Teil 1 des Klimaschutzkonzeptes ermittelt wurde, ist Basis der Vorschläge. Andererseits sollen sich auch die Maßnahmen zu den weiteren Teilzielen auf die örtliche Situation beziehen, also solche Maßnahmen umfassen, die in der Verantwortung der Gemeinde stehen. Allgemeine Anteile, z. B. von erneuerbaren Energien oder KWK-Strom im bundesweiten Stromnetz, werden daher nicht berücksichtigt. Vielmehr werden Anlagen berücksichtigt, die in Rödinghausen betrieben werden. Bei den vorgegebenen Zielen handelt es sich um quantitative Ziele. Entsprechend werden die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ bewertet. Basis der Berechnung bildet die CO 2 -Bilanz für das Jahr Damit kann in den Jahren bis 2025 und darüber hinaus ein laufendes Controlling vorgenommen werden, ob die Maßnahmen umgesetzt werden und ob die gewünschte Wirkung erreicht wird. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich sowohl auf die Reduzierung des Energiebedarfs als auch auf eine klimaschonende Energiebereitstellung. Die Maßnahmen werden einerseits einzeln bewertet, soweit dies möglich ist. Andererseits wird ein Gesamtpaket entwickelt, da sich die einzelnen Maßnahmen gegenseitig beeinflussen. Damit kann im Rahmen eines Controllings gegengesteuert werden, indem, wenn sich einzelne Ziele bzw. Zwischenziele als schwierig zu erreichen erweisen, andere Maßnahmen forciert werden.

94 e&u energiebüro 44 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 6 Sektoren 6.1 Allgemeine Stromverbrauchsentwicklung Strom hat einen Anteil von fast 40 % am Endenergieverbrauch (ohne Verkehr) in Rödinghausen. CO 2 -Minderungen müssen daher neben dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung mit Anstrengungen zur Verbrauchsminderung einhergehen. Nach kontinuierlichen Steigerungen des Stromverbrauchs in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten ist seit ca eine konstante Entwicklung eingetreten. Einzige Ausnahme ist der Einbruch bei der Industrie im Krisenjahr Haushalte: Seit 2003 ist der Verbrauch in etwa konstant; Einsparungen bei Geräten werden bisher durch die Zunahme von elektronischen Geräten im Haushalt und höheren Komfort ausgeglichen. Gewerbe/Handel/Dienstleistung: Der Stromverbrauch steigt (seit 2008) kontinuierlich leicht an. Industrie: Stromverbräuche sind seit 2008 leicht rückläufig. Stromverbrauchsentwicklung Petajoule Haushalte GHD Industrie Jahre Abbildung 8: Stromverbrauchsentwicklung Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Energiedaten

95 e&u energiebüro 45 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Haushalte GHD Industrie Summe Tabelle 16: Stromverbrauchsentwicklung BRD in Pj Steigende Strompreise sowie gesetzliche Anforderungen, insbesondere durch die EU ( Öko-Design-Richtlinie ), haben den langfristigen Trend der kontinuierlichen Stromverbrauchssteigerungen bei Haushalten und Industrie gestoppt. Zukünftig ist in diesen Sektoren eher mit einem leichten Absinken zu rechnen. Ein Teil dieser Entwicklung dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass zunehmend KWK-Anlagen und Anlagen erneuerbarer Energien gebaut werden, die zum Eigenstromverbrauch der Betreiber beitragen. Hierdurch sinkt die bezogene Strommenge, auch wenn es sich nicht um eine Verbrauchsreduzierung handelt. Problematisch ist die Entwicklung im Bereich Gewerbe/Handel/Dienstleistung. Die Verbrauchssteigerungen durch neue Anwendungen (Ganztagsschulen, Marketingaktionen, EDV-Ausstattungen) gleichen die Einsparbemühungen mehr als aus. Auch im Bereich der Gebäudeautomation muss zunehmender Stromverbrauch berücksichtigt werden. Für die kommenden 10 Jahre ist daher nur mit einem geringen Absinken des Stromverbrauchs zu rechnen. Längerfristig sind Einsparungen zu erwarten. Als Ziel im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes werden Stromverbrauchsreduzierungen für Haushalte innerhalb der nächsten 10 Jahre um 5 % und bis 2035 um weitere 10 % gegenüber dem heutigen Niveau angenommen. Für den Bereich Gewerbe/Industrie wird von einem konstanten Stromverbrauch bis 2025 ausgegangen, bis 2035 von einer Reduzierung um 15 %. Um diese Ziele zu erreichen, müssen erhebliche Anstrengungen zur Stromeinsparung erfolgen. Neben der Stromsparberatung für Haushalte sind daher auch für Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Stromsparkampagnen zu planen. 6.2 Wohngebäude Die Haushalte trugen 2012 mit 44,2 % zu den CO 2 -Emissionen in Rödinghausen bei. Daher muss in diesem Bereich ein wesentlicher Schwerpunkt von Klimaschutzaktivitäten liegen. Von den Anwendungen entfällt der weitaus größte Teil der CO 2 -Emissionen der privaten Haushalte auf Heizung und Warmwasserbereitung. Hiervon wiederum entfällt der größte

96 e&u energiebüro 46 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Anteil auf Beheizung. Daher spielt die Reduzierung des Heizwärmebedarfs die größte Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele in Rödinghausen. Abbildung 9: Energieaufwändungen im Haushalt 7 In den vergangenen 10 Jahren ist ein Rückgang des Anteils der Raumwärme von ca. 75 % auf 65 % festzustellen. Hier zeigt sich, dass steigende Energiepreise und eine offensive Beratung zu sichtbaren Einsparungen führen. Die Reduzierung der CO 2 -Emissionen in privaten Haushalten kann auf verschiedene Arten erfolgen. Allen gemeinsam ist, dass die Mitwirkung der Betroffenen zwingende Voraussetzung für den Erfolg der Maßnahmen ist. Fast alle Maßnahmen müssen von den Betroffenen selbst durchgeführt und finanziert werden. Für CO 2 -Reduzierungen im Bereich der Haushalte gibt es verschiedene Ansatzmöglichkeiten: Reduzierung des Heizenergiebedarfs: Hierbei handelt es sich um Maßnahmen der Wärmedämmung von Gebäuden. Diese sind üblicherweise an den Sanierungszyklus des Gebädes gekoppelt. Es ist zu unterscheiden zwischen selbst bewohnten Eigenheimen, bei denen Investor und Nutznießer der Maßnahme identisch sind und Mietshäusern, wo es unterschiedliche Interessen zwischen Mietern und Vermietern geben kann. Zudem ist zwischen Neubauten mit unterschiedlichen energetischen Niveaus und Altbauten, die vor rechtlichen Vorgaben zum Wärmeschutz errichtet wurden, zu unterscheiden. 7 Quelle: Energieagentur NRW 2014

97 e&u energiebüro 47 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Sanierung von Heizungsanlagen und Anlagen zur Warmwasserbereitung: Auf Grund des Alters der Heizungsanlagen steht in einigen der Wohngebäude eine Sanierung der Anlagen in den kommenden 10 Jahren an. Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung: Erneuerbare Energien werden zukünftig eine größere Rolle spielen. Bei Neubauten muss ein bestimmter Anteil des Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden (EEWärmeG). Stromeinsparung: Trotz aller Stromsparappelle ist der Stromverbrauch der Haushalte bundesweit von 1996 bis 2010 kontinuierlich um durchschnittlich 1,2 % pro Jahr gestiegen. Derzeit ist eine Stagnation festzustellen. Allein das Halten des derzeitigen Verbrauchsniveaus dürfte damit als Erfolg zu werten sein. Die heutige Sanierungsquote liegt bei Heizungsanlagen bei ca. 3 %, d. h. es ist von einer Standzeit der Kesselanlagen von 30 Jahren auszugehen. Die am in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) sieht die Sanierung von Kesseln vor, die älter als 30 Jahre sind und nicht Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sind. Ausnahmen sind Einund Zweifamilienhäuser, in denen der Eigentümer selbst wohnt. In diesen Gebäuden ist eine Sanierung erst 2 Jahre nach Eigentümerwechsel erforderlich. Da bis Mitte der 1990er Jahre nur wenige NT- oder Brennwertkessel errichtet wurden besteht in den nächsten 10 Jahren die Sanierungsanforderung für die meisten Kessel, die vor 1995 errichtet wurden. Umfassende Untersuchungen haben eine bauliche energetische Sanierungsquote von 0,8 %, bezogen auf alle Wohngebäude, ermittelt. Bezogen auf die vor 1978 (also vor Inkrafttreten der 1. Wärmeschutzverordnung) errichteten Gebäude beträgt der Wert 1,1 %. Hierbei wird eine vollständige energetische Sanierung aller Bauteile verstanden. Teilsanierungen sind bei der Untersuchung mit Gewichtungsfaktoren eingegangen. Hieraus ergibt sich, dass es statistisch mehr als 50 Jahre dauert, bis ein vor 1978 errichtetes Gebäude vollständig energetisch saniert wurde. Die Erhöhung der Sanierungsquote und qualität ist das zentrale Ziel bei der CO 2 -Reduktion bei den Haushalten. Damit dürfte auf Grund der natürlichen Anlagensanierung auch bis 2025 eine Einsparung von ca. 10 % zu erwarten sein, während die Investitionen in eine Verringerung des Wärmebedarfs, also die energetische Sanierung der Gebäudehülle, stimuliert werden müssen 8. Bei Strom sind in erster Linie die gestiegene technische Ausstattung und neue stromintensive Geräte (PC, Flachbildschirme) sowie der Trend zum Single-Haushalt die Ursachen für die Steigerung. Diese neuen Anwendungen gleichen spezifische Einsparung durch effizientere Geräte mehr als aus. Dieser Trend zur weiteren Verbrauchssteigerung ist seit ca. 5 Jahren gestoppt. Für die kommenden 10 Jahre ist daher wenn überhaupt - nur mit einem leichten Absinken des Stromverbrauchs der Haushalte zu rechnen, da die Effizienz- 8 Die Einsparungen bzgl. der Heizungssanierung sind in Kapitel 6 zu finden.

98 e&u energiebüro 48 Klimaschutzkonzept Rödinghausen steigerungen bei den einzelnen Geräten durch neue Stromanwendungen konterkariert werden. Ziel im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes sollte es sein, den Stromverbrauch zu senken. Dies ist durch verstärkte Information und Aktionen wie z. B. zu LED-Beleuchtung, Hocheffizienzpumpen oder Stand-by-Vermeidung zu erreichen. Im Bereich der Gebäudeautomation muss zunehmender Stromverbrauch berücksichtigt werden. Ob Energiesparmaßnahmen optimal umgesetzt werden und zudem der Zeitpunkt der Maßnahme nicht verpasst wird, hängt nicht nur von einer Kosten- Nutzenrechnung und damit von Energiepreisen und Fördermitteln ab, sondern auch davon, ob diejenigen, die investieren müssen, ausreichende Informationen bzgl. ihrer geplanten Maßnahmen haben. Daher ist in der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes eine begleitende örtliche Beratung ein wesentlicher Baustein Heizenergiebedarf Da der Energiebedarf für Beheizung den größten Teil der CO 2 -Emissionen in den Haushalten ausmacht, sollte der Schwerpunkt der Aktivitäten in diesem Bereich liegen. Hierbei ist zunächst in Neubauten und Altbauten zu unterscheiden. Neubauten Neubauten bedeuten in jedem Fall zusätzliche CO 2 -Emissionen, sofern die Emissionen, die durch Beheizung, Warmwasserbereitung und Stromanwendungen anfallen, nicht durch eine PV-Anlage ausgeglichen werden. Es ist daher anzustreben, diese zusätzlichen Emissionen möglichst gering zu halten. Im Bereich Neubauten gibt es in mehreren Gesetzen und Verordnungen Anforderungen an die Energieeffizienz, die in den kommenden Jahren verschärft werden: Zum trat eine neue Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft, die das Anforderungsniveau an den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust neuer Gebäude zunächst nicht senkt. Ab dem ist eine Absenkung der einzuhaltenden Höchstwerte um 25 % gegenüber heute festgelegt. Durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz ist es Pflicht, dass mindestens 15 % des Wärmbedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden; Ersatzmaßnahmen, wie z. B. der Anschluss an Fernwärme oder Unterschreiten des EnEV-Niveaus um mindestens 15 %, sind zulässig. Die EU-Gebäuderichtlinie wurde im Sommer 2010 novelliert; hierin ist festgelegt, dass ab 2021 (öffentliche Gebäude 2019) nur noch Fastnullenergiehäuser bei Neubauten zugelassen sind. Zudem ist eine Kontrolle der Energieausweise verpflichtend vorgesehen.

99 e&u energiebüro 49 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Damit zielen die zu erwartenden Anforderungen im Neubau mittelfristig darauf ab, möglichst nur noch Fastnullenergiehäuser zuzulassen. Der noch verbleibende geringe Energiebedarf kann durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Bis Ende 2017 ist eine entsprechende Novellierung der EnEV vorgesehen. Bei Neubauten gibt es im Rahmen kommunaler Planung verschiedene Möglichkeiten Fastnullenergiehäuser bereits jetzt zu verwirklichen: 1. Festlegungen in B-Plänen 2. Festschreibung von energetischen Standards bei Grundstücksgeschäften oder vorhabenbezogenen B-Plänen 3. Qualitätssicherung durch Beratung und Luftdichtheitsmessungen 4. Anschluss- und Benutzungszwang für KWK im B-Plan festsetzen (Fernwärmevorranggebiete). Erfahrungen mit zusätzlichen energetischen Anforderungen im Neubau incl. einer Qualitätskontrolle zeigen, dass die Anforderungen der EnEV deutlich unterschritten werden. Demgegenüber kann allgemein in Deutschland festgestellt werden, dass nur etwa die Hälfte der Neubauten die Anforderungen der heutigen EnEV erfüllt. Damit ist die Maßnahme, energetische Anforderungen mit dem Grundstücksverkauf zu verbinden, sehr erfolgreich. Um den Standard Fastnullenergiehaus bzw. Passivhaus mittelfristig in die Praxis umzusetzen ist ein Fortbildungsprozess bei Planern und Handwerkern erforderlich. Anforderungen an energetische Standards sollten daher gestaffelt erfolgen, die parallel angeboten und mit einer Prämie belohnt werden. Der Bezug ist die jeweils gültige Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Gemeinde ist in der Lage, auch ohne Festlegungen in B-Plänen im Rahmen von Grundstücksverkäufen energetische Standards festzusetzen. Zu empfehlen sind: energetisches Anforderungsniveau: mindestens KfW-70-Haus, d.h. ein Verbrauchsniveau von 70 % der jeweils geltenden gesetzlichen Anforderungen; in einer zweiten und dritten Stufe das KfW-55-Haus bzw. das Passivhaus; Qualitätskontrolle: Luftdichtheitsmessungen und stichprobenhafte Baustellenkontrolle; Nachweise: Bei allen Förderungen seitens der KfW (KfW70, KfW55, KfW40) ist eine Baubegleitung durch einen anerkannten Energieberater erforderlich; beim Passivhaus muss zusätzlich eine Überprüfung nach dem für Passivhäuser erforderlichen Berechnungsverfahren PHPP erfolgen;

100 e&u energiebüro 50 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Gesamtkontrolle: Bei Nichtbeachten der Mindestauflagen ist eine Geldzahlung zu leisten, für die Einhaltung höherer Anforderungen erhalten die Baufamilien eine Prämie z. B. in Höhe von ; Beratung: Die Baufamilien erhalten eine ausführliche Beratung bzgl. Baustandards und Förderung und Einweisung in die Gebäudetechnik sowie Anleitung zum Monitoring; Baufamilien sollten grundsätzlich frühzeitig im Vorfeld ihrer Planungen bzgl. des energieeffizienten Bauens beraten werden Der Aufwand für Prämien erfolgt durch einen pauschalen Aufschlag auf den Grundstückspreis. In Rödinghausen handelt es sich bei Neubauten bzw. ggfls. Neubaugebieten um Ein- und Zweifamilienhäuser. Bei dem geringen energetischen Bedarf zukünftiger Neubauten ist die Erschließung durch eine Nahwärmeversorgung kaum sinnvoll, da die Verteilverluste überproportional steigen. Die o. g. Möglichkeit 4 entfällt daher. Derzeit entwickelt die Gemeinde Rödinghausen ein Baugebiet an der Kilverstraße. Es sollen ca. 12 Einfamilienhäuser, eine neue Feuerwache sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Angedacht ist eine Wärmeversorgung aus der benachbarten Grundschule, die bereits mit Holzhackschnitzeln beheizt wird und um ein BHKW ergänzt werden kann. Diese Überlegungen sollten verwirklicht werden. Die Gemeinde selbst sollte sich im Bereich der Gebäudeneubauten vorbildlich verhalten. Empfohlen wird daher, dass neue städtische Gebäude nach dem Passivhausstandard bzw. als Nullemissionshäuser errichtet werden. Maßnahme 6.1: Energieeffizienz bei Grundstücksverkäufen Die Gemeinde sollte, wenn sie selbst die Grundstücke vermarktet, einen anspruchsvollen Energiestandard im Rahmen von Grundstücksverträgen bzw. vorhabenbezogenen B-Plänen sicherstellen 9. In der ersten Phase von 3 Jahren ist dies das Anforderungsniveau KfW-55, danach das des Passivhauses. Hierdurch wird erreicht, dass Planer und Handwerker an den Baustandard des Fastnullenergiehauses bzw. Passivhauses herangeführt werden. In allen anderen Fällen sollte eine Beratung mit dieser Zielrichtung erfolgen. Hierbei ist insbesondere auf die abzusehenden Entwicklungen bzgl. der EnEV 2020 sowie der EU-Gebäuderichtlinie hinzuweisen. Maßnahme 6.2: Klimaneutrale Neubaugebiete Zukünftige Neubaugebiete werden klimaneutral konzipiert. 9 Siehe hierzu auch Kap. 10

101 e&u energiebüro 51 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Kosten und wirtschaftliche Effekte Die durch den Passivhausstandard erforderlichen Investitionskosten müssen von den Investoren getragen werden. Verschiedene Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Mehrkosten 8-10 % der ansonsten benötigten Baukosten (ohne Grundstück und Innenausstattung) ausmachen 10. Diese Mehrkosten amortisieren sich in der Regel über einen Zeitraum von 40 Jahren, d.h. innerhalb der Lebensdauer des Gebäudes. Zudem dürfte angesichts der durch Knappheit bedingten Verfügbarkeit von Energie der Wert eines Passivhauses steigen. Da der Passivhausstandard ohnehin in absehbarer Zeit gesetzlicher Standard sein wird, sind die Mehrkosten zumutbar und wirtschaftlich Altbauten Die Gebäudestruktur der Wohngebäude in Rödinghausen ist zwar geprägt durch ältere Gebäude. Aber nur ca. 62,8 % der Gebäude wurden bis 1978 errichtet. Dieser Anteil ist vergleichsweise niedrig. Die Fenster dieser Gebäude sind zum überwiegenden Anteil bereits ausgetauscht, der Wärmeschutz der Fenster ist je nach Zeitpunkt des Austausches sehr unterschiedlich. Die Dächer dieser Gebäude sind, sofern das Dachgeschoss bewohnt wird, in der Regel energetisch saniert. Gebäudeaußenwände wurden erst im geringen Umfang energetisch saniert, gleiches gilt für oberste Geschoss- und Kellerdecken. Wohngebäude alle EZFH k.a. k.a. k.a. MFH 215 k.a. k.a. k.a. Anteil EZFH 91,9 k.a. k.a. k.a. Tabelle 17: Wohngebäudebestand in Rödinghausen 11 nach Baualter 10 Ausführliche Projektberichte zu Passivhäusern finden sich unter 11 Klimaschutzkonzept Rödinghausen, Teil 1; S. 14

102 e&u energiebüro 52 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Rödinghausen: Wohngebäude nach Alter ,3% ,4% ,5% bis ,8% Abbildung 10: Wohngebäude nach Altersklassen Problematisch sind energetische Sanierungen bei denkmalgeschützten Gebäuden. Hier müssen besondere bauphysikalische Probleme gelöst werden, um die Anforderungen des Denkmalschutzes mit denen des Klimaschutzes zu verbinden. Legt man die typischen Heizwärmebedarfe nach Baualtersklassen zu Grunde, so ergibt sich ein besonders hoher Sanierungsbedarf bei den Gebäuden, die bis 1978 errichtet wurden. freistehende EZFH Baujahr Reihenhäuser Heizwärmebedarf Baujahr kwh/m² Heizwärmebedarf kwh/m² bis 1918 /Fachwerk) 238 bis 1918 (massiv) bis 1918 (massiv) Tabelle 18: Heizwärmebedarf für Wohngebäude verschiedener Baualtersklassen 12 Zentrum für umweltbewusstess Bauen, Erfassung regionaltypischer Materialien im Gebäudebestand mit Bezug auf die Baualtersklasse und Ableitung typischer Bauteilaufbauten; Kassel 2009; S. 9ff

103 e&u energiebüro 53 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Energetische Sanierungen sind umso effektiver, je schlechter der bauliche Wärmeschutz bisher ist. Legt man einen sinnvollen Sanierungszyklus von 50 Jahren für Gebäude zu Grunde, so besteht derzeit für die Gebäude aus den 60er und 70er Jahren ein besonders hoher Sanierungsbedarf. Diese für energetische Sanierungen günstige Situation sollte genutzt werden. Allerdings legen verschiedene Untersuchungen den Schluss nahe, dass die energetischen Sanierungen der Gebäudehülle nur sehr schleppend erfolgen. Eine Untersuchung für Hannover 13 zeigt, dass die jährliche Umsetzungsrate für energetische Sanierung seit 1996 zwar gestiegen ist, aber immer noch bei Wand- und Kellerbauteilen unter einem Prozent liegt. Bei Dach und Fenstern wird die 2-%-Marke erreicht bzw. überschritten. In allen Bereichen ist seit Ende der 90er Jahre eine Steigerung der Sanierungsrate festzustellen. Die Gründe hierfür dürften insbesondere in den steigenden Energiepreisen sowie einem umfassenden Beratungs- und Förderangebot seit dieser Zeit liegen. Dass eher Dach oder Fenster saniert werden, ist nicht überraschend, da beim Dach größere Energieeinsparungen kostengünstig möglich sind und Fenster eine kürzere Lebensdauer haben als die übrigen Außenbauteile. Es wird damit bisher aber keine über den normalen Sanierungszyklus hinausgehende energetische Sanierung erreicht. Eine Statistik, in welchem Umfang ältere Gebäude in Rödinghausen energetisch saniert werden, gibt es bisher nicht. Es ist auch nicht bekannt, in welchem Umfang die Bürgerinnen und Bürger, die sich haben beraten lassen, anschließend Maßnahmen umgesetzt haben. Die gesetzlichen Grundlagen bzgl. der energetischen Anforderungen bei Sanierungen sind in der EnEV festgelegt. Die hier einzuhaltenden Grenzwerte können bereits heute als anspruchsvoll bezeichnet werden, entsprechen aber durchaus einer zu erreichenden Wirtschaftlichkeit. Mit der angekündigten Novellierung der EnEV 2014 ist allerdings keine weitere Erhöhung des Anforderungsniveaus im Falle der Sanierung vorgesehen. Energetische Sanierungen der Gebäudehülle werden fast ausschließlich in Zusammenhang mit ohnehin erforderlichen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Bei der realen Umsetzung der energetischen Altbausanierung gibt es daher zwei Hemmnisse: verpasster Zeitpunkt: Es werden Unterhaltungsmaßnahmen an der Gebäudehülle vorgenommen, ohne das gleichzeitig der Wärmeschutz verbessert wird; unzureichende Dämmung: Das Anforderungsniveau der EnEV wird nicht eingehalten. In beiden Fällen ist für Jahrzehnte der Zeitpunkt einer energetischen Sanierung verpasst. 13 Brockmann, Siepe; Repräsentative Stichprobenerhebung zu nachträglich durchgeführten Energiesparmaßnahmen im Wohngebäudebestand von Hannover; Institut für Entwerfen und Konstruieren, Leibnitz Universität Hannover; Mai 2009

104 e&u energiebüro 54 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Gegen diese Hemmnisse kann durch Information der Gebäudeeigentümer und durch eine Kontrolle der gesetzlichen Anforderungen der EnEV entgegengewirkt werden. Sanierungen der Gebäudehülle sind kostenintensiv. Gerade auch die neben der Energieeinsparung - zusätzlichen Vorteile sollten dabei dargestellt werden. Hier ist eine frühzeitige Beratung über mögliche Kosteneinsparungen Steigerung des Wohnkomforts Wertsteigerung der Immobilie gesetzliche Grundlagen (EnEV) sowie Fördermöglichkeiten erforderlich. Sollen die anvisierten Klimaschutzziele erreicht werden, muss die energetische Gebäudesanierung gesteigert werden. Anzustreben ist eine Sanierungsquote von 3 % pro Jahr für Außen- und Kellerbauteile und 4 % pro Jahr für Dächer und Fenster. Dies bedeutet eine Verdreifachung der natürlichen Sanierungsquote. Damit ergibt sich, dass etwa 30 % der älteren Gebäude bis 2025 energetisch saniert werden sollten. Berücksichtigt man, dass ein Teil der Gebäude bereits saniert wurde, so ist mit ca. 45 Gebäuden, die jährlich zu sanieren sind, zu rechnen. Als Sanierungsniveau sollte ein Niveau von 70 % der gesetzlichen Anforderungen angestrebt und bei der Beratung zu Grunde gelegt werden. Um zusätzliche, über die ohnehin stattfindenden Sanierungen hinausgehende energetische Sanierung zu stimulieren, sind besondere Angebote für die Gebäudeeigentümer erforderlich. Voraussetzung für eine möglichst effiziente Sanierung ist ein Sanierungsgutachten. Dies kann in Form des Förderprogramms Vor-Ort-Beratung der BAFA geschehen oder durch eine Vor-Ort-Begehung, bei der ein Energieberater mit dem Gebäudeeigentümer mögliche Maßnahmen bespricht. Da die Vor-Ort-Beratung der BAFA vergleichsweise aufwändig und kostenintensiv ist, ist das Angebot einer einfachen Energieberatung im Gebäude vorzuziehen. Sinnvoll ist es, dass die Gemeinde hierfür einen Anreizzuschuss gewährt. Bei Kosten der Beratung von ca. 150,- ist ein Zuschuss in Höhe von 100,- sinnvoll. Um das vorgenannte Ziel zu erreichen, ist daher eine umfassende Beratung aller derjenigen erforderlich, die mit Klimaschutzmaßnahmen im Wohngebäudebestand zu tun haben. Unter dem Titel Sanierungsoffensive Rödinghausen sollte daher eine entsprechend breit angelegte Aktion initiiert werden, in der Beratungen und spezielle Förderungen zusammengefasst werden. Bausteine eines entsprechenden Konzeptes sind ausführlich in Kapitel 14 enthalten.

105 e&u energiebüro 55 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 6.3: Arbeitskreis Sanieren in Rödinghausen Fachplaner, Handwerker und Energieberater bilden im Rahmen des Arbeitskreises PrimaKlimaRödinghausen eine Expertengruppe zum Thema Sanieren in Rödinghausen. Maßnahme 6.4: Fortführung Thermografieaktion Seitens der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH wird seit einigen Jahren eine Thermografieaktion für Gebäude angeboten. Gaskunden der EWB erhalten hier sogar günstigere Konditionen. Des Weiteren bietet die EWB GmbH an Infrarotbilder von Photovoltaikanlagen zu machen. Hierbei können Schwachstellen der Anlagen aufgezeigt werden, die zu Effizienzeinbußen und Sicherheitsrisiken führen könnten. Diese Angebote sollten in jedem Fall fortgeführt werden und auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die kein Kunde der EWB GmbH sind, stärker bekannt gemacht werden. Eine Kooperation mit den örtlichen Energieberatern und Handwerkern ist sinnvoll. Maßnahme 6.5: Haus-zu Haus-Beratung In Quartieren, in denen besonders viele ältere Gebäude stehen, kann eine aufsuchende, offensive Beratungsaktion erfolgen. Von der Gemeinde beauftragte Energieberater suchen dabei jeden Eigentümer auf und bieten eine Kurzberatung auf Basis einer Checkliste an. Hierauf aufbauend kann eine ausführliche Beratung vereinbart werden. Eine solche aufsuchende Beratung muss unter Wahrung des Datenschutzes und unter intensiver Begleitung der Gemeinde erfolgen, um eine Akzeptanz bei den Eigentümern zu erreichen. Die Beratung muss anbieterneutral sein und sollte in Kooperation mit Multiplikatoren erfolgen. Maßnahme 6.6: Besichtigungen Besonders nachhaltig wirkt es, wenn Gebäude in der Nachbarschaft besichtigt werden, wo beispielhafte Sanierungen erfolgt sind. Einmal jährlich wird ein Tag des energieeffizienten Gebäudes mit entsprechenden Besichtigungsmöglichkeiten organisiert. Maßnahme 6.7.: Musterberatung Eigentümer stellen ihr Gebäude für eine Muster-Vor-Ort-Beratung zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger aus Rödinghausen werden eingeladen an dieser Beratung als Zuschauer teilzunehmen.

106 e&u energiebüro 56 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 6.8: Anreizzuschuss für Vor-Ort-Beratung Voraussetzung für eine möglichst effiziente Sanierung ist eine ausführliche Beratung. Die Gemeinde sollte pro Jahr 20 im Gebäude stattfindende Beratungen mit jeweils 100 bezuschussen. Die Eigentümer zahlen einen Eigenanteil von 50. Die Qualität der Beratung sollte sich an der Qualität der entsprechenden Beratung der Verbraucher-Zentrale NRW orientieren. Maßnahmen bzgl. der Sanierung eigener Gemeindegebäude finden sich im Anhang. Maßnahme 6.9: Durchführung einer schriftlichen Abfrage Um einen Überblick über den Stand der Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden zu erhalten, führt die Gemeinde unter Wahrung des Datenschutzes eine Abfrage über Sanierungstätigkeiten am Gebäude durch. Maßnahme 6.10: Sanierung kommunaler Gebäude Bei Sanierungen sollte die Gemeinde sich vorbildlich verhalten. Daher sollten Sanierungen 30 % unterhalb der Anforderung der EnEV liegen und möglichst mit Passivhauskomponenten/-standards erfolgen. Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind Preissteigerungen im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung zu berücksichtigen. Weitere Ausführungen finden sich in Kapitel 6.4 sowie im Anhang unter Kapitel Kosten und wirtschaftliche Effekte Die erforderlichen Investitionen müssen von den Gebäudeeigentümern durchgeführt werden. Allerdings können die Gesamtkosten und die damit verbundenen CO 2 - Minderungskosten überschlägig berechnet werden. Nachfolgend werden zunächst Angaben zur energetischen Sanierung einzelner Bauteile gemacht. Dabei sind die Komplettkosten angegeben, d. h. die Sanierungsanteile sind nicht abgezogen worden.

107 e&u energiebüro 57 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Bauteil U-alt U-neu Kosten CO 2 -Minderung W/m²K W/m²K /m² kg/m² /(t*a) Außenwand 1,00 0, , ,0 Kellerdecke 1,00 0, , ,9 Dach 1,40 0, ,158 95,6 oberste Geschossdecke 0,60 0, , ,4 Iso-Fenster 3,00 0, , ,1 Einfachfenster 5,00 0, ,372 97,9 Tabelle 19: Bauteilbezogene CO 2 -Minderung 14 Deutlich wird, dass die spezifischen Kosten zur CO 2 -Minderung bei der Dämmung von Dach und einfach verglasten Fenstern am günstigsten liegen. Maßnahmen an Außenwänden und der Ersatz von Fenstern sind im Wesentlichen als Sanierungsmaßnahmen zu werten, die ohnehin erfolgen müssen. Die Mehrkosten für eine energieeffiziente Bauausführung fallen kaum ins Gewicht. Trotzdem sind in der Tabelle 19 die Komplettkosten angegeben. Unterstellt man, dass für eine Komplettsanierung der Gebäudehülle 300 pro m² Wohnfläche erforderlich sind 15 und legt eine Wohnfläche von 135 m² für EZFH und 490 m² für MFH zu Grunde, so ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von ca für die Komplettsanierung eines Ein/Zweifamilienhauses und ca für die Komplettsanierung eines durchschnittlichen Mehrfamilienhauses. Hierin sind versorgungstechnische Erneuerungen nicht enthalten. Damit wäre der energetische Zustand der Gebäudehülle dieses Gebäudes besser als das Neubauniveau der EnEV Zudem ist das Gebäude bautechnisch nach der Sanierung wieder auf dem heutigen Stand, d. h. es hat erheblich an Wert gewonnen. Bei einer angestrebten durchschnittlichen Sanierungsquote von 3 % bis zum Jahr 2025, der bis 1978 errichteten Gebäude, ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von ca. 17,3 Mio.. Die CO 2 -Minderung beträgt 0,24 t pro Einwohner und Jahr 16. Fläche zu sanieren Kosten CO 2 -Minderung m² m² /a t/a t/[a*ew] EZFH ,20 MFH ,04 Summe ,24 Tabelle 20: Maßnahmen Sanierung Gebäudehülle Wohngebäude in Rödinghausen 14 Bekanntmachung der Regeln zur Datenaufnahme und Datenverwendung im Wohngebäudebestand, Berlin, Eigene Berechnungen e&uenergiebürogmbh, siehe Anhang; vgl. auch Norbert Heftrich, S Zur Berechnung der Wohnflächen vgl. Klimaschutzkonzept Rödinghausen, Teil 1

108 e&u energiebüro 58 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Unterstellt ist für die CO 2 -Berechnung, dass sich die Sanierungen gleichmäßig auf Öl- und Gasheizungen entsprechend ihrer derzeitigen Anteile verteilen. Diese Investitionssumme kommt dem örtlichen Bauhandwerk zu Gute. Bei einer ange- etwa doppelt so nommenen Sanierungsquote von 3 % bis 2025 ist die Investitionssumme hoch als sie normalerweisee wäre, wenn keine zusätzlichen Impulse gesetzt würden. Dies bedeutet eine zusätzliche Investition von ca. 11,5 Mio. bis Geht man von einem Materialanteil von einem Drittel aus sowie Arbeitskosten für eine Stellee von , so ergeben sich zusätzliche Arbeitsplatzeffekte von 192 Dauerarbeitsplätzen im Handwerk Energiebedarf für Warmwasserbereitung Der Energiebedarf für Warmwasserbereitung hängt einerseits vom Verbrauchsverhalten ab, andererseits von der Anlagentechnik. Die Anlagentechnik wird in den Kapiteln 7 und 10 behandelt, während das Nutzerverhalten im Rahmen einer örtlichen Energieberatung thematisiert werden muss (vgl. Kap. 14.2) Stromanwendungen Strom wird in privaten Haushalten für folgende Anwendungen benutzt: Stromverbraucher im Haushalt Waschen/Trocknen Kühlen/Gefrieren Bürogeräte/PC Beleuchtung TV/Audio Warmwasser Kochen Spülen Umwälzpumpen sonstiges 6% 3% 6% 18% 9% 10% 11% 11% 12% 14% Abbildung 11: Stromverbraucher in Haushalten (4-Personen Haushalt) Energieagentur NRW, 2009

109 e&u energiebüro 59 Klimaschutzkonzept Rödinghausen In den Haushalten sind widersprüchliche Trends festzustellen: die Haushaltsgroßgeräte ( weiße Ware ) werden energieeffizienter; es kommen neue stromintensive Anwendungen hinzu (z. B. PC, Spielekonsolen); bei Beleuchtung dürfte das Verkaufsverbot für Glühlampen einen Effizienzschub auslösen; allerdings macht Beleuchtung nur ca. 10 % des Stromverbrauchs der Haushalte aus; Hinzu kommt der Trend zu kleineren bzw. Singlehaushalten, die einen höheren spezifischen Stromverbrauch pro Person haben als größere Haushalte. Dieses macht eine Reduzierung des Stromverbrauchs der privaten Haushalte schwierig. Es ist zudem davon auszugehen, dass neue Stromanwendungen in den Haushalten hinzukommen. Anzustreben ist, dass der Stromverbrauch der privaten Haushalte bis 2025 gegenüber 2012 nur leicht sinkt. Langfristig ist eine deutliche Reduzierung anzustreben. Maßnahme 6.11: Energieberatung bzgl. Strom Zentraler Ansatzpunkt ist die Beratung der Bürgerinnen und Bürger. Diese sollte insbesondere folgende Punkte umfassen: Anregung zu überprüfen, ob die Anschaffung eines Gerätes überhaupt erforderlich ist; Anschaffung energieeffizienter Geräte entsprechend der besten Stufe des Energielabels und Anregung des Austausches von Altgeräten; Bewusstmachung des Stromverbrauchs bei der Nutzung von Geräten (Kochen mit Deckel, Komplettfüllung von Waschmaschinen etc.); Reduzierung des Stand-by-Verbrauchs durch schaltbare Steckdosenleisten; Verleih von Stromverbrauchsmessgeräten. Diese Beratung sollte im Rahmen der Energieberatung in den Ortsteilen in Zusammenarbeit mit der EWB GmbH erfolgen. Die EWB GmbH bietet ihren Ökostrom-Kunden vielfältige Förderprogramme an. Diese reichen von Förderzuschüssen in Form von Gutschriften bei dem Austausch von Heizungspumpen in Hocheffizienzpumpen oder der Installation einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung bis zu Förderzuschüssen für Elektromobilität (E-Bikes und E-Roller).

110 e&u energiebüro 60 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 6.3 Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung Die Gruppe Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungsunternehmen bzw. private Dienstleister ist sehr heterogen. Hierzu zählen insbesondere Industrie verwaltungsähnliche Einrichtungen wie z. B. Versicherungen oder Verwaltungsbereiche von Gewerbebetrieben Pflege- und Krankeneinrichtungen soziale Institutionen Einzelhandel Kleingewerbe. Da eine Differenzierung in Bezug auf Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen zwischen diesen Gruppen nicht möglich ist, werden sie nachfolgend zusammengefasst betrachtet gab es in Rödinghausen insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Beschäftigungsstruktur in Rödinghausen ist geprägt vom produzierenden Gewerbe. Insgesamt arbeiteten 66,6 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich. Beschäftigungsstruktur Rödinghausen NRW Sozialversicherungspflichtige abs. % % produzierendes Gewerbe ,6 29,5 Land, Forstwirtschaft, Fischerei 29 1,0 0,5 Handel, Gastgewerbe, Verkehr ,5 22,9 sonstige Dienstleistungen ,9 47,1 Summe ,0 Soz.-Vers. -Anteil 29,02 33,42 Tabelle 21: Beschäftigungsstruktur 18 Der Anteil der sozialversicherungpflichtig Beschäftigten ist nur etwas niedriger als im Landesdurchschnitt. Dies wird auch an der Pendlerbilanz deutlich. 18 Quelle: IT.NRW

111 e&u energiebüro 61 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Berufspendler Einpendler Auspendler Saldo Tabelle 22: Pendlerbilanz Rödinghausen Das produzierende Gewerbe spielt in Rödinghausen eine dominierende Rolle. Demgegenüber sind sonstige Dienstleistungen signifikant weniger vertreten als im Landesdurchschnitt. Beschäftigungsstruktur ,0 60,0 50,0 Rödinghausen NRW Prozent 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 12: Beschäftigungsstruktur Der Anteil dieses Sektors an den CO 2 -Emissionen war 2012 in Rödinghausen mit 42,9 % zwar niedriger als der Sektor der Haushalte mit 44,2 %. Trotzdem ist es wichtig, dass auch hier Maßnahmen ergriffen werden, da ansonsten die Klimaschutzziele nicht erreicht werden können.

112 e&u energiebüro 62 Klimaschutzkonzept Rödinghausen CO 2 -Emissionen (%) Rödinghausen 2012 Sektoren (unbereinigt) Verkehr 13,0% Haushalte 44,2% GHD/Industrie 42,9% Abbildung 13: Anteile der Sektoren an den CO 2 -Emissionenn Die Einsparungen stehen in diesen Bereichen unter verschärften Wirtschaftlichkeitsanfor- derungen. Daher ist es erforderlich, gerade kurzfristig wirtschaftliche Maßnahmen hedie die Energie- rauszuarbeiten. Ein Mittel hierzu bildet die Förderung durch die KfW, beratung in der gewerblichen Wirtschaft mit direkten Zuschüssen fördert ( Energie- Träger, die effizienzberatung ). Hinzu kommt die Möglichkeit für soziale oder kirchliche ebenso wie Kommunen Klimaschutzkonzepte erstellen lassen können und diese bezu- entsprechende schusst bekommen. Auch für die Umsetzung von Konzepten gibt es einee Förderung. Bei der Reduzierung der CO 2 -Emissionen durch Wärme liegt das wirtschaftliche Potenzial in der Abwärmenutzung, Umstellung von fossilen Energieträgern auf Nahwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung bzw. erneuerbaren Energien. Die Erhöhung des baulichen Wärme- des Bauteils. schutzes ist grundsätzlich sinnvoll und amortisiert sich über die Lebensdauer Angesichts der langen Amortisationszeiten sollte der Schwerpunkt in diesem Bereich da- eine energetisch her darauf gelegt werden, bei ohnehin durchzuführenden Maßnahmenn optimale Ausführung zu wählen. In Rödinghausen gibt es eine besondere Struktur des Gewerbes in Bezug auf die Wärme- der erzeugung. Die wichtigsten Unternehmen sind holzverarbeitende Unternehmen Möbelindustrie; diese verwenden zur Wärmeerzeugung ausschließlich eigenes Restholz und keine fossilen Brennstoffe. Ein weiteres großes wärmeverbrauchendes Unternehmen wird seitens einer Biogasanlage mit einem Satelliten-BHKW mit Wärme versorgt. Obwohl in den Gewerbegebieten in Rödinghausen Erdgas verfügbar ist, ist der Anteil der Sondervertragskunden am Gasabsatz daher sehr gering. Da Abfallholz ein CO 2 -neutraler Energiein den träger ist, führt eine wünschenswerte Reduzierung des Wärmebedarfs wesentli- 19 e&u energiebüro gmbh; Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen; Teil 1: CO 2 -Bilanz 2012; S. 37

113 e&u energiebüro 63 Klimaschutzkonzept Rödinghausen chen Unternehmen somit nicht zu einer CO 2 -Minderung. Der Schwerpunkt bzgl. der CO 2 - Minderung in Unternehmen sollte daher auf Stromeffizienz bzw. Eigenstromerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung auf Holzbasis gelegt werden. Hierbei kann die Gemeinde Angebote in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Herford anbieten.die Zertifizierung nach ISO ist ein gutes Mittel, um Effizienzpotenziale insbesondere auch Stromeffizienzpotenziale zu erkennen und auszuschöpfen. Da es Unternehmen in Rödinghausen gibt, die nach ISO zertifiziert sind, sollte das Know-How dieser Unternehmen genutzt werden, um weitere Unternehmen bzgl. Zertifizierung und Effizienzpotenzialen zu beraten Organisatorische Maßnahmenbedingungen Klimaschutz als Wirtschaftsförderung in Kooperation mit dem Kreis Eine höhere Energieeffizienz steigert die Wertschöpfung der Rödinghauser Unternehmen und sichert damit deren Wettbewerbsfähigkeit. Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es, Kooperationen zu organisieren und Marketing für Energieeffizienz zu machen. Im Rahmen der Initiative Wirtschaftsförderung des Kreises (IWKH) sind zur Zeit zwei verschiedene Arbeitskreise im Aufbau. Der Arbeitskreis Energie der IWKH soll zukünftig die Unternehmen im Kreis Herford untereinander vernetzen. Ziel soll es sein, die Energieeffizienz in den Unternehmen zu steigern. Ein weiterer Arbeitskreis wird sich mit dem Thema Erneuerbare Energien beschäftigen. Daher ist eine enge Abstimmung zwischen Kreis und Gemeinde sinnvoll, um ineffiziente Parallelstrukturen zu vermeiden. Aufgabe des Kreises ist primär die Netzwerkbildung, da hierfür in der Regel zu wenige Betriebe auf Ortsebene ansprechbar sind. Hinzu kommen die Vermittlung von Förderungen und der Aufbau eines Beraternetzwerkes. Aufgabe der Gemeinde ist es, Unternehmen gezielt auf Energieeffizienzmaßnahmen anzusprechen ( Türöffner/Kümmerer ), da Motivation, insbesondere von kleineren und mittleren Unternehmen, in erster Linie über den direkten persönlichen Kontakt geweckt wird; dieses ist vom Kreis aber nicht für alle Orte im Kreisgebiet zu leisten. Zudem gibt es durch die bisherige Tätigkeit der - kommunalen Wirtschaftsförderung gute Kontakte zu den Unternehmen im Gemeindegebiet. Unbedingt erforderlich ist eine enge Kooperation zwischen Aktivitäten von Gemeinde und Kreis. Hierzu zählt ein regelmäßiger Austausch, ebenso wie die Absprache bzw. Information bzgl. der jeweiligen Jahresplanungen.

114 e&u energiebüro 64 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 6.12: Klimaschutz wird Aufgabe der Wirtschaftsförderung Klimaschutz und Energieeffizienz werden Aufgaben der Rödinghauser Wirtschaftsförderung. Hierzu werden geeignete Aktionen in Kooperation mit dem Kreis Herford durchgeführt. Veranstaltungsreihe Im Rahmen der Erarbeitung des integrierten Klimaschutzkonzeptes für Rödinghausen wurde eine Veranstaltung für die örtlichen Unternehmen organisiert. Ziel war es, die örtlichen Unternehmen für Möglichkeiten der Energieeffizienz zu sensibilisieren. In diesem Zusammenhang wurde über bereits bestehende und sehr erfolgreiche Projekte wie Öko- Profit und LEEN Lernende Energieeffiziente Netzwerke sowie über die beiden im Aufbau befindlichen Netzwerke der Initiative Wirtschaftsstandort des Kreises Herford informiert. An dem Projekt Öko-Profit der Stadt Bielefeld können auch Unternehmen aus Rödinghausen teilnehmen, da dieses Projekt im Kreis Herford aufgrund zu geringer Teilnahme bisher nicht durchgeführt wird. Den Unternehmen in Rödinghausen sollte die Möglichkeit einer dauerhaften Fortführung von Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch geboten werden. Elemente hierbei sollten sein: Veranstaltungsort ist ein Unternehmen (Betriebsbesichtigung) Vorstellung von ergriffenen Maßnahmen in Rödinghausen Fachinformation zu Teilaspekten (z. B. Kraft-Kälte-Kopplung, Druckluft, Abwärmenutzung) durch Fachreferenten Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch Maßnahme 6.13: Veranstaltungsreihe Ein- bis zweimal jährlich organisiert die Wirtschaftsförderung der Gemeinde eine Veranstaltung zum Themenbereich Energieeffizienz und Klimaschutz für Rödinghauser Unternehmen Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbare Energien Kraft-Wärme-Kopplung Gewerbebetriebe haben in vielen Fällen einen hohen Wärme-, Kühl- und Strombedarf. Hieraus ergibt sich die Chance für die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung bzw. Kraft- Kälte-Kopplung. Hohe Wärme- und Strombedarfe fallen aber oft nicht zusammen.

115 e&u energiebüro 65 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Zahlreiche Effizienzsteigerungen ergeben sich durch Kooperationen zwischen Unternehmen und anderen Energieverbrauchern. Dies gilt insbesondere für die Abwärmenutzung. Auch bei KWK sind Kooperationen sinnvoll, da KWK oft daran scheitert bzw. Anlagen klein dimensioniert werden müssen, weil zwar der Strombedarf durch die KWK-Anlage abgedeckt werden kann, im Unternehmen aber keine ausreichende Wärmesenke vorhanden ist. Entsprechende Wünsche wurden im Rahmen der Arbeitskreissitzungen sowie der Einzelgespräche formuliert. Die Kühlbedarfe in Unternehmen dürften im Sommer zunehmen. Zu nennen sind z. B. Kühlung für IT-Anwendungen oder - angesichts zunehmender Hitzeperioden - zur Schaffung klimatisierter Arbeitsplätze. Durch gezielte Bewerbung von Kraft-Kälte- Anwendungen kann die Eigenstromerzeugung wirtschaftlich verbessert werden. Ggfls. kann es bei Sommerkühlung zu einer Konkurrenzsituation zwischen Anlagen zur Kraft- Kälte-Kopplung und Photovoltaikanlagen kommen. Die großen holzverarbeitenden Unternehmen nutzen bereits das anfallende Restholz zur Beheizung ihrer Gebäude. Hier wird noch nach technischen Möglichkeiten gesucht, wie ein BHKW mit Holz betrieben werden kann. Die Biogasanlage Grothaus versorgt bereits ein Satelliten-BHKW der Firma Hellmann mit Biogas. Im Zuge einer möglichen Erweiterung der Firma Hellmann könnte die Möglichkeit bestehen eine Kraft-Kälte-Kopplungsanlage zu installieren, da das Unternehmen einen großen Kühlbedarf hat. Dachflächen für Photovoltaik Der geplante Ausbau von Solarstrom gelingt nur, wenn Großanlagen gebaut werden. Gewerbebetriebe verfügen über große Dachflächen. Mit der starken Absenkung der EEG- Vergütung sind heute fast nur noch Anlagen wirtschaftlich, die einen großen Teil des Stroms selber nutzen. Den Betrieben sollte angesichts steigender Strompreise daher durch gezielte Ansprache der ökonomische Vorteil von PV-Anlagen verdeutlicht werden. Das Solarkataster kann hierbei hilfreich sein. Sinnvoll ist es, eine systematische Prüfung der Statik der Gebäude anzuregen. Maßnahme 6.14: Ausbau Photovoltaik Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Rödinghausen spricht Unternehmen gezielt an und informiert über die Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen. Auch bei den Veranstaltungen Energieeffizienz und Klimaschutz für Unternehmen sollte über die Installation von PV-Anlagen zur Eigenstromerzeugung referiert werden.

116 e&u energiebüro 66 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Beratungsansätze für Unternehmen Stromeinsparung Stromanwendungen verursachen fast zwei Drittel des Energiebedarfs des Sektors Industrie/Gewerbe/Handel/Dienstleistungen. Damit liegt in diesem Bereich eine große Bedeutung zur CO 2 -Minderung. Allerdings ist der Stromeinsatz im Sektor Industrie/Gewerbe/Handel/Dienstleistungen in den vergangenen Jahren nicht gesunken. Ein wichtiger Grund hierfür dürfte in der Automatisierung von Prozessen liegen, die zwar Wärmeenergie einsparen sowie den Stromaufwand pro Produktionseinheit senken, insgesamt aber zu mehr Stromverbrauch führen. Hierdurch werden Stromeffizienzsteigerungen wieder ausgeglichen. Damit dürfte eine Reduzierung des Stromverbrauchs bis 2025 schwierig, aber nicht unmöglich werden. Energieeffizienz bei Gewerbeneubau Bei Gewerbeneubauten werden Produktionsprozesse für einen längeren Zeitraum geplant. Hierbei sollte Energieeffizienz eine Rolle spielen. Dies gilt sowohl für das Gebäude selbst, als auch für eine effiziente Energienutzung im Produktionsprozess. Fastnullenergiehäuser werden entsprechend der EU-Gebäuderichtlinie nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch bei Gewerbeneubauten ab 2021 verpflichtend. Da für Neubauten in Rödinghausen das Passivhaus bzw. das Nullenergiehaus Leitmodell sein soll, ist dieses auch im Gewerbebau umzusetzen. Gewerbegebäude werden bereits heute nicht selten als Passivhäuser ausgeführt. Bei Neuansiedlungen kann Abwärmenutzung in Kooperation mit benachbarten Unternehmen eine Rolle spielen. Um dies zu ermöglichen sollte bei Neuansiedlungen ein Energiekonzept erstellt werden, in das die benachbarten Unternehmen einbezogen werden. Die Rödinghauser Wirtschaftsförderung sollte hierauf hinweisen, Kontakte vermitteln und unterstützend tätig werden. Maßnahme 6.15: Energieeffizienz bei Gewerbeneubau Die bauwilligen Unternehmen werden auf die Erstellung eines Energiekonzeptes unter Einbeziehung der benachbarten Unternehmen angesprochen und über Potenziale informiert. Energieeffizienzberatung (KfW) Die KfW fördert im Rahmen der Energieeffizienzberatung sowohl die Einstiegsberatung als auch eine vertiefende Detailberatung. Die Beratung erfolgt durch Ingenieurbüros. Sie

117 e&u energiebüro 67 Klimaschutzkonzept Rödinghausen kann alle Bereiche des Betriebes umfassen; also nicht nur den Produktionsprozess selbst, sondern auch die Gebäudehülle des Betriebsgebäudes oder die allgemeine Wärme- und Stromversorgung. Ansprechpartner für die Energieeffizienzberatung sind regionale Kooperationspartner der KfW. Für Rödinghausen ist dies der Kreis Herford. Dieser Ansprechpartner vermittelt auch Kontakte zu qualifizierten Ingenieurbüros. Maßnahme 6.16: Effizienzberatung Durch gezielte Information sollte seitens der Rödinghauser Wirtschaftsförderung auf die Möglichkeit der Energieeffizienzberatung hingewiesen werden. Besonders effektiv ist eine Koppelung der Energieeffizienzberatung mit einem Projekt Öko- Profit bzw. Beratungsnetzwerken. Sofern ein Projekt Öko-Profit nicht vom Kreis Herford organisiert wird, haben die Rödinghauser Unternehmen die Möglichkeit bei dem von der Stadt Bielefeld organisierten Projekt Öko-Profit mitzuwirken. Verbrauchsminderung durch Nutzerverhalten Ähnlich wie in Verwaltungen können auch Gewerbebetriebe Einsparungen durch die Optimierung von Prozessen und Mitarbeitermotivation erzielen. Dies ist in Verwaltungsbereichen einfacher als im Rahmen von Produktionsprozessen. Der Zusatznutzen solcher Kampagnen ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das im Unternehmen erworbene Wissen auch zu Hause anwenden und damit die Einsparungen auch in den Privathaushalten ankommen. Bewährt hat sich die Einrichtung von Energiescouts in den Unternehmen. Hierbei übernehmen Auszubildende die Aufgabe, Effizienzpotenziale durch Nutzerverhalten zu erschließen, indem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Energiesparendes Verhalten angesprochen werden. Eine entsprechende Kampagne kann in Zusammenarbeit mit Energie-Impuls OWL organisiert werden. 6.4 Kommunale Einrichtungen Die Gemeinde Rödinghausen hat für die eigenen Liegenschaften in der Vergangenheit nicht unerhebliche CO 2 -Minderungmaßnahmen durchgeführt. Exemplarisch zu nennen sind hier Die Gesamtschule und die Evangelische Grundschule Bruchmühlen - Ostkilver werden mit Holzhack-schnitzelkesseln beheizt; die Hackschnitzel werden aus dem Straßenbegleitgrün hergestellt;

118 e&u energiebüro 68 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Auf dem Dach der Gesamtschule befindet sich eine Photovoltaikanlage; Die Gemeinde Rödinghausen hat für ihre Gebäude ein Gebäudeentwicklungs- konzept erstellen lassen; Für die Kläranlage gibt es eine energetische Grob- und Feinanalyse. Energieverbrauch nach Energieträgern Gemeinde Rödinghausen CO 2 -Emissionen nach Energieträgern Gemeinde Rödinghausen Strom 14,3% Straßenbele uchtung 10,1% Wärme 75,6% Straßenbele uchtung 17,6% Wärme 57,4% Strom 25,0% Abbildung 14: Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen gemeindeeigener Einrichtungen betrugen die CO 2 -Emissionen der Gebäude sowie der Straßenbeleuchtung 1.428,5 Tonnen; dies entspricht 0,14 Tonnen pro Einwohner bzw. 2,1 % der Gesamt- selbst sich emissionen in Rödinghausen. Zu einem Klimaschutzkonzept für Rödinghausen gehört, dass die Gemeinde vorbildlich verhält. Dies bedeutet, dass die Gemeinde in ihren eigenen Gebäuden eben- sollte. Die falls die CO 2 -Emissionen bis zum Jahr 2025 um mindestens 20 % senkenn möglichen nachfolgenden Maßnahmen dienen diesem Ziel Kommunale Gebäude Die Gemeinde sollte sich für die eigenen CO 2 -Emissionen ein Ziel setzen, wie hoch die Rebis 2025 betragen duzierung bis 2025 und darüber hinaus sein soll. Dieses Ziel sollte 20 % und 30 % bis Über die Zielerreichung sollte im zuständigen Gremium einmal jährlich berichtet werden. Maßnahme 6.17: CO 2 -Minderungsziel eigene Liegenschaften Die Gemeinde setzt sich für die CO 2 -Minderung in den eigenen Liegenschaften sowie der Straßenbeleuchtung ein Minderungsziel von 20 % bis 2025 und 30 % bis Einmal jährlich wird im Rat über die Entwicklung berichtet.

119 e&u energiebüro 69 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Standards für Sanierung Es wird empfohlen, dass für die Gebäudesanierung und für Neubauten Standards festgelegt werden, die über die derzeitigen gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen. Hierzu zählen: Neubauten sollten als Passivhäuser errichtet werden bei Sanierungen sollten die Anforderungen der EnEV um mindestens 30 % unterschritten werden; sofern möglich sollten Passivhauselemente bei Teilsanierungen eingesetzt werden. Ein Vorschlag für einen entsprechenden Maßnahmenkatalog ist im Anhang enthalten (vgl. Anhang) Ein solches Unterschreiten der gesetzlichen Standards ist in der Regel wirtschaftlich und nimmt die gesetzlichen Verschärfungen, die mit der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie für 2019 zu erwarten sind, lediglich vorweg. Ob eine Maßnahme wirtschaftlich ist, hängt vor allem von den zu Grunde gelegten Randbedingungen ab. Hierbei spielt die Entwicklung der Energiepreise eine wichtige Rolle. Angesichts der früheren und aktuellen Preissteigerungen für Wärmeenergie und Strom sollte eine Preissteigerungsrate berücksichtigt werden. Eine vermutete Preissteigerungsrate von 3 % oberhalb der Inflationsrate jährlich ist vorsichtig geschätzt und sollte daher zu Grunde gelegt werden. Maßnahme 6.18: Berücksichtigung von Preissteigerungsraten bei Sanierungen Es wird empfohlen, bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen eine Preissteigerungsrate von 3 % über der Inflationsrate zu Grunde zu legen. Maßnahme 6.19: Kommunale Neubauten als Passivhäuser Es wird empfohlen, kommunale Neubauten als Passivhäuser zu realisieren. Maßnahme 6.20: Standards bei Sanierung Bei Sanierungen sollte die Gemeinde sich vorbildlich verhalten. Daher sollten Sanierungen 30 % unterhalb der Anforderung der EnEV liegen und möglichst mit Passivhauskomponenten/-standards erfolgen. Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind Preissteigerungen im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung zu berücksichtigen. Der Rat beschließt ein entsprechendes Anforderungsprofil Stromeinsatz durch EDV Gebäudeübergreifend gewinnt der Stromeinsatz durch EDV eine immer größere Bedeutung. Etwa ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs in Verwaltungen erfolgt mittlerweile für EDV-Anwendungen.

120 e&u energiebüro 70 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Abbildung 15: Strombilanz eines Verwaltungsgebäudes 20 Green-IT-Konzepte zielen darauf, den Stromverbrauch deutlich zu senken und zusätzlichen Stromaufwand für Klimatisierung zu vermeiden. Die systematische Umsetzung von Green-IT-Konzepten ist zwar zunächst teurer als die herkömmlichen Technologien, sie amortisiert sich aber langfristig. Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU wird die Erstellung von Green-IT- Konzepten als Klimaschutz-Teilkonzept gefördert. Die EDV wird laufend modernisiert. Bei den ohnehin anfallenden Modernisierungen sollten Strom sparende Lösungen erfolgen. Mehrkosten bei den Investitionen dürften kaum entstehen, dagegen ergibt sich ein erhebliches Einsparpotenzial, das zu entsprechend geringeren Stromkosten führt Erneuerbare Energien/KWK Bereits heute werden erneuerbare Energien durch die Gemeinde genutzt. Die geeigneten Dachflächen werden für PV-Anlagen genutzt. Die Gesamtschule und die Evangelische Grundschule Bruchmühlen-Ostkilver werden mit Holzhackschnitzeln beheizt. 20 Quelle: Energieagentur NRW

121 e&u energiebüro 71 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nutzerorientierte Einsparprojekte Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten oder Verwaltungen sind Großeinrichtungen, in denen die Nutzer sich wenig energieeffizient verhalten. Durch die Beeinflussung des Verhaltens von Nutzern (Erzieher, Lehrer, Schüler, Hausmeister, Verwaltungs-mitarbeiterInnen) können erfahrungsgemäß 10 % des Verbrauchs und die damit verbundenen Kosten eingespart werden. Die Projektidee beruht darauf, dass alle am Projekt beteiligten von den Einsparungen profitieren: Die Schulen erhalten eine Einsparprämie in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes von der Einsparung (z. B. 35 %). Die Projektkosten, insbesondere für Betreuung, refinanzieren sich ebenfalls aus den Einsparungen. Die restlichen Einsparungen fließen an die Gemeindekasse und werden für Energiesparinvestitionen genutzt. Damit finanziert sich das Projekt selbst aus den Einsparungen. In Rödinghausen gibt es bisher noch kein Projekt Energiesparen in Schulen. Allerdings führt die Gesamtschule seit 2008 ein Projekt Birne an Licht aus zum Stromsparen in Klassenräumen durch. Bereits im ersten Jahr konnten somit Stromkosten pro Monat eingespart werden. Damit gibt es gute Voraussetzungen für den Erfolg eines intensivierten Projektes Energiesparen in Schulen. Für Schulen und Kindergärten ist eine Förderung für 3 Jahre durch die Klimaschutzinitiative des BMU zu 65 % möglich, sofern die Förderung 2015 fortgeführt wird. Anträge können voraussichtlich wieder zwischen dem 1.1. und gestellt werden. Der Eigenanteil sowie die Prämien für die beteiligten Einrichtungen finanzieren sich aus der Energieeinsparung. Das Projekt könnte angesichts der Länge der Bearbeitungszeit des Antrages im Herbst 2015 beginnen. Maßnahme 6.21: Energiesparen macht Schule In Rödinghausen wird ein Projekt Energiesparen macht Schule gestartet. Die Träger der Kindertageseinrichtungen werden über das Energiesparprojekt informiert und Ihnen wird die Teilnahme angeboten Verkehr Die Gemeinde kann sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorbildlich verhalten. Hierzu zählt insbesondere, dass kürzere Dienstfahrten nicht mit dem PKW zurückgelegt werden. Als Maßnahmen kommen in Frage:

122 e&u energiebüro 72 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Werbung dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mit dem PKW zur Arbeit kommen Durchführung von Aktionstagen Mobil ohne Auto bzw. Stadtradeln Durchführung mindestens einer autofreien Ratssitzung pro Jahr. Maßnahme 6.22: Förderung des Fahrrades im Rahmen der Gemeindeverwaltung Die Gemeinde sollte sich vorbildlich verhalten und das Fahrrad als wichtiges örtliches Verkehrsmittel fördern Straßenbeleuchtung Die Straßenbeleuchtung in Rödinghausen wird derzeit von der Gemeinde betrieben. Die Vorteile der Umrüstung auf LED liegen vor allem in der Energieeffizienz und der langen Lebensdauer. Je nach System der vorhandenen Beleuchtung ist durch die Erneuerung bzw. Umrüstung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung mit ca. 75 % Stromeinsparung (z. B. gegenüber Hochdruckquecksilberlampen) zu rechnen. Angesichts der zu erwartenden Strompreissteigerungen sind LED-Straßenleuchten daher in der Regel wirtschaftlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass kein UV-Licht bei LED-Lampen entsteht. Hierdurch ergibt sich als positiver Effekt, dass Insekten, wie z. B. Nachtfalter, nicht durch das Licht angelockt werden. Darüber hinaus erzeugen LED-Lampen weniger Streulicht. Die Straßenbeleuchtung in Rödinghausen wird in dem Zeitraum sukzessive auf LED-Technik umgerüstet. Weitere Maßnahmen sind daher hier nicht erkennbar Abfall Die Abfallentsorgung wird durch den Kreis Herford erledigt. Daher ergeben sich hier für die Gemeinde keine Handlungsfelder Abwasser Die Kläranlage Bruchmühlen der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft Rödinghausen mbh ist seit Sommer 1997 in Betrieb. Die Anlage ist auf EGW ausgelegt, derzeit sind ca EGW angeschlossen.bei dem Kanalnetz handelt es sich zu ca. 70 % um Trennsysteme. Im Jahr 2005 wurde eine energetische Untersuchung der Kläranlage durchgeführt und verschiedene Maßnahmen insbesondere zur Stromeinsparung wurden bereits umgesetzt.

123 e&u energiebüro 73 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Das Thema Abwärme aus Abwasser wurde noch nicht behandelt; angesichts des hohen Anteils an Trennsystemen und der damit einhergehenden hohen Wassertemperaturen in den Kanälen dürfte ein gewisses Potential für die Abwärmenutzung aus Abwasser vorhanden sein. Maßnahme 6.23: Abwärme aus Abwasser Es sollte untersucht werden, ob Potentiale für die Nutzung der Abwärme aus Abwasser zur Verfügung stehen. 6.5 Kirchen und andere soziale Einrichtungen Kirchengemeinden und andere soziale Einrichtungen haben für ihre Mitglieder eine wichtige Funktion: Sie sind mit ihren Gebäuden Vorbild Sie beeinflussen das Verhalten ihrer Mitglieder. Damit sollte gezielt auf Kirchengemeinden und Sozialverbände zugegangen werden, mit dem Ziel, einerseits die CO 2 -Emissionen ihrer eigenen Gebäude zu senken, andererseits als Katalysator für ein Handeln der jeweiligen Mitglieder im privaten Bereich zu wirken. Die Kirchen und Sozialverbände sind ein wichtiger Multiplikator im Bereich Klimaschutz. Insbesondere ältere Menschen können über diese Einrichtungen angesprochen und zu einem umweltbewussten Handeln angeregt werden. Als Zeichen der Unterstützung der Klimaschutzmaßnahmen der Gemeinde Rödinghausen könnten die Kirchen und Sozialverbände eine sogenannte Klimaschutzvereinbarung mit der Gemeinde eingehen, in der sie sich verpflichten an den Klimaschutzaktivitäten mitzuwirken und ihre CO 2 -Emissionen reduzieren. Unterstützung kann hierbei das Projekt Grüner Hahn 21 geben, das den Aufbau eines Umweltmanagementsystems begleitet. Maßnahme 6.24: Selbstverpflichtung Wie die Gemeinde sollten auch die Kirchengemeinden eine Selbstverpflichtung eingehen, die für Rödinghausen formulierten Klimaschutzziele auch in ihrer Kirchengemeinde insbesondere in ihren Gebäuden - zu erreichen. Hierüber sollte eine schriftliche Vereinbarung getroffen werden. Die evangelische Kirche von Westfalen hat mit der Aktion Grüner Hahn ein Zertifizierungsmodell geschaffen, durch das insbesondere auch Klimaschutzmaßnahmen begleitet 21 Grüner Hahn ist ein Zertifizierungsmodell für Kirchengemeinden durch das insbesondere Klimaschutzmaßnahmen begleitet und umgesetzt werden.

124 e&u energiebüro 74 Klimaschutzkonzept Rödinghausen und umgesetzt werden. Das entsprechende kircheninterne Beratungsbüro wurde durch zwei Klimaschutzmanagerinnen aufgewertet. Maßnahme 6.25: Beratung/Grüner Hahn Seitens der einzurichtenden Beratung sollte gezielt auf Kirchen und Sozialverbände zugegangen werden, um Einsparmöglichkeiten bei den jeweiligen Gebäuden aufzuzeigen. Hierbei können Fördermöglichkeiten (KfW-Förderung, Klimaschutzinitiative) genutzt werden. Die ev. Kirchengemeinde Rödinghausen sollte sich am Grünen Hahn beteiligen. Maßnahme 6.26 Veranstaltungen Es werden gezielt Informationsveranstaltungen für Gemeindemitglieder und Mitglieder von Sozialverbänden durchgeführt. Träger der Veranstaltungen sind die jeweiligen Kirchen bzw. Sozialverbände.

125 e&u energiebüro 75 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 7 Heizungssanierungg de festgestellt: Im Rahmen des Teil 1 des Klimaschutzkonzeptes erfolgte, basierend auf Daten der Be- zirksschornsteinfegermeister, eine Bestandsaufnahme der Heizungsanlagen. Hierbei wur- der Anteil von Heizöl am Wärmemarkt ist, wie in ländlichen Gemeinden üblich, hoch; Fernwärme gibt es in Rödinghausen nicht; Heizstrom spielt keine Rolle; der Anteil der zentralen Holzheizungen ist mit 4,9 % durchaus nennenswert; das Durchschnittsalter der Kessel ist bei Gaskesseln 14,2 Jahre und bei Ölkesseln 15,3 Jahre; von der technischen Lebensdauer von 20 Jahren sind sowohl die Gas- wie auch die Ölkessel noch weit entfernt; in den nächsten 10 Jahren werden 581 Ölkessel und 566 Gaskessel erneuert, die vor 1997 errichtet wurden. Hiervon haben 46 Ölkessel und 31 Gaskessel eine Leis- tung von mehr als 50 kw und sind daher grundsätzlich für den Einsatz von BHKW geeignet. 22 Heizungsanlagen nach Brennstoffen Fl.-Gas 4,7% Holz 4,9% Gas 46,0% Heizungsanlagen nach Altersklassen (Gas/Öl-Heizungen) ab ,5% bis ,,7% ,9% ,1% Öl 44,4% Grafik: e&u energiebüro gmbh Grafik: e&u energiebüro gmbh ,8% Abbildung 16: Heizungen nach Brennstoffen Abbildung 17: Heizungen nach Alter Unterschiedliche Energieträger verursachen unterschiedlich hohe CO 2 -Emissonen pro Energieeinheit. Die CO 2 -ärmsten Energieträger sind Fernwärme aus Kraft-Wärme- kaum vertretenen Kopplung sowie Holz. Heizöl hat, sieht man von dem in Rödinghausen Heizstrom ab, die höchsten spezifischen CO 2 -Emissionen in Gramm je Kilowattstunde. 22 Im Detail vgl.: e&u energiebüro gmbh, Integriertes Klimaschutzkonzept Rödinghausen; Teil 1 - Bilanz

126 e&u energiebüro 76 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Damit ergeben sich unterschiedliche Ansatzpunkte, je nach Energieträger und nach Größe der Heizungsanlagen. Ansatzpunkte sind: der Ersatz veralteter ineffizienter Anlagen durch neue Anlagen, insbesondere Brennwertkessel; der Ersatz von Ölheizungen, insbesondere durch Holzhackschnitzel- oder Holzpelletkessel; der Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmerzeugung, insbesondere Wärmepumpen. 7.1 Kesselsanierung Insbesondere in den Gemeindegebieten mit geringer Wärmedichte ist die Umstellung von Kesseln auf Wärmeversorgung in der Regel nicht möglich. Daher ist dort der Austausch veralteter Kessel vordringlich. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2013 schreibt die Außerbetriebnahme von Kesseln vor, die älter als 30 Jahre alt sind, sofern diese nicht Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sind. Diese Pflicht für Anlagenerneuerung gilt in Einfamilienhäusern spätestens 2 Jahre nach Eigentümerwechsel. Die Überwachung der Umrüstungspflicht obliegt den beauftragten Bezirksschornsteinfegern. Alte Kessel sind in der Regel überdimensioniert, was zu einem schlechten Jahresnutzungsgrad führt. Dies hat seine Ursache einerseits in Angstzuschlägen bei der Kesseldimensionierung in den sechziger und siebziger Jahren; andererseits reduziert sich bei einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle, wie z. B. dem Austausch alter Fenster, der Heizwärmebedarf. Wurde in diesem Zusammenhang die Kesselleistung nicht angepasst, so ergibt sich ein ineffizienter Kesselbetrieb. Die effektivste Kesseltechnik stellt, sowohl für Gas als auch für Ölkessel, die Brennwerttechnik dar. Selbst bei Gebäuden, in denen im Auslegungsfall eine Vorlauftemperatur von 70 C oder mehr erforderlich ist, führt der Einsatz von Brennwerttechnik zu einer Einsparung gegenüber Niedertemperaturkesseln (NT-Kessel). Die Wirtschaftlichkeit der geringfügigen Mehrinvestitionen für einen Brennwertkessel gegenüber einem Niedertemperaturkessel ist hinlänglich nachgewiesen. Allerdings gibt es die Bedingung, dass im Bereich des Aufstellungsortes des Kessels ein Abwasseranschluss verfügbar ist, in den das anfallende Kondensat geleitet werden kann. Dies ist nicht immer der Fall. Bei den zu sanierenden älteren Kesseln, die vor 1997 errichtet wurden, handelt es sich um 581 Ölkessel und 566 Gaskessel. Es ist davon auszugehen, dass diese in den nächsten 10 Jahren saniert werden. Darüber hinaus dürften auch einige Kessel, die später errichtet

127 e&u energiebüro 77 Klimaschutzkonzept Rödinghausen wurden. erneuert werden. Damit ergibt sich als wesentlicher Ansatzpunkt die Sanierung von Ölkesseln. Kesselsanierungen sollten grundsätzlich als Brennwertkessel ausgeführt werden. Anzustreben ist, dass möglichst alle Kessel, die älter als 20 Jahre sind und für die eine Umstellung auf Wärmeversorgung, Holzpellets oder Wärmpumpen nicht sinnvoll machbar ist, als Brennwertkessel saniert werden. Auf eine angepasste Kesselleistung ist zu achten. Maßnahme 7.1: Sanierung von Heizungsanlagen Die Sanierung als Brennwertkessel ist heute nicht selbstverständlich. Empfohlen wird daher, im Rahmen einer aufsuchenden Energieberatung eine Informationskampagne zum Einbau von Brennwertkesseln durchzuführen. Hierbei sollten insbesondere auch Fördermöglichkeiten dargestellt werden. Sinnvoll wäre es zudem, wenn die örtlichen Banken Spezialangebote zur Finanzierung von entsprechenden Kesselsanierungen anbieten würden. Von den Ölkesseln, die zur Sanierung anstehen, haben 535 eine Leistung von maximal 50 kw. Bei den Gaskesseln liegt die Anzahl dieser Leistungsklasse bei 534. Kessel mit dieser Leistungsklasse dürften sich fast ausschließlich in Ein- und Zweifamilienhäusern befinden. Damit sind Privathaushalte, und hier die Gebäudeeigentümer kleiner Gebäude, die wichtigste Zielgruppe. Betreiber von größeren Kesseln sollten bei einer Sanierung auch Brennwertkessel errichten; bei größeren Anlagen sollte aber zunächst die Umstellung auf Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung geprüft werden. Kosten und wirtschaftliche Effekte Die Sanierung von Heizkesseln führt zu Beschäftigungseffekten im jeweiligen Handwerk. Allerdings ist der größte Teil der Investitionen ohnehin erforderlich, da die Kessel aus technischen Gründen erneuert werden müssen. Die zusätzlichen Investitionen in eine höhere Energieeffizienz hier insbesondere Brennwerttechnik sind gering. Erreicht werden kann ein Vorziehen von Sanierungsmaßnahmen, um eine schnellere Umsetzung klimaschonender Technik zu erreichen. 7.2 Brennstoffwechsel Öl/Holzpellets Die Umstellung auf Holzhackschnitzel- und Holzpelletkessel bzw. Wärmepumpenanlagen wird in Kapitel 10 behandelt.

128 e&u energiebüro 78 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 7.3 Brennstoffwechsel Öl/Gas Öl verursacht um ca. 20 % höhere CO 2 -Emissionen als Erdgas. Daher ist eine Umstellung von Heizöl auf Erdgas als Energieträger überall dort sinnvoll, wo Erdgas zur Verfügung steht. Zudem sollte der Einsatz von Holzhackschnitzeln, Holzpellets oder Wärmepumpenanlagen zunächst geprüft werden. Erdgas hat einen höheren Wasserstoffanteil als Heizöl. Daher führt die Brennwertnutzung bei Erdgasheizungen zu einer um ca. 4 % höheren Energieeffizienz als bei Heizungen, die mit Heizöl betrieben werden. Im Falle einer Umstellung von Heizöl auf Erdgas ergibt sich damit ein CO 2 -Minderungspotenzial von 25 % gegenüber der Beibehaltung von Heizöl als Energieträger. Wie viele von den sanierungsbedürftigen Ölkesseln bis 50 kw Leistung nicht über eine Gasanschlussmöglichkeit verfügen, ist nicht bekannt. Das Ziel sollte sein, möglichst alle Ölkessel, für die ein Gasanschluss vorhanden ist und die nicht zu einem Holzpelletkessel oder einer Wärmepumpe umgerüstet werden, auf einen Gasbrennwertkessel umzustellen. Maßnahme 7.2: Brennstoffwechsel Im Rahmen der Energieberatung sind die klimapolitischen Vorteile der Umstellung von Heizöl auf Erdgas darzulegen. Kosten und wirtschaftliche Effekte Da die Anzahl der Ölheizungen in gasversorgten Gebieten nicht bekannt ist, können keine quantifizierten Angaben über die umzurüstenden Anlagenzahlen und die Kosten angegeben werden. 7.4 Ersatz von Stromspeicherheizungen Elektrischer Strom ist ein energetisch aufwändig erzeugter Energieträger mit entsprechend hohen CO 2 -Emissionen, der daher nicht für Wärmeanwendungen eingesetzt werden sollte. Für Heizzwecke wurde Strom in den 70-er und 80-er Jahren vor allem als Speicherheizung auf den Markt gebracht, um die Auslastung der Kraftwerke nachts zu erhöhen. Die Anzahl der Elektrospeicherheizungen wurde nicht erfasst. Sie dürften in Rödinghausen allerdings keine nennenswerte Rolle spielen. Der Stromverbrauch für Heizstrom 2012 betrug 3,36 GWh und beträgt damit lediglich 3,5 % des Wärmemarktes. Hiervon dürfte ein nicht unerheblicher Anteil auf Wärmepumpenanlagen entfallen.

129 e&u energiebüro 79 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Elektrische Nachspeicherheizungen stehen typischerweise in Mehrfamilienhäusern. Geht man überschlägig davon aus, dass die Hälfte des Heizstrombedarfs auf Nachtspeicherheizungen entfällt, eine Wohnung 80 m² groß ist und der spezifische Verbrauch 120 kwh/m² beträgt, so gibt es ca. 175 Wohnungen in Rödinghausen, die mit Nachtspeicherheizungen beheizt werden. Trotzdem sollten Aktivitäten unternommen werden, die noch vorhandenen Elektrospeicherheizungen zu ersetzen. Da die Umrüstung von Elektrospeicherheizungen technisch aufwändig ist, sind größere Investitionen, insbesondere in eine Wärmeverteilung, erforderlich. In vielen Mietwohngebäuden sind in der Vergangenheit entsprechende Investitionen aber bereits im Rahmen der Umrüstung von Einzelöfen oder Etagenheizungen auf Zentralheizungen erfolgt. Maßnahme 7.3: Umrüstung von Elektrospeicherheizungen Die Umrüstung von Speicherheizungen ist aufwändig, langfristig aber nicht nur aus klimapolitischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll. Eine entsprechende Beratung der Eigentümer sollte erfolgen; hierbei sollte auch hervorgehoben werden, dass eine Umrüstung von Elektrospeicherheizungen auf Zentralheizungen mit einer Komfortsteigerung und damit einer Wertverbesserung der Immobilie verbunden ist. Der Einsatz von Wärmepumpen ist insofern attraktiv, da der Kostenunterschied zur Umstellung auf Heizsysteme auf Gas- oder Ölbasis nicht so hoch ist wie bei einer Kesselsanierung, da das komplette Heizsystem neu installiert werden muss. In diesem Zusammenhang sollte auch die Wärmedämmung des Gebäudes geprüft werden, da das Heizsystem nach der Wärmedämmung kleiner dimensioniert werden kann, was zu Kostenvorteilen führt. Mit örtlichen Banken sollten kostengünstige Finanzierungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Kosten und wirtschaftliche Effekte Da die Anzahl der Elektrospeicherheizungen nicht bekannt ist, können Kosten nicht angegeben werden. In jedem Fall führt die Außerbetriebnahme von Elektrospeicherheizungen zu Arbeitsplatzeffekten im ausführenden Handwerk. 7.5 Zusammenfassung Da ein großer Teil der Öl- und Gasheizungen bis 2025 saniert werden muss, besteht in diesem Zusammenhang ein akuter Handlungsbedarf. Es ist sicherzustellen, dass im Sanie-

130 e&u energiebüro 80 Klimaschutzkonzept Rödinghausen rungsfalle die klimaschonendsten Techniken eingesetzt werden. Hierbei sollte folgende Reihenfolge eingehalten werden: Zunächst ist zu prüfen, ob ein BHKW in Frage kommt. Ölheizungen sollten auf Holzhackschnitzel-, Holzpelletanlagen oder Wärmepumpen umgestellt werden. Sofern dies nicht sinnvoll ist oder wirtschaftlich nicht dargestellt werden kann, ist eine Umstellung auf Erdgas sinnvoll. Es sollten bei einer Kesselerneuerung Brennwertkessel eingesetzt werden. Eine Abschätzung der durch diese Maßnahmen möglichen CO 2 -Minderung ist nur schwer möglich, da genaue Angaben über die Anzahl der Anlagen in gasversorgten Gebieten nicht vorliegen. Eine Abschätzung erfolgt daher unter folgenden Annahmen: 150 Ölkessel werden durch Pelletkessel oder Holzhackschnitzelkessel (vgl. Kap. 10.5) ersetzt; die hierdurch erreichten CO 2 -Minderungen sind im entsprechenden Kapitel 10 enthalten und werden daher hier nicht noch einmal aufgeführt. Es werden 100 Wärmepumpen installiert. 200 Ölkessel werden auf Gas-Brennwertkessel umgestellt. Die übrigen Ölkessel werden als Brennwertkessel erneuert. Die übrigen erneuerungsbedürftigen Gaskessel werden durch Brennwertkessel ersetzt. Betrachtet werden im Folgenden die Kessel mit einer Leistung bis zu 50 kw. Hierbei handelt es sich wesentlich um Kessel in Ein- und Zweifamilienhäusern. Bei größeren Kesseln sollte der Einbau eines BHKW geprüft werden (vgl. Kap. 8.2). Damit ergeben sich die folgenden Effekte. Maßnahme Einheit Heizungssanierung Gesamtinvestition Mio. 14,9 klimarelevante Investition Mio. 3,0 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,18 spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 162,8 Tabelle 23: Bewertung Kesselsanierung (ohne Umstellung auf Holz oder Wärmepumpen) Damit ist eine Gesamtsumme von 14,9 Mio. als Investition für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen erforderlich. Unterstellt man, dass hiervon 30 % Arbeitskosten sind, sowie Kosten von pro Arbeitsplatz, so ergeben sich 11 Vollzeitstellen pro Jahr. Allerdings dürfte der größte Teil dieser Stellen ohnehin gesichert werden, da die meisten

131 e&u energiebüro 81 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Sanierungen auf Grund des Alters der Anlagen erforderlich sind. Ca. 3,0 Mio. dürften Mehrkosten für verbesserte Energieeffizienz bzw. Umstellung sein. Für die Umrüstung von elektrischen Nachtspeicherheizungen ist mit Kosten in Höhe von 1,6 Mio. zu rechnen, die in den vorstehend genannten Kosten enthalten sind.

132 e&u energiebüro 82 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 8 Kraft-Wärme-Kopplung Im Rahmen eines örtlichen Energie- und Klimaschutzkonzeptes sollte es das Ziel sein, zunächst die ungenutzten Potenziale für Abwärmenutzung und Kraft-Wärme-Kopplung zu nutzen. Kraft-Wärme-Kopplung nimmt in der Klimaschutzpolitik des Landes NRW eine zentrale Rolle ein. So heißt es im Entwurf des Landesentwicklungsplanes: Weiterhin stellt der Ausbau der dezentralen, effizienten und klimafreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) einen wesentlichen Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele dar. Deutschland plant, bis 2020 bundesweit 25 % des Stroms im Rahmen von KWK zu erzeugen. Nordrhein- Westfalen will dies durch eine Landesquote von mehr als 25 % des hier erzeugten Stroms flankieren. 23 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bedeutet die gleichzeitige Bereitstellung von Wärme und Strom. Bei Einsatz von Erdgas wird hierdurch eine CO 2 -Minderung von % gegenüber dem bundesweiten Strommix erreicht. Als Techniken kommen in Frage: Großanlagen (> 200 kw el. Leistung): Fernwärmeversorgung; sehr große Unternehmen; mittlere Anlagen ( kw el. Leistung): Erschließung von Nahwärmegebieten mit höherer Wärmedichte; objektbezogen in großen Gewerbebetrieben; Mini-BHKW: objektbezogene Anlagen (Klein-BHKW; 5 50 kw el. Leistung): Gewerbe, Schulen, Hotels, Krankenhaus, Bäder, Wohngebäude ab ca. 8 WE; Mikro-BHKW (1-2 kw el. Leistung): einzelne kleine Wohnhäuser; derzeit noch nicht marktgängig. Typ Leistung Stromkennzahl Einsatzbereiche Großanlagen > 200 kw el 0,85 mittlere Anlagen kw el 0,7 objektbezogene Klein-BHKW 5 50 kw el 0,5 Industrie Fernwärme Gewerbe Nahwärmegebiete Wohngebäude ab 8 WE Bäder, Schulen, Seniorenwohnheime Gewerbe Mikro-BHKW 1 kw el 0,2 Markteinführungsphase Tabelle 24: Typen von KWK-Anlagen 23 Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen; Entwurf des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen; Düsseldorf, Juni 2013

133 e&u energiebüro 83 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Mikro-BHKW (Nr. 4) sind derzeit nur bedingt marktgängig und vergleichsweise teuer. Sie sollten aber gezielt in den Markt gebracht werden, da im Einzelfall durch sie CO 2 - Minderungen erreicht werden können. Ein nennenswerter, effektiver Ausbau der KWK kann aber von Ausnahmen abgesehen - nur durch eine Verbindung der Maßnahmen 1 bis 3 erfolgen. Wesentlich für die Energieeffizienz der Anlagen ist die Stromkennzahl. Hiermit wird das Verhältnis von elektrischer zu thermischer Leistung bezeichnet. Die Energieeffizienz ist umso höher, je größer die Energiekennzahl ist. Denn dann wird mehr Strom erzeugt, der nicht mehr in ineffizienten Kondensationskraftwerken produziert werden muss. Die gesetzlichen Grundlagen bilden das KWK-Gesetz sowie mittelbar das Erneuerbare- Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG). Zudem werden Investitionen in Kraft-Wärme- Kopplung, den Auf- und Ausbau von Wärmenetzen sowie die Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien von Bund und Land gefördert. KWK-Gesetz Vorrangige Abnahme von KWK-Strom durch die Stromnetzbetreiber Zusatzvergütung (KWK-Zuschlag) gestaffelt nach Anlagengröße EEWärmeG KWK als Ersatzmaßnahme Möglichkeit, Fernwärmevorranggebiete festzulegen (neue B-Pläne und Bestand) Tabelle 25: Gesetzliche Grundlagen für Kraft-Wärme-Kopplung Da die KWK CO 2 -arme Energie liefert, ist die Steigerung von Strom- und Wärmebereitstellung aus KWK zur CO 2 -Minderung eine wichtige Option. Dem entspricht das von der Bundesregierung gesetzte Ziel, den Anteil des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 auf 25 % zu steigern. Dies dürfte aber in Rödinghausen voraussichtlich nicht erreichbar sein. Als Betreiber objektbezogener KWK-Anlagen kommen grundsätzlich in Frage: Betriebe (Gewerbe, Handel, Dienstleister, Industrie), Gebäudeeigentümer von Wohngebäuden Betreiber von Biogasanlagen (Satelliten-BHKW). Wer Anlagen betreibt, ist in erster Linie vom jeweiligen Objekt sowie der Größe der Anlage abhängig. Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung ist ausgereift. Die effiziente Energiebereitstellung erfolgt in kleinen und mittleren Einheiten sowie Großanlagen in der Regel mit gas- oder erdölbetriebenen Verbrennungsmotoren. In größeren Einheiten werden Turbinen eingesetzt. Heute stehen auch für kleine Einheiten ab 20 kw elektrischer Leistung Mikrogas-

134 e&u energiebüro 84 Klimaschutzkonzept Rödinghausen turbinen zur Verfügung, die verschleiß- und wartungsärmer betrieben werden können als Verbrennungsmotoren und vergleichbare Wirkungsgrade erreichen. Brennstoffzellen können auch für die Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden, sind aber noch nicht ausgereift für den Markt verfügbar. Sie sind daher derzeit keine Option im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes. Der Einsatz von KWK erfordert vor allem eine entsprechende Wärmesenke. Diese kann entweder objektbezogen vorhanden sein (Gewerbebetrieb, Schule) oder muss durch den Bau von Wärmeleitungen und damit den Anschluss von Wärmeabnehmern erschlossen werden. Die Schulen der Gemeinde werden bereits durch Holzhackschnitzelanlagen versorgt; zudem sind die Wohngebäude durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. Potenzial für KWK-Anlagen dürfte daher nur im Wesentlichen noch im Gewerbe liegen. Für den Ausbau der KWK sind staatliche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten vorhanden. Die Fördersituation ist derzeit besonders günstig: Anlagenförderung: Anlagen bis 20 kw el durch die BAFA; Anlagen bis 50 kw el durch das Land NRW, Leitungen: 100 pro Trassenmeter in kleinen Netzen, Speicher: 250 pro m³ Speichervolumen; max. 30 % der Gesamtkosten, Kreditförderung: Zinsgünstige Kredite durch die KfW, KWK-Vergütung: der erzeugte Strom wird je nach Anlagengröße vergütet mit - 5,41 ct/kwh (bis 50 kw el ) 4,0 ct/kwh (51 kw el 250 kw el ) 2,4 ct/kwh (250 kw el 2 MW el ) 1,8 ct/kwh (> 2 MW el ), Gassteuer: KWK-Anlagen sind von der Gassteuer befreit. Damit sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für BHKW derzeit günstig wie lange nicht. 8.1 Ist-Situation Derzeit gibt es 4 KWK-Anlagen in Rödinghausen wurden ca. 0,06 % des Strombedarfs in Rödinghausen durch KWK abgedeckt (ohne Biogas). Die 4 Anlagen sind private Kleinanlagen mit etwa 5 kw elektrischer Leistung. 24 Vgl. Klimaschutzkonzept Rödinghausen, Teil 1, S. 26

135 e&u energiebüro 85 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Da die größeren Gebäude in Rödinghausen und auch einige Gewerbebetriebe über- in Rödinghausen wiegend mit Holz heizen, ist das Potential zum Ausbau der KWK-Anlagen nur sehr eingeschränkt. 8.2 Objektbezogene Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW) Objektbezogene BHKW werden wärmeoptimiert betrieben. Die Auslegung der Wärmewird möglichst im leistung beträgt ca. 25 % der maximalen Heizlast. Der erzeugte Strom Gebäude verbraucht, sodass teurer Strombezug vermieden wird. Daher fließt bei deein. Der nicht zentralen Anlagen auch der Strombedarf in die Auslegungsberechnung selbst verbrauchte Strom wird an den jeweiligen Netzbetreiber abgegeben und ent- vom Netzbe- sprechend der rechtlichen Rahmenbedingungen vergütet. Zusätzlich wird treiber ein KWK-Zuschlag gezahlt, der abhängig ist von der Anlagengröße. Dieser Zuschlag wird seit der Änderung des KWK-Gesetzes am nicht nur auf den eingespeisten, sondern auch auf den selbst genutzten Strom gezahlt. Hierdurch wurde die Wirtschaft- Leistung. Legt lichkeit der BHKW deutlich verbessert. Markteingeführt sind BHKW ab 5 kw elektrischer und 11 kw thermischer man den Wert von 25 % der maximalen Heizlast für die Auslegung eines BHKW zu Grunden Einsatz von de, so eignen sich Gebäudee ab einer maximalen Heizlast von 44 kw für BHKW. Geht man von einer spezifischen Heizlast von 50 W/m² aus, so entspricht dies einer Wohnfläche von 880 m². Dies entspricht in etwa einem Wohngebäude mit 10 Wohneinheiten. Derzeit werden erste BHKW mit modulierender Fahrweise und Leistungen ab 1 kw elektrischer Leistung angeboten. Damit sinkt die Einsatzschwelle weiter ab. Diese Mikro-BHKW sind aber noch nicht marktgängig. Heizungsanlagen nach Leistungsklassen (Gas/Öl-Heizungen) Grafik: e&u energiebüro gmbh Abbildung 18: Heizungsanlagen nach Altersklassen bis

136 e&u energiebüro 86 Klimaschutzkonzept Rödinghausen In Rödinghausen gibt es ca. 166 Kesselanlagen mit einer Leistung von mehr als 50 kw, von denen ca. 75 in den kommenden Jahren saniert werden. Damit gibt es ein weiteres Potenzial für dezentrale BHKW in Rödinghausen. BHKW sollten, um einen optimalen Betrieb und damit eine bestmögliche CO 2 -Minderung zu erreichen, auf etwa 25 % der Heizlast des Gebäudes ausgelegt werden. Um eine Überdimensionierung der BHKW zu vermeiden, sollte zunächst der Wärmebedarf der Gebäude durch Wärmedämmung verringert werden. Es ist derzeit auch nicht sinnvoll, zu kleine BHKW zu installieren, da damit das Potenzial nicht optimal ausgeschöpft wird. 8.3 Objekt-BHKW bei größeren Gebäuden sollte der Einbau von BHKW beworben werden. Möglichkeiten hierfür liegen darin, beispielhafte Projekte vor Ort vorzustellen; die beste Werbung machen zufriedene BHKW-Betreiber. Maßnahmen für die entsprechende Bewerbung von BHKW sind: Vor-Ort-Besichtigungen von erfolgreichen Anlagen Organisierung einer Veranstaltung speziell für Eigentümer größerer Gebäude und Unternehmen Weiterbildungen von Handwerkern und Planern. Maßnahme 8.1: Objekt-BHKW Eigentümer von Wohngebäuden ab 8 Wohneinheiten sollten durch die Energieberater und die EWB GmbH für die Installation von Klein-BHKW geworben werden. Die Handwerkerschaft ist dann mit einzubinden. Bei dieser Maßnahme sind vor allem das Engagement und die Investitionsbereitschaft der Eigentümer gefragt. Finanzierungsmöglichkeiten und staatliche Zuschüsse müssen Interessenten durch Beratung geöffnet werden. 8.4 BHKW in Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Im Bereich von Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie ist die BHKW-Anwendung stark von der unterschiedlichen Abnahmesituation geprägt. Hier ist vor allem der Wärmebedarf von Bedeutung. Die wesentlichen Wärmeverbraucher der Rödinghauser Unternehmen nutzen ihr eigenes Abfallholz selbst. Wesentlicher Ansatzpunkt ist es daher, Möglichkeiten der Stromerzeugung durch KWK auf Holzbasis zu entwickeln. Hier sind erste Unternehmen bereits aktiv.

137 e&u energiebüro 87 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 8.2: BHKW in Gewerbe, Handel, Dienstleistung, Industrie Über Chancen von KWK-Anlagen für die Betriebe sollte im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Rödinghauser Wirtschaftsförderung informiert werden. 8.5 Kosten und wirtschaftliche Effekte Der Ausbau der Fernwärme sowie von dezentralen BHKW erfordert Investitionen in die Anlagen sowie die Wärmenetze. Allerdings können die Kosten nur überschlägig abgeschätzt werden. Legt man spezifische Investitionskosten in Höhe von pro kw installierter elektrischer Leistung sowie eine Steigerung des KWK-Anteils am Stromverbrauch auf 2 % zu Grunde, so ergibt sich bei einer zusätzlichen Gesamtleistung von 243kW el eine erforderliche Investitionssumme in Höhe von 0,6 Mio.. Maßnahme Einheit KWK 2 % klimarelevante Investition Mio. 0,6 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,03 spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 102,5 Tabelle 26: Bewertung KWK-Ausbau 8.6 Kraft-Kälte-Kopplung In Gewerbebetrieben aber auch bei Handel, Dienstleistern und öffentlichen Einrichtungen, nimmt der Kühlbedarf im Sommer zu, wobei die Kältebereitstellung oft ineffizient, sowie fast ausschließlich durch Stromeinsatz erfolgt. Ursache ist insbesondere der EDV- Ausbau. Verstärkt wird diese Entwicklung durch den Klimawandel, da die Sommer heißer werden und insbesondere Hitzeperioden mit sehr hohen Temperaturen zunehmen. Angesichts dieser Entwicklung werden verstärkt RLT-Anlagen mit Kühlfunktion installiert. Neben der Möglichkeit der Vermeidung von Kühllasten durch intelligente Planung und die Verringerung von Wärmelasten gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Reduzierung des Energiebedarfs für Kälteerzeugung: solare Stromerzeugung (PV-Anlagen), da der Wärmeanfall kongruent ist mit der Sonneneinstrahlung, Kraft-Kälte Kopplung (KKK). Kraft-Kälte-Kopplung funktioniert analog zur Kraft-Wärme-Kopplung. Mit Hilfe eines Motors wird Strom erzeugt. Der Strom dient wie bei KWK der Abdeckung des Strombedarfs im Gebäude bzw. wird als überschüssiger Strom eingespeist. Die anfallende Ab-

138 e&u energiebüro 88 Klimaschutzkonzept Rödinghausen wärme wird in einer Absorptionskältemaschine für die Klimatisierung genutzt. Der Effizienzvorteil liegt analog zur KWK in der gleichzeitigen Stromerzeugung. Die Anwendungen sind gebäudebezogen, d.h. ein Kältenetz zur Verbindung von Gebäuden ist nicht sinnvoll. Motivierend ist es, einen ersten Betrieb für eine KKK-Anlage zu gewinnen, die als Demonstrationsanlage dienen und anderen Unternehmen gezeigt werden kann. Ggfls. ist eine Exkursion sinnvoll. Maßnahme 8.3: Kraft-Kälte-Kopplung Im Rahmen einer Veranstaltung der Rödinghauser Wirtschaftsförderung wird das Thema Kraft-Kälte-Kopplung thematisiert.

139 e&u energiebüro 89 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 9 Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung 2012 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Rödinghauser Stromverbrauch 24,3 %, sieht man von den Anteilen erneuerbarer Energie im allgemeinen Strombezug ab (Vgl. Klimaschutzkonzept Teil 1: Bilanz). Stromquelle 2012 Mio. kwh Anteil (%) Photovoltaik (185 Anlagen; 2,56 MW p ) 2,082 3,42 Wind (3 Anlagen; 1,26 MW) 25 1,642 2,70 Wasser (1 Anlagen; 10 kw) 0,0003 0,00 Biomasse (4 Anlagen; 1,38 MW el ) 11,051 18,17 Summe 14,775 24,30 Tabelle 27: Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung in Rödinghausen 2012 Etwa drei Viertel der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien entfiel auf die Biogasanlagen. Der Anteil von Solarstrom lag 2012 mit 3,42 % am Stromverbrauch über dem Bundesdurchschnitt mit 3,2 %. Die drei Windkraftanlagen trugen mit 2,7 % Anteil am Strombedarf bei. Die Wasserkraftanlage erzeugt 337 kwh Strom. 9.1 Wind Zur Nutzung von Windkraft gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, für die die Gemeinde die planerischen Voraussetzungen schaffen kann: Ausweisung von Windvorranggebieten für Großanlagen, Bau von Kleinstwindanlagen zur Hausversorgung. Windkraft ist die Energiequelle, mit der am schnellsten ein großer Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Ohne den Bau von Windkraftanlagen ist das Ziel, mehr als 30 % des Stroms aus erneuerbaren Energien zu decken, nur schwer erreichbar. Zudem ist sie voraussichtlich in absehbarer Zeit auch ohne Förderung durch das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) wirtschaftlich, da die Stromgestehungskosten sich denen herkömmlicher Kraftwerke annähern. Der Ausbau der Windkraft ist daher der erfolgversprechendste Weg, um den angestrebten Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zu erreichen. 25 In 2014 ist eine Anlage demontiert worden.

140 e&u energiebüro 90 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Ausweisung neuer Windvorranggebiete In 2013 wurde eine Windpotentialstudie für die Gemeinde Rödinghausen erstellt. Aus dieser Potentialstudie gehen vier Suchräume für vorläufige Potentialflächen hervor. Im nächsten Schritt soll ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans eingeleitet werden. Abbildung 19: Auszug aus der Windpotentialstudie; vorläufige Potentialflächen 26 Die Windpotenzialstudie des Landes NRW 27 kommt zu ähnlichen Ergebnissen einer Fläche von etwa 30 ha und einer installierbaren Leistung von 6 MW - wie die Potentialstudie des Büros KortemeierBrokmann. Somit kann davon ausgegangen werden, dass 2 Anlagen à 3 MW Leistung möglich sind. Legt man Vollbetriebsstunden pro Jahr zugrunde, entspricht dies einem Stromertrag von 6,6 GWh/a. Damit würde eine Anlage etwa 10 % des in Rödinghausen verbrauchten Stroms erzeugen. Zu empfehlen ist, Konzentrationszonen für Windkraftanlagen im Flächennutzungsplan auszuweisen, um Einzelfallentscheidungen zu vermeiden. Hierbei sind die betroffenen Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. Die Windkraftanlagen sollten als Bürgerwindkraftanlage errichtet werden, da sich so die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde selbst an der Anlage beteiligen können. Hierdurch wird die Akzeptanz für die Anlage deutlich erhöht. Auch die EWB GmbH signalisierte sich an möglichen Windkraftanlagen in Rödinghausen zu beteiligen. 26 KortemeierBrokmann Landschaftsarchitekten; Gesamträumliches Planungskonzept zur Ermittlung von Potentialflächen für die Windenergienutzung; Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW; Potenzialstudie Erneuerbare Energien NRW; Teil 1: Windenergie; Recklinghausen 2012

141 e&u energiebüro 91 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Als problematisch erscheint derzeit die grundsätzlich ablehnende Haltung des Kreises Herford bzgl. des Ausbaus von Windkraft. Allerdings ist für den Herbst 2014 ein Grundsatzurteil bzgl. einer geplanten Anlage im Stadtgebiet Herford zu erwarten. Mit dem Kreis sollten in Abstimmung mit den übrigen kreisangehörigen Kommunen die Gespräche bzgl. des Ausbaus der Windkraftnutzung intensiviert werden. Maßnahme 9.1: Ausweisung von Konzentrationszonen Die Ausweisung von Konzentrationszonen sollte zeitnah erfolgen, um mögliche Einzelentscheidungen zu vermeiden. Die möglichen Anlagen (2 Anlagen mit 3 MW Leistung) sollten als Bürgerwindanlage in Kooperation mit der EWB GmbH errichtet werden. Hierdurch wird nicht nur die Akzeptanz vor Ort erhöht. Die durch die Anlage erreichte Wertschöpfung verbleibt in diesem Fall vor Ort Kleinstwindanlagen Grundsätzlich können auch Kleinstwindanlagen mit einer Leistung bis ca. 1 kw an Häusern oder in unmittelbarer Nähe von Gebäuden errichtet werden, mit denen im Wesentlichen Strom für den Eigenbedarf erzeugt wird. Technisch ist dies kein Problem. Allerdings wird durch diese Anlagen kein wesentlicher Beitrag zur CO 2 -Minderung zu erreichen sein, weil die Vollbetriebsstunden dieser Anlagen nur bei weniger als h/a liegen dürften, da sie im besiedelten Gebiet und damit an windschwachen Standorten in Verwirbelungszonen stehen und nur eine geringe Nabenhöhe aufweisen. Zudem sind die spezifischen Kosten in pro kw Leistung mehrfach höher als bei Großanlagen. Damit erzeugt eine 1-kW-Anlage bei 750 Vollbetriebsstunden 750 kwh pro Jahr. Hieraus folgt: Um die Stromausbeute einer Windkraftanlage mit 3 MW bei Vollbetriebsstunden zu ersetzen, müssten Kleinstwindanlagen errichtet werden. Hieran wird deutlich, dass Kleinstwindanlagen keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz in Rödinghausen leisten können. Sie sind für eine Rödinghauser Klimaschutzstrategie nicht zu empfehlen. In Einzelfällen können solche Anlagen in Gewerbegebieten jedoch sinnvoll sein. 9.2 Kosten und wirtschaftliche Effekte Grundsätzlich sind Windanlagen auf Grund der festgelegten Einspeisevergütung auch an guten Binnenlandstandorten als wirtschaftlich anzusehen. In der nachfolgenden Tabelle sind die spezifischen Investitionskosten, die benötigte Gesamtleistung sowie die sich daraus ergebenden Gesamtinvestitionen dargestellt. Unterstellt ist der Bau von 2 Anlagen à 3 MW Leistung.

142 e&u energiebüro 92 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Einheit 2 Anlagen spez. Investitionskosten /kw Vollbetriebsstunden h/a Leistung MW 3,0 Gesamtinvestition Mio. 8,4 Stromerzeugung GWh/a 13,2 Anteil am Stromverbrauch % 21,7 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,74 spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 57,2 Tabelle 28: Kenndaten Windkraft Angesichts der sehr niedrigen spezifischen CO 2 -Minderungskosten ist Windkraft eine sehr günstige Art der CO 2 -Minderung. 9.3 Photovoltaik Stromerzeugung aus Sonnenenergie ist für Rödinghausen die Energiequelle, mit der nach Windkraft zweitgrößten Zukunftsperspektive. Sie ist dezentral auf Hausdächern vor Ort einsetzbar und hat die geringsten örtlichen Umweltbeeinträchtigungen was das Landschaftsbild, Geräuschentwicklung oder Eingriffe in die Natur angeht. Zudem sind die Anlagen faktisch wartungsfrei und verursachen daher kaum Betriebskosten Potenzial Solarstrom sollte auf Hausdächern installiert werden, um Eingriffe in die Natur und Landschaft zu vermeiden. In Rödinghausen stehen genügend Dachflächen zur Verfügung, um Photovoltaikanlagen zu installieren gab es in Rödinghausen 185 Anlagen mit 2,56 MW p Leistung. Die durchschnittliche Anlagengröße 2012 betrug 13,8 kw p. Dies macht deutlich, dass die PV-Anlagen auf Einund Zweifamilienhäusern, aber auch auf mehreren größeren Dächern wie Schulen oder landwirtschaftlichen Gebäuden, installiert sind. Hierdurch wurde ein Anteil an der Stromerzeugung von knapp 3,4 % erreicht. Auf Grund der stark gesunkenen Einspeisevergütung und der niedrigen Investitionskosten werden Anlagen in Zukunft zur Deckung des Eigenbedarfs errichtet. Eine Verdopplung der derzeitigen Leistung bis 2025 scheint ein realistisches Ziel. Kleinanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern können von den Eigentümern unmittelbar errichtet werden. Auch Großanlagen (landwirtschaftliche und gewerbliche Gebäude) werden nach der starken Absenkung der Einspeisevergütung von den Gebäudeeigentümern

143 e&u energiebüro 93 Klimaschutzkonzept Rödinghausen realisiert. Das Potenzial für Investorenanlagen (Solargenossenschaft) dürfte dagegen nur noch gering sein. Das Potenzial für Solarstrom lässt sich überschlägig aus der Anzahl der Gebäude abschätzen. Desweiteren ist zu berücksichtigen, dass die benötigten Dachflächen tendenziell nach Süden ausgerichtet sein müssen, auch wenn Flächen in Ost-West-Ausrichtung für den Eigenstromverbrauch zunehmend interessant werden. Nur auf Flachdächern können die Anlagen aufgeständert und damit nach Süden ausgerichtet werden. Zudem müssen Abschläge, z. B. für Gauben oder Fenster, Installationen und Verschattungen gemacht werden. In Rödinghausen gibt es Ein- und Zweifamilienhäuser. Geht man davon aus, dass 60 % der Gebäude für PV-Anlagen nutzbar sind und legt eine mittlere Anlagengröße von 6 kw p zu Grunde, so beträgt das theoretische Potenzial für PV-Anlagen auf diesen Wohngebäuden 8,8 MW p. Legt man einen Ertrag von 850 kwh pro kw p zu Grunde, so entspricht dies einer Stromerzeugung von 7,45 Mio. kwh pro Jahr und damit einem Anteil von 12,3 % am gesamten Stromverbrauch Auch auf Nichtwohngebäuden können PV-Anlagen installiert werden. Der Vorteil besteht darin, dass größere Anlagen realisiert werden können, da größere zusammenhängende Dachflächen vorhanden sind. Der Vorteil dieser Anlagen liegt darin, dass sie pro installiertem kw p kostengünstiger sind als kleinere Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. In Frage für Großanlagen kommen insbesondere: kommunale Gebäude: die Flächen auf Schulen o. ä.; dieses Potenzial ist im Wesentlichen ausgeschöpft; landwirtschaftliche Gebäude: hier wurden in den letzten Jahren sehr viele Anlagen realisiert, so dass dieses Potenzial weitestgehend ausgeschöpft ist; Gewerbegebäude: hier dürfte es noch erhebliches Potenzial geben; Freiflächen: hier insbesondere auf vorbelasteten Flächen. Wie hoch das Potenzial für PV-Anlagen auf Nichtwohngebäuden ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Überschlägig kann man von der gleichen Größenordnung ausgehen wie für Wohngebäude. Damit läge das theoretische Gesamtpotenzial bei 17,6 MW p, wovon heute bereits 14 % ausgeschöpft sind. Problematisch bei großen Flachdächern von gewerblichen Gebäuden ist in der Regel die Statik. Diese ist üblicherweise sehr knapp bemessen. Viele Unternehmen lehnen daher PV-Anlagen auf Flachdächern ab. Damit dürfte das realisierbare Potenzial für Großanlagen deutlich niedriger liegen als es das theoretische Potenzial vermuten lässt.

144 e&u energiebüro 94 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Für den Kreis Herford und damit auch für die Gemeinde Rödinghausen gibt es ein Solarpotenzialkataster. Hier ist für jedes Gebäude ablesbar, ob es für die Nutzung von Photovoltaikanlagen geeignet ist. Abbildung 20: Solarpotenzialkataster Rödinghausen 28 Mit dem Solarkataster können die Bürgerinnen und Bürger sich selbst darüber informieren, ob ihr eigenes Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet ist und mit welchen Investitionskosten sie in etwa rechnen müssen. Freiflächenanlagen wurden im Workshop kritisch gesehen. Landwirtschaftliche Flächen sollen nicht für PV-Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Es müsste genauer untersucht werden, ob Konversionsflächen für die Nutzung von PV-Anlagen zur Verfügung stehen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Solarstrom haben sich durch den massiven Preisverfall für PV-Module sowie die stark gesunkene Einspeisevergütung gemäß EEG in den vergangenen 2 Jahren deutlich geändert. So sind die spezifischen Investitionskosten auf derzeit /kw p für kleinere Anlagen und /kw p bei größeren Anlagen gesunken. Angesichts der Tatsache, dass die Module derzeit unter Gestehungskosten verkauft werden, ist nicht mit einem weiteren Preisverfall zu rechnen. Im Gegenteil: derzeit sind steigende Anlagenpreise festzustellen. Die spezifischen Stromgestehungskosten für Kleinanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäuser liegen bei ca ct/kwh, für Großanlagen liegen sie bei ct/kwh. Parallel hierzu ist die Einspeisevergütung gemäß EEG stark gesunken und nur noch knapp auskömmlich. Vor dem Hintergrund steigender Strombezugspreise vollzieht sich daher 28 Quelle:

145 e&u energiebüro 95 Klimaschutzkonzept Rödinghausen derzeit eine Konzeptveränderung, indem im Wesentlichen Eigenverbrauchsanlagen ggfls. mit Batteriespeicher errichtet werden. Zwar sind diese Batteriespeicher noch sehr teuer für Bleibatterien muss mit einem Preis von /kw p gerechnet werden, für die deutlich länger haltbaren Lithium-Ionen-Batterien mit /kw p - dafür ist der Eigenstromverbrauchsanteil bei Anlagen mit Batteriespeicher aber deutlich höher, was die Wirtschaftlichkeit verbessern kann. Inwieweit die neuen Regelungen zum EEG, die von der Bundesregierung vorbereitet werden, Einfluss auf den Bau neuer Anlagen haben, kann derzeit nicht beantwortet werden, da der Gesetzgebungsprozess zum Zeitpunkt der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes noch nicht abgeschlossen war. Es ist aber eher mit negativen Auswirkungen zu rechnen. Insbesondere der Bau von Anlagen zum Eigenstromverbrauch dürfte gebremst werden, wenn auf selbst genutzten Strom EEG-Umlage fällig würde. Der Anteil von Solarstrom an der Strombereitstellung in Rödinghausen sollte weiter erhöht werden. Ausgegangen wird in der nachfolgenden Abschätzung von einem Zubau von 3 MW p zusätzlich zu dem, was 2013 ans Netz gegangen ist, sowohl in Kleinanlagen als auch in Großanlagen. Dies bedeutet eine Erhöhung der 2012 durch Photovoltaik erzeugten Strommengen um ca MWh. Damit hätte Photovoltaik einen Anteil am Stromverbrauch in Rödinghausen von knapp 8,4 %. Hierbei sollte angestrebt werden, dass sowohl Kleinanlagen auf Wohnhäusern als auch Großanlagen errichtet werden. Mit dem Solarkataster kann offensiv für PV-Anlagen geworben werden Kampagne für Photovoltaik Da es sich um Anlagen auf Wohngebäuden handelt und 91,9 % aller Wohngebäude in Rödinghausen Ein- und Zweifamilienhäuser sind 29, sind wesentlich die Gebäudeeigentümer der Ein- und Zweifamilienhäuser aufgerufen, Solaranlagen zu errichten. Diese müssen somit die Investitionskosten tragen. Zwar sind PV-Anlagen auf Grund der garantierten Einspeisevergütung wirtschaftlich. Man kann aber davon ausgehen, dass die bisherigen Anlagen im Wesentlichen von Überzeugungstätern errichtet wurden. Dieses Potenzial dürfte weitestgehend ausgeschöpft sein. Zwar ist allgemein eine Steigerung des Umweltbewusstseins und eine große Akzeptanz von PV-Anlagen festzustellen, erreicht werden kann das oben genannte Ziel aber nur, wenn die Gebäudeeigentümer von der finanziellen Vorteilhaftigkeit dieser Anlagen überzeugt werden. Dies ist ohne eine breit und langfristig angelegte Informationskampagne nicht zu erreichen. Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen dürfte sich angesichts steigender Strompreise bei gleichzeitig sinkenden Anlagenkosten weiter verbessern. Des 29 Vgl. Klimaschutzkonzept Rödinghausen; Teil 1

146 e&u energiebüro 96 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Weiteren sollten die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeit der Eigenstromnutzung informiert werden. Für Großanlagen auf Gebäuden kommen in erster Linie Gewerbegebäude in Frage. Durch die Reduzierung der EEG-Vergütung sind Großanlagen, die durch Betreibergemeinschaften oder Investoren finanziert werden, derzeit kaum wirtschaftlich. Allerdings steigt die Wirtschaftlichkeit, wenn der Strom selbst verbraucht wird. Solche Anlagen werden von den Gewerbebetrieben selbst errichtet und betrieben. Maßnahme 9.2: Solarkampagne für PV-Anlagen Die Gemeinde Rödinghausen führt in Kooperation mit örtlichen Energieberatern und Handwerkern eine Solarkampagne durch. Ziel sollte es sein, 8 % des Strombedarfs durch PV-Anlagen zu decken Kosten und wirtschaftliche Effekte Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind wesentlich geprägt durch die Materialkosten und hier insbesondere durch die Kosten für die Module. Die Arbeitskosten für die Installation liegen bei ca. 25 % der Anlagenkosten. Hierbei ergibt sich eine starke Kostendegression bei Großanlagen. Bei der unten stehenden Abschätzung handelt es sich um Neuanlagen, die nach 2013 errichtet werden. Die bis Ende 2013 errichteten Anlagen sind hierin nicht enthalten. Einheit Kleinanlage Großanlage spez. Investitionskosten /kw Leistung pro Anlage kw 6 40 Kosten pro Anlage Stromerzeugung pro Anlage kwh/a Anlagenzahl Leistung MW p 2 1,0 Stromerzeugung gesamt MWh/a Gesamtinvestition Mio. 4,0 1,5 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,08 0,04 Spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 207,8 155,8 Tabelle 29: Kenndaten Photovoltaikanlagen Damit betragen die Gesamtinvestitionskosten von Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 3 MW p insgesamt ca. 5,5 Mio.. Legt man den Wert von 25 % als Arbeitskosten sowie den Anteil der Investitionskosten an Wertschöpfung, die durch Planung und Handel in Rödinghausen verbleiben zugrunde, so beträgt die örtliche Wertschöpfung innerhalb von 10 Jahren 1,375 Mio.. Bei jährlichen

147 e&u energiebüro 97 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Arbeitskosten von pro Arbeitsplatz entspricht dies ca. drei dauerhaften Vollzeitstellen. 9.4 Biogas Biogasgewinnung hat eine lange Tradition in der Landwirtschaft. Biogas entsteht beim anaeroben Abbau von Biomasse. Eingesetzt werden Dung, Einstreu oder Pflanzenreste. Das Biogas wird verbrannt und kann zur Wärme- und Stromerzeugung verwendet werden. Der Faulschlamm wird als geruchsarmer Dünger eingesetzt, der zudem für die Pflanzen besser verfügbar ist als Gülle. Ursprünglich wurden Biogasanlagen entwickelt, um Gülle aus der Tierhaltung zu verwerten. Wirtschaftlich betrieben werden können diese Anlagen ab einem Viehbestand von ca. 100 Großvieheinheiten(GVE); die Wirtschaftlichkeit verbessert sich mit der Größe der Anlagen. Damit sind diese Anlagen abhängig davon, ob der Viehbestand dauerhaft bestehen bleibt. Diese Biogasanlagen stellen in der Regel ein zweites wirtschaftliches Standbein für die bäuerlichen Betriebe dar. In den letzten Jahren wurden zunehmend Anlagen auf Basis nachwachsender Rohstoffe (NaWaRo) errichtet. Eingesetzt werden insbesondere schnell wachsende energiereiche Pflanzen wie Mais oder Getreide. Auch Rüben sind geeignet. Der Vorteil dieser Anlagen besteht einerseits in der höheren Einspeisevergütung gemäß EEG, andererseits kann durch Verträge mit Landwirten eine kontinuierliche Rohstoffbelieferung sichergestellt werden. Auch die Abhängigkeit von einem einzelnen Betrieb bzw. dessen Viehbestand ist gering. Um die CO 2 -mindernden Vorteile einer Biogasanlage zu realisieren, müssen Wärme und Stromerzeugung optimiert werden. Voraussetzung für Biogasnutzung ist daher die Erschließung von Wärmesenken. Damit ist der Aufbau von Nahwärmeinseln oder die Gewinnung eines großen Wärmeabnehmers Voraussetzung für den Bau einer Biogasanlage. Das Biogas kann aus der Anlage per Gasleitung zur Wärmesenke transportiert und dort in einem Satelliten-BHKW verwertet werden. Ein Teil des erzeugten Biogases wird als Prozessenergie benötigt. Beim Anbau sind ökologische Probleme zu minimieren, die insbesondere beim großflächigen Maisanbau auftreten können. Probleme können auftreten beim Gewässer- und Grundwasserschutz und der Erhaltung der Bodenqualität. Im Vorfeld sollte daher geklärt werden, welche Pflanzen angebaut werden. Heute gibt es bereits drei Biogasanlagen und ein zusätzliches Satelliten-BHKW in Rödinghausen. Die Anlage Grothaus versorgt mit einem Satelliten-BHKW ein Fleischverarbeitendes Unternehmen im Gewerbegebiet Ostkilver. Die Biogasanlage Gut Böckel wollte das benachbarte Küchenunternehmen mit Biogas versorgen. Dazu hätte die bestehende An-

148 e&u energiebüro 98 Klimaschutzkonzept Rödinghausen lage erweitert werden müssen. Dies wäre vom Kreis Herford nur unter Rückgabe von Gewerbeflächen genehmigt worden. Die Wärme wird nun weitestgehend auf dem Gut Böckel genutzt. Die dritte Biogasanlage Hagemeyer hat noch ungenutzte Wärmepotentiale, die zur Beheizung des Freibades genutzt werden sollten. Nach Meinung des entsprechenden Workshops ist die Ausweitung von Biogasnutzung derzeit keine Option. 9.5 Wasser Für Wasserkraft gibt es kein weiteres Potenzial in Rödinghausen. 9.6 Zusammenfassung Es wird empfohlen, den Anteil erneuerbarer Energien in den kommenden 10 Jahren so zu steigern, dass der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien auf 50 % steigt. Ausbauziele für zusätzl. Stromerzeugung erneuerbare Stromerzeugung Leistung (MW) MWh Stromverbrauch PV (Verdoppelung incl. Zubau 2013) 3, Wind (2 Anlagen à 3 MW) 6, Summe Einsparung % 26,4 derzeitiger Anteil (%) 24,3 Gesamtanteil (%) 50,7 Tabelle 30: Effekte zusätzlicher Stromerzeugung durch erneuerbare Energien Rechnet man die 24,3 % erneuerbare Energie, die 2012 bereits in Rödinghausen erzeugt wird hinzu, so ergeben diese Maßnahmen einen Anteil von 50,7 % des Stromverbrauchs in Rödinghausen. Bei gleichzeitigem Absenken des Stromverbrauchs dürfte das 50-%-Ziel erreichbar sein. Ein höherer Anteil örtlicher erneuerbarer Energien ist angesichts des kaum vorhandenen Windpotenzials kaum realisierbar. Die Kosten für diese Anlagen belaufen sich auf insgesamt 13,9 Mio.. Energieart Investitionskosten ( ) Photovoltaik 5,5 Wind 8,4 Summe 13,9 Tabelle 31: Investitionskosten erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung

149 e&u energiebüro 99 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 10 Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung Stehen die erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung bisher im Fokus des öffentlichen Interesses, so spielt erneuerbare Energie zur Wärmeerzeugung bisher nur eine geringe Rolle. Die wichtigsten Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien im Bereich der Wärmebereitstellung sind: Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung; Holz als Brennstoff; landwirtschaftliche feste Biomasse als Brennstoff (Stroh); Biogaserzeugung zur Wärme- und Stromerzeugung oder nach entsprechender Aufbereitung die Einspeisung ins Gasnetz; Wärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme; Abwärmenutzung aus Abwasser. Auch heute werden in Rödinghausen erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Hierbei handelt es sich insbesondere um Biogas und Holz. Allerdings sind die konkreten Daten nicht bekannt. Auch über die Anzahl von solarthermischen Anlagen und Wärmepumpen liegen keine Angaben vor Solarthermie (Sonnenkollektoren) Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung und zum Teil zur Heizungsunterstützung sind mittlerweile weit verbreitet. Fast jeder Handwerker im SHK-Gewerbe bietet die Installation an. Sie sind technisch ausgereift und lange am Markt. Sonnenkollektoren können als Flachkollektoren oder als Vakuumröhrenkollektoren installiert werden. Im Regelfall haben sich die robusteren und kostengünstigeren Flachkollektoren durchgesetzt. Vakuumröhrenkollektoren, die einen besseren Wirkungsgrad haben, kommen dort zum Einsatz, wo das Angebot an Dachfläche gemessen am Wärmebedarf gering ist. Der wichtigste Anwendungsfall für Sonnenkollektoren bildet die Warmwasserbereitung. Die Anlagen werden auf den Bedarf im September/März ausgelegt. Man benötigt bei einem nach Süden ausgerichteten Dach ca. 1,2-1,5 m² Dachfläche bei einem Flachkollektor, bei Vakuumröhrenkollektoren ca. 1 m². Hierin sind die Installationsflächen eingerechnet. Mit dieser Auslegung werden etwa zwei Drittel des Energiebedarfs zur Warmwasserbereitung von Wohngebäuden abgedeckt. Unterstellt man, dass 18 % des Wärmebedarfs in Privathaushalten für Warmwasserbereitung erfolgt, so können 12 % des Wärmebedarfs der jeweiligen Haushalte durch Sonnenkollektoren abgedeckt werden.

150 e&u energiebüro 100 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Soll die Anlage auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden, so ist die Anlage entsprechend dem Heizwärmebedarf größer zu dimensionieren. Hierbei ist zu beachten, dass die Sonneneinstrahlung im Winter gering ist, also dann, wenn der Heizwärmebedarf am größten ist. Im Gegenzug wird im Sommer zu viel Solarwärme erzeugt. Der Einsatz von solarer Heizungsunterstützung ist somit nur in Gebäuden mit niedrigem Heizwärmebedarf sinnvoll. Eine Überdimensionierung ist zu vermeiden. Angaben über die Anzahl solarthermischer Anlagen in Rödinghausen gibt es nicht. Geht man davon aus, dass ca. zwei Drittel der Wohngebäude für die Nutzung von solarthermischen Anlagen nutzbar sind, können ca Anlagen installiert werden. Legt man bundesweite Durchschnittszahlen über die Anzahl solarthermischer Anlagen zu Grunde, so dürften ca. 5 % dieses Potenzials ausgeschöpft sein. Dies entspräche 88 Anlagen. Solaranlagen werden auf Dächern installiert, die zwischen Südost und Südwest ausgerichtet sind. Zudem können sie auf Flachdächern ausgerichtet werden. Unterstellt man, dass zwei Drittel der Gebäude mit geneigten Dachflächen richtig ausgerichtet sind, keine Verschattungen vorliegen und eine ausreichende Zahl von Personen im Gebäude lebt, so können bei ca Wohngebäuden in Rödinghausen Solaranlagen installiert werden. Davon sind Ein-und Zweifamilienhäuser. Nichtwohngebäude mit erhöhtem Warmwasserbedarf können prinzipiell auch solarthermisch versorgt werden. Schulen oder Schulsporthallen eignen sich nur bedingt für solare Warmwasserbereitung, da diese im Sommer in der Regel geschlossen sind. Außerdem werden die Schulen in Rödinghausen bereits durch erneuerbare Energien (Holz) beheizt. Bei Nichtwohngebäuden ist daher das Potenzial für thermische Solaranlagen in Rödinghausen gering. Ziel sollte es sein, bis zum Jahr 2025 in Rödinghausen 250 zusätzliche Anlagen zur solaren Wärmebereitstellung zu installieren. Dies entspricht einer Ausschöpfung des theoretischen Potenzials bei Ein- und Zweifamilienhäusern von 16 %.Da eine Erneuerung der Warmwasserbereitung üblicherweise in Zusammenhang mit einer Kesselsanierung anfällt und ein Großteil der Kessel bis 2025 erneuert werden muss, besteht eine gute Chance, dieses Ziel zu verwirklichen. Maßnahme 10.1: Ausbau solarthermische Anlagen: 250 neue Anlagen Im Rahmen der Energieberatung sollten die Gebäudeeigentümer über die Vorteile von solarer Warmwasserbereitung informiert werden. In diesem Rahmen können auch die Zuschussmöglichkeiten bekannt gemacht werden. Kosten und wirtschaftliche Effekte Die zusätzlichen Kosten einer Solarkollektoranlage gegenüber einer brennstoffversorgten traditionellen Warmwasserbereitung belaufen sich auf ca. 750 pro m² Kollektorfläche. Geht man von 250 Anlagen aus und unterstellt eine durchschnittliche Anlagengröße von

151 e&u energiebüro 101 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 8 m², so ergibt sich eine Gesamtinvestitionssumme von 1,5 Mio.. Diese Investitionen kommen dem örtlichen Handwerk zu Gute. Geht man von einem Nutzenergieertrag von 400 kwh/m² Kollektorfläche aus, so ergibt sich bei einer durchschnittlichen Anlagengröße von 8 m² ein solarer Gewinn von kwh/a. Dies entspricht bei einem Wirkungsgrad einer zentralen Warmwasserbereitung von 70 % einer Endenergieeinsparung von kwh/a pro Anlage. Bei 250 Anlagen entspricht dies einer Endenergieeinsparung von 1,14 GWh/a. Dies entspräche einem zusätzlichen Anteil von 1,2 % am Wärmemarkt des Jahres Geht man davon aus, dass sich die Anlagen entsprechend dem Anteil an Öl- und Gasheizungen verteilen, so entspricht dies einer CO 2 -Minderung von 280 t CO 2 pro Jahr und damit 0,03 t pro Einwohner. Hieraus errechnen sich spezifische Investitionskosten von 213,7 /t CO 2. Maßnahme Einheit Ergebnis klimarelevante Investition Mio. 1,5 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,03 spez. CO 2 -Minderungskosten /[t*a] 213,7 Tabelle 32: Sonnenkollektoren Legt man die Gesamtinvestition von 1,5 Mio. zu Grunde und berücksichtigt einen Arbeitskostenanteil von 30 %, so ergeben sich pro Jahr Arbeitskosten. Bei Lohnkosten von /Stelle entspricht dies 1,125 Dauerarbeitsplätzen Holz Hackschnitzelkessel Holz wird bereits heute in Rödinghausen als Brennstoff eingesetzt. Dies geschieht zu Teilen -als Holzpelletkessel oder Hackschnitzelanlagen - in Einzelöfen ( Brennholzsammler ). Soll Restholz aus dem Wald in Rödinghausen genutzt werden, so ist grundsätzlich nur das Holz zu nutzen, was weder von der Holz verarbeitenden Industrie benötigt wird noch aus ökologischen Gründen im Wald verbleiben muss. Rödinghausen verfügt über 500 ha Wald. Es ist davon auszugehen, dass pro ha ca. 1,5 fm Holz energetisch genutzt werden können; dies entspricht 750 fm. Dies entspricht einem Energiegehalt von 1,8 GWh. Genutzt werden derzeit ca. 10 GWh. Der Rest dürfte aus gewerblicher Restholzverwertung stammen. Damit ist das örtliche Holzpotenzial weitestgehend ausgeschöpft. Dies entspricht auch den Erfahrungen der Forstverwaltung. 30 Zum Wärmemarkt siehe Kap. 7

152 e&u energiebüro 102 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Im Rahmen von kleineren Holzhackschnitzelanlagen kann Restholz, insbesondere in den Außenbereichen, als Ersatz für Ölheizungen genutzt werden. Hier könnte noch ein geringes Potenzial bestehen. Dies lässt sich aber nicht genau beziffern Holzpelletkessel Holzpelletkessel sind automatisch arbeitende Kessel, die mit gepressten Holzpellets befeuert werden. Insbesondere bei einer Ölkesselsanierung in kleineren Gebäuden stellen sie eine gute und bequeme Alternative zur Nutzung von Holz dar. Zu empfehlen ist, die Anzahl der Pelletkessel, insbesondere bei einer Sanierung von Ölkesseln, zu erhöhen. Da in Gebäuden mit Ölheizungen ein Heizöllagerraum vorhanden ist, dürfte in der Regel genügend Raum zur Verfügung stehen, um einen Lagerraum für die Holzpellets zu schaffen. Hierbei handelt es sich nicht um Holz aus Rödinghausen. Holzpellets sind aber ein standardisierter Brennstoff, der eine klimaschonende Alternative zu Ölheizungen darstellt. Insbesondere dort, wo Erdgas als Brennstoff nicht zur Verfügung steht, ist der Einsatz von Holzpellets zu empfehlen. In den Gebieten, in denen Erdgas als Energieträger nicht verfügbar ist, sollten somit anlässlich von Kesselerneuerungen Pelletkessel an Stelle von Ölkesseln eingesetzt werden. Angestrebt werden sollte eine Zahl von 150 der 581 zu sanierenden Ölkessel, die durch Holzpelletkessel ersetzt werden. Maßnahme 10.2: Holzpelletkessel: 150 Umrüstungen Um das oben genannte Ziel zu erreichen, ist eine intensive Information der betroffenen Gebäudeeigentümer erforderlich. Dabei sollte diese Information eine aufsuchende sein, das heißt, dass in den betroffenen Ortsteilen eine entsprechende Energieberatung vor Ort erfolgt. Insbesondere sollte über die bestehenden Fördermöglichkeiten für Pelletkessel informiert werden. Kosten und wirtschaftliche Effekte Durch den Kesselaustausch entstehen Arbeitsplatzeffekte im SHK-Handwerk. Hierbei ist zu beachten, dass die Umrüstung auf einen Pelletkessel in den Investitionskosten um ca. 50 % teurer ist als der Austausch eines vergleichbaren Ölkessels. Im Gegenzug ist der Brennstoff deutlich billiger. Die höheren Investitionskosten kommen dem SHK-Handwerk zu Gute. Geht man von einer durchschnittlichen Leistung von 15 kw pro Kessel aus sowie Kosten von , so ergeben sich bei geschätzten 150 Kesseln Kosten in Höhe von 3,0 Mio., von denen ca. 50 % als Zusatzkosten für CO 2 -Minderung anzusetzen sind.

153 e&u energiebüro 103 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Durch die Umrüstung von 150 Ölkesseln zu Holz-Pelletkesseln können ca t CO 2 pro Jahr eingespart werden. Dies entspricht 0,11 t CO 2 pro Einwohner. Die spezifischen investiven CO 2 -Minderungskosten betragen 64,6 pro Tonne CO 2. Maßnahme Einheit Pelletkessel klimarelevante Investition Mio. 1,5 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,11 spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 64,6 Tabelle 33: Pelletkessel Abfallholz aus Produktion Über die Restholzmengen aus Produktionsabfällen gibt es keine Erfassung. Daher können an dieser Stelle keine Aussagen hierzu gemacht werden Reststroh Grundsätzlich kann feste Biomasse aus Getreideanbau zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Nutzbar ist insbesondere Getreidestroh, das nicht weiter landwirtschaftlich genutzt wird. Zum Einen ist die Verbrennung von Stroh mit größeren Umweltbelastungen, insbesondere Staub, verbunden. Soll ein Heizwerk auf Strohbasis errichtet werden, ist daher eine umfangreiche Rauchgasreinigung vorzusehen. Zum Anderen ist der Bau eines Strohheizwerkes in der oben genannten Größenordnung erst möglich, wenn eine ausreichende Wärmesenke erschlossen wird. Daher könnte ein Strohheizwerk auch erst nach Aufbau eines entsprechenden Nahwärmenetzes errichtet werden. Angesichts der technischen Probleme sowie der kaum vorhandenen größeren Wärmepotenziale, kommt daher in absehbarer Zeit ein Strohheizkraftwerk nicht in Betracht Biogas Heute gibt es drei Biogasanlagen und ein Satelliten-BHKW in Rödinghausen. Eine Biogasanlage versorgt mit Hilfe des Satelliten-BHKW ein Fleischverarbeitendes Unternehmen im Gewerbegebiet Ostkilver mit Wärme und Strom. Die Biogasanlage Gut Böckel versorgt das Gutsgelände mit Wärme. Die dritte Biogasanlage hat noch Potential, das in unmittelbarer Entfernung liegende Freibad mit Wärme zu versorgen. Weitere Ausführungen siehe Kap. 10.7

154 e&u energiebüro 104 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 10.5 Wärmepumpen Die Nutzung von Umweltwärme ist in Rödinghausen wesentlich durch Wärmepumpen möglich. Sie entziehen einem Wärmeträger mittels eines Kompressors Wärme und nutzen diese gewonnene Wärme zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung. Durchgesetzt haben sich Wärmepumpen, die der Luft Wärme entziehen (Luftwärmepumpen) und Wärmepumpen, die mittels Erdsonden der Erde Wärme entziehen (Erdwärmepumpen). Üblicherweise wird in diesem Prozess Strom als Energieträger eingesetzt. Die derzeitige Zahl der Wärmepumpenanlagen in Rödinghausen ist nicht bekannt. Zur energetischen Bewertung einer Wärmepumpe dient die Jahresarbeitszahl 31. Sie gibt das Verhältnis von gewonnener Wärme zu eingesetztem Strom an. Hierin ist der Strombedarf für Antriebe inbegriffen. Ob eine Wärmepumpe bzgl. der CO 2 -Emissionen günstiger abschneidet als ein Gas-Brennwertkessel, hängt von der Jahresarbeitszahl ab. Die Jahresarbeitszahl ist umso besser, je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heiztemperatur ist. Dies bedeutet, dass eine Wärmepumpenanlage möglichst geringe Auslegungstemperaturen sowie ein möglichst hohes Temperaturniveau der Wärmequelle erfordert. Damit sollte der Heizwärmebedarf des Gebäudes möglichst niedrig sein und die Auslegungstemperatur des Heizsystems nicht mehr als 45 C betragen. Übliche Jahresarbeitszahlen bei Fußbodenheizungen liegen für Erdwärmepumpen bei 3,5, bei Luftwärmepumpen bei 3,0 und bei Warmwasserwärmepumpen bei 2,0-2,5 32. Sind die Auslegungstemperaturen des Heizsystems höher, so sinkt die Jahresarbeitszahl. Hieraus folgt: Wärmepumpenanlagen eignen sich besonders bei Flächenheizungen (Fußbodenheizungen); um bei Altbausanierungen Wärmepumpen sinnvoll einsetzen zu können, muss die Gebäudehülle zunächst so gedämmt werden, dass mit den vorhandenen Heizkörpern niedrige Auslegungstemperaturen erreicht werden; Wärmepumpenanlagen eignen sich gut bei Neubauten, wenn kein Fernwärmeanschluss möglich ist; es sind möglichst Erdwärmepumpen einzusetzen, da die Erdtemperaturen im Winter erheblich höher liegen als bei Luftwärmepumpen; 31 Die oft von Herstellern angegebene Leistungszahl ist wenig aussagekräftig. Sie beschreibt die Qualität des Gerätes unter Normbedingungen. Die Energieeffizienz einer Wärmepumpe hängt aber von den Einbaubedingungen und damit in erster Linie von der erforderlichen Heizwassertemperatur sowie dem Anlagenbetrieb ab. 32 Vgl. DIN V :

155 e&u energiebüro 105 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Ölheizungen sind für die Umstellung auf Wärmepumpen besser geeignet als Gasheizungen. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) fordert in seinen Anlagen hohe Effizienzkriterien für Wärmepumpen, sollen sie im Rahmen der Nutzungspflicht von erneuerbarer Wärme bei Neubauten anerkannt werden. Die geforderte Arbeitszahl bei Luft- Wärmepumpen beträgt hiernach 3,5 und die bei allen anderen Wärmepumpen also insbesondere Erdwärmepumpen 4,0 33. Ob ein Grundstück für eine Erdwärmepumpe geeignet ist, hängt insbesondere von der Bodenbeschaffenheit ab. Allerdings können sich Einschränkungen ergeben aus Fragen des Grundwasserschutzes. Diese sind zu klären. Die Umsetzung der nachfolgend formulierten Ziele und Maßnahmen steht unter dem Vorbehalt, dass es keine genehmigungsrechtlichen Probleme gibt. Maßnahme 10.3: Verbreitung von Wärmepumpen Für Wärmepumpen können mehrere Ziele formuliert werden. Neubauten sollten mit Wärmepumpen mit einer Jahresarbeitszahl entsprechend dem EEWärmeG ausgestattet werden. Es ist ein Marktanteil bei Neubauten von 50 % anzustreben. Bei Heizungssanierungen sollten Wärmepumpen eingesetzt werden, wenn entweder eine Flächenheizung vorhanden ist oder der Heizwärmebedarf durch Wärmedämmung deutlich gesenkt wurde. In Gebieten, in denen keine Gasversorgung vorhanden ist, sollte bei einer Kesselsanierung von Ölkesseln eine Wärmepumpe vorgesehen werden, sofern kein Pelletkessel eingesetzt wird. Bis 2025 sollten insgesamt 50 Wärmepumpenanlagen in Rödinghausen errichtet werden. Kosten und wirtschaftliche Effekte Unterstellt man, dass 50 Wärmepumpenanlagen mit einer Jahresarbeitszahl von 3,5 anstelle von Ölheizungen eingesetzt werden, so ergibt sich ein CO 2 -Minderungspotenzial von 224 t/a bzw. 0,02 t/ew. Die erforderlichen Investitionen betragen ca pro Anlage. Die Hälfte hiervon Mehrkosten gegenüber reinem Kesselersatz - kann als Klimaschutzmaßnahme gewertet werden. Damit ergeben sich spezifische investive CO 2 -Minderungskosten von 100 pro Tonne CO 2 33 EEWärmeG 2011, Anlage 3

156 e&u energiebüro 106 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme Einheit Ergebnis klimarelevante Investition Mio. 0,45 CO 2 -Minderung pro EW im Jahr t/ew 0,02 spez. CO 2 -Minderungskosten /t*a 100,3 Tabelle 34: Wärmepumpen Der Anteil der Wertschöpfung verbleibt in Rödinghausen, da die Arbeiten vom örtlichen Handwerk ausgeführt werden. Allerdings müssen die zusätzlichen Arbeitsplätze beim Bau der Wärmepumpen mit den unterbliebenen Investitionen in Ölkessel verrechnet werden, so dass kaum zusätzliche Arbeitsplätze entstehen Abwärme aus Abwasser Aus Abwasser kann Wärme zurückgewonnen werden. Dabei wird mit Hilfe einer Wärmepumpe das Abwasser um 2-3 C abgekühlt. Voraussetzungen für die Umsetzung sind ausreichende Abwassermengen sowie eine geeignete nahegelegene Wärmesenke. Besonders geeignet für Wärmenutzung aus Abwasser sind Trennkanäle, da das Abwasser höhere Temperaturen aufweist. Das Potential zur Nutzung der Wärme aus Abwasser in Rödinghausen sollte aufgrund des hohen Anteils an Trennsystemen näher untersucht werden Wärmeversorgung Freibad Ausgangssituation Das Freibad Rödinghausen wird derzeit mit einer elektrischen Wärmepumpe versorgt. Die Wärmeversorgung erfolgt als Contracting durch Westfalen-Weser-Energie (WWE). Die Beckenfläche des Freibades beträgt 820 m². Wärmeverbrauch kwh kwh/m² , , ,02 Mittelwert ,06 Tabelle 35: Wärmeverbrauch Freibad Der Referenzkennwert für die Wassererwärmung für vergleichbare Freibäder wurde in einer Studie der AGES 34 mit 215 kwh/m² ermittelt. Damit ist der spezifische Wärmever- 34 AGES; Energiekennwerte 2005; Münster 2006

157 e&u energiebüro 107 Klimaschutzkonzept Rödinghausen brauch des Freibades Rödinghausen überdurchschnittlich. Es könnten daher Optimierungspotenziale vorliegen. sonstiger Strom kwh kwh/m² , , ,13 Mittelwert ,73 Tabelle 36: Stromverbrauch Freibad Der Referenzkennwert für Hilfsenergiestrom vergleichbarer Freibäder wurde in der Studie der AGES mit 97 kwh/m² ermittelt. Damit ist der spezifische Stromverbrauch des Freibades Rödinghausen unterdurchschnittlich. Der Contractingvertrag zwischen Gemeinde und WWE endet im Sommer Die Verbräuche und Kosten finden sich in der nachfolgenden Tabelle. Wärme Strom Verbrauch Wärme kwh/a kwh/a Kennwert kwh/(m² Beckenfläche) 300 kwh/m² 76 kwh/m² Vergleichskennwert 215 kwh/m² 97 kwh/m² Kosten Wärme Grundpreis (Contracting) Jahreskosten gesamt Tabelle 37: Verbrauch und Kosten Energie Freibad Wärmeversorgung durch Biogasanlage In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Biogasanlage, die ein ungenutztes Wärmepotenzial von ca kwh/a hat. Die Entfernung von der Biogasanlage bis zum Freibad beträgt ca. 450 Meter.

158 e&u energiebüro 108 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Abbildung 21: Biogasanlage und Freibad 35 Zu prüfen ist, unter welchen Rahmenbedingungen eine Wärmeversorgung des Freibades durch Abwärme aus der Biogasanlage erfolgen kann. In einer vergleichenden Abschätzung wird nur der Wärmeverbrauch des Freibades betrachtet; da der Stromaufwand für Hilfsenergie (Pumpen etc.) in jedem Fall anfällt. Für den Anschluss des Freibades an die Biogasanlage fallen überschlägig folgende Kosten an: Position Wärme Leitungslänge 450 m Leitungskosten (200 /m) sonstige Kosten (2 Übergabestationen etc.) Gesamtkosten Tabelle 38: Kosten Nahwärmeversorgung Im Falle, dass die Gemeinde zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes eine Förderung für einen Klimaschutzmanager im Rahmen der Klimaschutzinitiative beantragt, ist die Förderung einer ausgewählten Klimaschutzmaßnahme mit einem Fördersatz von 50 % möglich. Förderfähig sind Kosten bis zu Voraussetzung ist, dass mindestens 80 % CO 2 -Minderung durch die Maßnahme erreicht wird. Über die Energieeffizienz der Wärmepumpenanlage lagen keine Informationen vor. Geht man von einer Jahresarbeitszahl der Wärmepumpenanlage von 4 aus, so ergibt sich ein 35 Quelle: Google-Earth

159 e&u energiebüro 109 Klimaschutzkonzept Rödinghausen substituierter Stromaufwand von kwh/a. Dies entspricht CO 2 -Emissionen von 35,7 Tonnen pro Jahr. Bei der angedachten Wärmenutzung aus der Biogasanlage handelt es sich um Abwärme aus der Biogasanlage. Diese ist mit einem CO 2 -Faktor von 0 zu bewerten, da die Wärme ansonsten ungenutzt bleiben würde. Damit kann die Anforderung, dass eine Minderung von 80 % der derzeitigen CO 2 -Emissionen durch die Maßnahme erreicht wird, erfüllt werden. Mit der 50 %- igen Förderung reduzieren sich die Investitionskosten auf Damit ergibt sich eine jährliche Kostenersparnis von sowie eine Amortisationszeit von 3,1 Jahren. Position Kosten Investition abzgl. Förderung Kapitalkosten (20 Jahre, 2 % Zinssatz) /a Wärmekosten BGA-Betreiber (1 ct/kwh) /a Gesamtkosten pro Jahr /a Kosteneinsparung /a Amortisationszeit 3,1 Jahre Tabelle 39: Wirtschaftlichkeit Wärme aus Biogasanlage Maßnahme 10.4: Wärmeversorgung des Freibades Die Wärmeversorgung des Freibades wird auf Abwärmenutzung aus der benachbarten Biogasanlage umgestellt. Diese Maßnahme sollte als ausgewählte Klimaschutzmaßnahme im Rahmen der Tätigkeit des Klimaschutzmanagers durchgeführt werden. Maßnahme 10.5: Reduzierung des Wärmeverbrauchs im Freibad Es erfolgt eine Untersuchung über die Reduzierung des Wärmeverbrauchs im Freibad Zusammenfassung Für Rödinghausen werden folgende Ausbauziele formuliert. Angegeben sind die geplanten Ausbauziele, die hierdurch erzeugte Wärmeenergie sowie der hierdurch erreichte Anteil am Wärmebedarf.

160 e&u energiebüro 110 Klimaschutzkonzept Rödinghausen zusätzliche Ausbauziele 2025 GWh % 250 solarthermische Anlagen 1,1 1,1 Holz (150 Pelletkessel) 3,8 4,0 50 Wärmepumpen 0,8 0,9 Wärmeversorgung Freibad 0,3 0,3 Summe 6,0 6,3 Tabelle 40: Zusätzliche Ausbauziele erneuerbarer Wärme Nicht berücksichtigt ist eine Reduzierung des Wärmebedarfs. Würde dieses gelingen, so läge der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien entsprechend höher. Es kann somit festgestellt werden: Ohne eine deutliche Verringerung des Wärmebedarfs ist es nicht möglich, einen relevanten Anteil des Rödinghauser Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien zu decken. Als Ziel sollte formuliert werden: Unter Berücksichtigung der Reduzierung des Wärmebedarfs soll durch zusätzlichen Ausbau erneuerbarer Energien 10 % des Wärmebedarfs abgedeckt werden. Möglich bleibt wie auch bei Strom aus erneuerbaren Energien - der Austausch von Maßnahmen, indem andere als die oben genannten Schwerpunkte gesetzt werden.

161 e&u energiebüro 111 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 11 Ordnungspolitische Maßnahmen Durch ordnungsrechtliche Maßnahmen werden Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes festgelegt. Diese Rahmenbedingungen beziehen sich auf die Bauordnung, die Bauleitplanung, sowie die energetischen Standards von Wohnungen. Die ordnungsrechtlichen Maßnahmen verursachen in der Regel keine Kosten für die Gemeinde, führen aber zu volkswirtschaftlich positiven Effekten sowie zur Kostenentlastung bei den Betroffenen. Die CO 2 -Minderungseffekte können einzelnen Maßnahmen nicht quantifiziert zugeordnet werden; sie bilden aber einen Baustein im Klimaschutzkonzept, insbesondere im Bereich der CO 2 -Reduktion bei Beheizung, Warmwasserverbrauch und Stromeinsatz in Privathaushalten Überwachung EnEV/EEWärmeG Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) hat der Bund energetische Standards bei Gebäuden festgelegt. Sie leiten sich aus der EU-Gebäuderichtlinie ab. Es ist aber allgemein festzustellen, dass die Anforderungen der EnEV oft nicht eingehalten werden. Eine Ursache ist die fehlende Überwachung der EnEV, obwohl der Verstoß gegen verschiedene Anforderungen der EnEV eine Ordnungswidrigkeit darstellt, für die Bußgelder verhängt werden können. Allgemein gibt es in Deutschland bzgl. der EnEV und des EEWärmeG ein Vollzugsdefizit. Hier sind entsprechende Änderungen mit der Novellierung der EnEV 2014 festgelegt, da die EU- Gebäuderichtlinie Überprüfungen, z. B. der Energieausweise, beinhaltet 36. Das Land NRW, das für die Durchführung der EnEV zuständig ist, hat die Überwachung der EnEV und des EEWärmeG bisher an die Kommunen übertragen. Diese Überwachung beinhaltet insbesondere die Einhaltung der energetischen Mindestanforderungen bei Neubauten und bei Sanierung sowie die Vorlage von Energieausweisen. Die Aufgaben der Bauordnung in Rödinghausen werden vom Kreis Herford wahrgenommen. Die Gemeinde ist aber Ansprechpartner für die bauinteressierten Bürgerinnen und Bürger und damit erste Anlaufstelle für Beratung. Die EnEV enthält verschiedene Maßnahmen zur Qualitätssicherung bzw. Überwachung. Mit der EnEV 2014 werden diese verschärft. Diese beziehen sich insbesondere auf die Kontrolle der Energieausweise. Wie die Überwachung und Kontrolle der Energieausweise zukünftig in NRW organisiert wird, war bis zur Fertigstellung dieses integrierten Klimaschutzkonzeptes noch nicht bekannt, da die entsprechende Durchführungsverordnung NRW noch nicht vorlag. 36 Zu den rechtlichen Hintergründen von EnEV und EEWärmeG siehe Anhang, Kap. 13.3

162 e&u energiebüro 112 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Bei Sanierungen müssen die ausführenden Handwerke in der Unternehmerbescheinigung dokumentieren, was sie eingebaut haben und dass die Anforderungen der EnEV eingehalten werden. Der Unternehmer ist diesbezüglich in der Haftungspflicht. Nicht vorhandene oder fehlerhafte Ausweise bzw. Unternehmerbescheinigungen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar. Die untere Baubehörde hat das Recht zur stichprobenhaften Kontrolle von Ausweisen und Unternehmerbescheinigungen. Kontrollen bei Neubauten erfolgen durch die untere Baubehörde; Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz müssen die entsprechenden Nachweise beibringen. Bereich Festlegung EnEV Zuständig Energieausweise Bestand Überwachung Neubau Sanierungen stichprobenhafte Kontrolle Kreis Erklärung Planer vor Baubeginn Unternehmerbescheinigung stichprobenhafte Kontrollen Ausweis nach Bauübergabe Unternehmerbescheinigung zur Einhaltung der EnEV stichprobenhafte Kontrolle der Unternehmerbescheinigung Tabelle 41: Bereiche der Überwachung der EnEV Kreis Sachverständige Kreis Fachunternehmer Ziel der Überwachung der Anforderungen der EnEV ist, neben der Einhaltung der energetischen Qualität, der Verbraucherschutz der Baufamilien. Die Verschärfungen seitens der EnEV 2014 erfolgen, weil die Überwachungen sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen faktisch kaum stattfinden. Maßnahme 11.1: Hinweise auf gesetzliche Anforderungen Die Überwachung obliegt der unteren Baubehörde. Diese Aufgabe wird für Rödinghausen durch den Kreis Herford erledigt. Allerdings sollte die Gemeinde im Rahmen der Bauberatung bzw. der Energieberatung im Vorfeld der Bauantragsstellung auf die gesetzlichen Vorschriften hinweisen. Maßnahme 11.2: Kontrolle Energieausweise Die Kontrolle der Energieausweise ist zwar nicht Aufgabe der Gemeinde. Allerdings sollte die Gemeinde in einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit auf die neuen Regelungen bzgl. Energieausweise hinweisen. Kosten und wirtschaftliche Effekte Externe Kosten für die Überwachung entstehen für die Gemeinde nicht.

163 e&u energiebüro 113 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Durch die Überwachung der EnEV erfolgt eine Qualitätssicherung von Baumaßnahmen. Dies bedeutet, dass Schwarzarbeit entgegengewirkt wird und fachlich qualifizierte Handwerker unterstützt werden. Auf diese Weise werden Arbeitsplätze im Fachhandwerk gesichert. Zudem führt dies dazu, dass Pfusch bei den Arbeiten vermieden wird Bauleitplanung Im Rahmen der Bauleitplanung kann die Gemeinde energetische Mindeststandards festlegen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien fördern oder behindern. Dies gilt insbesondere für die Festlegungen in allgemeinen B-Plänen, vorhabenbezogenen B-Plänen, in städtebaulichen Verträgen und beim Verkauf kommunaler Grundstücke. Nach Novellierung des BauGB im Jahr 2011 können im Rahmen von B-Plänen Festlegungen bzgl. des baulichen Wärmeschutzes getroffen werden. Entsprechende Festlegungen können weiterhin im Rahmen von Grundstücksverträgen getroffen werden oder wenn die Erschließung mit einem Investor im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages oder eines Vorhaben- und Erschließungsplanes erfolgt. Im Rahmen der Neuaufstellung von B-Plänen sollte auf eine klimagerechte Bauweise geachtet werden. Dies betrifft insbesondere die Ausrichtung der Dächer der Gebäude, um Solarnutzungen zu ermöglichen. Bei neuen B-Plänen sind im Rahmen eines Energiekonzeptes CO 2 -Bilanzen zu erstellen. Sinnvoll ist die Überarbeitung bestehender B-Pläne und Satzungen mit dem Ziel, bestehende Hemmnisse, z. B. für die Nutzung von Solarenergie, zu beseitigen. Maßnahme 11.3: Maßnahmenpaket B-Pläne 1. Im Rahmen der Erstellung neuer B-Pläne ist jeweils ein Energiekonzept mit dem Ziel einer möglichst geringen CO 2 -Belastung(CO 2 -Neutralität) zu erstellen. Dabei sollten die Regelungen von Klimaschutzsiedlungen zu Grunde gelegt werden. 2. Beim Verkauf kommunaler Grundstücke sollten energetische Standards einschließlich einer Qualitätssicherung festgelegt werden. Weitere Ausführungen zu diesem Thema vgl. Kap Kosten und wirtschaftliche Effekte Diese Maßnahmen sind für die Gemeinde nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Die evtl. anfallenden Kosten für Baubegleitung können, sofern nicht Förderungen durch die KfW seitens der Baufamilien in Anspruch genommen werden, über den Grundstückspreis refinanziert werden.

164 e&u energiebüro 114 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 12 Verkehr Die CO 2 -Emissionen des örtlichen Verkehrs in Rödinghausen haben einen Anteil von 12,8 % an den Gesamtemissionen. Eine Reduzierung der hierdurch verursachten Emissionen ist über drei Wege möglich: Absenken des spezifischen Benzin/Diesel-Verbrauchs, umweltschonende Verkehrsmittel, Verzicht auf das Auto bei Kurz- und Mittelstrecken. Die Beeinflussung des Verkehrsverhaltens der Bürgerinnen und Bürger ist nur möglich, wenn Alternativen zum motorisierten Individualverkehr angeboten werden, die im Komfort und in der Mobilität mit dem PKW vergleichbar sind. Unterschieden werden muss zwischen den Entfernungen, die zurückgelegt werden sollen, sowie dem Anlass, zu dem die Fahrt erfolgt. Kurzstrecken: Kurze Wege bis 1 km sind typische Wege zum Einkaufen oder Besuche von in der Nähe lebenden Bekannten. Auch vom Zeitaufwand her sind diese Wege für eine PKW-Nutzung nur geeignet, wenn größere Dinge transportiert werden müssen. Ansonsten sollten sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. mittlere Strecken: Strecken, die innerhalb Rödinghausens, auch zu den Ortsteilen zurückgelegt werden, sind bis etwa 5 km lang. Hier gibt es die Konkurrenz zwischen dem PKW, dem ÖPNV und dem Fahrrad. lange Strecken: Strecken von mehr als 5 km Länge werden üblicherweise mit dem PKW oder dem ÖPNV zurückgelegt. Fahrten in Nachbarstädte wie Bünde oder Melle, bzw. von diesen nach Rödinghausen, können mit dem Pedelec zurückgelegt werden. Legt man einen 1-km-Radius um das Gemeindezentrum so zeigt sich, dass der Ortsteil Rödinghausen in diesem Umkreis liegt. Die beiden Ortschaften Schwenningdorf und Bieren liegen in einem Umkreis von 3 Kilometern um den Ortsteil Rödinghausen. Die Ortschaften Westkilver und Bruchmühlen liegen etwa 5 km vom Ortskern in Rödinghausen entfernt. Damit sind alle Bereiche Rödinghausens mit dem Fahrrad erreichbar. Der zur Zeit hohe und steigende Absatz von Pedelecs unterstützt das Ziel, PKW-Fahrten, die heute noch wegen der Entfernung mit dem Auto zurückgelegt werden, zu ersetzen. Mittelfristiges Ziel der Maßnahmen im Bereich Verkehr sollte es sein, den Anteil des PKW an den örtlichen Verkehrsbewegungen bis 2025 um 5 % zu senken.

165 e&u energiebüro 115 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Abbildung 22: Reichweiten in Rödinghausen (grün: 1,5km, gelb: 3km, rot: 5km) Verkehrsplanung Modal-Split Derzeit gibt es keinen aktuellen Verkehrsentwicklungsplan für Rödinghausen und auch keine Erhebung des Modal-Splits. Als Ziel sollte angestrebt werden, den Anteil des Radverkehrs am Modal-Split zu steigern. Ein Umstieg von 5 % der örtlichen PKW-Fahrten auf umweltschonende Verkehrsmittel innerhalb der nächsten 10 Jahre erscheint realistisch. Um den Erfolg der Maßnahme festzustellen, ist aber eine Erhebung des Modal-Splits in angemessenen Zeiträumen erforderlich. Maßnahme 12.1: Aktualisierung Modal-Split Der aktuelle Modal-Split wird erhoben. Diese Erhebung wir spätestens alle 10 Jahre wiederholt. 37 Quelle: Google Earth

166 e&u energiebüro 116 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 12.2 Optimierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) Vermeidung von Fahrten Viele Fahrten innerhalb der Gemeinde müssen angesichts der kurzen Wegstrecken nicht mit dem PKW bzw. nicht als Einzelfahrer zurückgelegt werden und sind daher überflüssig. Dies gilt z. B. für das Bringen von Schülern zur Schule durch ihre Eltern oder Fahrten, bei denen sich mehrere Personen zusammenschließen können (Kirchgang). In Zusammenarbeit mit Schulen bzw. Kirchengemeinden können entsprechende Informationskampagnen bzw. Aktionen zur Bildung von Fahrgemeinschaften gestartet werden. Eine Möglichkeit, wie bereits Grundschüler an die Fortbewegung ohne Auto gewöhnt werden können, ist der Walking-Bus. Hierbei gehen Kinder, die den gleichen Schulweg haben, in Begleitung einer/s Erwachsenen quasi wie ein Schulbus zu Fuß zur Schule. Dieses Konzept wird an einigen Grundschulen anderer Städte und Gemeinden bereits seit Jahren erfolgreich durchgeführt und sollte auch an den Grundschulen in Rödinghausen eingeführt werden. Zusätzlich könnte jährlich ein Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen organisiert werden, an dem sich die Rödinghauser Bürgerinnen und Bürger ohne PKW fortbewegen. Begleitet wird dieser Aktionstag von Angeboten und In-formationen rund ums Fahrrad. Maßnahme 12.2: Vermeidung von PKW-Fahrten In Zusammenarbeit mit Multiplikatoren (Schulen, Kirchengemeinden, Sozialverbänden) wird eine Aktion durchgeführt, wie Fahrten gemeinsam organisiert werden können. Maßnahme 12.3: Walking Bus in Grundschulen Die Grundschulen organisieren jeweils einen Walking Bus. Maßnahme 12.4: Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen Einmal jährlich wird ein Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen organisiert. Hierzu werden Informationen und Angebote rund um die Fortbewegung ohne Auto gegeben Verbrauchsreduzierung PKW 2011 lag der durchschnittliche Flottenverbrauch von PKW bundesweit bei 7,5 Litern auf 100 km 38. Der Rückgang des spezifischen Verbrauchs lag zwischen 1998 und 2010 bei 12,5 %. Da die EU Grenzwerte für spezifische CO 2 -Emissionen von Neuwagen festgelegt hat 38 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Energiestatistiken; 11/2012

167 e&u energiebüro 117 Klimaschutzkonzept Rödinghausen und diese Emissionen direkt proportional zum Verbrauch sind, dürfte sich ein automatischer Trend zur Absenkung des durchschnittlichen Verbrauchs ergeben. Bei Neuwagen macht dieser Trend einen Rückgang der CO 2 -Emissionen aus PKW-Verkehr um ca. 30 % aus. Da dieses aber nur auf Neuwagen wirkt, ergibt sich insgesamt ein langsamer Trend zur Absenkung der Emissionen. Damit werden die CO 2 -Emissionen im Verkehr sinken, sofern es nicht zu einer Zunahme der Verkehrsleistungen selbst kommt. Wie hoch dieser Rückgang sein wird, ist nicht eindeutig absehbar. Überschlägig wird nachfolgend davon ausgegangen, dass durch diesen Trend 15 % der CO 2 -Emissionen des PKW-Verkehrs als Ohnehinmaßnahme innerhalb der nächsten 10 Jahre gesenkt werden. Damit kann von einem Rückgang der CO 2 -Emissionen durch verbrauchsärmere Fahrzeuge von 0,12 t/ew ausgegangen werden. Dieser Trend kann durch örtliche Informationen verstärkt werden Alternative Antriebe Der Vorteil des Elektromotors bei PKW liegt insbesondere in der Verringerung der örtlichen Schadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide. Ob ein Elektrofahrzeug in der CO 2 -Bilanz besser abschneidet als ein mit Benzin oder Diesel betriebenes Fahrzeug, hängt allerdings von seinem spezifischen Energieverbrauch und von der Erzeugung des Stromes ab. Die spezifischen CO 2 -Emissionen von Strom liegen derzeit in Deutschland bei 580 g/kwh, bei Benzin mit 330 g/kwh 39 bei 56 % dieses Wertes. Dies bedeutet, dass ein Elektrofahrzeug höchstens gut die Hälfte des Energieverbrauches pro Kilometer verbrauchen darf als ein Benziner, wenn durch ein Elektrofahrzeug eine CO 2 -Minderung erreicht werden soll und man den Strommix in Deutschland zu Grunde legt. Einem Neuwagen, der heute 4 Liter Superbenzin auf 100 km verbraucht (dies entspricht 40 kwh/100 km), stünde somit ein Elektrofahrzeug mit nur 20 kwh/100 km gegenüber; dies entspricht einem Verbrauch von 2,0 Litern. Dieses Kriterium erfüllen nicht alle Elektro-Fahrzeuge. Im Rahmen dieses Vergleichs der Verbräuche ist der Energieverbrauch für Beleuchtung des PKW sowie Heizung im Winter einzurechnen. Bei benzin- oder dieselbetriebenen PKW ist dieses ein Abfallprodukt des relativ ineffizient arbeitenden Motors, während es beim Elektrofahrzeug durch die Batterie bzw. eine separate Heizung bereitgestellt werden muss. Elektrofahrzeuge sind auf Grund der Batteriekapazität in ihrem Radius beschränkt. Kaum ein Fahrzeug erreicht mit einer Batterieladung mehr als 150 km Fahrleistung, im Winter ist die Fahrleistung auf fast die Hälfte reduziert. Daher sind Elektrofahrzeuge derzeit für den Einsatz auf Kurzstrecken im Nahbereich beschränkt. Sie sind ein typisches Stadtauto und somit Zweitwagen. Der spezifische Verbrauch von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb in diesem Marktsegment liegt derzeit bei ca. 3,5 4 Liter pro 100 km (dies ent- 39 Vgl. Klimaschutzkonzept Rödinghausen, Teil 1; hier sind die äquivalenten CO 2 -Emissionen angegeben.

168 e&u energiebüro 118 Klimaschutzkonzept Rödinghausen spricht kwh auf 100 km). Ein Elektrofahrzeug, das mit heutigem Energiemix beladen wird, müsste somit einen Verbrauch von weniger als 17 kwh je 100 km aufweisen, um zur CO 2 -Minderung beizutragen. Derzeit gibt es keine Batterietechnik, um Elektro-PKW massenhaft im Markt zu etablieren. Der Markt für Elektro-PKW ist u. a. aus diesem Grunde fast vollständig zum Erliegen gekommen. Hinzu kommt, dass Elektrofahrzeuge derzeit erheblich teurer sind als herkömmliche Fahrzeuge. CO 2 -arme Elektrofahrzeuge dürften daher in den kommenden 10 Jahren keine nennenswerte Rolle im Verkehr spielen. Ihr Beitrag zum kommunalen Klimaschutz ist damit gering ÖPNV Für den öffentlichen Personennahverkehr ist die Minden-Herforder-Verkehrsgesellschaft mbh zuständig. Der Schülerverkehr in Rödinghausen ist separat an ein anderes Busunternehmen vergeben. Für den Schülerverkehr stehen ausreichend Buslinien zur Verfügung, die die Schülerinnen und Schüler aus der Umgebung zu der Gesamtschule bringen. Dieses Angebot wird auch stark genutzt. Neben dem regulären Linienbus, der Rödinghausen mit Bünde verbindet, gibt es in Rödinghausen noch einen Taxibus und ein Seniorenmobil. Der Taxibus fährt bei Anmeldung dreimal am Tag zu bestimmten Uhrzeiten von Rödinghausen nach Bünde und zurück. Der DRK Ortsverein Rödinghausen bietet an zwei Vormittagen in der Woche bei Anmeldung einen Fahrdienst für Senioren an. Die vorhandenen Angebote sollten in der Öffentlichkeit stärker publiziert werden, vor allem das Angebot des Taxibusses ist vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bekannt. Maßnahme 12.5: Werbung für den ÖPNV und das Seniorenmobil Vor allem die Angebote des Taxibusses und des Seniorenmobils sind vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bekannt. Diese Angebote sollten stärker beworben werden Schülerspezialverkehr Für den Schülerspezialverkehr stehen zur Zeit 8 verschiedene Buslinien zur Verfügung, die die Schülerinnen und Schüler aus Rödinghausen und den umliegenden Städten und Gemeinden zur Gesamtschule bringen. Da der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I die gleichen Anfangs- und Endzeiten hat, fahren die Busse nur zweimal am Tag die Schule an. Einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Gesamtschule haben an ihrer Schule an einem Morgen im April eine Verkehrszählung durchgeführt. Hierbei haben sie

169 e&u energiebüro 119 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 120 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I gezählt, die mit dem PKW zur Schule gebracht wurden, 7 Schülerinnen und Schüler sind mit der Mofa bzw. dem Motorrad gekommen und 19 Schülerinnen und Schüler sind mit dem Fahrrad zur Schule gefahren. Die übrigen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I sind mit dem Bus gekommen. Insgesamt wurden an diesem Morgen 17 % der Schülerinnen und Schüler mit dem PKW zur Schule gebracht. Um diese Zahl weiter zu senken, hat die Schülergruppe Ideen entwickelt wie sie ihre Mitschüler auf das Fahrrad bzw. in den Bus bekommt. Da die Fahrzeiten mit dem Bus zum Teil sehr lang sind, ist es sinnvoll die Fahrpläne zu überprüfen und eventuell mehr Busse einzusetzen.dies wird seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen sehr gewissenhaft durchgeführt. Denn wenn die Möglichkeit besteht mit dem PKW zur Schule gebracht zu werden, anstatt eine Stunde mit dem zum Teil vollen Bus zur Schule zu fahren, fällt die Wahl in vielen Fällen auf den komfortableren PKW. Auch die fußläufige Erreichbarkeit der Haltestellen sollte gewährleistet sein. Maßnahme 12.6: Fortführung der Überprüfung der Fahrpläne Die Fahrpläne werden weiterhin regelmäßig überprüft und nach Möglichkeit zu Gunsten kürzerer Fahr-zeiten geändert werden. Gegebenenfalls sollten weitere Busse eingesetzt werden, um möglichst kurze Fahrzeiten zu gewährleisten. Maßnahme 12.7: Erreichbarkeit der Haltestellen Die Haltestellen sollten auf ihre möglichst fußläufige Erreichbarkeit überprüft werden. Bei Bedarf sollten zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden Fahrrad Rödinghausen ist topografisch für das Fahrradfahren geeignet, da es nur wenig ausgeprägte Steigungen gibt. Für Kurz- und Mittelstrecken sind Fahrräder daher eine gute Alternative zum PKW. Hier eröffnet der Trend zum Elektrofahrrad (Pedelecs) neue Perspektiven, auf das Auto verzichten zu können. Die täglichen Einkäufe, aber auch Strecken bis zu 10 km, können auch von bisher weniger geübten Fahrradfahrern leicht zurückgelegt werden. Hierdurch kann im innerörtlichen Verkehr zumindest bei trockenem Wetter weitestgehend auf das Auto verzichtet werden. Selbst Strecken in benachbarte Städte, wie z.b. Bünde oder Melle, sind noch mit einem Fahrrad bzw. Pedelec zu bewältigen. Insofern hat Rödinghausen gute Voraussetzungen, um einen Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu forcieren.

170 e&u energiebüro 120 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Pedelecs führen zu einer Radiuserweiterung des Fahrrades. Zudem sind sie auch bei Gegenwind problemlos nutzbar. Pedelecs sind daher ein wichtiges Mittel, um PKW-Fahrten zu vermeiden Erhöhung der Sicherheit Ungeübte Fahrradfahrer scheuen in der Regel das Risiko des Straßenverkehrs. Damit das Fahrrad mehr angenommen wird, sind die Radwege und Verkehrsführungen radfahrerfreundlich zu gestalten. Radfahren muss angstfrei möglich sein. Maßnahmen hierzu sind Erfassung und Beseitigung von Gefahrenpunkten z. B. an Kreuzungen, innerörtliche Radverbindungen verbessern, schnelle Beseitigung von Straßenschäden auf Radverbindungen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 der Gesamtschule Rödinghausenhaben in ihrem Projekt für sie typische Radwege untersucht und ihre Ergebnisse festgehalten. Hierbei kam heraus, dass einige Fahrradwege nur schlecht zu befahren bzw. nicht vorhanden sind. Hier wäre von Seiten der Gemeinde bzw. des Kreises Herford eine Überprüfung der Fahrradwege sinnvoll. Die Schülerinnen und Schüler haben angeboten weitere Fahrradwege zu untersuchen und die Mängel festzuhalten. Maßnahme 12.8: SchülerInnen untersuchen Fahrradwege Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule untersuchen Fahrradwege in Rödinghausen und geben die gefundenen Mängel mit Bitte um zeitnahe Beseitigung an die Gemeinde weiter. Maßnahme 12.9: Verbesserung der Fahrradwege Die Gemeinde Rödinghausenbeseitigt die gefundenen Mängel schnellstmöglich, soweit es in ihrer Kompetenz liegt. Bei Verbesserungsvorschlägen für Fahrradwege an Kreisstraßen setzt die Gemeinde sich mit dem Kreis Herford in Verbindung und regt die Beseitigung von gefundenen Mängeln an Steigerung des Komforts für Radfahrer Wenn Radfahren einfacher ist als Autofahren, legen mehr Menschen zumindest innerörtliche Wege mit dem Rad zurück. Dies beweist die hohe Akzeptanz des Fahrrades im Münsterland. Neben dem Schaffen von einfachen Radwegeverbindungen können die Rahmenbedingungen für Fahrräder verbessert werden.

171 e&u energiebüro 121 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Marketing für das Fahrrad Für die Radnutzung muss geworben werden. Dies sollte auf zwei Ebenen passieren. Zum Einen sollten die Schülerinnen und Schüler Spaß am Fahrradfahren haben, sodass sie sich gerne und oft mit dem Fahrrad in der Gemeinde bewegen. Hierzu kann in der Schule eine Aktion zum Fahrradfahren durchgeführt werden, die die Vorteile des Fahrrades in den Fokus stellt. Aber auch die Erwachsenen sollten ihre Einstellung zum Fahrrad überdenken und mit gutem Beispiel vorangehen. Hier hat auch die Gemeinde eine zentrale Vorbildfunktion. Maßnahme 12.10: Marketing für das Fahrrad Maßnahmen für ein Marketing für das Fahrrad können sein: Schaffung einer Vereinbarung mit Unternehmen, indem die Fahrradnutzung beworben bzw. gefördert wird, Nutzung des Volksfahrttages in Rödinghausen um für die Fahrradnutzung zu werben, bessere Ausschilderung von Radverbindungen, insbesondere der Fernrouten, Beteiligung an Aktionen wie z. B. mit dem Fahrrad zur Arbeit (Initiative von AOK und ADFC) oder dem Stadtradeln, Einbindung von Kirchengemeinden und Vereinen, Bewerbung des Fahrrades als gesundheitsfördernd ( Fahrrad statt Muckibude ), Durchführung einer autofreien Ratssitzung pro Jahr, Aktionen in der Schule Mit dem Rad zur Schule eventuell als Klassenwettbewerb, Schülerinnen und Schüler legen Fahrradrouten zur Schule fest und fahren gemeinsam mit dem Rad (ähnlich dem Walking-Bus für Grundschulen) Fußgänger Viele Wege können zu Fuß zurückgelegt werden, für die heute noch das Auto benutzt wird. Dies kommt zudem der eigenen Gesundheit zu Gute. Entsprechende Informationskampagnen können in Zusammenarbeit mit Krankenkassen erfolgen.

172 e&u energiebüro 122 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 13 Klimawandel und Natur 13.1 Die lokale Erwärmung Die Erderwärmung wird auch in Rödinghausen zu Veränderungen beim örtlichen Klima führen. Durch den Klimawandel wird sich die durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland in den nächsten Jahren weiter erhöhen und die Regenfälle verstärkt im Winter und Frühjahr auftreten. Somit werden die Sommermonate voraussichtlich wärmer und trockener und die Wintermonate feuchter als bisher. Auch Extremwetterereignisse dürften vermehrt auftreten. Vorausschauender Klimaschutz muss auch diese Folgen im Blick haben, da die oben beschriebenen örtlichen Klimaveränderungen voraussichtlich eintreten werden. Es sollten daher Maßnahmen ergriffen werden, die insbesondere der Hitzebildung entgegenwirken Gesundheit und Soziales Die Auswirkungen des Klimawandels haben bereits heute vielfältige direkte und indirekte Effekte auf die menschliche Gesundheit und machen Anpassungsmaßnahmen auf den Gebieten der Gesundheitsversorgung und -vorsorge, der Gemeinde- und Gebäudeplanung und im individuellen Verhalten notwendig. Extremwetterlagen, Starkniederschläge, und Stürme können Menschen verletzen oder sogar töten. Im Hitzesommer 2003 starben allein in Deutschland rund Menschen an Herzinfarkt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen, Atemwegsproblemen und Stoffwechselstörungen als Folge hitzebedingter Belastungen. (Umweltmedizinischer Dienst 12/2009). Als Folge des Klimawandels wird mit einem weiteren Anstieg allergischer Erkrankungen gerechnet, insbesondere aufgrund einer veränderten Verteilung der Pollen. Ein bekanntes Beispiel ist das Beifuß-blättrige Traubenkraut, die so genannte Beifuß-Ambrosie, durch die sich die Beschwerdezeit von Pollenallergikern in vielen Fällen verlängert. In einem milden Klima können sich nicht nur bereits vorhandene Krankheitserreger besser ausbreiten. Auch bisher in Deutschland nicht heimische Erreger könnten sich hier neu ansiedeln. Bei steigenden Temperaturen verderben Lebensmittel außerdem schneller und führen so häufiger zu Magen-Darm-Infektionen etwa durch Salmonellen.

173 e&u energiebüro 123 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 13.1: Information Betroffener Besonders betroffene Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen, müssen über das Verhalten während Hitzeperioden aufgeklärt werden. Themen sind z. B. das Trinkverhalten, richtiges Lüftungsverhalten oder der Zeitpunkt des Aufenthalts im Freien. Senioreneinrichtungen sollten das Thema Klimatisierung aufgreifen. Dies führt zwar zu einem höheren Stromverbrauch. Dieser kann aber durch die direkte Kombination einer RLT-Anlage mit einer PV-Anlage vermieden werden. Zusammen mit Senioreneinrichtungen und Sozialverbänden werden entsprechende Informationen erstellt.

174 e&u energiebüro 124 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 14 Öffentlichkeitsarbeit 14.1 Umsetzung und organisatorische Absicherung Die in den vorstehenden Kapiteln beschriebenen Maßnahmen müssen organisatorisch abgesichert werden. Dies kann nur durch die Gemeinde erfolgen, weil unterschiedliche Interessen eingebunden werden müssen, eine Kontinuität in der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes notwendig ist, datenschutzrechtliche Aspekte beachtet werden müssen, die Bürgerinnen und Bürger sowie die örtlichen Unternehmen die Gemeinde als neutrale, kompetente Institution anerkennen. Die dauerhafte Absicherung betrifft einerseits die personelle Absicherung. Andererseits müssen kontinuierlich Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Multiplikatoren in den Umsetzungsprozess eingebunden werden Energieberatung für Rödinghausen Derzeitige Beratungsangebote Seit etwa zwei Jahren bietet die Gemeinde Rödinghausen in Kooperation mit örtlichen Architekten und Planern ein Förderprogramm Jung kauft Alt an, mit dem junge Familien, die ein altes Gebäude kaufen und sanieren möchten, das Altbaugutachten gefördert bekommen. Zudem können die Bürgerinnen und Bürger aus Rödinghausen die Energieberatung der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH und der Verbraucherzentrale des Kreises Herford in Anspruch nehmen. Auch an der Thermografieaktion der EWB GmbH nehmen regelmäßig Kunden aus Rödinghausen teil. Seit einiger Zeit haben die Rödinghauser Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit mit Hilfe des kreisweiten Solardachkatasters zu überprüfen, ob ihr Dach für den Einsatz einer Photovoltaik- oder einer solarthermischen Anlage geeignet ist. Das Angebot der Dienstleister und Handwerker, die im Bereich der Energieeinsparung tätig sind, ist in Rödinghausen umfangreich. Um den Bürgerinnen und Bürgern den Überblick zu erleichtern, damit sie genau wissen an wen sie sich bei Bedarf wenden können, ist es sinnvoll eine Liste mit allen in diesem Bereich Tätigen in Rödinghausen und der näheren Umgebung zu erstellen und den Bürgerinnen und Bürgern leicht zugänglich zu machen.

175 e&u energiebüro 125 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.1: Erstellung eines Infoblattes Wer macht was? Es wird eine Übersicht der im Energiebereich Tätigen in Rödinghausen und der näheren Umgebung erstellt und den Bürgerinnen und Bürgern leicht zugänglich bereitgestellt. Angesichts der durch die EnEV 2014 vorgesehenen deutlich höheren Anforderungen an die Überprüfung von EnEV-Nachweisen, Energieausweisen und Fachunternehmerbescheinigungen sollte die Kooperation mit der Bauordnung des Kreises intensiviert werden. Die Angebote konzentrieren sich derzeit auf Gebäudeeigentümer bzw. die Sanierung von Gebäuden. Sie sollten stärker auf die Bürgerinnen und Bürger in Rödinghausen selbst abgestimmt werden und das Nutzerverhalten mit einbeziehen Grundsätze zur Ansprache Menschen interessieren sich nur wenig für abstrakte Fragen der Energieeffizienz oder des Klimaschutzes. Vielmehr müssen sie je nach Alter und Lebenssituation in ihren konkreten Bedürfnissen angesprochen werden. Nicht der moralische Zeigefinger wird akzeptiert, sondern die konkrete Hilfe und Unterstützung bei aktuellen Problemen. Während sich Erwachsene eher für Wirtschaftlichkeit und Kosteneinsparung interessieren, stehen bei Jugendlichen eher Fragen der Zukunft, des Lebensstils und der Sicherung der Lebensgrundlagen im Zentrum des Interesses. Die Menschen müssen daher in ihrer konkreten Lebenssituation angesprochen werden Beratung Hauseigentümer Eigentümer von selbst genutztem Wohneigentum interessieren sich erst dann für Energieberatung, wenn ein konkretes Problem vorhanden ist, das gelöst werden muss. Dieses können zu hohe Energiekosten sein oder aber die Notwendigkeit, einzelne Bauteile oder die Heizungsanlage sanieren zu müssen. Für diesen Fall muss die Energieberatung so bekannt und allgemein akzeptiert sein, dass der Rat suchende Eigentümer zur Energieberatung kommt. Die Hauseigentümer müssen bei baulichen Investitionen viel Geld in die Hand nehmen. Dabei dürften bei der Mehrheit der Fälle der eigene Vorteil der Kostenersparnis, sowie der nachhaltige Werterhalt der Immobilie eine größere Motivation sein, als der Wille, etwas zum Klimaschutz beizutragen, auch wenn letzteres grundsätzlich positiv besetzt ist. Klimaschutzaspekte müssen immer mit bedacht werden, da sie letztlich den Ausschlag bei mehreren Alternativen geben können.

176 e&u energiebüro 126 Klimaschutzkonzept Rödinghausen In der Beratung sollten daher mehrere Aspekte gebündelt werden: Informationen über die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Informationen über Einsparmöglichkeiten und das wirtschaftlich-technische Optimum von Maßnahmen, Möglichkeiten der Förderung, Angebote, die Umsetzung der Maßnahme zu begleiten (Qualitätssicherung), Darstellung der individuellen Vorteile (Kostenersparnis, Wertzuwachs des Gebäudes, höherer Wohnkomfort), Einbeziehung von gering investiven Maßnahmen, Einbeziehung des Nutzerverhaltens, Einbeziehung von Maßnahmen zur Stromeinsparung, Vorteile bzgl. des Klimaschutzes. Derzeit gibt es in Rödinghausen kein direktes Beratungsangebot. Ratsuchende wenden sich an die EWB GmbH in Bünde, Beratungsstellen oder an freie Energieberater. Erfahrungsgemäß wird aber eine Beratungseinrichtung in der Gemeinde selbst eher wahrgenommen. Energieberatung in den Ortsteilen Aktuell gibt es noch keine Energieberatung in Rödinghausen. Sinnvoll ist es, mit den örtlichen Energieberatern ein Beratungsangebot in Rödinghausen zu schaffen. Hierbei ist es wichtig möglichst nah an die Bürgerinnen und Bürger heranzukommen. Daher bietet es sich an eine mobile Energieberatung zu organisieren, die durch die Ortsteile rotiert. Neben der kostenlosen Beratung, in der Themen zu Altbausanierung, Förderprogramme, Stromeinsparung oder auch Schimmelpilzvermeidung angesprochen werden können, sollte es ein zusätzliches Angebot der Vor-Ort-Beratung geben. Genau wie bei der kostenlosen Beratung in den Ortsteilen, trägt auch hier die Gemeinde die Kosten, allerdings sollten die Eigentümer einen Anteil von 50 selbst finanzieren, um den Wert dieser Vor-Ort- Beratung zu erkennen. Viele Eigentümer scheuen vor der Vor-Ort-Beratung zurück, weil sie nicht genau wissen, was sie erwartet. Um ihnen diese Scheu zu nehmen ist es sinnvoll eine Muster-Vor-Ort-Beratung durchzuführen. Hierbei stellt ein Eigentümer sein Gebäude für die Vor-Ort-Beratung zur Verfügung. Weitere Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen an dieser Beratung als Zuschauer teilzunehmen. Von Vorteil ist es, wenn diese Aktionen durch intensive Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden.

177 e&u energiebüro 127 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.2: Kostenlose Energieberatung in den Ortsteilen Einmal im Monat wird eine kostenlose Energieberatung in den Ortsteilen durch örtliche Energieberater angeboten. Die Beratung rotiert wöchentlich, sodass jeder Ortsteil einmal im Monat die Energieberatung anbieten kann. Maßnahme 14.3: Förderung von Vor-Ort-Beratungen Die Gemeinde fördert jährlich 20 Vor-Ort-Beratungen mit 100 pro Beratung. Den restlichen Betrag von 50 pro Beratung tragen die Eigentümer. Dies stärkt den Wert der Beratung. Maßnahme 14.4: Muster-Vor-Ort-Beratung Es wird eine öffentliche Muster-Vor-Ort-Beratung in Rödinghausen durchgeführt und bei Bedarf wiederholt. Haus-zu-Haus-Beratung In Quartieren, in denen besonders viele ältere Gebäude stehen, kann eine aufsuchende, offensive Beratungsaktion erfolgen. Von der Gemeinde beauftragte Energieberater suchen dabei jeden Eigentümer auf und bieten eine Kurzberatung auf Basis einer Checkliste an. Hierauf aufbauend kann eine ausführliche Beratung vereinbart werden. Eine solche aufsuchende Beratung muss unter Wahrung des Datenschutzes und unter intensiver Begleitung der Gemeinde erfolgen, um eine Akzeptanz bei den Eigentümern zu erreichen. Die Beratung muss anbieterneutral sein und sollte in Kooperation mit Multiplikatoren erfolgen. Maßnahme 14.5: Beratungsaktionen in Quartieren mit älterer Bebauung Die Gemeinde führt in Wohnquartieren mit älterer Bebauung eine Haus-zu-Haus- Beratung durch. Sanierungsgutachten Auf Grund des demografischen Wandels wird die Neubautätigkeit auch in Rödinghausen stark zurückgehen. Daher kommt dem Erhalt und der energetischen Sanierung von älteren Gebäuden eine immer größere Bedeutung zu. Der wichtigste Anlass zur energetischen Sanierung ist dabei der Hauskauf. Häufig wird nach dem Eigentümerwechsel eines älteren Gebäudes eine umfangreiche Sanierung durchgeführt. Um das hohe theoretische CO 2 -Einsparpotential zu erschließen ist eine intensive Beratung einschließlich eines Beratungsberichts sinnvoll. Die Gemeinde Rödinghausen fördert bereits seit einigen Jahren die Erstellung eines Sanierungsgutachtens, wenn junge Familien ein altes Gebäude kaufen möchten. Dieses Förderprogramm sollte weitergeführt werden.

178 e&u energiebüro 128 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.6: Fortführung des Förderprogramms Jung kauft Alt Die Gemeinde fördert weiterhin die Erstellung des Altbaugutachtens. Das Förderprogramm wird Bestandteil des Angebots der Energieberatung in Rödinghausen Beeinflussung des Nutzerverhaltens Durch richtiges Nutzerverhalten kann erfahrungsgemäß % des Energieverbrauchs eingespart werden. Maßnahmen, um dies zu erreichen, sind insbesondere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der VHS, Ansprache von Multiplikatoren bzgl. Aktionen (Kirchen, Vereine), Ausbildung von ehrenamtlichen Beratern, die im Auftrag der Gemeinde Haushalte aufsuchen und Hinweise zum richtigen Nutzerverhalten geben, Kooperation mit Sozialverbänden in Bezug auf die Beratung älterer Menschen. Gerade ältere Menschen sind in Bezug auf energiesparendes Verhalten oft überfordert. Hier sollten Sozialverbände, die im Rahmen ihrer Betreuungsarbeit in die Haushalte älterer Menschen kommen, eine wichtige Aufgabe übernehmen. Die Betreuerinnen und Betreuer sollten daher in Bezug auf energiesparendes Nutzerverhalten bzw. Kleininvestitionen geschult werden. Maßnahme 14.7: Vorträge für Endverbraucher In Kooperation mit der VHS werden verschiedene Vorträge angeboten von Themen wie richtig Lüften, über Stromeinsparung, bis hin zu klimafreundlich konsumieren. Maßnahme 14.8: Schulung von Betreuern Die Gemeinde führt in Kooperation mit Sozialverbänden Schulungen von Pflegekräften, Betreuern und Sozialarbeitern zum energiesparenden Verhalten durch Rödinghauser Klimawette Rödinghauser Haushalte treffen sich regelmäßig mit dem Ziel, ihre persönlichen CO 2 - Emissionen innerhalb eines Jahres zu senken. Begleitet von einem Energieberater werden Einsparmöglichkeiten herausgearbeitet und umgesetzt. Die erfolgreichsten Teilnehmer werden prämiert. Die Rödinghauser Klimawette kann im Rahmen der VHS organisiert werden. Sofern entsprechende Aktionen auch in anderen Orten im Kreis Herford durchgeführt werden, sollte mit diesen kooperiert werden.

179 e&u energiebüro 129 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.9: Rödinghauser Klimawette Der Klimaschutzmanager führt in Kooperation mit der VHS eine Aktion Rödinghauser Klimawette durch Fortbildung für Bürgerinnen und Bürger Eine Fortbildung von Bürgerinnen und Bürgern zu Fragen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes ist von Bedeutung, da sich hierdurch das konkrete Nutzerverhalten beeinflussen lässt und Energiesparinvestitionen angestoßen werden können. Als Kooperationspartner bietet sich hier die VHS an. Maßnahme 14.10: Fortbildung für Bürgerinnen und Bürger In Zusammenarbeit von Klimaschutzmanager und VHS sollte ein entsprechendes Fortbildungsprogramm durchgeführt werden. Bei Interesse können diese Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich als Energiescouts tätig werden und ihr Wissen an ihre Mitbürger weitergeben Einbindung von Multiplikatoren Menschen machen ihre Entscheidungen zuallererst von Empfehlungen aus ihrem persönlichen Umfeld abhängig. Daher ist eine Einbindung von Multiplikatoren für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes unabdingbar. Kirchen, Sozialverbände und Vereine sind wichtige Multiplikatoren, durch die das persönliche Umfeld der Bürgerinnen und Bürger angesprochen wird. Diese sollten daher in die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes einbezogen werden. Möglich ist dies durch Aktionen, regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit sowie Einladungen zu Gesprächsrunden zu klimarelevanten Themen. Darüber hinaus sollten bestimmte Berufsgruppen angesprochen werden, die bei den Kunden Vertrauen genießen. Dies sind in Finanzierungsfragen z. B. Steuerberater und Berater der örtlichen Banken. Maßnahme 14.11: Einbindung von Multiplikatoren Aktionen sollten möglichst in Kooperation mit Multiplikatoren durchgeführt werden. Einmal jährlich sollte zu einem Gesprächskreis bzgl. klimarelevanter Themen und Aktionen eingeladen werden.

180 e&u energiebüro 130 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Einbindung von Schulen bzw. Schülern In Rödinghausen gibt es an der Gesamtschule bereits sehr gute Aktionen zum Thema Klimaschutz. Diese beschränken sich aber bisher auf Informationsweitergabe innerhalb der Schule. Im Rahmen der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes haben die Schüler der 8. Jahrgangsstufe der Gesamtschule verschiedene Radwege in Rödinghausen und das Mobilitätsverhalten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler untersucht. Dies zeigt, dass bei den Schülerinnen und Schülern grundsätzlich ein großes Interesse an Klimaschutzthemen vorhanden ist. Dieses Interesse kann genutzt werden, um die Schülerinnen und Schüler in die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in Rödinghausen einzubeziehen. Dies könnte z. B. eine Aktion zum Stromsparen im Haushalt sein, wobei die Schülerinnen und Schüler zunächst in der Schule Einsparmöglichkeiten erarbeiten. Diese werden anschließend in das persönliche Umfeld getragen (Familien, Nachbarschaft, Freunde und Bekannte). Mit dieser Form der Einbindung wird ein doppelter Effekt erreicht. Einerseits lernen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten des Energiesparens kennen; andererseits wirken sie auf ihr persönliches Umfeld ein und regen dort Einsparmaßnahmen an. Solche Aktionen können gut mit einem Projekt Energiesparen macht Schule kombiniert werden. Maßnahme 14.12: Einbindung von Schülerinnen und Schülern in Aktionen Die Gesamtschule wird in die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes einbezogen. Mit Schülern werden regelmäßig Aktionen innerhalb der Gemeinde durchgeführt Einbindung von Notaren, Steuerberatern, Banken Notare müssen Häuserverkäufe beurkunden. Sie sollten daher über die Anforderungen der EnEV bzgl. der Vorlage von Energieausweisen informiert werden. Dies kann durch ein Informationsschreiben, besser aber durch eine Info-Veranstaltung erfolgen. Steuerberater suchen grundsätzlich nach Möglichkeiten für ihre Klienten, ihr Geld gut anzulegen bzw. Förderungen auszuschöpfen. Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind hierzu eine Möglichkeit. Die Klienten haben großes Vertrauen in die Empfehlungen der Steuerberater; sie sind daher wichtige Multiplikatoren. Die Gemeinde sollte daher auf die örtlichen Steuerberater zugehen und diesbezüglich informieren. Banken finanzieren Investitionen in Gebäudesanierungen und Energieeffizienz. Sie wickeln zudem Förderprogramme für die KfW ab, da die entsprechenden Kreditanträge über die jeweilige Hausbank abgewickelt werden. Eine fundierte Fachkenntnis ist daher Grundvoraussetzung für die richtige Beratung.

181 e&u energiebüro 131 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.13: Einbindung von Notaren, Steuerberatern und Banken Die örtlichen Banken führen in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager Fortbildungen für ihre Kundenberater durch in Bezug auf Gebäudesanierung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz Pressearbeit In der Presse/den Medien sollte regelmäßig über Möglichkeiten der Energieeffizienz und des konkreten Klimaschutzes informiert werden. Beispiele sind ein monatlicher Energiespartipp als feste Rubrik, Vorstellung von beispielhaften Sanierungen, Präsentation von innovativen Projekten in Unternehmen, Begleitung der Rödinghauser Klimawette. Die Pressearbeit ist in erster Linie Aufgabe des einzustellenden Klimaschutzmanagers. Maßnahme 14.14: Pressearbeit Der Klimaschutzmanager betreibt eine aktive Pressearbeit Ansprache Jugendlicher Jugendliche reagieren in der Regel nicht auf eine direkte Ansprache; vielmehr haben bei diesen Multiplikatoren eine sehr wichtige Aufgabe zu übernehmen. In Frage kommen hierbei: Kitas und Grundschulen: Hier können kleinere Kinder und jüngere Schüler bereits energiebewusstes Verhalten lernen. Kinder sind noch natürliche Umweltschützer mit einer hohen Bereitschaft, sich richtig zu verhalten. Gesamtschule: Sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Lehrerinnen und Lehrern besteht bereits großes Interesse und Engagement beim Thema Klimaschutz. Hier könnte die Kooperation nach außen z.b. zu der Gemeinde verstärkt werden um auf beiden Seiten einen Nutzen zu haben. Vereine, Kirchen: Jugendliche engagieren sich in Vereinen oder Kirchen. Hierzu zählen z. B. Sportvereine, der Jugendtreff Treffpunkt, die freiwillige Feuerwehr oder die Kirchengemeinde bzw. der CVJM. Ohne eine Einbeziehung dieser Einrichtungen dürfte eine Ansprache Jugendlicher scheitern.

182 e&u energiebüro 132 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Maßnahme 14.15: Ansprache Jugendlicher Aktionen sollen möglichst in Kooperation mit Multiplikatoren durchgeführt werden. Einmal jährlich sollte zu einem Gesprächskreis bzgl. klimarelevanter Themen und Aktionen eingeladen werden Ansprache von Unternehmen Unternehmen sind ein Ort, an dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lange aufhalten. Auch hier spielt der Umgang mit Energie eine wichtige Rolle. Oft sind einfache Maßnahmen im Umgang mit Energie nicht bekannt oder werden im Arbeitsalltag nicht beachtet. Sogenannte Energiescouts können Unternehmen auf energieeffizientes Verhalten untersuchen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend informieren. Die Energiescouts können Auszubildende sein oder Schüler, die in einer Kooperation von Unterricht und Betrieb in die Betriebe kommen. Maßnahme 14.16: Energiesparaktionen in Unternehmen Unternehmen werden auf Aktionen zum Energie sparenden Nutzerverhalten angesprochen. Der Klimaschutzmanager organisiert die Fortbildung von Energiescouts bzw. stellt entsprechende Kontakte zwischen Unternehmen und Schulen her.

183 e&u energiebüro 133 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15 Tabellarische Maßnahmenübersicht Nachfolgend sind die Maßnahmen übersichtlich zusammengefasst. Eine ausführliche Beschreibung findet sich im integrierten Klimaschutzkonzept auf den Seiten Die Nummerierung entspricht der Nummerierung im integrierten Klimaschutzkonzept. Erläuterungen: Zeitraum der Durchführung: 1 = bis 3 Jahre; 2 = bis 5 Jahre; 3 = bis 10 Jahre; 4 = längerfristig; Viele Aufgaben sind Daueraufgaben. Akteure: Der geplante Klimaschutzmanager ist grundsätzlich immer auch Akteur; ohne ihn ist eine Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes nicht möglich. Er ist damit grundsätzlich für die Umsetzung des gesamten Konzeptes verantwortlich. Als Akteur wird er nur teilweise explizit genannt.

184 e&u energiebüro 134 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.1 Maßnahmenübersicht Nr. Inhalt Zusammenfassung und Empfehlung Umsetzung und organisatorische Absicherung 2.1 Personelle Absicherung durch Klimaschutzmanager 2.2 Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen 2.3 Laufendes Controlling Anwendungssektoren Haushalte 6.1 Energieeffizienz bei Grundstückverkäufen 6.2 Klimaneutralee Neubaugebiete 6.3 Arbeitskreis Sanieren in Rödinghausen 6.4 Fortführung Thermografieaktion 6.5 Haus-zu-Haus-Beratung 6.6 Besichtigungen 6.7 Musterberatung 6.8 Anreizzuschuss für Vor-Ort-Beratungen 6.9 Durchführung einer schriftlichen Abfrage 6.10 Sanierung kommunaler Gebäude 6.11 Energieberatung bzgl. Strom Gewerbe 6.12 Klimaschutz wird Aufgabe der Wirtschaftsförderung 6.13 Veranstaltungsreihe 6.14 Ausbau Photovoltaik 6.15 Energieeffizienz bei Gewerbeneubau 6.16 Effizienzberatung Kommunale Einrichtungen 6.17 CO 2 -Minderungsziel für eigene Liegenschaften 6.18 Berücksichtigung von Preissteigerungsraten bei Sanierung 6.19 Kommunale Neubauten als Passivhäuser 6.20 Standards bei Sanierung 6.21 Energiesparen macht Schule 6.22 Förderung des Fahrrades im Rahmen der Gemeindeverwaltung 6.23 Abwärme aus Abwasser Kirchen und Sozialverbände 6.24 Selbstverpflichtung 6.25 Beratung / Grüner Hahn 6.26 Veranstaltungen Heizungssanierung 7.1 Sanierung von Heizungsanlagen 7.2 Brennstoffwechsel 7.3 Umrüstung von Elektrospeicherheizungen Kraft-Wärme-Kopplung 8.1 Objekt-BHKW 8.2 BHKW in Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie

185 e&u energiebüro 135 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 8.3 Kraft-Kälte-Kopplung Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung 9.1 Ausweisung von Konzentrationszonen 9.2 Solarkampagne für PV-Anlagen Erneuerbare Wärmeerzeugung 10.1 Ausbau solarthermische Anlagen 10.2 Holzpelletkessel 10.3 Verbreitung von Wärmepumpen 10.4 Wärmeversorgung des Freibades 10.5 Reduzierung des Wärmeverbauchs im Freibad Ordnungspolitische Maßnahmen 11.1 Hinweise auf gesetzliche Anforderungen 11.2 Kontrolle Energieausweise 11.3 Maßnahmenpaket B-Pläne Verkehr 12.1 Aktualisierung Modal-Split 12.2 Vermeidung PKW-Fahrten 12.3 Walking Bus in Grundschulen 12.4 Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen 12.5 Werbung für den ÖPNV und das Seniorenmobil 12.6 Überprüfung der Fahrpläne 12.7 Erreichbarkeit der Haltestellen 12.8 Schüler untersuchen Fahrradwege 12.9 Verbesserung der Fahrradwege Marketing für das Fahrrad Klimawandel und Natur 13.1 Information Betroffener Öffentlichkeitsarbeit 14.1 Erstellung eines Infoblattes Wer macht was? 14.2 Kostenlose Energieberatung in den Ortsteilen 14.3 Förderung von Vor-Ort-Beratungen 14.4 Muster-Vor-Ort-Beratung 14.5 Beratungsaktion in Quartieren mit älterer Bebauung 14.6 Fortführung des Förderprogramms Jung kauft alt 14.7 Vorträge für Endverbraucher 14.8 Schulung von Betreuern 14.9 Rödinghauser Klimawette Fortbildung für Bürgerinnen und Bürger Einbindung von Multiplikatoren Einbindung von Schülerinnen und Schülern in Aktionen Einbindung von Notaren, Steuerberatern und Banken Pressearbeit Ansprache Jugendlicher Energiesparaktionen in Unternehmen

186 e&u energiebüro 136 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.2 Umsetzung und organisatorische Absicherung Nr. 2.1 Titel personelle Absicherung durch Klimaschutzmanager Beschreibung Schaffung einer geförderten halben Stelle eines Klimaschutzmanagers Zielgruppe Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Akteure Rat, Verwaltung Erfolgsindikator Stelle wird 2015 eingerichtet Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten /a CO 2 -Minderung keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Nr. 2.2 Titel Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Beschreibung Es wird ein Arbeitskreis eingerichtet, der die Aufgabe hat, zusammen mit dem Klimaschutzmanager die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes zu organisieren. Zielgruppe Bürger, Verwaltung, Rat, Verbände Akteure Rat, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Einrichtung des Klimarates in 2015 Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Nr. 2.3 Titel laufendes Controlling Beschreibung Es wird ein Controlling-System eingeführt, in dem unterjährig, jährlich sowie dreijährig der Erfolg der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes überprüft wird. Zielgruppe Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen, Verwaltung, Rat Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes wird regelmäßig kontrolliert. Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

187 e&u energiebüro 137 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.3 Haushalte/Bestandsgebäude Nr. 6.1 Titel Energieeffizienz bei Grundstücksverkäufen Beschreibung Falls die Gemeinde selbst die Grundstücke vermarktet, sollte ein anspruchsvoller Energiestandard im Rahmen von Grundstücksverträgen bzw. vorhabenbezogenen B-Plänen sichergestellt werden. In der ersten Phase von 3 Jahren ist dies das Anforderungsniveau KfW-55, danach das des Passivhauses. Zielgruppe Baufamilien, Architekten, Handwerker Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator Ratsbeschluss Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung Vermeidung von zusätzlichen Emissionen Nr. 6.2 Titel klimaneutrale Neubaugebiete Beschreibung Das geplante Neubaugebiet wird klimaneutral konzipiert. Zielgruppe Baufamilien, Architekten, Handwerker Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator Ratsbeschluss Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten gering wegen Landeszuschüssen CO 2 -Minderung Vermeidung von zusätzlichen Emissionen

188 e&u energiebüro 138 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr. 6.3 Titel Arbeitskreis Sanieren in Rödinghausen Beschreibung Fachplaner, Handwerker und Energieberater bilden im Rahmen des Arbeitskreises PrimaKlimaRödinghausen eine Expertengruppe zum Thema Sanieren in Rödinghausen. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer, Architekten, Handwerker, Energieberater Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Aktion wird durchgeführt hoch 1; Daueraufgabe gering nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr. 6.4 Titel Fortführung Thermografieaktion Beschreibung Seitens der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH wird seit einigen Jahren eine Thermografieaktion für Gebäude angeboten. Gaskunden der EWB erhalten hier sogar günstigere Konditionen. Diese Angebote sollten in jedem Fall fortgeführt werden und auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die kein Kunde der EWB GmbH sind, stärker bekannt gemacht werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer Klimaschutzmanager / EWB GmbH Aktion wird durchgeführt hoch 1; Daueraufgabe gering, da die Aktion von der EWB GmbH organisiert wird nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude

189 e&u energiebüro 139 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr. 6.5 Titel Haus-zu-Haus-Beratung Beschreibung In Quartieren, in denen besonders viele ältere Gebäude stehen, kann eine aufsuchende, offensive Beratungsaktion erfolgen. Von der Gemeinde beauftragte Energieberater suchen dabei jeden Eigentümer auf und bieten eine Kurzberatung auf Basis einer Checkliste an. Hierauf aufbauend kann eine ausführliche Beratung vereinbart werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer Klimaschutzmanager Aktion wird durchgeführt hoch 1; Daueraufgabe nicht bezifferbar nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr. 6.6 Titel Besichtigungen Beschreibung Besonders nachhaltig wirkt es, wenn Gebäude in der Nachbarschaft besichtigt werden, wo beispielhafte Sanierungen erfolgt sind. Einmal jährlich wird ein Tag des energieeffizienten Gebäudes mit entsprechenden Besichtigungsmöglichkeiten organisiert. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer Klimaschutzmanager Durchführung von 1 Besichtigung pro Jahr hoch 1; Daueraufgabe gering nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude

190 e&u energiebüro 140 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr. 6.7 Titel Muster-Vor-Ort-Beratung Beschreibung Eigentümer stellen ihr Gebäude für eine Muster-Vor-Ort- Beratung zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger aus Rödinghausen werden eingeladen an dieser Beratung als Zuschauer teilzunehmen. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer Klimaschutzmanager; Energieberater Durchführung von 1 Besichtigung pro Jahr hoch 1; Daueraufgabe gering nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr. 6.8 Titel Durchführung einer schriftlichen Abfrage Beschreibung Um einen Überblick über den Stand der Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden zu erhalten, führt die Gemeinde unter Wahrung des Datenschutzes eine Abfrage über Sanierungstätigkeiten am Gebäude durch. Zielgruppe Eigentümer Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Durchführung einer Abfrage bis 2016 Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude

191 e&u energiebüro 141 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr. 6.9 Titel Anreizzuschuss für Vor-Ort-Beratung Beschreibung Voraussetzung für eine möglichst effiziente Sanierung ist eine ausführliche Beratung. Die Gemeinde sollte pro Jahr 20 im Gebäude stattfindende Beratungen mit jeweils 120 bezuschussen. Die Eigentümer zahlen einen Eigenanteil von 30. Die Qualität der Beratung sollte sich an der Qualität der entsprechenden Beratung der Verbraucher-Zentrale NRW orientieren. Zielgruppe Eigentümer Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Energieberater Erfolgsindikator Beschluss des Rates Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten pro Jahr CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr Titel Sanierung kommunaler Gebäude Beschreibung Bei Sanierungen sollte die Gemeinde sich vorbildlich verhalten. Daher sollten Sanierungen 30 % unterhalb der Anforderung der EnEV liegen und möglichst mit Passivhauskomponenten/- standards erfolgen. Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind Preissteigerungen im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung zu berücksichtigen. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Gemeinde Rat, Klimaschutzmanager Beschluss des Rates hoch 1; Daueraufgabe keine; ggfls. erforderliche Mehrinvestitionen sind wirtschaftlich nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude

192 e&u energiebüro 142 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Energieberatung bzgl. Strom Beschreibung Bürger erhalten Informationen zum Stromsparen. Diese beziehen sich auf stromsparende Geräte und stromsparendes Nutzerverhalten. Zielgruppe Bürger Akteure Energieberater, EWB GmbH Erfolgsindikator Beratungsstellen halten Stromsparinfos vor Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine zusätzlichen Kosten, da Bestandteil der Energieberatung in den Ortsteilen CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Stromeinsparung bei Haushalten

193 e&u energiebüro 143 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.4 Gewerbe Nr Titel Klimaschutz wird Aufgabe der Wirtschaftsförderung Beschreibung Klimaschutz und Energieeffizienz werden Aufgaben der Rödinghausener Wirtschaftsförderung. Hierzu werden geeignete Aktionen durchgeführt. Zielgruppe örtliche Unternehmen Akteure Wirtschaftsförderung Erfolgsindikator Durchführung entsprechender Aktionen Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels im Bereich Gewerbe Nr Titel Veranstaltungsreihe Beschreibung Ein- bis zweimal jährlich organisiert die Wirtschaftsförderung der Gemeinde eine Veranstaltung zum Themenbereich Energieeffizienz und Klimaschutz für Rödinghauser Unternehmen. Zielgruppe örtliche Unternehmen Akteure Wirtschaftsförderung Erfolgsindikator 1 bis 2 Veranstaltungen pro Jahr Priorität mittel Zeitraum der Durchführung Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels im Bereich Gewerbe Nr Titel Ausbau Photovoltaik Beschreibung Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Rödinghausen spricht Unternehmen gezielt an und informiert über die Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen. Zielgruppe ötliche Unternehmen Akteure Klimaschutzmanager, Wirtschaftsförderung Erfolgsindikator Realisierung von 1-2 PV-Anlagen pro Jahr von Unternehmen Priorität mittel Zeitraum der Durchführung Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels im Bereich Gewerbe

194 e&u energiebüro 144 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Energieeffizienz bei Gewerbeneubau Beschreibung Die bauwilligen Unternehmen werden auf die Erstellung eines Energiekonzeptes unter Einbeziehung der benachbarten Unternehmen angesprochen und über Potenziale informiert. Zielgruppe örtliche Unternehmen Akteure Klimaschutzmanager, Wirtschaftsförderung Erfolgsindikator Erstellung eines Infoblattes über ein Energiekonzept und mögliche Potentiale Priorität mittel Zeitraum der Durchführung Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels im Bereich Gewerbe Nr Titel Effizienzberatung Beschreibung Durch gezielte Information sollte seitens der Rödinghauser Wirtschaftsförderung auf die Möglichkeit der Energieeffizienzberatung hingewiesen werden. Besonders effektiv ist eine Koppelung der Energieeffizienzberatung mit einem Projekt Öko-Profit bzw. Beratungsnetzwerken. Sofern ein Projekt Öko-Profit nicht vom Kreis Herford organisiert wird, haben die Rödinghauser Unternehmen die Möglichkeit bei dem von der Stadt Bielefeld organisiertem Projekt Öko- Profit mitzuwirken. Zielgruppe örtliche Unternehmen Akteure Klimaschutzmanager, Wirtschaftsförderung, Erfolgsindikator Teilnahme von 2 Unternehmen an Effizienznetzwerken pro Jahr Priorität mittel Zeitraum der Durchführung Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels im Bereich Gewerbe

195 e&u energiebüro 145 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.5 Kommunale Einrichtungen Nr Titel CO 2 -Minderungsziel eigene Liegenschaften Beschreibung Die Gemeinde setzt sich für die CO 2 -Minderung in den eigenen Liegenschaften sowie der Straßenbeleuchtung ein Minderungsziel von 20 % bis 2025 und 30 % bis Einmal jährlich wird im Rat über die Entwicklung berichtet. Zielgruppe Gemeindeverwaltung Akteure Rat, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Reduzierung des CO 2 -Emissionen entsprechend den Vorgaben ca. 2% pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung 285 t/a im Jahr 2025 Nr Titel Berücksichtigung von Preissteigerungsraten bei Sanierungen Beschreibung Es wird empfohlen, bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen eine Preissteigerungsrate von 3 % über der Inflationsrate zu Grunde zu legen. Zielgruppe Gemeindeverwaltung Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator Festlegung einer allgemeinen Preissteigerungsrate Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung keine Nr Titel kommunale Neubauten als Passivhäuser Beschreibung Es wird empfohlen, kommunale Neubauten als Passivhäuser zu realisieren. Zielgruppe Gemeindeverwaltung Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator alle Neubauten sind Passivhäuser Priorität 1 Zeitraum der Durchführung Daueraufgabe Aufwand/Kosten Mehrkosten für Passivhausbauweise sind wirtschaftlich CO 2 -Minderung Vermeidung von zusätzlichen Emissionen

196 e&u energiebüro 146 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Standards bei Sanierung Beschreibung Bei Sanierungen sollte die Gemeinde sich vorbildlich verhalten. Daher sollten Sanierungen 30 % unterhalb der Anforderung der EnEV liegen und möglichst mit Passivhauskomponenten/-standards erfolgen. Der Rat beschließt ein entsprechendes Anforderungsprofil. Zielgruppe Gemeinde Akteure Rat, Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator Beschluss des Rates Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine; ggfls. erforderliche Mehrinvestitionen sind wirtschaftlich CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr Titel Energiesparen macht Schule Beschreibung In Rödinghausenwird ein Projekt Energiesparen macht Schule gestartet. Die Träger der Kindertageseinrichtungen werden über die Möglichkeit der Einführung eines Energiesparprojekten in den Einrichtungen informiert. Zielgruppe Schüler, Lehrer, Hausmeister, Erzieher Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Einführung eines entsprechenden Projektes 2015 in den Schulen Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine; Projektkosten refinanzieren sich durch Einsparung CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude; 10 % Einsparung sind zu erwarten.

197 e&u energiebüro 147 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Förderung des Fahrrades im Rahmen der Gemeindeverwaltung Beschreibung Die Gemeinde sollte sich vorbildlich verhalten und das Fahrrad als wichtiges innerörtliches Verkehrsmittel fördern. Zielgruppe Verwaltungsmitarbeiter Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Teilnahme der Gemeinde am Projekt Stadtradeln Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für den Sektor Verkehr. Nr Titel Abwärme aus Abwasser Beschreibung Es wird untersucht, ob Potentiale für die Nutzung der Abwärme aus Abwasser zur Verfügung stehen. Zielgruppe Abwasserbetrieb, Wärmesenken im Gemeindegebiet Akteure Klimaschutzmanager, Gemeinde Erfolgsindikator Untersuchung von Potentialen zur Nutzung von Abwärme aus Abwasser wird durchgeführt Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung Nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für den Sektor Verkehr.

198 e&u energiebüro 148 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.6 Kirchen und andere soziale Einrichtungen Nr Titel Selbstverpflichtung Beschreibung Wie die Gemeinde sollten auch die Kirchengemeinden eine Selbstverpflichtung eingehen, die für Rödinghausen formulierten Klimaschutzziele auch in ihrer Kirchengemeinde insbesondere in ihren Gebäuden - zu erreichen. Hierüber sollte eine schriftliche Vereinbarung getroffen werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Kirchengemeinden Klimaschutzmanager Anzahl der entsprechenden Vereinbarungen mittel 2 keine nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude. Nr Titel Beratung / Grüner Hahn Beschreibung Seitens der einzurichtenden Beratung sollte gezielt auf Kirchen und Sozialverbände zugegangen werden, um Einsparmöglichkeiten bei den jeweiligen Gebäuden aufzuzeigen. Hierbei können Fördermöglichkeiten (KfW-Förderung, Klimaschutzinitiative) genutzt werden. Die ev. Kirchengemeinde Rödinghausen sollte sich am Grünen Hahn beteiligen. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Kirchengemeinden Klimaschutzmanager Beteiligung der Kirchengemeinden am Projekt Grüner Hahn mittel 2 keine nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude.

199 e&u energiebüro 149 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Veranstaltungen Beschreibung Es werden gezielt Informationsveranstaltungen für Gemeindemitglieder und Mitglieder von Sozialverbänden durchgeführt. Träger der Veranstaltungen sind die jeweiligen Kirchen bzw. Sozialverbände. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Kirchengemeinden Klimaschutzmanager mindestens 3 Veranstaltungen werden pro Jahr durchgeführt mittel 2 keine nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude.

200 e&u energiebüro 150 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.7 Heizungssanierung Nr Titel Sanierung von Heizungsanlagen Beschreibung Empfohlen wird im Rahmen einer aufsuchenden Energieberatung eine Informationskampagne zum Einbau von Brennwertkesseln durchzuführen. Hierbei sollten insbesondere auch Fördermöglichkeiten dargestellt werden. Zielgruppe Eigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Handwerker, Energieberater Erfolgsindikator 95 % der Kesselsanierungen sind Brennwertkessel Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten keine, da die Maßnahme wirtschaftlich ist CO 2 -Minderung t/a Nr. 7.2 Titel Brennstoffwechsel Beschreibung Im Rahmen der Energieberatung sind die klimapolitischen Vorteile der Umstellung von Heizöl auf Erdgas darzulegen. Zielgruppe Eigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Energieberater, EWB GmbH, Handwerker Erfolgsindikator 200 Ölkessel werden auf Erdgas umgestellt Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten keiner CO 2 -Minderung 190 t/a Nr. 7.3 Titel Umrüstung Nachspeicherheizungen Beschreibung Im Rahmen der Energieberatung wird auf den Sinn der Umrüstung von Nachtspeicherheizungen hingewiesen. Zielgruppe Eigentümer Akteure Energieberatung, EWB GmbH, Handwerker Erfolgsindikator 90 % der Nachtspeicherheizungen werden bis 2025 außer Betrieb genommen. Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten Da die Anzahl der NSpH nicht bekannt ist, können keine Angaben gemacht werden. CO 2 -Minderung Da die Anzahl der NSpH nicht bekannt ist, können keine Angaben gemacht werden.

201 e&u energiebüro 151 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.8 Kraft-Wärme-Kopplung Nr. 8.1 Titel Objekt-BHKW Beschreibung Eigentümer von Wohngebäuden ab 8 Wohneinheiten sollten durch die Energieberater und die EWB GmbH für die Installation von Klein-BHKW geworben werden. Die Handwerkerschaft ist dann mit einzubinden. Zielgruppe Eigentümer von Wohngebäuden ab 8 Wohneinheiten Akteure Energieberater, EWB GmbH Erfolgsindikator Bau von 1 BHKW pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine; die Eigentümer fungieren als Investor CO 2 -Minderung Nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Ziels zur Wärmeerzeugung aus KWK. Nr. 8.2 Titel BHKW in Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Beschreibung Über Chancen von KWK-Anlagen für die Betriebe sollte im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Rödinghauser Wirtschaftsförderung informiert werden. Zielgruppe Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Akteure Wirtschaftsförderung Erfolgsindikator Im Rahmen der Veranstaltungsreihe für Rödinghauser Unternehmen wird über Chancen von KWK-Anlagen informiert Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Ziels zur Wärme- und Stromerzeugung aus KWK. Nr. 8.3 Titel Kraft-Kälte-Kopplung Beschreibung Im Rahmen einer Veranstaltung der Rödinghauser Wirtschaftsförderung wird das Thema Kraft-Kälte-Kopplung thematisiert. Zielgruppe Unternehmen mit einem Kühlbedarf Akteure Wirtschaftsförderung, EWB GmbH Erfolgsindikator Im Rahmen der Veranstaltungsreihe für Rödinghauser Unternehmen wird über die Chancen von KKK-Anlagen informiert Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Ziels zur Wärme- und Stromerzeugung aus KWK bzw. KKK.

202 e&u energiebüro 152 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 15.9 Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung Nr. 9.1 Titel Ausweisung von Windkonzentrationszonen Beschreibung Die Ausweisung von Konzentrationszonen sollte zeitnah erfolgen, um mögliche Einzelentscheidungen zu vermeiden. Die möglichen Anlagen (2 Anlagen mit 3 MW Leistung) sollten als Bürgerwindanlage in Kooperation mit EWB GmbH errichtet werden. Hierdurch wird nicht nur die Akzeptanz vor Ort erhöht. Die durch die Anlage erreichte Wertschöpfung verbleibt in diesem Fall im Kreis Herford. Zielgruppe Landwirte, Bürger Akteure Gemeinde Erfolgsindikator Errichtung von 2 Windkraftanlagen Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten 8,4 Mio. CO 2 -Minderung t/a Nr. 9.2 Titel Solarkampagne für PV-Anlagen Beschreibung Die Gemeinde Rödinghausen führt in Kooperation mit örtlichen Energieberatern und Handwerkern eine Solarkampagne durch. Ziel sollte es sein, 8 % des Strombedarfs durch PV-Anlagen zu decken. Zielgruppe Hausbesitzer, Unternehmen Akteure Klimaschutzmanager, Energieberater, Handwerker Erfolgsindikator Ausbau der PV-Anlagen um 3MW p Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten 5,5 Mio. CO 2 -Minderung t/a

203 e&u energiebüro 153 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung Nr Titel Ausbau solarthermischer Anlagen Beschreibung Im Rahmen der Energieberatung sollten die Gebäudeeigentümer über die Vorteile von solarer Warmwasserbereitung informiert werden. In diesem Rahmen können auch die Zuschussmöglichkeiten bekannt gemacht Zielgruppe werden. Gebäudeeigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Handwerker Erfolgsindikator 250 neu solarthermische Anlagen Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten 1,5 Mio. CO 2 -Minderung 281 t/a Nr Titel Holzpelletkessel Beschreibung Umstellung von Heizungsanlagen insbesondere Ölheizungen auf Holzpelletskessel Zielgruppe Gebäudeeigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Handwerk Erfolgsindikator 150 neue Holzpelletkessel Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten 2,925 Mio. CO 2 -Minderung 1.132,2 t/a

204 e&u energiebüro 154 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Verbreitung von Wärmepumpen Beschreibung Für Wärmepumpen können mehrere Ziele formuliert werden. Neubauten sollten mit Wärmepumpen mit einer Jahresarbeitszahl entsprechend dem EEWärmeG ausgestattet werden. Es ist ein Marktanteil bei Neubauten von 50 % anzustreben. Bei Heizungssanierungen sollten Wärmepumpen eingesetzt werden, wenn entweder eine Flächenheizung vorhanden ist oder der Heizwärmebedarf durch Wärmedämmung deutlich gesenkt wurde. In Gebieten, in denen keine Gasversorgung vorhanden ist, sollte bei einer Kesselsanierung von Ölkesseln eine Wärmepumpe vorgesehen werden, sofern kein Pelletkessel eingesetzt wird. Bis 2025 sollten insgesamt 50 Wärmepumpenanlagen in Rödinghausen errichtet werden. Zielgruppe Gebäudeeigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Energieberater, Handwerker Erfolgsindikator Installation von 50 neuen Wärmepumpenanlagen bis 2025 Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten 0,9 Mio. CO 2 -Minderung 224 t/a Nr Titel Wärmeversorgung des Freibades Beschreibung Die Wärmeversorgung des Freibades wird auf Abwärmenutzung aus der benachbarten Biogasanlage umgestellt. Diese Maßnahme sollte als ausgewählte Klimaschutzmaßnahme im Rahmen der Tätigkeit des Klimaschutzmanagers durchgeführt werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten 70 Mio. CO 2 -Minderung 35,7 t/a Gemeinde, Biogasanlagenbetreiber Klimaschutzmanager, Gemeinde, Biogasanlagenbetreiber Das Freibad wird zukünftig von der Biogasanlage mit Wärme bzw. Biogas versorgt hoch 1

205 e&u energiebüro 155 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Reduzierung des Wärmeverbrauchs im Freibad Beschreibung Es erfolgt eine Untersuchung über die Reduzierung des Wärmeverbrauchs im Freibad. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Gemeinde Klimaschutzmanager, Energieberater, Gemeinde Der Wärmeverbrauch des Freibades wird reduziert hoch 1 keine Nicht bezifferbar; hängt von der Höhe der Einsparung ab.

206 e&u energiebüro 156 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Ordnungspolitische Maßnahmen Nr Titel Hinweise auf gesetzliche Anforderungen Beschreibung Die Überwachung obliegt der unteren Baubehörde. Diese Aufgabe wird für Rödinghausendurch den Kreis Herford erledigt. Allerdings sollte die Gemeinde im Rahmen der Bauberatung im Vorfeld der Bauantragsstellung auf die gesetzlichen Vorschriften hinweisen. Zielgruppe Planer, Baufamilien, Gebäudeeigentümer Akteure Gemeinde (Bauberatung), Klimaschutzmanager, Kreis Herford Erfolgsindikator Erstellung von Infoblättern Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung Nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Neubauten. Nr Titel Kontrolle der Energieausweise Beschreibung Die Kontrolle der Energieausweise ist zwar nicht Aufgabe der Gemeinde. Allerdings sollte die Gemeinde in einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit auf die neuen Regelungen bzgl. Energieausweisen hinweisen. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Eigentümer,Mieter Gemeinde, Kreis Herford Presseartikel zu Energieausweisen mittel 2 gering, da die Kontrolle vom Kreis durchgeführt wird nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Neubauten.

207 e&u energiebüro 157 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Maßnahmenpaket B-Pläne Beschreibung Im Rahmen der Erstellung neuer B-Pläne ist jeweils ein Energiekonzept mit dem Ziel einer möglichst geringen CO 2 -Belastung(CO 2 -Neutralität) zu erstellen. Dabei sollten die Regelungen von Klimaschutzsiedlungen zu Grunde gelegt werden. Beim Verkauf städtischer Grundstücke sollten energetische Standards einschließlich einer Qualitätssicherung festgelegt werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Verwaltung, Politik Gemeinde (Gemeindeplanung) Untersuchung aller B-Pläne ist abgeschlossen mittel 2 gering (Eigenleistung) nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Neubauten.

208 e&u energiebüro 158 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Verkehr Nr Titel Aktualisierung Modal-Split Beschreibung Der aktuelle Modal-Split wird erhoben. Diese Erhebung wird spätestens alle 10 Jahre wiederholt. Zielgruppe Politik, Verwaltung Akteure Gemeindeverwaltung Erfolgsindikator Erfassung des Modal-Split ist abgeschlossen Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr Nr Titel Vermeidung von PKW-Fahrten Beschreibung In Zusammenarbeit mit Multiplikatoren (Schulen, Kirchengemeinden, Sozialverbände) wird eine Aktion durchgeführt, wie Fahrten gemeinsam organisiert werden können. Zielgruppe Eltern, Kirchengemeinden, Sozialverbände Akteure Schulen, Kirchen, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator 2 Aktionen jährlich Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr Nr Titel Walking Bus Beschreibung Die Grundschulen organisieren jeweils einen Walking Bus. Zielgruppe Grundschulen, Eltern, Schüler/innen Akteure Schulen, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator An den Grundschulen wird der Walking Bus organisiert. Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 3 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr

209 e&u energiebüro 159 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen Beschreibung Einmal jährlich wird ein Aktionstag Autofrei zur Schule bzw. Autofrei in Rödinghausen organisiert. Hierzu werden Informationen und Angebote rund um die Fortbewegung ohne Auto gegeben. Zielgruppe Autofahrer Akteure Klimaschutzmanager, Schulen, Gemeinde, Unternehmen, Fahrradhändler Erfolgsindikator Durchführung eines Aktionstages pro Jahr Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Verkehr Nr Titel Werbung für den ÖPNV und das Seniorenmobil Beschreibung Vor allem die Angebote des Taxibusses und des Seniorenmobils sind vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bekannt. Diese Angebote sollten stärker beworben werden. Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure Gemeinde, Busunternehmen Erfolgsindikator Die Fahrgastzahlen beim ÖPNV steigen Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr Nr Titel Überprüfung der Fahrpläne Beschreibung Die Fahrpläne werden weiterhin überprüft und nach Möglichkeit zu Gunsten kürzerer Fahrzeiten geändert. Gegebenenfalls werden weitere Busse eingesetzt, um möglichst kurze Fahrzeiten zu gewährleisten. Zielgruppe SchülerInnen Akteure Gemeinde, Busunternehmen Erfolgsindikator Die Fahrzeiten verkürzen sich. Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 2 Aufwand/Kosten nicht abzuschätzen CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Verkehr

210 e&u energiebüro 160 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Erreichbarkeit der Haltestellen Beschreibung Die Haltestellen sollten auf ihre möglichst fußläufige Erreichbarkeit überprüft werden. Bei Bedarf sollten zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden. Zielgruppe Schülerinnen und Schüler Akteure Gemeinde Erfolgsindikator Die Haltestellen sollten fußläufig erreichbar sein. Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung Nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr Nr Titel SchülerInnen untersuchen Fahrradwege Beschreibung Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule untersuchen Fahrradwege in Rödinghausen und geben die gefundenen Mängel mit Bitte um zeitnahe Beseitigung an die Gemeinde weiter. Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure SchülerInnen, Gemeinde Erfolgsindikator Fahrradwege werden untersucht Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr Nr Titel Verbesserung der Fahrradwege Beschreibung Die Gemeinde untersucht in Abstimmung mit den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule die verbleibenden Fahrradwege in Rödinghausen auf Mängel und beseitigt die gefunden Mängel schnellstmöglich. Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure SchülerInnen, Klimaschutzmanager, Gemeinde, Kreis Herford Erfolgsindikator Mängel an Fahrradwegen werden beseitigt Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten nicht bezifferbar CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr

211 e&u energiebüro 161 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Marketing für das Fahrrad Beschreibung Fahrradfahren muss auch in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger wieder attraktiver werden Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure Klimaschutzmanager, Multiplikatoren, Fahrradhändler Erfolgsindikator Durchführung von mindestens zwei Aktionen pro Jahr zur Förderung des Fahrradverkehrs Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung nicht zuzuordnen; Maßnahme dient Zielerreichung im Sektor Verkehr

212 e&u energiebüro 162 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Klimawandel und Natur Nr Titel Information Betroffener Beschreibung Besonders betroffene Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen, müssen über das Verhalten während Hitzeperioden aufgeklärt werden. Themen sind z. B. das Trinkverhalten, richtiges Lüftungsverhalten oder der Zeitpunkt des Aufenthalts im Freien. Senioreneinrichtungen sollten das Thema Klimatisierung aufgreifen. Zielgruppe Bürger/Innen, Senioreneinrichtungen Akteure Klimaschutzmanager, Sozialverbände, Senioreneinrichtungen Erfolgsindikator Erstellung eines Infoblattes Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 2, Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung keine

213 e&u energiebüro 163 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Öffentlichkeitsarbeit Nr Titel Erstellung eines Infoblattes Wer macht was? Beschreibung Es wird eine Übersicht der im Energiebereich Tätigen in Rödinghausen und der näheren Umgebung erstellt und den Bürgerinnen und Bürgern leicht zugänglich bereitgestellt. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Bürgerinnen und Bürger Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erstellung eines Infoblattes hoch 1 keine nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Neubauten Nr Titel Kostenlose Energieberatung in den Ortsteilen Beschreibung Einmal in der Woche wird eine kostenlose Energieberatung in den Ortsteilen durch örtliche Energieberater angeboten. Die Beratung rotiert wöchentlich, sodass jeder Ortsteil einmal im Monat die Energieberatung anbieten kann. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Bürgerinnen und Bürger Klimaschutzmanager, Gemeinde, Energieberater monatliche Energieberatung in den Ortsteilen hoch 1; Daueraufgabe gering nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude

214 e&u energiebüro 164 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Förderung von Vor-Ort-Beratungen Beschreibung Die Gemeinde fördert jährlich 20 Vor-Ort-Beratungen mit 130 pro Beratung. Den restlichen Betrag von 30 pro Beratung tragen die Eigentümer. Dies stärkt den Wert der Beratung. Zielgruppe Eigentümer Akteure Gemeinde, Energieberater, Klimaschutzmanager, Erfolgsindikator Förderung von 20 Beratungen pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung Nr Titel Muster-Vor-Ort-Beratung Beschreibung Es wird eine Muster-Vor-Ort-Beratung in Rödinghausen durchgeführt und bei Bedarf wiederholt. Zielgruppe Eigentümer Akteure Gemeinde, Energieberater, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Jährlich wird eine Muster-Vor-Ort-Beratung durchgeführt Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung Nr Titel Beratungsaktionen in Quartieren mit älterer Bebauung Beschreibung Die Gemeinde führt in Wohnquartieren mit älterer Bebauung eine Haus-zu Haus-Beratung durch. Zielgruppe Eigentümer Akteure Klimaschutzmanager, Gemeinde, Energieberater Erfolgsindikator Durchführung einer Quartiersberatung pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung

215 e&u energiebüro 165 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Fortführung des Förderprogramms Jung kauft Alt Beschreibung Die Gemeinde fördert weiterhin die Erstellung des Altbaugutachtens. Das Förderprogramm wird Bestandteil des Angebots der Energieberatung in Rödinghausen. Zielgruppe junge Familien Akteure Gemeinde, Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Fortführung des Förderprogramms Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung Nr Titel Vorträge für Endverbraucher Beschreibung In Kooperation mit der VHS werden verschiedene Vorträge angeboten von Themen wie richtig Lüften, über Stromeinsparung, bis hin zu klimafreundlich konsumieren. Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure Klimaschutzmanager, VHS Erfolgsindikator 3 Veranstaltungen pro Jahr Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung Nr Titel Schulung von Betreuern Beschreibung Die Gemeinde führt in Kooperation mit Sozialverbänden Schulungen von Pflegekräften, Betreuern und Sozialarbeitern zum energiesparenden Verhalten durch. Zielgruppe Pflegekräfte, Betreuer, Sozialarbeiter Akteure Gemeinde, Klimaschutzmanager, Energieberater Erfolgsindikator 2 Veranstaltungen pro Jahr Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten k. A. CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung

216 e&u energiebüro 166 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Rödinghauser Klimawette Beschreibung Der Klimaschutzmanager führt in Kooperation mit der VHS eine Aktion Rödinghauser Klimawette durch. Zielgruppe Bürger/Innen Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Einrichtung einer Gruppe zur Rödinghauser Klimawette Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude und Stromeinsparung Nr Titel Fortbildung Bürgerinnen und Bürger Beschreibung In Zusammenarbeit von Klimaschutzmanager und VHS sollte ein entsprechendes Fortbildungsprogramm durchgeführt werden. Bei Interesse können diese Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich als Energiescouts tätig werden und ihr Wissen an ihre Mitbürger weitergeben. Zielgruppe Bürgerinnen und Bürger Akteure Klimaschutzmanager, VHS Erfolgsindikator Durchführung von 3-4 Veranstaltungen pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering; Kosten refinanzieren sich durch Teilnehmergebühren CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Bestandsgebäude Nr Titel Einbindung von Multiplikatoren Beschreibung Aktionen sollten möglichst in Kooperation mit Multiplikatoren durchgeführt werden. Einmal jährlich sollte zu einem Gesprächskreis bzgl. klimarelevanter Themen und Aktionen eingeladen werden. Zielgruppe Verbände, Vereine, Berufsvertretungen Akteure Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen Erfolgsindikator Es werden Multiplikatoren in Aktionen eingebunden. Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1, Daueraufgabe Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

217 e&u energiebüro 167 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Einbindung von Schülerinnen und Schülern in Aktionen Beschreibung Die Schulen werden in die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes einbezogen. Mit Schülern werden regelmäßig Aktionen innerhalb der Gemeinde durchgeführt. Zielgruppe Schülerinnen und Schüler Akteure Klimaschutzmanager, Gemeinde Erfolgsindikator Durchführung einer Aktion pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten keine CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Energieeinsparung Nr Titel Einbindung von Notaren, Steuerberatern und Banken Beschreibung Die örtlichen Banken führen in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager Fortbildungen für ihre Kundenberater durch in Bezug auf Gebäudesanierung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Zielgruppe Notare, Steuerberater, Banken Akteure Klimaschutzmanager Erfolgsindikator Durchführung einer Aktion pro Jahr Priorität hoch Zeitraum der Durchführung 1 Aufwand/Kosten gering; Kosten refinanzieren sich durch Teilnehmergebühren CO 2 -Minderung nicht einzeln benennbar; Maßnahme dient der Erreichung des Minderungsziels für Energieeinsparung Nr Titel Pressearbeit Beschreibung Der Klimaschutzmanager betreibt eine aktive Pressearbeit. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung lokale Medien Klimaschutzmanager mindestens einmal monatlich erscheinen Veröffentlichungen hoch 1; Daueraufgabe gering keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

218 e&u energiebüro 168 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Nr Titel Ansprache Jugendlicher Beschreibung Aktionen sollen möglichst in Kooperation mit Multiplikatoren durchgeführt werden. Zielgruppe Akteure Erfolgsindikator Priorität Zeitraum der Durchführung Aufwand/Kosten CO 2 -Minderung Jugendliche Klimaschutzmanager, Arbeitskreis PrimaKlimaRödinghausen zwei Aktionen pro Jahr mittel 1; Daueraufgabe gering keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes Nr Titel Energiesparaktionen in Unternehmen Beschreibung Unternehmen werden auf Aktionen zum energiesparenden Nutzerverhalten angesprochen. Der Klimaschutzmanager organisiert die Fortbildung von Energiescouts bzw. stellt entsprechende Kontakte zwischen Unternehmen und Schulen Zielgruppe her. Mitarbeiter der örtliche Unternehmen Akteure Klimaschutzmanager, Unternehmen Erfolgsindikator jährliche Fortbildung von Energiescouts; jedes Jahr nehmen 2Unternehmen an der Kooperation mit einer Schule teil. Priorität mittel Zeitraum der Durchführung 1; Daueraufgabe Aufwand/Kosten gering CO 2 -Minderung keine; Maßnahme dient der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

219 e&u energiebüro 169 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 16 Anhang Beteiligungsorientierte Erstellung Presse Richtlinien zur energetischen Qualität bei Sanierung Bisherige Aktivitäten zum Klimaschutz in Steinhagen Glossar Abkürzungsverzeichnis Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis

220 e&u energiebüro 170 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 16.1 Beteiligungsorientierte Erstellung Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes erfolgte beteiligungsorientiert. Folgende Arbeitskreis- bzw. Arbeitsgruppensitzungen fanden statt: Workshop Termine Bauen &Sanieren 13.3.und KWK und EE Gewerbe begleitender AK und Schüler-Aktion Verkehr (Gesamtschule) 6.3. und Darüber hinaus wurden mit 13 Institutionen Einzelinterviews geführt. In die Arbeitskreise und Facharbeitsgruppen waren neben Ratsfraktionen und Fachverwaltung, Umweltverbände, Energieversorger und in den Sektoren arbeitende Fachunternehmen vertreten. Im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wurden auch die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 über die Hintergründe des Klimaschutzkonzeptes informiert. Hier haben sich 15 Schülerinnen und Schüler zusammengefunden und haben Radwege und das Mobilitätsverhalten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler untersucht. Die Ergebnisse sind in das Klimaschutzkonzept eingeflossen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse an diesem Projekt weiter zu arbeiten. Die Behandlung des Klimaschutzkonzeptes in Ausschüssen und im Rat erfolgt im Herbst 2014.

221 e&u energiebüro 171 Klimaschutzkonzept Rödinghausen 16.2 Presse Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes wurde durch eine Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Einige ausgewählte Presseartikel sind nachfolgend abgedruckt. Abbildung 23: NW vom Abbildung 24: NW vom Abbildung 25: BZ vom

222 e&u energiebüro 172 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Abbildung 26: BZ vom Abbildung 27: NW vom

223 e&u energiebüro 173 Klimaschutzkonzept Rödinghausen Abbildung 28: BZ vom

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