Das Dorf liegt auf 4000 Metern in den Wolken und ist sehr ruhig
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- Swen Maier
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1 Das Dorf liegt auf 4000 Metern in den Wolken und ist sehr ruhig Die Lagune des Vulkans, direkt neben dem Dorf
2 Ich wohne bei seinem 21-jährigen Sohn und dessen 19-jähriger Frau, die ihr erstes Kind erwarten. Wenn auch nicht ganz dicht durch Holzbretter vom Erdgeschoss abgetrennt, habe ich ein eigenes Zimmer im ersten Stock. Ich habe sogar ein richtiges Bett. Ansonsten ist die Behausung freundlich gesagt sehr einfach. Es gibt kein fließend Wasser, kein Bad und nur ein klein bisschen Strom (nicht immer). Ich verbringe den Tag mit zwei zehnjährigen Mädchen der Familie, die mir alles zeigen was es zu sehen gibt. Die Lagune im Krater des Vulkans ist beeindruckend. Die Menschen im Dorf stammen von den Ureinwohnern Ecuadors ab und man sieht, dass sie unter sich bleiben. Sie sprechen auch untereinander ausschließlich die indigene Sprache Quechua; viele können nicht einmal Spanisch, was mich etwas erschreckt. Weil zwar Touristen in den Ort kommen, sonst aber nicht viel Kontakt zum Rest der Welt besteht, behandeln mich manche Bewohner als käme ich von einem anderen Planeten. Am Abend bekomme ich wieder Kopfschmerzen von der Höhe und die Nacht wird mit etwa drei Grad kalt, denn es gibt weder Heizung noch Feuer im Haus. Ich lerne mehr und mehr Leute kennen; in meinem Haus halten sich auch immer tagsüber und zum Essen die Großeltern der jungen Frau auf, bei der ich wohne. Der Großvater spricht ganz wenig Spanisch, die Großmutter gar nicht. Wir müssen auf anderen Wegen kommunizieren lernen. Die beiden freuen sich aber, dass ich da bin und sagen mir das auch bzw. lassen es mir übersetzen. Ich wohne nur bei dem jungen Ehepaar, weil sein Vater es so bestimmt hat und sie das Geld brauchen können, dass ich ihnen zahle. Sie sind zwar freundlich, versuchen aber nicht wirklich sich mit mir auseinanderzusetzen. Alle finden mich aber sehr interessant und amüsant.
3 Meine Gastfamilie beim Essen in unserem Wohn- Aufenthalts- und Essraum
4 Bald werde ich in einheimische Tracht gekleidet, denn eine Frau trägt hier nicht Hose, Turnschuhe und Pullover. Das bereitet uns allen großen Spaß und ich fühle mich etwas besser angenommen. Im Dorf gibt es viele freilaufende Hunde, die mich am Anfang anbellen, bedrohen und sogar anspringen. Das ist für mich sehr ungewohnt, macht mir Angst und ich traue mich bei Dunkelheit nicht aus dem Haus. Nach ein paar Tagen kennen mich jedoch alle Hunde und wollen mich wenigstens nicht mehr fressen sondern nur noch spielen. Ansonsten gibt es freie Schafe, Alpakas, Lamas, Schweine und Hühner. Jede Familie hat Meerschweinchen, die gegessen werden. Wenn ein Schaf geschlachtet wird, hängt es solange in der Küche von der Decke, bis es aufgegessen ist. Für mich als Vegetarierin gibt es meistens Ei mit Semmel, Nudeln oder Reis oder Haferschleimsuppe mit Kartoffeln, Poppkorn und Nudeln. Nun zur Arbeit in der Schule. Arbeit in der Schule San Javier de Niño Rumi Die Schule San Javier de Niño Rumi ist eine staatliche Volksschule und wird mit Material und Essen von visozial versorgt. Es gibt zwei Lehrerinnen und 63 Schüler. Eine Lehrkraft fehlt und das Ministerium findet nach Auskunft der Direktorin niemanden, der dort unterrichten will. Kurzerhand werden mir daher Klassenzimmer und 25 Schüler der 6. Und 7. Klassenstufe zugewiesen. Nur 15 Minuten nach meiner Ankunft stehe ich also mit spanischen Schulbüchern der Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften sowie Sprache und Literatur vor meiner Klasse.
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