Milbeknock. Abgabe: frei
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- Gert Siegel
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1 Milbeknock Akarizid zur Bekämpfung der Obstbaumspinnmilbe im Apfelbau, sowie von Spinnmilben und Larven der Minierfliegen im Zierpflanzenbau Emulsionskonzentrat Gefahrensymbol: Xn, Gesundheitsschädlich N, Umweltgefährlich Abgabe: frei Pfl-Reg.Nr.: 2875 Wirkstoff und Wirkstoffgehalt: 9,3 g/l Milbemectin Liefereinheit und Gebindeform: 10 x 1 Liter Kennzeichnung: R-Sätze: 37, 50/53, 65, 67 S-Sätze: 2, 13, 20/21, 29/35, 37, 46 Abstandsauflagen: siehe nachfolgende Produktbeschreibung Zugelassene Anwendungsbestimmungen: Gegen Minierfliegen (Liriomyza trifolii, L. huidobrensis, L. bryonia) an Zierpflanzen unter Glas... 0,1% Gegen Spinnmilben (Tetranychus spp.) an Zierpflanzen unter Glas...0,05% Gegen Obstbaumspinnmilbe (Rote Spinne) (Panonychus ulmi) an Apfel...0,125% (1,25 l/ha) Wartefrist:... Apfel 14 Tage Gebrauchsanweisung: Wirkungsweise: Milbeknock ist ein Akarizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Es besitzt ein breites Wirkungsspektrum gegen Spinnmilben mit sehr rascher Anfangs- und langer Dauerwirkung. Milbeknock wird durch direkten Kontakt und beim Saugen aufgenommen und wirkt gegen mobile Larvenstadien. Weiters reduziert es auf subletalem Niveau die Eiablagekapazität. Die Larven werden nach Kontakt mit dem Wirkstoff sofort bewegungsunfähig, reduzieren die Saugtätigkeit und sterben nach einigen Tagen ab. Eine Kreuzresistenz zu Mitochondrien-Elektronentransport-Hemmern (METI) ist nicht gegeben. Milbeknock wird optimalerweise frühzeitig (= bei Auftreten erster mobiler Stadien) eingesetzt. Damit wird nicht nur ein rascher Knockdown-Effekt erreicht. Der Wirkstoff von Milbeknock wird in die jungen und aktiven Blättern eingelagert, translaminar verteilt und so vor einem frühzeitigen Abbau wirksam geschützt. Dadurch wird eine sehr lange Dauerwirkung von mehreren Wochen erreicht. Zu späteren Zeitpunkten wird die Wirkstoffaufnahme über das Blatt durch ausgeprägte Wachsschicht, die weiterentwickelte Kutikula und Blatthaare erschwert. 212 Milbeknock
2 Bei bereits sehr hohem Besatz an Spinnmilben verbunden mit bereits erfolgter Schädigung der Blätter kann die Wirkungsdauer durch eine nur mehr teilweise Einlagerung des Wirkstoffes herabgesetzt werden. In allen Fällen ist auf eine gute und allseitige Benetzung zu achten. Anwendung in Zierpflanzen unter Glas: Kultur von Schnittblumen unter Glas zur Bekämpfung von Spinnmilben (Tetranychus ssp.) Spritzung der Pflanzen wenn ein Befall durch Spinnmilben auftritt. Konzentration: 0,05 % in l Wasser (Berechnungsbasis) spritzen (50 ml auf 100 l Wasser). Maximale Anzahl der Anwendungen: 5 Zeitlicher Abstand in Tagen: 7 Kultur von Schnittblumen unter Glas zur Bekämpfung der Larven von Minierfliegen (Liriomyca trifolii, L. huidobrensis, L. bryonia). Behandlung der Pflanzen sobald die ersten Miniergänge zu sehen sind. Die Behandlung wenn nötig nach 7 Tagen wiederholen. Maximal 3 Blöcke mit je 3 Behandlungen per Block spritzen. Zwischen den Blöcken mindestens 28 Tage Abstand halten. Konzentration: 0,1 % in l Wasser (Berechnungsbasis) spritzen (100 ml auf 100 l Wasser). Sonstige Hinweise im Zierpflanzenbau: Das Produkt ist schädlich für Bienen und Hummeln. Blühende Pflanzen dürfen nicht behandelt werden, wenn diese durch Bienen und Hummeln beflogen werden außer die Glashäuser sind durch Gaze vor den Lüftungen für Bienen und Hummeln nicht zugänglich. Schädlich für Nicht-Ziel-Arthropoden. Unnötigen Kontakt mit dem Produkt vermeiden. Anwendung im Obstbau Apfel: Bei Auftreten mobiler Stadien 0,125% (1,25 l/ha) in 1000 l/ha Wasser (Berechnungsbasis) spritzen oder sprühen. Maximal 1 Anwendung pro Saison. In Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der Kulturpflanze und vom Auftreten mobiler Spinnmilbenstadien werden folgende Aufwandmengen festgelegt: BBCH-Entwicklungsstadium Aufwandmenge bis Stadium 72 geringer Befall (1 2 Milben pro Blatt) 1 l/ha bis Stadium 72 mittlerer Befall (2 4 Milben pro Blatt) 1,25 l/ha ab Stadium 72 geringer bis mittlerer Befall 1,25 l/ha ab Stadium 72 hoher Befall (über 4 5 Milben pro Blatt) 1,5 l/ha Spezielle Anwendungshinweise für die Anwendung im Apfelbau: Der optimale Einsatzzeitpunkt von Milbeknock ist in den ersten Wochen nach der Blüte bis halbe Fruchtgröße sobald die Mehrzahl der Spinnmilben aus den Wintereiern geschlüpft ist. Bei späterem Einsatz (und hohem Milbenbesatz) ist die höchste registrierte Aufwandmenge (1,5 l/ha) zu verwenden. Milbeknock 213
3 Achtung: Nicht zum Feinsprühen geeignet. Mindestwasseraufwandmenge 600 l/ha. Gute Nebenwirkungen wurden auch bei der Mehligen Apfelblattlaus und bereits vorhandenen Apfelrostmilben beobachtet. Begünstigende Faktoren zur Ausschöpfung des gesamten Leistungspotenzials sind: - Zeitgerechter (früher) Einsatz - Gute Benetzung u. ausreichendes Sprühvolumen (keine Vorteile bei ULV) - Applikation besser in den Morgenstunden als abends Mischbarkeit: Milbeknock ist mit gängigen Fungiziden (wie z.b. Discus, Dithane NeoTec, Topas) mischbar. Eine gemeinsame Ausbringung mit Blattdüngern und/oder Insektiziden oder mit anderen, hier nicht genannten Präparaten, wird nicht empfohlen, da nicht alle in Betracht kommenden Kombinationen abgetestet werden können. Verträglichkeit: Wenn noch keine Erfahrung mit dem Produkt besteht, so soll insbesondere bei Anwendung in Zierpflanzen eine Probespritzung zur Feststellung der Pflanzenverträglichkeit durchgeführt werden. Die vorliegende Gebrauchsanweisung und die Angaben über das Produkt wurden aufgrund eingehender Untersuchungen erstellt. Da viele Faktoren sowie Lagerung, Transport, Art der Kultur, Form der Behandlung und die Anwendungskonzentration die Wirkung und die Pflanzenverträglichkeit des Produktes beeinflussen können, kann hiefür keine Haftung übernommen werden. Im Apfelanbau darf die Wasseraufwandmenge 600 l/ha nicht unterschreiten. Bei niedrigeren Wasseraufwandmengen kann es bei manchen Apfelsorten (z.b. Golden Delicious, Gala) zu Blattverbrennungen kommen. Daher wird im Apfelanbau generell eine Brühenmenge von 600 bis 1000 l/ha empfohlen. Vorläufig kein Einsatz in den Sorten Golden Delicious, Gala und Braeburn! Hinweise zur Umweltgefährdung und umweltrelevante Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise auf besondere Gefahren und Sicherheitsratschläge zum Schutz der Gesundheit Vorsicht! Pflanzenschutzmittel! Schädlich für Nützlinge. Sehr giftig für Regenwürmer. Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren. Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen. Mittel und /oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen (Ausbringgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen / indirekte Einträge über Hofund Straßenabläufe verhindern.) Originalverpackungen oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden. Für die 3. Indikation (Obstbau): Mittel nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern anwenden. In jedem Fall ist folgender Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten: 214 Milbeknock
4 Obstbau: Spritzen oder Sprühen: 30/20/20/10 30 m Regelabstand 20 m (Abdriftminderungsklasse 50%) 20 m (Abdriftminderungsklasse 75%) 10 m (Abdriftminderungsklasse 90%) Bei Vorliegen der in der Liste der abtriftmindernden Pflanzenschutzgeräte bzw. -geräteteile (Erlass des BMLFUW vom , GZ /13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung) genannten Voraussetzungen ist die Anwendung des jeweiligen, der Abtriftminderungsklasse entsprechenden reduzierten Mindestabstandes zu Oberflächengewässern zulässig. Wird die Aufwandmenge im Geltungsbereich des Regelabstandes um 50% oder mehr reduziert, kann der vorgeschriebene Mindestabstand der nächst höheren Abtriftminderungsklasse Anwendung finden. Der vorgeschriebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern (Bezugsgröße ist der Regelabstand bzw. der Mindestabstand der jeweils anzuwendenden Abtriftminderungsklasse) kann um 25% reduziert werden, wenn das Gewässer zum Zeitpunkt der Anwendung über die gesamte Breite deutlich als fließend erkennbar ist. Der vorgeschriebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern (Bezugsgröße ist der Regelabstand bzw. der Mindestabstand der jeweils anzuwendenden Abtriftminderungsklasse) kann um 25% reduziert werden, wenn sich vor dem Gewässer im Bereich der Applikationsfläche eine durchgehend dicht belaubte Randvegetation befindet. Diese hat eine Mindestbreite von 1 m und überragt die zu behandelnde Raumkultur (oder bei Flächenkulturen die Höhe der Spritzdüsen) mindestens um 1 m. Keine Anwendung auf Flächen, von denen die Gefahr einer Abschwemmung, insbesondere durch Regen oder Bewässerung gegeben ist. Sonstige Auflagen und Hinweise: Für die 1. und 2. Indikation (im Zierpflanzenbau): Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und die Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen. Insgesamt nicht mehr als 9 Anwendungen pro Kultur und Saison (Kulturperiode). Für die 3. Indikation (Obstbau-Apfel): Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Milbemectin oder anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der makrozyklischen Lactone (z.b. Abamectin/Avermectin) maximal zweimal pro Saison und Kultur anwenden. Lagerung / Handhabung: Nur im Originalbehälter aufbewahren. Kühl und trocken lagern. Produkt nicht in der Nähe von Lebensmitteln, Getränken, Tierfutter und für Kinder unzugänglich aufbewahren. Milbeknock 215
5 Hersteller: Mitsui Chemicals Agro Inc.; 152, HigashiShimbashi, Minatoku, Tokyo , Japan Zulassungsinhaber und fu r die Endkennzeichnung verantwortlich: St. Peter Hauptstraße 117, A-8042 Graz Telefon: Milbeknock
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