Mercator II. von Daniel Wilkens. - neues Sitzen für Duisburg

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Jakob Gerber
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1 Mercator II von Daniel Wilkens - neues Sitzen für Duisburg

So ist das Konzept Mercator II entstanden. Es umfasst den Stuhl, die Bank und eine künstlerische Komponente.

2 Das Konzept Mercator II - neues Sitzen für Duisburg Im Zuge der Neugestaltung des Portsmouthplatzes vor dem Duisburger Hauptbahnhof sollte eine lange Bank und die Neuauflage des Mercatorstuhls gestaltet werden. So ist das Konzept Mercator II entstanden. Es umfasst den Stuhl, die Bank und eine künstlerische Komponente. Dabei wurde besonderen Wert auf ein harmonisches Zusammenspiel der drei Komponenten gelegt. Daniel Wilkens Industrial Design Folkwang Universität der Künste daniel.wilkens@folkwang-uni.de 2 3

Zwei Stahlbänder bilden jeweils ein Vorderbein, das Gerüst von Sitzfläche und Rückenlehne und ein Hinterbein. Hinter der Rückenlehne treffen die beiden Bänder aufeinander und bilden ein X.

3 Der neue Mercatorstuhl Der Entwurf des neuen Mercatorstuhls interpretiert den Duisburger Mercatorstuhl neu. Wie sein Vorgänger ist er aus Stahl und Holz gefertigt und auch formal bleibt die bekannte und identitätsstiftende Grundform erhalten. Der neue Entwurf wirkt jedoch moderner und dynamischer. Zwei Stahlbänder bilden jeweils ein Vorderbein, das Gerüst von Sitzfläche und Rückenlehne und ein Hinterbein. Hinter der Rückenlehne treffen die beiden Bänder aufeinander und bilden ein X. Jeweils ein weiteres Stahlband bildet die rechte und die linke Armlehne. Die Holzlattung ist quer zur Sitzrichtung angebracht, was optisch in Einklang mit der Lattung der langen Bank steht. Die breite Sitzfläche erlaubt auch das Sitzen von zwei Personen auf einem Stuhl. Durch sein mittelschweres Gewicht ist der Stuhl bedingt mobil. Er kann auf dem Platz bewegt werden, ist aber zu schwer, um ihn in den heimischen Garten zu tragen. Jeder Stuhl erhält einen GPS-Sender und einen eigenen Farbcode, der Teil eines künstlerisch-interaktiven Konzeptes ist. 4 5

4 Der neue Mercatorstuhl 6 7

Die lange Bank Die lange Bank begrenzt den Portsmouth-Platz an der Ost-Kante. Ihr 43 cm hoher Sockel besteht aus Beton, der dunkelgrau eingefärbt ist.

5 Die lange Bank Die lange Bank begrenzt den Portsmouth-Platz an der Ost-Kante. Ihr 43 cm hoher Sockel besteht aus Beton, der dunkelgrau eingefärbt ist. Die Sitzfläche bilden quer zur Bank angeordnete, 10 cm breite und 5 cm hohe Holzbohlen. Die Breite der Bank variiert entsprechend ihrer an den Mercatorstuhl angelehnten Form. Die Grundfläche der Bank bilden beschnittene, langgezogene Dreiecke. Zusätzlich ist ein Rückenlehnen- Element vorgesehen, das aus zwei Stahlbändern und einer Holzlattung besteht. Das etwa 60 cm breite Element lässt sich quer oder längs zur Bank montieren. Formal ist es an die Rückenlehne des Mercatorstuhls angelehnt. Durch die individuelle Montierbarkeit können verschiedene Sitz-Situationen auf der Bank geschaffen werden. Die Lehnen können zum Beispiel so angebracht werden, dass sich zwei Sitzende gegenseitig anschauen können. Mal kann das Element näher an die Bankkante, mal weiter in die Mitte gesetzt werden, um ein Sitzen oder Liegen zu ermöglichen. Die Bank ist an drei Stellen zur Querung unterbrochen. Diese Querungen orientieren sich an den Eingängen des nördlichen Bahnhofsgebäudes. Zur Platzseite wird die Bank von unten mit einem Leuchtband beleuchtet. Durch die Auskragung des Betonsockels an dieser Seite wird das Licht von der Betonoberfläche diffus reflektiert und blendet die Sitzenden nicht. 8 9

Künstlerische Bespielung Das Konzept Mercator II umfasst neben dem Mercatorstuhl und der langen Bank eine künstlerisch-interaktive Komponente.

6 Künstlerische Bespielung Das Konzept Mercator II umfasst neben dem Mercatorstuhl und der langen Bank eine künstlerisch-interaktive Komponente. Zur Ortung besitzt der Mercatorstuhl einen eingebauten GPS-Sender, der in eine Ausfräsung unter der zweituntersten Latte des Dreiecks auf der Rückseite eingelassen ist. Dies bietet nicht nur Schutz vor Langfingern, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, die aktuelle Position des Stuhls auf dem Portsmouth- Platz festzuhalten. Das Konzept sieht vor, diese Positionsdaten für eine grafische Umsetzung zu nutzen, die der Bürger unmittelbar beeinflusst, indem er die Stühle auf dem Platz bewegt. Indem er also die Rolle des Gestalters einnimmt, entsteht eine lebendige Grafik, die sich quasi live verändert. Angezeigt wird diese Grafik auf einer Anzeigetafel, die in der Nähe der langen Bank verortet ist. Wenn möglich, soll die Anzeige mit der Energie, die die auf der Oberseite befindlichen Solarpanele erzeugen, gespeist werden

In der Grafik wird jeder Stuhl durch ein Dreieck in dieser entsprechenden Farbe repräsentiert. Den Hintergrund der Grafik bildet der Grundgriss des Portsmouth-Platzes.

7 Die Grafik Die Grafik dient weniger der Vermittlung von Information, sondern stellt vielmehr eine künstlerische Installation dar. Deshalb wird bewusst auf die Darstellung von Fakten wie Zeitdaten oder ähnlichem verzichtet. Jeder Mercatorstuhl ist auf den Holzlatten des hinteren Dreiecks farblich individuell gekennzeichnet. In der Grafik wird jeder Stuhl durch ein Dreieck in dieser entsprechenden Farbe repräsentiert. Den Hintergrund der Grafik bildet der Grundgriss des Portsmouth-Platzes. Die Bühne, die lange Bank sowie die Bäume sind als leicht eingefärbte Flächen zu erkennen. Darauf erscheint nun der XY-Position entsprechend das Dreieck jeden Stuhls. Zur vollen Stunde wird das Standort-Dreieck der Stühle aktualisiert. Von jedem Stuhl werden die Positionen der letzten zwölf Stunden angezeigt. So entsteht je nach Tageszeit - nachts gibt es weniger Bewegung als tagsüber - eine individuelle Grafik. Neben der Live-Anzeige am Platz wäre auch eine Online-Variante denkbar. Ein stündlich neu generierter QR-Code, der ebenfalls auf der Anzeigetafel platziert ist, ermöglicht dem Duisburg-Besucher den Download der aktuellen Grafik

8 Übersicht Grafik Anzeigetafel QR-Code Rückenlehne Mercatorstuhl GPS-Sender Farb-Code Leuchtband Die lange Bank 14 15

9 Der Mercatorstuhl im Kontext Der Mercatorstuhl auf dem Portsmouthplatz 16 Auch im weiteren Stadtgebiet kann der Mercatorstuhl aufgestellt werden 17

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