«Modularisierung als curriculares Ordnungsprinzip»!
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- Anke Sommer
- vor 5 Jahren
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1 «Modularisierung als curriculares Ordnungsprinzip»! Dr. Peter Tremp Universität Zürich, Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik Hamburg, 15. April 2010 Modul Zedler-Enzyklopädie (18. Jahrhundert)! «Modul wird in der Bau-Kunst das Maass genennet, wornach man alle Glieder und Theile der Ordnungen und ihre Weiten von einander auszumessen pfleget.»! (Le Corbusier: Der Modulor)!
2 Überblick! 1. Was meint Modularisierung?!! Was ist ein Modul!! Attraktivität der Modularisierung! 2. Studienganggestaltung!! Inhaltliche Struktur: Beispiel Studienbereiche!! Zeitliche Struktur: Beispiel Studieneingangsphase!! Modularisierung und Studienberatung! 3. Die innere Struktur von Modulen!! Lernziele, Lehrangebote, Studienaktivitäten, Leistungsnachweise!! Einige (fiktive) Beispiele!! Evaluation von Modulen! 4. Modularisierung und Leistungsnachweise! Modularisierung!! Prinzip der Strukturierung und Sequenzierung des Studienangebots!! Suche nach der optimalen inneren Ordnung der Lerngegenstände rückt in den Hintergrund!! Übergabe von Gestaltungsmöglichkeiten (und auch: Verantwortung) an die Lernenden!! Unterteilung in Einheiten mit doppelter Bedeutung!! Abgeschlossende Lerneinheiten!! Funktion für ein grösseres Ganzes und andere Kontexte!
3 Modularisierung vs. Lehrgang! Attraktivität!! Lernprozessorientierung!! Welche Lernprozesse sollen ermöglicht, welche Lernergebnisse erreicht werden?!! Welche Angebote unterstützen diese Lernprozesse?!! Zumutung Lern- und Bildungsautonomie, flexible Bildungsgänge!! Wahlmöglichkeiten für Lernerinnen und Lerner!! Unterschiedliche Einstiegs-, Um- und Ausstiegsmöglichkeiten" (auch: Integration von Studienleistungen andernorts)!! Flexibilität für Bildungsanbieter!! Transparenz und Informiertheit als notwendige Voraussetzung des Gelingens!
4 Typen der Modularisierung!! Angebotsorientiert!! Kaum Wahlmöglichkeiten für die Lernerinnen und Lerner, Abfolge weitgehend durch die Bildungseinrichtung festgelegt!! Häufig in grundständigen Studiengängen!! Attraktivität und Vorteile der Modularisierung!! Nachfrageorientiert!! Weitgehende Entscheidungen über Auswahl und Abfolge liegen bei den Lernerinnen und Lernern!! Häufig in der (beruflichen) Weiterbildung!! Wie kommt «ein Ganzes» zustande, wie entsteht Kohärenz?! Studienbereiche Beispiel PH Aargau Nordwestschweiz! Studiengang Studienbereich 1 Studienbereich x Modul 1 Modul x V1 Veranstaltungen/Qualifikationsaufgaben Vx! Fünf Studienbereiche" Bildung und Schule // Fachdidaktik und Fachstudien // Lernort Schule // General Studies und Social Skills // Projekte!
5 Modularisierung Zeitliche Ordnung, Reihung! x x (x) (x) x Modularisierung Beispiel Studieneingangsphase!
6 Modularisierung Beispiel Studieneingangsphase!! Wie beginnt ein erfolgreiches Studium?!! Passung zwischen individuellen Voraussetzungen und institutionellen Erwartungen! Beobachtungen Curricula-Studie 2008!! Eigenständige Studienphase!! Unterschiedliche Begriffe (Assessment-Stufe, Basis-Jahr, Propädeutische Phase, Einführungsstudium, Erster Teil,...), verschiedene Funktionen!! Vermittlung von «Grundlagenwissen» im Zentrum!! Kaum Einführung in Lernumwelt «Hochschule»!! Lehrgangsprinzip überformt Modularisierungsprinzip! Studienberatung als notwendige Begleitung!! Grundsätzlich: Vermehrte Verantwortung für den eigenen Lernprozess, notwendige (Meta-) Lernkompetenzen als Voraussetzung!! Transparenz und Informiertheit als notwendige Voraussetzung!! Absprachen!! Informationsmaterialien!! Studienberatung als Lernprozessbegleitung!! Rückmeldungen zum individuellen Leistungsstand als Hinweise zur Optimierung des Lernprozesses!
7 Innere Struktur von Modulen! Alignement: " Lernziele Lehrangebote Studienaktivitäten Leistungsnachweise! Enge Verknüpfung von einzelnen Präsenzveranstaltungen und Selbststudienarbeiten Selbststudium begleitend-unabhängig von Präsenzveranstaltungen Selbststudium eng verknüpft und unabhängig begleitend Lediglich Selbststudium Einen modularisierten Studiengang planen!! Zu welchen Kompetenzen führt des Studium?!! Unterteilung in Module?!! Welche (Teil-) Kompetenzen trägt ein Modul bei?! " Inhaltliche Bereiche! " Niveau / Komplexitätsstufe!! Welche Angebote und didaktischen Settings führen zu diesen Kompetenzen!! Wie kann der erfolgreiche Erwerb dieser Kompetenzen überprüft werden?!
8 Selbststudium! Studiengang «Hochschuldidaktik»!! Zielsetzung Bachelor (vgl. Dublin-Deskriptoren)!! Konkretisierung für Fachstudium «Hochschuldidaktik»!! Einteilung in Module: Kompetenzen!! Modul «Institution Universität»!! Modul «Bildungsraum Europa»!! Modul «Studierende und studentisches Lernen»!! Modul «Lernziele und Leistungsnachweise»!! Modul «...»! Studiengang Hochschuldidaktik " Modul «Institution Universität»! Lernziele! Die Studierenden...!... können zentrale Steuerungs-, Organisations- und Funktionsprinzipien der Universität bestimmten und ihre Entstehungsgeschichte erklären,!... können die Universität mit anderen Stufen des Bildungssystems vergleichen und die Besonderheiten erläutern,!... sind in der Lage, die strukturellen Merkmale des universitären Lernens zu beschreiben und können Konsequenzen für die Lehre ableiten.! Lehrangebote / Präsenzveranstaltungen! Vorlesung «Geschichte und! Theorie der Universität»! Übung «Lektüre ausgewählter Texte»! Lerngelegenheiten / Lernaktivitäten! Vor- und Nachbereitung Übung! *Mit Möglichkeit der Selbstüberprüfung! ** Vorgegebene Liste von Begriffen / inhaltliche Vorgaben (u.a. expliziter Bezug auf UZH) / Präsentation auf Seminarplattform! Leistungsnachweise! Lexikonbeitrag! Bewertung: Angenommen / nicht angenommen! Rückmeldung: Öffentlicher Kommentar auf Seminarplattform!
9 Lehrangebote / Präsenzveranstaltungen! Selbststudium! Studiengang Hochschuldidaktik " Modul «Studierende und studentisches Lernen»! Lernziele! Die Studierenden...!... können zentrale Merkmale der Gruppe Studierende identifizieren und mit denjenigen anderer Personengruppen vergleichen,!... sind in der Lage, theoretische Konzepte zu Studienmotivation und Studienwahl zu erläutern,!... können geschlechtsspezifische Unterschiede betreffend studentisches Lernen analysieren und didaktische Überlegungen ableiten.! Lehrangebote / Präsenzveranstaltungen! Forschungswerkstatt! «Studierende an der UZH»! Vorlesung «Wie lernen Studierende»! Lerngelegenheiten / Lernaktivitäten! Eigenes Forschungsprojekt*! *Vogaben beschreiben das Rahmenthema und klären inhaltliche Bereich eund Anforderungsniveau! Schriftliche Arbeit (Forschungsprojekt)! Bewertung: Angenommen / nicht angenommen! Rückmeldung: Mündliche Rückmeldung (Beratung und Begleitung in Forschungswerkstatt)! Studiengang Hochschuldidaktik " Modul «Bildungsraum Europa»! Lernziele! Die Studierenden...!... können einige ausgewählte Universitäten im europäischen Raum beschreiben und diese anhand zentraler Vergleichsdimensionen analysieren,!... sind in der Lage, zentrale europäische Abkommen betreffend Universitätsstudium zusammenzufassen.! Lerngelegenheiten / Lernaktivitäten! Selbststudium! Individuell organisierte! Studienreise*! mit Dokumentation**! * Vorgaben und unterstützende Informationen gegeben! **Inhaltliche Bereiche und Struktur der Dokumentation vorgegeben; Dokumentation wird in Bibliothek aufgenommen! Leistungsnachweise! Leistungsnachweise! Dokumentation! Bewertung: Angenommen / nicht angenommen! Rückmeldung:Schriftlicher Bericht!
10 Studiengang Hochschuldidaktik " Modul «Lernziele und Leistungsnachweise»! Lernziele! Die Studierenden...!... können die Tatsache schulischer Prüfungen aus unterschiedlichen theoretischen Disziplinen (Bildungssoziologie, Lernpsychologie etc.) erläutern,!... können Lernziele auf verschiedenen Komplexitätsstufen verfassen resp. daraufhin analysieren und entsprechende Prüfungssettings entwerfen,!... sind in der Lage, zentrale Forschungsresultate zu referieren und in ihrer Bedeutung für die eigene Praxis zu interpretieren.! Lehrangebote / Präsenzveranstaltungen! Vorlesung «Leistungsnachweise und! Prüfungen an der Universität:! Einführung in ausgewählte Fragen»! Lektüre Lehrbuch! Vorlesung «Den Leistungsstand! von Studierenden diagnostizieren:! Modelle und Instrumente»! Lerngelegenheiten / Lernaktivitäten! Selbststudium! Lektüre und Seminarbeitrag! Seminar «Prüfungen -! Berechtigungen - Macht»! Tagung mit Posterpräsentation! *Wird Teil der Modulmappe! ** Wird Teil der Modulmappe; präzise Vorgaben bezüglich Inhalt und Anforderungen! Mündliche Prüfung (Basis: Modulmappe)! Leistungsnachweise! Bewertung: Noten 1 bis 6 (Modulmappe 50%, mündliche Prüfung 50%)! Rückmeldung: Mündlich, im Anschluss an die Prüfung! Evaluation von Modulen!! Studentische Lernerfahrungen und Lerngelegenheiten im Zentrum!! Orientierung an Modul- und Studiengangzielen!
11 Modularisierung Leistungsnachweise!! Vorteile!! Leistungsnachweis als Teil des Lernprozesses!! Rückmeldungen zur Unterstützung einer realistischen Selbsteinschätzung!! Herausforderungen!! Menge von Leistungsnachweisen!! Wie wird das Ganze erfahrbar!! Wie wird die Progression des Lernens erfahrbar und sichtbar! Leistungsnachweise Bachelorstufe " Beobachtungen Curricula-Studie 2008! Bachelor-Arbeit Prüfungen Bachelor-Arbeit Schlussprüfungen Modulprüfungen und Abschlussarbeit Schlussprüfung und Abschlussarbeit Kombination von Modulprüfungen System Lehrgang (Seminararbeiten und grosse Schlussprüfung)
12 Traditioneller Studiengang und Prüfungen! Modularisierung und Leistungsnachweise!
13 Portfolio!! Sammlung von Arbeiten, die Leistungen aufzeigen und den Leistungsstand dokumentieren!! Zugleich Reflexionsmappe: Reflexion von Produkten und Lernprozessen!! Für verschiedene Studieneinheiten und mit unterschiedlichen Funktionen! Modularisierung - Leistungsnachweise - Portfolio! PORTFOLIO
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