680 g/l Mancozeb (68 Gew.-%) + 45 g/kg Cymoxanil (4,5 Gew.-%), Wasserdispergierbares Granulat. Schaderreger Kultur Aufwandmenge Wartefrist
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- Markus Kaiser
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1 Fungizid mit teilsystemischer Wirkung gegen Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) an Kartoffeln und Falschen Mehltau/Peronospora (Plasmopara viticola) an Weinreben. Amtl. Pfl. Reg. Nr Handelsform: 10 kg Wirkstoff 680 g/l Mancozeb (68 Gew.-%) + 45 g/kg Cymoxanil (4,5 Gew.-%), Wasserdispergierbares Granulat Zugelassene Anwendungen Schaderreger Kultur Aufwandmenge Wartefrist Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) Kartoffeln im Ackerbau im Freiland 2,5 kg/ha in l/ha Wasser bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis ab Stadium 31 (Beginn Bestandesschluss: 10% der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich) bis Stadium 91 (Beginn der Laubblattvergilbung bzw. Laubblattaufhellung) spritzen. Max. 4 Anwendungen im Abstand von mindestens 7 Tagen. 7 Tage Falschen Mehltau/Peronospora (Plasmopara viticola) Weinreben (inkl. Tafeltrauben) im Weinbau im Freiland 1,88 kg/ha in 1000 l/ha Wasser (Berechnungsbasis) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis ab Stadium 11 (1. Laubblatt entfaltet und vom Trieb abgespreizt) bis Stadium 71 (Fruchtansatz; Fruchtknoten beginnen sich zu vergrößern; Putzen der Beeren wird abgeschlossen) spritzen. Max. 4 Anwendungen im Abstand von mindestens 10 Tagen. 28 Tage 268 <
2 Anwendungshinweise Wirkungsweise enthält zwei Wirkstoffe, die sich in ihrer Wirkungsweise ergänzen: Cymoxanil dringt in die Pflanze ein und wird in der Pflanze teilsystemisch verteilt Mancozeb bildet einen gleichmäßigen Belag an der Pflanzenoberfläche und verhindert so Neuinfektionen wirkt vorbeugend und heilend. Die beiden Wirkstoffe greifen an mehreren Stellen in den Pilzstoffwechsel ein und führen zum Absterben der Pilze. Hinweise zur sachgerechten Anwendung Anwendungsempfehlungen im Kartoffelbau Die Anwendung erfolgt in Speise-, Industrie- und Pflanzkartoffel bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. Behandlungsbeginn ist in der Regel bei Reihenschluss. In Abhängigkeit von Infektionsdruck und Witterungsbedingungen sind Folgespritzungen im Abstand von 7 bis 12 Tagen erforderlich. Aufwandmenge: 2,5 kg/ha in l/ha Wasser. Auf eine gute Benetzung des Bestandes achten. Anwendungsempfehlung im Weinbau Die Anwendung erfolgt in Tafel- und Keltertrauben ab Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis. In Abhängigkeit von Infektionsdruck und Witterungsbedingungen sind Folgespritzungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen erforderlich. Aufwandmenge: 1,88 kg/ha in 1000 l/ha Wasser (Berechnungsbasis). Auf eine gute Benetzung des Bestandes achten. Behördliche Auflagen: Negative Einflüsse auf den Geschmack bei Tafeltrauben können nicht ausgeschlossen werden. In Abhängigkeit von der Bestandesdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt: bis Stadium 61 (Austrieb bis Beginn Blüte): 0,47 bis 1,25 kg/ha bis Stadium 71 (bis Fruchtansatz): 0,78 bis 1,88 kg/ha Pflanzenverträglichkeit Nach bisherigen Erfahrungen hat sich in allen Kartoffel- und Weinsorten als verträglich erwiesen. Resistenzvorbeugung enthält die beiden Wirkstoffe Cymoxanil und Mancozeb. Klassifizierung der Wirkstoffe gemäß Fungicide Resistance Action Committee (FRAC): Cymoxanil: Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): 27 Mancozeb: Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): M3 Werden diese Wirkstoffe mehrfach in der gleichen Kultur bzw. über mehrere Jahre auf demselben Feld bzw. im selben Weingarten eingesetzt, ist eine Selektion von resistenten Biotypen potenziell möglich. Daher sind geeignete Resistenzvermeidungsstrategien, wie ein Wechsel von Produkten mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, zu berücksichtigen. > 269
3 Behördliche Auflagen: Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen. Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden. Wartefristen Kartoffel: 7 Tage Tafel- und Keltertrauben: 28 Tage Hinweise zur Anwendungstechnik Mischbarkeit ist mit den gängigen Fungiziden wie Nando 500 SC, Insektiziden wie Dantop und Blattdüngern wie Folifert super mischbar. Spritzarbeit Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen. Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren. Herstellung der Spritzbrühe Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen. Die benötigte Menge in den zu 1/4 bis 1/2 gefüllten Spritztank geben. Die restliche Wassermenge bei laufendem Rührwerk zugeben. Während des Spritzens Rührwerk laufen lassen. Die Spritzbrühe nur für den unmittelbaren Bedarf ansetzen, sofort ausbringen, nicht über Nacht stehen lassen. Mittel sollte unmittelbar nach dem Anrühren gespritzt werden. Spritzenreinigung Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden: Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen. Ca. 10 bis 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Restmengenverwertung Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Eventuell auftretende Reste von Spritzbrühe und aus der Gerätereinigung nie in die Kanalisation oder im Freiland ablassen, sondern auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. 270 <
4 Maßnahmen im Unglücksfall Brand Geeignete Löschmittel: Sprühwasser, Löschpulver, Sand, Schaum, CO 2 Nicht geeignete Löschmittel: Wasser im Vollstrahl Persönliche Schutzausrüstung verwenden. Wenn nötig, umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät tragen. Übliche Maßnahmen bei Bränden mit Chemikalien. Kontaminiertes Löschwasser getrennt sammeln, darf nicht in die Kanalisation gelangen. Kontainer/Tanks mit Wassersprühstrahl kühlen. Nach Verschütten/Auslaufen Nicht in Oberflächengewässer oder in die Kanalisation gelangen lassen. Verschüttetes Material aufkehren oder aufsaugen und in geeignete Behälter zur Entsorgung geben. Erste Hilfe-Maßnahmen Allgemeine Hinweise: Nie einer ohnmächtigen Person etwas durch den Mund einflößen. Bei Augenkontakt: Sofort mit viel Wasser mindestens 15 Minuten lang ausspülen, auch unter den Augenlidern. Bei anhaltender Augenreizung einen Facharzt aufsuchen. Bei Hautkontakt: Sofort mit Seife und viel Wasser abwaschen. Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen. Wenn der Betroffene sich unwohl fühlt oder Veränderungen der Haut bemerkt, Arzt aufsuchen. Bei Einatmen: Verunglückten an die frische Luft bringen. Falls erforderlich künstliche Beatmung. Sofort Arzt hinzuziehen. Bei Verschlucken: 1 bis 2 Glas Wasser trinken. Erbrechen nicht ohne ärztliche Anweisung herbeiführen. Nie einer ohnmächtigen Person etwas durch den Mund einflößen. Bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Hinweise für den Arzt Kein spezifisches Antidot. Symptomatische Behandlung. Es können Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden, Desorientierung, asthmatische Beschwerden, Kopfweh, Übelkeit, Sensibilisierung, Dermatitis, Koordinationsmangel, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Hinweise für Transport und Lagerung Transport Nicht transportieren und lagern bei Temperaturen unter 0 C und über 30 C. Feuchtigkeitsexposition vermeiden. Lagerung LGK11 (Lagerklassen nach VCI) So lagern, dass Betriebsfremde keinen Zutritt haben. Lagerung und Transport haben in geschlossenen Originalverpackungen, getrennt von Lebensmitteln, Getränken und Futtermitteln zu erfolgen. > 271
5 Gefahrenhinweise Achtung Vorsicht, Pflanzenschutzmittel! Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen. Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Enthält Mancozeb. Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Enthält Cymoxanil. Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Enthält Hexamethylenetetramine. Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten. Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen. Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. Atemschutz tragen. Bei Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. Ausgetretene Mengen auffangen. Inhalt/Behälter einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen. Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren. Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen. Originalverpackung oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden. BEHÖRDLICHE AUFLAGEN ZUM GEWÄSSERSCHUTZ Zum Schutz von Gewässerorganismen nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern anwenden. In jedem Fall ist eine unbehandelte Pufferzone mit folgendem Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten: Ackerbau 5 m (Regelabstand) Spritzen 1 m (Abdriftminderungsklasse 50 %) 1 m (Abdriftminderungsklasse 75 %) 1 m (Abdriftminderungsklasse 90 %) Weinbau 10 m (Regelabstand) Spritzen 10 m (Abdriftminderungsklasse 50 %) 5 m (Abdriftminderungsklasse 75 %) 3 m (Abdriftminderungsklasse 90 %) 3 m (Abdriftminderungsklasse 95 %) Bei Vorliegen der in der Liste der abdriftmindernden Pflanzenschutzgeräte bzw. -geräteteile (Erlass des BMLFUW vom , GZ /13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung) genannten Voraussetzungen ist die Anwendung des jeweiligen, der Abdriftminderungsklasse entsprechenden reduzierten Mindestabstandes zu Ober- 272 <
6 flächengewässern zulässig. Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen/indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern.) Zum Schutz von Gewässerorganismen/Nichtzielpflanzen nicht auf versiegelten Oberflächen wie Asphalt, Beton, Kopfsteinpflaster (Gleisanlagen) bzw. in anderen Fällen, die ein hohes Abschwemmungsrisiko bergen, ausbringen. > 273
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