Tiefbohrtechnik Spatenstich für Forschungszentrum in Celle
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- Oskar Meyer
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1 Tiefbohrtechnik Spatenstich für Forschungszentrum in Celle v.li.: Johannes Witte (Geschäftsführer Baker Hughes INTEQ), Wissenschaftsministerin Professor Johanna Wanka, Professor Thomas Hanschke (Präsident der TU Clausthal) und Professor Hans-Peter Beck (Leiter des EFZN) Foto: Christian Ernst Celle/Clausthal-Zellerfeld. Der symbolische Spatenstich ist erfolgt: Die TU Clausthal errichtet am Standort Celle ein Forschungszentrum Drilling Simulator (FZC Drilling Simulator) zur wissenschaftlichen Erprobung neuartiger Bohrtechniken. Ziel ist es, technische Verfahren zu entwickeln, um geothermische Energie aus tiefen geologischen Schichten künftig wirtschaftlich gewinnen zu können. Für die in Deutschland in dieser Form einmalige wissenschaftliche Einrichtung investieren Land, EU und TU Clausthal insgesamt rund 10 Millionen Euro. Die Stadt Celle und der Verein GeoEnergy beteiligen sich zusammen mit Euro. Zudem stellt die Kommune ein erschlossenes, 9000 Quadratmeter Grundstück für das FZC Drilling- Simulator bereit. Natürliche Ressourcen wie die Erdwärme stärker zu nutzen, gewinnt mit Blick auf die Energiewende immer stärker an Bedeutung. Das Land will seine Spitzenposition bei der Erforschung 2012 Das EFZN ist eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal in Kooperation mit den Universitäten Braunschweig, Hannover, Göttingen und Oldenburg. 1
2 der Erneuerbaren Energien und ihrer Gewinnung weiter ausbauen. Die Investitionen in die Geothermieforschung und in eine der weltweit modernsten und leistungsstärksten Forschungsanlagen für Tiefenbohrungen werden sich für Niedersachsen auszahlen, sagte die niedersächsische Wissenschaftsministerin Professor Johanna Wanka. Mit dem Drilling Simulator in Celle schlagen die TU Clausthal und ihre Forschungspartner eine Brücke von der Wissenschaft zur Wirtschaft, indem sie sich mit diesem zukunftsorientierten Projekt direkt in ein einschlägig geprägtes Industrieumfeld begeben, so Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke. Mit dem Bohrteststand unterstreiche die Hochschule ihre hohe Kompetenz auf diesem Gebiet. Das Land stellt aus dem für Niedersachsen vorgesehenen Fördertopf des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 5 Millionen Euro für den Bau des FZC Drilling-Simulator bereit. Aus Landesmitteln kommen noch einmal rund 4 Millionen Euro dazu, mit denen auch die Ersteinrichtung finanziert wird. Die TU Clausthal trägt Euro Eigenanteil. Mit Hilfe des FZC Drilling Simulator sollen künftig hochinnovative Ansätze zur Erschließung des geologischen Untergrundes erforscht werden. Neuartige Ansätze zur Bohrungsherstellung können in Versuchsständen zum Teil maßstäblich ausgeführt und experimentell untersucht werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen für die Entwicklung und Weiterentwicklung von Modulen genutzt werden, um die Prozesse der Bohrungsherstellung quantitativ zu beschreiben, erläuterte Professor Hans-Peter Beck, Leiter des EFZN in Goslar. Mit den Modulen, die im Simulator zusammengeführt werden, können thermische, hydraulische, mechanische und chemische Prozesse und deren Wechselwirkungen modelliert und geplante Bohrungen bereits vorab virtuell durchgeführt werden. Im Zentrum sollen nach Beginn der Aufbauphase 15 Wissenschaftler forschen. Ihre Stellen entstehen neu und sind dem Forschungsverbund Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik zugeordnet. Die Spezialisten werden eng mit in Celle angesiedelten Unternehmen kooperieren, die sich im Verein GeoEnergy zusammengeschlossen haben. Wissenschaftlich und organisatorisch wird das Zentrum dem EFZN zugeordnet. 2
3 Energiewende: Alle Sichtweisen beachten Professor Leonhard Ganzer vertritt EFZN in Berlin Goslar/Berlin. Längst gibt es viele Möglichkeiten erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse zu nutzen, doch hält die Entwicklung der Speichertechnologien nicht Schritt. Zu dieser Problematik diskutierte Professor Leonhard Ganzer, TU Clausthal und EFZN-Vorstand, mit Niedersachsens Forschungsministerin Professor Johanna Wanka und Vertretern aus der Praxis Ende November in Berlin. Professor Leonhard Ganzer (oben links) diskutiert auf dem Podium zur Energiewende. Ministerin Professor Johanna Wanka (oben rechts) regte die Diskussion mit einem Impulsreferat an. 200 Experten aus Forschung und Praxis besuchten die Veranstaltung. Fotos: Landesvertretung Niedersachsen Die Podiumsdiskussion zum Thema Energieforschung und Innovation - Antrieb für die Energiewende wurde von der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin organisiert. Etwa 200 Experten aus Politik, Wissenschaft und Industrie hatten sich für die Veranstaltung in Berlin angemeldet. Mit Professor Leonhard Ganzer saßen unter anderem Professor Johanna Wanka - die Niedersächsische Wissenschaftsministerin setzte mit einem Referat den Impuls für die 3
4 anschließende Diskussion - und Professor Gerhard Roth von der Universität Bremen, der bereits bei den Fünften Niedersächsischen Energietagen die Energiewende aus Sicht der Hirnforschung betrachtet hatte, auf dem Podium. Der Experte berichtete über die Probleme, wenn Menschen ihre Gepflogenheiten ändern sollen und was dies für die Umsetzung der Energiewende zu bedeuten hätte. Die Ministerin erläuterte in ihrem Vortrag die verschiedenen Modelle Niedersachsens zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Energieforschung. Sie verwies dabei auch auf das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal in Goslar, das vor allem bei der Koordination der Forschungsaktivitäten wichtiger Einrichtungen, die sich mit Energiethemen befassen, eine zentrale Rolle einnehme. Professor Ganzer nutzte die Gelegenheit, um auf einige richtungsweisende Vorhaben aufmerksam zu machen, insbesondere auf das EFZN-Projekt zur Windenergiespeicherung in stillgelegten Bergwerken als Pumpspeicherwerk unter Tage. Aus meiner Sicht war es eine gelungene Veranstaltung, denn es ist wichtig, dass Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft immer wieder an einen Tisch kommen, um den jeweiligen aktuellen Stand zu diskutieren und einen guten Weg für die Energiewende zu finden. Dabei müssen verschiedene Sichtweisen gehört und alle Probleme beachtet werden, resümiert Professor Ganzer. ENSEA Startschuss für Allianz zur Energiewende Goslar/Papenburg. Schottland, Norwegen, die Niederlande und Niedersachsen sind eine bisher einzigartige Allianz eingegangen: Die European North Sea Energy Alliance, kurz ENSEA. Den niedersächsischen Cluster bilden die Wachstumsregion Ems-Achse e.v. und das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal in Goslar. Am Montag wurde das Projekt im Beisein des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister offiziell in Papenburg vorgestellt. ENSEA ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der deutschen Energiewende, da wir durch diese europäische Vernetzung, die Kompe- 4
5 tenzen der beteiligten Länder Schottland, Norwegen, Niederlande und Niedersachsen bündeln, nutzen und uns gegenseitig ergänzen können, sagt Professor Hans-Peter Beck, Vorsitzender des EFZN-Vorstandes. Ziel des Zusammenschlusses ist es, durch internationale Vernetzung sogenannter Triple-Helix-Cluster (Zusammenschluss von Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung/Politik und Wissenschaft) gemeinsame Projekte zur koordinierten Umsetzung der Energiewende zu generieren und neue Zukunftsmärkte zu erschließen. Der Ausbau des bundesdeutschen Stromnetzes und die europaweite Verknüpfung der Energieversorgungssysteme sind von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Energiewende. Die European North Sea Energy Alliance ENSEA leistet dazu einen wichtigen Beitrag, erklärt der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister. Der internationale Energieverbund von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltungen hat den Vorteil, dass die Partnerländer international besser kooperieren können und leichter europäische Forschungsfördermittel erhalten. Niedersachsen ist ein Schlüsselland der Energiewende und hat an dieser Zusammenarbeit ein sehr großes Interesse. Allen Beteiligten am ENSEA Projekt wünsche ich viel Erfolg. Die ENSEA-Vertreter der vier Länder trafen sich zum Kick off in Papenburg. Foto: Alex Wiersma Die Teilnehmerländer grenzen einerseits alle an die Nordsee, andererseits weisen die jeweiligen Cluster spezifische Fachkenntnisse auf, um die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Energiesystem voranzutreiben. Die Vernetzung ist ein erster Schritt zur Gründung einer European Region of Knowledge, die mittelfristig durch die Durchführung weiterer gemeinsamer Projekte in eine European 5
6 Energy Region of Excellence münden soll. Internationaler Partner der Allianz ist die chinesische Provinz Sichuan. Die Förderung des Projekts in Höhe von drei Millionen Euro erfolgt im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogrammes der Europäischen Kommission. Das Vorhaben hat eine Dauer von drei Jahren. net Was machen wir jetzt? 200 Teilnehmer bei 5. Niedersäschsischen Energietagen Goslar. Die Experten sind sich einig: Das Problem ist bekannt, an der Lösung muss weiterhin geforscht werden. Etwa 200 Vertreter aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft nahmen an den 5. Niedersächsischen Energietagen teil, die wieder vom EFZN in Goslar ausgerichtet wurden. Gemeinschaftsprojekt Energiewende Utopie oder schon Realität?, diese Frage stand im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung. Weder noch. Die Energiewende ist dabei, Realität zu werden, lautete die Antwort in der Eröffnungsansprache der Landesregierung, vertreten durch Dr. Stefan Birkner, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Diese Worte und die folgenden Vorträge aus Sicht der betroffenen Bürger (Dr. Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe), aus Sicht eines global tätigen Wirtschaftsunternehmens (Dr. Frank Büchner, Siemens AG) und aus der Sicht der Hirnforschung (Prof. Gerhard Roth, Institut für Hirnforschung der Universität Bremen) sollten Impulse für die Fachforen am kommenden Tag geben. Als Referent zur Abendveranstaltung in der Kaiserpfalz, war Professor Klaus Töpfer, Vorsitzender der Ethik-Kommission sichere Energieversorgung der Bundesregierung, eingeladen. Er brachte es für alle Anwesenden noch einmal auf den Punkt: Wir müssen aufhören zu grübeln, was man hätte besser machen können. Wir müssen uns fragen: Was machen wir jetzt 2012? Die ausführlichen Ergebnisse und Empfehlungen der Experten der net2012 werden wie bereits 2011 in einer Broschüre der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Vorträge sind auf der Homepage der Niedersächsischen Energietage veröffentlicht. Referent Prof. Klaus Töpfer 6
7 EFZN-Schriftenreihe bei Band 10 Die Schriftenreihe des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen erscheint im Cuvillier Verlag Göttingen. Auf der Homepage des EFZN finden Sie eine Liste der bisherigen Veröffentlichungen wurden folgende Bände veröffentlicht: - Band 10 Internationale Endlagerung radioaktiver Abfälle - Eine völker- und europarechtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Endlagerung in Europa von Wolfgang Dietze/Humboldt-Universität zu Berlin - Band 9 Abschätzung der Wirtschaftlichkeit zur Errichtung und des Betriebes eines untertägigen Pumpspeicherwerks von Christoph Neumann, Marko Schmidt, Heinz Siemer, Jens-Peter Springmann, Hans-Peter Beck, Wolfgang Busch - Band 8 Simulation and capacity calculation in real German and European interconnected gas transport systems von Bo Li - Band 7 Windenergiespeicherung durch Nachnutzung stillgelegter Bergwerke - Kurzbericht von Marko Schmidt, Hans-Peter Beck - Band 6 Orientierungsstudie Regelbare Ortsnetztransformatoren von Benjamin Werther, Andreas Becker, Ernst-August Wehrmann, Jens zum Hingst, Hans-Peter Beck - Band 5 Mobile Virtual Synchronous Machine for Vehicle-to-Grid Applications von Christopher Pelczar/TU Clausthal - Band 4.1 BMU-Studie Ökologische Auswirkungen von 380-kV- Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen - Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse von Hans-Peter Beck, Lutz Hofmann, Karsten Runge, Hartmut Weyer, Wolfgang Dietze - Band 4.2 BMU-Studie Ökologische Auswirkungen von 380-kV- Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen - Bericht der Arbeitsgruppe Umwelt von Karsten Runge, Philipp Meister, Elena Rottgardt - Band 4.3 BMU-Studie Ökologische Auswirkungen von 380-kV- Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen - Bericht der Arbeitsgruppe Technik/Ökonomie von Lutz Hofmann, Michael Mohrmann, Christian Rathke - Band 4.4 BMU-Studie Ökologische Auswirkungen von 380-kV- Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen - Bericht der Arbeitsgruppe Recht von Hartmut Weyer, Thomas Mann, Diana Schneider 7
8 Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. (Aristoteles) Redaktion und Satz: Anna Tietze Layout: Melanie Bruchmann Kontakt: Telefon Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Für Ihr Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2012 möchten wir uns im Namen des Vorstandes und der Geschäftsstelle ganz herzlich bedanken. Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir besinnliche 8
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