Pädagogische Berufe und Handlungsfelder: Profilskizze zu Öffentliche Kindererziehung: Kindergrippe, Kindergarten, Hort Dozent: Prof. Dr.
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- Vincent Morgenstern
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1 Pädagogische Berufe und Handlungsfelder: Profilskizze zu Öffentliche Kindererziehung: Kindergrippe, Kindergarten, Hort Dozent: Prof. Dr. Behrmann 1
2 Kinder- und Jugendarbeit 1. Arbeitsfeld: Das Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendarbeit ist sehr breit gefächert. Um ein genaueres Bild über das Gebiet zu bekommen, soll eine Definition helfen: Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein sozialpädagogisches Handlungsfeld, das alle bildungs- nicht unterrichtsbezogenen und nicht ausschließlich berufsbildenden, freizeit- und erholungsbezogenen, sozialen, kulturellen und sportlichen, mehr oder weniger pädagogisch gerahmten, von freien und öffentlichen Trägern, Initiativen und Arbeitsgemeinschaften, an alle Kinder und Jugendliche adressierten Angebote unter einem Oberbegriff subsumiert. (Thole 2012, S. 135) 2. Institution/Träger/Einrichtungen: Träger der Kinder- und Jugendarbeit sind öffentliche Institutionen sowie private, freie und einige gewerbliche Trägerorganisationen. Zu den öffentlichen Institutionen gehören die kommunalen Jugendämter, die Landesjugendämter und die Landesjugendbehörde in den einzelnen Bundesländern. Die freien Träger befinden sich vor allem Arbeitsgemeinschaften der freien Wohlfahrtspflege. Beispiele hierfür sind die Arbeiterwohlfahrt, das Diakonische Werk, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische Wohlfahrtsverband. Weitere Träger sind sowohl kommunale als auch bundesweite eigenständige Jugendverbände sowie lokale und überregionale Arbeitergemeinschaften, Verbände, Initiativen, Vereine und Projekte. Exemplarische Links: Öffentliche Institutionen: Kreisjugendamt Göppingen: Freie Träger: Verband für Jugend und Soziales: Caritas: 2
3 3. Klientel/Zielgruppe: Kinder und Jugendliche ab dem Schuleintritt Freiwilliges Angebot zur Freizeitgestaltung 4. Ansätze/Konzepte: Zurzeit gibt es sechs Ansätze: Kinder- und Jugendarbeit mit dem Zentrum Selbstvertrauen : hier wird der Ansatz der Mitverantwortung und Selbstorganisation verwendet. Dieser Ansatz wird vor allem in der politischen Bildung, Jugendverbandsarbeit, Kinder- und Jugendkulturarbeit angewandt. Kinder- und Jugendarbeit als Raumanbieter : in diesem Ansatz geht es darum Jugendlichen Räume anzubieten, in denen sie in ihren Peers zusammen sein und gemeinsame Aktivitäten veranstalten können. Beispiele hierfür sind Jugendhäuser, Jugendzentren oder Jugendfreizeiteinrichtungen. Kinder- und Jugendarbeit als mobiles Angebot: wird vor allem dort angewandt, wo es keine Zukunft für die pädagogische Arbeit in Jugendhäuser gibt, ist projekt- und adressatenorientierte Jugendarbeit auf der regionalen Ebene. Kinder- und Jugendarbeit als vernetztes Dienstleistungsangebot : Dieser Ansatz hat das Ziel alle Angebote und Projekte von Einrichtungen und Trägern aufeinander abzustimmen und diese so zu vernetzen und zu professionalisieren, dass Kooperationen mit anderen Orten, beispielsweise Schulen, gelingen. Kinder- und Jugendarbeit und Präventionen: Dieser Ansatz möchte die Kinder- und Jugendarbeit nicht als bildungsorientiert, sondern als Erziehungsfeld sehen. Dadurch steht hier die Prävention vor Gefahren im Zentrum der Arbeit. Kinder- und Jugendarbeit sind Teil kommunaler Bildungslandschaften: Dieser Ansatz möchte die Kinder- und Jugendarbeit als integralen und festen Bestandteil der kommunalen Bildungslandschaft sehen. Alle sechs Ansätze sind nicht einzeln, sondern meist in Mischformen zu finden. 3
4 5. Aufgaben/Inhalte: Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit ist es, pädagogische Freizeitgestaltungsprogramme adressaten- und interessenbezogen auf ein bestimmtes Klientel zu entwerfen und diese dann durchzuführen. Die Inhalte dieser Freizeitprogramme sind je nach Adressaten sehr breit gefächert und können von Fangruppenbetreuung der Fußballvereine bis hin zu gesundheitlichen Angeboten von Krankenkassen oder dem Gesundheitsamt reichen. 6. Tätigkeiten/Anforderungen: Das Tätigkeitsspektrum ist durch das unterschiedliche Angebot ebenfalls breit gefächert. Dennoch kann als Haupttätigkeit die pädagogische Verantwortung für die Erarbeitung und Durchführung von Freizeitaktivitäten jeglicher Art verstanden werden. Anforderungen an die Personen sind ebenso verschieden, dennoch gibt es einige Hauptkriterien, die allumfassend sind: Flexibilität Offenheit Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Durchsetzungsvermögen Betreuungs- und Beratungskompetenzen Wissenschaftliche Grundkenntnisse Förderung der Kooperationen Tätigkeitsfelder Die Mehrzahl der Beschäftigten arbeitet in Jugendzentren und Jugendhäusern. mobile Kinder- und Jugendarbeit Kinder- und Jugendberatungsstellen Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Projekten Abendteuer- und Bauspielplätze Jugendbildungsstätten Ferienerholungsheime Jugendherbergen Vereine 4
5 7. Beschäftigungsverhältnis/Qualifikationen/Zusatzqualifikationen: 36% (2006) Vollzeitbeschäftigt 40 % Teilzeitbeschäftigt Jede 4. Person arbeitet ehrenamtlich oder ist Honorarkraft. Qualifikationsprofil für Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung Studium der Sozialwissenschaften oder Studium der Erziehungswissenschaften oder ähnlich sozialpädagogisches Studium Ausbildung zur Erzieherin Auch: Logopädin, Ärztin, Hauswirtschaftlerin, Industriemeisterin, künstlerischer Ausbildungsabschluss, je nachdem in welchem Feld der Kinder- und Jugendarbeit gearbeitet wird. Als ehrenamtliche Mitarbeiter können ebenso Personen arbeiten, die keine pädagogische Ausbildung besitzen. 8. Perspektiven: Die Kinder- und Jugendarbeit sieht sich momentan durch den Ausbau von Ganztagesschulen und Gemeinschaftsschulen in einem Umbruch. Demnach werden auch neue Konzepte für die Kinder- und Jugendarbeit entstehen müssen. Dabei sollte die Kinder- und Jugendarbeit auf folgende Kriterien Bezug nehmen: Angebote und Projekte sollten flexibel nutzbar sein Kooperationen zwischen unterschiedlichen Anbietern stärken und die Schulen, sowie kommerzielle Projekte mit einbeziehen um die Qualität der Kinder- und Jugendarbeit zu stärken den neuen sozialen Ungleichheiten in der Gesellschaft Aufmerksamkeit zukommen lassen und neue Differenzen im Angebot zu thematisieren gesellschaftlichen Veränderungen und Strukturwandel durch erhöhtes qualifiziertes Fort- und Weiterbildungsangebot und wissenschaftlich begleiteten Evaluations-, und adressatenbezogene Forschungsprojekte sowie Modellprojekte zu entwickeln und weiterentwickeln weiterführende Verfachlichung und Professionalisierung der Kinder- und Jugendarbeit politisch präsent zu sein und in die Sozial- und Jugendhilfeplanung mit einzugreifen 5
6 Weiterführung der Kinder- und Jugendarbeit als Teil der regionalen Bildungslandschaft zu einer modernen, zukunftsorientierten und auf Nachhaltigkeit setzenden Pädagogik. Die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit wird somit wesentlich davon abhängen, wie es ihr gelingt, Kinder und Jugendlichen ein Aktionsfeld anzubieten, dass ihnen ermöglicht, Erfahrungen und Anerkennungen zu erleben, die ihnen anderorts verwehrt bleiben. (Thole 2012, S. 156) 9. Quellen: Kinder- und Jugendarbeit (Thole, Werner) In: H.-H. Krüger/T. Rauschenbach (Hrsg.) Einführung in die Arbeitsfelder des Bildungs- und Sozialwesens. 5., grundlegend erweiterte und aktualisierte Auflage, Opladen & Toronto 2012, Verlag Barbara Budrich. 6
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