- E P I T H E L G E W E B E -
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- Martina Hermann
- vor 8 Jahren
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1 Gewebe Ein Gewebe ist definiert als ein Verband gleichartiger Zellen. Epithelgewebe Binde- und Stützgewebe Muskelgewebe Nervengewebe Alle diese Gewebe entstehen entwicklungsgeschichtlich aus dem MESENCHYM. Es handelt sich dabei um embryonales BG das völlig faserfrei ist. - E P I T H E L G E W E B E - DEFINITION: Zelle an Zelle ohne wesentliche zwischenzellige Substanz Epithelgewebe EG kleidet innere und äußere Oberflächen und findet sich an Sekretionsorganen. Es ist polar differenziert. Die Epithelzelle sitzt einer dicken Basalmembran (d= 80nm 1,5µm) auf, an die sie mit Basalfüßchen über Hemidesmosomen mit den Proteinen Cadherin und Integrin befestigt ist und die aus verschiedenen Schichten besteht: Basalmembran: 1) Lamina rara externa = lucida externa Laminin 2) Lamina densa = Basallamina Proteoglucagon, Collagen IV 3) Lamina rara interna = lucida interna Fibronectin 4) Lamina fobroreticularis Reticulinfasern, Collagen III d=50-100nm E I N T E I L U N G : nach Form d. Zelle (oberste Zelllage bestimmt Name d. Epithels): a) hochprismatisch b) platt c) kubisch = isoprismatisch d) polyedrisch
2 nach Schichtung: a) mehrreihig: jede Zelle erreicht Basalmembran = bessere Versorgung als b) b) mehrschichtig Verhornt: oberste Schicht d. PE hat keine Nuclei Unverhornt: oberste Schicht d. PE hat Nuclei a) einschichtig platt b) einschichtig kubisch c) einschichtig hochprismatisch mit Becherzelle + Bürstensaum d) mehrreihig mit Becherzelle + Kinocilien e) mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel f) Urothel = Übergangsepithel bei leerer Blase g) Urothel bei voller Blase L E I S T U N G E N : 1. Schutzfunktion (mehrschichtiges Plattenepithel: Haut) 2. Transportfunktion (Flimmerepithel: Respirationstrakt) 3. Resorptionsfunktion (einschichtig hochprismatisches Epithel: Darm) 4. Sekretorische Funktion (Drüsen) 5. Kontraktile Funktion (Myoepithel: Brustdrüse) 6. Sinnesfunktion (Sinnesepithel: Geschmacksknospe) 7. Schleimproduzierende Funktion (Becherzellen: Mucosa) 1. SCHUTZ: Schutz vor mechanischen Einflüssen bietet beispielsweise die Haut als mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel mit ihren 5 Schichten: + Stratum corneum Stratum germinativa + Stratum granulosum + Stratum spinosum = polyedricum + Stratum basale + Basalmembran Wie bereits bekannt liegt das Epithel einer Basalmembran auf. Wird ein mehrschichtig unverhorntes Epithel übermäßig beansprucht, kann sich zwischen stratum granulosum und stratum spinosum eine Hornschicht ausbilden. Darunter leidet die Versorgung des am weitesten von der Basalmembran entfernten stratum corneum, und die Zellen dieser obersten Schicht sterben ab. Das Epithel ist somit dann ein verhorntes. + Stratum corneum + Stratum granulosum
3 + Hornschicht hochwertiges Eiweiß!! + Stratum spinosum = polyedricum + Stratum basale + Basalmembran 2. TRANSPORT: Das Flimmerepithel machen die Kinozilien an dessen Oberfläche aus. Da daraus eine bessere Versorgung resultiert, ist EG mit Transportfunktion meist mehrreihig, dh alle Zellen erreichen die Basalmembran und es besteht direkte Energieversorgung für die Bewegung. Als 9x2+2 Struktur schlagen diese Kinozilien 30x/sec metachron (schneller Schlag, langsamer Rückgang). 3. RESORPTION: meist sind das hochprismatisches Epithelien mit Mikrovilli als Oberflächenvergrößerung im Intestinaltrakt. 4. SEKRETION: Als Verkleidung von Drüsen und anderen sezernierenden Organen erfüllt das Epithel sekretorische Funktion. Auch die Abgabe von Liqor cerebospinalis ans Hirn erfolgt über sezernierendes EG.. Sekret: Substanz, die an (innere/äußere) Oberfläche abgegeben + noch gebraucht wird. Exkret: Substanz, die an (innere/äußere) Oberfläche abgegeben +nicht mehr gebraucht wird. Inkret: Substanz, die an innere Oberfläche abgegeben wird (Bsp. Hormone) Solche Substanzen können serös, mukös oder fettig beschaffen sein und auf verschiedene Weisen abgegeben werden. A B G A B E M E C H A N I S M E N : Ekkrin = merokrin: häufigster Abgabemechanismus: Stoff wird exocytiert. Bsp. Schweiß. Apokrin: Stoff wird endocellulär membranumhüllt + exocytiert. Bsp. Muttermilch, Schweiß. Holokrin: Zelle geht ein und Inhalt wird als Sekret frei. Bsp Talg. Parakrin: in die unmittelbare Umgebung absondernd. Bsp Testosteron. Endokrin: ins Blut absondernd 5. KONTRAKTION: Press- (Gl Mammaria) oder Produktionsdruck (Pancreas) lösen eine Sekretion aus. Dabei hat die Brustdrüse so genannte Myoepithelzellen mit Myosin- und Actinanteilen. 6. SINNESFUNKTION: Die Tränendrüse wird als tubulo-alveoläre Drüse bezeichnet. 7. SCHLEIMPRODUKTION: Becherzellen im Dickdarm, intraepithelial sezernierende Zellen, sondern glycoproteinreichen ( also PAS-positiven) Schleim ins Darmlumen ab, der die Gleitfähigkeit des Stuhles gewährleistet Tubulöse Drüsen verfügen über eine Kryptenbildung, die der Oberflächenvergrößerung dient. Verliert eine exokrine Drüse die Verbindung zur Oberfläche, ist sie endokrin, wie es bei der Schilddrüse der Fall ist. Läppchen sind dabei die kleinste morphologische Einheit, die mit freiem Auge sichtbar sind. Ein seröser Halbmond, der so genannte Ebner sche Halbmond ist eine Spüleinrichtung, die ein Verstopfen der Drüse verhindert, indem sie den Schleim hinausspült.
4 INTRAlobuläre Drüsen sind aus Acinus, Schaltstück und Streifenstück aufgebaut. INTERlobuläre Drüsen besitzen einen Ausführungsgang. Desweiteren ist noch das Mesothel zu nennen, EG, das zwischen Körperhöhlen (Peritoneum, Pleura, Pericard, Epicard) als Verschiebeschicht Dienst tut, und einige Aufgaben erfüllt: - Resorption - Sekretion - Peritonealdialyse - Auskleidung von Gefäßen (Endothelien): einschichtiges Plattenepithel Durch die Stomata treten als Schmierflüssigkeit wirkende Substanzen durch. Einschub aus dem Praktikum: Cornea: mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel Freie Nervenendigungen in zwischenzellulärer Substanz lösen Schmerzreiz aus (Sandkorn in Auge). Spezialfall Urothel: mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel mit Crusta Bild S 86 Crusta = Uroplaquine (dicht liegende Membranproteine) verhindern Rückdiffusion des Harns und bieten Schutz vor aggressivem Harn.
5 - B I N D E G E W E B E - - S T Ü T Z G E W E B E - DEFINITION: Zellen und zwischenzellige Substanz, die Interzellularsubstanz Das Parenchym (=organspezifisches Gewebe) des BG heißt Stroma, das ist das bindegewebige Stützgerüst. Das Mesenchym hingegen ist embryonales Grundgwebe, aus dem nahezu alles entstanden ist. Es ist nicht fähig, Fasern zu bilden. Ein Blastem ( siehe Embryologie!) ist die bindegewebige Grundlage eines Organs in Form einer Ansammlung von BG. Z E L L E N Fixe Zellen: Fibrocyten, Fibroblasten, Fibroclasten Chondrocyten, Chondroblasten, Chondroclasten Osteocyten, Osteoblasten, Osteoclasten Reticulumzelle Adipocyt Freie Zellen: Zellen der Abwehr mit Heparin (Antikoagulant) und Histamin (Allergiereaktionen): Gewebsmastzellen, Leucocyten Granulocyten Histeocyt = Gewebsmacrophage Pigmentzellen Plasmazellen (Abkömmling des B-Leucocyten, Immunglobuline, Radspeicherstruktur) I N T E R Z E L L U L A R S U B S T A N Z: amorphe Grundsubstanz aus Proteoglycanen ( Wasserbindungsvermögen des BG) Fasern ( Festigkeit) L E I S T U N G E N : 1. Verbindungsfunktion 2. Kraftübertragungsfunktion (Sehne) 3. Füllfunktion 4. Stützfunktion 5. Abwehrfunktion (Immunsystem incl Blut ist in BG angesiedelt) 6. Aufrechterhaltung des Wasserhaushaltes (Störung führt zu Ödembildung) 7. Stoffwechselfunktion (Schlackstoffentsorgung)
6 E I N T E I L U N G : I - BINDEGEWEBE A) Mesenchym B) Blut C) Collagenes BG D) Spinozelluläres BG E) Elastisches BG F) Fettgewebe G) Gallertiges BG H) Reticuläres BG II - STÜTZGEWEBE I) Knorpelgewebe J) Knochengewebe A) M E S E N C H Y M Dieses embryonale Ausgangsgewebe, auf das die meisten Gewebe zurückführen, differenziert sich über Einflüsse zum Zielgewebe: Druck macht es zu Knorpel, Dehnung zur Zugsehne. B) B L U T Die flüssige Sonderform des BG wird ab der 3. Entwicklungswoche von Hämohisteoblasten Produziert (..\OK! EMBRYOLOGIE\implantation, neurulation, gastrulation, organe, blut.doc). Frauen haben zwar im Vergleich zum Mann weniger Erythrocyten, jedoch NICHT etwa aufgrund ihrer Menstruation, sondern schlicht und einfach, weil sie auch weniger Körpermasse, Muskelmasse und damit auch weniger Blut haben. Lebensumstände, wie Ausmaß der körperlichen Betätigung und Höhe in der man lebt, beeinflussen die Anzahl der Erythrocyten sehr wohl. Je höher der Mensch lebt, desto dünner ist die Luft + desto mehr O2- Träger sind zur optimalen Versorgung nötig. Als Polyglobulie wird ein Überschuss an Erythrocyten bezeichnet.
7 L E I S T U N G E N : 1. Gastransport 2. Nährstofftransport 3. Konstanz des inneren Milieus 4. Wärmeregulation 5. Abwehrsystem 6. Wundverschluss P L A S M A Z E L L E N a) Serum b) Fibrinogen a) Leucocyt Immunsystem b) Erythrocyt Sauerstofftransport c) Thrombocyt Blutgerinnung Will man die Anzahl bestimmter Zellen im Blut feststellen, wird ein mm³ Blut etwas mit H2O verdünnt und auf einen Objektträger mit eingeritztem Raster aufgetragen. Unterm Mikroskop können die Zellen pro mm³ gezählt und hochgerechnet werden: die linke und obere Kante gehören noch zum jeweiligen Kästchen, die rechte und untere Kante werden zum nächsten gezählt. DARSTELLUNG: * Pappenheim-Färbung. * Supravitalfärbung: Standardmethode mit Brillant-Cresylblau, die die substantia granulafilamentosa anfärbt. a) LEUKOCYTEN Die Anzahl der Leucocyten im Organismus ist von der Verfassung abhängig, sie schwankt zwischen /mm³. Entzündungen bewirken einen Anstieg der Leucocyten-Anzahl. Leukämie = maligner Mangel Leukocytose = benigner Mangel Leukopänie = Überschuss
8 LEUCOCYT LYMPHOCYT MONOCYT GRANULOCYT B-LYMPHOCYT T-LYMPHOCYT stabkernig segmentkernig Als segmentkernig wird eine Zelle eingestuft wenn die dünnste Stelle des Nucleus 2x in die dickste passt. Dies trifft in 97-98% der Fälle zu. Liegen mehr als 5 Segmente vor, ist der Zellkern übersegmentiert. eosinophil neutrophil basophil Da B-Lymphocyt is a feiger Hund! (Klima) LEUCOCYTENENTSTEHUNG im roten Knochenmark 1) Hämocytoblast 2) Myeloblast 3) Promyelocyt 4) Myelocyt 5) Metamyelocyt 6) Stabkerniger Granulocyt 7) Segmentkerniger Granulocyt 2) eosinophil, neutrophil, basophil 8) - Leucocyt - ad eosinophiler Granulocyt: Beseitigung von Antigen-Antikörper-Reaktionen. Ad basophiler Granulocyt: Entzündungsvorgänge: Histamin+Heparin b) MONOCYTEN 4,5%; 15-20µm; Nucleus: nierenförmig, exzentrisch, groß; in Gewebe als Makrophage tätig = die Transportform: Bsp Alveolarmakrophage wird über Flimmerepithel rachenwärts transportiert, geschluckt + über Intestinaltrakt entsorgt. Schwach bläuliche Granula und rötlicher Hauch an Nucleus bei HE-Färbung
9 c) LYMPHOCYTEN 20-36%; 5-8µm; ist neben der Gliazelle kleinste Zelle; fast nur Nucleus sichtbar, wenig Platz für Golgi 1) Hämocytoblast 2) Lymphoblast 3) Prolymphocyt 4) - Lymphocyt - d) ERYTHROCYTEN Etwa 4,5-5 Mio im Erwachsenen, mehr Muskelgewebe mehr Erythrocyten: > ; gebildet in rotem KM (Erythrocyt ist ein Abkömmling des Megacaryocyten=KM-Zelle; Vertebrae, Sternum, abgebaut in Leber und Milz, 3 Monate Lebenszeit; ERYTHROCYTENENTSTEHUNG ca 8 Tage im roten Knochenmark 1) Hämocytoblast 2) Proerythroblast = Pronormoblast 3) Basophiler Normoblast 4) Polychromatischer Normoblast = Erythroblast 5) Acidophiler Normoblast 6) Reticulocyt Reticulumzelle 2) basophile Granula 5) Kernausstoßung, kein eigener Stoffwechsel oder eigene Mitochondrien mehr. 7) - Erythrocyt - Bei Anämiepatienten würde ein Anstieg der Reticulocytenanzahl eine Besserung, also ein Anschlagen der Therapie bedeuten. e) THROMBOCYTEN 1-3µm; Zellfragmente die von Megakaryocyten stammen
10 NEVER LEARN MONKEYS EATING BANANAS. Neutrophiler Granulocyt 65-80% Lypmphocyt 20-36% Monocyt 4,5% Eosinophiler Granulocyt 2,5-3% Basophiler Granulocyt 0,5-1% (Häufigkeit der Zellen im Organismus) C) C O L L A G E N E S BG Die Collagene Faser, 2-20µm, also Collagen I ist immer um 3-5% dehnbar, zugfest und unverzweigt. Nur In Gesellschaft mit weiteren Fasern in einem Collagenfaserbündel ist sie verzweigt! Zu finden ist die collagene Faser in Haut, Knochen und Organkapseln, Extremfall eines Collagenfaserbündels wäre die Sehne mit parallel angeordneten Fasern + wenig Platz dazwischen. Die collagene Faser ist mit 6kg/mm² belastbar und um bis zu 3-5% dehnbar. Damit ergibt sich eine Belastbarkeit der Achillessehne mit 500kg!!! 1) straffes collagenes BG (Extremfall: Sehne) Viele Fasern, wenig Grundsubstanz, folglich wenig Nuclei, da extrem wenig Platz vorhanden ist, bilden die Zellen des straffen collagenen BG Flügel zwischen den Fasern. Daher werden Sehnenzellen auch als Flügelzellen bezeichnet. In der Lederhaut haben die Fasern eine bevorzugte Richtung. 2) lockeres collagenes BG Dieses Gewebe mit extrem wenig Fasern, wenig Zellen und viel Grundsubstanz ist meist als Verschiebeschicht zwischen Körperhöhlen zu finden. D) S P I N O Z E L L U L Ä R E S BG Wenig Fasern, wenig Grundsubstanz, viele Zellen zeichnen dieses Gewebe aus, das AUSSCHLIESSLICH im Ovar zu finden ist! Da die Anzahl der Oocyten von vornhinein feststeht, sie nicht mehr nachproduziert sondern sie im Ovar zwischengelagert werden, benötigen sie besonderen Schutz. Den bietet ihnen eine Einbettung in spinozelluläres Gewebe. E) E L A S T I S C H E S BG Elastische Fasern kommen in Membranen, tunica media der herznahen Blutgefäße, Ligg flava, Lig nuchae, Lungen vor, und sind gleich wie Collagen aufgebaut, haben aber zusätzlich noch Desmosin und Isodesmosin als Bestandstoffe. Dadurch, dass Blutgefäße mit elastischen Fasern ausgekleidet sind, führt eine Störung der Elastizität zu Hypertonie. Sie sind bis aufs 2,5fache reversibel dehnbar und meist mit collagenen Fasern vergesellschaftet um deren Rückkehr in die Ausgangsposition zu gewährleisten. Die elastische Faser ist mit 20kg/cm² belastbar und um bis zu
11 150% dehnbar. Mit zunehmender Dehnung nimmt die Anisotropie der Faser zu. DARSTELLUNG: * Elasticafärbung: Orcein färbt elastische Fasern rotbraun * Resorcin + Fuchsin: Resorcin färbt elastische Fasern lila, Fuchsin färbt collagene Fasern rot. F) F E T T G E W E B E Es kann auf durch Fettaufnahme seitens 2 verschiedenen Zelltypen entstehen: Ein Fibroblast nimmt Fett auf und wird zum Lipoblasten Eine Reticulumzelle wandelt sich in eine Adipocyte!!! Die Anzahl der Adipocyten wird in der Kindheit festgelegt!!! Es wird zwischen braunem und weißem Fettgewebe unterschieden: 1) weißes FG a) Speicherfett ist univakuolär, und seine Zellkerne befinden sich am Rand der Zelle. b) Baufett dient der Polsterung an Wangen, Nieren, Fußsohlen, Handflächen, und ist deshalb retrobulbär. Der Abbau erfolgt erst bei extremer Abmagerung. 2) braunes FG haben Neugeborene wie auch Tiere die Winterschlaf halten. Es ermöglicht eine direkte Energieerzeugung über die Mitochondrien ohne ATP ( Atmungskette!) und ist plurivakuolär. Dass das FG beim Einfrieren an Volumen zunimmt, stellt ein Problem bei der Fixierung dar. Um diesem morphologischen Desaster zu entgehen, wird Zucker zugegeben. Zucker wirkt wie Frostschutzmittel indem es Eiskristallbildung verhindert. DARSTELLUNG: * Sudanblau-Färbung G) G A L L E R T I G E S BG Die Nabelschnur ist aus Whartonscher Sulze = Gallertgewebe beschaffen. Fibroblasten und Collagenfasern machen dieses Gewebe aus. DARSTELLUNG: * Acanfärbung: AcAn = Acokarmin + Anilinblau Collagene Fasern werden blau, der Rest wird rot gefärbt. H) R E T I C U L Ä R E S BG Dieses Gewebe ist In lymphatischen Organen (Milz, Tonsillen, Thymus,..) Im Knochenmark (Blutsbildung)
12 In der Lamina propria des Intestinaltraktes vorhanden. Dabei kommt dem reticulären BG eine wichtige Rolle der Abwehr zu, denn die meisten Leucocyten des Körpers befinden sich hier. Die Zelle dieses Gewebes, die Reticulumzelle, ist für die Bildung von Fasern (Reticulinfasern) und Grundsubstanz zuständig. Reticulinfasern sind verzweigte, biegungselastische Collagen-III-Fasern mit Bänderung und eingeschränkter Dehnbarkeit. Da die Reticulinfaser argyrophil ist, wird sie bei Versilberung schwarz dargestellt. - fibroelastische Reticulumzelle: baut Fasern - histeocytäre RZ: betreibt Phagocytose - dendritische RZ: T-Zellengebunden agieren als Wegweiser im Immunsystem - interdigitierende RZ: B-Zellengebunden - epitheliale RZ: weil sie nicht von mesenchymaler (sondern von epithelialer) Herkunft ist, ist sie nicht in der Lage, Fasern zu bilden. Sie kann sich aber in Blut- oder Fettzellen umwandeln. DARSTELLUNG: * einzige Methode = Versilberung: argyrophile Reticulinfasern werden schwarz dargestellt. I) K N O R P E L G E W E B E Festigkeit + Verformbarkeit, bradytroph Ernährung über Perichondrium - hyaliner Knorpel - elastischer Knorpel - Faserknorpel Z E L L E N Chondroblasten, Chondroclasten, Chondrocyten (in Lacuna aufgehängt) I N T E R Z E L L U L A R S U B S T A N Z Grundsubstanz: 70-80% H 2 O, Proteoglykane (wichtigstes ist das Chondroinsulfat) Fasern: Collagen II = maskiert, bei älterem Knorpel können sie sichtbar sein. Ad hyaliner Knorpel: HE-Färbung, Vorkommen: Facies artic., nasus, costae, bronchi, larynx Ad elastischer Knorpel: Orcein-Färbung, selber Aufbau wie hyaliner Knorpel nur sind hier elastische Fasern in Interterritorialsubstanz sichtbar. Vorkommen: epiglottis, äußerer Gehörgang, Ohrmuschel Ad Faserknorpel: Verhältnis Fasern > Zellen, Vorkommen: disci intervertebralis, symphysis pubica
13 Perichondrium Fibroblast Blutgefäß Nerv Chondrocyt Interterritoriale Substanz Chondron Zellhof Elastische Fasern beim elastischen Knorpel sichtbar. J) K N O C H E N G E W E B E Druckkräfte nimmt der Hydroxylappatit auf, Zugkräfte werden von den Collagen-Fasern absorbiert. Härte + Elastizität / Dynamik, Ernährung + Regeneration über Periost, HE-Färbung Z E L L E N Osteoblast, Osteocyt, Osteoclast (= vereinigte Monocyten) I N T E R Z E L L U L A R S U B S T A N Z Grundsubstanz: 10-15% H 2 O, Hydroxylapatit (Mineralsalze) anorganischer Teil für Härte Fasern: Collagen II (bestehend aus Osteoblasten) organischer Teil für Elastizität OSSiFiKATiON: Knochenentwicklung desmal perichondral Direkt aus BG chondral endochondral Indirekt aus Knorpel
14 Desmal = große Teile des Schädels, Clavicula Das Knochengewebe geht direkt aus dem Mesenchym hervor. Chondral: restliches Skelett Knorpelgerüst als Ausgangsbasis, Chondroclasten bauen Knorpelgewebe direkt in der Markhöhle (Diaphyse des Knochens) ab, gleichzeitig treten Osteoblasten auf: diese sezernieren Osteoid (noch nicht mineralisiertes Knochengewebe) und werden damit zum Osteocyt; also: Abbau von Knorpel- und Aufbau von Knochenmaterial finden gleichzeitig nebeneinander statt. Blutgefäße Schaltlamellen (Collagen I) Osteocyt Endost Volkmann-Kanal Innere Generallamellen, zur Markhöhle hin Periost Haver-Kanal Osteon Äußere Generallamellen, kompakte Schicht Der Knochen befindet sich in ständigem Umbau als Anpassungsprozess an die Art und das Ausmaß der Beanspruchung bzw Belastung. (Stöckelschuhe Ballerinas) So wird auch der Geflechtknochen des Neonatus bzw des Kleinkindes durch Beanspruchung nach und nach zu Lamellenknochen umgebaut endochondrale Ossifikation Er verfolgt das Minimum-Maximum-Prinzip, d.h. minimale Bausubstanz (Leichtbauweise + Materialeinsparung) wird maximaler Belastbarkeit gerecht. Die Collagen-Fasern im Knochen sind bereits vorgespannt und sind nicht weiter dehnbar. Knochen Holz Gusseisen Druckfestigkeit kg/mm² Zugfestigkeit kg/mm² Die Lamellen ( Altersringe ) des Knochens können mittels des Antibiotikums Tetraglycerin sichtbar gemacht werden.
15 - M U S K E L G E W E B E - 1) Glatte Muskulatur 2) Skelettmuskulatur 3) Herzmuskulatur quergestreift Muskelgewebe verfügt über die Fähigkeit, chemische in mechanische Energie umzuwandeln, darüber hinaus setzt sie sich aus kontraktilen Fibrillen zusammen was den Bewegungsablauf überhaupt möglich macht. DARSTELLUNG: * HE-Färbung 1) G L A T T E M U S K U L A T U R Sie ist imstande, in extremem Ausmaß zu hypertrophieren und hyperplasieren (der Uterus wächst im Zuge der Schwangerschaft auf sein mehrfaches Volumen). Des Weiteren ist sie ermüdungsfrei (Wehen), kann krampfen (Krampf = Cholik) und ist bezieht seine Erregung als single-unit-typ über gap junctions (Darm) oder als multi-unit-typ über eigene Nervversorgung (Iris). Ist höchste Präzision gefragt (Iris), so ist das Gewebe als multi-unit-typ strukturiert. Ausgezeichneter Regenerationsfähigkeit steht schlechte Züchtbarkeit in einer Gewebskultur gegenüber. Desmin im Gewebe ist ein Nachweis dafür, dass es sich dabei um glatte Muskulatur handelt µm lang, im Uterus auch bis zu 800µm Ø 5-10µm Keine Querstreifung Mononuclear zentraler, zigarrenförmiger Nucleus in entspanntem Zustand, korkenzieherartig bei Kontraktion; Fischzugartige Anordnung der Zellen Längsgerichtete Fibrillen Gap junctions = Nexus als Verbindung zwischen Zellen für Erregungsausbreitung Plexus myentericus = Nervengewebe Vorkommen: Blutgefäße, Intestinaltrakt, Uterus, Bronchi, Hohlorgane, 2) S K E L E T T M U S K U L A T U R Aufbau: Molekül (Actin + Myosin) Myofilament Myofibrille Muskelfaser Myosin: Ø 12-16nm, Länge 1,5 µm Actin (G-Actin und F-Actin): Ø 7nm, Länge 1µm
16 T-System vs L-System Die Skelettmuskulatur ist eine phasische Muskulatur, die dem Alles-oder-nichts-Prinzip folgt. Dh, es genügt ein einziger Reiz an einer der Erregungsstellen, einer motorischen Endplatte, und der gesamte Muskel kontrahiert sich membrangebunden. Sie kann nicht krampfen und ist in der Lage zu hypertrophieren. Das Perimysium garantiert Verschiebbarkeit und Stabilität des Muskelbündels und führt als Perimysium externum Nerven und Gefäße. Weiter nach innen steigt der Reticulinanteil, nach außen dominiert Collagen als Baustoff. Belastung: Die rote Muskelfaser, mit einem hohen Gehalt an Myoglobin ist auf Dauerbelastung spezialisiert, sie arbeitet aerob mit einem Ø von 100µm. Weiße Muskelfasern geschaffen für Momentanbelastung, benötigen anaerobe Verhältnisse und haben einen Ø von 50µm. Kraftentwicklung beträgt 8-10 kg Hubkraft/mm² Skelettmuskel Optimale Kraftentwicklung ist bei einer Sarkomerlänge von 2-3µm gegeben, bei maximaler Überdehnung (3,6µm) und maximaler Kontraktion (1,5µm) wird keine Kraft entwickelt. Regenerationsfähigkeit ist eingeschränkt, sie beruht auf so genannten Satellitenzellen, von denen ca 800 auf einen mm³ kommen. Größere Risse hinterlassen eine bindegewebige Narbe, Microrisse und Übersäuerung bewirken den Muskelkater. Erregung führt zu * isotone Kontraktion Bewegung : Leistung unter Veränderung der Muskellänge * isometrische Kontraktion Halten : Leistung ohne Längenveränderung Calcium und ATP gehen zu 70% in Körperwärme und zu 30% in Kontraktion über. Dabei lösen Calcium und ATP die Bindung von Actin und Myosin, um ein Vorübergleiten aneinander zu gewährleisten. Nach dem Tod fehlen diese Energiebringer und die Filamente sind fest miteinander verbunden: Die Leichenstarre tritt ein. Mit Beginn der Autolyse gibt diese nach. Bis zu 15-20cm lang, M gracilis und M sartorius sind die längsten Muskelzellen des menschlichen Körpers. Ø µm Nucleus randständig (kann bei Regenerations- bzw Wachstumsvorgang zentral liegen) Faserstruktur ist parallel liegend und UNVERZWEIGT Myoblasten verschmelzen zu Syncycium: Nuclei/mm, Zellgrenzen fehlen; Sarcolemnschlauch statt Membran Sarcoplasma statt Cytoplasma A-Streifen (sowie alle parallel angeordneten Strukturen) ist anisotrop und hell, nimmt daher die Farbe gut an und erscheint im Bild dunkel. I-Streifen ist isotrop und dunkel, nimmt daher keine Farbe an und erscheint im Bild hell.
17 Z= Verknüpfung zweier Actinfilamente von 2 benachbarten Sarkomeren. M= Verknüpfung zweier Myosinfilamente desselben Sarkomeres. 1) H E R Z M U S K U L A T U R Man unterscheidet Arbeitsmyocard myofibrillenreich Erregungsmyocard myofibrillenarm Letzteres verfügt über ein spezifisches Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem. ¼ des Herzmuskels machen Mitochondrien aus, Lipofuscinablagerungen (aus dem Fettstoffwechsel) werden erst nach einigen hundert Jahren gefährlich.
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