DIE BEDEUTUNG DER WIRTSCHAFTSCLUSTER
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- Cornelia Kirchner
- vor 8 Jahren
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1 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 1 ICT CLUSTER BERN; Bern, 26. März 2014 Referat von Herrn Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern DIE BEDEUTUNG DER WIRTSCHAFTSCLUSTER IM RAHMEN DER WIRTSCHAFTSSTRATEGIE 2025 Sehr geehrte Damen und Herren Ich danke Ihnen herzlich für die Einladung an Ihren Quartalsanlass. Solche Anlässe sind sehr wertvoll, zumal sie nebst wichtigen persönlichen Kontakten auch der Berner Wirtschaft zugute kommen. Der ICT-Cluster ist einer von sechs Clustern im Kanton Bern. Die Cluster sind für mich als Volkswirtschaftsdirektor wichtige Partnerorganisationen. Warum? Im Dialog mit ihnen kann ich den Puls der Berner Wirtschaft fühlen. In werde heute zu den folgenden Themen zu Ihnen sprechen: 1. Wirtschaftliches Umfeld 2. Das Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative: eine Herausforderung für die Schweizer Wirtschaft 3. Die WIRTSCHAFTSSTRATEGIE Innovation, Informatik und die Rolle des ICT-Clusters 5. Die Kandidatur des Kantons Bern für einen Netzwerkstandort des SWISS IN- NOVATION PARK 6. Fazit
2 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 2 1. Wirtschaftliches Umfeld Als Volkswirtschaftsdirektor sind mir Kennzahlen der Wirtschaft wichtig. Sie mögen trocken sein, aber sie zeigen die Entwicklung auf. Gerne gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick. Die Wirtschaft in der Schweiz und im Kanton Bern ist gut unterwegs: Das Bruttoinlandprodukt BIP hat 2013 schweizweit um 1,9 Prozent und im Kanton Bern um 1,5 Prozent zugenommen. Das ist leicht höher als Das Bruttoinlandprodukt der Region Bern- Mittelland beläuft sich auf über 37 Milliarden Franken, was gut 6 Prozent des Schweizer BIP entspricht. Ebenfalls erfreulich entwickelt sich die Exportwirtschaft: Die Exporte haben sich in den letzten zwei Jahren erholt. Massgeblich dazu beigetragen hat die Uhrenindustrie, die zu einem wesentlichen Teil in unserem Kanton liegt. Die gute Lage der Wirtschaft spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt: Im Jahr 2013 betrug die Arbeitslosenquote in der Schweiz im Durchschnitt 3,2 Prozent. Im Kanton Bern lag sie mit 2,3 Prozent deutlich unter diesem Schweizer Durchschnitt. Ich hoffe natürlich, dass wir die tiefe Arbeitslosenquote noch lange halten können. Wie sich unsere Wirtschaft generell weiter entwickeln wird, hängt stark von den wichtigen Absatzländern der Schweizer Unternehmen ab. Denn unsere wirtschaftliche Abhängigkeit von anderen Volkswirtschaften ist sehr gross. 2. Das Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative: eine Herausforderung für die Schweizer Wirtschaft Die Umsetzung der am 09. Februar 2014 angenommenen Masseneinwanderungs-Initiative ist für die Schweiz eine grosse Herausforderung. Das JA zur Masseneinwanderungs-Initiative beschäftigt mich als Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern, aber auch als Präsident der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren intensiv. Ich habe mich im Vorfeld klar gegen die Initiative gestellt. Nun ist das Resultat ein anderes, als ich mir gewünscht habe. Es gilt aber jetzt, den demokratisch gefällten Entscheid umzusetzen. Die Kantone sind bei den Verhandlungen mit der EU nicht direkt involviert. Das ist Sache des Bundes. Wenn es aber um die interne Umsetzung geht, sind vor allem die Kantone betroffen. Denn die Kantone müssen möglicherweise die Wiedereinführung eines Kontingentsystems für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger vollziehen. Und das, sehr geehrte Damen und Herren, wird zum Knackpunkt. Denn sowohl für die Unternehmen, die Spitäler und die Universitäten als auch für die Verwaltung wird es sehr schwierig werden, auf ein oder zwei Jahre hinaus den Bedarf an ausländischen Fachkräften zu bestimmen. Wie die Initiative genau umgesetzt werden soll, kann Ihnen heute niemand sagen. Der Bundesrat und die Verwaltung arbeiten aber mit Hochdruck an möglichen Lösungen. Klar ist heute nur, dass uns das Thema in den nächsten Monaten und Jahren stark be-
3 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 3 schäftigen wird. Persönlich setzte ich alles daran, dass die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative möglichst wenig negative Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft hat. Lassen Sie mich nach diesem Exkurs auf die kantonale Wirtschaftspolitik zurückkommen. 3. WIRTSCHAFTSSTRATEGIE 2025 Der Kanton Bern betreibt eine langfristig ausgerichtete und nachhaltige Wirtschaftspolitik. Wir wollen den Wirtschaftsstandort stärken und die Position des Kantons Bern im nationalen und internationalen Standortwettbewerb Schritt für Schritt verbessern. Grundlage dafür ist die WIRTSCHAFTSSTRATEGIE 2025 des Kantons Bern. Mit dieser Strategie verfolgen wir ein ambitioniertes Ziel: Bis ins Jahr 2025 steht der Kanton Bern in allen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung also Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft besser da als im Jahr Für die Dimension Wirtschaft bedeutet dies, dass der Wohlstand der Bernerinnen und Berner über den Schweizer Durchschnitt ansteigt und dass sich der Kanton Bern bei der Wirtschaftskraft in der Rangliste der Kantone verbessert. Zur Umsetzung der WIRTSCHAFTSSTRATEGIE 2025 hat der Regierungsrat ein erstes Massnahmenpaket beschlossen. Dazu zählen die rasche Realisierung des CAM- PUS TECHNIK in Biel oder das neue CLEANTECH COMPETENCE CENTER. Weiter haben wir die Infrastruktur im Bereich der Informationstechnologien überprüft. Die Analyse zeigt, dass der Kanton Bern heute über eine bedarfsgerechte und sichere Telekommunikationsversorgung zu angemessenen Preisen verfügt. Deshalb besteht für den Kanton momentan kein Handlungsbedarf. Die regelmässigen Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ihrer Branche werden aber fortgeführt, damit der Kanton auch künftig bedeutende Entwicklungen frühzeitig erkennen und bei Bedarf Massnahmen ergreifen kann. Angesichts der dynamischen Entwicklung des Telekommunikationssektors ist diese Zusammenarbeit sehr wichtig, und ich danke allen Beteiligten herzlich dafür. Nun will ich die Rolle des ICT Clusters im Zusammenhang mit Innovationen etwas genauer ausführen. 4. Innovation, Informatik und die Rolle des ICT-Clusters Der ICT-Cluster ist ein zentraler Teil des Innovations-Systems in unserem Kanton. Er verbindet Technik, Innovation, Phantasie und Betriebswirtschaft. Diese Vernetzungsleistung ist zentral. Denn ich wage zu behaupten, dass wir ohne starke Informatik- und Telekommunikations-Kompetenzen vor Ort heute kaum mehr fähig wären, Innovationen erfolgreich auf den Markt zu bringen.
4 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 4 Das aber wäre für unseren Wirtschafts-, Medizin-, Bildungs- und Forschungsstandort fatal. Innovationen sind Treiber der Wirtschaft. Entscheidend ist dabei die Vernetzung von Unternehmen mit Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen und Verbänden also das Clustering. Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, machen das mit Erfolg: Die Kommunikations- und Informatikbranche zählt im Kanton Bern laut einer Studie der CREDIT SUISSE rund Betriebe mit rund Arbeitsplätzen. Das entspricht 4,4 Prozent der Gesamtbeschäftigung im Kanton. Damit ist die Branche der viertwichtigste Arbeitgeber. Gemäss der gleichen Studie ist Bern zusammen mit Zürich führender Standort für die Informatik- und Telekommunikationsbranche. Ihre Kompetenz, sehr geehrte Damen und Herren, trägt also entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit des Kantons bei. Für ihren Einsatz danke ich Ihnen herzlich. 5. Die Kandidatur des Kantons Bern für einen Netzwerkstandort des SWISS INNOVATION PARK Innovationen sind die Treiber der Wirtschaft. Diese treibenden Kräfte wollen wir mit einem Innovationspark in Biel/Bienne in Zukunft noch verstärken. Dafür soll auch die ICT-Branche einen massgeblichen Beitrag leisten. Die Kandidatur haben wir am 14. März 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wird in diesen Tagen bei der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz eingereicht.
5 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 5 Der Innovationspark am Standort Biel/Bienne positioniert sich im Bereich der Industrietechnologien. Wir sind überzeugt, dass das Verständnis zukünftiger Industrietechnologien für die Wettbewerbsfähigkeit des Werkplatzes Schweiz entscheidend ist. Der zentrale Zweck des Innovationparks Biel/Bienne besteht darin, unternehmerische und volkswirtschaftliche Mehrwerte insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen aus der ganzen Schweiz zu schaffen. Ein einzigartiges Merkmal der Region Biel/Bienne und des Kantons ist die Vielzahl von Unternehmen, die mit ihren Industrie- Technologien oft Weltmarktführer sind. Die Region verfügt damit über eine schweizweit einmalige Dichte an Hightech-Unternehmen. Die enge Zusammenarbeit und die räumliche Nähe von angewandter Forschung und Hightech-Produktion sind für den Erfolg eines Innovationsparks entscheidend. In dieser Zusammenarbeit übernimmt auch die ICT-Branche eine sehr wichtige Rolle. Die Chance, in Biel einen Netzwerkstandort des nationalen Innovationsparks anzusiedeln, wollen wir packen. Die Konkurrenz um die Netzwerkstandorte ist aber hart. Wir sind also auf die Unterstützung der Wirtschaft, der Forschung, aber auch der gesamten Bevölkerung angewiesen. Ich komme nun zum Schluss, sehr geehrte Damen und Herren.
6 ICT CLUSTER BERN/26. März 2014 Seite 6 6. Fazit Das Thema Innovation ist für den Kanton Bern und für unseren Wirtschaftsstandort zentral. Die Informatik und die Informationstechnologien mit anderen Worten der ICT Cluster Bern sind dabei unverzichtbare Faktoren. Ohne leistungsfähige ICT- Unternehmen vor Ort ist heute kein Fortschritt mehr möglich. Die Informatik hat in den letzten Jahren die Gesellschaft und die Wirtschaft enorm geprägt. Das wird Ihre Branche auch in Zukunft tun. Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Für den Einsatz zu Gunsten der Wirtschaft des Kantons Bern danke ich Ihnen herzlich.
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