ERASMUS Erfahrungsbericht
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- Gottlob Schmitz
- vor 8 Jahren
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1 ERASMUS Erfahrungsbericht PERSÖNLICHE DATEN Name des/der Studierenden (freiwillige Angabe) (freiwillige Angabe) Gasthochschule Klinikum Friedrichshafen Aufenthaltsdauer von bis vorbreitender Sprachkurs EILC von bis Ich habe das KPJ. Semester im Ausland absolviert. ALLGEMEINES Wo haben Sie Informationen über die Gastuniversität gefunden? Internet Welche Unterstützung bei der Organisation wird im Gastland vom International Office geboten und wer ist der Ansprechpartner? Gibt kein International Office Wo findet man Informationen zum Studium (Kursplan, etc.)? - Welche Kurse wurden besucht? KPJ-Fächer: Pflichtfach Innere Medizin, Wahlfach Pädiatrie Welche Kurse sind empfehlenswert? Ich fand die KPJ-Fächer dort wenig empfehlenswert Ist die Organisation von Famulaturen einfach? ja KOSTEN Wie hoch waren die monatlichen Kosten? Unterbringung 200 Verpflegung 200 An-/Abreise (Flug, Zug, Auto) 50 Kosten für Unterlagen, Bücher, etc. 0 Sonstiges 100
2 SPRACHKURS (FALLS ZUTREFFEND) Haben Sie im Jahr vor dem Aufenthalt einen vorbereitenden Sprachkurs absolviert? Wenn ja, wo/bei welcher Einrichtung (z.b. MUI-Sprachkurs, etc.): Wie zufrieden waren Sie? Ja Nein Kosten des Sprachkurses: UNTERKUNFT Wie haben Sie Ihre Unterkunft im Gastland gefunden? Wie zufrieden waren Sie? Tipps für andere Studierende (z.b. Homepages, Zeitungen, Preis, ) selbst gesucht Gasthochschule hat Wohnungs-/Zimmersuche übernommen/war behilflich Freunde andere: sehr zufrieden es gibt ein Klinikeigenes Wohnheim, eigentlich gibt es dort immer Plätze NARRATIVER ERFAHRUNGSBERICHT (MINDESTENS 1-2 SEITEN): Reisevorbereitungen, Versicherung, Vorbereitung auf die Gastuniversität Abreise und Ankunft am Studienort Betreuung an der Gasthochschule (International Office, Lehrende, Veranstaltungen für Erasmus- StudentInnen) Unileben am Studienort Studium (fachlicher Nutzen, welche Kurse haben Sie belegt, Niveau der Kurse, ) Tipps für zukünftige Erasmus-Outgoings Ich habe das ERASMUS-SMP-Stipendium genutzt, um nahe meiner Heimatstadt meine KPJ- Fächer Innere Medizin und Kinder- und Jugendheilkunde abzuleisten. Dies war aus privaten Gründen notwendig. Da ich das Friedrichshafen sehr gut kenne und auch schon vor dem Studium öfter als Rettungsdienstmitarbeiter ins Klinikum Friedrichshafen gefahren bin, und mir das Krankenhaus sehr gut gefallen hat, habe ich mich für das Klinikum Friedrichshafen entschieden. Als Ortkundiger deutscher Staatsbürger musste ich die Reise natürlich nicht groß vorbereiten. Versichert bin/war ich immer noch in Deutschland, so dass dies auch kein Problem darstellt. Ich meine aber dass man sich als in Österreich versicherter ohne Probleme längere Zeit in Deutschland aufhalten kann. Friedrichshafen liegt etwa 30-40min von Bregenz entfernt. Dementsprechend einfach gestaltet sich die Anreise. 2/5
3 Wer nicht das Glück hat, dass er Freunde in Friedrichshafen hat bei denen er günstig wohnen kann, hat die Möglichkeit im Klinikumseigenen Wohnheim für einen relativ günstigen Preis (ich meine 150 ) zu wohnen. Einige Famulanten und PJ-ler aus Deutschland haben dieses faire Angebot wahrgenommen so dass es dort durchaus lustig zugehen könnte Am ersten Tag wurde ich gleich von der Studentenbeauftragten Sekretärin freundlich Empfangen. Mir wurde die komplette Klinik gezeigt, ich bekam einen eigenen Spind, eine eigene Mitarbeiterkarte und einen eigenen Schlüssel für die "Bibliothek" (ein Raum ohne Fenster, aber mit 3 Computern, die sich noch als sehr nützlich erweisen sollten). Das Krankenhaus hat etwa 400 Betten, 2 gastroenterologische Stationen, 2 kardiologische Stationen (mit Elektrophysiologie und Katheter), eine innere Intensiv und eine Notaufnahmestation. Danach ging es auch schon los. Ich sollte auf der gastroenterologischen Station beginnen. Die Stationsärztin, eine unmotivierte österreichische Ärztin, die meiner Meinung nach noch nie einen Studenten betreut hat, und dazu auf Grund mangelnder fachlicher und menschlicher Kompetenz auch absolut nicht in der Lage war, machte diese 3 Wochen zu einem wenig erfreulichen Erlebnis. Selten habe ich bei einer Famulatur dass Gefühl gehabt, so nutzlos und unerwünscht zu sein wie auf dieser Station. Meine Aufgaben: Blutabnehmen, Viggos legen, Patienten aufnehmen (Gemeinsames Besprechen: Fehlanzeige!). Was ich vom ärztlichen Personal gelernt habe: nichts. Da ich mittlerweile jedoch sehr motiviert war habe ich mich, in der unendlich langen Zeit in der ich nutzlos herumstand, sehr intensiv mit den Patientenakten beschäftigt und mir dabei selbst sehr viel beigebracht, so dass ich mich doch nach 3 Wochen des sich selbst beschäftigens im Fach Gastroenterologie sehr kompetent gefühlt habe. Meiner Meinung nach sollte man die Ärzte an Lehrkrankenhäusern auch einmal diesbezüglich anleiten. Positiv: Wer die Funktionsdiagnostik und -therapie sehen will, hat hier ausreichend Gelegenheit. Die Oberärzte sind gar nicht so lustlos wie die Assistenzärzte und zeigen einem viel bei Kolo-/Gastroskopien und Abdomensonographien. Die nächsten 3 Wochen: Kardiologie. Nachdem ich heilfroh war endlich die Station wechseln zu dürfen hatte ich hier meine ersten positiven Erfahrungen mit den Assistenzärzten (ebenfalls Österreicher) gemacht. Auch hier habe ich viel Blut abgenommen, Viggos gelegt und Patienten aufgenommen. Zusätzlich durfte ich eigene Patienten betreuen, diese auch gemeinsam besprechen, Arztbriefe diktieren und ebenfalls bei der Funktion zuschauen. Die letzten 3 Wochen Innere: Interdisziplinäre internistische Notfallambulanz. SUPER!! Hat mir wirklich riesigen Spaß gemacht, ich habe extrem viel gelernt und durfte auch alles machen. Dabei kamen alle Patienten, die nicht sofort auf die Intensivstation mussten, erst einmal auf die Aufnahmestation und wurden dort weitergereicht. In der Ambulanz wurden alle diese Patienten aufgenommen so dass man Patienten aus dem gesamten Spektrum der Inneren Medizun (und Neurologie) sehen konnte. Hätte ich vorher schon gewusst das dies die wohl lehrreichste Zeit wird hätte ich hier mehr Zeit verbracht. Nachdem ich nun mit dem Pflichtfach Innere Medizin fertig war erwarteten mich noch 4 Wochen Pädiatrie. Leider wurden zu dem Zeitpunkt an dem ich dort war 2 neue Assistenzärztinnen eingelernt, so dass die einzige Station immer hoffnungslos überbesetzt war. Wenn Patienten aufzunehmen war stürzten sich gleich immer alle darauf so dass ich auch hier meistens nur rumstand und versucht habe mich unsichtbar zu machen. Generell war die Stimmung dort eigentlich sehr gut. Schade dass es nicht überall so ist, dass Chefärzte und Oberärzte so hilfsbereit und freundlich sind wie in der Kinder- und Jugendheilkunde. Allein schon die flache Hirarchie wäre ein Grund für mich, mich zum Facharzt für Pädiatrie ausbilden zu lassen. Wurde es doch einmal etwas stressiger, so wurde gleich viel herumgezickt und gelästert. Ganz so, wie man es sich in Fächern wie Pädiatrie und Gynäkologie (auf der es genauso zugeht) vorstellt. Nichtsdestotrotz habe ich hier viel gelernt (menschlich, bedingt fachlich). Beim Umgang mit den Kindern hatte ich sehr viel Spaß und ich traue mir nun zu, alltägliche Kinderkrankheiten (Bronchitis, Gastroenteritis, Fieberkrämpfe, Pseudokrupp, Commotios) selbstständig zu behandeln. Die kompletten 3 Monate die ich da war gab es wirklich sehr gute PJ- Seminare. Wöchentlich eine Stunde Pädiatrie (sehr sehr gute Lehrvisiten mit dem wirklich sehr netten Chefarzt der Pädiatrie), Gynäkologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Radiologie, Pathologie und ab und zu auch Chirurgie. 3/5
4 Alles in Allem war ich eher nicht zufrieden im Klinikum Friedrichshafen. Positiv waren die Seminare, das Mittagessen (wurde mit 4,30 täglich bezuschusst), das monatliche Gehalt (300 ) und die Notaufnahme. Auf den Rest hätte ich mehr oder weniger auch verzichten können. Wer es trotzdem versuchen will sollte bei mangelnder Zufriedenheit mit dem betreuenden Assistenzarzt unbedingt die Station wechseln. Das hätte bei mir vieles besser gemacht. Dies gilt generell für alle Famulaturen /KPJ-Praktika. 4/5
5 FOTOS VON IHREM AUFENTHALT 5/5
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