Checkliste: Sozialräumlicher, muttersprachlicher Informations- und Integrationsanlass
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- Maria Geiger
- vor 8 Jahren
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1 Materialien zum Leitfaden für Fachleute aus dem Alters- und Migrationsbereich Andreas Raymann, Roland Guntern, Sylvie Johner-Kobi, Milena Gehrig Checkliste: Sozialräumlicher, muttersprachlicher Informations- und Integrationsanlass 1. Vorbereitende Überlegungen 2. Abklärung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und Organisationen der Regelstrukturen 3. Planung Durchführung 4. Evaluation 5. Kosten und Ressourcen 1. Vorbereitende Überlegungen Zielgruppe/n bestimmen Bestimmen, mit welcher Herkunfts- oder Sprachgruppe der Anlass geplant und durchgeführt werden soll. Bei den fremdsprachigen älteren Menschen mit Migrationserfahrung bilden die Italienerinnen und Italiener zurzeit in der Schweiz zahlenmässig die grösste Gruppe. Die Sprachgruppe Bosnisch/Kroatisch/Mazedonisch/Serbisch folgt an zweiter Stelle. Veranstaltungen mit und für diese Sprachgruppe zu organisieren, ist anspruchsvoll. Die Kriegserfahrung ist für diese Generation stark belastend. Ziel und Zweck des Anlasses klären Sozialräumlicher Bezugsrahmen klären Unter Sozialraum verstehen wir einen Lebensraum und sozialen Mikrokosmos, in dem sich gesellschaftliche Entwicklungsprozesse manifestieren. Konkret kann das z.b. eine Region, eine Gemeinde, ein Quartier oder eine Siedlung sein. Bedeutung des Anlasses für die eigene Funktion und Organisation klären Bin ich / ist die Organisation bereit, die Federführung für die Planung und die Durchführung des Anlasses zu übernehmen? Bin ich / ist die Organisation bereit, einen Folgeanlass zu planen und durchzuführen? Vernetzung zur und innerhalb der Zielgruppe eruieren Wie hat sich die Sprachgruppe in diesem Sozialraum organisiert? (wichtige Organisationen u.a.) Wie ist das Verhältnis der einzelnen Gruppierungen/Schlüsselpersonen zueinander? Welche Kontakte habe ich in diese Sprachgruppe? Wie ist die Stellung meiner Kontaktperson/en in dieser Sprachgruppe? Ist die Kontaktperson bzw. sind die Kontaktpersonen von möglichst vielen Personen der Sprachgruppe als zentrale Personen anerkannt?
2 2. Abklärung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und Organisationen der Regelstrukturen Abklären von möglichen interessierten Organisationen auf kantonaler Ebene Klären, welche Organisationen wie z.b. Hilfswerke, Alters- und Integrationsfachstellen, etc. sich im Kanton bereits mit dem Thema ältere Migrantinnen und Migranten befassen. Kontakte zu Organisationen können hilfreich sein bei der Vorbereitung einer ersten Kontaktaufnahme zu Schlüsselpersonen der ausgewählten Zielgruppe. Falls sich eine Organisation bereits mit dem Thema befasst: Mögliche Zusammenarbeit klären. Abklären von möglichen interessierten Organisationen und Akteuren im Alters- und Integrationsbereich auf lokaler Ebene Persönliche Kontaktaufnahme mit den Akteuren und Einrichtungen des Altersbereichs und der Integrationsfachstelle im ausgewählten Sozialraum. Wie ist der Bezug der Einrichtungen und Akteure im Altersbereich zur ausgewählten Sprachgruppe? Sind die Einrichtungen und Akteure bereit, an einem muttersprachlich moderierten Informations- und Integrationsanlass teilzunehmen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen (Räumlichkeiten, Zeit, Beteiligung an der Finanzierung)? Welche Einrichtung, welche Akteure verfügen über Kenntnisse der Muttersprache der Zielgruppe? Wie ist der Bezug der Einrichtungen und Akteure im Integrationsbereich zum Thema Alter? Sind die Einrichtungen und Akteure im Integrationsbereich bereit, ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen? Wenn ja in welcher Form? Klären, wer bereit ist in einer Gruppe mitzuarbeiten, welche den Anlass vorbereitet. (Aufwand siehe 5. Kosten und Ressourcen). Erste persönliche Kontaktaufnahme (einzeln oder mit einer Gruppe) mit den Migrantenorganisationen Im Gespräch das Anliegen vorstellen: Informationen in Zusammenhang mit Alter und Älter werden im ausgewählten Sozialraum den älteren Menschen dieser Sprachgruppe zu vermitteln. Dies in angenehmer Atmosphäre, bei Kaffee und Kuchen. Ziel und Zweck des Anlasses sowie Möglichkeit für weiterführende Aktivitäten aufzeigen z.b. Möglichkeit, dass Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden am Anlass aufgenommen werden. Möglichkeit, dass sich Interessierte am Anlass in eine Liste eintragen und mit diesen Adressen zu einem Folgetreffen eingeladen werden kann, an welchem in kleinerem Kreis vertiefter auf die Fragen und Anliegen eingegangen wird. Bedürfnisse und Möglichkeiten der Mitarbeit von interessierten Gruppen klären Nach der ersten Kontaktaufnahme evtl. zu einem runden Tisch einladen. Nur sinnvoll, wenn mehrere Gruppen und wenig oder kein Kontakt untereinander Klären, ob der geplante Informations- und Integrationsanlass von den Gruppen gewünscht und getragen wird. Besondere Bedürfnisse und Anliegen der Gruppen in Bezug auf den Anlass klären.
3 Klären, wer bereit ist in einer Gruppe mitzuarbeiten, um den Anlass vorzubereiten. Aufwand 2 3 Vorbereitungssitzungen und der Anlass selber plus eine Nachbereitungssitzung, siehe auch 5. Kosten und Ressourcen Klären, ob Freiwillige aus den Organisationen beim Servieren von Kaffee und Kuchen mithelfen können. 3. Planung und Durchführung Organisation einer Vorbereitungsgruppe Eine Vorbereitungsgruppe zusammenstellen (Mitglieder der Sprachgruppe, Altersbereich und Integrationsbereich), idealerweise nicht grösser als 8 Personen. Einladung zur 1. Vorbereitungssitzung versenden. Organisation von Raum, Getränken und allenfalls kleiner Verpflegung. Durchführung der ersten Vorbereitungssitzung Klären, wann der Anlass stattfinden soll Empfehlenswert sind 2-3 Monate Vorbereitungszeit. Klären in welchen Räumlichkeiten der Anlass stattfinden soll. Empfehlenswert sind Räume in öffentlichen Einrichtungen wie z.b. Alterszentrum, Gemeinschaftszentrum, Freizeitanlage etc. Klären, welche Organisationen, Akteure der Altersarbeit und der Integrationsarbeit sich und ihre Dienstleistung an der Veranstaltung vorstellen. Wer fragt die nicht anwesenden aber erwünschten Organisationen an? Klären der Moderation. Wenn möglich sollte die Moderatorin/der Moderator selber der sprachlichen Zielgruppe angehören. Möglichkeiten des musikalischen Rahmenprogramms klären. Ideal sind Musizierende aus den Reihen der Migrantenorganisationen, weniger ideal professionelle Alleinunterhalter. Auch Laienmusiker sind zu entschädigen. Art der Informationsvermittlung festlegen Gute Erfahrungen liegen vor, wenn die Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen sich und ihre Dienstleistungen in einem Interview mit der Moderatorin vorstellen können. Tipp: Die Organisationen geben der Moderatorin drei Fragen mit den dazugehörenden Antworten mit welchen die Organisation kurz und prägnant vorgestellt wird. Die Fragen und Antworten sollten der Moderatorin/dem Moderator idealerweise 2-3 Wochen vor dem Anlass abgegeben werden. Klären, durch wen die zweisprachige Einladung (deutsch und in der Sprache der Zielgruppe) erfolgen soll. Empfehlenswert: Die Einladung durch die politische Gemeinde (Integrationsbeauftragte/r und/oder Altersbeauftragte/r). Erfolgt die Einladung mit dem Adressmaterial der politischen Gemeinde, kann erfahrungsgemäss davon ausgegangen werden, dass % der so Eingeladenen an der Veranstaltung teilnehmen. Übersetzung des Einladungsschreibens organisieren. Professionell übersetzen lassen. Termine für die zweite Sitzung und die Auswertung festlegen. Organisatorisches zwischen der 1. und 2. Vorbereitungssitzung Räumlichkeiten reservieren Verpflegung (Kaffee und Kuchen) organisieren
4 Budget erstellen Mit Traktandenliste zur 2. Sitzung einladen, Raum und Getränke (allenfalls kleine Verpflegung) für die Sitzung organisieren. Durchführung der zweiten Vorbereitungssitzung Besprechung des Budgets und der Aufschlüsselung der Kosten (kann im Voraus geklärt werden). Besprechung des Ablaufs. Besichtigung der Räumlichkeiten. Wo sind die Informationsstände? Wer teilt sich mit wem den Stand? Wer braucht eine Übersetzung? Wichtig: an jedem Stand sollte jemand anwesend sein, der übersetzen kann. Wer übernimmt es, die Besucherinnen und Besucher nach ihren Bedürfnissen und Wünschen zum Thema Alter zu befragen und auf Listen Stichworte und die Adressen aufzunehmen? Falls ein Feedback zur Veranstaltung gewünscht ist: Wer übernimmt die Planung und Durchführung? Wer organisiert Verpflegung und ist für die Bedienung der Gäste verantwortlich? Wer übernimmt den Sanitätsdienst? (Samariterverein anfragen) Wer dankt den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz? Wer übernimmt die Tischdekoration? Wer ist wann zum Einrichten anwesend? Wer übernimmt das Aufräumen? Wenn nötig 3. Sitzung vereinbaren, in jedem Fall Termin für die Auswertung festlegen. 4. Evaluation Evaluation des Anlasses und Vorbereitung eines Auswertungstreffens Auswerten der Besucherbefragung und Erstellung eines Berichts. Sich Gedanken machen, in welcher Form ein Folgeanlass stattfinden soll, allenfalls mögliche Daten und Räume reservieren. Einladung mit Traktanden an ein Auswertungstreffen, Organisation von Raum und Verpflegung. Durchführung eines Auswertungstreffens Auswertung des Anlasses anhand der Themen: Inhalt, Atmosphäre, Organisation, Resultat. Besprechung des Berichts zur Auswertung der Besucherbefragung. Klären, ob und wenn ja in welcher Form sich die Beteiligten weiter zum dem Thema Alter und Migration austauschen möchten. Abklärungen zu einem Folgeanlass Klären wer sich am Folgeanlass beteiligt Ort und Datum des Folgeanlasses festlegen Räume reservieren Sich Gedanken zur Übersetzung am Folgeanlass machen Erfahrungsgemäss hat ein Grossteil der fremdsprachigen älteren Migrantinnen und Migranten Hemmungen und Scheu, sich in Deutsch zu äussern.
5 5. Kosten und Ressourcen Kostenberechnung: Musikalisches Rahmenprogramm und Kaffee und Kuchen, Mineralwasser ca. CHF 9.00 pro Teilnehmerin / Teilnehmer am Anlass Raummiete Professionelle Übersetzung des Einladungsschreibens (ca. CHF 200) Adressaufbereitung und Porto Einladungsschreiben Werden die Adressen durch die Gemeinde aufbereitet, können zusätzliche Kosten anfallen. Das gilt auch für die Aufbereitung von Adressen durch das Konsulat. Zeitlicher Aufwand: für die Leitung: ca. 60 Stunden für ein Mitglied der Vorbereitungsgruppe: ca Stunden. Davon 7 Stunden für die Vorbereitung und Durchführung des Anlasses. 07. Mai 2015
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