Veneers in allen Facetten, Teil 1
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- Jonas Schubert
- vor 8 Jahren
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1 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 Minimal invasiv Veneers in allen Facetten, Teil 1 Autor: Ztm. Paul Giezendanner und Carmen Giezendanner, Sarnen/Schweiz Minimal invasive Behandlungsmethoden sind schonender und weniger belastend für den Patienten. Das ist besonders bei kosmetischen Korrekturen ein wichtiger Aspekt. Mit liebevollem Augenzwinkern präsentiert Ztm. Paul Giezendanner einen Fall aus seiner Praxis. In Teil 1 zeigt er, wie ein Patient auf Umwegen doch noch seine Vorstellung von perfekten Zähnen verwirklicht sah. Indizes: Try-in Schichttechnik Minimal invasiv e Abb. 1 Veneers in allen Facetten Es gibt Momente oder Situationen da geraten die effektive Arbeit, respektive der Herstellungsprozess einer Rekonstruktion, in den Hintergrund. Da ist der Weg, welcher letztendlich zur Entscheidung führt, die Zähne einer Behandlung zu unterziehen, genauso vielfältig und interessant wie die Arbeit oder der Herstellungsprozess an sich. So auch in meiner vorliegenden Publikation. Eigentlich hatte der junge Mann schöne Zähne. Zumindest waren sie kariesfrei, außergewöhnlich in der Form, schön in der Farbe und charmant lückenhaft. Nur wollten die Zähne nicht so recht zu ihm passen und genau das war sein Problem. Alle positiven Attribute seiner Zähne genügten nicht, um seine Zweifel an der Ästhetik seiner Zähne auszuräumen. Ich hatte die Möglichkeit, seine Sorgen, Ängste und Hochgefühle über die letzten zehn Jahre zu verfolgen und ihn auch auf menschlicher Ebene zu begleiten. Vor diesem Hintergrund und in diesem Licht ist meine lyrische Beschreibung der Arbeit zu sehen. Ich habe die wichtigsten Teile meiner Arbeit auf unserem Video-Kanal bereitgestellt ( FILME). 2 das dental labor LXIII 3/2015
2 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers Des Jungen Glück im Ungeschick von minimal invasiv bis non-präp 2007 Es war einmal ein junger Mann, der hatte diesen großen Drang, perfekt zu sein in Leib und Leben, darin bestand sein stetig Streben. Im Jahre zwanzig null und sieben hat sich der Junge dann entschieden: Die Zähne sein sind nicht der Traum, erfüllen seinen Anspruch kaum. Die Dinger waren mickrig klein und lückrig auch noch obendrein. Es stellt sich nun die Lösungsfrage, dies bringt den Jungen arg in Rage. Er wusste nicht was ist zu tun. Sein eigen ist es nicht zu ruh n, bis eine Lösung ist vorhanden, mit der er wäre einverstanden. Doch ach herrje die Kohle fehlte, denn auch der Zahnarzt wollte Knete. Wenn Münzen fehlen, ist es Mist. Was bleibt, ist nur der Komposit d Abb. 2 Anfangssituation im Jahr 2007 als Lippenbild d Abb. 3 Anfangssituation im Jahr 2007 f Abb. 4 Visual-Provisorien verwenden wir als Entscheidungshilfe für den Patienten, um ein mögliches Endergebnis in situ zu simulieren das dental labor LXIII 3/2015 3
3 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 e Abb. 5 Modell der Anfangssituation e Abb. 6 Additives Wax-up als Grundlage der eventuellen Veränderung zum Lückenschluss e Abb. 7 Umwandlung des Wax-up in ein Try-in- Provisorium aus Acrylat zur Ansicht für den Patienten e Abb. 8 Zahnergänzende Chairside-Komposit- Restauration nach Vorgabe des Try-in-Provisoriums e Abb. 5 bis Abb. 8 Aus Kostengründen vorerst eine Chairside-Restauration aus Komposit. Mit dem additiven Wax-up und dem Try-in-Provisorium war es für den Zahnarzt einfacher, hinsichtlich Raumaufteilung und Form, dem Wunsch des Patienten nachzukommen. Die leichte Mittellinienkorrektur nach links erleichterte dem Behandler das additive Gestalten des Lückenschlusses, jeweils alternierend nach mesial oder distal d Abb. 9 Ski-Unfall mit Folgen! d Abb. 10 Röntgenstatus nach dem Unfall Gut sichtbar: Teile der Chairside-Komposit- Restauration aus dem Jahr d Abb. 11 Notfallversorgung mit Composit 4 das dental labor LXIII 3/2015
4 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers 2014 Im Jahre zwanzig-eins und vier, der Junge nicht mehr ganz so stier. Die Welt ist mein ist der Gedanke, da gibt es keine echten Schranken. Der junge Mann nun schon erwachsen, lässt s gerne öfter mächtig krachen. Die Grenzen werden ausgelotet und oftmals auch schon überboten. Im Winter 14 ach du Schreck! War er womöglich doch zu keck: Nahm auf Skiern zuviel Schwung. Rums am Boden lag er schon. Es war bestimmt kein Augenschmaus und sah verdammt nach Arbeit aus. Ein Notfallzahnarzt musste her: Am Sonntag ist das oftmals schwer. Mit viel Geschick und auch Elan hat er die Ecken drangetan mit Komposit noch modelliert die Lippen innen operiert. Mein lieber Schwan, schau dir das an: Der Zahnarzt hat sein Werk getan, vier Zähne hat er fein beschliffen, zwei weitere nicht angegriffen. Patienten Wunsch wurde erfüllt, die Zähne wunderbar gedrillt. Auf dem, was jetzt noch übrig ist, entstehen Zähne ganz gewiss. Als erstes gibt s ein Gipsmodell, als zweites dann genau so schnell ein Duplikat zum Stümpfetrennen, um die Keramik aufzubrennen. Dann werden sie schön anatomisch in Form gebracht und ganz harmonisch geschliffen und in Reih gestellt und inzisal noch aufgehellt. Vier Zähne waren angedacht, sechs haben uns dann angelacht. Den Bauch des Zahns noch aufgefüllt und inzisal in Form gedrillt. Ganz ohne schleifen umgeformt, das ist für viele ungewohnt. Ein Hauch von Nichts als Überzug. Der Spitz ist weg die Form nun gut. Die Schwierigkeiten sind bezwungen, das Ergebnis rundherum gelungen. Patient ist glücklich und zufrieden Ergebnis toll, Erfolg beschieden! Planung der Neuversorgung e Abb. 12 Modell des Ist-Status der Notfallversorgung e Abb. 13 Möglicher Vorschlag als Wax-up auf Gipsmodell das dental labor LXIII 3/2015 5
5 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 Mock-up als Visualprovisorium e Abb. 14 und Abb. 15 Visual-Provisorien entstehen aus einem additiven Wax-up, welche per Schlüsseltechnik in Kunststoff umgesetzt werden. e Abb. 16 Visual-Provisorien sind sehr fragile additiv gestaltete Kunststofffragmente, welchen die Aufgabe zukommt im Munde des Patienten, übergestülpt über die eigenen Zähne, ein mögliches Endergebnis zu visualisieren. Kreativität und Ideenreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt. e Abb. 17 Dubliert und in Gips umgesetzt zur Ansicht für den Patienten e Abb. 18 Vorschlag als Try-in über die eigenen Zähne zur Visualisierung für den Patienten e Abb. 19 Teilfragmente in Kunststoff zur Ansicht am Patienten e Abb. 20 Acrylfragmente in Positionierungsschiene. Nachdem dieser Vorschlag vom Patienten genehmigt wurde, kann es auch für den Zahnarzt als provisorische Versorgung verwendet werden. 6 das dental labor LXIII 3/2015
6 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers e Abb. 21 Acryl-Vorschlag in situ zur Visualisierung der möglichen Rekonstruktion e Abb. 22 Lippenbild mit dem Try-in-Provisorium Präparationsvarianten und Abdrucknahme e Abb. 23 Lückenschluss beinahe ohne Schmerzen e Abb. 24 Der etwas zurückversetzte Zahn 22 konnte gänzlich ohne Präparation in die Restauration einbezogen werden (V4). e Abb. 25 Minimaler Substanzabtrag: Der Zahnäquator ist für die Schalen optimiert abgetragen worden (V5). das dental labor LXIII 3/2015 7
7 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 e Abb. 26 Nicht immer ist es zwingend notwendig, dass Zähne komplett abgeschliffen, respektive präpariert werden (V6). e Abb. 23 bis Abb. 26 Jeder Behandler hat seine eigene Methode, um für die Veneer-Technik zu präparieren. Für den Zahntechniker ist es wichtig, für jede Variante ein Gefühl zu entwickeln, um zu wissen, welche Technik er anwenden soll. Darin besteht der große Vorteil bei der Herstellung von sinterkeramischen Veneers. Hier brauchen wir keine Rahmenbedingungen, welche bezüglich Platzangebot oder Präparation einschränken. d Abb. 27 Selbst wenn die Präparation mittig aufhört, kann die Restauration trotzdem so dünn auslaufend gestaltet werden, dass die Grenze zum natürlichen Zahn nicht erkennbar ist. Ideal sich hierfür feuerfeste Stumpfmodelle. d Abb. 28 Diagnostische Präparation auf Gipsmodell zur Linkstrimmung der bestehenden, leicht rechtsverlagerten Mittellinie e Abb. 29 Präparation am Patienten e Abb. 30 Perfekte Umsetzung der präparativen Vorgaben in den Abdruck 8 das dental labor LXIII 3/2015
8 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers Meistermodell Herstellung e Abb. 31 Meistermodell mit imitiertem Zahnfleischverlauf (Sheragingival) e Abb. 32 No-touch-Modell als Variante zur Ansicht für den Zahntechniker Feuerfeste Stümpfe e Abb. 33 Nach den vielen vorgelagerten Gesprächen mit dem Patienten ergab sich, dass die Zähne 13 und 23 vorsorglich als non-präp-variante in das feuerfeste Stumpfmodell, bereits zu Anfang, eingeplant werden mussten (V4). df Abb. 34 bis Abb. 36 Versiegelungsbrand der feuerfesten Stumpfmodelle inklusive Zahn 13 und 23 das dental labor LXIII 3/2015 9
9 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 Schichtungskonzept Giezendanner Ein Schichtungskonzept funktioniert nur dann, wenn alle Restaurierungstechniken in gleicher Weise umgesetzt werden können. Ob Implantat, Krone, Veneer, metallisch oder metallfrei Der festgelegte Arbeitsablauf muss immer eingehalten werden. Keramikverblendungen werden so ästhetischer, vitaler und in ihrer Tiefenwirkung brillanter. Seit über drei Jahrzehnten scheuen wir diesen Mehraufwand nicht trotz Kostendruck und anderer Widrigkeiten. Unser Erfolgsrezept ist kein Geheimnis: Wir glauben daran, dass mit einem aufwendigen Schichtungskonzept nicht nur das ästhetische Endergebnis verbessert wird. Durch die behutsame Verarbeitung der Keramik werden auch deren Werkstoffeigenschaften positiv beeinflusst. Das Schichtungskonzept Giezendanner bietet eine analoge Vorgehensweise für alle Materialien und Techniken. Beim Auftragen der Verblendkeramik mit unterschiedlichsten Verfahrenstechniken gibt uns dieses Anwendungskonzept die nötige Sicherheit. e Abb. 37 Von invasiv (Implantat) über non-präp (Keramik-Pieces) mit einem einzigen Schichtungskonzept zum ästhetischen Erfolg: Mit der gleichen Vorgehensweise ein Implantat verblenden oder ein Keramik-Piece schichten(v7) c Abb. 38 Mit der richtigen Anwendung eine No-touch- Krone anfertigen: Auftragen, trocknen, brennen, abstrahlen und glasieren 10 das dental labor LXIII 3/2015
10 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers ed Abb. 39 bis 41 Heißluftgerät und Anmischmedium (Paul Giezendanner) bilden eine harmonische Ergänzung zu unserer speziellen Anwendungstechnik Schichtungsprozedere df Abb. 42 bis Abb. 44 Formaufbaubrand zur lichtdynamischen Optimierung der späteren keramischen Teilzahnfragmente (V8) das dental labor LXIII 3/
11 Technik l Veneers in allen Facetten, Teil 1 e Abb. 45 Momentaufnahme während des Schichtungsprozesses: vorerst noch ohne die beiden Zähne 13 und 23. Jetzt nimmt der Gedanke, die beiden Eckzähne auch zu restaurieren, klare und definitive Formen an. Interaktionen des Lichtes in der keramischen Schichttechnik c Abb. 46 Eine der wichtigsten Grundlagen, um der Materie Keramik Leben einzuhauchen, ist die Imitation der Interaktion des Lichtes Präsentationsverzeichnis V1 alle Präsentationen sind auf unserem youtube-video-kanal einsichtig > Rubrik Filme V2 vom Veneer bis zur Krone / Zeit 6:43 V3 Veneer / Zeit 1:03 V4 non-invasiv/minimal-invasiv / Zeit 4:21 V5 minimal-invasiv / Zeit 4:42 V6 minimal-invasiv/invasiv / Zeit 7:59 V7 metallfreie Restaurationen / Zeit 5:53 V8 Schichttechnik / Zeit 9:56 V9 zahntechnische Impressionen / Zeit 5:59 12 das dental labor LXIII 3/2015
12 Veneers in allen Facetten, Teil 1 l Veneers ecf Abb. 47 bis Abb. 49 Situation nach dem ersten Hauptbrand, formvollendet und vorbereitet zum Versiegelungs bzw. Glasurbrand Fortsetzung in der nächsten Ausgabe des dental labor. Korrespondenzadresse: Paul Giezendanner AG Dentaltechnik Kernserstrasse 29 Sarnen/Schweiz Telefon info@giezendanner-dental.ch Nähere Informationen über die Autoren unter autoren das dental labor LXIII 3/
Veneers in allen Facetten, Teil 2
Technik l in allen Facetten, Teil 2 Abb. 50 Abb. 51 ec Abb. 50 und 51 Die Königsdisziplin: Hauch dünne, sinterkeramische Teilzahn fragmente, hergestellt auf feuerfesten Stümpfen. Das Material der Wahl:
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