Eklektizismus, überall? = Un éclectisme général? = Eclecticism, everywhere?
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- Kurt Solberg
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1 Das überschaubare Haus : Sitz einer Werbeagentur (CLM/BBDO) in Issy-les- Moulineaux bei Paris, : Architekten : Jean Nouvel, Emmanuel Cattani & Associés Autor(en): Objekttyp: [s.n.] Article Zeitschrift: Werk, Bauen + Wohnen Band (Jahr): 8 (994) Heft 2: Eklektizismus, überall? = Un éclectisme général? = Eclecticism, everywhere? PDF erstellt am: Persistenter Link: Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 0, 8092 Zürich, Schweiz,
2 Das überschaubare Haus Sitz einer Werbeagentur (CLM/BBDO) in Issyles-Moulineaux bei Paris, Architekten: Jean Nouvel, Emmanuel Cattani & Associes mit Marie-Helene Baldran, Tim Culbert, Daniel Guetta, Catherine Bonnier, Antoine Younan Situation an einem Nebenarm der Seine In einem heterogenen Umfeld, das durch die Nähe eines die Ile-St-Germain umschliessenden Seine-Armes geprägt ist, liegt das Ge bäude wie ein gestrandetes Schiff inmitten eines Tei ches. Er gehört zu einem von Yves Brünier und Jean Claude Hardy mit Sumpf pflanzen und Wasserflächen gestalteten 2000 mz grossen Park. Die Farbgebung der Fassaden ist so gewählt, dass das Alter des Gebäudes unbestimmbar bleibt. Ein dunkles, mit orangen Stellen durchsetztes Grau erweckt den Anschein, als hätte bereits die Zeit am Bau ihr Werk getan. Da durch nimmt das Gebäude, dessen einfache Form in keinerlei Hinsicht auf die Werbeaktivitäten der darin untergebrachten Firma anspielt, vielmehr Bezug auf das «natürliche» Milieu des Sumpfgartens als auf die gebaute Umgebung. Die umlaufenden Bal kone betonen die Rundung des Buges. Der Haupt zugang befindet sich am entgegengesetzten Ende, wo eine Rolltreppe in den Rumpf hineinführt. Aber auch das Bild der Auster drängt sich auf, indem das lichte, wie mit Perlmutter ausgelegte Innere des Baus eigentümlich mit seinem rauhen Äusseren kontra stiert. Das Atrium wird von einem zweiteiligen Dach überspannt, dessen aus je acht Modulen bestehende Flügel sich bis zu einem Winkel von 45 Grad nach oben öffnen lassen. Sobald es regnet oder die Wind stärke ein gewisses Mass er reicht, schliesst sich das Dach automatisch. Dieses innenhofartige Atrium ist Ort der Beobachtung, der Begegnung, es beruht auf einer von der Bauherrin ausgegangenen Ideologie der Kommunikation. Der leere Raum stellt seine Nutzung gleichsam ständig zur Diskussion. Da er ohne präzise Zuweisung ist, muss seine Aneignung vielfältig sein. Die Büros, zwischen den laubengangähnlichen Baikonen und der das Atrium umlaufenden inne ren Galerie gelegen, sind von beiden Seiten zugäng lich. Türen aus verstellbaren Glaslamellen und Glas schiebeelemente gewähren eine grosse Transparenz. Diese sozusagen nur symbolischen Raum abschlüsse machen die Disponibilität des Gebäudes deutlich. Die Geländer der Bal kone und Galerien sind als Ablageflächen ausgebildet. An den beiden Enden des Atriums sind in gläser nen Brücken die Sitzungs räume untergebracht. Verstellbare Lamellen lassen sich nach Belieben zum freien Ausblick öffnen oder zur Abdunkelung des Raumes bei Dia- oder Film projektionen verschliessen. Zuhinterst im Atrium, unterhalb der Sitzungs räume, befindet sich eine Bar, die vom amerikanischen Künstler Gary Glaser ge staltet wurde. Aufgrund der vielen das Atrium rhythmisieren den Glasflächen und der Transparenz der Büroräume ist das Gebäude in einem hohen Masse lichtdurch lässig. Die verwendeten Ma terialien - Glas, Aluminium, Holosheen (ein «holo graphisches» Material, das auf der Lichtbrechung des Prismas beruht) - erzeugen eine verhalten schillernde Brillanz, die an Perlmutt erinnert. Dieses perlmuttrige Licht findet sich auch in den Büros wieder, wo farbige Niedervolt-Spots, die zwi schen eine reflektierende Folie und eine im Siebdruck verfahren beschichtete Glasfläche montiert sind, einen irisierenden Schein verbreiten. Für das Büromobiliar (mit Ausnahme der Sessel von Jean Nouvel entworfen) wurde gealtertes Buchen holz und im Siebdruckver fahren beschichtetes Glas mit grau gestrichenen Metallschienen verwendet. Red. Diu QQ DD 3 Diu ;? QjQ 60 Werk, Bauen+Wohnen 2 994
3 6fi: «ES I *f * r-3 fll s y.'sjfg USsgpwWl..:: """ ' ' " - r :lit.,.: V,<.v / : -waww A:pr \.:&A\'MM7r: w--w:ymw!ww!i!aw[v-ivwww ^^^#/!c? lp w;r<^-'. SSSSSS;S;SSSSSSS:SSS:. S:S:SSSS!Sri:SSSSS.^.:."\".,-...,.;;'"::' Der von Wasser umgebene Bug des Baus Querschnitt Werk, Bauen+Wohnen 6
4 Typisches Obergeschoss. Obergeschoss Erdgeschoss ~rri ^7X7 iiiii fi* <i ibhs?ies $S%=\ ts -^- B H ^' \OL ~ 'Vv 'Wr t : j. i,l i i i i i i i i i i i.3 [=? ^IBfl H I I I Str. w lllilll io ii -a -Q~i-fTTc ^ 3 j^m^4 ii. SL*Jä sx> =4 =8 Od H ll B ^ VJJDJCO W T T T VV gar i J BS. 55!i laav - * 77 T>' 7-fAAg-iJ sötj--!» y»_'-fr-' r m tar»- mm ~y r i :_La_i.: E I Ä n 7 4-W j- E23a i St M n as: «4»4Hffl rr : -«" J"3» --i fi *f,-.:.. - T ::! j. I H E te±s n 62 Werk, Bauen+Wohnen 2 994
5 mmm 59 ** H -TliiM M ^ :!.':::- N /?..-.-,A ' ^ ^Ja3L%3l «*» / \/s^^\^y Atrium bei geschlossenem Dach Die Galerien mit den transparenten Büroräumen *» "'!».. ibi Fotos: Philippe Ruault, Paris I,.,l i M fcis Werk, Bauen+Wohnen 63
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