Wohnen in Hannover- zwischen Zooviertel und Vahrenheide
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- Claudia Kohler
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1 Wohnen in Hannover- zwischen Zooviertel und Vahrenheide Von: Steven Ray Jones, Patrick Mischke, Katharina Weimann, Lotte Lindenburger Vahrenheide und Zooviertel in Hannover, wenn Gebäude sprechen könnten! Zwischen dem Zooviertel und der Vahrenheide liegen nicht nur 6,1 Kilometer, sondern Welten. Es ist erstaunlich wie sich Hannovers Bezirke voneinander unterscheiden. Diese Wohngegenden repräsentieren oft die Menschen, die hier wohnen, oder ist dies nur ein Klischee? Uns ist es wichtig, dass Sie sich Ihre eigene Meinung bilden und hoffen dass Ihnen unsere Informationen dabei weiterhelfen. Das Zoo-Viertel Das Zooviertel ist bekannt für seine prächtigen Häuser, die ruhige, grüne Umgebung. Mitte des 18.Jahrhunderts zogen die ersten Hannoveraner in prächtige Gartenkolonien, am Rand der Eilenriede, welche seit 1859 zu Hannover gehören. Das Viertel ist heutzutage geprägt von vielerlei Villen, welche vor allem in der Zeit der Jahrhundertwende entstanden. Des Weiteren ist es interessant, dass meist Personen mit höheren Einkommensklassen, sozialen und gesellschaftlichen Ranges wie Beispielsweise der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, im Zooviertel anzutreffen sind. Bereits in den 20er Jahren lebte der ehemalige Reichspräsident Paul von Hindenburg am Zoo, daher bezeichnen viele ältere Bürger es als Hindenburg-Viertel.
2 Kuppelsaal im Zoo-Viertel Hannover (Quelle: S. Jones) Im Zoo-Viertel leben ca Menschen und es ist 541 Hektar groß. Dadurch ist die Einwohnerdichte mit acht Menschen pro Hektar viel niedriger als etwa in der Oststadt, dort leben 159 Menschen auf einem Hektar. Es gibt 517 Privathaushalte im Zoo-Viertel. In vielen davon lebt nur eine Person(58,4 Prozent). Zum Vergleich: Im familienreichen Sahlkamp leben nur 34,5 Prozent alleine. Auffällig sind insbesondere die Spielplätze der beiden Bezirke, diese spiegeln die familiären Konstellationen wieder.
3 Spielplatz im Zoo-Viertel Ohne Schaukeln Spielplatz in Vahrenweide-Ost (Quelle: S. Jones) Im Zoo-Viertel leben ca.389 Familien. Diese Zahl liegt mit 15,5 Prozent der Haushalte unter dem Hannover-Schnitt von 17,1 Prozent. In 72 Haushalten gibt es einen Alleinerziehenden, in 93,1 Prozent der Fälle sind es Frauen. 576 Einwohner des Zoo-Viertels haben einen Migrationshintergrund und repräsentieren 13,4 Prozent der Bevölkerung des Stadtteils. Damit liegt das Zoo-Viertel deutlich unter dem Hannover-Schnitt von 24,5 Prozent. 39 Prozent der Häuser im Zooviertel wurden vor 1949 gebaut, im Schnitt hat jeder Einwohner 55,1 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Mit 2,7 Prozent hat das Viertel die niedrigste Arbeitslosenquote in Hannover. Preise für Hannovers Wohnungen im Vergleich
4 Vahrenheide/Sahlkamp Die Stadtteile Vahrenheide und Sahlkamp gelten durch ihren hohen Anteil an Sozialwohnungen als soziale Brennpunkte Hannovers. Der Stadtteil Sahlkamp ist vor allem durch die in den 1950er und 60er Jahren errichteten Einfamilienhäuser geprägt. Heutzutage leben dort insgesamt Menschen, wovon 36% der Familien einen Migrationshintergrund haben. Im Stadtteil Vahrenheide leben insgesamt rund Menschen. Wie im Stadtteil Sahlkamp besitzt auch das angrenzende Vahrenheide viele Sozialwohnungen und gilt damit auch als ein sozialer Brennpunkt. Geprägt ist der Stadtteildurch vielerlei Reihenhäuser und Zeilenbebauung der 1950er und 60er Jahre. In den 1970er Jahren wurden noch weitere Wohnungen gebaut. Es entstanden viele Hochhäuser und sogenannte Großwohnsiedlungen, welche den Wohnungsbedarf sozial schwacher decken sollte. Vahrenheide und Sahlkamp sind durch den spezifizierten Stadtteil Vahrenheide-Ost, welcher 66,66% Migranten und 24% Arbeitslose beinhaltet. Hier werden die Armutsverhältnisse und der soziale Brennpunkt besonders deutlich.
5 Am veröffentlichte die HAZ einen Artikel, in dem von einer verstärkten Polizeipräsenz in den Bezirken Sahlkamp und Vahrenheide gesprochen wird. Durch die Hinzunahme verschiedener Umfragen und Gesprächen mit Polizei und Bewohnern der Stadtteile kristallisierte sich ein Grund für die erhöhte Polizeipräsents in diesen Bezirken heraus. In den Stadteilen ist die Kriminalitätsrate nicht übermäßig hoch es passieren nicht mehr Straftaten als in anderen Bezirken. Jedoch sagten 33% der Einwohner im Sahlkamp und 37% der Menschen aus Vahrenheide aus, dass sie sich abends in ihrem Stadtteil sicher fühlen. Zum Vergleich der Durchschnittswert für Hannover liegt bei 70%. Hierdurch wird deutlich, dass sich die Menschen in solchen Stadtteilen wesentlich bedrohter fühlen als in anderen, obwohl die Gefahr Opfer von Kriminalität zu werden nicht höher ist als in anderen Teilen Hannovers.
6 Kiosk in Vahrenheide-Ost (Quelle: S. Jones)
7 Gespräch mit einem 16 Jährigen Jungen, der mit seiner Familie in Vahrenheide lebt! Moderator: Hallo John- Lucka erzähl uns doch mal was du momentan schulisch machst? John- Lucka: Ich besuche eine Berufsbildende Schule und mache dort mein BVJ. Das ist ein Berufsvorbereitungsjahr in dem man seinen Hauptschulabschluss nach machen kann. Ich muss da hin, weil ich noch Schulpflichtig bin. Moderator: Darf ich fragen, wie es kam das du deinen Abschluss nicht geschafft hast? Magst du die Schule nicht und hattest keine Lust zu lernen? John- Lucka: Eigentlich ist es dort nicht so schlimm Da sind ja meine ganzen Freunde auch! Aber wenn man erst mal bei den Lehrern unten durch ist, ist es eh zu spät!!! Moderator: Wie kommt es das du glaubst, dass du bei den Lehrern unten durch warst? John- Lucka: Ich war oft nicht da Es ging nicht ich musste zu Hause sein! Moderator: Wieso musstest du zuhause sein? Haben deine Eltern da nichts zu gesagt? John- Lucka: Nein haben sie nicht mein Vater hat seinen Job verloren und ist seit dem nur noch besoffen! Er schafft es nicht auf meine kleine Schwester aufzupassen! Meine Mutter muss den ganzen Tag arbeiten um uns alle über Wasser zu halten und einen Kita-Platz haben wir nicht weil meine Eltern das Bereuungsgeld brauchen! Moderator: Was machst du dann gen ganzen Tag zu Hause? John- Lucka: Ich kümmer mich um meine Schwester aber oft bin ich mit ihr unterwegs, weil es schrecklich Zuhause ist die Wohnung ist viel zu klein für uns alle immer hin sind wir fünf! Ich habe noch einen Bruder
8 der ist acht. Papa ist nur betrunken da wird er schon mal aggressiv also ist es besser nicht Zuhause zu sein! Moderator: Und wo ist dein kleiner Bruder den ganzen Tag? John- Lucka: Der ist bis mittags in der Schule und dann kümmer ich mich um ihn und um meine kleine Schwester! Moderator: Kochst du dann für deine Geschwister? John- Lucka: Nein das schaffe ich nicht! Es gibt erst was richtiges zu Essen wenn Mama von der Arbeit nach Hause kommt! Moderator: Und was hast du jetzt vor, da du die Chance hast den Hauptschulabschluss nach zu machen? John- Lucka: Ich weiß es nicht das kommt darauf an wie es zu Hause läuft.also ob ich das mit der Schule schaffe! Außerdem kann man auch mit einem Hauptschulabschluss heute kaum noch was werden, deshalb weiß ich nicht wieso ich mich da anstrengen sollte! Moderator: Das war sehr interessant, vielen Dank für deine Offenheit und deine Zeit. (Quelle: S. Jones)
9 Gespräch mit einem 16 Jährigen Mädchen aus dem Zooviertel! Moderator: Hallo Carolin erzähle uns doch mal wie dein Alltag so aussieht? Carolin: Naja also ich habe oft bis um drei Schule wie viele Kinder heutzutage. Aber danach warten oft viele schöne Dinge auf mich außer das viele lernen, dass ist teilweise wirklich anstrengend, aber meine Eltern sagen, dass ist wichtig ist gut zu sein um später Erfolg im Beruf zu haben. Moderator: Unterstützen dich deine Eltern in Bezug auf die Schule?: Carolin: Ja natürlich! Wenn ich Fragen habe helfen sie mir immer und wenn sie mal nicht mehr weiter wissen schicken sie mich zur Nachhilfe, damit ich es verstehe! Moderator: Hast du das Gefühl, das dich deine Eltern unter Druck setzen? Carolin: Nein habe ich nicht, ich weiß, dass man heutzutage gut sein muss um etwas zu erreichen und ich möchte später Papas Praxis übernehmen. Um Medizin studieren zu können muss ich nun mal gut sein. Moderator: Carolin du hast von schönen Dingen gesprochen! Was machst du wenn du nicht gerade für die Schule lernst? Carolin: Naja ich habe drei Mal in der Woche Ballett und das schon seit ich 4 Jahr alt bin. Das ist mein Hobby und dafür übe ich auch in meiner Freizeit viel. Außerdem gehe ich gerne shoppen mit meinen Mädels. Oft gehen wir auch in den Zoo, der ist ja hier sozusagen direkt vor der Haustür und wir haben alle eine Jahreskarte! Dort kann man wunderbar abschalten! Moderator: Warst du früher viel alleine zuhause oder musstest auf deinen kleinen Bruder aufpassen wenn deine Eltern nicht da waren?
10 Carolin: Nein nie, meine Mutter hat nach meiner Geburt aufgehört zu arbeiten um sich um mich kümmern zu können. Als dann mein Bruder zwei Jahre später geboren wurde, hat sie sich entschieden dies einfach so zu belassen, da es nicht notwendig ist, dass sie arbeiten geht! Wenn meine Eltern mal ausgegangen sind war unsere Nanny da, die auf uns aufgepasst hat! Moderator: Das war sehr interessant, vielen Dank für deine Offenheit und deine Zeit. (Quelle: S. Jones)
11 Quellen: Polizeipraesenz-soll-Einwohner-beruhigen
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