Mededelingenblad (mlb)

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1 Mededelingenblad (mlb) Club DER ankerfreunde Die Kirche in Zarpen Das Rathaus zu Weimar Riddarhuset in Gamla Stan Jahrgang 32, Nr. 1, Frühjahr 2011

2 Seite/Inhalt: 1 Aus der Redaktion 2 Arend Segaar: Vom Vorstandstisch, Frühjahr Arend Segaar: Jahresbericht Club van Ankervrienden Reijnold v/d Poel: Änderungen Mitgliederliste seit Dezember Hans Cornelissen: Finanzen des C.v.A Jürgen Knischewski: Neues aus der Fabrik 8 Eingesandt Joachim Riebel: Ausstellung Stein auf Stein Andy Egg: Ankündigung Ausstellung 130 Jahre Anker Nachtrag zum Artikel Eine noch größere Burg 10 George Hardy: R28 (Rigolettostraat 28, NL-2555 VS Den Haag) 13 Detlev Wehning: Steinbaukästen im DDR-Comic MOSAIK 16 Klaus Horneffer: Die Kirche in Zarpen 18 Andy Egg: Das Observatore Romano 20 Andy Egg: Richtigstellung 21 Gerhart Bruckmann: Das Rathaus zu Weimar 23 Herbert Thaller: Riddarhuset in Gamla Stan 28 Christian Meyer-Hermann: Der Stuttgarter Hauptbahnhof 33 Angebot und Nachfrage 36 Joachim Riebel: Fotos Ausstellung Stein auf Stein Umschlag: St. Pantaleon, Westwerk, Köln (April 1985) Entwurf und Bau: Peter Hartel Club van Ankervrienden, 2011 Deutsche Übersetzung

3 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Mededelingenblad MLB ISSN: Jahrgang 32, Nr. 1, Frühjahr 2011 Vorsitzender Hans Walstra Muurhuizen 84B 3811 EL Amersfoort Telefon j.walstra@hetnet.nl Verwalter CVA-Archiv und -bibliothek, zugleich stellvertretender Vorsitzender Ad van Selms Rigolettostraat VS Den Haag Telefon Archiv: privat: <avansanker@ziggo.nl> 1. Sekretär A.Q. Segaar Snethlageweg CE Hengelo Telefon <a.segaar@chello.nl> Mitgliedersekretär Reijnold van der Poel Postbus AG Joure Telefon <ankerclub@pijttersen.nl> Schatzmeister Wim Lely Boulevard Heuvelink KM Arnhem Telefon <cwlely@tiscali.nl> ING: i.n.v. Club van Ankervrienden Für Deutschland: Konto: BLZ: Club van Ankervrienden Beitrag ,-- Mededelingenblad Hauptredaktion Hans Cornelissen Rembrandtstraat MG Nijmegen <ankerclub@planet.nl> Redakteursassistenten George Hardy <georgeh@ankerstein.org> Roland Birkle <rolandbirkle@hotmail.com> Das Mededelingenblad erscheint 4 Mal im Jahr Der Einsendetermin für Manuskripte und Anzeigen ist 1. März, 1. Juni, 1. September und 15. November. Frühling! Es steht oben und Arend Segaar schreibt in seinem Artikel, dass der Winter vorbei ist. Nichts steht dem Austreiben von Knospen noch im Weg: schaut mal nach draußen. Schaut auch in dieses Blatt: der Winter wird von vielen Ankerfreunden genutzt, um etwas Hübsches vorzubereiten, was nun auf diesen Seiten zur Blüte kommt. AF Horneffer zeigt, dass auch eine schlichte Kirche hübsch sein kann. Gerhart Bruckmann hat sich durch das Rathaus von Weimar inspirieren lassen und AF Meyer-Hermann führt, selbst im MLB, den vielbesprochenen Stuttgarter Hauptbahnhof auf die Bildfläche. Es ist überraschend, gerade als wir nun ein Mitglied aus Schweden willkommen heißen können, dass uns Herbert Thaller das in holländischem Klassizismus errichtete Riddarhuset in Gamla Stan in einem prächtigen Ankervorbild zeigt. Dass es in der DDR wahrlich ein Comicmagazin gab, das dem Steinbaukasten Beachtung geschenkt hat, wird für viele eine Offenbarung sein. Und dass der Vatikan Offenbarungen macht durch ein Observatorium, möglicherweise auch. George Hardy gönnt uns einen Blick in den Ankertempel in Den Haag: R28, fürwahr eine Pilgerfahrt wert! Jürgen Knischewski berichtet von Veränderungen, die in der Fabrik stattfanden und -finden. Für viele wird es doch neu sein vernehmen zu müssen, dass Bettina Schiebel dort nicht mehr arbeitet. Erwähnt darf hier auch noch werden, dass Burkhard Schulz Anfang Februar eine ergänzte Version des - über allem Lob erhabenen - Katalogs fertig bekommen hat, die auf die bekannte Art den Mitgliedern zur Verfügung steht. Die Redaktion dankt AF Peter Hartel, der die Mededelingenbladen von 2011 mit seinen Bauwerken eröffnet. Hans Cornelissen Mit dieser Ausgabe des MLB wird eine neue Mitgliederliste mitgesandt. Schaut ihr ob alle Angaben stimmen? Ist die -Adresse noch aktuell? Gebt Änderungen weiter an den Mitgliedersekretär, Reijnold van der Poel an die nebenstehende Adresse.

4 2 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Vom Vorstandstisch, Frühjahr 2011 Der Winterschlaf und das Winterbauhandwerk sind vorbei. Euer Vorstand hat am 5. Februar 2011 die Kelle wieder zur Hand genommen. Wir treffen uns abwechselnd in R28 und in der Verwaltungsbehörde der Kirche des Vorsitzenden um die Ecke bei Amersfoort. Im Archiv für den lebenswichtigen Anker-Stallgeruch und in Amersfoort wegen der zentrale Lage und dem heilsamen Einfluss auf unsere geistige Arbeit. Die Korrespondenz, die Gestaltung der Treffen und die Finanzen sind im Allgemeinen die Hauptpunkte. Auch machte man sich Gedanken über das Willkommenspaket für neue Mitglieder, in welchem wir den Kanon von wichtigen Anker-Artikeln aufnehmen wollen. Ad van Selms, unser wandelndes Archiv, hat die ersten Entwicklungen gemacht und seinen Mitvorstandsmitgliedern viel Hausarbeit aufgegeben. Wenn ihr meint, dass ein bestimmter Artikel darin sein müsste, den Novizen kennen sollten, und der schnell weiter hilft, dann zögert nicht und lasst es Ad wissen Eine praktische und konsistente (finanzielle) Inventarisierung von R28 wurde aufgestellt und bei unserer nächsten Versammlung weiter ausgearbeitet. Eins ist gewiss; es scheint leichter als es ist. Ein stimmiger Jahresbericht 2010 wird in diesem Blatt präsentiert und beim Frühjahrstreffen zur Zustimmung den Mitgliedern vorgelegt. Dann wird Hans Cornelissen auch offiziell das Amt des Schatzmeisters an Wim Lely übergeben. Die düstere Vorführung beim Oktobertreffen 2010 ließ den Vorstand den Beschluss fassen, einen Beamer anzuschaffen. Für eine Ausstellung diesen Sommer im Hotel Im Weißen Rössl in Österreich hat der Vorstand die Zustimmung gegeben, damit Archivmaterial vorübergehend ausgeliehen werden kann. Nähere Information über diese Ausstellung folgt noch. Die Bitte an den Vorstand, ein Ankerfreunde-Treffen in Rudolstadt zu organisieren, hat den nötigen Gesprächsstoff geliefert. (Das Gerücht geht um, dass die Fabrik dies nicht (mehr) tut. Bei einem Telefongespräch stellte sich aber heraus, dass man dies noch überlegt.) Wie auch immer, der Vorstand hat beschlossen, im Allgemeinen nicht selbst neben den derzeitigen zwei Treffen noch andere Ländertreffen zu organisieren. Wenn diese durch CVA Mitglieder vor Ort selbst organisiert werden, jubeln wir dem selbstverständlich von Herzen zu. Zum Schluss muss ich euch an einer brennenden Frage teilhaben lassen, die innerhalb des Vorstands umgeht: ist das Anker-Hobby ein linkes Hobby? Wir wissen ja, dass es ohne rechte Hand ein linkes Hobby ist. Die Frage ist in den Niederlanden heutzutage essentiell. Aber zum Glück erhalten wir keine Zuschüsse von welcher Regierung auch immer, wir bezahlen übrigens auch keine Steuern. Was für ein herrlich befreiendes Gefühl, die Frage brennt jedoch noch immer. Arend Segaar, Sekretär CVA. Jahresbericht Club van Ankervrienden 2010 Arend Segaar, Sekretär Zuerst die Mitglieder. Unser Mitgliedersekretär Reijnold van der Poel hat es wieder ordentlich aufgeführt. Es war etwas weniger als im vergangenen Jahr. 14 Mitglieder dazu und 15 weg. Neue Mitglieder: aus den Vereinigten Staaten 7 neue Mitglieder: Chris Baldwin, Bob Kastiger, Micah Melbie, John Riley, Jon Stolz, Joseph Theby und Allan Weller; aus Deutschland 3 neue Mitglieder: Andreas Abel, Jörg Matthias Bauer und Jürgen Knischewski. aus den Niederlanden 2 neue Mitglieder: Jan Borgerhoff Mulder und Jan van der Werff;

5 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, aus Ungarn 1 neues Mitglied: János Végh; aus Belgien 1 neues Mitglied: Leo Schulte Nordtholt. Allen hier nochmals ein herzliches Willkommen. Der Club verlor 15 Mitglieder: William Backes, Paul Bakker, durch Tod Chris Baldwin, Michael Esposito, Maarten Etmans, A.G.F. Holk, Henning Lehmann, Andrew Lucas, Erik Meijer, Stephen Schreiber, B. Stelling, Ned Waith und Rene Wolff. Wegen Nichtbezahlung wurden 2 Mitglieder ausgeschlossen. Die Gesamtzahl der Mitglieder betrug 243 zum , (zum gestiegen auf 246). Mitglieder Deutschland Niederlande USA Österreich Schweiz Frankreich Ungarn Belgien Kanada Chile Dänemark Großbritannien Luxemburg CVA Das CVA Jahr Zwei Treffen im Hotel Restaurant Lapershoek in Hilversum. Ein außergewöhnliches Ereignis war der Rücktritt unseres Vorsitzenden Gerard Anink. Er und seine Ans haben sich rund 25 Jahre für den Club eingesetzt. Nicht nur das Amt des Vorsitzenden sondern auch die (weltweite) Verteilung des Mededelingenblad wurde als Hausarbeit gemacht. Die Ehrenmitgliedschaft wurde mit voller Hingabe verliehen. Als sein Nachfolger wurde Hans Walstra durch die Mitglieder ins Amt ernannt. Auch neu ernannt wurde Wim Lely. Er wird 2011 das Amt des Schatzmeisters von Hans Cornelissen übernehmen. Wieder ernannt wurden Reijnold van der Poel und Hans Cornelissen. Die Mitglieder genehmigten den Jahresabschluss und den Jahresbericht 2009 und stimmten auch dem Budget 2011 zu. Karel Schonebaum wurde zum Mitglied der Kassenprüfungskommission ernannt. Der Beitrag wurde weltweit gleichgezogen auf 48,00. Diese weltweite Flatrate ist eine hübsche Abrundung. Bei den Versteigerungen wurden 5700 weggehämmert. Der Erlös für den Club betrug 820. Mit einem Prozentsatz von 14% des Umsatzes kein schlechtes Ergebnis. Das Mededelingenblad darbte auch nicht an Gewicht: Masse, Maße und Systeme kamen solide an die Reihe. Interessante und hübsche Bauwerke in ansprechenden Farben. Die Große Burg wurde einer gründlichen Revision unterworfen, woraus die Mitglieder und die Fabrik sicher ihren Vorteil ziehen können. Wir lernten Anker Classic (nicht nur für Senioren) und die Neue Steinzeit (nicht nur für die Kleinsten) kennen. Neue Übergangskästen und eine prächtig abstrahierte und kondensierte Kirche. Ich schrieb es bereits früher. Für den Jahresbericht möchte ich einfach auf den betreffenden Jahrgang des über allem Lob stehenden Mededelingenblads verweisen. Huldigung an die (übersetzenden) Redakteure. Die Anzahl der Seiten 2009 war genau so groß wie Die bei den Treffen anwesenden Mitglieder scharten sich nach einer lebendigen Diskussion hinter die übergroße Mehrheit, dass das MLB seinen Namen behalten muss und dass die niederländische Ausgabe der ursprüngliche Text ist, der Urtext. Eine vollständige (Zurück)Übersetzung ins Niederländische wurde als kaum realisierbar und außerdem nicht als notwendig angesehen.

6 4 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Tobias Mey wusste uns mit zwei Vorträgen über Richter und seine ungeliebten Konkurrenten zu fesseln und zu überraschen. Die Projektgruppe Baukunst im Kleinen ist in der Nachfolge der Fabrik auf dem höchsten Niveau angekommen. Das allerhöchste Niveau ist noch ein wenig entfernt. Die Arbeit am Katalog, und da hauptsächlich die Geduldsarbeit von Burkhard Schulz, liegt nach der neuesten Ausgabe des Katalogs auf etwas ruhigerem Niveau Wie Burkhard zeigte, ist dies alles schön auf diversen Webseiten zu sehen und abzuholen. Der Vorstand hat drei Mal getagt, abwechselnd in R28 und beim Vorsitzenden zu Hause. Ankerfreunde-Treffen gab es in Traiskirchen und Rudolstadt. Die Fabrik feierte ausführlich und gastfreundlich wieder ein Jubiläum. Zum Schluss darf ich hier namens des Vorstands und der Mitglieder allen danken, die sich, wie auch immer, für unseren Club eingesetzt haben und diejenigen um Vergebung bitten, die ich hier vielleicht zu Unrecht nicht mit Name und Nachname genannt habe. Aufgabenverteilung CVA 2010 Vorstand: Vorsitzender: Hans Walstra Schatzmeister: Hans Cornelissen Sekretär: Arend Segaar Mitgliedersekretär und Auktionator: Reijnold van der Poel Verwalter CVA Archiv u. stv. Vorsitzend.: Ad van Selms Zukünftiger Schatzmeister : Wim Lely Redaktion Mededelingenblad: Endredakteur und NL-Ausgabe: Hans Cornelissen Assistent-Redakteur und USA-Ausgabe: George Hardy Assistent-Redakteur und D-Ausgabe: Roland Birkle Produktion/Vertrieb: Ans und Gerard Anink, George Hardy, Roland Birkle Artikel: Alle Einsender, Mitglieder und Redaktionsmitglieder Projekte: Kassenprüfer: W. Lely, W.D.C. Lunsingh Scheurleer und Karel Schonebaum Steinkatalog: George Hardy, Burkhard Schulz, Jörg Bergmann Baukunst im Kleinen: Fred Hartjes, Annie Pasteuning, George Bielen, und Burkhard Schulz Übersetzer: MLB: Roland Birkle und George Hardy Simultan: Hans Walstra Ehrenmitglied: Gerard Anink Änderungen Mitgliederliste seit Dezember 2010 Neue Mitglieder Ralph Larsaeus, Nordgaardsvaegen 132, Kullavik, Sweden, larsaeus@gmail.com Katrin Ebersbach, Frienstedter Weg 125b, Gamstädt, Deutschland, xl600rm@hotmail.com Friedemann Bruch, Havelländer Weg 21, Falkensee, Deutschland, bruch.wolf@arcor.de Geänderte Adressangaben Fiedlschuster-Köhne, Wienerstraße 72, D Münster, Deutschland Andrea Mazzocco, Johannisbergstraße 25, CH-8645 Rapperswil-Jona, Schweiz, andrea@ankerstein.ch Christian Korn, Ostergasse 26, D Sielenbach, Deutschland, christian.korn@flying-cat.de Geänderte -Adressen Stefan Kächele: Stefan.Kaechele@stuttgart.de Kündigungen Paul Bakker, Niederlande und Erik Meijer, Brüssel, Belgien

7 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Finanzen des C.v.A Stand der Einnahmen und Ausgaben EINNAHMEN veranschlagt 2010 Mitgliederbeiträge Übrige Beiträge Resultat Steinverkauf Gesamteinnahmen AUSGABEN Mededelingenblad Treffen Vorstand Übrige Kosten Gesamtausgaben Saldo Einnahm. und Ausgab Reservierung Jubiläumsgeschenk Negativsaldo Bilanz zum 31. Dezember 2010 ACTIVA 31. Dezember Dezember 2009 Feste Aktiva Materielle feste Aktiva Sammlung Lyck/DS Archiv Fluktuierende Aktiva Handelsvorrat Steine Einlagen Liquide Mittel Gesamtaktiva PASSIVA Eigenvermögen Kapital Reserve Jubiläumsgeschenk Kurzzeitige Schulden Lieferanten Im Voraus erhaltene Beiträge Gesamtpassiva Anmerkungen Bei der Veröffentlichung der Bilanz von 2009 wurden irrtümlich zu viel in den Handelsvorrat Steine aufgenommen, sowie ein Betrag von für die Reservierung des Jubiläumsgeschenks. Dieser Fehler ist oben korrigiert. Der Wert des Handelsvorrats Steine in der Bilanz vom 31. Dezember 2010 ist höher als der Betrag, den die Bilanz angibt. Hans Cornelissen

8 6 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Neues aus der Fabrik von Jürgen Knischewski In der Ankerstein-Fabrik geschehen weiterhin viele Veränderungen, die für das Fortbestehen der Ankersteine wichtig sind und natürlich für unsere Ankerfreunde. An der Spitze aller Mitteilungen, die zu treffen sind, steht natürlich eine weitreichende personelle Veränderung: Bettina Schiebel arbeitet nicht mehr für die Anker Steinbaukasten GmbH. Nachdem sie das Unternehmen über viele Jahre als Geschäftsführerin geleitet und dabei viele Projekte auf den Weg gebracht hatte, waren bei den anstehenden Entscheidungen, das Ankerwerk endlich in die schwarzen Zahlen zu führen, die Meinungsunterschiede der drei Geschäftsführer nicht länger überbrückbar. Bettina Schiebel hatte sich in der Vergangenheit große Verdienste um die Firma erworben und häufig mit wenig Gestaltungsspielraum die Produktion aufrechterhalten. Unverändert geht es darum, das Überleben der Ankersteine zu sichern. Sie müssen im 21. Jahrhundert ankommen und dem veränderten Kauf- und Spielverhalten der Kunden Rechnung tragen. Eine wirtschaftlich orientierte Unternehmensführung ist unerlässlich. Alle Abläufe werden erfasst, Mischungen, Werkzeugeinsatz und all die Erfahrungen, welche die Produktion der Ankersteine überhaupt möglich machen, EDV gestützt verwertbar gemacht. Die tatsächlichen Kosten pro Stein werden ermittelt, die Systematik der produzierbaren Steine in einer Datenbank hinterlegt. Weitreichende Produktionspläne müssen erstellt, die Lager- und Packbedingungen verbessert werden. Für Ankerfreunde hat die datenbankgestützte Fertigung den Vorteil, dass künftig Einzelsteinbestellungen als Datei erfasst werden. Sobald das entsprechende Werkzeug eingebaut ist, werden die bestellten Steine mitproduziert. Ankerfreund Detlev Wehning entwickelte 9 Sortierungen von Brot- und Buttersteinen wie #1, #4, #15, aber auch Sortierungen von Dach - und Achtecksteinen. Spätestens 2012 werden die ersten Kästen erhältlich sein. Viele tausend Euro wurden in den letzten Monaten in neue Werkzeuge investiert, die abgearbeitete Werkzeuge ersetzen und auch neue Steinformen möglich machen. Neuauflagen alter Legespiele sind neu gezeichnet und werden in die Produktion überführt. Einige Steinformen daraus dürften auch für den Bauer interessant sein, da sich die Steine natürlich in verschiedenen Höhen pressen lassen. Einige Ankerfreunde sind gerade dabei, Gebäude für den Übergangskasten NF-NS zu entwickeln, Ziel soll es sein, diesen auch für Ankerneulinge attraktiver zu machen. Die Brücke auf dem Foto hat Ankerfreund Abel aus Kasten 6 und Übergangskasten gebaut. Das Design der Verpackung wird zurzeit überarbeitet.

9 Mededelingenbladd Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Für die Tour-Serie werden neue Gebäudee entwickelt, die voraussichtlich Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen werden. Im letzten Mitteilungsblatt stellten die Anker- Große Burg vor. Vielen Dank nochmals für freunde Abel und Wehning ihre überarbeitete diese gewaltige Arbeit. In Zukunft werden wir die Große Burg in einem Design ausliefern, das sich in die Linie der neuen n Klassikkästen ein- mit fügt. Die Große Burg wird in zwei Truhen Einlagekästen 3650,00 kosten. Die großen Einlegekästen werden die gleichen Richterschen Metallheber haben, wie sie auch bereits im zweilagigen Übergangskasten verbaut werden. Leider verzögerte sich die Auslieferung des zweilagigen Übergangskastens auf Ende April, weil uns die Qualität der Holzkästen nicht überzeugte. Seit Anfang März sind wir wieder in der Lage, den Kästen Holzsteine beizulegen. Nachdem wir die Farben neu definierten, produzierte eine Drechselwerkstatt diese Steine. Um den Bekanntheitsgrad der Ankersteine zu steigern und in den Spielwarenlädenn wieder mehr Transparenz zu zeugen, produzierten wir zwei Endverbraucherbroschüren. Zurzeit ent- verab- wickeln wir dafür Schaufensterdekorationen und Aufsteller. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Anker habe sich von den klassischen Ankersteinen schiedet und produziere nur noch bunte Steine. Diesem Gerücht sind wir bereits verschiedent- lich entgegengetreten und wir beabsichtigen nicht, erneut und wiederkehrend darauf zu ant- worten. Wir freuen uns aber immer auf Ihre Anregungen und Hilfe.

10 8 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Eingesandt Im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg fand bis13. Februar die Ausstellung Stein auf Stein statt. Dort waren zahlreiche Modelle aus Ankersteinen zu sehen, dazu alte und neue Kästen, sämtlich Leihgaben aus dem Archiv bzw. dem laufenden Programm der Anker Steinbaukasten GmbH Rudolstadt. Die Ausstellung zeigte darüber hinaus Plastebausteine der DDR-Zeit (vor allem PEBE), LE- GO-Artikel von 1958 bis zur Gegenwart und einen ganzen Raum mit Holzbaukästen, ca bis zur Gegenwart. Auf gibt es einen Link zur Mitteldeutschen Zeitung, wo der Artikel Jeder kann sein Traumschloss bauen zu lesen ist. (Nur kann die Journalistin nicht zuhören, deshalb enthält der Artikel gleich zwei grobe Fehler, so auch zum Beginn der Ankersteinproduktion.) Text und Foto: Joachim Riebel, Leipzig Ankündigung Ich habe die große Freude, die Ausstellung 130 Jahre Anker Ein Streifzug durch die Geschichte, die am 6.März im Stadtmuseum Traiskirchen eröffnet wurde, bekannt zu geben. Die bestehende Sammlung wurde für diesen Anlass um eine Vitrine mit sieben zusätzlichen Exponaten erweitert, die von den Ankerfreunden Klebesits, Kaniak, Bruckmann und Egg aufgestellt wurden und die bis Weihnachten zu bewundern sein werden. Zu Redaktionsschluss war die Einrichtung noch in vollem Gange. Andy Egg

11 Mededelingenbladd Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Nachtrag zum Artikel Eine noch größere Burg von AF Stefan Kächele (siehe MLB , S. 16) Eine Ansicht der vorwiegend gelben Seite

12 10 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 R28 (Rigolettostraat 28, NL-2555 VS Den Haag) von George Hardy Wie viele AFe wissen, habe ich eine Stiftung geschaffen, die Anker gewidmet ist. Die Stiftung kaufte 2004 R28, ein Apartment. Das CVA Archiv ist hier und der Vorstand des CVA trifft sich regelmäßig in R28. R28 ist fast ein CVA Clubhaus. (Ich hätte R28 dem CVA gegeben oder vermacht, aber das niederländische Steuergesetz macht diese Wahl sehr unattraktiv.) Zusätzlich sind die Ankersteine des Steinmarkts hier untergebracht es gibt hier so viele Steine, dass der Vorratsraum im Keller voll ist und eine separate Garage gemietet werden musste. Da viele AFe nicht Den Haag und R28 besuchen werden, hat dieser Artikel die Absicht, euch dieses Ankerheim zu zeigen. R28 hat 100 Quadratmeter. Unten sind Bilder dessen, was man in R28 sehen würde. Das Apartmentgebäude ist in Sektionen von 4 4 Meter unterteilt. In jedem Stockwerk gibt es drei Apartments eines mit 7½ Sektionen, eines mit 6 Sektionen, eines mit 3 Sektionen. Zum größten Apartment gehört eine Garage, was ich nicht wusste, als R28 gekauft wurde. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich das größte Apartment gekauft, welches zur selben Zeit zum Verkauf stand. Man betritt R28 direkt durchs Wohnzimmer. Das Bild oben sieht man zuerst.

13 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Das Wohnzimmer hat komfortable Sessel, gut für Ankerdiskussionen. Der Einbauschrank wurde in eine Vitrine umgewandelt, welche viele einzigartige Ankergegenstände enthält. Mir gehört keiner der Gegenstände; alles was ich nach R28 bringe wird Eigentum der Stiftung. Der Hauptraum Tische für Anker Bauwerke und Regale und Schränke für Ankersteine Mehr Schränke Mehr Schränke - von Leo Coffeng

14 12 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Eine weitere der fünf Vitrinen Alle Kästen der neuen Fabrik; sie gehören Ad van Selms Der CVA Archivraum, mit Archiv und Gegenständen der Stiftung Neueste MLBs Mehr CVA Archiv und Schätze der Stiftung Der Computerraum

15 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Steinbaukästen im DDR-Comic MOSAIK von Detlev Wehning In der DDR erschien von 1957 bis 1975 im Verlag Junge Welt das Comicmagazin MOSAIK mit den knollennasigen Hauptpersonen Dig und Dag, den Digedags. Diese Serie begeisterte in der damaligen Zeit die Leser und hat heute Kultstatus erlangt. Bei den Westdeutschen ist sie kaum bekannt. Auf humorvolle, kindgerechte Weise wurden kulturhistorische und geographische Kenntnisse vermittelt. Das Wochenmagazin ZEIT schrieb im Dezember 2010: Wer Neo Rauch, wer Uwe Tellkamp verstehen will, muss es kennen und weiter: Sie [die Digedags] waren im alten Ägypten, im Russland Katharinas der Großen, am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Auch das Berlin Friedrich Wilhelm IV. kannten sie bestens, als Reporter der Vossischen Zeitung. Sie erlebten die Entwicklung der Dampfmaschine, sie erklärten Weltall, Erde, Mensch. Zuverlässig halfen sie den kleinen Leuten und sabotierten die Staatsgewalt. Am liebsten verulkten sie das Militär. Die Originalhefte werden inzwischen zu hohen Preisen gehandelt, Nachdrucke in Buchform erscheinen im BVJW, der zum Tessloff-Verlag gehört. Nicht erst heute, sondern bereits zu Zeiten der DDR waren sie äußerst begehrt. Die Auflage, die zuletzt knapp eine Million betrug, reichte nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen und so wurde das Magazin zur Bückware. Es war schwer zu bekommen, wurde unter dem Ladentisch gehandelt und gerne gegen westliche Luxusgüter wie Matchbox-Autos oder Disney- Produkte getauscht. Der Autor und Zeichner Hannes Hegen (eigentlich Johannes Hegenbarth) erhielt Mark für ein Heft, das anfangs vierteljährlich, dann monatlich erschien. Viel Geld im Vergleich zum Monatslohn eines DDR-Arbeiters, der bei 400 Mark lag. Die 223 Hefte der Digedags spielten in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte. Als Teil der Erfinderserie erschien im Oktober 1963 die Nummer 83 unter dem Titel Der Fall Meinrath. In dieser Ausgabe geht es auch um Steinbaukästen, die Digedags entwerfen Modelle. Das Online-Nachschlagewerk MosaPedia fasst den Inhalt zusammen: Bei einer Lagebesprechung des österreichischen Generalstabs in der Wiener Hofburg soll Oberst Meinrath als Chef der Spionageabteilung über den Ausbau der preußischen Festungen berichten. Er schildert, wie schwierig es geworden ist, in Preußen zu spionieren. Das Militärgeheimnis der Zitadelle Magdeburg konnte deshalb noch nicht gelüftet werden. Bei einem Auftritt von Hof-

16 14 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 ballmusikdirektor Johann Strauß und der Regimentskapelle der Hoch- und Deutschmeister hat Oberst Meinrath eine Idee. Feldmarschall Radetzky schickt ihn sofort auf eine geheime Dienstreise. Dig und Dag arbeiten im Konstruktionsbüro der Bastei-Baukasten-Firma in Bad Schandau. Meinrath schließt dort einen Vertrag über die Lieferung von fünfzig vollständigen Serien deutscher Burgen ab, wenn die Pläne und das Modell der Zitadelle Magdeburg dabei sind. Dig und Dag übernehmen die gefährliche Aufgabe und reisen nach Magdeburg. Es gelingt ihnen, die militärisch geheime Festung zu vermessen und im Gasthof "Zur Zitadelle" als Modell naturgetreu nachzubauen. Die Digedags lernen dabei Leutnant Siemens kennen, der ihnen in seiner Gefängniszelle Experimente mit elektrischem Strom und Chemikalien zeigt. Bei einem Ausblick vom Magdeburger Dom auf die Zitadelle überredet sie der alte Glöckner, seinen Fledermaus-Flugapparat auszuprobieren. Während Leutnant Siemens bei einem Appell verkündet wird, dass der Rest seiner Strafe erlassen ist, überfliegen die Digedags den Festungshof. Sie stürzen mit dem Flugapparat auf die versammelte Mannschaft und werden als Spione verhaftet. Der Kommandant der Zitadelle, der strafversetzte preußische Abwehrchef Major von Treskow, nimmt ihnen die Pläne der Zitadelle ab und steckt sie in die Zelle von Siemens. Nach ihrer Flucht aus der Festung sind sie entsetzt, was Fritz und Franz, die Söhne

17 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, ihres Wirts, im Gasthof aus ihrem Baustein-Modell gemacht haben. Oberst Meinrath reist enttäuscht nach Wien zurück, wo sich derweil die Fuhrwerke mit den fünfzig Serien deutscher Burgen stauen. Er muss seinen Enkeln über den missglückten Fall Meinrath berichten. Die Anker-Steinbaukästen aus Rudolstadt werden in dieser Geschichte als Bastei- Steinbaukästen aus Bad Schandau eingeführt. Der Fabrikant heißt hier nicht Richter sondern trägt den sprechenden Namen Bruch. Sein Ziel ist es, jede deutsche Familie mit einem Steinbaukasten zu beglücken. Zur Deckung des Rohstoffbedarfs will er dazu den Lilienstein abtragen. Ein bemerkenswerter Zufall ist, dass in der DDR die Produktion der Anker- Steinbaukästen Ende 1963 eingestellt wurde, im Erscheinungsjahr dieses Heftes. Interessant ist auch die Episode mit Werner von Siemens, der tatsächlich wegen eines Duells in der Magdeburger Festung einsaß und sich dort mit elektrochemischen Experimenten beschäftigte überwarf sich Hegen aus ungeklärten Gründen mit dem Verlag. Da das Copyright für die Digedags bei ihm lag, wurde das Magazin mit neuen Figuren, den Abrafaxen fortgesetzt und erscheint noch heute. Das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig, eines der drei Standorte des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, eröffnet im zweiten Halbjahr 2011 eine große MOSAIK-Schau. Der Fall Meinrath ist eine von vielen Abenteuern der Digedags. Die intensive Beschäftigung mit den MOSAIK-Comics hat Generationen von DDR-Kindern und Jugendlichen geprägt. Leander Haußmann, Regisseur des Films Sonnenallee, antwortete im April 2000 auf die Frage, was er denn aus DDR-Zeiten vermisse: Die Comics mit Dig, Dag & Digedag und Ritter Runkel von Rübenstein. Mein gesamtes technisches als auch kulturelles Wissen basiert auf diesen Heften. Quellen: Christoph Diekmann: Im Comic-Reich der DDR, Die ZEIT Nr. 51, 2010 Online-Nachschlagewerk über MOSAIK-Comics: vom Hannes Hegen in der comiclopedia: Hilfen: Neo Rauch, geboren 1960 in Leipzig, Ostdeutschland, Hauptkünstler der Neuen Leipziger Schule. Rauchs Arbeiten sind im Museum of Modern Arts, New York. Uwe Tellkamp, geboren 1968 in Dresden, Ostdeutschland, Schriftsteller der 2008 den Deutschen Buchpreis für seine Novelle Der Turm erhielt, welche das Leben in Ostdeutschland während der 1980er Jahre beschreibt. Leander Haußmann, geboren 1959 in Quedlinburg, Ostdeutschland, Theater- und Filmdirektor, Durchbruch mit Sonnenallee, eine Filmkomödie von 1999 über das Leben in Ostberlin in den späten 1970er Jahren, Deutscher Filmpreis in Silber Die Vossische Zeitung (genauer: "[Königlich Privilegierte] Berlinische Zeitung von Staats- und Gelehrten Sachen") war die bekannte liberale deutsche Zeitung, die in Berlin ( ) verlegt wurde. Bis ins zweite Jahr des Dritten Reiches war sie eine überregional angesehene Berliner Zeitung. George Hardy

18 16 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Die Kirche in Zarpen von Klaus Horneffer Foto: Andreas Geick Der spätromanisch-frühgotische Backsteinbau der Kirche in Zarpen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts besteht aus einem zwei Joch tiefen gewölbten Schiff mit einem ebenfalls gewölbten wenig schmaleren Chor und einer später angesetzten polygonalen Apsis. Der mächtige Turm im Westen ist dreigeschossig, besitzt ein Stufenportal und ist mit Ecklisenen und Bogenfriesen ausgestattet, wie sie sich auch an Schiff und Chor finden. Das achtseitige Zeltdach stammt aus dem Barock.

19 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Die schlichten wohlabgewogenen Baukörper von Turm, Schiff, Chor und Apsis begeisterten mich bei meinem ersten Besuch in der kleinen holsteinischen Gemeinde zu einem Nachbau. Besonders lockte mich der Versuch, das steile Dach mit den schönen Steinen #1201 ff der Neuen Reihe zu gestalten. Außerdem stellten die 5/10 Apsis und die Bogenfriese eine Herausforderung dar. Dafür konnte ich das Portal nachempfinden, das Gewölbe wenigstens durch einige Rippen andeuten und einen Mosaikfußboden gestalten. Vielleicht nichts Besonderes für einen alten Hasen, aber vielleicht doch eine Anregung.

20 18 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Das Observatore Romano von Andy Egg Es kann sich glücklich schätzen, wer wie der Autor in den Weihnachtsferien zwei Wochen das milde Klima von La Palma genießen darf. Wird der Süden der Kanareninsel von einer Serie noch junger Vulkane geprägt, nimmt die Mitte der neun Kilometer breite Kraterkessel Caldera de Taburiente ein, der im Norden und Osten vom halbkreisförmigen Rand der durchweg über 2300 Meter hohen Cumbre de los Andenes gesäumt wird. Nach Überwindung der Passatwolkenzone bietet sich dem Betrachter eine kosmische Aussicht, vergleichbar dem Blick aus einem Flugzeug. Am Roque de los Muchachos, dem mit 2423 Meter gewaltigsten Gipfel der Kette, nähert sich der Besucher einem internationalen astronomischen und astrophysikalischen Zentrum, dem zu Jahresbeginn das Observatore Romano, die Sternwarte des Vatikans, angeschlossen wurde. Dem Institut wurde die wissenschaftliche Aufgabe gestellt, zu beweisen, dass die Erde doch eine Scheibe sei. Der Bau wurde für den Festungskasten 406 grau gestaltet und dürfte meiner Kenntnis nach den ersten zivilen Entwurf für diese Serie darstellen. Er weist einige Eigenheiten auf: Als Ergänzung der Achtecksteine habe ich die Dachsteine 254 und 256 liegend und an der Schmalseite auseinandergeschoben verwendet. Die Dachecksteine 230, 231 und 232 wurden stehend als Fensterbanksteine zweckentfremdet und geben den Fensterschlitzen und dem Eingang ein futuristisch bizarres Aussehen. Die Dachsteine 321 wurden als Drehzylinder ebenfalls stehend eingebaut, die Achtecksteine 631 bilden die Blende für das Fernrohr, für das - ein besonderes Vergnügen - eine Kanone umgewidmet wurde. Reguläre Mauersteine fanden ausschließlich als Füllsteine im Fundament und Zylinder Verwendung. Vier Steine 258 und fünf Kanonen blieben übrig. Ich habe nun zum dritten Mal auf Reisen in der Natur gebaut und möchte dem Vorgang einen Namen geben und nenne ihn englisch-deutsch land Anker. Das Entwerfen und Aufstellen unter den Bedingungen einer Urlaubsfahrt bereitet enorme Freude und erweitert das Unternehmen um ein zusätzliches Spannungselement. Liebe Ankerfreunde, probiert es doch auch einmal aus!

21 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1,

22 20 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Richtigstellung betreffend meinen Beitrag über Gustav Marterbauer in der vergangenen Weihnachtsausgabe: Wie ich leider erst zwei Tage nach Redaktionsschluss dem Band III/1 des Standardwerks Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert von Friedrich Achleitner entnehmen musste, wurden zwar die Wienflussregulierung und die Stadtbahnbrücke von Otto Wagner gestaltet, der das Ensemble erst vollendende Zollamtssteg entstammt jedoch (Ehre, wem Ehre gebührt) der Feder von Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer. Andy Egg

23 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Das Rathaus zu Weimar von Gerhart Bruckmann Der neugotische Bau schreit geradezu nach Anker. Allerdings: Das Gebäude weist eine große Zahl von gotischen Fensteröffnungen auf - 41 vom Typus 145/146 und 13 vom Typus 2x142. Der Lyck enthält nur 1x 145/6g, 3x149/150g sowie 2x142g und 4x144g. Vor mehr als 25 Jahren konnte ich die Sammlung Kaindl-Hönig erwerben (siehe MLB 35, Herbst 1986, S. 16). Kaindl-Hönig hatte den neugotischen Linzer Dom aus KK- Steinen nachgebaut; für die gotischen Fensteröffnungen verwendete er GK-Steine von ¾-Dicke (147/8, 143), von denen er die erforderliche Zahl offenbar direkt von der Firma bezogen hatte. Damit bin ich einer der wenigen Ankerfreunde, der das Weimarer Rathaus nachbauen kann. An die Rückseite des Gebäudes ist ein anderes Haus angebaut, sodass sich der Nachbau auf eine fensterlose Rückwand (3g, 4g, 5g) beschränken kann. Da der Nachbau eine Tiefe von 10 Würfeln aufweist, kann die Konstruktion des Dachstuhls durch Verwendung einer entsprechenden Zahl von (eventuell hölzernen) Steinen 487 und 488 stark vereinfacht werden.

24 22 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Das Dach ist aus Steinen 236ff gebildet. Einen weiteren Engpass können auch die für die Balkonverzierungen benötigten 64x126g darstellen. Die kleinen Pfeiler der Balkon-Balustraden habe ich mit KK 32r gekrönt. Im Übrigen weist der Nachbau keine besonderen Schwierigkeiten auf.

25 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Riddarhuset in Gamla Stan Opus 20 von Herbert Thaller Das in der Zeit von 1641 bis 1674 errichtete Ritterhaus wurde als Versammlungsstätte des schwedischen Adels im Stadtkern von Stockholm Gamla stan erbaut. Sie schließen zusammen mit dem Haupthaus den Garten ein. Nachdem Architekt Simon de la Vallée den Beginn des Bauwerkes betreute, beteiligten sich noch der deutsche Steinmetz Heinrich Wilhelm und Justus Vingboons als Baumeister. Der Niederländer Vingboons soll letztlich den maßgebenden Einfluss auf die Gestaltung gehabt haben. Rund 200 Jahre vergingen, bis eine einschneidende Veränderung vorgenommen wurde: Das Haus bekam auf der nördlichen Seite sogenannte freistehende Flügel, Architekt Adolf W. Edelsvärd projektierte diese Zubauten. Seitenflügel Während früher das Gebäude wie das englische Oberhaus verwendet wurde, dient es heute vorwiegend als Veranstaltungsort für Feste, Konzerte und die alle drei Jahre wiederkehrenden Versammlungen des schwedischen Adels. Das Riddarhuset steht im Besitz der circa zweitausend schwedischen Adelsgeschlechter. Ihre Wappen zieren die Wände des großen Saales.

26 24 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Die Südseite mit Haupteingang Das Gebäude selbst ist im Stile des holländischen Klassizismus errichtet. Neben den lorbeerkranzartigen Fensterverzierungen bestimmen vor allem die zwischen den Fenstern angeordneten leicht hervortretenden viereckigen Säulen mit korinthischem Kapitell die Struktur der Fassade. Hauptcharakteristikum jedoch ist das geschwungene Dach, welches den grundsätzlichen Anreiz gab, das Gebäude mit Anker nachzubauen. Die Frage, die sich hier natürlich sofort aufdrängte: Reichen meine Bestände an Bananensteinen aus? Um hier eine Antwort zu geben, musste das Gebäude von Grund auf geplant werden und dann bei der Gestaltung der Dachfläche einiges probiert werden, um letztlich einen sinnvollen Kompromiss zwischen realitätsnahem Nachbauen und Steinbestand herzustellen. Das Ergebnis lässt sich sehen: Nordansicht mit den freistehenden Flügeln Die Ansicht aus dem Norden bestätigt, dass die im 19. Jahrhundert hinzugefügten Flügel durchaus als angebaute Flügel wirken können. Diese Ansicht ist in natura fast nur vom Schiff aus möglich. Erst die Luftaufnahmen zeigen die Dimensionen richtig auf.

27 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Zum Ankerbauwerk: Mit rund 5800 Steinen konnte das Ankerbauwerk errichtet werden. Die Planung benötigte nicht ganz 3 Monate, die Bauzeit exakt 44 Stunden. Wie schon bei meinen letzten Bauten verwendete ich auch hier das AnkerCAD. Indem ich durch Veränderung der Z-Koordinate das Gebäude in seine Schnitte zerlegte, konnte ich sofort die mit der Maus berührten Steine aus dem Programm auslesen. Die Wege waren also vom Computer zum Bauschrank, dann zum Bautisch und wieder zum Computer. Im Durchschnitt wurden auf diese Weise pro Stunde 130 Steine gesetzt. Die Seitenflügel brauchten jeweils rund 850 Steine, also in Summe 1700 Steine, während das Hauptgebäude mit vergleichsweise wenigen weil nur 4100 Steinen auskam. Um die zwischen den Geschossen in den Außenputz eingegliederten Lorbeerkränze nachzubilden wurden senkrecht 2 x #70G mit dazwischenliegenden #52R, #69G und #86R mit einer Hervorhebung von ca. 1/8 Stein in die Fassade eingesetzt. Die korinthischen Kapitelle wurden nur durch aufeinandergelegte ¼- Steine dargestellt, also 4 x #63G oder 4 x #62G oder ein entsprechendes Äquivalent. Abgesehen davon, dass auch die vielen gelben Säulen mit den dazwischenliegenden Fensterpartien in Rot dem Ankergebäude nicht gerade eine große Stabilität verliehen, war auch der Einsatz von den beschriebenen ¼ Steinen kein Vorteil für die Statik. Dennoch sind im Inneren des Gebäudes bis auf eine Stütze in der Mitte des Gebäudes keinerlei Statikhelfer eingesetzt. Wie so oft bei den Ankerbauten wird der Bau erst durch das Gewicht der Dachsteine entsprechend stabil.

28 26 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Zu den Bananensteinen: Wie der nachfolgenden Tabelle 1 entnommen werden kann, wurden hier doch beträchtliche Mengen an Bananensteinen verwendet. Der Dachaufbau: Es wurde nur eine Reihe Bananensteine verwendet, wobei beim Hauptgebäude eine Reihe #218 quasi darunter gesetzt wurde. Oberhalb der Bananensteine eine Reihe #208, darüber eine Reihe #225 liegend (beim Hauptgebäude 2 Reihen). Der abgesetzte Dachfirst besteht aus einer Reihe #215 bei den Flügeln und 2 Reihen #225 beim Hauptgebäude. Dadurch ergab sich beim Hauptgebäude eine Dachgesamthöhe von 5 ½ Reihen. Die zweite Tabelle zeigt, wie viele Steine mit ½ Neigung zum Einsatz kamen. Tabelle B B B B B 12 Tabelle B B B B B B 22 Einige Details zur Umsetzung Das Dachprofil des Hauptgebäudes Bei den Seitenflügeln war der Bestand an 118 R durchaus ein Problem, zumal im Lyck nur 8 Stück #118 gelb und rot vorhanden sind, in meinem Bauplan allerdings 32 Stück #118R benötigt wurden. Also mussten alle Kästen nach diesen Steinen durchforstet werden. Beträchtliche Steinmengen wurden verbaut in #69G (359 Stück), #15R (237 Stück), #69R (207 Stück) und #218B (164 Stück). Auch die Anzahl der bei den Säulen benötigten ¾ Steine musste durch Verwendung aller möglicher ¾ Größen bewerkstelligt werden. Hier waren Einfallsreichtum und Logik durchaus gefragte Ratgeber. Zu allerletzt wurde der Park angelegt, der relativ rasch (in einer Stunde) errichtet war. Inmitten des Grüns platzierte ich entsprechend dem Original noch ein Denkmal, auf dem ich eine meiner Zinnfiguren positionierte. Die Größe der Gesamtkomposition: 100 x 130 cm mit einer Maximalhöhe von 45 cm.

29 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Sollte jemand das Riddarhuset nachbauen wollen, stelle ich gerne meine AnkerCAD Datei zur Verfügung. Ebenso kann von mir vorab schon die Steinliste angefordert werden, um den eigenen Steinbestand zu prüfen. Unter dem Gesimse des Hauptgebäudes befinden sich in goldenen Lettern Inschriften, die ich mit meinen Lateinkenntnissen nicht sinnvoll übersetzen konnte. Vielleich kann mir dabei einer der Ankerfreunde behilflich sein. Die Inschrift auf der Südseite lautet: CONSILIO ATQVE SAPIENTIA CLARIS MAIORVM EXEMPLIS ANIMIS ET FELICIBUS ARMIS ; eine weitere Aufschrift auf der Westseite lautet: DIVINO SINE NVMINE FAVSTVM EST NIHIL. Vielen Dank. Übersetzung der erwähnten lateinischen Texte: CONSILIO ATQVE SAPIENTIA CLARIS MAIORVM EXEMPLIS ANIMIS ET FELICIBUS ARMIS Dies scheinen einzelne Elemente zu sein: consilio atque sapientia = durch Umsicht und Weisheit claris maiorum exemplis = durch berühmte Vorbilder der Vorfahren animis et felicibus armis = durch Verstand und glückliche Waffen DIVINO SINE NVMINE FAVSTVM EST NIHIL ohne göttliche Macht ist nichts gesegnet Redaktion MLB (mit Dank an Dr. Angelique Notermans)

30 28 Mededelingenbladd Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Der Stuttgarter Hauptbahnhof von Christian Meyer-Hermannn Nachdem wir so viel in Zeitungen, Rundfunksendungen und Fernsehmitteilungen quasi stän- es mir dig über die neusten Fragen zum Stuttgarter Hauptbahnhof informiert wurden erschien schließlich doch sinnvoll, den mit so viel Interesse verfolgten heutigen Hauptbahnhof mit Ankersteinen nachzubauen. Das meiste ist hinlänglich bekannt: 1927 wurde der Hauptbahn- nicht hof fertiggestellt. Seine Architekten waren der bekannte Paul Bonatz und der oftmals miterwähnte Architekt Friedrich Eugen Scholer. Stuttgarter Hauptbahnhof vom 18. Oktober 2010 aus der FAZ Die damals für manchen neue, sehr klare Architektur fand in den folgenden Jahren weltweit bei vielen künftigen Bauwerken jeglicher Art ihren Einsatz. Klar und sachlich, durchaus mit der Bildung eines markanten Charakterpunktes, war die künftige Linie der Bauarchitekten. So zeigt sich der Stuttgarter Hauptbahnhof bis in unsere Zeit, mit dem markanten 56 m hohen Turm und der um 200 m langen Front mit 24 senkrechten Streben und links und rechts davon zusätzlichen hohen Eingängenn mit rundenn Abschlüssen. Ein imposanter Bahnhof, ohne Frage. Um ihn mit Ankerbausteinen zu bauen, braucht man reichlich Platz. Die für mich maximale Länge der Front liegt bei mir bei 1400 mm. Das bedeutete, dass sich die Abmessung in die Nähe der HO-Eisenbahn, also 1:87 entwickelte. Das bedeutete natürlich für das so errichtete Gebäude ein doch eher ungewohntes Aussehen. Märklin fand den Bahnhof schon in den 30er Jahren ideal Dafür konnte man aber auf der Bahnsteigseite die Märklinschienen verwenden und fast die richtige Anzahl der Gleise einfügen. Während ich noch am Bauen war erschien das 4.Heft von 2010 und ich staunte nicht schlecht, dass Dieter Wellmannn bereits den fertigen Bahnhof

31 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, mit ideenreicher Ausführung für die Ankerfreunde fertiggestellt hatte. Zu dem Zeitpunkt war ich bis auf einige Dachabschlüsse ziemlich am Schluss. Grundrissplan für den Stuttgarter Hauptbahnhof Eigentlich wollte ich noch im Dezember den Bahnhof wieder abreißen, da ich einen anderen Bau, den ich im besseren Maßstab, nämlich im Bereich um 1:40, herstellen wollte. Doch dann dachte ich, vielleicht ist es doch ganz lustig für unseren Club, auch Bilder von meinem Stuttgarter Hauptbahnhof im nächsten Heft abzubilden. So habe ich denn auf den Abbau bis heute verzichtet und werde erst im Januar ein neues Projekt beginnen. Der Blick von oben zeigt den gesamten Bahnhof mit dem recht kleinen Bahnsteigsbereich

32 30 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Mit 1400 mm Länge hat die Frontseite gerade noch auf den Tisch gepasst. Der Turm ist knapp 60 cm hoch. Die übrigen Abmessungen liegen je nach Typ zwischen 20 bis 24 cm. Also alles recht übersichtlich. Die links und rechts von den Bahnsteigen liegenden Verwaltungsgebäude konnte ich natürlich nur in ihren Anfängen wie auch die Bahnsteiglängen andeuten, da der Bautisch viel zu schmal für die tatsächliche Länge der Original-Anforderung ist. Gang zu den Bahnsteigen von Nordwesten linker Haupteingang von Südwesten Ansicht von den Bahnsteigen in der frühen Bauphase mit Blick in den Zugang

33 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Einblick in den linken Haupteingang rechter Eingang mit dem Turm nach Fertigstellung Hier der Frontteil des Bahnhofs mit seinen drei Eingängen noch im Bauzustand Nach Fertigstellung Ansicht von Nord-Westen Blick von oben nach Fertigstellung

34 32 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Der fertige Stuttgarter Hauptbahnhof mit seiner Frontansichtsseite Ich denke die Bilder verdeutlichen eher als viele Texte, wie der Bahnhof entstanden ist. Natürlich sind bei meinem Nachbau eine Reihe von Änderungsmaßnahmen gegenüber dem Original erfolgt, um dennoch eine kleine Ähnlichkeit mit dem Stuttgarter Bahnhof zu erreichen. Vor allem im Dachbereich, den Bahnsteigen, den Fußböden und der Steinfarbe weicht der Nachbau leider teilweise heftig vom Vorbild ab. Ich denke viele von uns werden mit Neugier erwarten, wann und wie der künftige Stuttgarter Hauptbahnhof entsteht. Wie auch immer die Angelegenheit ausgeht, etwas für den Bahnfahrer muss sich tun. Anmerkung der Redaktion: Der Stuttgarter Bahnhof ist mit Sicherheit eines der legendären Märklin Produkte, insbesondere für den Sammler und Fahrer in der Spurweite 00/H0 mit historischem Rollmaterial. Ursprünglich für die größeren Spurweiten 0 und I, mit unterschiedlichen Abmessungen, konstruiert und ab 1930 in den Katalogen aufgeführt wurde dieser imposante, zweiteilige Bahnhof zum Schmuckstück auf den Anlagen der damaligen Zeit. Zunächst wurde das offensichtliche Vorbild, der Hauptbahnhof in Stuttgart, in den Produktbeschreibungen der Kataloge nicht erwähnt. Das Modell wurde als äußerst wirkungsvolle Nachbildung eines modernen Bahnhofsgebäudes beschrieben und als Großstadt- Bahnhof aufgeführt. Erst in den Katalogen ab 1938, also passend zum Programm der noch neuen Spurweite 00, wurde auf das Vorbild des Hauptbahnhofes in Stuttgart verwiesen.

35 @ Angeboten Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, Angebot und Nachfrage Brückenkasten 10 Ankerkiste mit allen Metallteilen von Brückenkasten 10 erste Serie in Replik. Material: vernickelte Stahlplatte. Die Kiste ist von der Größe NF20A und enthält gleichzeitig Brückenheft GKBrI-10 (BV + Ø) und eine CD mit allen Brückenbauvorlagen der ersten Brückenserie (GK und KK), Preis 1175, (Steine werden nicht mitgeliefert). Brückenkasten 10B Mit Ergänzungskasten 10B dazu besitzt ihr alle Nickel-Metallteile für die Bauvorlagen der ersten GK Brückenserie bis 14. In dieser Kiste sind auch die Teile 37 und 42 beigefügt, womit ihr das Zwischenstück herstellen könnt, um die große Brücke zu verlängern. Preis 1100, inklusive Heft GKBrI-14 (BV + Ø) (Steine werden nicht mitgeliefert).

36 34 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Gebaut von Fred Hartjes Brücke von 1895 Bestehend aus 386 Teilen aus Messing oder vernickeltem Stahl, Vorlagenheft (BV + Ø) und einer Bauerläuterung, verpackt in einer Holzkiste im Ankerstil (Steine werden nicht mitgeliefert) für 1295,. Rob Buis, Overtoom 20, 1551 PA Westzaan, Nederland Tel. privat: Mobil: Gesucht Neue Reihe Steine: x, x, x, x, x Jan Schouten, Zutphen, Angeboten Kasten NS GK 8 (2 Lagen), in fast perfektem Zustand. Nur ein Rand des Deckels fehlt. Verhandlungsbasis 90,00. R. van Blokland, Nansenstraat 6, 2806 HL Gouda,

37 Mededelingenblad Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Angeboten Serie Baukästen NF KK 1, 1A bis 19A (11 Kästen). Serie Brückenkästen NF KK 3, 3A bis 9A (5 Kästen). Ein Kasten mit 3 der 4 Lagen gefüllt mit KK Mosaiksteinen plus eine große Anzahl loser (hauptsächlich) KK Steine. Eine Anzahl Steine und Brückenteile sind Repliken und von den dazu gehörenden Heften sind einige in Fotokopie s/w oder Farbe. Bevorzugt wird der Verkauf von allen Kästen zusammen. Alle Kästen und lose Steine zusammen für 1100,00 Ferner einige Ankerlegespiele: Nr. 8 Kopfzerbrecher 35,00 Nr. 9 Kreisrätsel 35,00 Nr.12 Pythagoras 35,00 Nr.13 Quälgeist 35,00 Sternrätsel 75,00 Ad van Selms, Rigolettostraat 49, (NL)2555 VN Den Haag, Tel. (0031)(0) oder Angeboten Zeitlich begrenztes Angebot einer Anzahl Steine beim Treffen am 9. April 2011 in Hilversum. Dieses Mal keine besonderen Steine mit einer Ecke ab oder Dachsteine, es dreht sich jetzt um gewöhnliche Mauersteine und Säulen. Auch hier handelt es sich wieder um Steine, mit denen wahrscheinlich noch nie gebaut wurde. Obwohl, einige Steine sind nicht Klasse I, aber höchstens Klasse II, namentlich 71G, 71R und 200R. Folgende Einzelsteine werden angeboten für die Hälfte des normalen Preises, jeweils wieder per 8 Stück. Der Preis ist daher für jeweils acht Stück: gelb 1 1, , , , , , , , , , , , , , , , rot 33 1, , , , , , , , , , , , ,36 grau 66 2,04 Hiermit entfallen alle Angebote aus dem Ankersteinladen aus den vorhergehenden MLBs. Auskunft ober die oben stehenden Angebote bei: Ad van Selms, Rigolettostraat 49, 2555 VN Den Haag, Tel Ihr könnt jetzt auch eine oder mehrere Anzahlen für das Treffen in Hilversum reservieren. Ebenso wie die vorhergehenden Male ist es nicht möglich, Steine zusenden zu lassen.

38 36 Mededelingenbladd Club van Ankervrienden, Jahrgang 32, Nr. 1, 2011 Ausstellung Stein auf Stein Kulturhistorisches Museum Schlosss Merseburg

39 Zum guten Schluss: Die historische Seite Dieses Mal habe ich zwei Ansichten der Fabrik übernommen, die George Hardy bereits in der englischen/amerikanischen Ausgabe des MLB verwendet hat. Diese Ansicht zeigt wohl eine alternative Reproduktion von Seite 89 seines Buches. Die Zeichnung zeigt eine Richter Villa, welche entworfen aber nicht gebaut wurde. Sie datiert Mitte der 1880er Jahre. Vielleicht zeichnete derselbe Künstler die obere Ansicht. Die dargestellte Richter Villa ist diejenige, die tatsächlich gebaut wurde. Aber die Übersicht über die Anlagen zeigt, dass sie vor 1898 datiert.