Mobbing am Arbeitsplatz
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- Paulina Barbara Meinhardt
- vor 8 Jahren
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1 Mobbing am Arbeitsplatz Wer, wie, warum? Psychologische Aspekte Dipl.-Psych. Thomas Eckardt Tel.: Fax:
2 Was versteht man unter Mobbing und Bossing? Mobbing = to mob anpöbeln, über jemanden herfallen oder tätlich angreifen systematische Intrigen, Schikanen Psychoterror am Arbeitsplatz, der von KollegInnen aus initiiert wird, um einer bestimmten Person über einen längeren Zeitraum durch aktiven Dauerdruck Schaden zuzufügen
3 Mobbing & Bossing Von Mobbing kann gesprochen werden, wenn eine Person mindestens einmal wöchentlich durch einen psychologischen Gewaltakt über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten hinaus drangsaliert wird. Bossing ist der gleiche Vorgang, nur dass er durch einen oder mehrere Vorgesetzte oder gar durch die Geschäftsführung selbst untereinander oder gegen Mitarbeiter praktiziert wird.
4 Mobbing ist eine bewusste Strategie führt zu immensem wirtschaftlichen Schaden in Deutschland zwischen 15 und 50 Milliarden Euro Wer ist betroffen? jeder vierte Berufstätige
5 Wer sind die betroffenen Personengruppen? jeder vierte Berufstätige ca. 8,1 Mio. Betroffene Nach Leymann zeigt sich folgende Geschlechterverteilung von TäterInnen und Opfern beim Mobbing: Angreifende Mobbingopfer Männer Frauen Männer 76% 30% Frauen 3% 40% Beide 21% 30%
6 Betroffene Frauen in Männerbastionen Ausländische Mitbürger Menschen mit ausgeprägten Dialekten Behinderte und Kranke zwischen Dynamikern und Workaholics Alleinerziehende zwischen Müttern besonders Engagierte, Talentierte und Erfolgreiche Überengagierte, die aufgrund von Krankheit an Leistungsfähigkeit verlieren Menschen mit eigener ausgeprägter Persönlichkeit und eigener Meinung Personen anderer Generationsstufen
7 Wie kommt es zu Mobbing-Attacken? verdrängte Konflikte Gerüchte-Anschlag Mobbing: prozesshaftes Geschehen, dessen Ursprung in einem ungelösten Konflikt liegt, und der dann eskaliert
8 Checkliste 1: Sensibilisierung Wie beurteilen Sie das Betriebsklima in Ihrem Unternehmen/ Ihrer Abteilung? Existieren im Betrieb Cliquen-Bildungen? Wenn ja: nach welchen Kriterien/Charaktereigenschaften setzen sich diese zusammen? Über welche Führungskultur verfügt Ihr Unternehmen? Was wird für ihre Umsetzung getan? Welchen Führungsstil praktizieren Sie? Vollziehen Sie diesen stand-alone oder homogen mit einer Führungscrew? Wie gestaltet sich Ihre Offenheit gegenüber Problemen Ihrer Kollegen/Kolleginnen?...
9 Die vier klassischen Mobbing-Phasen Phase 1: Phase 2: Phase 3: Phase 4: Konflikte, einzelne Unverschämtheiten und Gemeinheiten Übergang zu Mobbing + Psychoterror Rechtsbrüche durch Über- und Fehlgriffe der Kollegen- und/oder Leitung Ausschluss aus der Arbeitswelt
10 Phasen-Modell eines Mobbing-Verlaufs (nach Leymann) Abfindung Frührente Versetzung Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Ausschluss aus der Arbeitswelt Krankheit Selbstmord Psychiatrie
11 Auszug aus dem Katalog operationaler Mobbing-Handlungen 1) Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen 2) Angriffe auf die sozialen Beziehungen 3) Angriffe auf das soziale Ansehen 4) Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation 5) Angriffe auf die Gesundheit
12 Die Auswirkungen von Mobbing psychische und psychosomatische Beschwerden körperliche Symptome und Erkrankungen Leistungsblockaden soziale Dekompensation
13 psychische und psychosomatische Beschwerden Migräne/Spannungskopfschmerzen Depressionen Chronische Schlaflosigkeit (Mobbing-Opfer finden häufig über viele Monate und Jahre keinen ausgleichenden Schlaf) Albträume (wenn sie einmal Schlaf gefunden haben) Chronische Angstzustände Allergische Reaktionen, Erkrankungen, Unverträglichkeiten Psychisch-vegetative Dekompensation (von chronischer Nervosität über Nervenzusammenbruch bis hin zum Extremfall: Selbstmordversuch)
14 körperliche Symptome und Erkrankungen Magen-/Darm-Erkrankungen (wie Gastritis, Geschwüre, Darmentzündungen und -infektionen) akute Immunschwächen bis zum Zusammenbruch des Abwehrsystems (dadurch besonders hohe Anfälligkeit für Infektionskrankheiten) Herz-/Kreislaufbeschwerden (Psycho-vegetative Dystonien bis zum Herzinfarkt) Rückenleiden, Rheuma Hörsturz erhöhtes Risiko zu chronischen Krankheitsverläufen (wenn eine Primärerkrankung vorlag)
15 Leistungsblockaden Konzentrationsschwächen (mit erhöhter Vergesslichkeit bis hin zu Blackouts) akuter Leistungsknick (verminderte Leistungsfähigkeit, Erschöpfungszustände) Burnout-Syndrom (besonders bei vorher langzeitig Überengagierten und Workaholics)
16 soziale Dekompensation Lohnabzug (aufgrund verminderter Leistungsfähigkeit) Verlust des Arbeitsplatzes Abschiebung/Entlassung in den Vorruhestand soziale Isolation soziale Entgleisung
17 Auswirkungen auf Organisationen und Unternehmen Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit Verschlechterung des Betriebsklimas Nachlassen der Arbeitsleistung fehlerhafte Arbeitsausführung Anstieg von Fehlzeiten erhöhte Fluktuation Abnahme der betrieblichen Leistungsfähigkeit/Effizienz Imageverlust
18 Volkswirtschaftliche Auswirkungen erhöhte Gesundheitskosten verminderte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unzureichend ausgeschöpftes Innovationspotenzial Belastung des Staatshaushaltes
19 Sozio-kulturelle Auswirkungen Herabsetzung von Wertekultur/-horizont in der Gesellschaft Entwicklungsbeeinträchtigung sozialer Kompetenz Sinnverlust in der Arbeitswelt Zunahme sozialer Entgleisungen
20 Checkliste 2: Konkretisierung Was machen Sie, um die Mitarbeiterzufriedenheit in Ihrer Abteilung/Ihrem Unternehmen zu gewährleisten bzw. zu erhöhen? Welchen Sinn sehen Ihre Mitarbeiter in Ihrer Arbeit? Was tragen Sie/die Unternehmensleitung dazu bei? Was wird für die zwischenmenschliche Verständigung in Ihrem Unternehmen/Ihrer Abteilung getan? Welchen Stellenwert haben die Mitarbeiter Ihres Unternehmens/Ihrer Abteilung in Stresssituationen? Wie delegieren Sie? Wie übertragen Sie Verantwortung auf Ihre Mitarbeiter? Wie bereiten Sie Ihre Mitarbeiter auf neue oder besonders schwierige und komplexe Aufgaben vor?...
21 Die häufigsten Mobbing-Ursachen unzureichende Führungsqualifikation/autoritärer Führungsstil mangelnde Konfliktfähigkeit permanenter Leistungs- und Kostendruck Unternehmenskulturen mit niedrigem ethischen Niveau Mängel in betrieblichen Strukturen
22 Die häufigsten Mobbing-Ursachen Angst vor Arbeitsplatzverlust (angespannte Wirtschaftslage) Neid- und Konkurrenzdenken Wesensunterschiede und Mangel an Toleranz destruktiver Umgang mit Fehlern Persönlichkeitsstruktur von Gemobbten
23 Checkliste 3: Analyse Welche Gedanken/Assoziationen sind Ihnen bei der Ausführung der Mobbing-Ursachen in den Kopf gekommen? Welche Qualität hat die Kommunikationskultur/- politik Ihrer Organisation? Wie gestaltet sie sich? Mit welcher Philosophie/welchen Programmen werden neue Mitarbeiter an Ihre Aufgabe herangeführt? Durch wen werden neue Vorgesetzte in Ihrem Unternehmen eingearbeitet? Wie gehen Sie mit Konfliktsituationen um? Wie reagieren Sie darauf, wenn Ihren Mitarbeitern Fehler unterlaufen?...
24 Lösungsstrategien gegen Mobbing Prävention als Programm: Ein vorbildliches Beispiel aus der Praxis (VW) Programm Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz Involvierung des Top-Managements mit internen Diskussionen Abschluss einer entsprechenden Betriebsvereinbarung Kooperation mit dem Gesamtbetriebsrat und dem Ausschuss zur Gleichstellung der Frau Broschüre über die innerbetriebliche Kampagne, z.b. über Kommunikationsrunden, top-down informiert
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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