Zecki Das kleine Schillerschulgespenst. Geschrieben von: S. Gassmann, D. Ehmann Bilder von: Di. Ehmann
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- Kasimir Fromm
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1 Zecki Das kleine Schillerschulgespenst Geschrieben von: S. Gassmann, D. Ehmann Bilder von: Di. Ehmann
2 Zecki das kleine Schillerschulgespenst Zacharias Eduard Cäsar Korbinian Ignatius von Bad Cannstein, von seinen Freunden kurz Zecki genannt, wohnt ganz oben unter dem Dach der Schillerschule in Bad Cannstatt. Zecki findet, dass er das beste Zuhause hat, das man sich wünschen kann, weil ständig irgendwo im Haus Action ist. Deshalb findet er es auch überhaupt nicht schlimm, dass er nur die Schule kennt. Er ist sehr stolz darauf, dass er wirklich jeden kennt, der zur Schillerschule gehört. Er freut sich, wenn er das Kinderlachen und die Kinderstimmen im Schulhaus hört und sieht, wie alle über den Schulhof toben und spielen oder auch im Klassenzimmer sitzen und lernen. Am liebsten würde er mit den Kindern mitspielen, mit ihnen lachen und weinen oder sie trösten, wenn sie Kummer haben. Da gibt es nur ein kleines Problem: Zecki ist unsichtbar. Am Wochenende fühlt er sich immer sehr einsam, weil niemand in der Schule und alles so ruhig ist. Er freut sich immer schon auf Montag. Eines Tages jedoch wacht er morgens auf und wundert sich: Komisch, denkt er, gestern war doch Montag, dann ist heute Dienstag, aber warum nur ist es so ruhig? Sein Bett steht direkt über dem Klassenzimmer der 3c und da hört er doch jeden Morgen, wie sich die Klasse darüber unterhält, was jeder noch so gemacht hat. Da ist doch sonst immer ein Hin und Her und ein Lachen. Seltsam denkt sich Zecki: Ich wache doch immer morgens genau deswegen auf. Zecki streckt sich und steht auf, um sich in seiner Miniküche einen Tee zu kochen. Merkwürdig, sagt sich Zecki, unter mir ist doch die 3b. Die haben jetzt doch eigentlich UA. Er hört ganz genau hin, ob er die Kinder nur überhört hat, aber nein alles bleibt ruhig. So langsam macht er sich wirklich Sorgen, was mit seiner Schillerschule los ist. Es ist doch kein Wochenende. Wo sind die Kinder? Wo sind die Lehrer? Wo sind die Betreuer?
3 Vielleicht habe ich mir ja den Kopf gestoßen?, fragt sich Zecki. Vorsichtig streicht sich Zecki über den Kopf. Nein, keine Beule. Dann muss ich wohl noch träumen. Auf drei zwicke ich mir in den Arm. Eins, Zwei, Drei, Auaaaaa! Nein, ich träume nicht. Ratlos schwebt Zecki durch den dritten Stock seiner Schule. Vorsichtig schaut er in jedes Zimmer hinein, doch weit und breit kein Mensch zu sehen. Feueralarm, das muss es sein!, denkt sich Zecki und fliegt schnell zur Treppe hinunter in den zweiten Stock, um dann plötzlich still auf der Stelle zu stehen. Moment, denkt sich Zecki, Im Schulhaus gilt immer noch Regel Nummer Eins. Was war das doch noch gleich? Achja, im Schulhaus fliegen wir nur in Schrittgeschwindigkeit. Oder war es gehen? Egal, Hauptsache langsam. Also schwebt Zecki langsam weiter in Richtung Hof. Doch auch da keine Kinder. Na dann schau ich einfach bei Frau Glasmeier im Büro vorbei, nimmt sich Zecki vor. Er fliegt zu dem Fenster und schaut ganz vorsichtig hinein. Nanu? Da ist ja auch niemand., murmelt er niedergeschlagen vor sich hin. Auch ihr Notebook, steht nicht mehr an ihrem Platz. Zecki versteht die Welt nicht mehr. Traurig und enttäuscht, dreht Zecki noch einmal eine Runde über den Hof, um dann wieder in das Schulgebäude zu fliegen. Im Haus hört er plötzlich ein leichtes Seufzen. Diese Stimme kenne ich doch., Zecki schließt die Augen und konzentriert sich auf das Geräusch. Warum funktioniert denn dieser Kopierer nicht? Ausgerechnet jetzt, wo wir doch die ganzen Lernpakete für die Kinder vorbereiten müssen, murmelte die Stimme. Zecki öffnet seine nun funkelnden Augen und ein Grinsen im Gesicht macht sich breit, Unser Schulleiter, ja ich bin mir ganz sicher. Schnell, aber nicht so schnell, um geblitzt zu werden, fliegt Zecki ins Rektorat. Dort angekommen entdeckt er nicht nur den Schulleiter Herr Hermann, der versucht den Kopierer zu reparieren, nein, auch Frau Scheufele tippt fleißig auf der Computertastatur. Da ist Zecki dann doch sehr erleichtert endlich jemanden zu finden. Also sind doch nicht alle weg. Lernpakete? Was für Lernpakete? fragt sich Zecki und kratzt sich am Kopf. Irgendwas muss Zecki verschlafen haben. Er beschließt, es sich am Tisch im Rektorat gemütlich zu machen.
4 Vielleicht kriegt er so raus, was passiert ist, dass alle Schüler, die Lehrer und Betreuer aus der Schillerschule verschwunden sind. Gesagt getan und Zecki schaut der Schulleitung beim Planen, Organisieren, Vorbereiten, Telefonieren und, und, und zu. Er kriegt mit, dass immer wieder Eltern anrufen, die ihr Kind zur Notbetreuung anmelden wollen. Schon wieder so ein unbekanntes Wort, denkt sich Zecki, Was für eine Not ist denn an der Schillerschule? Da ein neues Wort Corona. Lustiger Name, sagt sich Zecki und fängt laut zu lachen an. Vor Schreck hält er sich die Hand vor den Mund. Hoffentlich hat mich niemand gehört. Das wäre doch sehr peinlich beim Lauschen erwischt zu werden. Aber er erfährt, dass sich so ein kleiner, fieser Virus eingeschlichen hat, der sich Corona nennt und alle Leute krank machen kann und da es dagegen leider noch kein Medikament gibt oder eine Impfung, wurden alle, wirklich alle, Schulen einfach zu gemacht. Jetzt weiß Zecki endlich, was mit seinen ganzen Freunden an der Schule passiert ist. Sie haben ihn nicht einfach verlassen ohne Tschüss zu sagen. Nein, alle Kinder müssen ihre Aufgaben alleine zu Hause erledigen und sie dürfen ihre Freunde nicht mehr treffen. Ach du meine Güte, Zecki schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, die armen Kinder, kein Schwimmbad, kein Fußballtraining, kein Spielplatz, keine Wilhelma. Was machen die Kinder denn jetzt den ganzen Tag? Er kann sich sehr gut vorstellen, dass es schon ziemlich schwierig ist die ganzen Aufgaben ohne Hilfe und Unterstützung der ganzen netten Lehrer und Betreuer hinzukriegen und dann auch noch die ganze Zeit zu Hause zu bleiben. Hört er doch immer wieder ein Stöhnen und Ächzen, wenn er morgens während des Unterrichts durch die Klassenzimmer schwebt. Ganz besonders schweres Stöhnen hört er oft, wenn er an den Klassenzimmern der 4. Klassen vorbeikommt. Da müssen die Kinder schon ziemlich viel in ihre Köpfe bekommen, wollen sie doch im Sommer dann alle auf eine andere Schule wechseln. Sie tun Zecki leid, müssen sie doch die Schillerschule verlassen. Da wird er auch immer sehr traurig, sind sie ihm doch in
5 den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen. Was hat er alles mit ihnen erlebt Aber stopp, das ist wieder eine ganz andere und neue Geschichte. Das Ächzen kennt er auch, wenn er in den ersten Klassen vorbeikommt. Tanzt da doch die 2 einfach aus dem Kästchen und das A hopst aus der Zeile. Ja, denkt sich Zecki dann, zum Glück muss ich das nicht alles lernen. Aber eigentlich, ja eigentlich juckt es ihn ja schon ziemlich in den Fingern einen Stift in die Hand zu nehmen und es auszuprobieren und da er gerade am Klassenzimmer der 1c vorbeifliegt, um die Notbetreuung im Abenteuerland zu suchen, natürlich in Schrittgeschwindigkeit, ein kleines Schulgespenst kennt natürlich die Schulregeln wie alle Kinder auch, ist er schwups im Zimmer verschwunden, um einmal selber an die schöne große Tafel zu schreiben und erschrickt erst einmal tüchtig. Da waren doch tatsächlich Handwerker am Werk und haben in die Wand neben der Tafel ein großes Loch gehauen und eine Tür zum Klassenzimmer der 1a eingebaut. Er nimmt sich vor in den Klassenzimmern der 2c und 3c mal nachzuschauen, ob die auch so eine Tür bekommen haben. Aber das muss noch warten. Erst will er doch mal testen, ob er auch so schöne Buchstaben und Zahlen schreiben kann wie die Kinder in den ersten Klassen. Bei denen hat er nämlich jeden Tag über die Schulter geschaut und ganz genau beobachtet, wie das geht. Allerdings merkt Zecki ganz schnell, dass es gar nicht so einfach ist, wie es ausschaut. Bei ihm sehen die Zahlen und Buchstaben doch sehr krakelig aus. Er ist sehr stolz auf seine Freunde in der ersten Klasse, was sie in der Schule schon gelernt haben und hofft sehr, dass es daheim beim Lernen und Üben gut klappt. Aber jetzt nix wie raus aus dem Zimmer und die Notbetreuung suchen. Auf dem Weg runter zum Abenteuerland hört er dann doch die sehnsüchtig gesuchten Kinderstimmen. Er freut sich, dass er endlich seine Freunde gefunden hat. Er schaut zum Zimmer
6 rein und sieht drei Kinder, die sich gerade ihre Jacken anziehen und sich einen Ball schnappen, um mit Herr Gassmann an der Tischtennisplatte im Hof Mäxle zu spielen. Allerdings ist er auch ein bisschen traurig, er vermisst die anderen Kinder. Er überlegt sich, was er tun kann. Er hat doch noch nie die Schule verlassen und kennt sich so überhaupt nicht in Cannstatt aus. Aber aufgeben gibt es für Zecki nicht und er denkt angestrengt nach. Ich habe es, ruft er ganz laut und fliegt Richtung Lehrerzimmer. Dort stehen die Laptops der Lehrer. Dort kann er doch mal im Internet nach einem Stadtplan von Cannstatt schauen. Gesagt, getan und Zecki macht sich auf den Weg. Huch, wer sitzt denn im Lehrerzimmer? Ich dachte, es sind alle weg. Zecki schaut vorsichtig ums Eck. Da sitzt Frau Ehmann an ihrem Laptop, die Listen schreibt und überprüft. Er nimmt sich vor jeden Tag dem Lehrerzimmer und dem Rektorat einen kleinen Besuch abzustatten. Vielleicht gibt es ja Neuigkeiten, wann die Kinder wieder in die Schule kommen. Den Zeitpunkt will Zecki nämlich ganz sicher nicht verpassen. Ganz leise fliegt er zu den Laptops und fängt zu recherchieren an. Endlich hat er einen Lageplan der Schule gefunden und schaut ihn sich sehr genau an. Jetzt kommt der schwerste Teil. Zecki muss seinen ganzen Mut zusammennehmen und die Schule verlassen. Wird Zecki mutig genug sein, um in Cannstatt seine Freunde aus der Schillerschule zu suchen? Was glaubt ihr? Fortsetzung folgt.
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