Wochenbericht zu aktuellen IfSG-Meldungen Meldewoche 28/2008 (Stand: , 8 Uhr)

Transkript

1 REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART LANDESGESUNDHEITSAMT Wochenbericht zu aktuellen IfSG-Meldungen Meldewoche 28/28 (Stand: , 8 Uhr) 1. Statistik der Meldewoche 28/28 für Baden-Württemberg Meldekategorie Anzahl KW 28 / 28 KW 1-28 / 28 KW 1-28 / 27 Adenovirus 39 Botulismus 1 1 Brucellose Campylobacter Cholera CJK 9 7 Denguefieber Diphtherie E.-coli-Enteritis EHEC/STEC FSME Giardiasis Haemophilus influenzae Hantavirus Hepatitis A Hepatitis B Hepatitis C Hepatitis D 2 2 Hepatitis E 4 8 HUS Influenza Kryptosporidiose Legionellose 38 4 Lepra Leptospirose 8 6 Listeriose Masern Meningokokken Norovirus Ornithose 2 1 Paratyphus 7 4 Q-Fieber Rotavirus Salmonellose Shigellose Tollwut Trichinellose Tuberkulose Tularämie 2 2 Typhus 3 2 VHF, andere Erreger 1 3 weitere bedrohliche Krankheit Yersiniose Summe Regierungspräsidium Stuttgart Landesgesundheitsamt Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 1 von 8

2 2. Aktuelles / Interessantes Näheres zu Fällen aus der Meldewoche 28/28 Meldekategorie Alter/ Mögl. Infektionsort Sonstiges Geschlecht Brucellose 47 / w Deutschland Fieber, Erschöpfung, Bestätigung durch Referenzlabor steht noch aus FSME 61 / w LK Zollernalbkreis Meningitis/Enzephalitis FSME 6 / m LK Schwarzwald- Meningitis/Enzephalitis Baar-Kreis FSME 3 / m LK Freudenstadt Meningitis/Enzephalitis, grippeähnliche Beschwerden FSME 64 / m LK Waldshut Meningitis/Enzephalitis, grippeähnliche Beschwerden; einmalige Impfung im April 28 FSME 1 / m wird noch ermittelt ZNS-Symptomtik, grippeähnl. Beschwerden FSME 1 / m LK Bodenseekreis grippeähnl. Beschwerden Hämophilus influenzae 1 / m Nachweis von H. Influenzae in Blutkultur wegen unklarem Fieber bei seit Geburt bestehender chron. Zytomegalievirusinfektion, einmalige Impfung Hantavirus 42 / w Deutschland Nierenfunktionsstörungen, Fieber, Gliederschmerzen Listeriose 68 / w Meningitis/Enzephalitis, Vorerkrankungen: Rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa, Hepatitis C Q-Fieber 4 / w Deutschland bislang nur Labor Q-Fieber 8 / w Deutschland Fieber; stationär Shigellose 4 / w Deutschland S. boydii Shigellose 36 / w Deutschland S. sonnei Kasuistik zu Hämolytisch-urämischem Syndrom, HUS (EHEC O17) Ein im Januar 27 geborener Junge hielt sich mit seinen Eltern vom 24.. bis in einer Ferienwohnung im Allgäu auf und nahm in dem dazugehörenden "Kinderhotel" das Mittagessen ein: meistens Spätzle mit Soße. Keine Rohmilch. In dieser Ferienanlage gibt es auch Tiere ( Pferde, Esel, Kaninchen, Katzen). Am entwickelte das Kind hohes Fieber, Bauchschmerzen und Durchfall, der 3 Tage anhielt, in den folgenden Tagen Husten und Schnupfen. Nach einer Latenzzeit von 13 Tagen (ab 2.6.8) zeigte das Kind eine blasse Haut bzw. Schleimhäute und war schlapp und appetitlos. Am erfolgte die stationäre Aufnahme in eine Kinderklinik. Wegen Abfalls des Hämoglobins auf 4,4 mg/dl infolge Hämolyse erfolgte eine einmalige Bluttransfusion am Die Thrombozyten fielen auf 9./µl ab. Keine Nierenfunktionsstörung. Nach allmählicher Besserung mit Anstieg des Hämoglobinwertes konnte das Kind am entlassen werden. Die erste Stuhlprobe (Mitte Juni) war über die Kinderärztin nur auf Noro- und Rotaviren untersucht worden, in der zweiten Stuhlprobe vom konnten keine Krankheitserreger nachgewiesen werden. Im Konsiliarlabor für HUS am Institut für Hygiene an der Uni Münster wurden am 4.7. in einer Serumprobe vom im Immunoblot IgM-Antikörper gegen "E.coli O17 (EHEC 17)" nachgewiesen. Somit handelt es sich um HUS mit hämolytischer Anämie und Thrombozytopenie, jedoch ohne eine Nierenbeteiligung. Dr. Magnus Brändle, GA Esslingen Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 2 von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

3 Näheres zu den Häufungen aus der Meldewoche 28/28 Meldekategorie Räumlicher Zusammenhang Sonstiges Fallzahl Campylobacter Selbstversorgerhütte in Österreich Rohmilchgenuss in einer 3 Sennerei steht im Verdacht Noroviren Rehaeinrichtung 2 Landkreis betroffen 23 Weitere bedrohliche Krankenhaus in Bayern Durchfall und Erbrechen; Gesamtzah Erkrankung kein Erregernachweis, 2 Erkrankte aus BW l unbekannt Konnatale Listeriose Eine 24-jährige Frau brachte in der 4 Schwangerschaftswoche ein Kind zur Welt, das ein septisches Krankheitsbild und eine fraglich Meningitis zeigte. Aus dem Blut des Kindes sowie aus Abstrichmaterial von mütterlichem Gewebe konnte Listeria monocytogenes isoliert werden. Die Mutter selbst zeigte keinerlei Symptome. Seit 24 sind an das LGA 11 konnatale Herde übermittelt worden. Von einem Frühgeborenen mit einer Neugeborenenlisteriose lagen keinerlei Angaben zur Mutter vor, so dass hier die Mutter nicht als Einzelfall angelegt und somit auch keine Verknüpfung erstellt werden konnte. Von den 12 Neugeborenenlisteriosen sind die, in der folgenden Tabelle aufgelisteten Symptome, an das LGA übermittelt worden. Eine Totgeburt trat nicht auf. Tab. 1:Symptomatik der Neugeborenen mit Listeriose in Baden-Württemberg seit 24 Symptome Anzahl Atembeschwerden/-störung 7 septisches Krankheitsbild 7 Arthritis, septisch 1 Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) 1 Fieber 1 Frühgeburt 1 Infektion, anderes Organ 1 Meldehinweise zu konnataler Listeriose Seit 24 wird zu jedem laborbestätigten Fall einer Neugeborenen-Listeriose auch wenn es sich tragischer weise um eine Totgeburt handelt, die Mutter unabhängig von ihrer klinischen Symptomatik als eigener Fall mit übermittelt. Die Einzelfälle von Mutter und Kind werden zu einem Herd zusammengefasst und in der Herdmaske als Verknüpfungstyp konnatal ausgewählt. Wichtig ist, dass bei dem Einzelfall der Mutter die epidemiologische Bestätigung mit ja angegeben ist. 3. Masern Situation in Baden-Württemberg Im Vergleich zu den Vorwochen KW 26 und 27 haben sich keine Änderungen ergeben. Somit sind im laufenden Jahr 374 Masernerkrankungen aus 27 verschiedenen Landkreisen an das LGA übermittelt worden. Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 3 von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

4 4. FSME Situation in Baden-Württemberg Stand Bislang wurden in diesem Jahr 48 FSME-Fälle übermittelt, davon sechs aus dem Ortenaukreis, fünf aus dem Zollernalbkreis, vier aus dem LK Emmendingen und jeweils drei aus den Landkreisen Böblingen, Konstanz und Ludwigsburg Abb.3: Übermittelte FSME-Fälle 28 nach Meldewoche (Säulen) sowie höchste und niedrigste Werte aus den Jahren 22 und 27 (hinterlegte Fläche). An einer Meningitis/Enzephalitis erkrankten 21 Personen, andere Symptome des ZNS traten bei 12 der Erkrankten auf. Die Altersverteilung der Betroffenen ist aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tab. 2: Alter der FSME-Erkrankten 28 in Baden-Württemberg Alter Anzahl Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 4 von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

5 . Grafiken zur Infektionsüberwachung ausgewählter Gastroenteritiden und weiterer Erkrankungen in Baden-Württemberg Siehe Grafiken auf der Seite Übersicht der Meldewoche 28/28 nach Landkreis und Meldekategorie Siehe Excel-Tabelle auf Seite 8 Impressum Regierungspräsidium Stuttgart Landesgesundheitsamt Nordbahnhofstraße Stuttgart Tel. 711/ Ansprechpartner: IfSG-Meldestelle Baden-Württemberg Dr. Elke Göhring-Zwacka Dr. Iris Kompauer Dr. Dorothee Lohr Barbara Mezger Dr. Christian Winter Tel. 711/ Fax 711/ ifsg@rps.bwl.de Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

6 Grafiken zur Infektionsüberwachung ausgewählter Gastroenteritiden in Baden-Württemberg (Stand , 12: Uhr) 2 E. Coli 28 mit Maxima und Minima EHEC 28 mit Maxima und Minima Listerien 28 mit Maxima und Minima Salmonellose 28 mit Maxima und Minima Shigellose 28 mit Maxima und Minima Yersiniose 28 mit Maxima und Minima Giardiasis 28 mit Maxima und Minima Hepatitis A 28 mit Maxima und Minima Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 6 von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

7 Grafiken zur Infektionsüberwachung ausgewählter weitere Krankheiten in Baden-Württemberg (Stand , 12: Uhr) Noroviren 28 (Säulen) und 27 (Linie) mit Maxima und Minima Rotaviren 28 (Säulen) und 27 (Linie) mit Maxima und Minima Campylobacter 28 (Säulen) und 27 (Linie) mit Maxima und Minima Hanta 28 (Säulen) und 27 (Linie) mit Maxima und Minima Wochenbericht IfSG KW 28/28 Seite 7 von 8 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt

8 Wochenstatistik nach Landkreis: An die IfSG-Meldestelle Baden-Württemberg übermittelte Fälle nach 11 Abs. 1 IfSG Rohdaten Adenovirus Botulismus Brucellose Campylobacter Cholera CJK Denguefieber Diphtherie E.coli-Enteritis EHC/STEC Fleckfieber FSME Giardiasis Haemophilus i. Hantavirus Hepatitis A Hepatitis B Hepatitis C Hepatitis D Hepatitis E Hepatitis non A-E HUS Influenza Kryptosporidiose Läuserückfallf. Legionellose Lepra Leptospirose Listeriose Masern Meningokokken Milzbrand Norovirus Ornithose Paratyphus Poliomyelitis Q-Fieber Rotavirus Salmonellose SARS Shigellose Tollwut Tollwutverdacht Trichinellose Tuberkulose Tularämie Typhus VHF, andere Weitere bedr. KH Yersiniose RP Landkreis LK Breisgau-Hochschwarzwald LK Emmendingen LK Konstanz LK Lörrach LK Ortenaukreis LK Rottweil LK Schwarzwald-Baar-Kreis LK Tuttlingen LK Waldshut SK Freiburg i.breisgau LK Calw LK Enzkreis LK Freudenstadt LK Karlsruhe LK Neckar-Odenwald-Kreis LK Rastatt LK Rhein-Neckar-Kreis SK Baden-Baden 1 1 SK Heidelberg SK Karlsruhe SK Mannheim SK Pforzheim 1 1 LK Böblingen LK Esslingen LK Göppingen LK Heidenheim LK Heilbronn LK Hohenlohekreis LK Ludwigsburg LK Main-Tauber-Kreis LK Ostalbkreis LK Rems-Murr-Kreis LK Schwäbisch Hall SK Heilbronn SK Stuttgart LK Alb-Donau-Kreis LK Biberach LK Bodenseekreis LK Ravensburg LK Reutlingen LK Sigmaringen LK Tübingen LK Zollernalbkreis SK Ulm Baden-Württemberg Freiburg Karlsruhe Stuttgart Tübingen Es sind jeweils die Fälle dargestellt, die in der ausgewiesenen Woche im Gesundheitsamt eingegangen sind und bis zum unten angegebenen Stichtag übermittelt wurden. Dargestellt werden alle Fälle, die übermittelt wurden, auch wenn sie der Falldefinition nicht entsprechen (Rohdaten). Veränderungen dieser Zahlen sind aufgrund nachträglicher Übermittlungen, Korrekturen und Streichungen möglich. Summe Die Meldekategorien Ebola, Gelbfieber, Marburg, Lassa sowie Pest sind nicht aufgeführt. Sollten solche Fälle im LGA eingehen, werden diese gesondert ausgewiesen. Stand: :3 für Woche 28