STARTFELD Diamant 2012 Preisverleihung, 27. Juni 2012, Hauptsitz der St.Galler Kantonalbank

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1 STARTFELD Diamant 2012 Preisverleihung, 27. Juni 2012, Hauptsitz der St.Galler Kantonalbank Laudatio von Roland Ledergerber Präsident der Geschäftsleitung, St.Galler Kantonalbank ((10 Minuten)) ((Begrüssung)) Sehr geehrte Damen und Herren Ich möchte Sie auch von meiner Seite herzlich zur ersten Preisverleihung des STARTFELD Diamant begrüssen. Die St.Galler Kantonalbank versteht sich als Bank der KMU in der Ostschweiz. Bei den Gewerbe- und Firmenkunden mit Mitarbeitenden verfügen wir über eine Marktdurchdringung von über 55%, d.h. mehr als die Hälfte aller Unternehmen sind Kunden unserer Bank. Mit über 25% weist die SGKB in diesem Segment auch den höchsten Marktanteil an Hauptbankbeziehungen auf. Die Kundenzufriedenheit ist absolut und im Konkurrenzvergleich sehr hoch. Die KMU sind bekanntlich das Rückgrat der Wirtschaft. Wir sind stolz, dass wir für die KMU die Nummer 1 in unserem Heimmarkt sind. Für uns heisst KMU-Bank zu sein, - erstens nah an den Unternehmen und deren Anliegen zu sein. - zweitens zu verstehen, was gefragt ist und wie wir unterstützen können. - drittens die KMU in engen und langjährigen Beziehungen im ganzen Lebenszyklus zu begleiten. Dabei stellen wir natürlich Finanzierungen und Kredite zur Verfügung, aber nicht nur. Wir decken das ganze Spektrum ab, von der beruflichen Vorsorge der Mitarbeitenden bis zur privaten Vermögensanlage des Unternehmers, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wir sind heute hier versammelt, um die Aktivitäten der Stiftung STARTFELD zu unterstützen und voranzutreiben. Die Stiftung STARTFELD hat sich die Förderung von innovativen Jungunternehmen zum Ziel gesetzt. Die Zusammenarbeit mit Jungunternehmen stellt uns als Bank vor andere Herausforderungen als die Zusammenarbeit mit etablierten, reifen KMU.

2 Die Jungunternehmen stehen ganz am Anfang - am Anfang des Unternehmenszyklus, am Anfang ihrer Entwicklung, am Anfang ihrer Geschichte. Auch die Bank steht in ihrer Arbeit mit dem jungen KMU am Anfang: - Die Beziehung ist neu. Man kennt sich noch nicht so gut. Man kann nicht auf gemeinsame Erfahrungen zurückblicken und weiss nicht, wie das Gegenüber in welcher geschäftlichen Situation wie reagiert und wie es beispielsweise Krisensituationen meistert. - Man versteht das Geschäft und die Geschäftsidee noch nicht bis ins letzte Detail, was gerade bei Innovationen natürlich kein Wunder ist. - Und man weiss schliesslich nicht, ob aus der Geschäftsidee ein Erfolg wird. Man kann nicht auf einen Leistungsausweis aus der Vergangenheit zurückgreifen und darauf basierend Beurteilungen der Zukunftschancen vornehmen. Dies fordert die Bank besonders heraus. Das Kreditrisiko ist höher, weil in der Regel wenig bis keine Substanz und kein operativer Cash Flow vorhanden ist. Diesem Manko stehen auf der anderen Seite die Zukunftsvisionen und -erwartungen des Jungunternehmers gegenüber. Finanztechnisch gesehen ist der Current operating value null und der Future growth value hundert. Lassen sich die Pläne realisieren? Spielt der Markt mit? Hat das Unternehmen auch das notwendige Glück des Tüchtigen? Dieser Herausforderung stellen wir uns. Wir sind die Bank der KMU und wir wollen auch erfolgversprechende Start-ups begleiten. Als Wirtschaftsstandort steht die Ostschweiz im nationalen, internationalen und globalen Wettbewerb. Langfristig erfolgreich sein können wir nur, wenn es uns immer wieder gelingt, mit innovativen Produkten, Dienstleistungen und Prozessen den Markt für uns zu gewinnen. Wie bei einer Frischzellenkur gehört dazu auch, dass die Unternehmenslandschaft immer wieder durch junge Unternehmen, die neue Wege gehen, erneuert, verjüngt und aufgefrischt wird. Deshalb, meine sehr verehrten Damen und Herren, unterstützt die St.Galler Kantonalbank die Stiftung STARTFELD und den Jungunternehmerpreis STARTFELD Diamant massgeblich. Mich freut es nun besonders, Ihnen den Hauptgewinner des ersten Startfeld Diamant vorzustellen. ((Gewinner. Weibel CDS))

3 - Nachdem Herr Stuker und Herr Scheitlin vor mir bereits vier Finalisten für ihre innovativen Geschäftsideen ausgezeichnet haben, ist es bei insgesamt fünf Finalisten nicht mehr schwierig, den Gewinner des ersten STARTFELD Diamant herauszufinden: Die Firma Weibel CDS aus Waldstatt. - Gerne stellen ich Ihnen die Weibel CDS kurz vor: Die Weibel CDS AG wurde am 14. September 2010 von Ludwig Weibel mit der Vision gegründet, der innovativste Hersteller von benutzerfreundlichen, anwendungsorientierten, pharmazeutischen Primärverpackungen und Devices (Anwendungshilfen) zu werden. Am Anfang dieser Geschäftsidee stand ein persönliches Schicksal im engen Umfeld der Familie. Eine nahe Verwandte hatte sich bei einem Spitalaufenthalt infiziert und litt anschliessend an einer mühseligen und langwierigen Erkrankung. Getrieben von der Idee solche Ansteckungsherde künftig zu verhindern, tüftelte Ludwig Weibel in akribischer Arbeit und in seiner gesamten Freizeit an der Lösung dieses Problems. Die Jury war in ihrer Beurteilung beeindruckt von der Leidenschaft, Ausdauer und Hartnäckigkeit, mit welcher Ludwig Weibel an seiner innovativen Problemlösung arbeitet. In dieser Hingabe sehe ich - im übertragenen Sinn natürlich - eine gewisse Parallele zu Albert Einstein, der einmal gesagt hat: Bei der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist der Unterschied zwischen mir und einem normalen Forscher der, dass ein normaler Forscher mit der Suche aufhört, wenn er eine Nadel gefunden hat, ich aber den ganzen Haufen durchsehe, ob nicht vielleicht noch weitere Nadeln darin sind. Um Ihnen diesen für uns doch sehr fremden Markt vorzustellen, einige Informationen: Weltweit werden jeden Tag ca. 100 Millionen Injektionen oder Infusionen im Gesamtwert von über 500 Millionen USD verabreicht. Diese werden entweder über Fertigspritzen oder wie bei Diabetikern über einen Pen verabreicht. Bei der überwiegenden Mehrheit aller Injektionen allerdings wird das Medikament einem Fläschchen - einem sogenannten Vial entnommen. Dies ist der Zielmarkt der Weibel CDS. Das Vorbereiten und Handling der Spritzen ist kompliziert und zeitraubend. Es sind viele einzelne Handgriffe nötig, bei denen jedes Mal das Risiko von Verunreinigungen entsteht. Durch diese Verunreinigungen können sich sowohl der Patient wie auch das medizinische Personal mit Krankheitserregern infizieren. In der Schweiz verursachen 70'000 Spitalinfektionen im akut-stationären Bereich Kosten von rund CHF 250 Millionen. Dabei wird 1/3 davon als vermeidbar eingestuft.

4 Die WHO hat die Vermeidung von Fehlkonnektionen als eine ihrer wichtigsten Ziele bezüglich Patientensicherheit definiert. Alleine in den USA kosten gemeldete Nadelstichverletzungen pro Jahr die Krankenhäuser ca. 1-3 Milliarden USD - ohne Infektion. Diese Problematik in einem immensen Markt zeigt das Potential der Geschäftsidee von Weibel CDS. Die Weibel CDS bietet die Integration aller zur Anwendung einer Injektion nötigen Funktionen in einem kompakten Produkt an. Sie ermöglichen so eine sichere, einfachere und schnellere Handhabung von Injektionen zur Vermeidung von Spitalinfektionen, Applikationsfehlern und Nadelstichverletzungen bei gleichzeitiger Zeitersparnis. Hierin liegt eine besondere Stärke der Bewerbung: Weibel bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Effizienzgewinne. Oder mit anderen Worten: Die Medikamenten-Injektionen werden nicht nur sicherer sondern gleichzeitig auch noch günstiger. - Eine tolle Geschäftsidee oder? Aber warum genau Weibel CDS den ersten STARTFELD Diamant heute bekommt, möchte ich Ihnen kurz anhand der Bewertungskriterien aufzeigen: - Innovationsgrad? Weibel CDS hat ein bahnbrechendes Produkt entwickelt, das den Patienten (Sicherheit) als auch den Spitälern (Kosten) einen enormen Mehrwert bietet. Das Produkt ist in seiner Art und Weise einzigartig! - Marktperspektiven? Weibel CDS agiert in einem Weltmarkt mit sehr grossem Wachstumspotential. Im Gesundheitsmarkt sind die Aspekte Patientensicherheit und Kosten überall ganz oben auf der Prioritätenliste. Entsprechend bieten sich Weibel CDS überproportionale Wachstumschancen. - Geschäftsmodell? CDS Weibel konzentriert sich in erster Linie auf die Forschung und Entwicklung und den Verkauf, während die Produktion an ein Netzwerk von regionalen Unternehmen ausgelagert wird. Die CDS Weibel reduziert so die Mittelbindung und variabilisiert die eigene Kostenstruktur. Davon profitieren rund um die Weibel CDS auch Zulieferbetriebe in der Ostschweiz, womit wiederum qualifizierte Arbeitsplätze in unserer Wirtschaftsregion entstehen. - Und zu guter Letzt zeichnet sich ein Jungunternehmen ja auch immer durch "den" Jungunternehmer und sein Team aus: Herr Weibel ist ein Jungunternehmer wie man ihn sich vorstellt. Getrieben von einer Vision und unter grossem persönlichem Einsatz versucht er seine Weibel CDS im Markt einzuführen. Sein Engagement für seine Idee und seine fachlichen Kompetenzen haben die Jury überzeugt. Wir wünschen ihm und seinem

5 Team, dass sie auch den Markt für die innovativen Produkte der CDS Weibel begeistern können. Mit grosser Freude überreiche ich den STARTFELD Diamant 2012 an den Unternehmensgründer Ludwig Weibel. Ich wünsche Ihnen, dass dieser Preis eine "Motivationsspritze" für Sie ist, sich in der "Spritzenbranche" zu behaupten und ihrer Idee zum erfolgreichen Durchbruch zu verhelfen. ((Preisübergabe: STARTFELD Diamant und Check von CHF 30'000)) ((Statement des Preisträgers))