Hochwasserschutzkonzept Nr. 1 / Elbe. Gefahrenkarte
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- Hertha Schumacher
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1 Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Hochwasserschutzkonzept Nr. 1 / Elbe Regierungsbezirk Leipzig Strom-km 123,8 bis Strom-km 180,0 (Landesgrenze) Gefahrenkarte der Gemeinde Pflückuff aufgestellt: Dresden, von 11
2 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines Zielstellung Grundlagen Vorgehensweise Prozessanalyse Hydrologie Gefahrenprozesse HQ HQ HQ HQ Gefahrenkarten Schlussfolgerungen, Empfehlungen Literatur- und Quellenverzeichnis Anlagenverzeichnis Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Anlagenverzeichnis Karte Gefahrenkarte für die Gemeinde Pflückuff, IST-Zustand Karte Hochwasserereignis Elbe HQ 20...M 1 : in 1 Blatt Karte Hochwasserereignis Elbe HQ 50...M 1 : in 1 Blatt Karte Hochwasserereignis Elbe HQ M 1 : in 1 Blatt Karte Hochwasserereignis Elbe HQ M 1 : in 1 Blatt Allgemeine Hinweise zur Verwendung der Gefahrenkarten der Elbe 2 von 11
3 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Kriterien zur Intensität der Wassertiefe...5 Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: HQT-Werte der Elbe für die drei Bezugspegel im Gebiet...6 HQT-Werte der Elbe für den Untersuchungsabschnitt in der Gemeinde Pflückuff...7 Deichabschnitte mit rechnerischem Wasserspiegel oberhalb Deichkrone bei HQ HQT-Werte der Elbe für die drei Hochwassermeldepegel und Hochwasseralarmstufen...10 Abkürzungsverzeichnis DGM... Digitales Geländemodell EHQ... Extremhochwasser HWD...Hochwasserdeich HWSK... Hochwasserschutzkonzept NHN... Normalhöhennull (Pegel Amsterdam) NN... Normalnull (Pegel Amsterdam) LfUG... Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie LRA... Landratsamt LTV... Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen HN... Höhennull (Pegel Amsterdam) PN... Pegelnull SMUL... Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft W-Q-Beziehung... Wasserstands-Abfluss-Beziehung 3 von 11
4 1 Allgemeines 1.1 Zielstellung Die Gefahrenkarte stellt von Hochwasser ausgehende Gefahren für Menschen und Sachwerte in ihrer räumlichen Ausdehnung dar. Es werden damit Gebiete gezeigt, deren Nutzung wegen Naturgefahren eingeschränkt ist. Die Gefahrenkarte ist fachliche Planungsgrundlage - der Flächennutzung, - des Objektschutzes, - der Konstruktion von Bauwerken im Gefahrenbereich, - von wasserbaulichen Schutzmaßnahmen, - von Maßnahmen zur Schadensverminderung, - der Alarmierung, Katastrophenabwehr und Evakuierung im Ereignisfall. Die in der Gefahrenkarte verzeichneten Flächen sind nicht Gegenstand einer gesetzlich vorgeschriebenen Regelung, sie sind vielmehr fachliche Handlungsgrundlage für Behörden sowie private Eigentümer und Nutzer. In der Gefahrenkarte der Elbe, Gemeinde Pflückuff, wird die Ausdehnung und Intensität der Gefahrenart Überschwemmung für mehrere Wahrscheinlichkeiten abgebildet. 1.2 Grundlagen Die Gefahrenkarte ist Bestandteil des Hochwasserschutzkonzeptes der Elbe [2]. Grundlagen sind die Ausgangsdaten und Ergebnisse dieses Konzeptes, die entsprechend der nachfolgenden Ausführungen seit Aufstellung und Bestätigung des Hochwasserschutzkonzeptes einer Aktualisierung unterlagen. Das im HWSK [2] verwendete Digitale Geländemodell wurde durch Zusammenführung unterschiedlich genauer Ausgangsdaten erarbeitet, so dass die in [2] dokumentierten Ü- berschwemmungsflächen insbesondere in Randbereichen mit Unsicherheiten behaftet waren. Deshalb erfolgte im Auftrag der Verwaltung des Freistaates Sachsen im Jahre 2005 eine komplette Neubefliegung des potenziellen Überschwemmungsbereiches bei einem maximalen Wasserstand am Pegel Dresden von cm, verbunden mit einem flächendeckenden, hochauflösenden Laserscanning und zusätzlich der detaillierten Vermessung von Deichen, Straßen, Wegen und Bahndämmen mittels GPS. Aufbauend auf diesen Grundlagen wurde ein einheitlich genaues DGM für den gesamten Untersuchungsabschnitt in unterschiedlicher Rasterweite aufgebaut (Höhengenauigkeit ± 0,2 m, Lagegenauigkeit ± 0,5m). Dieses DGM mit einem Raster von 2x2 m wurde für die Erstellung der Gefahrenkarten verwendet, so dass die in den Gefahrenkarten dargestellten Ü- berschwemmungsflächen von den in [2] dokumentierten abweichen können. Eine weitere maßgebliche Grundlage stellten die im HWSK [2] mittels eindimensionalem hydraulischen Modell (WSPWIN) berechneten Wasserspiegellagen dar, die unverändert für die Erarbeitung der Gefahrenkarten übernommen werden konnten, da sich die maßgeblichen Änderungen im Geländemodell als Ausgangsbasis für den Aufbau dieses Modells auf Bereiche außerhalb des abflusswirksamen und somit in der hydraulischen Model- 4 von 11
5 lierung berücksichtigten Querschnitts bis zu den Deichen im Untersuchungsabschnitt im Regierungsbezirk Leipzig beschränken. Die Gefahrenkarten wurden für den IST-Zustand einschließlich der aktuell vorhanden Hochwasserschutzeinrichtungen erarbeitet. 1.3 Vorgehensweise Die Gefahrenkarte umfasst vier Einzelkarten für unterschiedliche mittlere Wiederkehrintervalle im Bereich von häufigen (alle 20 Jahre) bis sehr seltenen (alle 200 Jahre) Ereignissen. Das im Hochwasserschutzkonzept ausgewiesene Schutzziel für die zusammenhängenden Siedlungsbereiche liegt bei einem Wiederkehrintervall von 100 Jahren. Ausgehend von den in [2] berechneten und dokumentierten Wasserspiegellagen für Hochwasserereignisse mit 20-, 50-, 100- und 200-jährlichem Wiederkehrintervall (Kapitel 1.2) wurden Schwachstellen, von denen eine besondere Gefährdung ausgeht, identifiziert (Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer und unzureichendem Querschnitt, Versagen unterbemessener Hochwasserschutzeinrichtungen u. a.). Anhand dieser Betrachtung und der Vermessung des Geländes wurden Überschwemmungskarten erstellt. Innerhalb der überschwemmten Flächen wurden fünf Intensitäten der Wassertiefe abgegrenzt. In der Tabelle 1 sind die Klassengrenzen für die fünf Intensitätsstufen aufgeführt. Unter Berücksichtigung dieser Grenzen werden die Überflutungsflächen abgegrenzt. In den Karten wird ausschließlich die statische Überschwemmung dargestellt. Bereiche, welche maßgeblich durch hohe Fließgeschwindigkeiten gefährdet sind, werden in Abschnitt 2.2 benannt. Tabelle 1: Kriterien zur Intensität der Wassertiefe Intensität Wassertiefe h w 3,0 m 3,0 h w > 2,0 m 2,0 h w > 1,0 m 1,0 h w > 0,5 m h w 0,5 m Der gesamte Untersuchungsabschnitt im Regierungsbezirk Leipzig ist durch eine fast vollständige Eindeichung bzw. entsprechende Hochuferabschnitte gekennzeichnet. Im HWSK [2] wurden überlastete Deichabschnitte dargestellt bzw. in den hydraulischen Längsschnitten dokumentiert. Auf dieser Grundlage wurden in Abschnitten mit hohem Gefahren- bzw. Schadenspotenzial entsprechende Deicherhöhungen einschließlich eines normgerechten Freibords vorgeschlagen. Lagen die berechneten Wasserspiegel nach dem Verschnitt mit den aktuellen Höhendaten (Kapitel 1.2) über der Deichkrone, wurden diese Abschnitte in den Karten als Differenzbereiche zwischen rechnerischem Wasserstand bei HQ T und Oberkante Deich dargestellt. In der Regel wurden in Abstimmung mit der LTV dabei ausschließlich die Abschnitte berücksichtigt, bei denen diese Differenz 20 cm betrug (Genauigkeit des DGM / Kap. 1.2) bzw. die im HWSK als hochwasserfrei dargestellt wurden. In diesem Falle wurde das Überschwemmungsgebiet im IST-Zustand an der Deichlinie begrenzt. Das entsprechende überschwemmungsgefährdete Gebiet (vgl. nachfolgender Absatz) umfasst dann den Überschwemmungsbereich hinter dem Deich. 5 von 11
6 Diesen Abschnitten muss bis zur Realisierung/Umsetzung der Maßnahmen des HWSK Elbe im Hochwasserfall eine besondere Aufmerksamkeit zugedacht werden, um rechtzeitig ggf. erforderliche Deichverteidigungsmaßnahmen einleiten zu können. Mit Umsetzung der Maßnahmen des HWSK [2] ist die Funktionstüchtigkeit bis zum HQ 100 einschließlich Freibord gesichert. In eingedeichten Abschnitten (vorrangig bei Binnen- und Rückstaudeichen), in denen auch Überlastungsstrecken existieren, bei denen der berechnete Wasserspiegel zumindest abschnittsweise mehr als 20 cm über der Deichoberkante lag, wurden die Überschwemmungsflächen im IST-Zustand auch hinter den Deichen dargestellt, die im vorherigen Absatz genannten Differenzbereiche zwischen rechnerischem Wasserstand bei HQ T und Oberkante Deich hingegen zusätzlich ausgewiesen. Weiterhin werden in den Karten die überschwemmungsgefährdeten Gebiete, welche sich durch ein Deichversagen ergeben, gesondert ohne Angabe einer Intensität dargestellt. Die Ermittlung dieser Überschwemmungsgebiete erfolgt durch Verschnitt der Wasserspiegellage aus der Gewässerachse mit den luftseitigen Deichvorländern. Somit ist auch die Gefährdung durch die im vorigen Abschnitt ggf. aktuell bereits überlasteten Deichabschnitte dokumentiert. Neben den Überschwemmungsflächen und Intensitäten für die oben erwähnten Wiederkehrintervalle ist auf allen Kartenblättern die maximale Ausdehnung des potenziellen Ü- berschwemmungsgebietes des Hochwasserereignisses mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 200 Jahren mit einer Anschlaglinie (ohne Intensitäten) dargestellt. 2 Prozessanalyse 2.1 Hydrologie Für die Erstellung der Gefahrenkarten wurden nachfolgenden Hochwasserscheitelwerte [1; 2] zugrunde gelegt: Tabelle 2: HQT-Werte der Elbe für die drei Bezugspegel im Gebiet Bezugspegel Elb-km HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 200 m 3 /s Schöna 2, Dresden 55, Torgau 154, Als EHQ wurde in Abstimmung mit der Verwaltung des Freistaates Sachsen ein Hochwasser gewählt, das einem HQ 200 entspricht (vgl. Anlage Allgemeine Hinweise ). Der Bearbeitungsabschnitt für die Erstellung der Gefahrenkarten erstreckt sich vom Elb- Kilometer 146,400 bis zum Elb-Kilometer 152,600. Für diesen Abschnitt wurden in [2] entsprechend die nachfolgenden HQT-Werte durch Interpolationsbetrachtungen ermittelt: 6 von 11
7 Tabelle 3: HQT-Werte der Elbe für den Untersuchungsabschnitt in der Gemeinde Pflückuff von km bis km HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 200 m 3 /s 146, , , , Gefahrenprozesse Der Bearbeitungsabschnitt in der Gemeinde Pflückuff umfasst ausschließlich das linke Elbvorland im gesamten in Kapitel 2.1 benannten Untersuchungsabschnitt. Südlich grenzen Überschwemmungsbereiche in der Gemeinde Belgern, nördlich in der Gemeinde Torgau an. - Von Elb-km 146,6 bis Elb-km 151,9 verläuft der HWD Kranichau-Hafen Torgau auf den Flächen der Gemeinde Pflückuff (Deichstation bis 5+200), des Weiteren der letzte Abschnitt des HWD Belgern-Kranichau zwischen Elb-km 146,4 und 146,7 (Deichstation bis 4+400). In Kunzwerda existiert ein Ringdeich, der allerdings die Bebauung nur teilweise einschließt/vor Überschwemmungen sichert. Nach Verschnitt der Wasserspiegellagen der Elbe mit den Höheninformationen des DGM sowie einer Detailprüfung auf der Basis der mittels GPS vermessenen Deichoberkanten bleibt festzustellen, dass im aktuellen Zustand im Untersuchungsabschnitt auf dem Gebiet der Gemeinde Pflückuff mehrere kurze Deichabschnitte existieren, auf denen ein Überströmen beim EHQ nicht ausgeschlossen werden kann (Karte ). Es handelt sich dabei um die folgenden Abschnitte: Tabelle 4: Deichabschnitte mit rechnerischem Wasserspiegel oberhalb Deichkrone bei HQ 200 Deichbezeichnung HWD Kranichau Hafen Torgau Elb-km von / bis Deichstation von / bis Diff. Wsp/ Deich-OK [cm] Im weiteren Verlauf schließen sich auf Flächen der Gemeinde Torgau ähnliche kürzere Abschnitte an, die bei einem EHQ geringfügig überlastet sein können. In diesem Falle kommt es je nach Entfernung vom hier betrachteten Bearbeitungsabschnitt dann auch zu Rückstau auf die Flächen der Gemeinde Pflückuff, verbunden mit unterschiedlich starken Überschwemmungen. Es lässt sich demnach die Aussage treffen, dass bis zum maximalen Hochwasserschutzziel für bebaute Ortslagen (HQ 100 ) in der Gemeinde Pflückuff ohne ein technisches Versagen der Deiche (Deichbruch, Deichrutschung o.ä.) keine Flächen außer den als Grünland und bedingt Ackerland genutzten Deichvorländern betroffen sind und somit keine Gefahrenprozesse auszuweisen sind. 7 von 11
8 Die Auswirkungen eines Elbhochwassers innerhalb der Gemeinde für ein HQ 20 bis HQ 100 sind differenziert demnach vor allem für den Fall eines technischen Deichversagens, für den Fall des EHQ gleichzeitig für das potenzielle Überströmen der in Tabelle 4 genannten Deichabschnitte zu beschreiben. Gemäß Kapitel 1.2 wird dabei an jeder Berechnungsstation der Wasserspiegel der Elbe mit dem Deichhinterland verschnitten, d.h. es wird davon ausgegangen, dass gleichzeitig auf größeren Abschnitten ein Deichversagen eintreten kann und dann die Wasserspiegellagen des im Vorland abfließenden Wassers denen in der Elbe entsprechen (in der Realität werden sich hier andere Wasserstände einstellen). Die Ergebnisse dieser Betrachtungen sind in den Karten bis als schraffierte Fläche ausgewiesen. Auf die Darstellung von Wassertiefen wurde aus den eben genannten Gründen allerdings verzichtet. Für die Ortslagen Weßnig und Kranichau kann dabei bereits die Schlussfolgerung getroffen werden, dass auf Grund der Topographie selbst bei einem Deichversagen im Extremfall keine Hochwassergefährdung zu erkennen ist HQ 20 Da der Ringdeich um die Ortslage Kunzwerda nicht komplett geschlossen ist, würde selbst bei einem ausschließlichen Versagen des Elbdeiches durch Rückstau vom Deichhinterland bereits bei einem mittleren Hochwasserereignis die gesamte Ortslage überschwemmt. Die vorhandenen Deichabschnitte des Ringdeiches wären theoretisch ausreichend bemessen, um diesen zu verhindern. In Pflückuff sind die bebauten Flächen zwischen der S 24 nach Dahlen und der B 182 nach Torgau zu großen Teilen überschwemmt. Die Straßen liegen allerdings hochwasserfrei. Zu Überschwemmungen kann es nur kommen, wenn die hydraulische Verbindung des Rohrgraben 2 durch die S 24 in den Ellergraben nicht gekappt/geschlossen wird HQ 50 In Mehderitzsch wären beim Versagen der Deiche einzelne Gebäude an der Dorfstraße von Überschwemmungen betroffen. In Loßwig käme es zu Überschwemmungen im gesamten nordöstlichen Teil der Ortslage, vorrangig östlich der Schmiedegasse bzw. des Loßwiger Weges. Die B 182 ist überströmt, so dass die unter Kapitel benannten Flächen auch ohne Kappung der hydraulischen Verbindung zwischen Rohrgraben 2 und Ellergraben überschwemmt werden könnten. Die betroffenen Flächen weiten sich deutlich aus. Auch in diesem Falle würde ein entsprechend verlängerter Ringdeich in Kunzwerda den Rückstau aus dem Hinterland verhindern HQ 100 Der Ringdeich in Kunzwerda wäre nun auch gegen Rückstau aus dem Hinterland eines nicht funktionstüchtigen Elbdeiches nicht mehr komplett ausreichend, um die Ortslage vor Überschwemmungen zu sichern. 8 von 11
9 In Mehderitzsch kommt es kaum zu einer Erweiterung der überschwemmten Flächen, lediglich die Einstautiefe nimmt zu. Im interessierenden Elbabschnitt liegen die Differenzen zwischen dem Wasserstand bei HQ 100 und HQ 50 bei etwa 55 cm. In Loßwig kommt es zu deutlich größeren Überschwemmungen südlich und nördlich der Feldstraße. In Pflückuff ist das Industriegleis und somit die südlich davon liegenden Kleingärten ebenfalls überstaut HQ 200 Es kommt wiederum vor allem in Loßwig zu einer Beeinträchtigung zusätzlicher überschwemmter Bereiche. Aussagen zu gefährdeten Deichabschnitten im Falle eines EHQ sind bereits in Tabelle 4 enthalten. 3 Gefahrenkarten Gefahrenkarten werden für alle Gemeinden entlang der Elbe erstellt, bei denen für die in Tabelle 2 bzw. 3 benannten Wiederkehrintervalle eine Überschwemmung zu verzeichnen ist. In den Gefahrenkarten werden die Intensitäten der Gefahrenart Überschwemmung dargestellt. Die Überschwemmungsgefahr ist durch die Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit beziehungsweise dem spezifischen Durchfluss gekennzeichnet. Für die Kartendarstellung ist gemäß Kapitel 1.3 das maßgebende Kriterium die Wassertiefe. Ausgehend von den Ergebnissen der Wasserspiegellagenberechnungen wurden durch Verschnitt mit den Geländeinformationen die Überschwemmungsgebietskarten erstellt. Die Karten für jedes statistische Wiederkehrintervall (20, 50, 100 und 200 Jahre) des Eintretens eines Hochwasserereignisses enthalten folgende Informationen: die Stationierung der Elbe die Überschwemmungsflächen beim jeweiligen Hochwasserereignis mit Abstufung der Wassertiefen gemäß Tabelle 1 den Verlauf und die Art vorhandener Deiche und Deichbauwerke die maximale Ausdehnung des potenziellen Überschwemmungsgebietes des Hochwasserereignisses mit einem statistischen Wiederkehrintervall von 200 Jahren (EHQ) die überschwemmungsgefährdeten Gebiete, welche sich durch ein Deichversagen ergeben (vgl. Kapitel 1.3) Ausdehnung mobiler Hochwasserschutzsysteme, bei denen ein Baubeginn bei der Unteren Wasserbehörde angezeigt wurde, der Bau läuft oder die Maßnahme abgeschlossen ist. Neben den bereits aus dem HWSK [2] vorliegenden Informationen zu nach dem Hochwasser 2002 eingerichteten Systemen erfolgte eine nochmalige schriftliche Anfrage bei der zuständigen Unteren Wasserbehörde bzw. im Einzelfall auch den Gemeinden. 9 von 11
10 Im Landkreis Torgau wurden durch die Untere Wasserbehörde (Stand 10/2006) keine mobilen Systeme benannt, die o.g. Kriterien erfüllen. Im Untersuchungsabschnitt der Elbe existieren die in Kapitel 2, Tabelle 2 benannten drei Hochwassermeldepegel Schöna, Dresden und Torgau. Auf den Karten ist der für die einzelnen Hochwasserereignisse jeweils maßgebliche Durchfluss und hierzu sich aus der Wasserstands-Durchfluss-Beziehung ableitende Wasserstand angegeben. Für die Erstellung der Gefahrenkarten wurden die im Rahmen des HWSK Elbe verwendeten Durchflusstafeln Nr. 5 (Pegel Schöna), Nr. 8 (Pegel Dresden) bzw. Nr. 16 (Pegel Torgau) verwendet, die mit Datum vom erarbeitet wurden und die ab dem gültig waren/sind. Die ausgewiesenen Durchflüsse bzw. Wasserstände ordnen sich in die für die Pegel aktuellen Hochwasseralarmstufen wie folgt ein, wobei hier ausschließlich die Wasserstände über Pegelnull angegeben sind. Tabelle 5: HQT-Werte der Elbe für die drei Hochwassermeldepegel und Hochwasseralarmstufen Pegel Schöna [cm über PN] Pegel Dresden [cm über PN] Pegel Torgau [cm über PN] HQ Alarmstufe Alarmstufe HQ HQ Alarmstufe HQ HQ HQ Alarmstufe HQ HQ HQ HQ HQ HQ An allen drei Pegeln und somit auch an den Elbabschnitten zwischen diesen treten die in den Gefahrenkarten dargestellten Überschwemmungen erst deutlich nach Erreichen der Alarmstufe 4 ein. Für die ereignisbezogene vorbeugende Gefahrenabwehr können durch regelmäßigen Abruf aktueller Wasserstandsinformationen bzw. der Wasserstandsprognosen an den Meldepegeln zum Beispiel auf der Internetseite des Landeshochwasserzentrums ( und unter Berücksichtigung der Informationen in den Karten 11.1 bis 11.7 des HWSK Elbe sowie der hier vorliegenden Gefahrenkarten die zu erwartenden Wasserstände und Überschwemmungsbereiche rechtzeitig abgeleitet werden, um entsprechende Hochwasserabwehrmaßnahmen zu organisieren. 10 von 11
11 4 Schlussfolgerungen, Empfehlungen Im HWSK Elbe [2] wurden vorrangig durch Betrachtungen zu bestehenden und theoretisch (gemäß entsprechender Normen und Richtlinien) erforderlichen Deichfreiborden Maßnahmen in Form von Deichertüchtigung/-erhöhung ausgewiesen. Gemäß den Kartendarstellungen bis gibt es im Untersuchungsabschnitt auf dem Gebiet der Gemeinde Pflückuff praktisch keine Deichabschnitte, auf denen der rechnerische Wasserspiegel bis zum HQ 100 (Schutzziel für bebaute Ortslagen) über der Deichoberkante liegen könnte. Das heißt, im HWSK [2] ggf. ausgewiesenen Erhöhungen der Deichabschnitte sind vor allem zur Erreichung des gemäß entsprechenden Normen empfohlenen Freibordes erforderlich. Auf der Grundlage der aktuell vorliegenden, mittels GPS erfassten Deichhöhen sowie der im HWSK [2] ausgewiesenen Wasserspiegellagen sind die bis dahin noch besonders kritischen Deichabschnitte zu ermitteln (sehr geringe Freiborde oder sogar Gefahr der Überlastung), um im Hochwasserfall bei entsprechenden Prognosen zum Anstieg der Hochwasserwelle gemäß Kapitel 3 in diesen Abschnitten die Deichverteidigung rechtzeitig und verlässlich zu realisieren. Es ist zu überlegen, ob der Ringdeich in Kunzwerda nicht geschlossen werden sollte, um im Falle eines Deichversagens am Hauptdeich der Elbe gegen Rückstau aus dem Hinterland zumindest bis zu einem HQ 50 den Hochwasserschutz zu gewährleisten. Andernfalls ist bei Erkennen der Gefahr eines Deichversagens eine umgehende Evakuierung einzuleiten. Die Flächen zwischen S 24 und B 182 in Pflückuff sind bei einem HQ 20 mit Deichversagen mit einfachen Mitteln vor Hochwasser zu sichern, indem die Vorflut des Rohrgraben 2 in den Ellergraben mittels z.b. Rückstauklappe geschlossen wird. 5 Literatur- und Quellenverzeichnis [1] MODER, M.; VICTOR, N.; BESSER, H.U. U.A.: Studie zur Hochwasserschutzkonzeption für die Elbe auf sächsischem Territorium hier: Regierungsbezirk Dresden Strom-km 0,0 (Landesgrenze) bis Strom-km 123,8.- HGN Hydrogeologie GmbH; Dresden; 2004 [2] KLAUSCH, F.; ECKERT, P. U.A.: Studie zur Hochwasserschutzkonzeption für die Elbe auf sächsischem Territorium hier: Regierungsbezirk Leipzig Strom-km 123,8 bis Strom-km 180,0 (Landesgrenze).- HP HYDRO-Planungsgesellschaft mbh; Wandlitz; von 11
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