Das Kundenmagazin von BorgWarner Turbo Systems. Wunschpartner der Automobilhersteller

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1 Deutsche Ausgabe 1/2014 TurboNews Das Kundenmagazin von BorgWarner Turbo Systems Agility-Class Mercedes präsentiert A 45 AMG mit stärkstem Vierzylinder-Turbo der Welt Seite 06 Racy Birthday, Porsche! Porsche feiert Jubiläum mit neuem 911 Turbo Seite 12 Wunschpartner der Automobilhersteller Interview mit Frédéric Lissalde, President und General Manager Seite 08 Innovativ hoch drei BorgWarner Turbo Systems sichert sich drei Awards Seite 24

2 02 Editorial Inhalt Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, bislang agierten der PKW- und der NFZ-Bereich von BorgWarner Turbo Systems als separate Organisationen weitgehend unabhängig voneinander. Seit Anfang des Jahres heißt es nun: One Turbo. Durch Bündelung der Aktivitäten im Turbo-Geschäft will BorgWarner Synergien nutzen, schlagkräftiger und schneller werden dabei jedoch auch weiterhin die unterschiedlichen Anforderungen der Fahrzeughersteller im PKW- und NFZ- Markt lokal und global optimal erfüllen. Wie dieses Vorhaben gelingen soll und was sich damit für BorgWarner-Kunden ändert, verrät Frederic Lissalde (President and General Manager BorgWarner Turbo Systems) im Interview dieser Ausgabe der TurboNews. Auch die einzelnen Standorte von Turbo Systems rüsten sich dafür, anspruchsvolle Kunden in einem globalisierten Markt optimal vor Ort zu unterstützen. So verfügt das polnische Werk Rzeszów nun über ein modernes Technical Center, während der Standort China die Serienanläufe für die Weltmotoren von Volkswagen und Ford meisterte und in Brasilien mit Itatiba ein völlig neues Werk mit Wachstumspotenzial entstand. Mehr darüber in unseren Standort-Artikeln. Unter der Rubrik Kundenprojekte geht es diesmal besonders sportlich zu. Mit Mercedes A 45 AMG, Porsche 911 Turbo, Peugeot RCZ R und Hyundai Veloster stellen wir Ihnen gleich vier Fahrzeuge vor, die den Spagat zwischen außergewöhnlichem Fahrvergnügen und hoher Wirtschaftlichkeit auf die Spitze treiben. Günter Krämer Director Marketing BorgWarner Wir hoffen, in der neuen Ausgabe der TurboNews sind wieder spannende Themen für Sie dabei und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen! 04 News Kundenprojekte 06 Agility-Class Mercedes präsentiert A 45 AMG mit stärkstem Vierzylinder-Turbo der Welt 12 Racy Birthday, Porsche! Zum 50-jährigen Jubiläum seines Klassikers stellt Porsche den brandneuen 911 Turbo vor 18 Sport auf Koreanisch Hyundai Veloster Turbo und Kia cee d GT begeistern mit Top-Turbos 20 König der Löwen Peugeot RCZ R schöpft neue Kraft aus BorgWarner Turbolader Interview 08 Wir wollen weltweit Wunschpartner der Automobilhersteller sein. Frédéric Lissalde über die Verschmelzung der PKW- und NFZ-Sparten von Turbo Systems zu One-Turbo Innovation 24 Innovativ hoch drei BorgWarner Turbo Systems sichert sich zwei PACE Awards und BMW Supplier Innovation Award Standort7 14 Wachstumsmotor Turbo Systems baut Fertigung für Volkswagen und Ford in China aus 15 Polen-Power Werk Rzeszów in Polen bekommt hochmodernes Technical Center 23 Fit für Wachstum BorgWarner eröffnet neues Werk in Brasilien Events 16 Build big! BorgWarner stellt erstmals auf der Leitmesse für Bau- und Baustoffmaschinen sowie Bergbautechnik aus 22 Turbo macht Schule reloaded Werk Kirchheimbolanden organisiert Wettbewerb für Ingenieursnachwuchs

3 03 12 Zum 50-jährigen Jubiläum seines Klassikers stellt Porsche den brandneuen 911 Turbo vor 08 Foto: Dr. Oliver Brunke Frédéric Lissalde über die Verschmelzung der PKW- und NFZ-Sparten von Turbo Systems zu One-Turbo BorgWarner eröffnet neues Werk in Brasilien 23 Impressum Herausgeber BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH Marnheimer Straße 85/87, D Kirchheimbolanden Germany Redaktion und Koordination Günter Krämer, Global Marketing, BorgWarner Turbo Systems Autoren Ana Carolina M. Lyrio de Almeida, Joe Mnich, Nathan Wang, Ray Zhang Fotos BorgWarner, Dr. Oliver Brunke, Fotolia, M.Wichert/Messe Muenchen GmbH, Mercedes-Benz, Kia, Hyundai, Peugeot, srg werbeagentur Konzept, Design und Litho schulze, reister, grözinger, werbeagentur ag, Mannheim, Germany, Druck WDW Druck GmbH, Leimen-St.Ilgen Copyright 2014 BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH, Kirchheimbolanden. Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten. Printed in Germany Ein Kollege/eine Kollegin soll ebenfalls eine Ausgabe der TurboNews regelmäßig bekommen? Firma, Name, Anschrift per an: Abo kostenlos

4 04 NEWSNEWSNEWSNEWSN Effizienz gewinnt Premium-Marke lobt Premium-Zulieferer: Beim BMW Supplier Innovation Award 2013 erhielt BorgWarner Turbo Systems vom BMW-Management in diesem Jahr die begehrte Trophäe in der Kategorie Efficient Dynamics. Bradford befeuert Jaguar Land Rover BMW würdigte damit die Entwicklung des innovativen Aufladesystems für den dreistufig aufgeladenen Sechszylinder-Turbodiesel, der die M Performance Motorenpalette von BMW um ein sparsames und zugleich kraftvolles Power-Aggegrat bereichert (s. auch TurboNews ). Das auf den Namen TwinPower getaufte Triebwerk kitzelt unglaubliche 740 Nm Drehoment aus 3,0 Litern Hubraum und begnügt sich dabei mit einem Normverbrauch von nur 6,3 Litern Diesel. Es ist der weltweit erste Dieselmotor, der mit der dreistufigen Aufladung R3S ausgestattet ist. Klaus Draeger, Vorstand Einkauf und Lieferantennetzwerk bei BMW, betonte bei der Preisverleihung: Wir wollen unsere Innovationsführerschaft weiter ausbauen und stärken. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten hat für uns dabei eine herausragende Bedeutung. Mit der Preisverleihung wollen wir nicht nur exzellente Leistungen auszeichnen, sondern unseren Zulieferern auch einen Anreiz bieten, mit Innovationen bei der BMW Group eine herausragende Wettbewerbsposition einzunehmen. Bradford in Großbritannien Seit fast 35 Jahren produziert BorgWarner in Bradford (Großbritannien) Aufladesysteme für Nutzfahrzeuge. Mit dem Bau eines neuen Entwicklungs- und Produktionszentrums erweitert das Werk seine Produktpalette nun um Turbolader für PKW. Der Standort wird modernste Aufladetechnologie zur neuen Vierzylinder-Dieselmotorenfamilie von Jaguar Land Rover (JLR) beisteuern, die 2015 auf dem Markt eingeführt werden soll. Das neue Entwicklungszentrum von BorgWarner wird die Disziplinen Anwendungstechnik, Konstruktion, Simulation, Tests, Validierung sowie Metallurgie abdecken und damit die technologische Kompetenz des Werks stärken. Weil es in England nachhaltige Beschäftigung sichert und Wirtschaftswachstum generiert, wird sein Bau vom staatlichen Regional Growth Fund unterstützt. Ausbauen wird BorgWarner in Bradford auch seine seit 2011 bestehende Zusammenarbeit mit der nahe gelegenen Universität Huddersfield. Dort entsteht ein neuer Maschinenbau-Masterstudiengang mit dem Schwerpunkt Abgasturboaufladung. Das Studium bietet dem Ingenieursnachwuchs die Chance, sich auf eine zukunftsweisende Antriebstechnologie zu spezialiseren. Es soll aber auch einen Wissenstransfer schaffen, um Werkstoffe für Turboladergehäuse zu erforschen und zu verbessern.

5 EWSNEWSNEWSNEWSNEWS 05 Turbo Systems wächst weiter BorgWarner Turbo Systems ist weltweit auf Expansionskurs. Das Unternehmen visiert ein jährliches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich an und engagiert allein im Engineering-Bereich rund 100 neue Mitarbeiter pro Jahr. Insbesondere auch der Hauptsitz des Turbolader- Spezialisten in Kirchheimbolanden (Deutschland) wird erweitert. So kam nun ein neues Bürogebäude hinzu, das von der Stadt Kirchheimbolanden errichtet wurde. In dem Neubau, der Raum für rund 200 Arbeitsplätze schafft, sind seit Anfang 2013 die Unternehmensleitung sowie Mitarbeiter aus den Bereichen Engineering und Einkauf untergebracht. Sternstunde beim Daimler Supplier Award Mitte März begrüßte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes Benz Cars, mehr als 450 hochrangige Vertreter der wichtigsten Zulieferer im Mercedes Benz Center Stuttgart. Anlass war die Verleihung der Daimler Supplier Awards 2012 für herausragende Leistungen an 16 Lieferanten. Bei der Nacht der Meisterwerke, wie das Motto der Veranstaltung lautete, wurde auch BorgWarner Turbo Systems für exzellente Arbeit im Rahmen verschiedener Motorentwicklungsprojekte ausgezeichnet. Dabei ging es um das Aufladesystem für den Zwölfzylinder-BiTurbo-Ottomotor M275 (Mercedes S-Klasse), die Lader für die Modelle M177 und M178, die der hauseigene Mercedes-Tuner AMG u.a. im Supersportwagen SLS verbaut, und um den Turbolader für das Aggregat M133, das mit 265 kw (360 PS) aktuell der stärkste Vierzylinder-Motor der Welt ist. Ebenso gewürdigt wurden die Projekte zur Entwicklung des zweistufig aufgeladenen PKW-Diesels OM651 mit vier Zylindern sowie des Turbodiesels OM660 mit drei Zylindern, der zum Beispiel im Smart eingesetzt wird. Sie sind nicht nur unsere wichtigsten Zulieferer, sondern auch unsere wichtigsten Unterstützer, lobte Dieter Zetsche die Repräsentanten der ausgezeichneten Unternehmen. Mit der Verleihung der Daimler Supplier Awards prämiert Daimler einmal jährlich Zulieferer für überdurchschnittliche Verdienste hinsichtlich Technologie, Qualität, Kosten und Liefertreue. Sternstunde: Frédéric Lissalde, President und General Manager BorgWarner Turbo Systems und Wolfgang Schneider, Werkleiter in Kircheimbolanden, Deutschland

6 06 Kundenprojekt Agility-Class Seit fast 50 Jahren steht das Kürzel AMG für Mercedes-Modelle mit atemberaubender Fahrdynamik. Legendär sind die Acht- und Zwölfzylindermodelle des Mercedes-Veredlers, die mit brachialer Kraft und phantastischem Sound begeistern. Mit dem A 45 AMG bietet das Unternehmen nun erstmals ein Kompaktklasse-Modell mit Vierzylinder-Triebwerk an. Für druckvolle Leistung in der veredelten A-Klasse sorgt ein Twinscroll-Turbolader von BorgWarner. Anfang 30 bis Mitte 40, beruflich erfolgreich und unabhängig, individuell und anspruchsvoll so stellt sich AMG den typischen Käufer des A 45 AMG vor. Die auf maximale Performance getrimmte A-Klasse rundet die Modellpalette von AMG spektakulär nach unten ab. Sie soll dazu beitragen, den jährlichen Absatz des Unternehmens bis zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2017 von auf mehr als Fahrzeuge zu steigern. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, haben die AMG Entwickler ihrem jüngsten Spross eine Vielzahl technischer Finessen spendiert. Stärkster Vierzylinder-Turbo der Welt Das Herz bildet dabei natürlich das Triebwerk, bei dem es sich typisch für AMG um den stärksten Serien-Vierzylinder-Turbomotor der Welt handelt. Aus nur zwei Litern Hubraum schöpft das Aggregat eine Höchstleistung von 265 kw (360 PS) und ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern. Dies entspricht einer unglaublichen Literleistung von 133 kw (181 PS), die sogar die der stärksten Supersportwagen übertrifft. Trotz seiner enormen Power glänzt der AMG Turbomotor mit einem Normverbrauch von nur 6,9 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer ebenfalls der Spitzenwert in seinem Segment. Darüber hinaus zeichnet er sich durch besonders geringe Abgasemissionen aus und erfüllt bereits heute die ab 2015 in Kraft tretende Abgasnorm Euro 6. Um so viel Leistung bei so viel Effizienz aus dem Vierzylinder zu kitzeln, haben die Techniker das Powerpaket der BlueDIRECT Motorenfamilie von Mercedes mit modernster

7 07 Exklusives Design, explosive Leistung: Während der A 45 AMG unter der Haube vor Kraft strotzt, zeigt er äußerlich eher dezente Sportlichkeit. Technik hochgerüstet. Ein echtes Highlight stellt dabei die Abgasturboaufladung dar. BorgWarner Turbo Systems steuert zu dem Triebwerk einen Twinscroll-Turbolader bei, der einen maximalen Ladedruck von 1,8 bar liefert. Das Aufladesystem nutzt Abgasgegendruck, Abgastemperatur und Abgasimpuls intelligent dazu aus, spontan einen hohen Ladedruck aufzubauen. So steht bereits bei niedrigen Drehzahlen ein enormes Drehmoment zur Verfügung, was erheblich zur Steigerung von Dynamik und Fahrspaß beiträgt. Positiver Nebeneffekt: Verbrauch und Abgasemissionen bleiben dank Twinscroll-Technologie auf niedrigem Niveau. Gekühlt werden Motor und Turbolader mit einem Hochleistungs-Kühlsystem. Aufbauend auf Komponenten, die auch im Supersportwagen Mercedes SLS AMG zu finden sind, kommt zusätzlich ein Niedertemperaturkreislauf für die Luft-Wasser-Ladeluftkühlung zum Einsatz. Die hochverdichtete Ladeluft wird so wirkungsvoll abgekühlt und optimiert damit die Leistungsentfaltung des Aggregates. Fertigung in Handarbeit Gefertigt wird der neue Turbomotor an einer exklusiven Montagelinie im Mercedes-Benz Motorenwerk MDC Power in Kölleda (Deutschland), wo alle BlueDIRECT Vierzylindermotoren für die A- und B-Klasse Modelle entstehen. Die Montage erfolgt wie bei allen AMG Antrieben in reiner Handarbeit und nach der AMG Philosophie one man, one engine. Das heißt, der Motor wird von einem verantwortlichen Experten montiert, dessen Unterschrift dann auch auf der Motorplakette prangt. Die Entwicklung des High-Performance-Triebwerks für den A 45 AMG markiert einen neuen Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Mercedes AMG und BorgWarner Turbo Systems. Der neue Antrieb ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie sich insbesondere dank Turboaufladung allerhöchste Ansprüche an Fahrdynamik mit umweltschonenden Verbrauchs- und Abgaswerten erfüllen lassen.

8 08 Interview Interview mit Frédéric Lissalde, President und General Manager BorgWarner Turbo Systems Wir wollen weltweit Wunschpartner der Automobilhersteller sein. Die PKW- und die NFZ-Sparte von BorgWarner Turbo Systems agierten zuletzt einige Zeit mehr oder weniger unabhängig voneinander. Unter dem Motto One Turbo werden die Aktivitäten der beiden Bereiche seit Mai 2013 unter einem Dach gebündelt. Frédéric Lissalde verrät im Interview mehr über die Hintergründe der Verschmelzung und gibt einen Ausblick, was die Kunden von der One Turbo Organisation erwarten können. Herr Lissalde, vor welchen Herausforderungen steht BorgWarner momentan im Turbolader-Geschäft? Im Antriebsbereich dreht sich alles um die Reduzierung von Abgasemissionen und Verbrauch (CO 2 ). Ausgehend vom heute schon sehr hohen technologischen Niveau ist es eine echte Herausforderung, die Effizienz unserer Turbolader weiter zu verbessern. Doch wir wollen unseren Kunden nicht nur die weltweit besten Aufladetechnologien liefern. Sie erwarten von uns auch, dass wir fehlerfreie Serienanläufe gewährleisten und erstklassige Qualität, Spitzenservice sowie wettbewerbsfähige Preise bieten. Eine weitere Herausforderung ist unser Wachstum. Wir haben allein in den letzten 18 Monaten fünf unserer Standorte erheblich erweitert, damit unsere Produktionskapazitäten mit der stark wachsenden Kundennachfrage mithalten. Dabei geht es jedoch auch und vor allem um Menschen. Wir müssen für BorgWarner weltweit die besten Talente gewinnen, ihre Entwicklung fördern und dafür sorgen, dass sie langfristig bei uns bleiben. Jedes Jahr holen wir mehr als 100 Ingenieure an Bord. Wie entwickeln sich aktuell Ihre Märkte in Europa, Amerika und Asien? Der europäische PKW-Markt ist sehr ausgereift. Turbolader werden hier schon lange eingesetzt, bei Diesel liegt die Quote bei rund 100 Prozent. Bei Ottomotoren gibt es dagegen noch Wachstum für Turbolader durch Erhöhung der Ausstattungsquote auf Grund des Trends zum Downsizing. In den USA und China wächst der Markt für Aufladesysteme wesentlich dynamischer, aber natürlich ausgehend von einer niedrigen Basis. Hier sind im wesentlichen Turbolader für Ottomotoren Wachstumstreiber. Geradezu erstaunt bin ich über die Entwicklung unseres chinesischen Standortes. Was Turbolader für Nutzfahrzeuge angeht, ist der Markt weltweit auf Grund der bereits hohen Verbreitung von Turboaufladung eher gesättigt bzw. folgt der allgemeinen Marktdynamik. Dennoch sehen wir hier noch Wachstumschancen in Emerging Markets und bei kleineren Motoren im Off-Highway- Bereich durch strengere Abgasgesetzgebungen, die zu einer höheren Turboladerpenetration führen. Insgesamt sind wir in einem sehr attraktiven Marktsegment tätig und profitieren von einer sehr guten Technologieund Markt-Position. Was waren die Gründe für die Verschmelzung der PKW- und NFZ-Sparten von Turbo Systems zu One-Turbo? Der Gedanke hinter One Turbo ist, das Turbolader-Geschäft unter eine gemeinsame Führung zu stellen. Wir bündeln damit unsere Kräfte in allen Bereichen, die für unser Geschäft erfolgsentscheidend sind. So kooperieren wir zum Beispiel bei Entwicklungsprogrammen zur Verbesserung des transienten Verhaltens, wie zum Beispiel TiAl-Turbinenrädern oder Kugellagerungen, sowie generell bei der Verbesserung der Effizienz von Turboladern, bei der Materialentwicklung oder beim Einkauf und natürlich bei unserer Fertigungsstrategie. Wir vergrößern damit ganz erheblich die Hebelwirkung unserer Anstrengungen. Aber werden dabei auch die unterschiedlichen Bedürfnisse von PKW- und NFZ-Herstellern berücksichtigt? Mit dem PKW-, dem NFZ- und dem After-Market-Bereich bedienen wir drei unterschiedliche Segmente, die wir natürlich nicht aus den Augen verlieren dürfen. Das ist uns bewusst und wir fokussieren uns ganz gezielt auf jedes einzelne der drei Segmente, um die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden optimal zu berücksichtigen.

9 09 Eine saubere, energieeffiziente Welt das ist die neue Vision von BorgWarner. Frédéric Lissalde ist bereits seit 25 Jahren in der Automobilindustrie tätig. Er begann seine Karriere bei Valeo SA und ZF, wo er vom Programm- Management über das Engineering und das operative Geschäft bis hin zum Vertrieb verschiedene Aufgaben übernahm startete er schließlich seine Laufbahn bei BorgWarner damals als Vertriebsmitarbeiter von Transmission Systems. Er war Werkleiter in Tulle (Frankreich), Vice President of Global Sales bei Transmission Systems, Vice President und General Manager Dualtronic and Clutch Systems, Vice President und General Manager Turbo Systems Passenger Car und ist heute nun President und General Manager der gesamten Turbo Systems Division.

10 10 Interview Wir gehören heute zu den angesehensten Automobilzulieferern der Welt. Welche Fortschritte macht die Verschmelzung und welche Vorteile bietet One Turbo dem Kunden? Wir schaffen bereits Synergien in unseren Engineering- Bereichen und stellen damit sicher, dass die weltweit besten Leute gemeinsam daran arbeiten, neue Technologien zu entwickeln und die Effizienz unserer Turbolader zu verbessern. Auch im Bereich unserer Fertigungsstandards und Fertigungsqualität arbeiten wir hart daran, unsere Manufacturing Excellence zu optimieren. Mit One Turbo können wir außerdem unsere Standorte viel flexibler einsetzen und in den Werken die Produkte fertigen, die unsere Kunden vor Ort benötigen. Bisher haben wir in Großbritannien beispielsweise nur Turbolader für Nutzfahrzeuge gefertigt, künftig werden wir hier auch Aufladesysteme für Jaguar Land Rover also für PKW produzieren. Ebenso werden wir auch NFZ-Turbolader an Standorten herstellen, die bislang nur PKW-Turbolader fertigen. Damit stellen wir sicher, dass wir an unserer Kundenbasis näher dran sind und unseren hervorragenden Manufacturing Footprint zum Nutzen unserer Kunden einsetzen. Wo sehen Sie die besonderen Stärken von BorgWarner Turbo Systems? Die größte Stärke von BorgWarner sind unsere großartigen Mitarbeiter. Sie sind der wichtigste Schlüssel für unseren Erfolg und unsere Zukunft. Ich erlebe hier echten Unternehmergeist bei BorgWarner. Unsere Mitarbeiter haben den Ehrgeiz, die Speerspitze des technologischen Fortschritts zu bilden, einen exzellenten Kundenservice zu bieten und auch im Manufacturing Erstklassiges zu leisten. Eine weitere Stärke ist unser Manufacturing Footprint einer der besten weltweit. Wir haben überall da eigene Entwicklungs- und Produktionsstätten, wo unsere Kunden sind, an 10 Standorten auf allen wichtigen Märkten rund um den Globus. Hier arbeiten wir nach dem Modell Local Accountability, Global Strength. Damit gewinnen wir einen echten Wettbewerbsvorsprung und unterschieden uns deutlich von anderen Anbietern auf dem Markt. Kommen wir nochmal zum Thema Mitarbeiter: Wie schaffen Sie es, den enormen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu decken? BorgWarner ist ein großartiger Arbeitgeber. Und das versuchen wir, dem Ingenieursnachwuchs klarzumachen. Wir sind in einem attraktiven Wachstumsmarkt aktiv. Der Antriebsbereich ist das Segment, in dem die Hersteller in Zukunft am meisten investieren wollen und müssen, um die Effizienz und Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen zu verbessern. Und das passt genau zur neuen Vision von BorgWarner A clean energy-efficient World. Wir werden weltweit als einer der erfolgreichsten Automobilzulieferer im Antriebsbereich anerkannt. Davon abgesehen sind wir eine global aufgestellte Business Unit mit rund Mitarbeitern, die exzellente Chancen auf eine internationale Karriere eröffnet. Als Beispiel muss man sich nur unser Top-Management ansehen: Wir sind ein US-amerikanisches Unternehmen mit einem britischen CEO und Business-Unit-Präsidenten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA. Und auch das Turbo Leadership Team setzt sich aus amerikanischen, dänischen, belgischen, deutschen, niederländischen und französischen Mitarbeitern zusammen. Ich freue mich auf noch mehr Diversität in jedem Bereich unseres Unternehmens. Außerdem unterstützen wir Mitarbeiter gezielt in ihrer Entwicklung. Wir fordern und fördern unternehmerisches Denken und geben unseren Mitarbeitern die Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Dank One Turbo können sie jetzt auch einfacher als bisher zwischen dem PKW- und NFZ-Bereich wechseln. Welche Pläne und Ziele haben Sie für die nähere Zukunft? Wir wollen jährlich im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Ein profitables Wachstum in dieser Größenordnung ist speziell in der Automobilindustrie unerlässlich, wenn man als Zulieferer erfolgreich sein will. Die Chancen dafür stehen auch sehr gut. Der PKW-Turboladermarkt umfasst in diesem Jahr etwa 27 Millionen Einheiten und wird innerhalb der nächsten fünf Jahre auf etwa 44 Millionen Stück wachsen. Hinzu kommen rund 6,5 Millionen respektive 9 Millionen Turbolader für den NFZ-Bereich. Das heißt, die Nachfrage nach Turboladern wird in 5 Jahren rund 20 Millionen Einheiten über dem heutigen Niveau liegen.

11 11 Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir bezüglich Technologie und Effizienz über die wettbewerbsfähigsten Produkte verfügen. Im PKW-Bereich arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der Effizienz unserer Turbolader, bieten modernste Mixed-Flow-Turbinenräder und treiben Themen wie TiAL-Turbinenräder, Kugellagerung und die elektrische Aufladung voran. Auch im NFZ-Bereich sind Effizienz und Emission die zentralen Themen. Die Betreiber von NFZ- Flotten verlangen zunehmend Fahrzeuge, die weniger verbrauchen. Downsizing spielt deshalb auch hier eine Rolle, die Nachfrage nach Motoren mit kleinen Hubräumen wächst. Die Verschmelzung unseres PKW-Bereichs mit dem NFZ-Bereich wird uns erheblich dabei helfen, intelligente und effiziente kleine Aufladesysteme für moderne Nutz- und Off-Highway-Fahrzeuge mit kleineren Motoren zu entwickeln. Ich habe in den letzten 25 Jahren in fünf verschiedenen Ländern gelebt. Meiner französischen Wurzeln bin ich mir nach wie vor bewusst, aber natürlich sehe ich die Welt heute mit anderen Augen als die Mehrheit meiner Landsleute. Inzwischen denke und träume ich die meiste Zeit auf Englisch, was mir schon etwas Sorgen macht, aber so bin ich eben. Mein Job bereitet mir viel Freude und ich lerne jeden Tag immer noch viel dazu. Um in einem globalen Geschäft erfolgreich zu sein, ist es meiner Ansicht nach auch wichtig, verschiedene Kulturen, Arbeitsweisen und Denkweisen kennengelernt zu haben. Natürlich gibt es in einem weltweiten Unternehmen von Standort zu Standort kulturelle Unterschiede. Die muss man verstehen lernen, um sie dann mit ihren jeweiligen Stärken ins Gesamte zu integrieren. Es wäre ein Fehler, Kulturen für ihre Eigenarten zu beurteilen. Mit One Turbo können wir unsere Standorte und Engineering-Kapazitäten viel flexibler einsetzen. Insgesamt betrachtet ist unser oberstes Ziel, im Bereich der Abgasturboaufladung weltweit der Wunschpartner der Automobilhersteller zu sein. Und hierfür bringen wir auch mit Blick auf unsere Wettbewerber die besten Voraussetzungen mit. Seit unserer Gründung haben wir über 110 Millionen Turbolader produziert und wir lernen immer noch jeden Tag Neues dazu. Wir verfügen über das weltweit leistungsfähigste Turbolader-Programm und decken damit vom PKW- über den NFZ-Motor und Off-Highway-Bereich bis zu großen Marine-Anwendungen lückenlos ein enormes Spektrum ab. Mit unserem Manufacturing Footprint stellen wir auch die notwendige Kundennähe sicher und bringen darüber hinaus spezifisches Knowhow über die verschiedenen Marktsegmente mit, für die wir produzieren. Worauf sind Sie bei BorgWarner besonders stolz? Ich habe seit 1998 in vier verschiedenen Business Units gearbeitet und miterlebt, wie BorgWarner seine Umsätze seitdem vervierfacht hat. Das Unternehmen hat sich in diesem Zeitraum immer klarer strukturiert, während es den einzelnen Geschäftsbereichen gleichzeitig viel Raum für unternehmerische Entscheidungen und eine hohe Eigenverantwortung gelassen hat. Außerdem finde ich es großartig, wie sich BorgWarner durch exzellente Produkte und innovative Technologien eine führende Position im Antriebsbereich erkämpft hat. Wir gehören mittlerweile zu den am meisten respektierten und bewunderten Automobilzulieferern der Welt. Wir werden zudem kontinuierlich mit Supplier Awards ausgezeichnet (s. News und Artikel auf Seite 24), ein besonderer Ausdruck für unsere Leistung. Sie stammen aus Frankreich, haben für BorgWarner jedoch schon in vielen unterschiedlichen Ländern gearbeitet. Inwiefern hat Sie das verändert? Ihre Position bedeutet viel Verantwortung. Wie entspannen Sie sich und wie schöpfen Sie neue Kraft für Ihre Arbeit? Ich nehme mir die Zeit, die ich für mich brauche und versuche, die meisten Wochenenden mit meiner Familie zu verbringen. Am besten kann ich entspannen, indem ich Sport treibe, Joggen gehe oder mit Freunden oder meinem Sohn Tennis spiele. Außerdem reise ich sehr gerne mit meiner Familie, besuche europäische Städte oder genieße irgendwo auf der Welt einen ausgiebigen Urlaub. Herr Lissalde, vielen Dank für das interessante Gespräch! Local Accountability, Global Strength Was bedeutet das? Das BorgWarner Operating-Modell verbindet die Stärken flexibler dezentraler Standorte mit den Vorteilen einer großen globalen Organisation. Es ist ein bewährtes Konzept für profitables Wachstum. Local Accountability steht für: Die Stärkung der Leistungsfähigkeit lokaler Standorte Verantwortung für das Ergebnis Entscheidungen fallen näher am Kunden und Markt Hohe Flexibilität der einzelnen Standorte Fokus auf Innovation und neue Ideen für lokale Marktanforderungen Garant einer schlanken Organisation Ausgerichtet auf Produktführerschaft i Global Strength steht für: Die Schaffung von Synergien und die Steigerung der globalen Leistungsfähigkeit zur Unterstützung der Standorte Einführung von globalen Tools, effizienten Prozessen und Produktstandards Unternehmensweite Umsetzung von Best Practices Ausgerichtet auf die globalen Anforderungen des Turbolader-Geschäftes

12 12 Kundenprojekt Racy Birthday, Porsche! Zum 50. Geburtstag des legendären 911 macht Sportwagenhersteller Porsche seinen Fans ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Die brandneue Version des Porsche 911 Turbo begeistert durch dynamisches Design und einen Antrieb, der Liebhabern edler Supersportwagen schon kurz nach dem Einsteigen ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern wird. Seine archaischen Kräfte verdankt der Porsche-Motor unter anderem zwei Abgasturboladern von BorgWarner. Schon bei seiner Premiere im Jahr 1963 präsentierte sich der 911 als Fahrmaschine mit einer wahrhaft atemberaubenden Dynamik. Die neuen 911 Turbo Modelle bringen nun mehr Leistung als je zuvor bieten dabei jedoch deutlich mehr Komfort und Alltagstauglichkeit als ihr Urahn. Herzstück der neuen 911er Turbos ist ein 3,8-Liter-Boxer-Biturbo-Motor mit sechs Zylindern, der traditionsgemäß im Heck des Fahrzeugs sitzt. Mit Benzindirekteinspritzung und Turboladern mit variabler Turbinengeometrie, mit einer Expansionssauganlage für einen verbesserten Wirkungsgrad und der variablen Nockenwellen-Verstellung VarioCam Plus und mit einem speziellen Thermomanagement, Bordnetzrekuperation sowie Start- Stop-Automatik haben die Entwickler eine Vielzahl innovativer Technologien aufgefahren, die einerseits die Leistung steigern und andererseits Verbrauch und CO 2 -Emissionen senken. Optimaler Wirkungsgrad dank variabler Turbos Wie bei allen bisherigen Porsche 911 Turbo Modellen steuert BorgWarner Turbo Systems die Aufladesysteme bei. Im 3,8-Liter-Boxer-Biturbo kom-

13 13 Die Turbotechnik des 911 Neuauflage eines Klassikers: Der 911 Turbo trägt die Züge seines Urahnen von 1963 und begeistert dabei durch eine moderne Formensprache. Foto: Dr. Oliver Brunke men zwei wassergekühlte, parallel geschaltete BV50-Turbolader mit variabler Turbinengeometrie zum Einsatz. Bereits im Vorgänger eingestetzt, wurden die beiden Turbolader im Detail weiterentwickelt und den erhöhten Anforderungen angepasst. So wurde unter anderem der VTG- Leitapparat noch besser auf die ottomotorsichen Gegebenheiten abgestimmt mit dem Ergebnis einer deutlichen Verbesserung bei Leistung, Drehmoment und Verbrauch. Ebenso verbessert sich das Ansprechverhalten des Turbomotors. Als einziger Turboladerhersteller mit einer Otto-VTG im Serieneinsatz kann BorgWarner inzwischen also auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und Kunden eine weitere Alternative für die Aufladung von Ottomotoren anbieten. Fahrspaß mit Umweltbonus Der neue Antrieb ist in zwei Leistungsstufen verfügbar. Im 911 Turbo leistet er 383 kw (520 PS) und und bietet ein maximales Drehmoment von 660 Nm, das der Fahrer zwischen und U/min abrufen kann. Mit der Overboost-Funktion des optionalen Sport Chrono Pakets stehen kurzzeitig sogar bis zu 710 Nm zur Verfügung. Der neue 911 Turbo S verfügt über 412 kw (560 PS). Sein maximales Drehmoment liegt zeitlich unbegrenzt bei 700 Nm. Per Overboost lässt es sich mit dem serienmäßigen Sport Chrono Paket auf sagenhafte 750 Nm erhöhen. Ebenso beeindruckend sind die Fahrleistungen des neuen 911 Turbo S. In einem Wimpernschlag von 3,1 Sekunden lässt er sich von 0 auf 100 km/h katapultieren. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 318 km/h. Erfreulich, dass bei so viel Fahrspaß nicht die Umwelt auf der Strecke bleibt. Der Porsche Biturbo verbraucht trotz seiner hohen Leistung durchschnittlich nur 9,7 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer und erfüllt bereits die Abgasnorm Euro 6, die ab September 2015 für alle Fahrzeuge mit Ottomotor gilt. Die Entwicklung der Aufladesysteme für den 911 Turbo markiert einen weiteren Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Porsche und BorgWarner. Für die Entwickler des Turbolader-Spezialisten ist jedes Porsche-Projekt eine neue Herausforderung, bei der die Grenzen des Machbaren bislang immer wieder ein Stück erweitert werden. Feuer frei: Zwei BV50-Turbolader von BorgWarner kitzeln bis zu 750 Nm Drehmoment aus dem Porsche 911 Turbo S.

14 14 Standort Wachstumsmotor CHINA China ist mittlerweile der weltweit bedeutendste Fahrzeugmarkt mit großem Wachstumspotenzial. Laut einer PwC-Studie soll sich die Fahrzeugproduktion bis 2017 fast verdoppeln. Um Fahrzeughersteller vor Ort optimal mit innovativen Antriebskomponenten zu versorgen, ist auch BorgWarner mit einem modernen Standort in China vertreten. Seit kurzem werden hier die Turbolader für einige der wichtigsten Motoren von Volkswagen und Ford, aber auch von chinesischen Herstellern, produziert. Ob Skoda Octavia, Rapid, Yeti oder Superb oder die VW- Modelle Golf, Bora, Jetta, Polo und der eigens in und für China entwickelte Lavida der Volkswagen-Konzern ist mit einer breiten Palette an Erfolgsmodellen für jeden Anspruch auf dem chinesischen Markt vertreten. Den Modellen gemeinsam ist ein modernes Antriebsaggregat, das auch in Europa sehr beliebt ist, weil es sich durch dynamische Fahrleistungen bei exzellenten Verbrauchsund Abgaswerten auszeichnet: Der 1,4-Liter-TSI-Benzinmotor, der nun auch in China produziert wird. Hohes Produktionsvolumen für VW Den Turbolader, den BorgWarner zu dem Motor beisteuert, fertigt der Aufladespezialist seit Mai diesen Jahres ebenfalls vor Ort. Geplant ist ein Produktionsvolumen von mehreren hunderttausend Stück pro Jahr. Vor Produktionsbeginn musste das Team in Ningbo unterstützt von Turbo Systems in Kirchheimbolanden (Deutschland) einige Herausforderungen meistern. Die Turbine und das Wastegate des K03-Turboladers erhielten ein optimiertes Design und während der extrem kurz angesetzten Entwicklungszeit von nur 22 Monaten mussten diverse Design-Änderungen vorgenommen werden. Das Werk in Ningbo meisterte den Produktionsstart jedoch zur vollsten Zufriedenheit von Volkswagen und realisierte sogar die ersten Kalttestprüfstände (s. auch TurboNews 1/2012) in China, an denen jeder einzelne Turbolader vor Auslieferung auf seine Funktionsfähigkeit geprüft wird. Lokale Fertigung für Ford Für die lokale Motorenfertigung von Ford produziert BorgWarner in China seit Ende 2012 ebenfalls K03-Turbolader. Die Aufladesysteme sind Teil der 2.0-Liter-EcoBoost-Motoren, die im Ford Mondeo und Ford Kuga zum Einsatz kommen. In Europa wird der Motor bereits seit 2010 mit großem Erfolg produziert und verkauft. Mit seinem bulligen Drehoment von 320 Nm und einem niedrigen Verbrauch wurde er auf dem chinesischen Markt bereits zum echten Renner. Auch das Ford-Projekt war extrem ehrgeizig terminiert. Das Team in Ningbo musste erstmals eine Anlage fürs Elektronenstrahlschweißen am Standort integrieren und hatte nur sehr limitierte Ressourcen zur Validierung zur Verfügung. Nichtsdestotrotz erfolgte der Produktionsstart auch für Ford wie geplant und zur vollen Zufriedenheit des Kunden. Nach dem erfolgreichen Start dieses Projektes kann es in den kommenden Monaten zu weiteren Anläufen kommen. Ningbo besteht Feuertaufe Mit der Turboladerproduktion und dem Ningbo Engineering Center, das erst 2011 in China eröffnet worden war, ist BorgWarner in der Lage, die lokale Motorenfertigung seiner Kunden vor Ort in erstklassiger Qualität zu unterstützen. Spätestens mit den Serienanläufen für Volkswagen und Ford hat sich das Werk Ningbo als leistungsfähiger Standort im weltweiten Fertigungsverbund von BorgWarner erwiesen. Den Zuschlag für das Geschäft in China erhielt Turbo Systems dabei aufgrund überzeugender Leistungen in allen Belangen so-wohl was Support, Technik und Produktion betrifft als auch in Bezug auf Qualität und Preis.

15 15 Werk Rzeszów bekommt Technical Center Polen-Power Vor fast genau vier Jahren eröffnete BorgWarner Turbo Systems im polnischen Rzeszów eine Fertigungsstätte für Turbolader. Seitdem hat sich das Werk in der aufstrebenden Sonderwirtschaftszone Aviation Valley kontinuierlich weiterentwickelt. Im Juli 2013 wurde es um das hochmoderne Rzeszów Technical Center (RTC) erweitert. Fotos: Jaroslaw Kierat POLEN Schon bei Gründung des Werks in Polen gab es bei BorgWarner Überlegungen, eine Engineering- Gruppe auf dem dortigen Campus zu etablieren. Dies war auch ausschlaggebend bei der Standortwahl im sogenannten Aviation Valley kann der Automobilzulieferer Synergieeffekte durch andere, nahegelegene Dienstleister nutzen, auf einen umfangreichen Pool qualifizierter Fachkräfte zugreifen und von der günstigen Lage am Flughafen Rzeszów-Jasionka profitieren. Auf Wachstum ausgelegt Nach Abklingen der Wirtschaftskrise wurde die Idee eines Technical Centers daher 2010 wieder aufgegriffen und ein Konzept erarbeitet, das ein Bürogebäude sowie eine großzügig bemessene Halle für den Versuch vorsah, und ebenso ausreichend Platz für künftige Erweiterungen sichern sollte. Eine der Haupt-Aufgabenstellungen bestand darin, die Prüfstandstechnik voll in das Gebäude zu integrieren. Unterstützt wird die Erweiterung und die damit verbundene Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze durch die EU. Im Juli 2012 begannen die Bauarbeiten zum neuen Technical Center mit dem Ziel, Mitte 2013 die Arbeit im RTC aufzunehmen. Der Bau wurde so synchronisiert, dass die neue Fabrik für BorgWarner Drivetrain Systems und Morsetec, die ebenfalls auf dem Campus entsteht, zusammen vergeben werden konnten, um Synergieeffekte im Bauprozess zu nutzen. Das neue Bürogebäude des RTC bietet auf drei Stockwerken Platz für etwa 120 Arbeitsplätze sowie großzügig bemessene Schulungs- und Besprechungsräume. Die Versuchshalle verfügt über sechs Kammern, die zwei Motorenprüfstände sowie drei Brennkammer-Prüfstände beinhalten werden, mit Platz für einen weiteren Prüfstand. Außerdem vorgesehen sind eine mechanische Werkstatt, die Muster aufbauen kann, eine Fahrzeugwerkstatt für zwei Fahrzeuge sowie sechs weitere universelle Laborräume. Dazu kommen die Befundungswerkstatt, ein voll ausgerüstetes Materiallabor, eine Montagewerkstatt sowie ein Messraum. Enge Kooperation mit Deutschland Die Mitarbeiter des RTC werden seit 2010 sukzessive eingestellt und intensiv ausgebildet. Großes Gewicht liegt dabei auf einer sehr guten Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Kirchheimbolanden. Jeder neue Mitarbeiter des RTC verbringt daher eine bestimmte Zeit bei Turbo Systems in Deutschland. Zurzeit sind es ca. 50 Fachkräfte, die bereits tatkräftig in aktuellen Projekten mitarbeiten. So präsentiert sich das Rzeszów Technical Center seit seiner offiziellen Eröffnung am startklar, um europäische Kunden qualifiziert bei anspruchsvollen Entwicklungsprojekten zu unterstüzen. Das Quadratmeter große Werk Rzeszów beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter und kann pro Jahr bis zu Turbolader für europäische Automobilhersteller fertigen. Der erste Kunde des Standortes war Fiat Powertrain Polska, für den BorgWarner zuvor im ungarischen Werk Oroszlány produziert hatte. Heute zählt Ford zu den größten Kunden. Mit dem neuen Rzeszów Technical Center dehnt das Werk seine Kompetenzen auf Entwicklung und Erprobung von Turboladern aus. Dabei konzentriert es sich vor allem auf anwendungsbezogene Entwicklungen, bietet aber auch allgemeine Dienstleistungen wie Versuch, Werkstofflabor und Konstruktion an.

16 16 Events Build big! m 2 Ausstellungsfläche, Besucher, Aussteller: Als flächenmäßig größte Messe der Welt brach die bauma 2013 sämtliche Rekorde. BorgWarner war in diesem Jahr zum erstenmal auf der weltweit wichtigsten Leistungsschau für Bau- und Baustoffmaschinen sowie Bergbautechnik präsent und begeisterte das internationale Publikum mit innovativen Produkten. Viele reden von Krise, doch der Bausektor boomt aktuell in vielen Ländern. So konnten sich die Hersteller von Baumaschinen in diesem Jahr über einen neuen Besucherrekord auf dem Messegelände München (Deutschland) freuen und mit vollen Auftragsbüchern heimkehren. Am Stand von BorgWarner präsentierten sich die Business Units Turbo Systems, BERU Systems, Thermal Systems, Emissions Systems, MorseTec und Transmission Systems gemeinsam unter einem Dach mit modernsten An- triebstechnologien für Baufahrzeuge. Hochkarätiges internationales Publikum Um die breite Palette seiner Produkte ansprechend ausstellen zu können, begrüßte der amerikanische Zulieferer seine Gäste an einem zweigeschossigen Stand mit 114m 2 Fläche, bei dem die Besprechungsräume im oberen Stockwerk untergebracht waren. Zu den zahlreichen Besuchern des Standes gehörten sowohl Fahrzeug- und Motorenhersteller als auch viele Kunden aus dem Aftermarket-Bereich. Das bauma Team von BorgWarner zeigte sich dabei

17 17 Die BorgWarner Business Units Turbo Systems, BERU Systems, Thermal Systems, Emissions Systems, MorseTec und Transmission Systems präsentierten sich auf einem attraktiven zweigeschossigen Stand auf der bauma. Großes Foto: Margarethe Wichert / Messe Muenchen GmbH insbesondere von der Internationalität und dem hohen Niveau seiner Besucher begeistert. Großes Interesse an robuster Aufladetechnik Was Aufladetechnik angeht, waren die Fachbesucher vor allem an den BV- Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG) und an der zweistufigen geregelten Aufladung R2S mit elektrischem Aktuator interessiert. Zwar sind im Baumaschinen-Sektor aufgrund der harten Beanspruchung der Technik vor allem Robustheit, Belastbarkeit und Zuverlässigkeit gefragt. Doch auch Verbrauchs- und Emissionswerte rücken dank immer strengerer Gesetze vermehrt in den Fokus der Fahrzeughersteller. Hier können die VTGund R2S-Systeme von BorgWarner ebenso punkten wie bei der Langlebigkeit unter widrigen Umständen. Nach sieben Messetagen konnte das Team von BorgWarner eine äußerst positive Bilanz ziehen. In persönlichen Gesprächen am Stand konnten vielversprechende Kontakte zu Herstellern geknüpft und erste Neuprojekte angestoßen werden. Bei der nächsten bauma im Jahr 2016 will BorgWarner deshalb wieder mit dabei sein.

18 18 Kundenprojekt Sport auf Koreanisch Geht es um sportliche Fahrzeuge der Kompaktklasse, so kommen den meisten Fahrzeugkäufern spontan sicher die stärker motorisierten Modelle europäischer Hersteller in den Sinn. Doch mit dem Hyundai Veloster Turbo und dem Kia cee d GT kommen jetzt auch aus Korea zwei Athleten, die sowohl mit ihren Antrieben als auch durch Design, Ausstattung und Qualität viele Kunden begeistern werden. Der K03 Twin-Scroll-Turbolader von BorgWarner sorgt für beachtliche Fahrleistungen bei moderatem Verbrauch. Mit seinem völlig neuen Fahrzeugkonzept hat der Hyundai Veloster bei seiner Premiere 2011 große Aufmerksamkeit erregt. Seitdem verzeichnet das kompakte Sportcoupé mit dem revolutionären 1+2-Türkonzept eine wachsende Fangemeinde. In Deutschland hat der Koreaner zum Beispiel einen Marktanteil von beachtlichen 3,5 Prozent im Bereich der Sportwagen nach einer Verdoppelung der Zulassungen im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr. Ein Turbo macht Tempo Hyundai will mit einer neuen Top-Motorisierung daher seit Anfang 2013 neue Käufergruppen an die Marke heranführen, die besonderen Wert auf Design, Individualität und Fahrspaß legen. Der mittlerweile fünftgrößte Fahrzeughersteller der Welt hat den bekannten 1.6 GDI Motor überarbeitet und mit einem Abgasturboaufladesystem kombiniert, das die Leistung des Benzin-Direkteinspritzers um mehr als 30 Prozent auf nun 186 PS (137 kw) erhöht. BorgWarner hat für das neue Aggregat eine speziell angepasste Variante seines K03 Turboladers mit Twin-Scroll-Technologie entwickelt. Bei diesem Aufladekonzept strömen die Abgase, die das Turbinenrad antreiben, durch zwei separate Kanäle. Der Twin-Scroll-Turbolader vermeidet so Druckschwankungen, erhöht die Energieausbeute und verbessert das

19 19 Starkes Design, starker Antrieb: Der Hyundai Veloster Turbo leistet dank Twin- Scroll-Turbolader 186 PS. Außen gestylt, innen gestärkt: Auch im Kia cee d GT sorgt der neue 1.6 GDI Turbomotor für Fahrspaß pur. Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen. Und dieser Dynamikgewinn ist für den Fahrer deutlich erlebbar: Der Veloster Turbo spurtet kraftvoll und leichtfüßig los, erreicht bereits nach 8,4 Sekunden Tempo 100 und eine maximale Geschwindigkeit von 214 km/h. Das kraftvolle Drehmoment von 265 Nm steht dabei über einen für einen kompakten Benziner ungewöhnlich breiten Drehzahlbereich von bis U/min bereit. Auch beim Verbrauch weiß der Turbo-Antrieb zu begeistern: Er liegt bei durchschnittlich nur 6,9 Litern Superbenzin pro 100 Kilometer, was angesichts des gebotenen Fahrvergnügens äußerst sparsam ist. Auch Kia cee d bekommt Verstärkung Ab Sommer 2013 ist der neue Turbo-GDI auch als stärkstes Aggregat im Kia cee d bzw. Pro cee d erhältlich. Mit den GT-Versionen stellt der zu Hyundai gehörende Hersteller seinen beliebten Kompaktklasse-Modellen zwei Sportler zur Seite, die der etablierten Konkurrenz Paroli bieten sollen. Im Kia cee d GT und Pro cee d GT leistet der aufgeladene GDI-Motor 204 PS (150 kw) bei einem maximalen Drehmoment von ebenfalls 265 Nm. Die beiden Koreaner beschleunigen in nur 7,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h. Der Kraftstoffverbrauch liegt bei 7,4 Litern im Durchschnitt. Langjährige Partnerschaft Der 1.6 GDI Turbomotor ist nicht das erste Entwicklungsprojekt, bei dem Hyundai Kia mit BorgWarner Turbo Systems kooperiert. So liefert der Aufladespezialist bereits Turbolader mit variabler Turbinengeometrie für die Modelle Hyundai ix35 sowie Kia Sportage und zweistufige, geregelte R2S-Aufladesysteme für den 5,9-Liter-Reihen-Sechszylinder- Dieselmotor, der in verschiedenen Nutzfahrzeugen von Hyundai eingesetzt wird.

20 20 Kundenprojekt R wie rot, reinrassig, rasant: Der neue Peugeot RCZ R.

21 21 Peugeot RCZ R schöpft neue Kraft aus BorgWarner Turbolader König der Löwen 2009 präsentierte Peugeot auf der IAA erstmals den RCZ ein reinrassiges Sport-Coupé, das seitdem immer mehr Fans der Löwenmarke begeistert. In Deutschland spurtete es aus dem Stand an die Spitze der beliebtesten Import-Sportwagen. Grund genug für Peugeot, sein Zugpferd im Jahr 2013 gründlich zu überarbeiten und mit einem innovativen Turbomotor erneut zum Renner zu machen. Treibende Kraft: Ein K04 Twin-Scroll-Turbolader kitzelt 330 Nm aus nur 1,6 Litern Hubraum. Auf der diesjährigen IAA feierte mit dem RCZ R das neue Topmodell der Baureihe seine Weltpremiere. Mit 199 kw bzw. 270 PS ist der neue RCZ R der stärkste jemals in Serie gebaute Peugeot. Unter seiner Haube arbeitet ein 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzmotor, der seine Kraft aus einem K04 Twin-Scroll-Turbolader von BorgWarner Turbo Systems schöpft. Mit einer Literleistung von nahezu 125 kw (170 PS) gehört der Turbo-Motor zu den stärksten PKW-Motoren weltweit. Explosive Kraftentfaltung Um diese enorme Leistung und ein maximales Drehmoment von 330 Nm aus einem Serienmotor mit 1,6 Litern Hubraum zu pressen der zudem rennstreckentauglich sein sollte mussten die Ingenieure aufwendige technische Lösungen finden oder aus dem Rennsport übernehmen. Zahlreiche Teile entwickelten sie weiter oder komplett neu, um den Rennsportcharakter des Aggregats mit der Robustheit eines Serienmotors zu vereinen. Auch das Entwicklungsteam von BorgWarner musste dabei einige Herausforderungen meistern um mit einem zukunftsweisenden Aufladesystem zum Gelingen dieses ehrgeizigen Entwicklungsprojektes beizutragen. So wurde der Twin-Scroll-Turbolader speziell für dieses Aggregat entwickelt, damit er optimal für diese Anwendung und mit dem entsprechenden Leistungsniveau ausgelegt werden konnte. In Verbindung mit einem völlig neu konzipierten, rennsportorientierten Abgaskrümmer aus Stahl erlaubt er, höhere Betriebstemperaturen zu fahren. Spitzenwerte auch beim Verbrauch Die Leistungsdaten und die Agilität des RCZ R sind außerdem das Ergebnis zahlreicher Abstimmungs- und Abnahmeprozeduren auf der Rennstrecke insbesondere mit den Testfahrern von Peugeot Sport am Steuer. Das Ergebnis ist ein Fahrerlebnis, dass selbst anspruchsvollste Kunden begeistern dürfte: Der neue Turbomotor katapultiert den RCZ R in weniger als 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei Tempo 250. Umso erfreulicher, dass der 2+2-Sitzer mit dem Löwenherz dabei durchschnittlich nur 6,3 Liter Kraftstoff verbraucht und heute schon die strengen Grenzwerte der künftigen Euro 6 Abgasnorm unterbietet.

22 22 Events Turbo macht Schule reloaded Physik macht richtig Spaß! Diese Erfahrung konnten Schüler des Donnersbergkreises (Deutschland) schon 2012 im Rahmen von Turbo macht Schule bei BorgWarner Turbo Systems machen. Aufgrund der großen Resonanz auf den Wettbewerb rief die Engineering GmbH in Kirchheimbolanden auch in diesem Jahr Jugendliche dazu auf, in die Rolle des Fahrzeug-Konstrukteurs zu schlüpfen. Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer war es, in einem kleinen Team ein Prototyp-Fahrzeug zu entwickeln, das von einer Rampe startend eine möglichst weite Strecke aus eigener Kraft zurücklegen sollte. Dabei galt es nicht nur beim Fahrtest zu bestehen, sondern darüber hinaus in einem theoretischen Teil auch das Konzept des Fahrzeuges vorzustellen und eine Kostenaufschlüsselung vorzulegen. Schüler beweisen Ehrgeiz und Kreativität Familienangehörige, Mitschüler und Lehrer feuerten die Teams mit großer Begeisterung an und sorgten für eine tolle Stimmung im Werk Kirchheimbolanden. Veranstaltungen wie Turbo macht Schule geben uns die Gelegenheit, junge Leute frühzeitig für die Aufgaben des Ingenieurs zu begeistern und ihnen interessante Einblicke ins Berufsleben zu geben, resümierte Arno Schwarz, Projektverantwortlicher und Vice President Manufacturing Strategy der BorgWarner Turbo Systems. Der Herausforderung stellten sich Ende Juni schließlich 14 Teams mit rund 60 Teilnehmern, die von Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen der Region kamen. Noch am Wettkampftag arbeiteten die jungen Fahrzeugkonstrukteure fieberhaft daran, ihre Fahrzeuge zu optimieren und für den Wettbewerb fit zu machen. Als besonders pfiffige Lösung entpuppte sich die Konstruktion von Lea Zielonka, Inga Grössle und Jonathan Müller vom Nordpfalzgymnasium, das gleich mit acht Teams an den Start gegangen war. In einem spannenden Wettbewerb setzte sich die ausgeklügelte Eigenkonstruktion gegen die ebenfalls trickreiche Konkurrenz durch. Da auch der theoretische Teil des Trios überzeugte, sicherte es sich das Preisgeld in Höhe von 250 Euro pro Teammitglied, das als Startkapital für den Führerschein gedacht ist. Eltern, Gewonnen: Über je 250 Euro Startkapital für den Führerschein konnten sich Lea Zielonka, Inga Grössle und Jonathan Müller vom Nordpfalzgymnasium freuen.

23 Standort 23 Fit für Wachstum Im April 2013 eröffnete BorgWarner ein hochmodernes neues Werk in Brasilien. Der neue Standort in Itatiba löst die bisherige Produktionsstätte Campinas ab und soll die Position des Unternehmens als führender Anbieter von Antriebstechnologien auf dem wachsenden südamerikanischen Fahrzeugmarkt stärken. BRASILIEN Der bisherige Standort in Campinas war im letzten Jahrzehnt stark gewachsen und bot nun keine weiteren Kapazitäten mehr für eine Expansion. Deshalb entschloss sich das Management von BorgWarner, eine neue Anlage in Itatiba ca. 80 Kilometer nordwestlich von São Paulo und knapp 30 Kilometer vom alten Standort Campinas entfernt zu bauen. Insgesamt investierte der Automobilzulieferer fast 24 Millionen Euro (ca. 31,3 Millionen US-Dollar) in den Neubau. Das neue Werk für Turbolader, Visco-Lüfter, Lüfterkupplungen, Nockenwellenantriebe und Komponenten zur Schadstoffreduzierung ist mit rund Quadratmetern doppelt so groß wie die ehemalige Produktion in Campinas. BorgWarner nutzte das neue Platzangebot, um auch gleich ein Entwicklungszentrum mit vier Motorprüfständen und einem Bereich für den Prototypenbau mit einzuplanen. Damit kann das Unternehmen die Entwicklung seiner innovativen Antriebstechnologien in Südamerika noch besser vorantreiben, neue Lösungen schneller ortsansässigen Fahrzeugherstellern anbieten und hiesige Kundenanforderungen gezielter umsetzen. Reibungsloser Wechsel Das neue Gebäude wurde in nur 18 Monaten Bauzeit errichtet, was für ein Unterfangen dieser Größenordnung ein beachtlich kurzer Zeitraum ist. Dem Projektteam von BorgWarner gelang es zudem, das Werk ohne betriebliche Unterbrechung weder in der Produktion noch im Kundenservice von Campinas nach Itatiba zu verlagern. Dass der Standortwechsel so gut klappte, lag vor allem an der intensiven Vorbereitung. So informierte die Personalabteilung die Mitarbeiterschaft frühzeitig über bevorstehende Veränderungen und stellte ihr bereits vor dem Umzug das neue Werk ausführlich vor. Die Strategie ging auf. Die Beschäftigten schätzen die neuen helleren und großzügigeren Arbeitsplätze und alle Fachkräfte zogen mit nach Itatiba. Auch, wenn bisher die Zahl der Mitarbeiter aktuell sind es 485 nicht aufgestockt wurde, so erwartet BorgWarner steigende Umsätze und geht mittelfristig von einem weiteren Anstieg der Arbeitsplätze aus. Umweltfreundlicher Standort Das neue Werk ermöglicht es BorgWarner, schon vom Start weg Turbolader jährlich zu fertigen. Das Quadratmeter große Gesamtareal bietet dabei genügend Raum für künftige Erweiterungen. Darüber hinaus erfüllt der Standort strengste Sicherheits- und Umweltstandards. So strebt man zum Beispiel eine Auszeichnung mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) für grüne Gebäude an. Itatiba liegt im Bundesstaat São Paulo zählte die Stadt rund Einwohner. Ihre Nähe zu wirtschaftlich schnell wachsenden Regionen macht sie zu einem attraktiven Standort für internationale Unternehmen. Der Name Itatiba stammt aus der Tupi-Guarani- Sprache und bedeutet Many rocks. Aufgrund ihrer felsigen Landschaft wird Itatiba auch Princess of the hill genannt.