Lärm in Wohnbereichen

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Wilhelmine Mann
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1 Lärm in Wohnbereichen 3. Umweltmedizinische Fachtagung Südtirol Fokus: Lärm Bozen, 10. November 2007 Aribo Asam 1

2 Inhalt Problemstellung Aktiver und passiver Schutz vor Lärm im Wohnbereich Geltende gesetzliche Anforderungen im Vergleich Werte aus der Messpraxis Anregung zur Verbesserung 2

3 Problemstellung Umgebungslärm durch Verkehr und Industrieemissionen nimmt zu Ruhebedarf der Menschen steigt 3

4 ... und dabei Werden Wohnzonen in Gebiete gewerblicher Nutzung eingeflochten Gewerbezone Wohngebäude-Komplex Schnellstraße 4

5 ... oder... Wohnanlagen mit Geschäften an der Ausfahrt einer Schnellstraße errichtet 5

6 ... noch besser... Eine Gewerbezone im vormals landwirtschaftlichen Grün neben Wohnhäusern und einem Hotel angesiedelt. Hotel 6

7 Aktiver Lärmschutz Unsere Täler unterstützen die Ausbreitung des in der Talsohle verursachten Lärms durch die geometrischen Gegebenheiten, besonders in der kalten Jahreszeit bei Inversionswetterlage. Daher müssen wir primär aktiven Lärmschutz betreiben. Die Entstehung bzw. Ausbreitung einschränken Ruhezonen und Rückzugsbereiche für Mensch und Tier schaffen 7

8 Grenzwerte externe Lärmstörung (DPCM ) Höchst zulässige Lärmemission Höchst zulässige Lärmimmission 8

9 Übersicht über die gesetzlichen Grenzwerte 9

10 Passive Schutzmaßnahmen 1. Durch Schallschirme an der Lärmquelle: Schallbarrieren entlang der Verkehrswege im Stadtbereich (im Bild Bruneck) Untertunnelungen 2. Durch Schallschutz im Wohnbau: Massive Bauweise Entkoppelung der Estriche Schallschutzfenster Kontrollierte Wohnraumlüftungen 10

11 Lärmschutzbarrieren Autobahn mit Schallschutzwand Autobahn ohne Schallschutzwand In Südtirol werden seit einigen Jahren ständig Lärmschutzbauten entlang der Hauptverkehrswege realisiert. 11

12 Lärmschutz im Wohnungsbau 1. Lärm von außen fern halten Schalldämmende Fassade (Fenster, Außenwand) Evtl. Zentralisierte Raumlüftung oder... Schalldämmlüfter 12

13 Schalldämmung zwischen Wohneinheiten 2. Schallschutz zwischen den Wohneinheiten Im klassischen Wohnungsbau: - Hohlsteindecken - Zu leichte Trennwände - Ausführungsmängel Im Holzbau: - Körperschallübertragung durch Holzstruktur - Leichte Decken in Trockenbauweise - Leichte Fassaden 13

14 Was kann verbessert werden? Hohlsteindecken (L nw > 55 dba im besten Falle) Ungeeignete Trittschalldämmung (Material, Stärke, Abstimmung; häufig L nw > 60 dba) Ausführungsmängel (Schallbrücken zwischen Decke und Estrich) 14

15 Gesetzliche Anforderungen im Vergleich Schallschutzanforderungen in db(a) Geltungsbereich DIN 4109 ÖNORM B SIA-Norm 181 DLH 4 / 89 DPCM Luftschall R w D n,t,w D n,t,w D nw 45 R w 50 Trittschall L nw 53 L' nt,w 46 L' nt,w 55 L nw 68 L nw 63 Anlagen intermittierend L AS,max 35 L AS,max 30 / L AS,max 40 L AS,max 35 kontinuierlich L Aeq 30 L Aeq 25 / L Aeq 30 L Aeq 35 15

16 Werte aus der Messpraxis Fassade: Ziegel (35 cm), Schallschutzfenster D 2m,nTw 42 dba / 40 db bei Fensteranteil über 50% werden 40 db kaum erreicht Holzbau D 2m,nTw < 37 dba / 40 db Normtrittschallpegel L nw < 63 dba (Italien) < 53 dba (DIN 4109) Trittschall Decken: Hohlstein mit schwimm. Estrich L nw 55 dba / 63 dba, mit Schallbrück. L nw > 63 dba / 63 dba Massiv Stahlbeton mit schwimmenden Estrich L nw < 46 dba / 63 dba Holzbau L nw > 63 dba / 63 dba 16

17 Empfehlung Deckenaufbau eines Baustoffhändlers 17

18 Schalldämmwerte aus der Messpraxis Trennwände: 2 Ziegelwandschalen ( ) R w 51 db / 50 db Massive Stahlbetonwand (20) R w 55 db / 50 db Holzbau R w db / 50 db Trockenbau (2x12, x12,5) R w 53 db / 50 db Bauschalldämmmaß R w > 50 db (Italien) > db (DIN 4109) Decken: Hohlstein (mit schwim. Estr.) R w 53 db / 50 db Massiv Stahlbeton R w 57 db / 50 db Holzbau R w db / 50 db 18

19 Klassifizierung der Wohnhäuser Anforderungen in db Geltungsbereich DPMC Luftschallschutz zwischen fremden Aufenthaltsräumen R w Trittschallschutz zwischen Aufenthaltsräumen und fremden Räumen L nw Trittschallschutz zwischen Aufenthaltsräumen und fremden Treppenhäusern L nw Störpegel technischer Anlagen in Gebäuden, intermittierender Betrieb L Asmax Störpegel technischer Anlagen in Gebäuden, kontinuierlicher Betrieb L Aeq

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