DIN 4109 viel Neues, wenig Änderungen

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1 DIN 4109 viel Neues, wenig Änderungen Neue Schallschutznorm DIN 4109:2016 und DIN 4109:2018 Anforderungen an den Luftschallschutz Schallschutz gegen Außenlärm Timo Krambo Dipl.-Ing. (FH) Xella Deutschland GmbH

2 Schallschutznorm DIN 4109 DIN 4109: Seiten DIN 4109: Seiten

3 DIN 4109: Gliederung DIN Anforderungen DIN Rechnerischer Nachweis der Erfüllung der Anforderungen DIN Eingangsdaten für den rechnerischen Nachweis des Schallschutzes (Bauteilkatalog) Teil 31: Teil 32: Teil 33: Teil 34: Teil 35: Teil 36: Grundlagen Massivbau Holz-, Leicht- und Trockenbau Vorsatzkonstruktionen Elemente (Fenster, Türen, Fassaden) Gebäudetechnische Anlagen DIN Handhabung bauakustischer Prüfungen

4 DIN und DIN Ausgabe 2018 Änderungen gegenüber DIN 4109:2016 Anforderungen MFH, Bürogebäuden sowie gemischt genutzten Gebäuden Luft- und Trittschalldämmung an Hotels und Beherbergungsstätten Anforderungen an und Berechnung von Außenbauteilen sowie redaktionelle Überarbeitung und normative Verweise

5 Einführung DIN 4109:2016 Stand der Umsetzung

6 Luftschallschutz bei getrennten Wohneinheiten

7 Einflussgrößen Direkt-Schalldämm-Maß Trennbauteil Flanken / Stoßstelle Geometrie der Räume

8 Massekurven zur Bestimmung der Schalldämmung Baustoffe mit filigranem Lochbild Keine eindeutige Beziehung zwischen Masse und Schalldämm-Maß R w,r

9 Schallübertragungswege und Stoßstellendämm-Maße

10 Einfluss der Raumgeometrie auf die Schalldämmung Ytong PP mm Ytong PP mm 20 cm Stb-Decke schwimmender Estrich / TSD s = 20 MN/m³ Silka mm Ytong PP mm Raumgröße 4,50 m x 4,50 m

11 Einfluss der Raumgeometrie auf die Schalldämmung Sicherheitsbeiwert wurde von den Rechenwerten noch nicht abgezogen

12 Einfluss der flankierenden Bauteile R Fd RF 2 R F Rd 2 R d K Fd SS 10log l l 0 Fd db Dd Fd Df Ff

13 Einfluss der flankierenden Bauteilen R 2 R 2 F d S Flanke 1 RFd RF Rd KFd 10log db Flanke 2 R R Df Ff RD R 2 D Rf Rf KDf 2 S l l 0 SS 10log l l RF Rf SS RF Rf KFf 10log 2 2 l l 0 0 Fd Df Ff db db R R R Fd Df Ff RF Rd SS RF Rd KFd 10log 2 2 l l RD R 2 D Rf Rf KDf 2 0 SS 10log l l RF Rf SS RF Rf KFf 10log 2 2 l l 0 0 Fd Df Ff db db db R w,r Flanke 3 R R R Fd Df Ff RF Rd SS RF Rd KFd 10log 2 2 l l RD R 2 D Rf Rf KDf 2 0 SS 10log l l RF Rf SS RF Rf KFf 10log 2 2 l l 0 0 Fd Df Ff db db db Vorsatzschale, schwimmender Estrich, usw. auf betrachtetem Weg gemeinsame geometrische Trennfläche Ausnahme: Flächen < 10m² Stoßstellendämm-Maß auf betrachtetem Weg (hier: F-d) Kantenlänge der Stoßstelle Flanke 4 R R R Fd Df Ff RF Rd SS RF Rd KFd 10log 2 2 l l RD R 2 D Rf Rf KDf 2 0 SS 10log l l RF Rf SS RF Rf KFf 10log 2 2 l l 0 0 Fd Df Ff db db db

14 Bewertetes Bau-Schalldämm-Maß R w

15 Bewertete Norm-Schallpegeldifferenz D n,t,w V1 V2 V1 V2 In beiden Fällen gleiches R w Größeres D nt,w Kleineres D nt,w Berücksichtigung bei Übertragungssituationen mit Trennflächen < 10 m²

16 Anforderungen Luftschallschutz

17 Schalldämmung Bauakustische Anforderungen Erhöhter Schallschutz Mindest-Anforderung DIN 4109 Das DGfM-Merkblatt und das DEGA-Memorandum erläutern u.a. welcher Schallschutz bei bestimmten Konstruktionen zu erwarten ist und welche Anforderungen gelten, sofern zwischen Bauherr und ausführender Firma keine vertraglichen Vereinbarungen über das Schallschutzziel definiert wurden. Die allgemein anerkannten Regeln der Technik werden definiert. Weitere Infos:

18 Schallschutz Anforderungen und Empfehlungen WTW WTD DIN 4109 Ausgabe 2016 VDI 4100 Ausgabe 2007 DEGA 59 db SSt 3 60 db C 56 db SSt 2 57 db 53 db Mindest anforderung SSt 1 D 54 db

19 Berechnungsbeispiel - Wohnungstrenndecke Decke (4,51 m x 3,01 m) 22 cm Stahlbeton + schw. Estrich Außenwände 42,5 cm YTONG PP Putz beidseitig Innenwände tragend 24 cm Silka Putz beidseitg Innenwände nicht tragend GK-Wand

20 Berechnungsbeispiel - Wohnungstrenndecke

21 jeweils mit frei stehender Trockenbau-Vorsatzschale Berechnungsbeispiel - Wohnungstrenndecke VDI 4100:2007 erf. R w = 60 db SSt III erf. R w = 57 db SSt II erf. R w = 54 db SSt I erf. D ntw = 64 db SSt III VDI 4100:2012 erf. D ntw = 59 db SSt II erf. D ntw = 56 db SSt I

22 Einfach Massiv

23 Wohnungstrennwand Außenwand Wohnungstrennwand Schallschutz Ytong ThermStandard mm Ytong ThermSuper mm Silka Sound 240 mm R w 56 db SSt 2 VDI Silka Solid mm Beispielraum: Raumgröße 5,00 m x 3,50 m / Raumhöhe 2,60 m Stahlbetondecke d = 220 mm Schwimmender Estrich d = 40 mm / 25/20 MF s < 10 MN / m³ Innenputz 10 mm Gipsputz

24 Wohnungstrenndecke Außenwand Wohnungstrenndecke Schallschutz Ytong ThermStandard mm Ytong ThermSuper mm Silka Solid mm Stahlbetondecke 220 mm Schwimmender Estrich s < 10 MN/m³ R w 57 db SSt 2 VDI Beispielraum: Raumgröße 5,00 m x 4,00 m / Raumhöhe 2,60 m Tragende IW Silka Solid d = 175mm Nicht tragende IW entkoppelt Stahlbetondecke d = 220 mm Schwimmender Estrich d = 40 mm / 25/20 MF s < 10 MN / m³ Innenputz 10 mm Gipsputz

25 Anschluss Wohnungstrennwand an Außenwand Außenwand Ytong Außenwand Silka

26 So nicht

27 Anschluss Wohnungstrennwand an Außenwand Quelle: BV Kalksandstein

28 Anschluss leichter Trennwände an Trennbauteile Wohnungstrennwand Wohnungstrenndecke WTD WTW Quelle: BV Kalksandstein Quelle: BV Kalksandstein Quelle: BV Kalksandstein

29 Einfluss Raumgeometrie Wohnungstrennwand Wohnungstrenndecke WTD WTW WTW WTD

30 Sinnvolle Raumanordnung Gleiche Raumnutzung nebeneinander oder übereinander WTW Schlafen Bad Schlafen WTD Schlafen

31 Ausführungsfragen bei einschaligen Trennwänden Steckdosen In der Regel keine Verminderung der Schalldämmung aufgrund der geringen Teilfläche und der ausreichenden Restdämmung der verbliebenen Wand (m > 410 kg/m²) Wasser- und Abwasserleitungen DIN : Verlegung von Leitungen innerhalb massiver Wände und Decken ist auch bei Verwendung schalldämmender Ummantelungen wenn möglich zu vermeiden. Flächenbezogenen Masse zum schutzbedürftigen Raum > 220 kg/m² Trennwände mit Installationen und Einbauten Berücksichtigung wie zusammengesetztes Bauteil mit unterschiedlichen Teilflächen

32 So nicht

33 Zweischalige Haustrennwand Schale 1: Material 1 Rohdichte r 1 Dicke d 1 m 1 = r 1 x d 1 Schale 2: Material 2 Rohdichte r 2 Dicke d 2 m 2 = r 2 x d 2 R w DIN 4109:2016 R w VDI 4100:2007 D nt,w VDI 4100:2012

34 Zweischaligkeitszuschlag bei HTW

35 Haustrennwand - Varianten

36 Schallschutz gegen Außenlärm

37 Anforderungen an Außenbauteile K Raumart = 25 db Bettenräume in Krankenanstalten und Sanatorien; 30 db Aufenthaltsräume in Wohnungen, Übernachtungsräume in Beherbergungsstätten, Unterrichtsräume und Ähnliches 35 db Büroräume und Ähnliches L a Maßgeblicher Außenlärmpegel nach DIN : , Mindestens einzuhalten sind: R w,ges = 35 db Bettenräume in Krankenanstalten und Sanatorien; 30 db Aufenthaltsräume in Wohnungen, Übernachtungsräume in Beherbergungsstätten, Unterrichtsräume, Büroräume und Ähnliches

38 Maßgeblicher Außenlärmpegel L a Der maßgebliche Außenlärmpegel ergibt sich für den Tag aus dem zugehörigen Beurteilungspegel (6:00 Uhr bis 22:00 Uhr), für die Nacht aus dem zugehörigen Beurteilungspegel (22:00 Uhr bis 6:00 Uhr) plus Zuschlag zur Berücksichtigung der erhöhten nächtlichen Störwirkung Berücksichtigung des Nachtzeitraums bei der Ermittlung des maßgeblichen Außenlärmpegels, wenn Differenz zwischen Tag und Nacht < 10dB Bei Vorliegen von Lärmpegelbereiche:

39 Einflussgrößen Direkt-Schalldämm-Maß Außenbauteil Einbauteile Außenfläche

40 Flankierende Bauteile / Einbauteile Berücksichtigung von flankierenden Bauteilen nur maßgebend bei hohen Anforderungen an das Außenbauteil Vereinfachte Berechnung unter Vernachlässigung der flankierenden Übertragung: Ermittlung des resultierenden SchalldämmMaß Bauteile (z. B. Wand, Dach, Fenster, Tür) Elemente (z. B. Lüftungseinrichtungen, Rollokasten)

41 Berücksichtigung der Raumgeometrie S s die vom Raum aus gesehene gesamte Fassadenfläche, in m²; Für Räume mit mehreren an der Schallübertragung beteiligten Außenflächen (z. B. Eckräume mit zwei Außenwänden, Dachwohnungen mit Außenwand und Dachfläche) gilt die vom Raum aus gesehene gesamte Außenfläche als S s, d. h. die Summe der gesamten abgewickelten Flächen, die den Raum nach außen begrenzen. S G die Grundfläche des Raumes, in m²

42 Kombination Außenwand und Fenster Außenwand Fenster R w,ges bei Fensterflächenanteil von 30% 50% Ytong ThermSuper RDK 0.35 / 365 mm R w = 47,7 db R w = 39,7 db 37,8 db Silka Solid RDK 2.0 / 240 mm R w = 60,3 db ohne WDVS 35 db 40,2 db 38,0 db Ytong ThermSuper RDK 0.35 / 365 mm R w = 47,7 db R w = 43,8 db 42,3 db Silka Solid RDK 2.0 / 240 mm R w = 60,3 db ohne WDVS 40 db 45,1 db 43,0 db Berücksichtigung folgender Einflussgrößen für R w,ges : Einfluss flankierender Bauteile / Korrekturwert K AL / Sicherheitsbeiwert u prog

43 Berechnungsbeispiel - Eckraum Lärmpegelbereich III Außenwände 42,5 cm Ytong PP Putz beidseitig Decke 22 cm Stahlbeton + schw. Estrich Innenwände tragend 24 cm Silka Putz beidseitg Innenwände nicht tragend GK-Wand Fenster R w = 40 db Rollokasten D n,e,w = 45 db

44 Berechnungsbeispiel - Eckraum

45 Zusammenfassung Festlegung der Anforderungen Erarbeitung verschiedener Ausführungsvarianten und Darstellung des erreichbaren Schallschutzzieles unter Berücksichtigung aller Randbedingungen Klare schriftliche Vereinbarung von konkret definierten Anforderungen (Vermeidung von so genannten konkludenten Aussagen) Erläuterung der Bedeutung des vereinbarten Schallschutzniveaus Keine Widersprüche zwischen erreichbarem Schallschutz und Verträgen oder sonstigen Unterlagen! Es können Anforderungsniveaus für Luft- und Trittschall auch gemischt werden Planung / Rechnerischer Nachweis Rechnerischer Nachweis nur mit Rechenwerten des bewerteten Schalldämm- Maßes R w,r homogene Wandbaustoffen große Planungssicherheit (Nachweis nach Norm) inhomogene Wandbaustoffe gültige Zulassung nötig

46 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit