1. Begriffe und Maßeinheiten 4
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- Hans Adolf Kaufer
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1 Inhalt Heft 14 Lärm - Schallschutz - Bauakustik 1. Begriffe und Maßeinheiten 4 A-Schalldruckpegel (5), Bauakustik (12), Biegesteifigkeit (9), Biegeweichheit (9), DIN 4109 (14), Dynamische Steifigkeit (11), Empfangsraum (8), Frequenz (4), Geräusch (4), Grenzfrequenz (9), Grundgeräuschpegel (12), Hörbereich (14), Hören (14), Infraschall (5), Klang (4), Körperschall (10), Körperschalldämmung (10), Längenspezifischer Strömungswiderstand (9), Lärm (13), Lautstärke (5), Luftschall (8), Luftschalldämmung (8), Nachhallzeit (11), Nebenweg-Übertragung (12), Raumakustik (12), Schall (5), Schallabsorption (11), Schallabsorptionsgrad (11), Schallbrücke (12), Schalldruck Pa, db (5), Schall-Längsleitung (12), Schallschutz (7), Senderaum (8), Ton (4), Trittschall (10), Trittschalldämmung (10) Trittschallverbesserungsmaß (10), Ultraschall (5), VDI 4100 (15) 2. Ursachen und gesundheitliche Auswirkungen des Lärms Gehörschutz Schallschutz in Gebäuden Rechtliche Aspekte Bauliche Mindestanforderungen an den Schallschutz (DIN 4109, VDI 4100) Nachweis des geforderten Schallschutzes Bauliche Lärmschutz-Maßnahmen - Grundlagen 40 a) Einschalige Bauteile 41 b) Masse und Biegesteifigkeit 42 c) Hohlräume und Hohlraumdämpfung 43 d) Undichtigkeiten 44 e) Putz, Trockenputz und verputzte Dämmplatten 45 f) Zwei- bzw. mehrschalige Bauteile 45 g) Schall-Längsleitung über flankierende Bauteile 47 h) Lochsteine 49 i) Schalldämmstoffe Bauliche Lärmschutz-Maßnahmen - Ausführungsbeispiele 52 a) Massive Wände (einschalige, zweischalige, mit biegeweicher Vorsatzschale) 53 b) Wände in Holzbauweise (Leichtbauwände, Fachwerkwände, Brettstapelwände) 58 c) Massivdecken 60 d) Holzdecken 65 C Copyright IBN - Neubeuern 11/2004
2 Inhalt Heft e) Dächer 71 Übersicht 15: Schalldämmwerte verschiedener Bauteile im Vergleich 72 f) Treppen 73 g) Innentüren 74 h) Fenster Haustechnische Anlagen Grundrissgestaltung Kosten verschiedener Schallschutzniveaus Schallmessung Raumakustik Schallschutz im Büro Vibrationen Außenlärm Rechtliche Aspekte 104 a) Lärmminderungsplan (LMP) Maßnahmen gegen den Außenlärm 108 a) Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten 109 b) Geschlossene Randbauweise 110 c) Bepflanzung 111 d) Lärmschutzwände und Erdwälle 111 e) Lärmschutzbauten 113 f) Baulärm Gesamtbetrachtung Tipps für Lärmbetroffene 119 a) Handlungsablauf 119 b) Kontaktadressen 120 c) Mustervorlage: Antrag auf einen Gesprächstermin 121 Fragen 123 Literatur 125 C Copyright IBN - Neubeuern 11/2004
3 14 Kap. 2 Lärm - Schallschutz - Bauakustik Übersicht 2 Lautstärken von Geräuschen und ihre gesundheitliche Wirkung Die komplexe Wirkung des Lärms auf den gesamten Organismus wird verständlich, wenn man den Weg der Hörbahn anatomisch-physiologisch betrachtet. Man erkennt, dass der Lärm bzw. Schall nicht nur als akustische Wahrnehmung wirkt, sondern sich über die ganze Bewusstseinssphäre 20 IBN
4 14 Kap. 3.5 Lärm - Schallschutz - Bauakustik Nr. Bauteil Rohdichte 1) Wanddicke Masse 2) R' w [kg/m 3 ] [m] [kg/m 2 ] [db] 1 Porenziegel (0,7) + Leichtmörtel, verputzt 680 0,175+0, ) 43 2 wie 1, aber mit Normalmörtel 730 0,175+0, Kalksandstein (1,8) + Normalmörtel , Porenziegel (0,7) + Dünnbettmörtel, verputzt 630 0,365+0, Normal- oder Stahlbeton , Massivlehm , ) Die Rechenwerte der Wandrohdichte ändern sich je nach Verwendung eines Leicht- oder Normalmörtels (Anmerkung: Werte entsprechen schalltechnischen Gegebenheiten, nicht dem tatsächlichen Gewicht): Rohdichteklasse 2,2 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 Normalmörtel Leichtmörtel Bei Verwendung von Leicht- und Porenbeton bzw. von Dünnbettmörtel wird der Nennwert der Rohdichteklasse bei > 1000 kg/m 3 um 100 kg/m 3 und bei 1000 kg/m 3 um 50 kg/m 3 abgemindert. Für Normal- oder Stahlbeton wird immer eine Rohdichte von 2300 kg/m 3 angenommen. 2) Bei verputzten Wänden wird folgende flächenbezogene Masse von Putz addiert (Anmerkung: Werte entsprechen schalltechnischen Gegebenheiten, nicht dem tatsächlichen Gewicht): Putzdicke Kalkgips- oder Gipsputz Kalk-, Kalkzement-, Zementputz 10 mm 10 kg/m 2 18 kg/m 2 15 mm 15 kg/m 2 25 kg/m 2 20 mm 30 kg/m 2 3) Beispiel: 17,5 cm Porenziegel Rohdichteklasse 0,7 mit Leichtmörtel vermauert, beidseitig je 15 mm Kalkputz: 680 kg/m 3 0,175 m = 119 kg/m kg/m kg/m 2 = 169 kg/m 2 Die R' w -Maße vergleichbarer Konstruktionen in Eignungszeugnissen von Herstellern können von den mit diesem vereinfachten Verfahren errechneten R' w -Maße abweichen. Es wird empfohlen, den Einfluss von Lochsteinen zu beachten (s. Kap. 3.4 h) Übersicht 7 Luftschallschutz einschaliger biegesteifer Bauteile entsprechend den Werten aus Tabelle 7 (Ca.-Werte) Fazit zu einschaligen biegesteifen Wänden: Je schwerer ein Bauteil, desto besser ist das R' w -Maß. Mit einschaligen massiven Konstruktionen können jedoch max. 57 db erzielt werden. Wird mehr gewünscht, muss zweischalig gebaut oder eine biegeweiche Vorsatzschale aufgebracht werden. 54 IBN
5 Lärm - Schallschutz - Bauakustik v g l. L e h r h e f t B a u w e i s e u n d B a u a r t K a p Kap Deckenausführung Teppichbelag 1) Trittschall- Bewertetes Luftschallschutz L' nw dämm-maß R' w im Massivbau 2) im Holzbau ohne mit 60 ohne mit 56 ohne mit 44 ohne mit 46 ZE D ohne BR B = BR = BS = D = Bekleidung: Infrage kommen z.b. Gipskarton- oder Gipsfaserplatten, Spanplatten, verputzte Holzwolleleichtbauplatten. Gegenüber der einfachen kann durch doppelte Bekleidung (2 Platten statt einer) der Luftschallschutz um ca. 1-2 db, zusammen mit Federschienen (siehe HL) sogar um bis zu 15 db verbessert werden. Brettstapeldecke. Der Trittschallschutz ist bei einer vernagelten (= weiche Verbindung) im Vergleich zu einer verleimten (= harte Verbindung) Brettstapel-Rohdecke um ca. 6 db besser. Bei Luftschall-Messungen dagegen schneiden vernagelte Brettstapel-Rohdecken aufgrund offener Fugen schlechter ab. Betonsteine, hier d = 60 mm (max. 30/30 cm). Alternativ können u.a. auch folgende Materialien verwendet werden: Massivlehmsteine, Kalksandsteine, Vollziegelsteine, schwere Schüttungen (siehe S). Der Schallschutz kann durch folgende Maßnahmen verbessert werden: Erhöhung des Gewichts, also der Dicke und/oder Kleben der Steine auf die Unterlage (z.b. mit Korkkleber auf Naturharzbasis) und/oder verlegen der Platten in ein Sandbett. Mineralfaserplatten, hier d = 28/25 mm bzw. 30/25 mm. Alternativ können u.a. auch Materialien mit ähnlicher dynamischer Steifigkeit s' verwendet werden (siehe hierzu Kap. 3.4 i Tabellen 5 + 6); bei gleichzeitiger Anforderung an den Wärmeschutz evtl. auch in Kombination mit Kork- oder Holzweichfaserplatten oder lastaufnahmefähigen Schüttdämmstoffen. IBN 69
6 Lärm - Schallschutz - Bauakustik Kap h) Fenster Die folgenden Ausführungen gelten auch für Fenster- und Außentüren. Während die Luftschalldämmung von Außenwänden oder Dächern in den meisten Fällen ausreicht (R' w -Maß einer 36,5 cm dicken verputzten Porenziegelwand = ca. 50 db), ist dies bei Fenstern selten der Fall. Deshalb gilt meistens: Die Luftschalldämmung der Außenbauteile ist nur so gut wie das Schalldämm-Maß der Fenster. Neben den Schallschutzanforderungen an Fenster sind in DIN 4109 auch Anforderungen an das erforderliche bewertete Schalldämm-Maß R' w,res aller Außenbauteile, also z.b. der Außenwand einschließlich Fenster und evtl. vorhandener Rollladenkästen und Lüftungseinrichtungen, zu erfüllen. Zur Berechnung muss der "maßgebliche Außenlärmpegel" vor der betrachteten Außenwand bekannt sein. Er kann im Notfall in einfacher Weise aus Übersicht 17 in Kap. 9 entnommen werden. Maßgeblicher Erforderliche Schalldämm-Maße für Außenwand / Fenster Außenlärmpegel 1) erf. R' 2) w,res in db / db bei folgenden Fensterflächenanteilen in % 3) db(a) db 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % bis / / / / / / bis / / / / / / / / / bis / / / / / / / / bis / / / / / / / / / bis / / / / / 45 1) sind keine Werte bekannt, s. Übersicht 17 2) erforderliches Schalldämm-Maß erf. R' w,res des gesamten Außenbauteils (einschließlich Fenster) für Aufenthaltsräume von Wohnungen 3) gilt für Wohngebäude mit einer Raumhöhe von ca. 2,5 m und einer Raumtiefe von 4,5 m. Beispiel: Der Außenlärmpegel an einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße in einer Stadt beträgt in 50 m Abstand 67 db(a). (vgl. Übersicht 17, Kap. 9 "Außenlärm"). Die DIN 4109 fordert demnach für das gesamte Außenbauteil ein "erf. R' w,res " von 40 db. Um dies bei einem Fensterflächenanteil von 30 % zu erreichen, muss das Schalldämm-Maß der Außenwand mindestens 45 db und das der Fenster mindestens 35 db betragen. Dieses Beispiel ist auch für die Kombination Dach/Fenster anwendbar. Tabelle 12 Erforderliche Luftschalldämmung für Kombinationen von Außenwand / Fenster in Abhängigkeit vom Außenlärmpegel (Verfahren der DIN 4109 in vereinfachter Form) IBN 77
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