Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

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1 Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus ABDRUCK G:\StMUK\M-Schreiben\Abteilung IV\2012\Ref. IV.3\ Schriftliche Anfrage MdL Streibl_ Rahmenbedingungen Inklusionsschulen_r.doc Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, München An die Präsidentin des Bayerischen Landtags Frau Barbara Stamm, MdL Maximilianeum München IV.3-IV.6-IV.7-IV-LB-MD- ZS-St-M ENTWURF Datum: Entwurf erstellt/geprüft: Schönenberger_G Reinschrift erstellt/geprüft: Reinschrift versandt: Reinschrift gefaxt: Ihr Zeichen / Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (bitte bei Antwort angeben) München, 13. Dezember 2012 PI/G /1285 K IV.3 5 S a Telefon: Name: Frau Schönenberger Reinschrift an Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Florian Streibl (FW) vom 31. Oktober 2012 Rahmenbedingungen für Inklusionsschulen in Bayern Anlagen: 3 Abdrucke dieses Schreibens Anlage 1: 1 Tabelle Grund- und Mittelschulen mit Schulprofil Inklusion im Schuljahr 2011/2012 (4-fach) Anlage 2: 1 Tabelle Landtagsvorgänge (4-fach) Sehr geehrte Frau Präsidentin, die oben bezeichnete Schriftliche Anfrage beantworte ich wie folgt: 1. Welche Schulen haben sich im Freistaat Bayern seit Einführung des Schulprofils Inklusion für diese Profilierung entschieden, aufgeschlüsselt nach - den einzelnen Schuljahren seit Einführung des Schulprofils Inklusion - den einzelnen Standorten dieser Schulen seit dem jeweiligen Beginn des Inklusions-Profils - den jeweiligen Schularten der Profil-Schulen Inklusion - der Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die diese Schulen jeweils besuchen - der Anzahl der Inklusionskinder, die in diesen Schulen unterrichtet werden (Klassenstufe, Schuljahr) Telefon: poststelle@stmuk.bayern.de Salvatorstraße München Telefax: Internet: U3, U4, U5, U6 - Haltestelle Odeonsplatz

2 - 2 - Im Schuljahr 2011/2012 haben folgende Grund- und Mittelschulen das Schulprofil Inklusion erhalten: Oberbayern: Heinrich-Braun-Grundschule, Trostberg Grundschule an der Schrobenhausener Str., München Grundschule Freilassing Grundschule am Hedernfeld, München Mittelschule an der Schleißheimer Str., München Grundschule Münsing Grundschule Oberau Grundschule an der Lessingstraße, Ingolstadt Grundschule am Grünen Markt, Erding Grundschule Huglfing Mittelschule Huglfing Grundschule St. Korbinian, Freising Niederbayern: Grundschule Landau Grundschule Abensberg Mittelschule Vilshofen Oberpfalz: Konrad-Grundschule, Regensburg Theobald-Schrems Grundschule, Mitterteich Marienschule Grundschule, Tirschenreuth Johann-Michael-Sailer-Schule, Barbing Oberfranken: Jean-Paul-Volksschule, Bayreuth Volksschule Teuschnitz, Kronach Sophien-Volksschule, Hof Volksschule Burgebrach Volksschule Unnersdorf-Grundfeld, Bad Staffelstein Mittelfranken: Grund-/ Mittelschule Pestalozzistr., Fürth St. Leonhard Grundschule Nürnberg Mittelschule Cadolzburg Grundschule Wahlerschule, Nürnberg Grund-/ und Mittelschule Thalmässing Grundschule Heuchling, Lauf an der Pegnitz

3 - 3 - Unterfranken: Grundschule Würzburg-Heuchelhof Grundschule Arnstein Volksschule Buchbrunn Grundschule Kitzingen-Siedlung Grundschule Thüngersheim, Schulamt Würzburg-Land Schwaben: Carolina-Frieß-Volksschule, Lauingen Edith-Stein-Grundschule, Memmingen Gustav-Stresemann-Volksschule Sankt Mang, Kempten Grundschule Deisenhausen Werner-Egk-Volksschule Augsburg Volksschule Kempten Nord Grundschule Grundschule und Haupt-/Mittelschule Harburg Im Schuljahr 2012/2013 kamen weitere 37 Grund- und Mittelschulen hinzu: Oberbayern: Grundschule am Theodor-Heuss-Platz, München Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße, München Mittelschule an der Schrobenhausener Straße, München Mittelschule Oberau, Oberau Mittelschule Aresing, Aresing Grundschule an der Prinzregentenstraße, Rosenheim Grundschule Erlenau, Rosenheim Grundschule Schönau, Schönau, Tuntenhausen Mittelschule Peiting, Peiting Niederbayern: Grundschule Furth, Lkr. Landshut Grundschule Bischofsmais, Lkr. Regen Oberpfalz: Grundschule Ursensollen, Lkr. Amberg Grundschule Bad Kötzting, Lkr. Cham Grundschule Hans-Sauer, Weiden Grundschule Deining, Lkr. Neumarkt Oberfranken: Lucas-Cranach-Volksschule (Grundschule) Kronach, Volksschule Bayreuth-St. Georgen (Grundschule), Bayreuth Mittelfranken: Grundschule Stein, Lkr. Fürth Mittelschule Lichtenau, Lkr. Ansbach Grundschule Schillingsfürst, Lkr. Ansbach Mittelschule Markt Berolzheim-Dittenheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen

4 - 4 - Unterfranken: Grundschule Faulbach Grundschule Haßfurt Mittelschule Hohenroth Grundschule Bergrheinfeld Grundschule Mönchberg Grundschule Ebern Grundschule Zellingen Schwaben: Grundschule Augsburg Herrenbach Grundschule Babenhausen, Lkr. Unterallgäu Grundschule Lindenberg, Lkr. Oberallgäu Grundschule Kempten an der Sutt Grundschule Großaitingen Mittelschule Großaitingen Grundschule Augsburg Inningen Grundschule auf dem Lindenberg Kempten Grundschule Sonthofen-Rieden Im Schuljahr 2012/2013 haben folgende Gymnasien und Realschulen das Schulprofil Inklusion erworben: Leibniz-Gymnasium Altdorf Dientzenhofer-Gymansium Bamberg Dante-Gymnasium München Gisela-Gymnasium München Staatliche Realschule München III Staatliche Realschule Eching Staatliche Realschule Nürnberg II Staatliche Realschule Ergolding Die Frage nach den Gesamtschülerzahlen und dem Anteil der Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Schulen mit Schulprofil Inklusion im Schuljahr 2012/2013 kann auf Basis der amtlichen Schuldaten derzeit nicht beantwortet werden. Bevor belastbare Aussagen aus dem Datenbestand abgeleitet werden können, durchläuft dieser zeitaufwändige Plausibilisierungsprozesse, die erst im Frühjahr 2013 endgültig abgeschlossen sein werden, so dass sich die Beantwortung dieser Teilfragen auf das Schuljahr 2011/2012 beschränken muss.

5 - 5 - Für das Schuljahr 2011/2012 gehen die Gesamtschülerzahlen und der Anteil von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus der Tabelle Grund- und Mittelschulen mit dem Schulprofil Inklusion im Schuljahr 2011/2012 hervor (siehe Anlage 1). 2. In welchem Umfang hat die Bayerische Staatsregierung die Rahmenbedingungen für diese Inklusions-Schulen seit Einführung des Schulprofils verbessert, aufgeschlüsselt nach - Zuweisung mit Lehrerwochenstunden an der jeweiligen Schule und im einzelnen Schuljahr An Schulen mit dem Schulprofil Inklusion werden als Grundausstattung Lehrkräfte für Sonderpädagogik mit mindestens 13 Unterrichtswochenstunden abgeordnet. Dabei werden der Schule bisher gewährte zusätzliche Förderstunden (z. B. für Kooperationsklassen) bestandswahrend eingerechnet. Weitere 10 zusätzliche Lehrerstunden, die aus dem Budget der Grundschulen oder Mittelschulen zugewiesen werden, eröffnen Möglichkeiten für differenzierende Maßnahmen. An den Schulen mit Schulprofil Inklusion können Klassen mit festem Lehrertandem gebildet werden, in denen Schüler im gemeinsamen Unterricht durch eine Lehrkraft der allgemeinen Schule und eine Lehrkraft für Sonderpädagogik unterrichtet werden. Diese Zuweisung gilt seit Einführung der Schulen mit Schulprofil Inklusion zum Schuljahr 2011/2012 unverändert. - Zuweisung zusätzlicher Stunden für Verwaltungsangestellte an diesen Schulen um im einzelnen Schuljahr Es wurden keine zusätzlichen Stunden für Verwaltungsangestellte zugewiesen.

6 Zuweisung zusätzlicher Stunden für Schulleitungen an diesen Schulen und im einzelnen Schuljahr Es wurden keine zusätzlichen Stunden für Schulleitungen zugewiesen. - Zuweisung von zusätzlichen pädagogischen Fachkräften an diesen Schulen und im einzelnen Schuljahr Für Klassen mit Lehrertandem konnten im Schuljahr 2011/2012 Pflegekräfte gruppenbezogen als schulisches Personal gestellt werden. Eine solche Gruppe an pflegebedürftigen Schülern setzt als Mindestmaß drei Schülerinnen oder Schüler mit Pflegebedarf voraus. Dafür ist der Beschäftigungsumfang einer Pflegekraft mit halber Arbeitszeit (19,5 Std.) vorgesehen. Nach diesen Vorgaben wurde von den Regierungen bedarfsgerecht eingestellt. Diese personelle Ausstattung konnte auch im Schuljahr 2012/2013 fortgeführt werden. 3. Liegen der Bayerischen Staatsregierung Erkenntnisse vor, in welchem Umfang seit Einführung des Schulprofils Inklusion an den jeweiligen Schulen Hinweise und Beschwerden von Schulleitungen, Personalvertretern, Elternbeiräten, Kommunalpolitikern sowie Vertretern des Bayerischen Landtags an die Staatsregierung herangetragen wurden, um die schwierigen Arbeitsbedingungen an den Inklusionsschulen zu verbessern, aufgeschlüsselt nach - den vorgebrachten Hinweisen und Beschwerden zu den einzelnen Schulen - den Ursachen der jeweils vorgebrachten Beschwerden

7 - 7 - Im Rahmen eines Fachgesprächs am im Bayerischen Landtag haben sich Schulleiter von Schulen mit dem Schulprofil Inklusion unter anderem zu folgenden Themenschwerpunkten geäußert: a) Änderung der Klassenhöchststärken b) Personelle Unterstützung c) Fortbildung der Lehrkräfte d) Bessere Vorbereitung der Lehramtsanwärter e) Bessere räumliche und zeitliche Ausstattung, sowie behindertengerechte Umbaumaßnahmen f) Übernahme von Beförderungskosten g) Zusätzliche spezielle Nachmittagsangebote Zu diesen angesprochenen Themenschwerpunkten nimmt das Staatsministerium für Unterricht und Kultus wie folgt Stellung: zu a): Generell gilt für Klassen mit festem Lehrertandem eine Höchstzahl von 25 Schülern. Im Schuljahr 2012/2013 nähert sich in Bayern die Klassenschülerzahl an Grundschulen im Durchschnitt 21 Schülern an, in der Mittelschule liegt der Durchschnitt unter 20. Eine effiziente Förderung ist hier gut möglich. zu b): Die personelle Unterstützung ist durch die 100 Stellen für den Volksund Förderschulbereich (70 Stellen für die Förderschule und 30 für Grundund Mittelschule), die speziell für die Schulen mit Schulprofil Inklusion zur Verfügung gestellt wurden, gewährleistet. Aus diesen erhalten Schulen mit dem Schulprofil Inklusion zusätzlich 10 Lehrerstunden und 13 Stunden für Sonderpädagogen. Die Schulberatungsstellen wurden im Hinblick auf Inklusion personell zusätzlich ausgestattet. (vgl. insgesamt dazu auch die Antwort zu 2.) zu c): Verpflichtende Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte der Jahrgangsstufen 1 bis 2 sind bereits flächendeckend abgeschlossen, für Lehrkräfte ab der Jahrgangsstufe 3 werden sie derzeit durchgeführt. Die Leh-

8 - 8 - rerkollegien der Schulen mit dem Schulprofil Inklusion werden durch schulhausinterne Fortbildungen vorbereitet und im Inklusionsprozess begleitet. Darüber hinaus wurden besondere Lehrgänge für Lehrkräfte, die in Klassen mit festem Lehrertandem unterrichten, an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen eingerichtet. zu d): Bereits in der ersten Phase der Ausbildung wird im Bereich Pädagogik und Fachdidaktik Inklusion zunehmend thematisiert und es werden hierzu im Rahmen von Praktika Erfahrungen gesammelt. Auch in der Zulassungs- und Ausbildungsordnung der 2. Lehrerbildungsphase (ZALGM) ist das Thema Inklusion verankert und soll durch die Kooperation mit Förderschulen und durch Hospitation in Inklusions- oder Kooperationsklassen praxisorientiert vermittelt werden. zu e) und f): Für die räumliche und behindertengerechte Ausstattung sowie für Beförderungskosten sind die jeweiligen Sachaufwandsträger zuständig. zu g): Zusätzliche Nachmittagsangebote sind im Rahmen der offenen Ganztagesangebote, bei denen ein inklusiver Schwerpunkt gesetzt werden kann, möglich. Von Mitgliedern des Bayerischen Landtags wurden mit dem Stichwort Inklusion Anfragen und Anträge an die Staatsregierung gerichtet. Des Weiteren gingen Eingaben zu diesem Thema ein. Die Vorgänge ergeben sich aus der Tabelle (siehe Anlage 2). Ihr Inhalt und ihre Behandlung sind an Hand der darin enthaltenen Daten über das Landtagsamt abrufbar. 4. Liegen der Bayerischen Staatsregierung Erkenntnisse vor, wie sich die Bildung von Schulen mit Schulprofil Inklusion auf die im Einzugsgebiet befindlichen Förderschulen ausgewirkt hat, aufgeschlüsselt nach - der Entwicklung der Schülerzahlen an den einzelnen Förderschulen im Einzugsgebiet (i.d.r. den jeweiligen Landkreisen) seit Bildung des Schulprofils Inklusion an Regelschulen in der jeweiligen Region - der Entwicklung der Lehrerwochenstunden an diesen Förderschulen

9 der Entwicklung des sonstigen pädagogischen Personals an diesen Förderschulen - der Entwicklung der Stunden für Verwaltungsangestellte und Schulleitungen an diesen Förderschulen Schulen mit dem Schulprofil Inklusion wurden erstmals im Schuljahr 2011/2012 eingerichtet. Aufgrund des kurzen Erfahrungszeitraums liegen noch keine konkreten Erkenntnisse hinsichtlich der Auswirkungen des neuen Profils auf die Schülerzahlen, die Lehrerwochenstunden, das pädagogische Personal und die Stunden für Verwaltungsangestellte und Schulleitungen an Förderschulen im Einzugsgebiet vor. 5. Liegen der Bayerischen Staatsregierung Erkenntnisse vor, wonach Eltern von Kindern mit Inklusionshintergrund, diese Kinder nach dem Besuch einer Schule mit Schulprofil Inklusion (wieder) an eine Förderschule unterbringen wollten? Für das Schuljahr 2011/2012 und das Schuljahr 2012/2013 liegen noch keine Erkenntnisse darüber vor, ob Eltern von Kindern, die derzeit Profilschulen besuchen, derlei Überlegungen zu einer künftigen Beschulung an der Förderschule haben. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Ludwig Spaenle Staatsminister