Die Präsidentenstichwahl

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1 Punkte US-$ Punkte + KUNDENSERVICE / SAMSTAG, 2. JULI 2016 ** D 2,70 EURO B Nr. 153 Zippert zappt Die Grünen wollen innerhalb von zwanzig Jahre die Massentierhaltung komplett verbieten. Massentierhaltungsverbieter Anton Hofreiter sagt: Wir brauchen in Deutschland keine Ställe mit Schweinen oder Hühnchen. So eine Forderung klingt gefällig, aber ist sie berechtigt? Ist es nicht in erster Linie die Massentierhaltung, die unser Land groß gemacht hat? Nur dank ständiger und reichlicher Versorgung mit dem guten Massentierfleisch konnten wir unsere in aller Welt begehrten Maschinen und Automobile bauen. In jedem Mercedes oder BMW steckt auch ein saftiges Stück Massentierfleisch. Deutsche Ingenieurskunst konnte sich nur entfalten dank deutscher Massentierhaltung, die wiederum erst durch deutsche Ingenieurskunst möglich wurde, denn irgendjemand musste die Ställe ja planen. Trotzdem hat das Massentier einen noch schlechteren Ruf als Makler oder Politiker, die allerdings nicht zum Verzehr geeignet sind. Jeder will nur noch Tiere essen, die er persönlich kennt, die möglichst im Einzelappartement auf Stroh wohnen und zum humanen Sterben in die Schweiz gebracht werden. THEMEN REISE Malawi, das kaum bekannte Touristenziel Beilage POLITIK Bestsellerautor Piketty gibt Merkel eine Mitschuld am Brexit Seite 6 WIRTSCHAFT Erster Toter in einem selbstfahrenden Auto Seite 9 MOTOR Der letzte Silberpfeil beim Festival of Speed Seite 16 LITERARISCHE WELT Ernst Jandl, Urmeister der Lautpoesie Jahrhundertspiel Mexiko City, 1970: Gerd Müller jagt dem Ball hinterher. Begutachtet von Teamkollege Hennes Löhr sowie den Italienern Pierluigi Cera, Tarcisio Burgnich und Roberto Rosato (v.l.). Die Szene ist Teil des Jahrhundertspiels und eines deutschen Traumas. Bei 50 Grad Hitze verliert die DFB-Elf das WM-Halbfinale 3:4, allein in der Verlängerung fallen fünf Tore, Franz Beckenbauer schleppt sich mit einer Schultereckgelenkssprengung über den Platz. Bis zum heutigen EM-Viertelfinale konnte Deutschland nie gegen Italien bei einem Turnier gewinnen. Zeit, dies zu ändern. Und sei es im Elfmeterschießen. EM-Seiten 25 bis 28 Neue Chance für Österreichs Rechtspopulisten Verfassungsgerichtshof annulliert Wahl des Bundespräsidenten wegen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung. Konkrete Manipulationen wurden aber nicht festgestellt. Neuwahl im Herbst Die Präsidentenstichwahl in Österreich muss wegen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung wiederholt werden. Briefwahlstimmen seien zum Teil zu früh und ohne Aufsicht durch die Wahlkommission geöffnet worden, begründete der Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofes, Gerhart Holzinger, die Entscheidung. Dadurch hätten theoretisch bis zu Stimmen manipuliert werden können, wodurch die knappe Wahl anders hätte ausgehen können. Hinweise auf solche Manipulationen gebe es aber nicht. Zwischen den beiden Kandidaten, dem früheren Grünen-Chef Alexander Van der Bellen und dem unterlegenen Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ, lagen am Ende nur etwas mehr als Stimmen. Die Briefwahlstimmen, die erst am Tag nach der Stichwahl vom 22. Mai ausgezählt wurden, hatten Van der Bellen den Sieg gebracht, nachdem Hofer am Wahlabend noch knapp vorn gelegen hatte. Die FPÖ focht das Ergebnis wegen der Unregelmäßigkeiten an. Dass ein nationales Wahlergebnis wegen Unregelmäßigkeiten gekippt und die Wahl komplett neu ausgetragen werden muss, ist einmalig in der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Der österreichische Politikwissenschaftler Peter Filzmaier sagte, er wisse von überhaupt keiner modernen Demokratie, in der das jemals geschehen sei. Es wird damit gerechnet, dass die Neuwahl im September oder Oktober stattfindet. Van der Bellen hätte eigentlich am kommenden Freitag als Nachfolger des nach acht Jahren scheidenden Bundespräsidenten Heinz Fischer vereidigt werden sollen. An seiner Stelle übernehmen nun die drei Nationalratspräsidenten übergangsweise die weitgehend zeremoniellen Aufgaben des Bundespräsidenten. Einer dieser Präsidenten der Abgeordnetenkammer ist Hofer. Verfassungsgerichtspräsident Holzinger sagte, die Entscheidung mache niemanden zum Verlierer und niemanden zum Gewinner. Ziel sei es, das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und damit in unsere Demokratie zu stärken. Für ihre Entscheidung hatten die Richter fünf Tage lang Dutzende Zeugen befragt, wie die Auszählung in den einzelnen Wahlkreisen vonstatten gegangen sei. Die FPÖ war durch ihre eigenen Wahlbeisitzer über Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Briefwahlstimmen informiert worden und hatte daraufhin sofort Fragebögen verschickt. Es stellte sich vor dem Verfassungsgerichtshof heraus, dass in mehreren der 20 überprüften Wahlbezirke entweder die Wahlkarten schon am Wahlabend selbst geöffnet (aber nicht ausgezählt) worden waren, obwohl das erst am folgenden Montag um 9 Uhr hätte gesche- Ungewöhnliche Wahl Am 24. April stimmten die Österreicher per Direktwahl über ihren neunten Bundespräsidenten ab. Kein Vertreter der etablierten Parteien schaffte es in die Stichwahl. Am 22. Mai holten die Gewinner der ersten Runde, der Rechtspopulist Norbert Hofer und der Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen, 35,1 beziehungsweise 21,3 Prozent. In der Stichwahl drehte sich das Ergebnis: 50,3 Prozent wählten Van der Bellen, 49,7 Prozent Hofer. Die Wahlbeteiligung war mit knapp 73 Prozent hoch. 4,6 Millionen Österreicher gaben ihre Stimme ab. hen sollen. Oder, dass sie schon am Wahlabend ausgezählt wurden oder dass bei der Auszählung die Mitglieder der Wahlkommission gar nicht anwesend waren. Schließlich kam auch heraus, dass die Beisitzer, auch solche von der FPÖ, massenweise unterschrieben hatten, dass alles in Ordnung war, obwohl sie bei der Auszählung gar nicht dabei waren. Das kann ein Verfahren wegen Urkundenfälschung bedeuten. Es wurde kein einziger Fall von Wahlfälschung festgestellt, sondern lediglich eine Menge Verstöße gegen die Wahlordnung. Diese allerdings sei dazu da, so Verfassungsgerichtspräsident Holzinger, das Wahlverfahren zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen. Nach österreichischem Recht müssen die Verstöße von potenziellem Einfluss auf das Wahlergebnis sein, um es zu annullieren. Da es um Stimmen ging, war diese Bedingung gegeben. Und schon allein die Weitergabe von Ergebnissen durch die Bundeswahlbehörde an Medien und Meinungsforschungsinstitute vor Wahlschluss hätte genügt, um der Anfechtung stattzugeben. Das bedeutet, dass das Warten auf das Ergebnis der nächsten Stichwahl wahrscheinlich etwas länger dauern wird. Siehe Kommentar, Seite 7 PA/DPA/LOTHAR HEIDTMANN; HELGARD BELOW KOMMENTAR Von London nach Wien JACQUES SCHUSTER W ahlen sind das Fundament unserer Demokratie. Es ist die vornehmste Pflicht des Verfassungsgerichtshofs, dieses Fundament zu bewahren, erklären Österreichs oberste Richter und ordnen die Neuwahl des Bundespräsidenten im Herbst an. Der Satz zeugt nicht nur davon, dass die Demokratie in Österreich stark und stabil ist. Er wirkt auch wie ein Gegengift, ein Antidot gegen Hirngespinste, Verschwörungstheorien und die Paranoia, die von der österreichischen Rechten (und nicht nur von ihr) häufig als Waffe verwendet wird, um ihren Anhängern zu beweisen, das Volk sei von den Parteien mal wieder verraten und verkauft worden. Mies, alt und wirkungsmächtig ist diese metapolitische Illusion. Seit Jahrhunderten wird sie von der radikalen Rechten und Linken als Rechtfertigung dafür genutzt, das Volk gegen das Parlament und andere demokratische Institutionen schützen zu müssen. In einem wohlüberlegten Urteil hat Österreichs Verfassungsgericht dem Wahn als Kampfmittel nun die Grundlage entzogen. Darüber hinaus kann sich die FPÖ jetzt nicht mehr als Opfer beklagen. Sie tat es nicht aus Selbstmitleid. Geschickt nutzte sie das laute Weh und Ach in den vergangenen Wochen, um die nächste Parlamentswahl in einen Vergeltungsakt zu verwandeln als Rache für den vorgeblich um seinen Sieg betrogenen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. Schluss also auch damit. Zum Glück! Manche Beobachter fürchten bereits, der britische Volksentscheid werde auch die Wahl in Österreich beeinflussen. Wird es so sein? Wer weiß es? Demokratie ist immer institutionalisierte Unsicherheit eine Tatsache, die sie schwach und stark zugleich macht. Grund zu verzagen gibt es nicht. Vielleicht gerade, weil der britischen Volksentscheid so ausfiel, wie viele ihn nun beklagen. Der Brexit hat allen Europäern auch den Österreichern ins Bewusstsein gebracht, dass die Stabilität kein Naturrecht ist, ja, dass sich über Nacht all das ändern kann, was eben noch für selbstverständlich galt. Diejenigen, welche die Hitler- und Stalin-Zeit überlebt hatten, wussten noch, dass das Schlimmste immer möglich ist. Vertrauen bewahren hieß für sie, daran zu glauben, dass das Schlimmste nicht immer sicher ist. Der Brexit verschafft den heutigen Generationen eine Ahnung davon. Die Folge daraus wäre, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass notfalls selbst von der Entscheidung des Einzelnen das Schicksal eines Landes abhängen kann. Schon in der nun für ungültig erklärten Stichwahl haben die Österreicher dies begriffen. Die Wahlbeteiligung war so hoch wie schon lange nicht mehr. Warum sollte es nicht wieder so sein? Vielleicht übertrifft sie sich im Herbst sogar. jacques.schuster@welt.de ANZEIGE Dax Schluss 9776,12 +0,99% Beilage DAX Im Plus Seite 19 Euro Dow Jones EZB-Kurs Uhr 1, ,83 +0,29% +0,18% Diskutieren Wir twittern Sie mit uns live aus dem auf Facebook: Newsroom: facebook.com/welt twitter.com/welt Die Welt digital Lesen Sie Die Welt digital auf allen Kanälen mit der Welt -App auf dem Smartphone oder Tablet. Attraktive Angebote finden Sie auf welt.de/digital oder auch iapps mit den neuesten 19 Tablets auf welt.de/bundle BLICK AUS BRÜSSEL Der Brexodus hat begonnen Matteo Renzi verriet Pläne, wonach Deutschland, Frankreich und Italien versuchen wollten, britische N ach dem Brexit-Referendum suchen viele Briten nach Wegen, weiter zur EU zu gehören. Ei- FLORIAN EDER ne Option könnte Irland sein: Viereinhalb Millionen Einwohner zählt das Land, sechs Millionen Bri- Der Brexit war ein Votum für das souveräne Recht, Studenten zu ihren Staatsbürgern zu machen. ten haben durch Vorfahren oder Geburt in Nordirland der Globalisierung als einsame Insel zu begegnen. Anrecht auf einen irischen Pass. Postämter berichten, Nun nehmen sich souveräne Bürger das Recht heraus, ihnen gingen die Antragsformulare aus. Sie suchen lieber stattdessen oder zusätzlich zu anderen Staatswesen gehören zu wollen, sei es aus Angst oder Protest. Womöglich auch nach italienischen Großmüttern oder nach deutschen Frauen ( Ich weiß, ihr seid hinter meinem deutschen Pass her. Können sich ist das prophezeite Comeback des Nationalstaats gar nicht so nachhaltig. bitte alle mit Heiratsanträgen ordentlich anstellen, wir sind hier in Großbritannien, twitterte eine.) Wer Geld hat, investiert in Zypern, ab 2,5 Millionen Euro gibt es den Pass dazu. Italiens Premier T Immer samstags hier: Florian Eder von Politico in Brüssel. DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Tel. 030/ Fax 030/ redaktion@weltn24.de; Anzeigen: 030/ Fax 030/ anzeigen@weltn24.de Kundenservice DIE WELT, Brieffach 2440, Berlin, Tel. 0800/ Fax 0800/ kundenservice@welt.de A3,80 & / B 3,80 & / CH 5,20 CHF / CZ 107 CZK / CY 3,80 & / DK 29,00 DKR / E 3,80 & (Cont.) / I.C. 3,80 & / F 3,80 & / GB 3,30 GBP / GR 3,60 & / I 3,80 & / L 3,80 & / MLT 3,60 & / NL 3,80 & / P 3,80 & / PL 16,00 PLN / SK 3,60 & ISSN ZKZ 7109 Heute um Uhr Hurrikansicher Miamis neues Hightech-Stadion

2 + 2 FORUM DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 ESSAY So wie der kleine Junge, der seinen Spaß an einer Regenpfütze hat, so sollten auch die Europäer begreifen, dass es immer Auswege gibt. Manchmal wird man eben ein bisschen nass Die Titanic kann mich mal Ein unschuldiger Morgen. Draußen lärmen die Kinder auf dem Weg zur Schule. Das Leben ist schön. Von wegen. In der Zeitung und auf den Nachrichtenseiten im ipad wimmelt es nur so es von Abgrund, Untergang und Großer Knall. Der Brexit, die Euro-Krise, die Flüchtlingskrise, die demografische Krise, der Terror und so weiter und so fort das alles wird böse enden. Ein Streifzug durch die Nachrichten erinnert an einen Spaziergang durch den Hydepark zum Speakers Corner, wo die Weltuntergangspropheten stehen und The end is in sight rufen. Im Kopf verrühren sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem unentwirrbaren Knäuel wie Spaghetti in einer riesigen Schüssel. Darüber liegt eine Soße aus Pessimismus, so schwer verdaulich wie englische Frühstücksbohnen. Das Schlimme daran: Die Dinge laufen ja wirklich aus dem Ruder. Die Titanic -Metaphern sind nicht aus heiterem Himmel gegriffen, sondern es schwimmen da draußen tatsächlich ein paar mächtige Eisberge rum. Niemand ist gegen die Angst davor gefeit, und jeder erleidet zumindest zeitweise Panikattacken. Sollte man nicht das Ersparte in Gold anlegen? Oder ein Leben auf dem Land beginnen, so mit eigenem Gemüseanbau? Oder zumindest ein paar Vorräte anlegen für den allfälligen Blackout, wenn die Windrädchen verrückt spielen? Man ist regelrecht froh um die Fußball-Europameisterschaft, wahlweise die Reiseseite und den Autotest (aber bitte kein Bentley oder Volkswagen-Diesel, auch da doomt es unter der Haube). Aber so wird sich das Problem ja nicht wirklich lösen. Es muss also so etwas wie eine Selbsttherapie her, nicht für die Probleme, sondern für den eigenen Umgang damit. Glücklich sind die Gläubigen jeglicher Fraktion, sie können einfach beten und glauben. Für die anderen bleibt zunächst einmal die gute alte Verdrängung. Die funktioniert aber nur zeitweise, die Eisberge, die da am Horizont entlangschippern, sind einfach zu groß. Vielleicht sollte man Europa nicht als sinkendes Schiff, sondern als Parkhaus sehen, in dem es einen Weg zu einer Höherentwicklung gibt. Apokalyptisches Denken wird uns nicht dabei helfen, ihn zu finden DIRK MAXEINER Auch die Frohmutsphrasen ( Wir schaffen das ) sind von begrenzter Wirksamkeit, die Eisberge lassen sich davon überhaupt nicht beeindrucken. Versuchen wir es also einmal mit unserer bisherigen Lebenserfahrung also mit dem Rückgriff auf die diversen Weltuntergänge, die wir in den letzten 50 Jahren überstanden haben. Als älteres Semester erinnert man sich beispielsweise an die Klimakatastrophenvorhersagen. Der Kölner Dom müsste längst von der Flut verschlungen sein ( Spiegel -Titelbild 1986). Wahlweise müsste der Müll bis zum obersten Sims der Türme stehen, der Müllnotstand war seinerzeit ein weiteres apokalyptisches Zeichen. Waldsterben, Robbensterben, Korallensterben, Mangrovensterben, Vogelsterben, Insektensterben: Das alles schien unausweichlich. Und war nur ein laues Lüftchen im Vergleich zur atomaren Apokalypse, die durch die Nachrüstung mit den Pershings unmittelbar bevorzustehen schien. Etwas später ging es dann schon um Europa, etwa als die Schweiz den Beitritt zum EWR ablehnte und viele Eidgenossen samt der EU- Nomenklatura darob vom Untergang der Eidgenossenschaft überzeugt waren. Auch 2012, als die Isländer ihre Banken pleitegehen ließen und in der Folge der EU endgültig bless sagten, schien es kein Morgen mehr zu geben. Doch die Sonne ging wieder über dem Matterhorn auf und die kalten Fluten des Atlantik weigerten sich, Island zu verschlingen. Ganz im Gegenteil: Den einsamen Kleinen geht es ziemlich gut. Wie sagt der Kölner so schön: Et hätt noch emmer joot jonge. Das lag zunächst einmal daran, dass der Lauf der Welt sich nicht an die Katastrophenszenarien der menschlichen Expertise zu halten pflegt. Das ist allerdings nur ein schwacher Trost, weil das in beide Richtungen funktioniert. Das Schicksal erwischt uns stattdessen gerne auf dem falschen Fuß, also mit etwas Unerwartetem, das im Kleingedruckten der Versicherungspolice nicht berücksichtigt wurde. Schuhmacher fuhr Formel 1-Rennen und verunglückte bei einem profanen Skiausflug. Statt der Atomsprengköpfe ging Tschernobyl in die Luft. Zum Glück kriegt man vor etwas, mit dem man nicht rechnet, keine Panik. Bis zum Eintreten des Schadens lebte man also glücklich und zufrieden. Das ist doch schon mal was. Fatalismus hat einen schlechten Ruf, fördert aber unter Umständen die Gesundheit. Nun sind die meisten Menschen keine Fatalisten, sondern wollen etwas gegen die Dinge tun, die ihrer Meinung nach schieflaufen. Die Müllberge sind uns ja nur deshalb nicht über den Kopf gewachsen, weil alle möglichen Maßnahmen dagegen ergriffen wurden. Einige davon müssen tatsächlich sinnvoll gewesen sein, weil sie ja gewirkt haben. Andere waren teurer Blödsinn. Unter dem Strich ist die Bilanz dennoch positiv. Das ist ja nix Neues, man nennt es Versuch und Irrtum, und es spricht nichts dagegen, dass diese Methode auch in der Evolution der europäischen Gemeinschaft funktionieren könnte. Nicolas Hayek, Schweizer Vorzeigeunternehmer und Enfant terrible der Zunft, verlangte immer, den Bossen zu sagen: Du bist der liebe Gott, aber du hast nicht recht. Einfache Fragen, gepaart mit einer gewissen Naivität, innerer Unabhängigkeit und Mut, verhelfe neuen Ideen zum Durchbruch. Hayek setzte in den 80er- Jahren das für die Schweiz revolutionäre Konzept der elektronischen Qualitätsuhr durch, rettete die Schweizer Uhrenindustrie und etablierte die Weltmarke Swatch. Warum sollten ein paar einfache Fragen und innere Unabhängigkeit nicht auch der europäischen Idee zu einer neuen Blüte verhelfen? Und warum sollten die Fragen, die die Briten jetzt gestellt haben, dabei nicht hilfreich sein? Und könnte es nicht auch sein, dass die Fragen, welche die Menschen in Deutschland beispielsweise zur Zuwanderung stellen, dazu führen, diese Entwicklung auf eine verträglichere und solidere Basis zu stellen? Gut, Fehler werden gemacht, aber es ist doch nicht zu spät, daraus zu lernen. Versuch und Irrtum ist die Mutter allen Fortschritts. Nach Schumpeter baut jede wirtschaftliche Entwicklung auf einer schöpferischen und kreativen Zerstörung des Alten auf. Warum GETTY IMAGES/ CULTURA RF sollte dieser Gedanke nicht auch für Institutionen und Gesellschaften gelten? Wer Teil des Medienbetriebes ist, kann das doch tagtäglich am eigenen Leibe erfahren. Das Getöse um die Lügenpresse nagt im Inneren aller Beteiligten viel tiefer, als sie jemals zugeben würden. Ob berechtigt oder nicht, ist zunächst mal vollkommen egal. Auf jeden Fall sind Selbstzweifel keine schlechte Sache. Und die Auseinandersetzung hat doch längst auch eine schöpferische und kreative Seite. Es werden neue Formen der öffentlichen Kommunikation entstehen, und es werden neue Medien entstehen, das ist doch alles längst im Gange. Noch kein einziges Weltreich hat mehr als Jahre überstanden, warum sollte das ausgerechnet mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk so sein? Wer sagt denn, dass die Bilanz am Ende nicht durchaus positiv sein könnte (siehe oben, Müllberg)? Das Gleiche gilt für die Zerstörung der tradierten Parteienlandschaft, die doch nicht gleichbedeutend mit einer Zerstörung der demokratischen Verfasstheit dieses Landes sein muss. Parteien wie die AfD sind möglicherweise der Sprengstoff, der das alte Gebäude in die Luft jagt. Aber wer hindert uns daran, an seine Stelle ein neues und besseres zu setzen? Parteien bündeln die Interessen der Wähler warum sollen sich da nicht neue Gemeinschaften zusammenfinden, in denen die Menschen sich wohler und besser repräsentiert fühlen? Wer die regionale Politik in Deutschland beobachtet, sieht in Städten und Gemeinden doch längst solche neuen Schnittmengen jenseits der traditionellen Lager, weil Pragmatismus und nicht Ideologie gefragt sind. Deutschland hat wirtschaftlich jahrzehntelang von seiner Fähigkeit profitiert, Konflikte relativ klug auszugleichen. Warum sollte das nicht auch für den inneren Frieden des Landes eine gute Voraussetzung sein? Wer sagt denn, dass die gegenwärtige Flüchtlingskrise und die von ihr ausgelöste massive Konfrontation von Befürwortern und Kritikern nicht letzten Endes zu einer offeneren, ehrlicheren und vom Ballast des Moralisierens und Diffamierens befreiten Debatte führt? Die Daumenschraube du bist rechts ist doch schon komplett verschlissen. Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Deutschen zu einer vernünftigen Vereinbarung darüber fähig sind, welche Zuwanderung sie wünschen und welche nicht. Das wäre ja nicht zuletzt im Interesse derjenigen, die zu uns kommen, weil es ihnen nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch gesellschaftlichen Rückhalt gibt. Diejenigen, die sich schon aufgrund der demografischen Zahlen vor einer gleichsam naturgesetzlichen Überflutung aus Arabien und Afrika fürchten, müssen um die Hoffnung nicht fahren zu lassen eigentlich nur auf ein kleines Land in Nahost schauen: Israel. Dort beweist ein vergleichbar winziges Land, dass man in einer brodelnden Umgebung dennoch Demokratie und westliche Werte hochhalten kann. Warum sollte Europa und Deutschland das nicht hinkriegen? Man muss es allerdings wollen und können. Dieses Wollen und Können ist der kreative und schöpferische Teil. Um damit anfangen zu können, muss man sich zunächst ehrlich machen (um es Neudeutsch auszudrücken). Wunschdenken hatten wir jetzt lang genug, irgendwann geht jedem fliegenden Teppich der Sprit aus. Vielleicht leben wir in apokalyptischen Zeiten, niemand kann es ausschließen. Mit Sicherheit aber leben wir in einer interessanten und aufregenden Zeit des Umbruches. Langweilig wird es garantiert nicht. Im Gespräch mit ehemaligen Bürgern der DDR erzählen die oft, dass sie die gegenwärtige Lage in Deutschland an die letzten Jahre vor dem Zusammenbruch des Sozialismus erinnert. Und dann fügen sie hinzu: Aber wir hatten wenigstens den Westen vor Augen, also etwas Besseres am Horizont. Und dann fragen sie ratlos: Aber wo ist hier und heute das Rettende, wo ist jetzt der Westen? Es gibt ein sehr schönes Bild, um den oft sprunghaften Verlauf technischer und wissenschaftlicher Revolutionen zu veranschaulichen. Man stelle sich ein Parkhaus vor, in dem die unterste Etage besetzt ist. Der Druck auf den Parkraum sucht ein Ventil. Und das ist die spindelförmige Auffahrt in der Mitte. Sobald diese entdeckt ist, wird die zweite Etage mit ihren neuen Möglichkeiten besiedelt. Und wenn es da keine Möglichkeiten mehr gibt, geht das ganze Spiel von vorne los. Der Fortschritt spielt sich gleichsam in der Spindel ab. Sie ist die Verbindung zwischen einer niedrigeren und einer höheren technischen Ebene. Vielleicht ist dieses Bild ja auch für die gesellschaftliche und politische Situation Europas und Deutschlands hilfreich. Vielleicht sollte man Europa nicht als sinkendes Schiff, sondern als Parkhaus sehen, in dem es einen Weg zu einer Höherentwicklung gibt. Apokalyptisches Denken wird uns nicht dabei helfen, ihn zu finden. T Der Autor (63) war Chefredakteur der Zeitschrift natur, der zu dieser Zeit größten europäischen Umweltzeitschrift. Heute ist er Mitherausgeber des publizistischen Netzwerks Die Achse des Guten und Chefredakteur der Zeitschrift Neugier.de. IMPRESSUM Verleger AXEL SPRINGER (1985 ) Herausgeber und Chefredakteur: Stefan Aust Stellvertreter des Chefredakteurs: Dr. Ulf Poschardt, Arne Teetz Stellvertretende Chefredakteure: Beat Balzli, Oliver Michalsky, Dr. Marius Schneider (Geschäftsführender Redakteur) Chefkommentator: Torsten Krauel Lars Schroeder, Stv.: Claudia Kade Forum: Andrea Redaktionsleiter Digital: Stefan Frommann Seibel, Stv. Rainer Haubrich Deutschland Hintergrund: Wolfgang Büscher, Claus Christian Malzahn Leitender Redakteur: Matthias Leonhard, Stv. Henning Kruse; Christian Gaertner, Außenpolitik: Dr. Sascha Lehnartz, Stv. Silke Mülherr Wirtschaft/Finanzen: Thomas Exner, Olaf Philip Jürgens, Lars Winckler Creative Director: Cornelius Tittel Gersemann, Stv. Jan Dams, Dietmar Deffner, Michael Fabricius Kultur: Andreas Rosenfelder, Stv. Elmar Artdirektion: Juliane Schwarzenberg Politik: Marcus Heithecker, Dr. Jacques Schuster, Krekeler, Lucas Wiegelmann Literarische Welt: Richard Kämmerlings Stil/Reise/Motor: Adriano Sack, Stv. Sönke Krüger, Inga Griese (Senior Editor) Sport: Stefan Frommann, Stv. Sven Flohr, Christian Witt, Volker Zeitler Leben/Wissen: Wolfgang Scheida, Heike Vowinkel, Stv. Dr. Pia Heinemann CvD Produktion: Patricia Plate, Stv. Dr. Jörg Forbricht Foto: Michael Dilger, Stv. Stefan A. Runne Infografik: Sandra Hechtenberg, Karin Sturm Nachrichtenchef: Falk Schneider Social Media: Lossau Korrespondentin: Jennifer Wilton Leitender Redakteur Zeitgeschichte: Sven Felix Keller- Thomas Kielinger, Nina Trentmann Madrid: Ute stadt: Christian Putsch London: Stefanie Bolzen, Niddal Salah-Eldin Managing Editor Digitalteam: Sebastian Lange, Stv. Caroline Turzer Video: Martin hoff Ständige Mitarbeit: Prof. Michael Stürmer Autoren: Henryk M. Broder, Dr. Susanne Gaschke, Alan Julia Smirnova New York: Michael Remke, Hannes Müller Marrakesch: Alfred Hackensberger Moskau: Heller Chefkorrespondentin Wirtschaftspolitik: Dr. Dorothea Siems Korrespondenten Politik/Gesellpert Auslandskorrespondenten: Brüssel: Dr. Chris- Prag: Hans-Jörg Schmidt Singapur: Sophie Mühl- Posener, Benjamin von Stuckrad-Barre, Hans Zip- Stein Paris: Martina Meister Peking: Johnny Erling schaft: Ulrich Exner, Dr. Richard Herzinger toph Schiltz, Andre Tauber Budapest: Boris Kalnoky mann Warschau: Dr. Gerhard Gnauck Washington: Chefkorrespondent Wissenschaft: Dr. Norbert Istanbul: Deniz Yücel Jerusalem: Gil Yaron Kap- Ansgar Graw, Stephan Strothe, Clemens Wergin

3 Zippert zappt P rocter & Gamble bringt in Kürze eine intelligente Windel auf den Markt, die THEMEN EM 2016 Wie Jérôme Boateng über seine neue Führungsrolle denkt POLITIK Giovanni di Lorenzo gratuliert Stefan Aust zum 70. WIRTSCHAFT Die Deutsche Bank ist ein Systemrisiko FEUILLETON Die neue Serie von The Walking Dead - Autor Robert Kirkman PANORAMA Wende in US-Prozess: Leipziger Geiger frei Interview Seite 21 Seite 8 Seite 12 Seite 19 Seite 20 FREITAG, 1. JULI 2016 Der Präsident der EU-Kommission pfeift auf die europäische Demokratie, meint Alan Posener ur Erinnerung: Jean-Claude Juncker ist als Kommissionspräsident gewählt worden. Und zwar als Kandidat der Europäischen des Handelns europäischer Organe an die Parlamente der Mitgliedstaaten. Der Legitimation durch das Europäische Parlament komme eine stützende Funktion zu. Gewiss haben sich seitdem jene Organe weiterentwickelt und sich im Vertrag von Lissabon mehr Rechte geben lassen. Das hat aber dieses Urteil des höchsten deutschen Gerichts nicht außer Kraft gesetzt. Ja, den Versuch des Bundestags, sich im Begleitgesetz zum Lissaboner Vertrag selbst zu entmachten, hat das Bundesverfassungsgericht 2009 für verfassungswidrig erklärt. Dort heißt es: Die durch den Vertrag von Lissabon neu begründeten oder vertieften Zuständigkeiten, auch im Bereich der Außenwirtschaftsbeziehungen, müssen zur Vermeidung drohender Verfassungswidrigkeit von den Organen der Europäischen Union in einer Weise ausgeübt werden, dass auf mitgliedstaatlicher Ebene sowohl im sterben. Man fragt sich in diesen Tagen Umfang als auch in der Substanz noch des galoppierenden Opportunismus, wer Aufgaben von hinreichendem Gewicht bestehen, die rechtlich und praktisch Voraussetzung für eine lebendige Demokratie sind. Wie angesichts dieser klaren Worte Jean-Claude Juncker behaupten kann, ihm sei es schnurzegal, wie der Frei- Der Chef der Kommission unter Beschuss handelsvertrag verabschiedet werde, Hauptsache, er werde verabschiedet, bleibt sein Geheimnis. Kein Geheimnis dürfte inzwischen sein: Cameron hatte recht. Juncker ist als Kommissionspräsident ungeeignet. Begehbares Gehirn: Der frühere Profi Charly Körbel erhält ein einmaliges Denkmal E s ist von gewohnter Grandezza, dass Karl-Heinz Char- gefertigt, bald Besucher aus aller Welt trampeln. Das ist es ly Körbel, 61, der treueste Verteidiger der Frankfurter auch. Das Votum von mehr als 2300 Menschen, die Körbel mit Der Abgang eines genialischen Spielers REUTERS/TOBY MELVILLE; CHRISTOF STACHE/AFP/GETTY IMAGES DIE WELT Edition. Digitale Zeitung. ** D 2,50 EURO B Nr. 152 KOMMENTAR Thank you, Boris Johnson ULF POSCHARDT ulf.poschardt@weltn24.de N atürlich sind sich jetzt alle einig. Boris kneift, ist feige, verantwortungslos, hat das Land ANZEIGE Entdecken Sie die zahlreichen Investitionsmöglichkeiten der Türkei. + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 FORUM 3 LEITARTIKEL Eins zu null für die Stadt am Main Beim Brexit kann es nur Verlierer geben. Aus der Illusion vieler Briten, die Loslösung aus den vermeintlichen Fesseln der EU werde Großbritannien wieder die alte Größe jener Tage zurückbringen, da es noch eine Weltmacht war, wird es ein böses Erwachen geben. Umgekehrt machen sich aber auch jene Europäer etwas vor, die glauben, ohne die britischen Bremser könne die EU nun in eine gloriose neue Epoche europäischer Einmütigkeit und Kreativität durchstarten. Tatsächlich ist an ein starkes Europa ohne Großbritannien nicht zu denken, weder politisch noch wirtschaftlich und schon gar nicht militärisch. Das Vereinigte Königreich und das kontinentale Europa waren noch nie so sehr aufeinander angewiesen wie in unseren Zeiten der Globalisierung. Das Beste, was man hoffen kann, ist daher, dass am Ende schwieriger Austrittsverhandlungen Weisheit und Vernunft obsiegen und ein Status Großbritanniens stehen wird, der sich von dem als EU-Mitglied nicht wesentlich unterscheiden wird. Doch bringt der Brexit tatsächlich niemandem etwas Gutes? Eine Stadt in Deutschland zumindest ist seit der Leave -Entscheidung der Briten mit Recht von verheißungsvollen Aussichten wie elektrisiert. Die erwartete Abwanderung von Kapital aus der britischen Hauptstadt infolge der britischen Abkehr von Europa, so prophezeien Experten, werde Frankfurt oder Paris oder beide gemeinsam auf Platz eins der Finanzzentren Europas katapultieren. Schon seit Monaten hat sich die Stadt intensiv auf den zu erwartenden Ansturm von der Insel abziehender Unternehmen vorbereitet. 1,3 Millionen Quadratmeter noch ungenützter Büroräume stünden für sie bereit, wirbt Frankfurts Oberbürgermeister. Als Sozialdemokrat fügt er noch hinzu, die infolge des Brexit entstehenden Arbeitsplätze müssten in jedem Fall mit auskömmlichen Löhnen ausgestattet werden. Der Bürgermeister hat recht, wenn er ob dieser rosigen Aussichten betont, in Deutschland würden viele Städte gerne mit Frankfurt tauschen. Und nicht nur, weil ich mich persönlich mit der Stadt meiner Geburt und Kindheit verbunden fühle, gilt: Wenn es jemand verdient hat, aus dem Versagen anderer Nutzen zu ziehen, ist es Frankfurt am Main. Ist doch der Aufstieg der Stadt das Ergebnis ihrer Fähigkeit, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf tiefer Niedergeschlagenheit zu ziehen. In der kollektiven Psyche der Mainmetropole wirkt bis heute eine historische Demütigung nach, die sich aber als enorme Triebkraft erweisen sollte. Als für die neu zu gründende Bundesrepublik 1949 eine Hauptstadt gesucht wurde, war eigentlich klar, dass dafür nur Frankfurt infrage kommen konnte. Dort, in der Paulskirche 1948, war das erste gewählte deutsche Parlament zusammengetreten und stand somit die Wiege der deutschen Demokratie. Frankfurt, die Stadt Goethes und der Frankfurter Zeitung, dem Flaggschiff des liberal-demokratischen Geistes in der Weimarer Republik, brachte auch kulturell alle Voraussetzungen mit, das neue, freiheitliche Deutschland zu repräsentieren. Doch die Ranküne Adenauers, der die Kapitale lieber im Rheinland und vor allem in bequemer Nähe seines Wohnortes haben wollte, brachte Frankfurt um den Platz an der Spitze der Republik. Neben vielen Verlierern bringt der Brexit auch einen klaren Gewinner hervor: Frankfurt. Dass es jetzt zum führenden Finanzplatz in Europa werden könnte, kommt nicht von ungefähr. Seine Erfolgsgeschichte ist vorbildlich für den Kontinent RICHARD HERZINGER Statt darüber jedoch in Larmoyanz zu verfallen, setzte Frankfurts legendärer sozialdemokratischer Bürgermeister Walter Kolb umgehend alles daran, die Stadt zu einem international führenden Finanzund Handelsplatz auszubauen. Diese Öffnung für den globalen Kapitalismus machte Frankfurt zur Lokomotive der Verwestlichung der Bundesrepublik. Gleich nach seinem Amtsantritt 1946 hatte sich Kolb bereits intensiv darum bemüht, jüdische Emigranten wie Max Horkheimer, der das berühmte Institut für Sozialforschung aus den USA an seinen ursprünglichen Ort heimbrachte, zur Rückkehr zu bewegen, um die Stadt auch intellektuell wieder an die westliche Moderne anzuschließen. Als ein zentraler Standort der US-Armee in Europa wurde Frankfurt zudem wie keine andere deutsche Stadt vom amerikanischen Lebensstil durchdrungen. Zivilisationskritiker von rechts und links wanden sich voll Abscheu vor der durch die Option für den Hochhausbau hervorgerufenen amerikanisierten Anmutung der Mainmetropole ( Mainhattan ). Frankfurt ließ sich davon aber nicht in seinem Selbstverständnis beirren. Dabei wartete es stets auch mit den schmuddeligen Schattenseiten des Metropolenlebens auf. Als Klein-Chicago war es lange als düsterer Moloch des Verbrechens verschrien. Und die legendäre Rotlichtmeile direkt am Hauptbahnhof ließ bei Besuchern erst gar keinen Zweifel aufkommen, dass die schöne neue Welt des Fortschritts ohne die hässlichen Züge menschlicher Leidenschaften und Begehrlichkeiten nicht zu haben ist. Hier konnte man wie kaum anderswo in Deutschland die für den modernen Weltbürger unerlässliche Fähigkeit lernen, Widersprüche auszuhalten. Heute ist Frankfurt am Main eine der am meisten boomenden deutschen Städte und wird zu den globalen Metropolen mit der höchsten Lebensqualität gezählt. Es steht für den unauflösbaren Zusammenhang zwischen florierendem Kapitalismus, gesellschaftlicher Freiheit, ethnischer Vielfalt und kultureller Produktivität. Die immer prachtvollere Hochhausarchitektur sichert ihm den Rang als Vorreiter der ästhetischen Moderne in Deutschland. Es widerlegt das bornierte deutsche Vorurteil, Geist und Geld passten nicht zusammen. Man kann sich durchaus fragen, was aus der Stadt geworden wäre, hätte es die bittere Niederlage von 1949 nicht gegeben. Die schmerzhafte Erfahrung der Zurücksetzung bohrt seitdem wie ein Stachel im Fleisch der Städter. Doch er treibt sie nicht zu Abschottung und aggressivem Selbstmitleid an, sondern dazu, sich nun auf allen anderen Feldern als die Besten zu erweisen und sich dazu dem Neuen zu öffnen. So hält die Frankfurter Erfolgsgeschichte womöglich eine exemplarische Lehre für das von sich bedrohlich häufenden Krisen und Rückschlägen zerrüttete Europa bereit nämlich wie aus der Erfahrung des Scheiterns Kraft für pragmatisch nach vorne gerichtetes Handeln und der Wille zu ziehen ist, sich nun erst recht nicht mit einem Platz unter ferner liefen zu begnügen. Schön wäre es freilich, Letzteres träfe auch auf die Frankfurter Eintracht zu. Ein international konkurrenzfähiges Spitzenteam im Fußball hervorzubringen, hat die ansonsten so überaus erfolgreiche Stadt bis heute leider nicht fertiggebracht. richard.herzinger@weltn24.de Sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf tiefer Niedergeschlagenheit zu ziehen, das kann nicht jeder KOMMENTAR Wollen wir autonome Autos? NORBERT LOSSAU FUHRS WOCHE Echt schön ECKHARD FUHR D er Unfalltod eines Autofahrers, der sich auf den Autopiloten seines Tesla verlassen hatte, lädt zu falschen Schlussfolgerungen ein. Seht, die Technik autonom fahrender Autos ist unzuverlässig und kann Menschen töten, hört man die Kritiker. Und es schwingt da eine Angst vor der sogenannten Künstlichen Intelligenz mit, die den Menschen das Autofahren abnehmen soll. Sehen wir einmal davon ab, dass Autos bislang noch gar nicht autonom fahren dürfen und es nur Assistenzsysteme sind, die den Fahrer lediglich entlasten sollen. Der hat immer noch die Kontrolle über und Verantwortung für das teilautonom agierende Vehikel. Allerdings sind vollkommen eigenständig agierende Fahrzeuge durchaus das erklärte Ziel von Tesla & Co. Zwischen Assistenzsystemen und wirklich autonom fahrenden Autos wird leider nicht immer klar unterschieden. Dass auch autonome Autos Unfälle haben und Todesopfer zu beklagen sein werden, steht außer Frage. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass es bei einem allein von Computern gesteuerten Straßenverkehr sehr viel weniger Unfälle und Tote als heute geben würde. Damit sind insbesondere Diskussionen über die offene Haftungsfrage obsolet. Wenn das Versichern von Autos heute funktioniert, wird das in einer Zeit mit deutlich weniger Unfällen wohl erst recht möglich sein. Doch es gibt einen wichtigen psychologischen Unterschied. Es ist schwer zu ertragen, dass eine angeblich intelligente Maschine für den Tod von Menschen verantwortlich sein soll. Tatsächlich gibt es aber keine Technik, die absolut fehlerfrei arbeitet. In Fahrstühlen kommen ebenso Menschen zu Schaden wie durch technisch bedingte Abstürze von Jets. Bei autonomen Autos wird es nicht anders sein. Die Diskussion über deren Sicherheit lenkt von der wichtigeren Frage ab, wie es um die freie Entscheidung über die künftige Mobilität steht. Viele leidenschaftliche Autofahrer denken, es könnte für sie alles beim Alten bleiben. Doch nach Stand der Technik ist ein gemischter Verkehr aus autonomen und von Menschen gesteuerten Autos gar nicht möglich. Es müsste einen Systemwechsel geben. Gibt es dafür eine Mehrheit? norbert.lossau@weltn24.de D iese Woche war ich zum ersten Mal in meinem Leben am Königssee in Berchtesgaden. Einen großen Bogen machte ich bisher um jene Gegend. In diese Alpenregion zog mich nichts. Ich rechnete fest damit, enttäuscht zu werden. Eine Landschaft, die schon so lange touristisch vermarktet wird, muss doch in echt hinter ihren Postkartenansichten zurückbleiben. Wenn es nicht den Nationalpark Berchtesgaden gäbe, wäre ich nie in diesen südöstlichsten Zipfel Deutschlands gefahren. Was ein Nationalpark an einem Brennpunkt des Massentourismus eigentlich soll, das interessierte mich dann doch, und so machte ich mich mit einem flauen Gefühl auf den Weg. Die Stadt Berchtesgaden erreichte ich zur Rushhour und stand im Stau. Über den verstopften Straßen aber thronte erhaben der Watzmann und schaute ungerührt auf diese lächerliche Blechlawine zu seinen Füßen. Während ich mit Gaspedal und Kupplung spielte, blinzelte ich zum Gipfel hinauf und beschloss, den Gipfelsturm erst einmal zu verschieben. Unzugänglichkeit ist ein wesentliches Merkmal der realen Landschaft, an der sich die ideale Landschaftsidee entzündet. Caspar David Friedrich war nie am Watzmann, schon gar nicht auf ihm. Er erfasste auf seinem Gemälde die Entrücktheit des Berges trotzdem in genialer Weise. Doch wahrscheinlich wäre er auch nach diesem Kraftakt der Imagination vom wirklichen Watzmann überwältigt gewesen, wenn er ihn denn zu Gesicht bekommen hätte. Auf eine merkwürdige Weise bleibt in Berchtesgaden die Landschaftswirklichkeit nicht hinter dem Ideal zurück, sondern übertrumpft es immer wieder auf eine lässige Weise. So ist es auch am Königssee, an dessen nördlichem Ufer rund um die Anlegestelle der Fahrgastboote sich eine Menge abgeranzter Bauzeugen eines bumsfidelen Wirtschaftswundertourismus versammeln. Der See hält sich all das vom Leibe. Seine Ufer sind zu steil, sein Wasser ist zu kalt zum Baden. Und wenn es auch von der Anlegestelle an der Südspitze bis zur Fischunkelalm nur ein längerer Spaziergang ist, so bewahrt sich dieser im Sommer zuweilen überlaufene Ort doch seine Abgeschiedenheit. Man kommt eben nicht einfach so dorthin. Weil die schroffe Landschaft selbst Respekt einflößt und sich verschließt, kann der Nationalpark sich mit Ge- und Verboten zurückhalten. Es ist nicht generell untersagt, die offiziellen Wege zu verlassen. Es ist meist gar nicht möglich oder zumindest nicht ratsam. Für mich jedenfalls ließen sie keine Wünsche offen. LESERBRIEFE ANZEIGE ANZEIGE Naiver Exit vom Brexit Große Trauer Zu: Kindsköpfe vom 30. Juni Zu: Den Vater überholt, ohne es zu begreifen vom 28. Juni Danke für die erstklassige Analyse. Da es in Facebook dazu keine Möglichkeit Ich stimme mit Frau Möller darin überein, dass Götz George ein großer Schau- gibt, möchte ich mein Like gerne per ausdrücken. Sie sprechen in spieler war, ich stimme nicht mit ihr Ihrem Artikel ein sehr valides Argument an. Insbesondere die tiefgründige Ich denke, dass man diese beiden Schau- überein, dass er größer als sein Vater war. Formulierung versprechen Rückkehr zur vertrauten Zukunft hat es eine historische Distanz zwischen beiden, spieler nicht vergleichen kann, auch liegt mir angetan. Vielleicht gibt es in derselben kindlichen Manier einen naiven Hinzu kommt, dass das eigentliche Me- was die Einschätzung erschweren dürfte. Exit vom Brexit? Es wäre nicht das tier von Heinrich George die Bühne war, erste Mal, dass ein Regierungschef sodass der Eindruck, den seine Filme und eines EU-Landes eine europäische Filmdokumente geben, nicht reichen. Gemeinschaftszugehörigkeit per Referendum abfragt und dann das exakte rich George die Rollen, die sein Sohn Aber es ist sicherlich richtig, dass Hein- Gegenteil umsetzt siehe Griechenland vor nicht allzu langer Zeit. nen, so wie Götz George die Rollen sei- verkörpert hat, nicht hätte spielen kön- AXEL WERNER, MÜNCHEN nes Vaters nicht in der Intensität, Selbst- selber merkt, wann sie voll ist, und dann ein Signal an die Windelwechsler sendet. Ein Riesenfortschritt. Das Kind muss nicht erst herumschreien, die Eltern bekommen eine Benachrichtigung aufs Smartphone geschickt und können in aller Ruhe überlegen, was zu tun ist. Dank GPS- Ortung wissen sie sofort, in welchem Zimmer sich ihr Kind aufhält, und können eine Trocknungsfunktion via Fernwärme in Gang setzen. Oder es wird ein Kompostierungsmechanismus ausgelöst. Die smarte Windel misst natürlich Flüssigkeitsmenge, Temperatur und Zusammensetzung der Ausscheidungen und ist vernetzt mit dem nächsten Pampers-Depot. Das Baby kann also praktisch selber eine neue Windel bestellen. Natürlich ist die Windel auch mit Jugendamt und Kinderschutzbund vernetzt. Dort wird genau registriert, wie lange es dauert, bis die Eltern den Windelwechsel vornehmen. Es gibt zunächst zwei Abmahnungen per , dann werden die Eltern zu einem Beratungsgespräch bei Procter & Gamble vorgeladen. Juncker ist nicht geeignet für das Amt Z Volkspartei, der auch CDU und CSU angehören. Dagegen opponierte der britische Premier David Cameron, sekundiert von Ungarns Viktor Orbán. Ein Apparatschik wie Juncker könne, so Cameron, den Aufbruch nicht verkörpern. Angela Merkel teilte zwar diese Bedenken, beugte sich aber der Stimmung in Deutschland, die in der Aufstellung von Spitzenkandidaten der großen Volksparteien einen epochalen Schritt hin zu mehr Demokratie in der Europäischen Union sah. In dem Augenblick, da Cameron Geschichte wurde, zeigt Juncker, was er von europäischer Demokratie hält, nämlich herzlich wenig. Auf die Kritik am Vorhaben seiner Behörde, das Freihandelsabkommen mit Kanada nicht durch die nationalen Parlamente billigen zu lassen, antwortete Juncker, Ceta sei das beste Handelsabkommen, das die EU je abgeschlossen habe. Die Einwände seien lediglich politisch und nicht inhaltlich motiviert. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn es um inhaltliche Fragen geht, hat offensichtlich die Politik außen vor zu bleiben. So hat es Juncker seinem heimatlichen Ministaat seit jeher gehalten, wo eine Kamarilla gleichgesinnter Regierungs- und Geschäftsleute hinter verschlossenen Türen und zum Nachteil der Nachbarn Luxemburg zu einer Steueroase ausgebaut hat, während sich Juncker nach außen als europäischer Föderalist gab. Juncker kann sich auf ein Gutachten des Rechtsdienstes der Kommission berufen, der die alleinige Zuständigkeit der Brüsseler Organe für die Bewilligung des Abkommens feststellte. Ihm sei das aber relativ schnurzegal. Er werde nicht auf dem Altar juristischer Fragen überhaupt in Europa bereit ist, für seine Prinzipien einzustehen. Legal, illegal, schnurzegal kann doch nicht die Antwort auf alle Fragen sein, ob Griechen- Bail-out, Aussetzung der Dubliner Flüchtlingsregeln oder eben Bewilligung eines Freihandelsabkommens. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Maastrichter Vertrag von 1993 heißt es, im Staatenverbund EU erfolge demokratische Legitimation notwendig durch die Rückkoppelung Nach dem Brexit-Schock steht Jean-Claude Juncker unter Feuer. Dem Chef der EU-Kommission wird vorgeworfen, in jeder Krise nach mehr Europa zu rufen. Nun kommt der Streit über die Freihandelsabkommen dazu. Juncker hatte auf dem EU-Gipfel erklärt, die Bestimmungen des bereits ausgehandelten Deals mit Kanada fielen allein in EU-Kompetenz. Es hagelte Kritik vor allem von SPD und CSU, die auch das Abkommen mit den USA (TTIP) skeptisch sehen. Seite 7 Wenn ein Fußballer den Kopf hinhält Um sechs Minuten vor zwölf hat Boris Johnson am Donnerstag die Notbremse gezogen: Er will nicht britischer Premierminister werden. Der konservative Politiker war Zugpferd und Gesicht der am Ende erfolgreichen Brexit-Kampagne. Viele sahen in ihm deshalb den heißesten Anwärter auf die Nachfolge von David Cameron. Doch der brillante Redner und Autor, dessen blonde Zauselfrisur weit über die Grenzen Londons und Britanniens hinaus bekannt ist, nahm sich selbst aus dem Rennen. Johnson selbst hat sich offensichtlich verkalkuliert. Denn sein vermeintlich engster Verbündeter, Justizminister Michael Gove, hatte am Donnerstagmorgen völlig überraschend seine Bewerbung um den Chefposten verkündet und diese Ankündigung mit einer scharfen Attacke gegen Johnson gekrönt. Für Johnson bedeutet das den Dolchstoß, den er mit einem Zitat von Shakespeare aus Julius Caesar kommentierte: Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben/ Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück/ Versäumt man sie, so muss die ganze Reise/ Des Lebens sich durch Not und Klippen winden. Ein Zitat von Shakespeares Brutus, Caesars Mörder. Siehe Kommentar und Seite 7 verzockt. Natürlich kann man das so sehen: und seiner Empörung über den Provokateur freien Lauf lassen. In der Logik konventioneller Politikbetrachtung macht das Sinn. Doch Johnson wollte sich nie auf den Politiker reduzieren lassen. Er war schillernd wie kaum ein Akteur der politischen Bühne weltweit. Aufgewachsen in einer kosmopolitischen Familie mit einem Urgroßvater, der letzter Innenminister des Osmanischen Reiches war, und einer unehelichen Tochter eines deutschen Prinzen, verwechselt sich nie mit den Emporkömmlingen, die gemeinhin Ämter streben. Johnson, auf den Spielplätzen der Oberschicht in Eton groß geworden, stellte seine geistige und soziale Brillanz ganz in den Dienst der wichtigsten Religion der Briten: des Individualismus. Johnson war unverwechselbar, niemand außer sich selbst treu. Deswegen waren die Tories nur eine Plattform, aber nicht seine Bestimmung. Deswegen war sein Stunt als Brexit-Agitator nur die lustvolle Annahme einer für ihn unterhaltsamen Rolle. Obwohl er eine muntere Biografie über Winston Churchill schrieb, folgte er eher dem heiligen Unernst eines anderen Idols: Beau Brummel. Dem Erfinder des Dandytums, dem ersten modernen Mann, dem Mann, der Stil und Macht nicht trennen konnte oder wollte. Nun hat Johnson erklärt, nach seinem für viele Europäer schmerzhaften Triumph über das politische Establishment nicht für das Amt des Premiers zu kandidieren. Auch für seine Fans eine bittere, aber notwendige Enttäuschung: Boris will vor allem spielen. Dieses Mal hat es ihn selbst überrascht, wie seine genialische Laune die Welt aus den Bahnen wirft. Auch der ödipale Gestus dieses Triumphs (sein Vater warb bei den Tories um Remain ) füttert den Mythos des unberechenbaren Exzentrikers. Skandale waren bei ihm selbstverständlich, ebenso virtuose Reden und Interviews, die ihn auch bei Linken so beliebt machten. Er war ein konservativer Libertär, der aus öder Politik eine Komödie zauberte, als hätte sie Oscar Wilde geschrieben. Jetzt verweigert den Griff zur Krone und dürfte sich bis auf Weiteres als politische Figur erledigt haben. Er ist gerade mal 52 Jahre alt. Da kann also noch viel kommen, wie bei Churchill. Muss aber nicht. Seine unterirdischen Ausfälle gegen Barack Obama (der Halbkenianer) haben den Spieler während des Brexit-Theaters auch ein wenig entzaubert. Aber abschreiben darf man ihn nicht. Ihre Post an: DIE WELT, Brieffach 2410, Berlin, Fax: (030) , forum@welt.de Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage, jede einzelne Zuschrift zu beantworten. verständlichkeit und Tiefgang hätte politischen Gründen. Sondern wegen zu allen Zeiten aufwiegeln können. spielen können. Sie waren als Schauspieler eben doch ganz verschieden. Ich fehlt es an Charakter, Integrität und vierendes. Meine These: Das Zeit- der Führungspersönlichkeiten. Ihnen Heute geht es um etwas viel Gra- bin sehr traurig und betroffen über den Seriosität. Da ist stattdessen so viel alter der Globalisierung wird immer viel zu frühen Tod von Götz George, seelische Kälte, Zynismus, Herablassung und Verachtung. Ich erwarte aber sein können, weil dessen unabding- weniger ein Zeitalter der Aufklärung diesem großartigen Schauspieler, dem wir viel verdanken, und ich stelle fest, einen grundsätzlichen Respekt für bare Grundvoraussetzung außer dass ich mit dem ganzen Prozedere, der jeden Menschen. Der Partei und ihren Kontrolle geraten ist: die Balance späten Mitteilung des Todes, der heimlichen Beerdigung, des verheimlichten keit und Moralität. Postman hat schon früh auf die Ge- Repräsentanten fehlt es an Menschlich- zwischen Wissen und Verstand. Neil Friedhofes, meine Schwierigkeiten habe, Ich wähle sie deshalb nicht. Das bin ich fahren hingewiesen: Wir informieren uns zu Tode. Die Aufklärung ist es verstärkt eigentlich die Trauer noch. mir wert. Y. RUCK, PER MICHAEL MEINSEN, HANNOVER durch das Übermaß an ungeordnetem Wissen immer weniger effizient. Das extreme Ungleichgewicht Ich wähle sie nicht Wissen und Verstand zwischen Wissen und Verstand wird dazu führen, dass sie defizient wird. Zu: So will die AfD jetzt Europa Zu: Was würde George sagen? und Wie passend, dass die Ehrung von verändern vom 27. Juni Kindsköpfe vom 30. Juni Lord Weidenfeld neben dem Essay Kindsköpfe diese These so überzeugend bestätigt. Für mich ist die AfD keine wählbare Zynische Volkstribune und eitles Alternative mehr. Nicht aus inhaltlich- Gauklertum haben die Massen schon DR. FRANZ BRÜCK, DÜSSELDORF Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: le: c/o WeltN24 GmbH, Berlin. Hamburg: Jörn Die WELT-Gruppe kooperiert mit El País (Spanien), La Repubblica (Italien), Le Figaro (Frank- Heithecker Ausland: Silke Mülherr Forum: Andrea Anzeigen: Silvana Kara, Axel Springer SE, Berlin Seite 1: Matthias Leonhard Deutschland: Marcus Lauterbach, Axel-Springer-Platz 1, Hamburg reich), Le Soir (Belgien), Tages-Anzeiger und Seibel Wirtschaft/Finanzen/Bildung/Immobilien: Tribune de Genève (beide Schweiz) Thomas Exner Sport: Volker Zeitler Wissen: Oliver WeltN24 GmbH: Verlagsgeschäftsführung: Michalsky Feuilleton: Elmar Krekeler Panorama: Dr. Stephanie Caspar, Dr. Torsten Rossmann; Regionalredaktion Hamburg: Jörn Lauterbach, Wolfgang Scheida Literarische Welt: Oliver Michalsky Motor: Oliver Michalsky Reise: Sönke Krüger Al- General Manager: Johannes Boege Mitglied der Geschäftsführung: Christian Fuhrhop Stv. Claudia Sewig Gesamtanzeigenleiter: Silvana Kara Handel: Peter M. 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4 + 4 POLITIK ** DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 KOMPAKT LIMBURG Trierer Generalvikar Bätzing neuer Bischof Der Trierer Generalvikar Georg Bätzing wird neuer katholischer Bischof von Limburg. Der 55-Jährige folgt damit auf Franz-Peter Tebartz-van Elst, der vor mehr als zwei Jahren im Zuge der Finanzaffäre um das neue Bischofshaus vom Amt zurücktrat. Bätzings Ernennung durch Papst Franziskus wurde im Vatikan, in Limburg und in Trier bekannt gegeben. Wann Bätzing zum Bischof geweiht und in sein neues Amt eingeführt wird, steht noch nicht fest. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, ob er im Bischofshaus auf dem Limburger Domberg wohnen wird. DATENSCHUTZ Facebook darf Pseudonyme verbieten Die deutschen Datenschutzbeauftragten haben auch in der zweiten Runde des Streits mit Facebook über die Nutzung von Pseudonymen eine Schlappe erlitten. Das Hamburger Oberverwaltungsgericht folgte in seiner Entscheidung der Sichtweise der Vorinstanz, nach der Facebook vorerst nicht verpflichtet ist, seinen Nutzern den Gebrauch von Pseudonymen zu gestatten. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar, bundesweit für Facebook zuständig, hatte dies angeordnet. Facebook hatte daraufhin erfolgreich beim Verwaltungsgericht einen Eilantrag gestellt. Den Widerspruch Caspars gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts wies das Oberverwaltungsgericht ab. Caspar will ins Hauptverfahren gehen. Frank S. vor Gericht. Er begann sich im Zuge der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr zu radikalisieren Mildernde Umstände für Rekers Attentäter Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt Frank S. zu 14 Jahren Gefängnis. Die Bundesanwaltschaft hatte hingegen lebenslange Haft gefordert Die heutige Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, entging bei dem Messeranschlag nur knapp dem Tod. Sie habe Glück gehabt, sagte die Sachverständige im Prozess DPA/HORST GALUSCHKA;DPA/ROLF VENNENBERND Das lesen Sie morgen in der Das bedrängte Brüssel Wie Berlin an der Entmachtung der EU-Kommission arbeitet Die dicken Lügen Diäten bringen nichts jetzt wissen Forscher auch, warum Das neue Gold Warum es Handtaschen zum Renditeobjekt schafften TÜRKEI Neue Hinweise auf Istanbuler Attentäter Die drei Selbstmordattentäter vom Istanbuler Flughafen hatten einem Zeitungsbericht zufolge ursprünglich auch eine Geiselnahme geplant. Wie die regierungsnahe türkische Zeitung Sabah berichtete, wollten sie im Flughafengebäude Dutzende Geiseln nehmen, um dann ein Massaker anzurichten. Weil sie aber Verdacht erregten, seien sie schon früher zum Angriff übergegangen andernfalls hätte es noch mehr Opfer gegeben. Dem Bericht zufolge wurden Zivilisten und ein Polizist auf die Männer aufmerksam, weil sie trotz der Hitze Jacken trugen. Darunter verbargen sie ihre Sprengstoffwesten. HONGKONG Zehntausende bei Protestmarsch In der halbautonomen chinesischen Metropole Hongkong haben Zehntausende Menschen für mehr Demokratie demonstriert. Sie starteten ihren alljährlichen Protest am Victoria-Park in der Innenstadt und wollten bis zu den Regierungsgebäuden marschieren, wie die Organisatoren mitteilten. Etwa 1700 Polizisten seien entlang der Route der Demonstranten im Einsatz, berichtete die Zeitung South China Morning Post. Am 1. Juli 1997 hatte Großbritannien die Staatshoheit über Hongkong an China abgetreten. Frank S. schüttelt immer wieder den Kopf und rutscht unruhig auf seinem Stuhl herum. Dem Angeklagten missfällt, was die Vorsitzende Richterin Barbara Havliza über ihn und seine Verbrechen sagt. Vier Polizeibeamte sitzen um ihn herum, während das Urteil gegen ihn verkündet wird. Der 45-Jährige wird soeben aus politischen Hassmotiven des versuchten Mordes, der vollendeten gefährlichen sowie der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gesprochen und zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 14 Jahren Haft verurteilt. VON KRISTIAN FRIGELJ AUS DÜSSELDORF Es gebe keinen Zweifel am Tötungsvorsatz des Angeklagten, betont Richterin Havliza am Freitagnachmittag im hochgesicherten Prozesssaal des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf. Er habe den Messeranschlag am 17. Oktober vergangenen Jahres auf die damalige Sozialdezernentin und heutige Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) mit hoher krimineller Energie geplant und heimtückisch durchgeführt. Es sei nur einem glücklichen Zustand zu verdanken, dass Reker überlebt habe, sagt Havliza. Damit verwarf der 6. OLG-Strafsenat die Beteuerungen des Angeklagten, dass er Reker nicht habe töten, sondern lediglich ein Zeichen setzen wollen. Frank S. hatte im Prozess betont, dass er die damalige Spitzenkandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters lediglich habe verletzen wollen. Ich hätte sie töten können, wenn ich gewollte hätte, aber ich wollte nicht, hatte S. behauptet und vor Gericht stehend am Anklagetisch seine Stichbewegung demonstriert. Der Senat bezog bei seinem Urteil auch die Verletzungen von mehreren Wahlkampfhelfern ein und kam zu dem Schluss, dass bei drei weiteren Personen Lebensgefahr gedroht habe, da S. Drohmails, Schmierereien und tote Ratten bei ihnen Stiche in den Unterleib ausgeführt habe. Wie knapp Reker dem Tod entronnen war, hatte im Prozess eine Sachverständige deutlich gemacht. Der mit erheblicher Wucht ausgeführte Stich hatte die Luftröhre durchdrungen. Schon ein Husten hätte zum Tod führen können, außerdem verpasste die Klinge nur um wenige Millimeter die Halsarterien. Die Zeugin Reker hat ausschließlich Glück gehabt, fasste die Sachverständige damals ihre Auswertung der Tat zusammen. In der Urteilsbegründung erläuterte Richterin Havliza, wie Frank S. nach einer schlimmen Kindheit eine Persönlichkeitsstörung mit paranoiden und narzisstischen Zügen entwickelte und in rechtsextreme Szene in Bonn abdriftete. Nach einer fast dreijährigen Haftstrafe beruhigte sich sein Leben, er nahm verschiedene Jobs, und nach seiner Kündigung Ende des Jahres 2012 beschäftigte er sich viel mit Politik und surfte im Internet. Im Zuge der Flüchtlingskrise des vergangenen Jahres begann er, sich zu radikalisieren, und irgendwann habe er gewaltsam und öffentlichkeitswirksam ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik setzen wollen, erläutert Richterin Havliza. OB- Kandidatin Reker sah er als eine Symbolfigur für eine völlig verfehlte Flüchtlingspolitik, als Marionette und als U-Boot der verhassten Grünen. Seine Tat sei geeignet gewesen, die innere Sicherheit der Bundesrepublik zu beeinträchtigen, betont Havliza. Die Vorsitzende Richterin erläuterte auch, warum sie entgegen der Forderungen der Bundesanwaltschaft keine lebenslange Strafe verhängt hatte, sondern dem Plädoyer des Verteidigers nach einer zeitlichen begrenzten Haftstrafe gefolgt war. Der Senat bezog mildernd vor allem drei Umstände ein: die schlimme Kindheit, das umfassende Geständnis und sogar die schnelle Genesung von Reker. Havliza betonte, der Angeklagte sei in den vergangenen Jahren sozial isoliert gewesen und habe ein verzerrtes Weltbild entwickelt. Frank S. offenbarte im Laufe des Prozesses durchaus Ansichten eines Verschwörungsfanatikers. Er hält die Meinungsfreiheit in Deutschland für abgeschafft, obwohl er sie im Prozess ausführlich darlegen konnte. Frank S. bestätigte viele Vorurteile und den virulenten Hass gegen Flüchtlinge, auf den man im Internet immer wieder stößt. Er habe keine Korrektur gehabt, sagt Havliza über den einsamen Attentäter, den Gutachter und die Richterin selbst als stets angespannt, misstrauisch und rechthaberisch erlebt haben. Frank S. fühlte sich immer angegriffen, selbst als er der Angreifer war und Henriette Reker töten wollte. Reker selbst will nun nach vorne schauen und sich weiterhin mit ganzer Kraft meiner Arbeit für die Stadt Köln widmen. Sie sagte über den Prozess und den Angriff: Ich wünsche dem Attentäter, dass er zu der Einsicht kommt, dass Hass und Gewalt keine Lösung sind. Deutschlands Bürgermeister sind Hassobjekte geworden. Von Berlin, Landesregierungen und der Justiz fühlen sie sich im Stich gelassen M ike Rexforth ist ein hemdsärmeliger Typ. Kurze blonde auch deshalb unverständlich, weil ihm Hauswänden Bürgern hält an. Für Rexforth ist das Hassmails über Schmierereien an sich mehr als die Hälfte der Bürgermeister in der Flüchtlingspolitik von wiederholen sollte. 14 Prozent fühlen lingsstrom aus dem vergangenen Jahr,, bis hin zu toten Ratten Stoppelhaare, athletisch. So die Krise von der Bundesregierung aufgezwungen wurde. Ihm blieb nichts annem Bürgermeister in Sachsen-Anhalt. fühlt. Auch Landesregierungen ma- von der Flüchtlingskrise überfordert. vor der Haustür. So geschehen bei ei- der Bundesregierung im Stich gelassen sich laut der Umfrage bereits heute schnell haut den 47-Jährigen nichts um. Und doch haben die Ereignisse der deres übrig, als sie pragmatisch zu lösen. Die Flüchtlinge brachte er dezen- es. So berichtete Herfords Bürgermeislich: Fast 40 Prozent der befragten gen, nach dem Credo von Kanzlerin Auch explizite Gewaltdrohungen gibt chen ihren Job demnach nicht ordent- Etwa ein Drittel machte sich keine Sor- vergangenen Monate an ihm genagt. Denn der Bürgermeister von Schermbeck in Nordrhein-Westfalen wurde freiwillige Helfer im Ort. Sie sind gut das. tral unter, fand Wohnungen und viele ter Tim Kähler (SPD), dass ihn seit Monaten Hassbriefe erreichten. Mir wurden mit deren Rolle. Viel besser wird Entwicklung, die ihm Sorgen bereitet. Bürgermeister äußerten sich unzufrie- Angela Merkel (CDU): Wir schaffen zur Zielscheibe des Hasses einiger Bürger seiner Gemeinde. Der Grund dafür er stolz. über die Vehemenz der Ablehnung sei- integriert, glaubt Rexforth. Darauf ist Bürgermeister Rexforth ist vor allem ist die Flüchtlingskrise. Seit August Anfeindungen wie Mike Rexforth erleben laut einer Umfrage von Kom- in den 90er-Jahren war er in der Vertens einiger Bürger überrascht. Schon 2015 hat Rexforth viele Hassmails und -briefe halten, wurde auf der Straße offen angefeindet und teilweise bedroht. Deutschland. Das Magazin hat 1000 lich, Flüchtlinge vom Balkan in munal viele Bürgermeister in waltung tätig und dafür verantwort- Ein zunächst Unbekannter terrorisierte ihn nächtelang mit anonymen Anru bis Einwohnern befragt. ren um die 500 Personen, erinnert Stadtoberhäupter in Kommunen mit ES HAT SICH ETWAS VERÄNDERT IM LAND. DIE Schermbeck zu integrieren. Das wafen, bis eine Fangschaltung den Mann Demnach werden die Amtsträger seit MENSCHEN KENNEN KEINE GRENZEN MEHR sich Rexforth. Also viel mehr Menschen, als derzeit Flüchtlinge im Ort Ende März 2016 stoppte. Monaten von einer Hasswelle überrollt. In jeder zweiten deutschen Kom- sind. Dennoch war die Stimmung da- MIKE REXFORTH, Bürgermeister von Schermbeck VON PHILIP KUHN mune (47 Prozent) sind laut der Erhebung Bürgermeister, deren Mitarbeiter ändert im Land, sagt Rexforth. Eine mals gelassener. Es hat sich etwas ver- Ich habe nie daran gedacht, aufzugeben, sagt Rexforth. Das wäre das mit der Flüchtlingspolitik persönlich de schon anonym angedroht, dass mir von einer großen Mehrheit die Zusam- Die Menschen kennen keine Grenzen oder Gemeinderäte im Zusammenhang völlig falsche Zeichen, dann würden beleidigt oder beschimpft worden. der Schädel eingeschlagen wird, wenn menarbeit zwischen Kommunen und mehr. Besonders geärgert hat ihn diese hasserfüllten Menschen die Im Einzelnen gaben 33 Prozent der ich so weitermache, sagte Kähler der Landkreisen eingeschätzt. Hier nannten lediglich 15 Prozent der befragten schaft in seinem Fall. Sie hat das Ver- auch das Verhalten der Staatsanwalt- Oberhand in unserem Land gewinnen. Bürgermeister an, sie selbst seien angefeindet worden; ein Viertel von ih- Angriffe sind die Ausnahme: Laut der Bürgermeister Defizite. fahren gegen den anonymen Anrufer Neuen Westfälischen. Körperliche Jeder persönliche Angriff stärkt mich, sagt er trotzig. Auch wenn die Balkanroute längst dicht ist, seit November tung betroffen waren. 14 Prozent begermeister oder sonstigen Gemeinde- Zukunft? Mehr als die Hälfte der bedere öffentliche Interesse fehle. Rexnen sagte, dass Kollegen in der Verwal- Umfrage wurden drei Prozent der Bür- Wie blicken die Bürgermeister in die eingestellt angeblich, weil das beson- keine neuen Flüchtlinge mehr in richteten, Gemeinderäte seien angegangen worden. Das Spektrum der An- Angesichts der bedrohlichen Stim- dass ihre Gemeinde an ihre Grenzen chen an alle, die ihren Hass verbreiten mitarbeiter physisch attackiert. fragten Bürgermeister war sich sicher, forth findet: Ein ermutigendes Zei- Schermbeck eingetroffen sind die Ablehnung einer kleinen Gruppe von feindungen ist groß. Die Rede ist von mung ist es kaum verwunderlich, dass stoßen würde, falls sich der Flücht- wollen.

5 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 POLITIK 5 Internationale Vielfalt vor einer Sportveranstaltung. In Deutschland leben mittlerweile 4,1 Millionen EU-Bürger Das kaum erklärbare Schweigen von Zeugin 70 Silvester in Köln: Hannelore Kraft gesteht Fehler ein Magnet für Millionen Bei EU-Migranten ist Deutschland das beliebteste Ziel erreichte ihre Zahl ein Allzeithoch Dass ausgerechnet der Staaten. Dazu zählen neben Rumänien, genen Jahr ergeben hat. In Rumänien Pole als Problembär unter den Einwanderern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slo- enorm viele an, dauerhaft ihr Land ver- Bulgarien und Kroatien auch die EU-8 (40 Prozent) und Bulgarien (43) gaben herhalten muss, verstehen die Deutschen an der garn. 15 Prozent der Zuwanderer kamen In Deutschland sind fast 90 Prozent wakei, Slowenien, Tschechien und Unlassen zu wollen. britischen Austrittsdebatte vielleicht laut Freizügigkeitsmonitor aus dem von der EU-Neuzuwanderer im erwerbsfähigen Alter, doch manchen fällt die Job- am wenigsten. Lang ist es her, dass hierzulande Polensprüche geklopft wurden den (Griechenland, Italien, Portugal suche schwer. Laut Bundesagentur für hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Sü- und ein Harald Schmidt zu vorgerückter Stunde die innige Beziehung einiger hat sich die Zuwanderung aus diesen Ausländer Hartz IV oder Sozialhilfe. und Spanien). Mit Ausnahme Italiens Arbeit beziehen knapp EUöstlicher Nachbarn zu den Autos fremder Leute variantenreich umkreiste. nanzkrise angestiegen war, zuletzt wiebeiten oder zu schlecht bezahlt werden Staaten, die durch die Schulden- und Fi- Viele sind Aufstocker, die zu wenig arder abgeschwächt. und deshalb staatliche Hilfe bekommen. VON MARCEL LEUBECHER Insgesamt verläuft die EU-Binnenmigration vor allem von Ost- nach West- zu vermeiden, würde Bundesarbeitsmi- Um eine Debatte wie in Großbritannien Fast niemand in Deutschland denkt europa. Deutschland ist nicht nur aktuell der beliebteste Staat der laut Euroalleistungen für EU-Zuwanderer gerne nisterin Andrea Nahles (SPD) die Sozi- noch an die 1,7 Millionen Polnischstämmigen, wenn es um Kriminalität, Arbeitslosigkeit und kulturelle Schwierigschen Migranten. Auch weil deren Zu- Setzt sie sich durch, würden solche stat insgesamt 18,5 Millionen europäi- deutlich beschränken. keiten mit Migranten geht. In Großbritannien hingegen wurde der polnische zulande mittlerweile 4,1 Millionen EU- nicht in die Sozialversicherung eingezug seit 2007 jährlich steigt, leben hier- Ausländer, die hier nicht arbeiten und Klempner zur Chiffre für den unerwünschten Einwanderer vom Kontinien (3,1), Frankreich (2,2), Spanien (2) enthalt Anspruch auf Sozialhilfe und Bürger weit mehr als in Großbritanzahlt haben, erst nach fünf Jahren Aufnent, der meist aus östlichen, zunehmend auch aus südlichen EU-Gefilden EU-Migranten jung und überdurchricht Mainz darin einen Verstoß gegen und Italien (1,8). Tendenziell sind die Hartz IV haben. Doch weil das Sozialge- auf die Insel strebt. Britische Ökonomen konnten die wirtschaftlichen Vorser für den Arbeitsmarkt gerüstet und diges Existenzminimum sieht, liegt der schnittlich gut ausgebildet. Sie sind bes- das Grundrecht auf ein menschenwürteile und Mehreinnahmen durch diese beziehen vergleichsweise weniger staatliche Leistungen als Migranten aus Ländesverfassungsgericht. Das hatte mit Gesetzentwurf zur Prüfung beim Bun- überdurchschnittlich berufstätigen Migranten rauf- und runterrechnen allein es half nichts: Eine vermeintlich Unternehmen vor allem in Deutschland Anhebung der Leistungen für Flüchtlindern außerhalb der Union. Während die ähnlicher Begründung 2012 schon die überbordende EU-Migration löste Befürchtungen aus, die zum Wahlsieg des chen Arbeitskräfteangebot aus dem Os- der starken Konzentration der Schutz- und Großbritannien von dem zusätzlige auf Sozialhilfeniveau verfügt, was zu Brexit-Lagers im britischen Referendum führten. Herkunftsstaaten gemischt. Diese kulminierte darin, dass im ersten ten profitieren, ist die Bilanz für deren suchenden auf Deutschland beitrug. Wohlgemerkt: Es geht den Briten Sie profitieren zwar von Rücküberweisungen der Ausgewanderten an ihre anträge in der EU hier gestellt wurden. Quartal 2016 rund 61 Prozent aller Asyl- nicht um irreguläre Einwanderer und Flüchtlinge. Zwar steigt die Zahl der Familien und davon, dass Arbeitslose Vor allem durch die Aufnahme von einer Million Asylzuwanderern und der Asylanträge auch in Großbritannien seit fortziehen, aber auch aus diesen Ländern zieht es eher überdurchschnittlich EU-Bürger erreichten die Zuzüge von Jahren, zuletzt waren es Doch bei einer Nettoeinwanderung (Zu- mit rund zwei Mil- Ausländern 2015 minus Fortzug) lionen ein Allzeithoch. Abzüglich Zuwanderung aus der EU nach Deutschland von etwa im vergangenen Anzahl der im Jahr 2015 Zugewanderten nach Staatsangehörigkeit der Fortzüge ergab Jahr waren sie sich laut Statistischem Bundesamt nicht die entscheidende Größe. Viel- ein Saldo von 1,14 Rumänien Polen mehr ging es um Millionen. Das war die EU- Bulgarien der höchste Wan- Einwanderer Kroatien derungsüber- schuss von Auslän- (ebenfalls netto). Ungarn Dabei ist Großbritannien nur das Italien schichte der Bundern in der Ge- zweitbeliebteste Griechenland desrepublik. Bei Ziel innerhalb der Spanien Geburten EU. Mit gewann die Gesellschaft also mehr Frankreich wanderten mehr als doppelt so viele Alle übrigen EU-Länder neue Mitglieder Unionsausländer Quelle: BAMF/Ausländerzentralregister durch Einwanderung als durch Ge- nach Deutschland ein ( Zuwanderer abzüg- von den 81 Millioburt. Derzeit hat lich Abwanderer). Dies zeigt Gebildete oder Fleißige in die Ferne. nen Einwohnern jeder fünfte einen Migrationshintergrund, bei Kindern unter das neue Freizügigkeitsmonitoring des Weil darüber hinaus weniger Kinder geboren werden, schrumpft die Bevölke- zehn Jahren liegt dieser Anteil bei etwa Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, das der Welt vorliegt. Bei den rung der osteuropäischen Staaten seit einem Drittel. Herkunftsländern ist Rumänien mit Von dem Rückgang besonders betroffen sind Bulgarien und Rumänien. schiedliche Vorstellungen über das rich- In Großbritannien haben unter Zugewanderten ganz vorn, gefolgt von Polen, Bulgarien und dem In manchen ländlichen Regionen bleiben vor allem Alte, Schwache und Kinrung tief gespalten. Premier David Catige Maß der Zuwanderung die Bevölke- jüngsten EU-Mitglied Kroatien. Seit dessen Beitritt 2013 steigt die Auswanderung nach Deutschland stark an. rung ist nicht abzusehen, wie eine Beten mit keinem Verhandlungserfolg so der zurück, und ein Ende der Abwandemeron und seine Mitstreiter trommel- Insgesamt stammen fast vier Fünftel fragung der Friedrich-Ebert-Stiftung laut für den EU-Verbleib wie mit der ( ) der im Jahr 2015 zugezogenen unter fast jungen Menschen in Brüssel abgerungenen Erlaubnis, Zuwanderern aus der Union vier EU-Ausländer aus den osteuropäischen südosteuropäischen Staaten im vergan- Jahre lang Sozialleistungen vorzuenthalten oder sie heimschicken zu dürfen, wenn sie nicht binnen sechs Monaten eine Anstellung nachweisen. Den Befürwortern des Austritts war das nicht genug. GETTY IMAGES/STONE SUB F ast zwei Stunden dauert die Vernehmung schon, und die Stimmung ist angespannt, als Hannelore Kraft fragt, ob sie einen Kaffee haben dürfe. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin sitzt im Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht in Köln, und sie braucht etwas Stärkeres als Mineralwasser oder Saft. Die 55-jährige Sozialdemokratin ist die 70. Zeugin, die bisher vor dem Ausschuss im Landtag in Düsseldorf erschienen ist. VON KRISTIAN FRIGELJ AUS DÜSSELDORF Die Parlamentarier beschäftigt nach den massenhaften sexuellen Übergriffen zum Jahreswechsel nicht nur das Versagen der Sicherheitsbehörden am Einsatztag. Sie wollen herausfinden, warum die rot-grüne Landesregierung erst Tage später auf die Vorfälle reagiert hat. Kraft selbst hatte am frühen Nachmittag des 4. Januar 2016 erstmals mit Innenminister Ralf Jäger (SPD) über die Silvesternacht telefonisch gesprochen und dem Kölner Stadtanzeiger eine schriftliche Stellungnahme für den nächsten Tag gegeben. Darin äußerte sie sich entsetzt über die Eskalation der Gewalt in der Silvesternacht in Köln. Im Ausschuss gesteht Kraft ein, dass ihre Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf die Silvesterübergriffe schlecht gelaufen ist. Die schriftliche Stellungnahme für die Lokalzeitung sei nicht ausreichend gewesen: Im Nachhinein war es ein kommunikativer Fehler, nicht alle anderen Medien einzubeziehen und auch vor die Kameras zu gehen. Es geht auch grundsätzlich darum, wie Krafts Regierungsapparat in Krisenfällen reagiert. Die Landesregierung hat durch eine veröffentlichte Chronologie untermauert, dass die ersten drei Tage nach dem Jahreswechsel komplette MANUFAKTUR SEIT 1755 HANDWERKSKUNST FÜR DIE EWIGKEIT Mehr als 260 Jahre kontinuierliche Geschichte im Zeichen der Weitergabe uhrmacherischen Könnens und Wissens. Vacheron Constantin München Funkstille herrschte zwischen Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) und seiner Chefin. Ich kann nichts verbergen, was es nicht gab, beteuert Kraft immer wieder. Sie will den Verdacht ausräumen, die Landesregierung habe die politische Brisanz der Übergriffe nicht erkannt und wolle dies nun vertuschen. Die Dimension der Übergriffe sei erst Tage später erkennbar geworden. Die Opposition ist nicht überzeugt. Vor allem bleibt ein Widerspruch bestehen: Der Innenminister und führende Mitarbeiter in der Staatskanzlei erhielten bereits am frühen Nachmittag des 1. Januar eine erste Alarmmeldung. Darin wurden elf Übergriffe, darunter eine Vergewaltigung, durch mehrere Dutzend nordafrikanisch aussehende Männer dokumentiert. Kraft bekam die Meldung nicht und betont, sie wäre auch nicht alarmiert gewesen, wenn sie diese Meldung Neujahr selbst gelesen hätte. An anderer Stelle aber erklärt sie, die sexuellen Übergriffe durch Gruppen von Nordafrikanern seien ein neues Gewaltphänomen und eine gänzlich neue Lage. Obwohl sich also eine neue Entwicklung abzeichnete, war weder Jäger noch sein Staatssekretär so alarmiert, dass sie sich berieten. Sollte der Ausschuss zu der Auffassung gelangen, dass die Landesregierung die ersten Meldungen über die Übergriffe falsch eingeschätzt hat, wäre dies politisch schädlich für Kraft, die schon vor knapp zwei Jahren durch die Funklochaffäre in Bedrängnis geraten war. Auf die Frage, warum sie nach dem verheerenden Unwetter nicht nach Münster gekommen sei, erklärte sie, ich war in Brandenburg und hatte eine Woche keinen Empfang. Auch an Neujahr 2016 befand sich Kraft im Urlaub und wollte die Woche darauf noch freinehmen, bis sie wegen des zunehmenden Drucks ihre Arbeit wieder aufnahm. PATRIMONY RETROGRADE DATUMS- UND WOCHENTAGSANZEIGE Offizielles Genfer Zertifikat für höchste Uhrmacherkunst ANZEIGE

6 + 6 POLITIK *DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Deutschland führt sich als Besserwisser auf Star-Ökonom Piketty gibt Merkel Mitschuld am Brexit F ür den Franzosen Thomas Piketty ist die Scheidung von den Bri- schneller zurückgezahlt. Man spürt dagriff nimmt, werden die Kredite nicht ten ein europäisches Desaster. hinter die Lust, bestrafen zu wollen, die Vor allem Deutschland habe versagt, mit Nationalismus zu tun hat. Es ist und Angela Merkel trage eine Mitschuld nicht der Nationalismus des Ukip oder am Brexit, sagt der Star-Ökonom. des FN, sondern ein softer Nationalismus. Wenn alle Länder wie Deutschland VON MARTINA MEISTER eine positive Handelsbilanz hätten, AUS PARIS könnte es nicht so funktionieren. Niemand könnte dann einen derartigen DIE WELT: Sie haben seit der Griechenlandkrise gewarnt, dass Europa Handelsbilanzüberschuss absorbieren. vor dem Zusammenbruch steht. Ist es Das heißt, der Norden ist schuld, dass mit dem Brexit jetzt so weit? es dem Süden schlecht geht? THOMAS PIKETTY: Der Brexit ist ein Zum Teil. Wenn man wie Deutschland politisches Desaster, vor allem für die einen Handelsbilanzüberschuss von jungen Leute. Wir spielen in Europa seit acht Prozent des Bruttosozialproduktes vielen Jahren mit dem Feuer. Aber paradoxerweise ist der Ausstieg von außen industriellen Revolution nicht gegeben. hat, ist das absurd. Das hat es seit der gekommen, von einem Land, das nicht Teil der Euro-Zone war. Dennoch ist das Welche Konsequenzen müsste unser Verschulden. Weil Europa angesichts der schlimmsten Wirtschaftskri- Deutschland muss schlicht bei sich in- Deutschland ziehen? se seit dem Zweiten Weltkrieg versagt vestieren und die Gehälter erhöhen. hat; weil wir die Krise von 2008, die von außen kam, in eine europäische verwandelt haben; weil wir aus der amerikani- mal auf Export ab. Deutschlands Wirtschaft zielt nun schen Finanzkrise kollektiv eine nicht Die Exporte müssen im Verhältnis zu enden wollende Krise der Staatsverschuldung gemacht haben. Und wäh- muss. Für mich gibt es keine andere dem stehen, was man importieren rend es in den USA wieder bergauf ging, Deutung als den Willen, andere dominieren, andere Länder besitzen und an haben wir in der Euro-Zone eine zweite Rezession verursacht. ihrer Stelle produzieren zu wollen. Wodurch? Werfen Sie Deutschland wie Jean-Luc Weil wir die falschen Budget-Entscheidungen getroffen haben. Wir haben die pathologie vor, die früher zu Krieg ge- Mélenchon eine nationale Psycho- Defizite zu schnell reduzieren wollen führt hat? und das Wachstum damit im Keim erstickt. Solange wir uns nicht gemeinsam che keine psychologische Analyse. Es Nein, das ist nicht mein Ding. Ich ma- darauf geeinigt haben, dass es ein Fehler handelt sich um eine Pathologie der war, werden die Menschen das nicht Globalisierung. Deutschland hatte im verstehen. Ich hoffe, dass die Regierungschefs, allen voran Angela Merkel, nigung nicht gelingt, dass die Wirt- Jahr 2000 Angst, dass die Wiederverei- diese Fehler jetzt einsehen und ihre schaft schlapp macht und das Land ins Haltung ändern. Handelsbilanzdefizit gerät. Diese Angst hat zu einem exzessiven Verhalten geführt. Man hat übertrieben. Irgendwann muss man dann eingreifen, regulieren, jedenfalls wenn man eine Währungsunion aufrechterhalten will. Was würden Sie Merkel und Hollande raten? Zur Ich würde sagen: Stützt euch auf die Person linksradikalen Parteien wie Syriza und Podemos. Sie sind nicht perfekt, sie haben keinerlei Machterfahrung, aber sie Mit seinem Buch Das Kapital im 21. Jahrhundert wurde der französische Wirtschaftswissentischen, ungarischen und französischen sind sehr weniger gefährlich als die brischaftler Thomas Piketty im Rechtspopulisten, denn sie denken zumindest international. Zudem müssten Jahr 2014 auf einen Schlag weltweit bekannt. Seine Thesen der Merkel und Hollande eine klare Nachricht an Spanien und Südeuropa schi- Verteilung von Vermögen und Einkommen sorgten für viel Wirbel. Der 45-Jährige lehrt an der wir ein Moratorium brauchen und die cken: Sie müssten signalisieren, dass École d économie de Paris. Schulden nicht zurückgezahlt werden müssen, solange es kein Wachstum gibt. Ist der Brexit ein Weckruf für die 27 verbleibenden Länder? Paradoxerweise hat Großbritannien Klargestellt werden muss jetzt, wer innerhalb dieses weiten Binnenmarktes, mit einer sehr antisozialen Politik diese Krise besser überstanden als die den es nun mal nicht ohne Gegenleistungen gibt, weitergehen, wer den har- Euro-Zone. Aber das hat bei der Mittel- und Unterschicht für Ressentiments gesorgt, wes- heilsam. Bislang ist die Antwort erten Kern bilden will. Diese Klärung wäre halb sie auf die Schiene der Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung von schreckend schwammig. Einwanderern abgerutscht sind. Wir sehen dasselbe Phänomen mit dem Front Wir müssen die Regierungschefs zur Was steht jetzt an? National in Frankreich, mit Trump in Verantwortung ziehen. Sie müssen sich den USA. Diese Gemengelage hat zu einem komplett irrationalen Abstim- Wenn es jetzt Referenden regnet, dann klarmachen, welche Gefahr droht: mungsergebnis geführt. Aber niemand hat die Krise andere Dimensionen als hat die Briten gewarnt: Wenn sie am europäischen Binnenmarkt teilnehmen lange man durch Finanzdumping pros- das, was sie bislang kannten. Doch so- wollen, müssen sie fast alle europäischen Regeln akzeptieren und Gegendern wollen. Wir brauchen Sanktionen perieren kann, wird keiner etwas änleistungen bringen. All das, ohne an den gegen die Verdunklungsstrategien in Entscheidungsprozessen teilzunehmen. der Finanzwirtschaft, gegen Steuerparadiese, gegen das Bankgeheimnis mit- Der Brexit ist irrational und absurd. ten in Europa. Und sie müssen im Verhältnis zu den Summen stehen, die die- Die Briten sind also unschuldig? Die britischen Politiker tragen die se Länder damit erwirtschaften. Das Hauptverantwortung. David Cameron war ja die Überlegung der Briten: Wenn hat ständig gesagt, dass er Europa nicht wir uns wie die Schweizer verhalten mag. Am Ende wundert er sich, wenn können, wenn wir von der Freihandelszone profitieren können und gleichzei- die Leute ihm glauben. Und dann Boris Johnson, der jetzt nicht als Premierminister kandidieren will. Das ist alles von nutzen und Dumping betreiben können, tig die Steuerregeln der Nachbarn aus- absurder Feigheit! Aber Deutschland warum sollten wir das nicht nutzen? und Frankreich tragen auch ihre Schuld daran. Sie haben aus rein egoistischen Frankreich und Italien wollen diesen Gründen zugelassen, dass Europa immer tiefer in der Krise versinkt. chen. Deutschland bremst. harten Kern bilden, von dem Sie spre- Ich glaube weiter daran, dass Frankreich, Italien und auch Spanien Vor- In Wahrheit halten Sie doch Deutschland für verantwortlich. schläge für eine politische Union auf Nein. Deutschland hat sicher die Hauptverantwortung. Aber wenn Frankreich ein Parlament der Euro-Zone, das über den Tisch legen werden. Wir brauchen sich gewehrt hätte, wäre es anders gelaufen. Deutschland führt sich allerdings als rierung der Schulden entscheiden die Höhe der Defizite, die Umstruktu- Besserwisser auf, was für den Rest der müsste. Deutschland hätte große Mühe, Europäer schlicht unerträglich ist. Es ist öffentlich dagegen zu sein. Jedenfalls auch irrational, denn dadurch, dass man müssen wir die Blockaden durch das Vetorecht eines Landes die Länder Südeuropas in den Würge- auflösen. AFP/GETTY I./L. VENANCE Ungewöhnlicher Protest auf dem Zaun vor Boris Johnsons Haus in London: Unterhosen mit Politikerporträts und Bezeichnungen wie Rassist oder Lügner Es war kurz nach 8.30 Uhr, als die Nachricht von Michael Goves Verrat so langsam durchsickerte. Boris Johnsons engste Vertraute hatten sich in einem kleinen Büro in der Horseferry Road in London versammelt, ganz in der Nähe der Schule, auf die auch David Cameron und Justizminister Gove ihre Kinder schicken. Das Büro war gerade erst angemietet worden, um von hier aus Johnsons Wahlkampf um das Amt des künftigen britischen Premiers zu führen. VON TOM MCTAGUE UND ALEX SPENCE AUS LONDON Johnson, der frühere Londoner Bürgermeister und das Zugpferd der Brexit- Kampagne, sollte an diesem Morgen gleich um die Ecke seine Kandidatur um das Amt des britischen Premierministers verkünden. Es war gedacht als triumphaler Termin, als der letzte Schritt auf Johnsons Weg zu den höchsten politischen Weihen. Doch stattdessen dämmerte Johnsons Beratern an diesem Donnerstagmorgen in London, dass ihr Chef hinterrücks erdolcht worden ist von dem Mann, der eigentlich seinen Wahlkampf führen sollte. Die Entscheidung Michael Goves, sich aus dem Johnson-Lager zu verabschieden und stattdessen selbst in den Ring zu steigen, überraschte selbst gestandene Westminster-Insider. Was darauf folgte, war sogar noch dramatischer: Um Uhr, sieben Minuten vor Ablauf der Frist, erklärte Johnson, dass er nicht für das Amt des Premiers zur Verfügung stehe. Damit hat die konservative britische Partei der Tories nur wenige Tage, nachdem ihr Anführer David Cameron einem Referendum zum Opfer fiel, zu dem ihn seine einstigen Parteifreunde gedrängt hatten, ihren hellsten Stern verloren. Johnsons Rückzug aus dem Kandidatenrennen räumt nun Theresa May, der amtierenden Innenministerin, die besten Chancen auf die Nachfolge an der Parteispitze ein. Johnsons Abgang macht zudem den Austritt aus der Europäischen Union zur unvermeidbaren Tatsache. Denn er zerstört auch die geringsten Hoffnungen darauf, dass ein von Johnson angeführtes Großbritannien einen Brexit light -Deal mit Brüssel verhandeln könnte, der wiederum den Ausgang des Referendums obsolet machen könnte. Alle verbleibenden Anwärter auf die Tory-Führerschaft haben sich auf einen vollständigen EU-Austritt festgelegt, der Großbritanniens Markt von der Freizügigkeit entbindet. Die politischen Beobachter in London wie auch die Parlamentsabgeordneten mühen sich nun zu begreifen, wie es zu dieser spektakulären Wende kam. Viele haben Rupert Murdoch, den einflussreichen australischen Medienmogul in Verdacht, der Drahtzieher hinter Goves Verrat zu sein. Sein Boulevard- Kampfblatt The Sun hatte im Vorfeld des Referendums aggressiv für einen Brexit geworben. Und Murdoch selbst hatte vor wenigen Tagen auf einer Konferenz in London gesagt: Mich würde es freuen, wenn die Wahl am Ende auf Michael Gove fällt. Schon am Mittwoch deutete sich ein Zerwürfnis zwischen Johnson und seinem Parteifreund Gove an, als eine private Mail die Runde machte. Darin appellierte Goves Ehefrau Sarah Vine, eine Daily Mail -Kolumnistin, an ihren Mann, Johnson hart anzufassen und ihn auf einen Brexit festzunageln. Du solltest keinen Meter Boden freiwillig aufgeben, sei so dickköpfig, wie ich dich kenne, riet Vine. Ein Journalist, der das Paar seit Jahren kennt, beschreibt ihren Einfluss auf Gove als beträchtlich. Vine erinnerte ihren Mann daran, Der Verrat an Boris Johnson Der konservative Politiker, Zugpferd der Brexit-Kampagne, hat erst im letzten Moment erfahren, dass er betrogen wurde. Eine Rekonstruktion der spektakulären Wende im Kampf um die Cameron-Nachfolge Boris Johnson in einer Londoner U-Bahn-Station. Er war das Gesicht der Leave-Kampagne, hatte sich nach dem Referendum aber öffentlich rar gemacht Gove würde EU-Austritt erst 2017 in die Wege leiten Der britische Justizminister Michael Gove will im Falle seiner Wahl zum Premierminister nicht vor dem kommenden Jahr den EU-Austritt seines Landes in die Wege leiten. Ich rechne nicht damit, dass er (Artikel 50 der EU-Verträge) noch in diesem Jahr aktiviert wird, sagte Gove vor Journalisten in London. Er werde Artikel 50 erst dann aktivieren, wenn Großbritannien dazu bereit sei. Wir kontrollieren den Zeitplan, wir machen es erst, wenn wir bereit sind, sagte Gove über die Aktivierung von Artikel 50, der die auf zwei Jahre angesetzten Austrittsverhandlungen einleitet. Gove ist einer der fünf Politiker der konservativen Tories, die Premierminister David Cameron nach dessen Rücktritt im Herbst beerben wollen. Der Justizminister, der sich im Gegensatz zu Cameron für den Brexit starkgemacht hatte, präsentierte sich als Kandidat des Wandels. Das Land habe für ein Ende des business as usual gestimmt, sagte Gove. Der kommende Regierungschef müsse auf der Gewinnerseite der Auseinandersetzung um den Brexit stehen. Er wolle sicherstellen, dass die Anweisungen des britischen Volkes ausgeführt werden. Auch Goves Kabinettskollegin Theresa May hatte sich dafür ausgesprochen, den Antrag für den EU- Austritt erst im kommenden Jahr einzureichen. Die Innenministerin, die gegen den Brexit Wahlkampf gemacht hatte, bewirbt sich ebenfalls parteiintern um die Cameron- Nachfolge. dass die Parteimitglieder Johnson nicht unterstützen werden, wenn Gove nicht an seiner Seite wäre. Auch könne Johnson nicht auf die Rückendeckung von Murdoch und Paul Dacre vertrauen, dem Chefredakteur der Daily Mail, einer Boulevardzeitung, die wie die Sun auch vehement für ein Ausscheiden aus der EU eingetreten war. Als Johnsons Team sich am Donnerstagmorgen im Londoner Büro versammelte, glaubten sie Gove noch immer an Bord. Erst am Vorabend hatten Johnson und Gove noch gemeinsam eine Party besucht, alles schien in Ordnung zu sein und nach Plan zu verlaufen. Umso fassungsloser war die Gruppe, als sie von Goves Schachzug erfuhr. Die Überraschung war nicht gespielt, sagt ein Vertrauter, der im Raum gewesen ist. Die Boris-Ultras waren geschockt und wirklich wütend. Wir versuchten, panisch durchzurechnen, wie viele Johnson-Unterstützer uns noch geblieben waren und ob es reichen würde. In den folgenden zwei Stunden telefonierten sich die Johnson-Leute die Ohren heiß, ein Tory-Abgeordneter nach dem anderen wurde angerufen und seine Loyalität abgefragt. Um Uhr war dann klar, dass Johnson all seine parteiinternen Unterstützer abhandengekommen waren. Manche Leute gingen einfach nicht ans Telefon oder hatten ihre Apparate ganz ausgestellt. Da merkten wir, dass das alles in die falsche Richtung lief. Johnson traf seine Entscheidung zum Rückzug, nur wenige Minuten bevor er eigentlich seine Kandidatur verkünden wollte und nachdem er sich mit seinem engsten Kreis beraten hatte. Wir haben uns sehr gequält, und es gab auch Leute, die weiterkämpfen wollten, sagte einer der Anwesenden. Aber die Sorge sei größer gewesen, dass Johnson in einem Wahlkampf ohne entsprechenden Rückhalt in der Partei Schaden nehmen würde. Es war eine verdammt mutige Entscheidung. Er hätte es sich selbst viel leichter gemacht, wenn er einfach seine Kandidatur verkündet und sich dann am Wochenende zurückgezogen hätte. Doch stattdessen hat er die Waffen gestreckt im vollen Scheinwerferlicht. Auf diese Weise habe Johnson Gove einen fatalen Schlag zugefügt, zeigt sich der Vertraute überzeugt. Denn so wisse das Wahlvolk immerhin genau, wer die Verantwortung für den Rückzug trage. Boris hat den Dolch an Michael zurückgereicht. Dieser stünde nun als der Verräter da in der Öffentlichkeit. Die Lesart im Johnson-Lager für Goves Verrat geht so: Der Justizminister habe Boris das Vertrauen entzogen, weil sich dieser nicht klar genug zu einem tatsächlichen EU-Austritt bekannt habe. Die waren offenbar der Meinung, Boris sei nicht fokussiert genug und würde den Brexit am Ende nicht durchziehen, so die Quelle. Und der Vertraute bestätigt, dass Boris Johnson mit einem Kompromiss mit Brüssel geliebäugelt habe. So sei nachgedacht worden über eine britische Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum und Beitragszahlungen an die EU. Ein solcher Kompromiss aber sei für das Gove-Lager nicht hinnehmbar gewesen. Michael Gove ist ein viel größerer Überzeugungstäter, was den EU- Austritt anbelangt, als Boris das je gewesen ist, so der Vertraute. In seinem ersten Interview nach der Erklärung seiner Kandidatur sagte Gove: Nach dem Referendum hatte ich das Gefühl, dieses Land muss von jemandem angeführt werden, der von ganzem Herzen von einem Austritt überzeugt ist. Tatsächlich hatte Johnson selbst durch seine Kolumne im Daily Telegraph vom Montag die Zweifel jener genährt, die nie davon überzeugt gewesen waren, dass er wirklich die EU verlassen wollte. Seine darin vorgetragenen Vorschläge für die nächsten Schritte wirkten konfus und widersprüchlich. Eine , die inzwischen in London kursiert, bestätigt, dass Gove die Kolumne vor der Veröffentlichung gelesen und für overall very very good (insgesamt sehr, sehr gut) befunden hatte. Doch schlimmer noch als die widersprüchliche Kolumne wirkte sich Johnsons Verschwinden nach der Brexit- Entscheidung aus, das meint wenigstens ein langjähriger Unterstützer des blonden Tory-Politikers. Boris hätte sofort danach vor die Kameras treten müssen und sich mit ganz normalen Leuten zeigen. Ein solches Signal hätte die aufsteigenden Befürchtungen über die Folgen eines Ausstiegs gemindert. Doch stattdessen tauchte Johnson übers Wochenende in sein Landhaus ab und verweigerte sich jeder öffentlichen Äußerung. So ist ein Vakuum entstanden, das andere dankbar gefüllt haben, sagte der Johnson-Unterstützer. Die Wut und das Gefühl, persönlich verraten worden zu sein, wiegen schwer im Johnson-Lager. Hatte Gove doch über Wochen öffentlich wiederholt, es liege ihm nichts ferner, als für das Amt des Premiers zu kandidieren. Privat, so ein Freund des Justizministers, habe dieser jedoch eine Kandidatur nie ausgeschlossen. Die Entscheidung ist also nicht spontan gefallen. Nach Johnsons Pressekonferenz, in der er keinen Zweifel daran ließ, wer ihn verraten hatte, wurde Cameron, der noch amtierende Premier, im Tea Room des Parlaments gesehen. Er habe dabei glücklich und zufrieden ausgesehen. T Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin Politico. Aus dem Englischen von Silke Mülherr. GETTY IMAGES/JACK TAYLOR (2)

7 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 * POLITIK 7 Haarsträubende Schlampereien Österreichs Verfassungsrichter finden Rechtsbrüche bei der Wahl des Bundespräsidenten. Die hätten theoretisch zu Fälschungen führen können Das ist keine Staatskrise, sagte der noch bis nächste Woche amtierende Bundespräsident Heinz Fischer. Aber es ist mit Sicherheit keine Sternstunde des österreichischen Staates und seiner demokratischen Institutionen. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat dem Antrag der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) stattgegeben und die Stichwahl für das Amt des Bundespräsidenten aufgehoben. Begründung: In einer ausreichenden Zahl von Wahlbezirken seien zwar keine Wahlfälschungen festgestellt worden, sehr wohl aber Verstöße gegen die Wahlordnung. Schlampereien, die auf das Ergebnis der Wahl einen Einfluss hätten haben können. VON HANS RAUSCHER AUS WIEN Die politische Spaltung Österreichs geht also in die Verlängerung. Die Auseinandersetzung zwischen dem eher ländlichen, konservativeren und dem urbaneren, liberaleren Teil des Wahlvolks, die sehr knapp ausgegangen ist, wird wohl wieder aufleben. Alexander Van der Bellen, der von einer Koalition aus Grünen, Sozialdemokraten und liberalen Bürgern unterstützt wurde, wurde Sieger mit 50,3 Prozent. Norbert Hofer, der außer den FPÖ-Anhängern auch viele ländliche Konservative auf seine Seite ziehen konnte, blieb mit 49,7 Prozent oder Stimmen knapp dahinter. Der 45-jährige Hofer sagte, er sei am Donnerstag bei einem Nächste Woche sollte er in sein Amt als Bundespräsident eingeführt werden: Alexander Van der Bellen (r.) kurz nach dem Urteil des Verfassungsgerichts Zeltfest gewesen und habe richtig Lust zum Wahlkämpfen bekommen. Alexander Van der Bellen, 72, den die Gerüchte-Guerilla schon als wahlkampfmüde und schwer krank hinstellte, sagte, um allen Spekulationen die Grundlage zu nehmen, stelle ich mich der Stichwahl, und ich gedenke, zu gewinnen. Van der Bellen, einst Vorsitzender der Grünen, wurde von einer Koalition aus Bürgern gewählt, denen es in erster Linie darum ging, den weit rechts stehenden Hofer zu verhindern. Hofer ist Mitglied einer deutschnationalen Burschenschaft, trägt (wie andere FPÖler) die Kornblume, ein Zeichen der Deutschnationalen und der illegalen Nazis in den 30er-Jahren, und hat gedroht, die Befugnisse des Bundespräsidenten extensiv auszulegen. Wenn ihm die Flüchtlingspolitik der rot-schwarzen Regierung nicht gefalle, so werde er diese einfach entlassen, drohte er und fügte hinzu: Sie werden schon sehen, was alles geht. Zuletzt hofierte er die französische Front-National-Chefin Marine le Pen bei einem Wien-Besuch, komplett mit Handkuss. Zum Brexit sagte er, wenn sich die EU nicht ändere, DPA/LISI NIESNER müsse auch in Österreich ein Referendum her. Ob die Anti-Hofer-Koalition wieder zusammenfindet, ob die Empörung über die Wahlwiederholung zu Wahlverweigerung führt, das rechtskonservative Österreich nun eine zweite Chance sieht das ist schwer abzuschätzen. Die FPÖ hat aber wohl insoweit einen psychologischen Sieg errungen, als eine Wahlwiederholung zu ihrem Thema das System ist verrottet passt. Obwohl Bundespräsident Fischer von einem funktionierenden Rechtsstaat sprach, ist es wohl doch eine Blamage, auch international gesehen. Der VfGH führte aufgrund der 152 Seiten starken Beschwerde von FPÖ- Anwalt und Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer ein mehrtägiges Erhebungsverfahren durch, bei dem sich zum Entsetzen nahezu aller abenteuerliche bis haarsträubende (Verfassungsjurist Heinz Mayer) Schlampereien ergaben. Genauer gesagt: Missachtungen der Wahlordnung und damit teilweise Rechtsbrüche. Es ging um die Briefwahlstimmen, die den Rekordanteil von Stimmen erreichten, wovon 62 Prozent auf Van der Bellen und 38 Prozent auf Hofer entfielen. Die Briefwahlstimmen gaben den Ausschlag im zweiten Wahlgang, was die Anfechtung durch die FPÖ beziehungsweise die Forderung nach völliger Abschaffung der Briefwahl durch FPÖ- Chef Heinz-Christian Strache erklärt. Briefwähler sind gemeinhin urbaner, gebildeter, mobiler und wohl auch liberaler und haben damit eher für Van der Bellen gestimmt. Teilweise nahm die Beweisaufnahme vor dem VfGH Züge eines Kabaretts an. Wenn ein Jurist am Werk ist, wird das schon so stimmen, sagte eine Wahlbeisitzerin über die verfrühte Öffnung der Briefwahlumschläge. Ein FPÖ-Beisitzer sagte: Das haben wir immer schon so gemacht. Sowohl Richter Holzinger als auch Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Christian Kern betonten die Stabilität der Demokratie in Österreich, die beiden Letzteren hofften auf einen Wahlkampf ohne Emotionen. Es klang etwas nach Beschwörungsformel. Israel reagiert auf neue Attentat-Serie Minister Lieberman verhängt Ausgangssperre V iele hatten bereits zu hoffen gewagt, dass Israel die Welle paläsberman war das zu wenig. Dabei hatte bereits im Vorfeld auszuschalten. Lietinensischer Attentate hinter sich Jaalon beachtlichen Erfolg: Die Zahl palästinensischer Attentate sank seit Jah- hatte. Nach Monaten der Gewalt war es ruhig. Doch nun wurde das Land eines resbeginn deutlich. Gab es im Januar Schlechteren belehrt. Innerhalb von noch 20 Versuche, Israelis zu erschießen, 24 Stunden ereigneten sich fünf Attentate. Am Donnerstagmorgen etwa erstach es im Juni nur sechs. Die Zahl gewaltsa- zu erstechen oder zu überfahren, waren ein 17 Jahre alter palästinensischer Attentäter ein 13-jähriges israelisches Mäd- Dieser Trend endete am letzten Womer Proteste sank von 147 auf 33. chen im Schlaf in seinem Bett. Dieser chenende des Fastenmonats Ramadan Mord lässt erneut die Forderung nach jäh. Fünf Mal griffen Palästinenser israelische Zivilisten oder Polizisten mit Mes- schärferen Maßnahmen gegen palästinensische Terroristen wach werden. sern oder Schusswaffen an, zwei Personen wurden getötet, mehrere verletzt. VON GIL YARON Die meisten Attentäter wurden getötet, AUS TEL AVIV doch eine Terrorzelle, die am Freitagmittag Israelis aus einem Fahrzeug heraus erschoss, konnte entkommen. Bis vor einem Monat war Hardliner Avigdor Lieberman, Vorsitzender der nationalistischen Israel-ist-unser-Heim- kamen aus dem Verteidigungsministe- Als Reaktion auf die neue Terrorwelle Partei, für Ministerpräsident Benjamin rium jetzt erstmals völlig neue Anweisungen. Zum ersten Mal seit dem Gaza- Netanjahu der schärfste Kritiker von rechts. Aus der Opposition forderte er krieg vor zwei Jahren steht der gesamte neben der Todesstrafe für Attentäter einen Katalog von Schritten und bezichgangssperre: Wir werden nur humanitä- Hebron-Distrikt unter einer totalen Austigte das Establishment, zu lasch vorzugehen. Doch seit einem Monat hielt Liegungen werden vorerst aufgehoben, re Fälle durchlassen. Arbeitsgenehmiberman still. Vielleicht, weil er am sagte Armeesprecher Hauptmann Peter 30. Mai Verteidigungsminister wurde. Lerner der Welt. Zehntausende Palästinenser werden von dieser Maßnahme Dabei hat seine Ernennung nichts an der Bedrohungslage geändert. Wird er jetzt für unbestimmte Zeit betroffen sein. Israels Sicherheitsstrategie ändern? Dabei hatte es erst so ausgesehen, als Die von Liebermans Vorgänger Mosche Jaalon formulierte Doktrin sollte als Palästinenser aus dem West- würde Lieberman nichts ändern. Mehr Attentäter mit scharfen Maßnahmen abschrecken, aber die breite palästinensinehmigung, in der Al-Aksa-Moschee in jordanland erhielten am Freitag die Gesche Bevölkerung nicht durch Kollektivstrafen in die Arme von Extremisten sige Verhaftungswellen oder große Mili- Jerusalem zu beten. Niemand drohte rie- treiben. Es wurden keine Ausgangssperren über Städte verhängt. Gegen Atten- Kräfte rund um Hebron, die Stadt, aus täroperationen an. Doch nun wurden die täter und ihre engsten Angehörigen wurde indes schärfer vorgegangen als zuvor. täter kamen, um zwei Bataillone ver- der allein in diesem Jahr rund 80 Atten- Beispielsweise hat Israel seit Januar stärkt, um die verhängte Ausgangssperre 16 Häuser von Attentätern zerstört. durchzusetzen. Lieberman scheint seinen Truppen langsam doch eine neue Zudem intensivierte Israel die Cyberüberwachung, um potenzielle Angreifer Marschrichtung vorzugeben. ANZEIGE

8 + FSTOP/GETTY IMAGES 8 POLITIK DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Der Sozialdemokrat Daniel Buchholz residiert in einer Trophäe. Der Abgeordnete im Berliner Parlament hat sein Bürgerbüro im Quellweg im Bezirk Spandau in einer ehemaligen Spielhalle. Das Schild Rio Casino hat er hängen gelassen. So weiß jeder, was hier einmal war. Die Umwidmung des Ladengeschäfts hat Buchholz trotzdem sichtbar dokumentiert: Zwischen Rio und Casino brachte er ein Ex an. VON THOMAS SCHMOLL Dass der Sozialdemokrat die Räumlichkeiten beziehen konnte, ist die Konsequenz seiner politischen Arbeit. Buchholz hat eine ausgesprochene Aversion gegen Spielhallen. Ich habe nichts gegen Glücksspiel zum Vergnügen. Wenn ich aber in der Stadt Straßen sehe, wo eine Spielhalle nach der anderen kommt, gruselt es mich, sagt er. Viele Leute verspielen dort ihr weniges Geld. Das macht nicht nur sie kaputt, sondern ganze Familien. Außerdem sterben Kieze, weil die Einkaufsläden verschwinden und einem die Lust am Bummeln vergeht. Daraus bezieht Buchholz seine Motivation. Nachdem Berlin nach der Jahrtausendwende einen sprunghaften Anstieg der Zahl der Spielhallen erlebte 2007 waren es 262, vier Jahre später 584, ergriff er die Initiative. Der SPD-Parlamentarier sorgte maßgeblich dafür, dass die Hauptstadt das mit Abstand härteste Gesetz zur Regulierung des Spielhallenbetriebs in Deutschland hat. So wurde unter anderem die Besteuerung verschärft; auffällige Reklame, das Rauchen sowie die Abgabe kostenloser Speisen und Getränke wurden verboten. Statt zwölf sind nur noch acht Gewinnspielgeräte erlaubt. Zudem wurde die einstündige Schließzeit von fünf bis sechs Uhr morgens gekippt; stattdessen müssen die Zockertreffs zwischen drei Uhr nachts und elf Uhr morgens den Betrieb einstellen. Der schärfste Eingriff ist jedoch der Mindestabstand zwischen den einzelnen Spielhallen von 500 Metern. Wer einen neuen Glücksspielladen eröffnen will, muss sich einen Ort mindestens einen halben Kilometer entfernt zur Konkurrenz suchen praktisch unmöglich in Berlin. Das gilt umso mehr für die dicht bebauten Kieze in den Ortsteilen Neukölln und Moabit, in denen viele Hartz-IV-Empfänger und Minimalverdiener leben. Sozial Schwache, die vom großen Geld träumen, sind wissenschaftlich belegt besonders anfällig für das Glücksspiel. Buchholz spricht von einer extrem großen Nachfrage in den Problemkiezen. Es gibt nicht wenige, die verspielen in nur einer Nacht ihr gesamtes Hartz-IV-Geld. Das Gesetz, das bereits 2011 in Kraft trat, zeigte nach und nach Wirkung: Die Zahl der Spielhallen ging zwar lediglich auf 540 zurück. Aber die Flut an Neueröffnungen wurde gestoppt. Trotzdem lassen Einwohner und Besucher der Stadt noch immer Tag für Tag Euro in Spielautomaten. Berlin nimmt jährlich an die 40 Millionen Euro Vergnügungssteuer aus deren Betrieb ein. Dennoch ist sich die Landespolitik parteiübergreifend einig, auf einen üppigen Teil der Steuermillionen verzichten zu wollen. Mir wäre lieber, wir würden gar nichts einnehmen. Aber ein Glücks- RIEN ne va plus Kein Bundesland geht härter gegen das Glücksspiel vor als Berlin. Ende dieses Monats läuft eine Frist ab, die für viele Betreiber das Aus bedeutet Die Lust am Bummeln vergeht : Viele Lokalpolitiker möchten Spielhallen am liebsten aus den Städten verbannen spielverbot will niemand, auch ich det das Los. Absehbar ist, dass maximal Die große Koalition im Berliner Abgeordnetenhaus sieht dennoch keinen Handhabe. CDU-Fraktionsvize Stefan unklar ist, hat Berlin nur begrenzte nicht, sagt Buchholz. die Hälfte der Geschäfte bleiben darf, Ungeachtet dessen kommt für die vermutlich weniger. Rien ne va plus Grund, die Maßnahmen zurückzunehmen. Sie setzt auf die Knute des Gesetz- Länder, eine funktionierende und mit Evers klagt über die Unfähigkeit der Branche im Sommer das bittere Ende: nichts geht mehr, um es im Kasinojargon zu sagen. Buchholz schätzt die gebers. So wird das Bußgeld für Verstö- europäischen Vorgaben vereinbare Re- Am 31. Juli endet eine fünfjährige Übergangsfrist. Fortan gilt die 500-Meter- Schließungsquote auf bis zu 80 Prozent. ße gegen die Regeln von auf gulierung festzulegen. Absehbar ist, Regel auch für existierende Betriebe. Ist das fair? Vernichtet die Politik damit Euro erhöht. Wir werden die dass viele Spielhallenbetreiber, die ihren Laden dichtmachen müssen, sich Das heißt: Alle Konzessionen erlöschen. nicht Existenzen? Der Sozialdemokrat illegalen Betreiber von Spielhallen konsequent durch die Ausweitung der Kon- für eine dieser Alternativen entschei- Jeder Betreiber, der weitermachen will, bleibt hart: Fünf Jahre Übergangsfrist muss bis spätestens 6. Juli einen Antrag sind ausreichend gewesen. Das haben trollen überführen, sagt der CDU-Abgeordnete Matthias Brauner. Außerdem Automaten in nicht konzessionierten den. Schon heute gibt es weitaus mehr stellen. Keine Chance haben Zockerbuden, die sich im Umkreis einer Schule In der Tat haben Betreiber vergeblich wird eine zentrale Sperrdatei für Spiel- Spielhallen. Das Gaststättengesetz aber alle Gerichtsinstanzen bestätigt. befinden. Hier wird ein Mindestabstand geklagt. Als letzte Hoffnung bleibt ihnen nur das Bundesverfassungsgericht, lin auf bis zu geschätzt wird. Trotzdem versucht Berlin, auch die süchtige eingeführt, deren Zahl in Ber- obliegt dem Bund. von 200 Metern vorgeschrieben. Buchholz und seine Mitstreiter wollen verhindern, dass junge Leute auf dem genden Unternehmen halten das Ge- Griff haben, in keiner Spielhalle des öffnungen sollen künftig nur noch zwei wo die Entscheidung aussteht. Die kla- Ziel ist es, dass Zocker, die sich nicht im Café-Casinos zu regulieren. Bei Neuer- Heimweg von der Schule oder während setz für grundgesetzwidrig. Nach ihrer Landes mehr Zutritt erhalten. Vorbild statt drei Automaten aufgehängt werden, ab 2019 sind auch in Bestandsbe- Unterrichtspausen die Zockertreffs besuchenbot gleich, und das Land erlasse Rege- Liste eingeführt, die als Erfolg gilt. trieben maximal zwei erlaubt. Und hat Auffassung komme es einem Berufsver- ist Hessen. Es hatte 2014 eine schwarze Welche Spielhallen offen bleiben dürfen, wird in einem Verfahren entschieliner Gerichte urteilten jedoch, dass all tung, die sich um Spielsüchtige küm- sollen die Vorgaben des Spielhallengelungen, die Sache des Bundes seien. Ber- Ein Sprecher einer Caritas-Einrich- das Café das Gepräge einer Spielhalle, den, das Kriterien wie Gesetzestreue die Restriktionen durch gewichtige Erwägungen des Allgemeinwohls gerechttiger Ansatz zur Prävention. Für je- Das größte Problem aus Sicht der mert, sagt, das Gesetz sei zwar ein richsetzes doch gelten. berücksichtigt. Die Glücksspieltempel gelten seit jeher als Dreh- und Angelpunkte von Kriminellen aller Art. Bei Spielsucht. Der Verband Deutsche Aulerdings kaum Auswirkung. Es sei Wettbüros, die sich gerade rasend fertigt seien also zur Bekämpfung der manden, der schon süchtig ist, hat es al- großen Koalition sind allerdings die Razzien unter Beteiligung von Polizei, tomatenwirtschaft entwirft hingegen nicht zu erwarten, dass alle zwanghaften Spieler eins zu eins in die Illegali- Spielhallengesetz nicht direkt übertra- schnell vermehren. Auf sie lässt sich das Steuerfahndung, Zoll und anderen Ordnungshütern werden immer wieder Vercher schützende Spielhallen werden getät gehen. Dazu gebe es nämlich genügen. Daher haben SPD und CDU ein ein Horrorszenario. Seriöse, Verbraugehen unterschiedlicher Schwere entdeckt. Mal sind es unerlaubt betriebene Berlin Auftrieb bekommt, sagt Vor- nicht nur das unregulierte Internet, staatsvertrag erarbeitet, das ebenfalls schlossen, während die Illegalität in gend Alternativen. Gemeint sind damit Ausführungsgesetz zum Glücksspiel- Automaten, dann falsch abgerechnete standssprecher Georg Stecker. In Zeiten massenhafter Spielangebote im Inte Café-Casinos. Die verkaufen zwar zwischen Konkurrenten und 200 Me- sondern auch Wettbüros und sogenann- einen Mindestabstand von 500 Metern Einnahmen oder illegale Zockerrunden in Hinterzimmern. Die Beanstandungsquote der Kontrollen liegt nach Glücksspiels in Berliner Hinterzim- Getränke aber im Kern geht es bei ihgelungen am Ende gerichtsfest sind, ternet und des blühenden illegalen häufig Essen und nicht-alkoholische tern zu Schulen vorsieht. Ob diese Re- wie vor bei 85 bis 90 Prozent, sagt mern ist diese Beschneidung des legalen nen ums Glücksspiel. Weil die Rechtslage bei ihnen aufgrund ungeklärter Kom- Mission ist noch nicht zu Ende: Ich ge- muss sich erst noch erweisen. Buchholz Buchholz. Besonders hart für die Betreiber: Am Ende des Verfahrens entschei- der falsche Weg. petenzen zwischen Bund und Ländern he fest davon aus, dass geklagt und gut kontrollierten Automatenspiels wird. STEFAN SAUER/ZB/PICTURE ALLIANCE/STS VFD Wo die Angst vor voyeuristischen Flüchtlingen grassiert Ein Foto-Verbot am FKK-Strand von Boltenhagen sorgt für Verwunderung. Offenbar fürchtet die Kommune, Zuwanderer könnten sich von Nackten verführt fühlen A uf Carolinchen sitzen viele präzisierten, was Kurdirektorin Claudia Hörl hatte sagen wollen: Fotos von nern an unseren FKK-Strand verirrt? Denn Flüchtlinge leben auch nicht in nehin schon traurigen Menschen noch dem Gebiet des heutigen Mecklenburg- eine Horde von zehn bis 15 jungen Mänher nicht gesehen in ihrem Heimatort. ihrer Nachbargemeinde hätten die oh- es immer noch zehn bis 15 Prozent auf kleine Kinder und vor allem viele alte Leute. Die Bäderbahn zuckelt vorbei an Eisläden, Fischbuden stimmung aufgenommen werden. Um der Kölner Silvesternacht musste sie fünf Kilometer entfernten Klütz unterren noch nie am Strand. Die Deutschen geändert. Und auch die Durchmischung Fremden dürften nicht ohne deren Zu- Vor dem Hintergrund der Ereignisse Boltenhagen. Etwa 35 von ihnen sind im trauriger gemacht. Viele von ihnen wa- Vorpommerns. Viel habe sich also nicht und Klohäuschen durch eines der ältesten anerkannten Seeheilbäder Deutsch- handele es sich nicht, stellte Hörl Wen solle man im Fall des Falles anru- zu gehen, sagt Ehrenamtlerin Gitta. sie mehr als nur Ausdruck von Freiheit gehen Nudisten aus Ost- und West- ein generelles Fotoverbot am Strand das einfach ansprechen, sagt sie heute. gebracht. Sie sind zu traurig, um baden und ihre Freikörperkultur für viele ist sei ausgewogen: In seinem Bundesland lands. Der FKK-Strand von Boltenhagen schnell klar. Die Gemeinde zwischen fen? Gäbe es da spezielle Nummern von Nur noch etwa 35 Flüchtlinge leben und Unabhängigkeit. Mit Sexualität deutschland zu gleichen Anteilen baden. Dass der sorglose Umgang mit befindet sich untypisch nah einen halben Kilometer von der Seebrücke ent- entschieden, einen mehrsprachigen Zwar waren Flüchtlinge bis dato nicht Unter ihnen Ärzte, Ingenieure und anbindung gebracht werden. In der ehe- Nacktheit durch Zuwanderung bedroht Lübeck und Wismar habe sich dafür Polizei oder anderen Einrichtungen? hier, die meisten kommen aus Syrien. muss hier zwangsläufig nichts in Verfernt zwischen Strandübergang 11 und Flyer des Sozialministeriums mit allgemeinen Baderegeln für Flüchtlinge auf- man sei eben besorgt, schließlich arbei- Nacktheit auch, um mal nicht einge- noch real für haltbar. untergebracht in Boltenhagen, doch dere Akademiker. Die Befürchtungen maligen DDR half die gemeinschaftliche sein könne, hält er weder juristisch 12. Dieser Tage herrschen 19 Grad Wassertemperatur. Zu kalt für einen Flüchtling aus Syrien, meint Gitta. Die pensio- sind dort Verhaltensregeln zum Thema noch Flüchtlinge kommen würden, Sprecher des Landestou- sei natürlich unglücklich gelaufen, sagt zugreifen. Neben Sicherheitshinweisen te sie in der Tourismusbranche. Ob 2016 ordnet zu sein, erklärt der Die Aufkleberaktion in Boltenhagen nierte Lehrerin unterrichtet Deutsch in FKK nachzulesen. fragte sie auch. Bürgermeister Christian Schmiedeberg wusste es nicht. bias Woitendorf. gerade an Badestränden mit ihren vierismusverbandes, To- Woitendorf. Dennoch sei es klar, dass einer Unterkunft für Flüchtlinge etwa Was am Strand erlaubt ist und was fünf Kilometer weiter. nicht, sorgt in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit vergangenem Jahr für tischen Flüchtlingen habe es nie gege- Das Verbots- weiß, waren da- Menschen die Persönlichkeitsrechte be- Einen expliziten Vorfall mit voyeuris- Nach allem, was er len leicht oder gar nicht bekleideten VON ANNELIE NAUMANN Diskussionen. In dem 60 Kilometer entfernten Heiligendamm soll es in der Mann aus Italien sei letzten Sommer Boltenhagen der Strandabsem Sommer erwartet sein Verband bis ben, sagt die Frau. Einzig ein junger schild von mals 15 Prozent sonders streng zu achten sind. In die- Vor zwei Wochen hatten Medien letzten Saison Beschwerden über junge nur mit Socken bekleidet von Strandkorb zu Strandkorb gelaufen, um zu Fotos von disten reser- man natürlich nicht ausschließen, dass soll sagen: schnitte für Nu- zu vier Millionen Besucher. Da kann weltweit darüber berichtet, dass die Flüchtlinge gegeben haben, die am Boltenhagener Kurverwaltung Hinweisschilder an etwa 20 Strandaufgänfenbar fürchteten einige Boltenhagener, darin versteckte. Dass das Piktogramm dürfen nicht samt etwa 40 chendeckendes Problem sei es dennoch FKK-Strand Fotos gemacht hätten. Of- schauen, welch weibliche Nackte sich Fremden viert. Insge- es zu Zwischenfällen kommt. Ein fläge geklebt hatte. Die Sticker mit dem Zuwanderer könnten sich auch in ihrem mit dem durchgestrichenen Fotoapparat von vornherein mit internationaler Zustimmung es gewesen sein. der Foto-Verbotsaktion in eine Stigma- ohne deren Strände müssen nicht. Er bedauere, dass Flüchtlinge mit durchgestrichenen Fotoapparat sorgten bei den Badegästen für Verwundeperkultur verführt fühlen. In einer Ge- Worterklärung geplant war, glaubt sie aufgenommen Die FKK-Badekultisierung geraten seien. Denn voyeuris- Ort von der hier ausgelebten Freikörrung: Durfte man am Strand jetzt keine meindesitzung im Frühjahr wurde das nicht. Es sei ein unüberlegter Schnellschuss der Kurverwaltung gewesen. gewesen, um eigens ge oder Zuwanderer habe man im gan- werden tur sei zu normal tische Neigungen seitens der Flüchtlin- Fotos mehr schießen? Eine Woche später wurde nachgebessert: Schriftsätze ansässige hatte sich zu Wort gemeldet: Erst nach einer Woche seien die Bilder einen Klub dafür grünzen Land noch nicht beobachtet. Viel Thema offen angesprochen. Eine Orts- auf Deutsch, Englisch und Arabisch Was machen wir eigentlich, wenn sich ergänzt worden. Flüchtlinge hat sie bisden zu müssen. Nun seien Lärm um nichts.

9 + WIRTSCHAFT DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 9 ** Kunstmarkt Anselm Reyle hat sich ganz neu erfunden Seite 10 MENSCHEN UND MÄRKTE SIGMAR GABRIEL Ökostrom für griechische Inseln Mit deutscher Hilfe sollen griechische Urlaubsinseln sich künftig komplett selbst mit Ökostrom versorgen können ein kleiner Beitrag, damit das überschuldete Euro-Land aus der Krise kommt. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte bei einer Energie-Konferenz in Athen, eine Eigenversorgung der Inseln mit Wind-, Solar- oder Biogasanlagen sei auch eine sinnvolle Sache für den Klimaschutz: Jedes gute Beispiel ist zehn Mal mehr wert als theoretische Diskussionen. Mit dem griechischen Energieminister Panos Skourletis vereinbarte Gabriel eine engere Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien. CHRISTIAN KURTZKE Porsche trennt sich von Ex-Meissen-Chef Die Porsche-Design-Group trennt sich nach einem Zeitungsbericht von ihrem Geschäftsführer Christian Kurtzke. Kurtzke, früherer Geschäftsführer der Staatlichen Porzellan-Manufaktur, scheide aufgrund unterschiedlicher Ansichten über die strategische Ausrichtung des Unternehmens aus, berichtete die Sächsische Zeitung mit Verweis auf eine Firmensprecherin in Ludwigsburg. Kurtzke hatte die Manufaktur Meissen im März 2015 verlassen und bei Porsche Design angeheuert. Pioniere ziehen weiter, die Siedler bauen aus, kommentierte er damals seinen Abschied. STEFAN MÜLLER Neuer Spitzenmann heuert an bei Moelis Die US-Investmentbank Moelis hat den erfahrenen Fusionsberater Stefan Müller von der Bank of America Merrill Lynch angeheuert. Müller werde von Frankfurt aus das Investmentbanking in Deutschland, Österreich und der Schweiz leiten, erklärte Moelis. Der Investmentbanker hatte sich vor allem im Zuge der versuchten Übernahme von Volkswagen durch Porsche einen Namen gemacht, als er Porsche beriet. MARKUS SÖDER EU-Bankenaufsicht soll nach München Nach dem Brexit-Votum der Briten will die bayerische Staatsregierung die Europäische Bankenaufsicht (EBA) von London nach München holen. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) habe die Bundesregierung gebeten, sich auf europäischer Ebene für die Verlagerung der EBA mit ihren 160 Mitarbeitern einzusetzen, berichtete die Süddeutsche Zeitung. CARL HAHN Ex-VW-Chef wird 90 Jahre alt Der langjährige VW-Chef Carl H. Hahn ist 90 Jahre alt geworden. Gefeiert wurde im Kunstmuseum Wolfsburg. Unter den Gästen war auch der Vorsitzende des VW-Aufsichtsrats Hans Dieter Pötsch. Hahn, der als Mitglied verschiedener Kuratorien und Vorstände auch Jahre nach seiner Pensionierung täglich ins Büro geht, kritisierte die wirtschaftliche Bedeutung Deutschlands in der Welt. Nicht nur in der Biologie und der Gentechnik habe das Land einst zu den Pionieren gehört, sondern auch in der Computertechnik. Heute sind wir in diesen Zukunftssektoren nicht mehr vertreten, lehnen sie mitunter sogar ab, denken wir beispielsweise an den Genmais, kritisierte er. Hahn war von 1982 bis 1992 VW-Chef. Viele seiner Entscheidungen prägen den Konzern bis heute. Ein schlechteres Timing hätte man sich bei BMW wohl nicht vorstellen können: Nur Stunden bevor der Münchner Autobauer mit viel Aufwand am Freitagnachmittag seine Offensive zum Bau selbstfahrender Autos präsentierte, stellte die Nachricht über einen Unfall in den USA die ganze Technik infrage. VON NIKOLAUS DOLL UND PHILIPP VETTER Zwar verunglückte in Florida kein BMW-Fahrer, sondern der Besitzer eines Tesla während er im sogenannten Autopilot-Modus unterwegs war. Doch der Unfall da sind sich Experten sicher wirft die ganze Branche beim Thema autonomes Fahren zurück. Das Unglück passierte schon am 7. Mai, doch bekannt wurde es erst jetzt, weil inzwischen die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Ermittlungen aufgenommen hat. Joshua Brown, ein 45- jähriger Mann aus Ohio, war mit seinem Tesla Model S unterwegs und hatte den sogenannten Autopiloten aktiviert. Dabei soll der Tesla selbstständig den Abstand zu den vorausfahrenden Autos halten, er beschleunigt, bremst, hält die Spur und soll vor allem auch bei Hindernissen automatisch anhalten. Genau das funktionierte nicht. Als ein Lastwagen an einer Kreuzung vor Browns Tesla links abbog, versagten Sensoren und Kameras. Der Tesla raste in den Anhänger. Brown überlebte nicht. Tesla-Chef Elon Musk sprach den Hinterbliebenen per Kurznachrichtendienst Twitter sein Beileid aus, Tesla veröffentlichte einen Blog-Eintrag, in dem die Ursachen für den Crash analysiert werden. Die Gründe muten profan an. Offenbar erkannten die Tesla-Kameras den weißen Truck vor dem Hintergrund des weißen bewölkten Himmel nicht. Doch warum schlugen die Radarsensoren keinen Alarm? Die arbeiten mit Infrarot, fehlende Farbkontraste dürften sie nicht stören. Musk lieferte eine ernüchternde Erklärung per Twitter: Radar blendet aus, was aussieht wie eine Schilderbrücke, um falsche Bremsungen zu vermeiden. Der Tesla-Autopilot kann also im schlimmsten Fall einen Lkw-Anhänger nicht von einer Schilderbrücke unterscheiden. Das Problem ist offenbar, dass es zwischen der Fahrbahn und dem Anhänger einen relativ großen Leerraum gibt, das Radar aber nicht in der Lage ist, festzustellen, ob der Tesla unter dem Objekt hindurchpasst. Ein erschreckend schlichter Anlass für einen Fehler mit tödlichen Konsequenzen. Experte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) sieht Auswirkungen für die gesamte Branche. Jeder tragische Unfall ist ein Rückschlag für so eine neue Technologie, sagt Bratzel. Vor allem das Vertrauen der Autofahrer und -besitzer nehme erheblichen Schaden. Das Unglück zeigt, dass die Technologie nicht zu 100 Prozent sicher ist und das wird sie auch nie sein, sagt Bratzel. Trotzdem glaubt der Experte nicht, dass solche Unfälle dazu führen werden, dass die Technik des autonomen Fahrens komplett gestoppt wird, aber sie verzögert sich. Bratzel vergleicht den Tesla-Unfall mit einem Flugzeugabsturz aus techni- REUTERS / STAFF schen Gründen. Ganz ausschließen könne man ihn nie, man müsse aber daraus lernen. Trotzdem müsse natürlich eine gewisse Sicherheit da sein, bevor man die Technik im Verkehr einsetzen könne. Menschen in Autos dürfen keine Versuchskaninchen sein, sagt er. Doch immerhin habe Tesla für die Autopilot- Funktion eine Zulassung erhalten auch in Europa. Das bestätigt auch eine Tesla-Sprecherin. Sie verweist zudem darauf, dass es sich beim Autopiloten nicht um eine Funktion des autonomen Fahrens handle, sondern der Fahrer lediglich unterstützt werden solle. Es gebe ausdrückliche Hinweise, dass man die Hände stets am Lenkrad lassen und jederzeit in der Lage sein müsse, einzugreifen. Es handle sich zudem um eine Beta-Version des Autopiloten, das bedeutet in der Sprache von Software- Entwicklern, dass ein Programm noch nicht ausgereift ist. Allerdings gab es in Europa bei der Zulassung eine Auflage, weshalb der Assistent zum Spurwechsel in den USA etwas anders funktioniert es handelt sich also weltweit nicht um die identische Software. Während es im Autopilot-Modus in den USA reicht, den Blinker zu setzen, damit das Fahrzeug selbstständig die Spur wechselt, müsse man in Deutschland und dem Rest von Europa zusätzlich das Lenkrad berühren. An dem Unfall hätte dieser Unterschied aber wohl nichts geändert. BMW will in fünf Jahren alleine fahrende Autos bauen Neue Technik soll Robotertaxis möglich machen B MW will in fünf Jahren ein komplett selbstfahrendes Auto auf die an Roboter-Taxis arbeiten. Toyota oder die Opel-Mutter General Motors, den Markt bringen. Zusammen setzt zugleich auf künstliche Intelligenz, die von menschlichen Fahrern ler- mit dem weltgrößten Chiphersteller Intel und dem israelischen Roboterwagen-Spezialisten Mobileye als Partner auch für andere Unternehmen und Konnen soll. Die technische Plattform soll entwickele BMW die Technik, um bis kurrenten offen sein, betonte BMW mit der Serienproduktion zu starten, sagte Konzernchef Harald Krüger schaffen, sagte Krüger. Nach dem Kauf Wir wollen eine Standard-Plattform in München. BMW wolle die Nummer des Kartendienstes Here zusammen mit eins für autonomes Fahren sein. Intel- Audi und Mercedes sei diese Partnerschaft der nächste große Schritt, um Chef Brian Krzanich betonte in München, 90 Prozent aller Unfälle würden vollkommen autonomes Fahren bald durch Fehler von Menschen am Steuer auf die Straße zu bringen, sagte Krüger. verursacht. BMW, Intel und Mobileye Eine völlig neue Generation extrem wollten zusammen die Technik für ein leistungsstarker Prozessoren soll die Auto entwickeln, bei dem der Fahrer Unmenge von Daten dann in Sekundenbruchteilen verarbeiten und die richti- nicht nur die Hände vom Lenkrad nehmen, sondern während des Fahrens sogar fernsehen oder schlafen kann ob Bremspedal geben. Um sicher durch gen Signale an Lenkung, Gas- und auf der Autobahn oder in der Großstadt. den Verkehr zu steuern und Unfälle zu Es müsse gar kein Fahrer mehr an Bord vermeiden, brauche es starke und verlässliche elektronische Gehirne, sagte sein, sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich und sprach von einem Intel-Chef Krzanich. Der Konzern ist neuen Zeitalter der Mobilität. Eine auf der Suche nach neuem Geschäft, ähnliche Vision verfolgen etwa auch während sein bisher wichtigstes Standbein der PC-Markt Google, der Fahrdienst-Vermittler Uber schrumpft. Fahren im Tesla ist ohne Hände möglich Tödlicher Crash mit Autopilot Tesla kollidiert mit Laster. Unfall beschleunigt Trend zu vernetzten und sicheren Fahrzeugen Seitens der Bundesregierung heißt es, man kenne derzeit noch nicht die Ursachen des Unfalls. Zunächst müssen die geklärt sein, bevor wir daraus Schlussfolgerungen ziehen, sagt ein Sprecher. Wir stehen dazu mit den zuständigen US-Behörden in Kontakt. Am grundsätzlichen Kurs, das automatisierte Fahren, also das durch Assistenten unterstützte Fahren von Autos, in Deutschland voranzubringen, ändere das Unglück jedoch nichts. Eine Änderung der geltenden Rechtslage hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bereits angestoßen, denn bislang sind Autos, in denen der Fahrer nicht mehr in allen Fahrsituationen aktiv ins Verkehrsgeschehen eingreifen muss, in Deutschland verboten. Künftig soll der Grundsatz gelten, dass die Fahrer autonome Systeme zwar nutzen darf, aber übersteuern und abschalten können müssen. Der Fahrer trägt weiter die Verantwortung. Denn die Technik verleitet eben auch dazu, sich zu sehr auf sie zu verlassen. Kurz nach dem Start des Autopiloten musste Tesla die Funktion einschränken, weil immer mehr Videos im Internet auftauchten, die Fahrer zeigten, die die Möglichkeiten des Assistenzsystems versuchten auszureizen. Das führt zu Harakiri-Aktionen auf Autobahnen bei hohen Geschwindigkeiten. Man habe die Software daraufhin so umprogrammiert, dass der Autopilot nicht auf einspurigen Landstraßen ohne Abtrennung zwischen den beiden Fahrtrichtungen funktioniert, sagt die Sprecherin. Tesla ist keineswegs der einzige Hersteller, dessen Autos computergesteuert Unfälle verursachen. Auch Google hat bereits Zusammenstöße mit seinen selbstfahrenden Autos erlebt sie gingen aber auch wegen der deutlich niedrigeren Geschwindigkeit glimpflich aus. Die meisten anderen Hersteller bleiben mit ihren autonomen Fahrzeugen bislang vor allem auf Teststrecken. Ingenieure anderer Autobauer hatten Tesla gleich zu Beginn der Einführung des Autopiloten kritisiert, weil man eine nicht ausgefeilte Technik auf den Markt bringe, die die Fahrer in der falschen Sicherheit wiege, dass sie bereits funktioniere. Bei Tesla setzt man auch darauf, dass das System immer besser wird, je länger man damit unterwegs ist. So lernt der Computer immer besser mit verschiedenen Verkehrssituationen umzugehen. Schon jetzt verbessere der Autopilot die Sicherheit auf der Straße, argumentiert der US-Hersteller: der erste tödliche Unfall sei nach knapp 210 Millionen Kilometern mit eingeschaltetem Autopilot passiert. Statistisch passiere in den USA nach 151 Millionen Kilometern ein tödliches Unglück, wenn der Mensch selbst steuert. Auch Experte Bratzel ist sich sicher: In Summe wird das autonome Fahren viele Leben retten. Daran ändere auch der erste tödliche Unfall nichts. Um die Zahl der Unglücke bei autonom fahrenden Autos noch stärker zu reduzieren, setzen einige Experten zudem auf die Kombination verschiedener Techniken. Nicht nur die Autos sollen mit Sensoren und Kameras ihre Umwelt erkennen, sie sollen auch mit der ebenfalls smarten Infrastruktur und anderen Fahrzeugen kommunizieren. Die Vernetzung führe zu zusätzlicher Sicherheit ist Frank Fitzek, Leiter des Telekom-Stiftungslehrstuhls für Kommunikationsnetze an der TU Dresden, überzeugt. Beim autonomen Fahren wird man immer an Grenzen stoßen. Die entsprechenden Autos sind nur so gut wie die Kameras, Radartechnik und Sensoren, mit denen sie ausgestattet sind. Doch für Fitzek sind derart ausgerüstete Autos eine Übergangslösung. Der nächste Schritt sind vernetzte Autos, Fahrzeuge, die direkt und über ein Netz miteinander kommunizieren. Sie werden entscheidend dazu beitragen, dass die Zahl der Unfälle deutlich sinkt. Auf dem Weg zu diesen Fahrzeugen, die die Menschen zu 99,99 Prozent unfallfrei durch den Verkehr steuern, werde es noch rumpeln und manches Problem geben, so Fitzek. Aber es dürfen nicht schon am Anfang dieser Entwicklung absolute Perfektion der Technik und keine Situationen, in der sie versagt, erwartet werden. ANZEIGE

10 BENZINPREISE + 10 WIRTSCHAFT DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 KOMPAKT Juni ist der teuerste Tankmonat 2016 Durchschnittlich 1,31 Euro für den Liter Super E10 und 1,10 Euro für einen Liter Diesel zahlten Kraftfahrer im Juni an deutschen Tankstellen, so viel wie im gesamten Jahr 2016 nicht. Dabei schwankten die Preise für beide Kraftstoffsorten im Monatsverlauf immer wieder leicht in beide Richtungen. Teuerster Tanktag für Super E10 war der erste Sonntag des Monats mit durchschnittlich rund 1,33 Euro pro Liter der bisherige Höchstwert in DAIMLER Milliarden-Zukauf für Fuhrpark-Management Der Autobauer Daimler hat sein Geschäft mit dem Management von Firmen-Fuhrparks durch einen Zukauf etwa vervierfacht. Das niederländische Unternehmen Athlon Car Lease International werde für 1,1 Milliarden Euro übernommen, teilte Daimler in Stuttgart mit. Dabei geht es um die Bereitstellung und Verwaltung der Dienstfahrzeuge von Firmen dies gilt als Wachstumsmarkt. BAHN Züge sollen viel pünktlicher werden Die Bahn will im deutschen Schienennetz mehr bauen und dennoch pünktlicher werden. Ein Pilotversuch soll deshalb zeigen, wie durch bessere Planung Baustellen den Fahrplan weniger durcheinander bringen. Dazu wurden kürzlich 17 geplante oder laufende Bauvorhaben für eine Woche ausgesetzt, um an den Beispielen herauszufinden, wie man effizienter planen und bauen kann. HERSHEY US-Schokohersteller weist Angebot zurück Der US-Schokoladenproduzent Hershey will nicht vernascht werden: Hershey wies ein Übernahmeangebot des großen Konkurrenten Mondelez über 23 Milliarden Dollar (knapp 21 Milliarden Euro) ab, wie das Unternehmen mitteilte. Mit dem Kauf wäre laut Branchendienst Euromonitor der größte Süßigkeitenhersteller der Welt entstanden und Mars überholt worden, derzeit die Nummer eins. Hershey, 1894 gegründet, ist eine Größe in den amerikanischen Supermarktregalen bekannt vor allem für Hershey's Kisses und Reese's Peanut Butter Cups. In den USA stellt das Unternehmen zudem die Kit-Kat-Riegel für den Konkurrenten Nestlé aus der Schweiz her. Anselm Reyle hat etwas sehr Ungewöhnliches getan. 2014, auf dem Höhepunkt des Ruhms, gefeiert in den großen Museen, gejagt von wohlhabenden Sammlern, verehrt von jungen Kunststudenten, erklärte er, sich aus dem Kunstbetrieb zurückzuziehen. Selbst diejenigen, die ihn ganz gut kannten, waren überrascht. Der gebürtige Tübinger Reyle hatte sich auch in Zeiten des Hypes nicht verändert. Zurückhaltend, leise führte er Besucher durch seine Studios im Osten Berlins, direkt an der Spree. Anders als der gerne auch größenwahnsinnige Künstler, der stets Genie sein muss und will, blieb Reyle ein stets selbstkritischer, akribischer Arbeiter. VON ULF POSCHARDT Wirklich euphorisch wurde er bei der Tour durch sein wirklich beeindruckend elegantes und ausgreifendes Studio, als sein junges Team die Pasta für das gemeinsame Essen auf der Terrasse mit dem Blick auf das Wasser servierte.,, Wie ein schwäbischer Mittelständler wollte er, dass es seinen Leuten gut geht. Und das waren in Spitzenzeiten ein paar Dutzend, die Ausstellungen vorbereiteten, die Produktion betreuten und an neuen Ideen von Reyle an der Machbarkeit tüftelten. ICH MUSSTE ZIEMLICH SCHNELL LERNEN, WIRTSCHAFTLICH ZU DENKEN Dann kam der Bruch, und dann ziemlich überraschend Anfang des Jahres die Nachricht, dass Reyle in den Kunstbetrieb zurückkehren werde: als Schöpfer von riesigen Keramiken. Die Ausstellungseröffnung bei CFA in Charlottenburg war ein Erfolg. Die Straße in der Nähe des sonst eher beschaulich eleganten Savignyplatzes war mit jungem, neugierigem Kunstvolk zugestaut, in der Galerie wurde gedrängelt, und beim Abendessen über dem Borchardt in Berlins Mitte war das Staunen über diesen ungewöhnlichen Neuanfang in vielen Gesprächen bis tief in die Nacht hinein ein Thema. Reyle saß neben einem taufrischen Shootingstar der Kunstwelt, Christian Rosa. Während Rosa gerne und heiter den Popstar gab, blieb der 46-Jährige seiner Bescheidenheit treu. Er freute sich über jedes Kompliment, als wäre es das erste. Das Interview entstand als -Pingpong. DIE WELT: Wann merkt ein Künstler, dass er erfolgreich ist? ANSELM REYLE: Wenn viele Leute, die man nicht kennt, etwas von einem wollen. Das hat sich schon sehr BEFREIEND angefühlt" Warum hört ein Künstler auf der Höhe des Erfolgs einfach auf? Anselm Reyle hat das gemacht und es nicht bereut. Jetzt hat er sich neu erfunden. griff Fat Lava zusammengefasst werden. Die Bezeichnung kommt daher, dass die Glasur während des Brennens teilweise aufkocht, wodurch Luftblasen entstehen, weshalb die Oberfläche an erstarrte Lava erinnert. Ursprünglich war das ein Produktionsfehler. Diese Vasen gibt es auf Flohmärkten oder auf Ebay. Es handelt sich um Industriekeramik, die in Gussformen produziert und anschließend sehr farbig glasiert wird. Signalrot und Cadmiumorange kommen beispielsweise häufig vor. Die Vasen werden allgemein als geschmacklos bezeichnet wie vieles, was mich fasziniert. Meine gesamte Arbeit basiert auf Vorgefundenem, was ich in transformierter Form, Materialität, Oberfläche und oftmals auch Größe wiedergebe. Auch bei den Vasen war die Grundidee, die spezifischen Merkmale herauszufiltern und sie in skulpturaler Größe erscheinen zu lassen. Wie war das an der Töpferscheibe? Ich selbst habe die Vasen nicht gedreht. Dazu würde bei diesen Größen selbst eine dreijährige Töpferlehre nicht mal annähernd reichen. Wie bei vielen meiner bisherigen Skulpturen habe ich erst einmal einige Zeit damit verbracht, Entwürfe zu machen und Personen/ Produzenten zu finden, die für die Realisierung überhaupt infrage kommen. Das war nicht so einfach. Anhand der entstandenen Visualisierungen wurden die Vasen dann von verschiedenen Keramikern geformt. Ich habe anschließend vor dem Brennen die Oberflächen bearbeitet und Risse in die Objekte geschnitten, also bewusst Fehler gesetzt vergleichbar vielleicht mit dem Klecks bei einigen meiner Bilder. Die Glasuren habe ich zusammen mit den Keramikern entwickelt und aufgetragen. War das auch ein ironischer Hinweis an den Aussteiger, der gerne töpfert? Ja schon, es ist natürlich ein solches Klischee, das zu meiner Situation passt. Auf der Vernissage habe ich mit einem Sammler gesprochen, der mir erklärt hat, jetzt fängt Anselm mit so was an und ist gleich so gut, als hätte er das immer gemacht. Freut Sie das? Ja klar, es zeigt sicherlich auch, an welchem Standard ich mich durch meine bisher entstandenen Arbeiten zu orientieren habe. Letztendlich geht es darum,,, Kunst zu machen. Eine rein technisch perfekte Ausführung ist nicht genug. Nach meiner Ansicht hat Kunst immer auch etwas Unerklärliches, sonst ist sie keine. In der Entstehung ist das Ergebnis deshalb auch nicht gänzlich vorhersehbar. DIE VASEN WERDEN ALLGEMEIN ALS GESCHMACKLOS BEZEICHNET ARBEITSMARKT Moderne Sklaverei im Osten Englands Im Osten Englands gibt es offenbar in großem Ausmaß moderne Formen der Sklaverei, von der vor allem osteuropäische Migranten betroffen sind. Dies gelte insbesondere für die Landwirtschaft in Teilen der Region East Anglia, berichtet das Online-Portal Independent Catholic News (ICN) unter Berufung auf eine Mitteilung der Diözese East Anglia. Die in überbelegten Unterkünften lebenden Arbeiter würden kontrolliert, indem sie von der örtlichen Gemeinde isoliert und zur Arbeit transportiert würden. Heizöl-Preise aktuell Preise in Euro je 100 Liter bei Kauf von 3000 Litern einschließl. 19 % Mehrwertsteuer Stadt Diese Woche Vorwoche Berlin 54,60-58,50 53,80-57,80 Hamburg 58,20-61,65 57,75-59,45 Hannover 57,05-61,30 57,40-60,55 Düsseldorf 53,45-59,25 54,15-60,35 Frankfurt/M. 54,75-58,90 51,20-58,65 Karlsruhe 52,35-56,55 51,20-58,65 Stuttgart 52,60-57,35 53,25-55,95 München 52,25-56,90 52,25-65,35 Rostock 52,95-58,50 53,45-56,00 Leipzig 53,45-59,60 54,25-57,60 Bei höherer Abnahmemenge sind Preisnachlässe möglich. Quelle: Energie Informationsdienst Wann haben Sie das bei sich gemerkt? 2006 war das der Fall. Da überschlugen Anselm Reyle lässt sich sich die Ereignisse. Man kann es wohl von der Industriekeramik als internationalen Durchbruch bezeichnen. Von außen betrachtet war der 70er-Jahre inspirieren der Erfolg vielleicht aber auch schon vorher da drei Jahre nach meinem Studium hatte ich die erste Galerieausstellung und dann auch sehr bald internationale Ausstellungsbeteiligungen. Ab 2003 konnte ich von meiner benheiten sich aber auch wieder ändern können. Kunst leben. Mir kam die Zeit bis dahin jedoch ziemlich lange vor. Wann haben Sie gespürt, dass Sie Wie lange hat Sie das berauscht? jetzt etwas anders machen müssen? Besonders berauschend fand ich diese Im Jahr 2008 mit der Wirtschaftskrise. Erfahrung eigentlich nicht. Außer vielleicht im Hinblick auf meine Arbeitsweise, in der ich eine gewisse Gegen? Wie lange haben Sie mit sich gerunschwindigkeit entwickeln konnte, die Ich konnte gar nicht lange mit mir ringen, sondern musste ziemlich schnell meine Arbeit auch geprägt hat. Die Dynamik, das Serielle wurde konzeptueller Bestandteil meiner Arbeit. ken und zu handeln. lernen, betriebswirtschaftlich zu den- Was ist hilfreich am Erfolg? Wie befreit fühlte es sich an, als Sie Man kann vieles parallel machen, indem man Arbeitsschritte abgibt. Ich ha- Ruhm zum Trotz jetzt einen Cut? gesagt haben, ich mache allem be meine Atelierstruktur zusammen In der Zeit bis zu meiner Pause mit einem Team aufgebaut. Das war konnte ich mit meinem Atelierteam sehr spannend. Dadurch, dass die Malerei zum Teil von Assistenten ausgeführt tutionsausstellungen mit technisch zahlreiche größere Galerie- und Insti- wird, kann ich meinen Bildern mit einer teils sehr aufwendigen Arbeiten und größeren Distanz und einem in gewisser Weise objektiveren Blick begegnen. Zeit entstand jedoch mehr und mehr Installationen realisieren. Nach einiger Durch das vorherige Planen der Bilder der Wunsch, auch wieder ohne diese wurde die Malerei konzeptueller. große Struktur Kunst machen zu können. Im Gespräch mit einem Freund Was ist die Gefahr des Erfolges? kam ich dann darauf, erst mal eine Pause einzulegen. Das hat sich schon sehr Die Gefahr ist, dass man sich schnell daran gewöhnt, die äußeren Gege- befreiend angefühlt. DETLEF JANZ / CFA BERLIN Anselm Reyle Geboren 1970 in Tübingen, studierte Reyle in Karlsruhe Kunst. Seit den Neunzigerjahren in Berlin baute er eine Werkstatt mit 50 Mitarbeitern auf. Mit riesigen Bildern aus Spiegelfolie, glitzernden Skulpturen und einer Vorliebe für Neonfarben hatte er großen Erfolg am Kunstmarkt stieg Reyle aus, um sich Zeit und Freiheit zu verschaffen. Jetzt ist er zurück bei seiner Galerie Contemporary Fine Arts in Berlin zeigt er Keramiken. Helmut Lang hat auf der Höhe seines Ruhms als Modedesigner aufgehört. Ist das ein interessantes Beispiel? Das wusste ich gar nicht. Trotz meiner Erfahrungen in dieser Branche kenne ich mich wenig aus in der Modewelt. Haben Sie ein anderes? Marcel Duchamp ist sicher ein gutes Beispiel, was Produktions- bzw. Schaffenspausen angeht. Er hat das Nichtstun immer wieder thematisiert und stilisiert. Das ist Teil seiner Arbeit. Wie war das Sabbatical für Sie? Ich habe mir bewusst keinen Zeitrahmen für meine Auszeit gesetzt. Das wäre mir sonst zu vorhersehbar gewesen. So konnte ich nach und nach zur Ruhe kommen, Ideen und Skizzen aus den letzten Jahren und auch meinen eigenen Bestand durchgehen. Irgendwann hatte ich Lust darauf, wieder etwas Neues zu machen. Ihre neuen Arbeiten sind Keramiken, die gerade in Berlin ausgestellt wurden. Wie kam es dazu? Seit Längerem schon sammle ich diese Vasen aus den 70ern, die unter dem Be- MATTHIAS KOLB / CFA-BERLIN Sie hatten ein riesiges Studio mit vielen Mitarbeitern. Wie sieht jetzt Ihr Betrieb aus? Der Atelierbetrieb ist jetzt wesentlich kleiner, wir sind im Schnitt so um die fünf Personen. Auf diesem Stand lässt es sich gut arbeiten. Und ein bis zwei Tage die Woche bin ich alleine im Atelier. Das ist übrigens ziemlich interessant! Was ist daran interessant? Mit dem Debakel im Atelier direkt konfrontiert zu sein ohne dass mich jemand vorwarnt. Und direkt darauf zu reagieren, ohne dass mich jemand zurückhält. Das war in den Jahren zuvor anders. Nach dem Maschinellen erscheint die Spur des Handwerklichen wieder prägend. Das individuell Imperfekte. War das eine spontane Idee oder eine reflektierte Entscheidung? Eigentlich kam ich darauf zurück durch die Kooperation mit Franz West. Durch ihn wurde mir wieder klar, was im Spontanen, Skizzenhaften und Unfertigen alles möglich ist. Dieser Teil der künstlerischen Arbeit war mir mehr und mehr abhandengekommen. Durch Franz habe ich das wiederentdeckt und sehe darin eine eigene Qualität. Picasso, Braque, Derain welcher Keramikkünstler hat Sie am meisten inspiriert? Weder noch es ist die Industriekeramik der 70er-Jahre Made in West Germany.

11 REUTERS + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 WIRTSCHAFT 11 Bürger haben den Soli satt Die Väter des Soli, der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und sein Finanzminister Theo Waigel (CSU) 80 Prozent der Bevölkerung votieren für eine Abschaffung. Union will den Zuschlag abschmelzen, SPD und Opposition sind gegen eine Entlastung Das Votum der Bürger ist eindeutig: Vier von fünf Deutschen fordern das Aus für den Soli. Dies ergab eine Umfrage für den Bund der deutschen Steuerzahler. Das ist ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, findet der Chef des Verbandes, Rainer Holznagel, und fordert: Diversen Andeutungen, die Bürger steuerlich entlasten zu wollen, müssen endlich Taten folgen. VON DOROTHEA SIEMS Ursprünglich sollte die vor 25 Jahren als befristeter Solidaritätszuschlag eingeführte Ergänzungsabgabe helfen, den Aufbau Ost zu finanzieren. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Finanzminister Theo Waigel versprachen, das Sonderopfer nach einem Jahr wieder abzuschaffen. Doch ein Viertel Jahrhundert später gibt es den Zuschlag noch immer und das Gros der stetig steigenden Einnahmen wird vom Bund längst für andere Dinge ausgegeben: 2015 gingen von den 16 Milliarden Euro, die der 5,5-prozentige Zuschlag auf die Einkommensteuer dem Fiskus einbrachte, nur 6,7 Milliarden Euro an die neuen Länder wird der Bund gar 15 Milliarden Euro für andere Zwecke zur Verfügung haben, während es für den Aufbau Ost dann noch 3,6 Milliarden Euro geben soll. Nicht nur die Steuerzahlerlobbyisten verlangen deshalb die Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Druck macht auch der Wirtschaftsflügel der Union. Der Soli-Ausstieg ist angesichts der Rekordsteuereinnahmen gut möglich, sagt der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrat, Wolfgang Steiger. So sollen die Steuereinnahmen nach offiziellen Prognosen der Steuerschätzer bis zum Jahr 2020 um 150 Milliarden Euro auf 800 Milliarden Euro steigen. Da kann auf jeden Fall eine Entlastung mittlerer Einkommen stattfinden, bekräftigt Steiger. In der Union stoßen die Soli-Kritiker auf offene Ohren. Wir sollten in der nächsten Legislaturperiode damit beginnen, den Solidaritätszuschlag stufenweise auf Null abzuschmelzen, sagt Unionsfraktions-Vize Ralf Brinkhaus. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) macht sich dafür stark, den Zuschlag schrittweise zwischen 2020 und 2030 abzubauen. Allerdings hatte der Minister sich auf diesen Zeitplan mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer im vergangenen Frühjahr verständigt bevor klar wurde, dass die Flüchtlingswelle in den kommenden Jahren bis zu 100 Milliarden Euro Kosten verursachen würde. Ende vergangenen Jahres sprach sich Seehofer dann plötzlich dafür aus, die Soli-Einnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu verwenden eine Idee, die vor allem in der Linkspartei viele Anhänger hat. Der Koalitionspartner SPD plädiert indes dafür, den Soli nicht abzuschaffen, sondern in die Einkommensteuer einzubauen und somit dauerhaft zu erheben. So würden auch Länder und Kommunen einen Teil der Einnahmen erhalten. Bislang stehen die Soli-Gelder allein dem Bund zu. Auch Schäuble hatte ursprünglich auf den Soli nicht verzichten wollen, sondern im Rahmen der anstehenden Reform des Finanzausgleichs zwischen Bund und Ländern eine Neuverteilung geplant läuft der Solidarpakt II aus, mit dem der Westen den Osten unterstützt. Darüber, wie es dann weitergehen soll, verhandelt Schäuble seit Jahren mit den Ministerpräsidenten. Die Länder sind sich parteiübergreifend einig, dass der Bund ihnen mehr Steuergeld geben soll und lehnen schon deshalb die Abschaffung des Soli ab. Bei den Grünen, die in zahlreichen Ländern mitregieren, hält man ebenfalls nichts von Schäubles Abschmelz-Modell. Wir wollen den Solidaritätszuschlag erhalten, dieser muss aber für die Zukunft neu ausgerichtet werden, sagt die steuerpolitische Sprecherin der Grünen, Lisa Paus. Ziel muss sein, finanzschwache Länder und Regionen zu unterstützen und zwar unabhängig von den Himmelsrichtungen. Viele Kommunen litten an maroder Infrastruktur, hohen Schuldenständen und Zinslasten, die für einen immensen Investitionsstau sorgten, gibt die Grüne zu bedenken. FDP-Chef Christian Lindner warnt davor, immer neue Begründungen zu suchen, um den Soli beizubehalten. Der Soli ist das Paradebeispiel für eine schier unendliche Belastung. Wenn der Solidarpakt II im Jahr 2019 endet, muss auch der Solidaritätszuschlag komplett auslaufen, fordert Lindner. Eine spürbare Entlastung sei heute noch dringender als 2009, und die Abschaffung müsse der erste Schritt sein. KOMMENTAR Warten auf ein Signal DOROTHEA SIEMS D ie Geschichte des Soli ist eine Geschichte der gebrochenen Versprechen. Eingeführt wurde der Zuschlag zur Einkommensteuer kurz nach der Wiedervereinigung für ein Jahr. Doch schon bald erhob die damalige Kohl-Regierung die Sonderabgabe erneut. Und seither fällt den Verantwortlichen immer wieder etwas anderes ein, um zu begründen, warum der Zeitpunkt zur Soli-Abschaffung noch immer nicht gekommen sei. Erst sollte der Irakkrieg finanziert werden, dann wurden die lange unterschätzen Kosten der Wiedervereinigung angeführt. Später sorgten Wachstumsschwäche und Massenarbeitslosigkeit für leere Kassen. Dann brach die Finanzkrise über Deutschland hinein, es folgte die europäische Schuldenmisere. Und jetzt argumentieren die Soli-Fans mit den Ausgaben für die Flüchtlinge oder mit der Not der Kommunen in Ost und West. Gute Verwendungszwecke zu finden, fällt der Politik nicht schwer. Doch warum überprüft man nicht, wo Einsparpotenzial bei den exorbitant hohen Staatsausgaben existiert? Noch nie gab der Staat so viel Steuergeld aus wie heute. Dank Rekordbeschäftigung und robuster Konjunktur zahlen die Bürger immer mehr. Die letzte große Steuerentlastung wurde von der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder beschlossen. Das Gros der Bürger rutschte seither in eine immer schärfere Besteuerung hinein. Nichtstun bedeutet nicht Stillstand, sondern eine schleichende Steuererhöhung. So einig sich SPD und Union beim Verteilen sozialer Wohltaten waren, so uneinig ist man sich in der Steuerpolitik. Die Abschaffung des Soli wäre ein schönes Signal, dass man hierzulande die Finanziers nicht völlig aus dem Blick verloren hat. dorothea.siems@welt.de ANZEIGE DAS MEINUNGS- UND DEBATTENFORUM FÜR DIE WIRTSCHAFTSELITE WIRTSCHAFT ERSTER KLASSE. DISKUTIEREN SIE MIT: MÄRKTE Was wird also aus dieser Ansammlung von Sanders-Anhängern, wenn der Vorwahlkampf zu Ende ist? Die echten Idealisten werden wahrscheinlich merken, dass, egal wovon sie träumen, Trump ein Albtraum wäre. PAUL KRUGMAN, US-Nobelpreisträger und BILANZ-Kolumnist

12 Spezialist für Champagner & Weinraritäten + Kontakt: DIE WELT/WELT AM SONNTAG Anzeigenabteilung Link-Empfehlungen Team Telefon: (030) Fax: (030) zgb-msales@axelspringer.de 12 WIRTSCHAFT *DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Die Energiewende hat höchste Priorität in der Bundesregierung. Der Ausstoß von Treibhausgasen in Industrie, Straßenverkehr und in Gebäuden soll so schnell wie möglich reduziert werden. Eine entscheidende Frage beim Umstieg auf erneuerbare Energien lautet jedoch: Wer geht wie schnell voran? Ein aktueller Regierungsentwurf des Klimaschutzplans 2050 legt wichtige Ziele für die nächsten Jahrzehnte fest und gibt eine klare Antwort: Häuslebauer sollen als erste komplett auf fossile Energieträger verzichten. Erst dann sind Autos und Gewerbebetriebe an der Reihe. VON MICHAEL FABRICIUS Ab dem Jahr 2030 dürfen in neu gebauten Wohngebäuden, vom Mietshaus bis zum Eigenheim am Stadtrand, keine Gas- oder Ölheizungen mehr eingebaut werden so lautet der Plan. In dem Klimaschutz-Papier, das der Welt vorliegt, heißt es: Spätestens mit dem Jahr 2030 muss auf die Neuinstallation von Heizsystemen, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe beruhen, verzichtet werden. Während der Klimaschutzplan beim Umstieg auf Öko- Energie bei Autos oder bei Gewerbebetrieben einen großen zeitlichen Spielraum zulässt, müssen Bauherren damit rechnen, dass ihnen in gut 13 Jahren eine Zeitenwende bevorsteht. Für die bis 2030 zu errichtenden Neubauten bedeutet dies, dass das energetische Anforderungsniveau bezogen auf den Endenergiebedarf für Wohngebäude auf einen Wert unterhalb von 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter weiterzuentwickeln ist, lauten die Vorgaben. Dieser Wert liegt noch einmal deutlich unter den bereits heute geltenden strengen Neubau-Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EneV). Auf den ersten Blick mag ein Komplettverbot von Öl- und Gasheizungen positive Auswirkung auf das Klima und auch auf den Geldbeutel der Hauseigentümer haben. Doch da für den Umstieg auf Öko-Energie die notwendige Infrastruktur fehlt, technische Fragen vor allem bei Mehrfamilienhäusern ungeklärt sind und alternative Wärmetechniken an vielen Stellen noch in den Kinderschuhen stecken, bringt der Regierungsplan am Ende vor allem steigende Kosten für Haus- und Wohnungsbesitzer. Strompreise und Stromverbrauch dürften weiter steigen. Und sogar der Ausstoß von Treibhausgasen könnte deutlich höher ausfallen als erhofft. Denn für die Wärmeerzeugung wird zunehmend Strom benötigt, und der dürfte im Winterhalbjahr zu einem guten Teil aus Kohlekraftwerken gewonnen werden. Aus Sicht von Corinna Kodim bleiben Häuslebauern bei der Wahl der Heizung ab 2030 wenig Alternativen: Viele private Bauherren werden wohl auf eine Wärmepumpe zurückgreifen müssen, auch wenn sie wissen, dass die laufenden Kosten durch den Strompreis sehr hoch sein können, sagt Corinna Kodim, Referentin für Energie, Umwelt und Technik beim Eigentümerverband Haus & Grund. Zur Orientierung: Eine Kilowattstunde Erdgas kostet zurzeit 6,23 Euro, eine Kilowattstunde Wärmepumpen-Strom Strenge Klimaschutzvorschriften machen Neubauten teurer Ökobau soll das Klima retten Heizungen in neuen Häusern dürfen ab 2030 nicht mehr mit fossiler Energie betrieben werden 23 Cent. Um nun die Effizienz einer Wärmepumpe bewerten zu können, gibt es die Jahresarbeitszahl ein Faktor, der vereinfacht gesagt beschreibt, wie viel Einheiten Wärmeenergie aus einer Einheit Stromenergie erzeugt werden können. Eine Jahresarbeitszahl von drei bedeutet quasi eine Verdreifachung: Um eine Kilowattstunde Wärmeenergie zu bekommen, benötigt die Pumpe Strom im Wert von 7,66 Euro. Das sieht zunächst ähnlich günstig aus wie bei der PA / FRANK MAY Gasheizung. Doch die Rechnung ist sehr theoretisch. Nur in seltenen Fällen erreichen die Wärmepumpen die im Prospekt versprochenen Leistungsangaben. Denn zur Berechnung der Jahresarbeitszahl wird ein Verbraucherverhalten zugrunde gelegt, das in der realen Welt nur selten genauso vorkommt. Experten beobachten, dass es schon ausreicht, im Winter das Wohnzimmer statt auf 22 auf 24 Grad zu erwärmen und schon kommt der gefürchtete Notheizstab zum Einsatz. Wie bei einem Tauchsieder wird das benötigte Warmwasser dann direkt mit Strom hergestellt, und die Kosten schießen in die Höhe. Beim Verband Haus & Grund kennt man ein weiteres Problem: Häufig gibt es auch Probleme mit der Lärmentwicklung und Ärger mit den Nachbarn, sagt Corinna Kodim. Die Geräteangaben auf dem Papier geben lediglich Auskunft über den Schalldruck unter Normbedingungen, nicht aber was nachher beim Nachbarn ankommt. Nachts liege der zulässige Immissionswert für Wohngebiete bei 35 db(a). Dieser Wert darf am nächstliegenden Fenster nicht überschritten werden. Doch eine wachsende Zahl von Rechtsstreitigkeiten legt den Schluss nahe: Die ratternden Ventilatoren in den Anlagen sind oft lauter als gedacht. Das jedenfalls gilt für die weit verbreiteten und vergleichsweise günstigen Luft-Wärmepumpen. Eine Alternative wären Wärmepumpen, die mittels Tiefenbohrung die Erdwärme nutzen. Was für den kleinen Häuslebauer eine kostspielige Entscheidung ist, ist es für große Bauträger erst recht: Luft- Wärme-Pumpen sind nur bis zu einer bestimmten Gebäudegröße geeignet, sagt Ingrid Vogler, Referentin für Energie Technik beim GdW Verband der Wohnungswirtschaft. Für größere Miethäuser im innerstädtischen Bereich kommt diese Technologie eigentlich nicht infrage. Tiefenbohrungen für Erdwärmepumpen seien in Stadtgebieten nur selten, ebenso die Nutzung von Abwasserwärme. Blockheizkraftwerke, die mit Biogas betrieben werden, seien seit dem Auslaufen der Biogas-Förderung unwirtschaftlich geworden. Und für die ausschließliche Nutzung von Solarthermie, also durch Sonnenenergie erzeugtes Warmwasser, fehlen noch bezahlbare Speichertechnologien für den Winter. Unter dem Strich heißt das: Wenn nicht zufällig ein dichtes Fernwärmenetz vor Ort existiert, gibt es für neu gebaute Standard-Mietwohnungen in der Innenstadt zurzeit praktisch keine wirtschaftliche Heizungs-Alternative für die neue Zeitrechnung ab dem Jahr Welche Auswüchse die Wärmeerzeugung mit Strom zumindest beim heutigen technischen Stand haben kann, beschreibt Haus & Grund-Expertin Kodim: Bei der Wärmepumpe gibt es ein Problem mit der Warmwasserbereitung. Um den Warmwasserspeicher frei von Legionellen zu halten, muss das Wasser auf einer Temperatur von 60 Grad gehalten werden. Eine moderne Fußbodenheizung dagegen benötigt geringere Vorlauftemperaturen. Das parallele Betreiben beider Wärme-Anforderungen führe oft zu schlechter Effizienz, und dafür gibt es kein Fördergeld. Das Gas- und Ölheizungsverbot ab 2030 soll zunächst für Neubauten gelten. Doch auch im Bestand können sich Haus- und Wohnungseigentümer auf strengere Anforderungen gefasst machen. Im Klimaschutzplan 2050 heißt es: Um langfristig einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, muss deutlich mehr und deutlich schneller in die energetische Optimierung des heutigen Bestands investiert werden. Spätestens im Jahr 2030 darf die energetische Güte nach der Sanierung nur noch in Ausnahmefällen den Neubaustandard um 40 Prozent überschreiten. So wollen Start-up Teens Unternehmer werden Schüler verbessern mit ihrer Technik die Welt W as wird nicht immer geschimpft über die Jugend Zunge auf, die vor Bakterien schützt. löst er die natürliche Legierung der von heute. Sie sei uninteressiert an eigentlich allem, setze sich zu Immunkrankheiten, erklären die vier Dadurch steigt zudem das Risiko für wenig ein für Politik, Bildung und sozial Gründer von Cupermo. Ihr Becher soll Schwächere. Die Alten in diesem Lande dank eines thermoreaktiven Lacks die werden nicht müde, über eine Generation herzuziehen, von der sie herzlich Emojis anzeigen. Sobald der Kaffee die ideale Trinktemperatur in Form von wenig wissen. Junge Menschen werden ideale Temperatur erreicht hat, die an Maßstäben gemessen, die auf verschwommenen Erinnerungen an eine ein Emoji an. Derzeit befinden sich die liegt bei 57 bis 64 Grad, dann zeigt das ach so aktive Vergangenheit fußen. Gründer von Cupermo in Gesprächen mit einer Hamburger Kaffeekette, die VON DORIAN GORR man als Exklusivpartner gewinnen möchte. Gesundheit und Soziales sind Eigentlich ist das alles Quatsch. Ja, als Themen allgegenwärtig bei dem ersten Start-up-Teens-Wettbewerb: Das die Jugend hängt viel vor dem Computer, vor dem Smartphone, in sozialen Projekt Your-Aid möchte ein Mikrokredit-System erschaffen, um Schülern in Netzwerken. Aber sie hat dabei eindrucksvolle Fähigkeiten entwickelt. Sie Nigeria, einem der ärmsten Länder der kann programmieren, Prototypen bauen, Apps entwickeln. Beweise dafür gibt möglichen. SoundSilence gehen hinge- Welt, einen Studienabschluss zu er- es genug. Man muss nur hinschauen. 18. gen Probleme direkt in deutschen Großstädten an: Lärm. Sie haben einen Prototypen entwickelt, der an Fenstern befestigt wird und Flug- oder Autolärm filtert. Andere Unternehmer hat der GESUNDHEIT UND NSA-Skandal offensichtlich zum Nachdenken angeregt. Drei Jungs aus Lippstadt arbeiten an BERT, einer zuverläs- SOZIALES SIND ALS sigen, verschlüsselten Datensicherung GRÜNDERTHEMEN für den PC, die so einfach funktionieren soll, dass sogar unsere Oma das ALLGEGENWÄRTIG bedienen kann, wie die drei Gründer während ihres Pitches vor einer Jury betonen. Sie werden später den 1. Preis gewinnen: Euro Anschubfinanzierung und einen Mentor, der sie bei Stock im Axel-Springer-Hochhaus. Ein den weiteren Schritten in der Geschäftswelt unterstützen soll. junger Mann zerreißt eine Zeitung und wirft sie auf den Boden. Die Jury zuckt Welche Erkenntnis zieht man also zusammen. Viele Unternehmen werben noch immer mit klassischen Stelwerb? Dass wir bald nie wieder zu hei- aus dem ersten Start-up-Teens-Wettbelenanzeigen und wundern sich, dass sie ßen Kaffee trinken? Dass unsere Daten keine jungen Talente anziehen. Wir sicher sein werden? Dass es tolle Ideen wollen Firmen helfen, das zu ändern, gibt, armen Menschen zu echten Chancen zu verhelfen? Bestimmt. Vielleicht sagt der junge Mann. Er ist Teil des jungen Unternehmens 4Channels, das aber vor allem auch diese: Klasse ist sie, Marketingberatung für etablierte Unternehmen anbieten möchte. die Jugend von heute. Es ist eines von 18 Start-ups, die es bis in die Finalrunde des Gründungswettbewerbs Start-up Teens geschafft haben. Mehr als 150 Geschäftsmodelle Die Gewinner wurden von mehr als 600 Schülern eingereicht, die besten haben es bis ins Axel-Springer-Haus geschafft und stellen dort ihre Unternehmensidee vor Mode-App, die bei der morgen- Beauty & Fashion: Befancy, eine ausgewählten Fachjurys in sechs Kategorien vor. Digitale Medien: BERT, ein Gerät dlichen Outfit-Auswahl helfen soll. Die Themenfelder sind breit gestreut, die vorgestellten Unternehrung. zur verschlüsselten Datensichemensideen reichen von sozialen Non- Energie & Umwelt: Green Cycle Profit-Projekten über Mode-Apps bis Development, die ein Recyclingmodell vorstellten, das Silikone hin zu vernetzten Schuhsohlen und technischen Lösungen zur Datensicherung. Eines haben die meisten Projekte Essen & Gastronomie: Cupermo, nachhaltiger werden lässt. aber gemeinsam: Sie zielen darauf ab, ein Kaffeebecher, der vor zu heißem Konsum warnt. das Leben der Menschen in dieser Welt besser zu machen. Cupermo beispielsweise entwickelt einen Kaffeebecher, SoundSilence, ein Gerät zur Redu- Gesundheit, Sport & Technik: der anzeigt, wann der Kaffee die ideale zierung von Lärm in Großstadtwohnungen. Trinktemperatur hat. Klingt praktisch, hat aber einen ernsten Hintergrund: Soziales Engagement: Denn durch den regelmäßigen Konsum Refascent, eine App, die Flüchtlinge und Helfer zusammenbrin- von zu heißen Getränken erhöht sich das Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Wenn der Kaffee zu heiß ist, brücken gen und Sprachbarrieren über- soll. ANZEIGE GESCHÄFTSVERBINDUNGEN Brexit - letzte Chance! Schuldenerlass in 12 Monaten Diskrete Privatinsolvenz Bankschulden - Steuerschulden etc. Tel: Innovatives IT Start-Up Unternehmen Wir bauen Hallen, Büros und Außenanlagen im Mobilfunk-Bereich, gefördert vom Land Hessen, bietet attraktive Co-Investment Bauleiterhotline: Möglichkeit; Hauptinvestor (Lead) bereits vorhanden, erfahrenes Team, innovative Technologie und Fortune 500 Partner. 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13 DIE WELT WIRTSCHAFT 13 SAMSTAG, 2. JULI 2016 * D er Satz, der Großbritanniens Zukunft andeutet, kommt fast ganz am Ende. Er steht im letzten Kapitel des EU-Vertrags. Die Schlussbestimmungen regeln, was geschieht, wenn ein Staat den Austritt beschließt: Dann handele man ein neues Abkommen aus, wobei der Rahmen für die künftigen Beziehungen zur Union berücksichtigt wird. Die Briten müssen sich also eine Alternative zur EU suchen. Wie könnte die neue Ära aussehen? Brexit 1 Brexit 2 Status Quo Modell Norwegen VON STEFAN BEUTELSBACHER EU Vier Szenarien erscheinen möglich: Eine Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum wie Norwegen sie vereinbart hat, oder bilaterale Abkommen mit der EU wie sie die Schweiz geschlossen hat. Auch eine lose Verknüpfung durch die Zugehörigkeit zur Zollunion oder sogar nur zum Europarat auf Augenhöhe mit Aserbaidschan und Montenegro ist möglich. Oder eine jahrelange Hängepartie, die zwar niemand will, die der Exit-Paragraf des EU-Vertrags aber erlaubt. Die Verhandlungen haben noch nicht begonnen, aber eines scheint schon klar: Ob Modell Norwegen, Modell Schweiz oder Modell gar nichts für die Briten wird die Zukunft teuer. Eine Mitgliedschaft in der EU dürfte dagegen ein Schnäppchen sein. Island Norwegen EU Liechtenstein MODELL 3: MITGLIED IM EUROPARAT Ein ökonomischer Albtraum. Die bloße Mitgliedschaft im Europarat ist für die Briten die letzte Option. Sie hätten dann den Status von Ländern wie Aserbaidschan und Montenegro. Der Europarat umfasst 47 Staaten und 820 Millionen Bürger, ist aber nicht mehr als ein Forum für Debatten und damit ziemlich nutzlos. Die Förderung des wirtschaftlichen Fortschritts, die die hochtrabend formulierte Satzung vorsieht, bringt Großbritannien keinen Millimeter weiter. Das Land wäre abgeschnitten vom Kontinent. Raus aus dem Markt. In diesem Fall müsste Großbritannien versuchen, wenigstens noch Teil der Zollunion zu bleiben, so wie Andorra, Monaco, San Marino und die Türkei. Gelingt nicht einmal das, droht ganzen Wirtschaftszweigen der Ruin. Denn britische Exporteure müssten wieder Zölle zahlen, wenn sie in der EU verkaufen wollen. Beispiel Milch: Der Außenzollsatz der EU liegt hier bei mehr als 40 Prozent des Verkaufspreises. Ähnlich ist es bei Zucker und Schokolade, dort beträgt der Zollsatz 25 Prozent. Für Alkohol und Tabak werden 20 Prozent fällig. Briten erwartet ein ökonomisches DESASTER Modell Schweiz oder Modell Norwegen? Die Brexit-Verhandlungen haben noch nicht begonnen, aber schon jetzt ist klar: Jede Option ist extrem teuer MODELL 1: MITGLIEDSCHAFT IM EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTSRAUM Ökonomisch ist dies Großbritanniens beste Option. Gelingt es dem Land, eine Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum auszuhandeln, bleibt die Verbindung zu Brüssel eng so wie im Fall Norwegens, Islands und Liechtensteins. Die Briten behalten ihren Zugang zum Binnenmarkt und nutzen weiterhin jene vier Freiheiten, die die EU als Handelszone so attraktiv machen: den uneingeschränkten Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital. Der freie Fluss des Geldes ist besonders wichtig für das Land, dessen Hauptstadt nichts weniger ist als Europas Finanzzentrum. Die Verhandlungen dürften aber hart werden. Boris Johnson, ehemaliger Bürgermeister Londons und ein Wortführer der Brexit-Anhänger, forderte schon den vollen Zugang zum Binnenmarkt was Bundeskanzlerin Angela Merkel ablehnt. Wer austreten möchte, kann nicht erwarten, dass alle Pflichten entfallen, die Privilegien aber weiterbestehen, sagte sie. Irgendeinen Preis wird Großbritannien für den Markt zahlen müssen. Vielleicht den Norwegens. Die Skandinavier überweisen Jahr für Jahr fast 400 Millionen Euro an arme EU-Länder eine Summe, die sich am Bruttoinlandsprodukt orientiert. Behandelt man die Briten ähnlich, müssen sie etwa 2,8 Milliarden Euro pro Jahr zahlen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) tes zu erhalten. Aber das kann schwierig werden. In den ersten Tagen nach dem Referendum hat sich Europa hart gezeigt. Es werde keine Rosinenpickerei geben, sagte Merkel. Und Kommissionschef Jean-Claude Juncker fügte an: Wir werden die Tagesordnung bestimmen und nicht diejenigen, die die EU verlassen wollen. Eines dürfte es bei dem Modell Schweiz auf jeden Fall nicht geben: die europäische Bankenlizenz. Das jedoch wäre ein Desaster. Die Lizenz erlaubt es den Instituten, ihre Dienste in allen EUStaaten anzubieten, sobald sie in nur einem zugelassen sind. Künftig müssen sich die britischen Banken eine neue Betriebserlaubnis holen, wenn sie in einem Mitgliedsland tätig werden wollen. Für den Finanzplatz London wäre das sehr schmerzhaft, sagt der IW-Ökonom Busch. Bürokratie und Kosten würden sich vervielfältigen. Brexit 3 Brexit 4 Modell Schweiz Europa-Rat EU Monaco San Marino Andorra Türkei Mazedonien Ukraine Georgien Serbien EU Moldawien Russland Aserbaidschan Monetengro Armenien Bosnien/Herzeg. Albanien Schweiz errechnet hat. Die Sache hat auch einen politischen Haken. Wer zum Europäischen Wirtschaftsraum gehört, muss die Vorschriften des Binnenmarkts übernehmen darf aber nicht über sie bestimmen. Norwegen etwa hat drei Viertel der Brüsseler Gesetze in nationales Recht gegossen. Für die britische Regierung ist das ein katastrophaler Deal: Statt sich von der EU loszusagen, muss sie weiterhin nach ihren Regeln spielen, nur ohne etwas zu sagen zu haben. Großbritannien ginge es dann wie Norwegen, das früher einmal als FaxDemokratie bezeichnet wurde, sagt IW-Ökonom Berthold Busch: Es wird ein Staat, dem nichts übrig bleibt, als die Gesetze zu übernehmen, die ihm zugeschickt werden. Island Norwegen Schweiz Liechtenstein MODELL 2: BILATERALE ABKOMMEN Stromhandel und Zinsbesteuerung, Asylpolitik und Reisefreiheit, die Teilnahme am Binnenmarkt: Die Schweiz und die EU haben für nahezu jeden Bereich einen Vertrag geschlossen. 120 Abkommen gibt es insgesamt. Können sie Großbritannien als Vorbild dienen? Kaum. Das enge Geflecht mit den MODELL VIER: HÄNGEPARTIE Schweizern ist historisch gewachsen. Bis das Vereinigte Königreich ähnliche Beziehungen zu Brüssel geknüpft hat, würden Jahre vergehen. Dennoch sind bilaterale Vereinbarungen die nächstbeste Option, falls es mit dem Europäischen Wirtschaftsraum nicht klappt. Oberstes Ziel der Unterhändler aus London dürfte es sein, Zugang zu möglichst vielen Sektoren des Binnenmark- Das letzte Kapitel des EU-Vertrags, die Schlussbestimmungen, lässt Europa und Großbritannien noch eine weitere Wahl. Der Exit-Paragraf, Artikel 50, enthält einen interessanten Punkt: Die Parteien können sich für die Trennung zwei Jahre Zeit lassen, Fristverlängerung möglich. Selbst wenn die Briten jetzt für den Brexit gestimmt haben bis er vollzogen ist, kann es noch lange dauern. Für das Vereinigte Königreich würde sich rechtlich erst einmal nichts ändern. Und Europa hätte Zeit, sich ein neues Modell zu überlegen. Eines, für das es bislang kein Vorbild gibt. Für das vielleicht noch nicht einmal eine vertragliche Grundlage existiert. ANZEIGE Brexit oder Exit? Lesen Sie außerdem: JETZT IM HA NDEL ODER ALS DOWN LOAD Q Geldanlage Profitieren Sie von Chancen in Lateinamerika Q Euro Wie stabil ist die Währung, Herr Regling? + 16 SEITEN BREXIT SPEZIA L Q Mittelstand Wie Stiftungen bei der Unternehmensnachfolge helfen 10 Seiten Red Dot Spezial: Die schönsten Preisträger 2016 und ein Blick auf die Arbeit der Designer wirtschaftswoche.de + Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über DIE WELT sil-22 28b4dd528f77e0db4025d541106dd12b

14 + *DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI INVESTMENTFONDS UniEuroRenta 2020A * 101,75 +0,11 0,00 0,00 0,0 UniEuroSt.50 A * 43,56 41,88 +1,13 11,65 11,19 0,0 UniEuroSt.50-net * 35,36 35,36 +1,14 9,20 9,53 0,0 UniExtra EuroSt.50 * 84,15 80,91 +1,09-5,35-7,33 0,0 UniGa:Er.Ener2018 * 112,68 +0,04 0,00 0,00 5,3 UniGaExt:D 2019 II * 114,46 +0,01 0,00 0,00 2,3 UniGar: AkWelt2020 * 115,21 +0,51 0,00 0,00 0,0 UniGar: BRIC 2018 * 102,64-0,02 0,00 0,00 9,7 UniGar: Deut.2017 * 108,64 +0,06 0,00 0,00 6,4 UniGar: Deut.2018 * 118,38 +0,12 0,00 0,00 10,1 UniGar: Deut.2019 * 109,55 +0,06 0,00 0,00 1,1 UniGar: Dtl.2019 II * 107,94 +0,09 0,00 0,00 1,5 UniGar: EM 2020 II * 101,62 +0,04 0,00 0,00 1,9 UniGar: EmMkt 2018 * 102,65-0,01 0,00 0,00 7,1 UniGar:EmMkt 2020 * 112,50 +0,05 0,00 0,00 0,0 UniGarant:Nord2021 * 103,86 +0,04 0,00 0,00 0,5 UniGarant * 95,20 +0,06 0,00 0,00 0,5 UniGarant95:N2019 * 98,86 +0,22 0,00 0,00 0,8 UniGarExt: Deut.2019 * 112,35 +0,01 0,00 0,00 4,0 UniGarPl: Eur.2018 * 122,18 +0,05 0,00 0,00 5,2 UniGarTop: Eur.IV * 130,34 124,08-0,03-4,41-4,41 26,7 UniGlobal II A * 81,39 77,51 +1,03 33,03 31,99 0,0 UniKonzept: Divi.A * 43,84 42,15 +0,60 11,92 11,40 0,0 UniKonzept: Port A * 44,89 43,16 +0,19-0,02-0,01 0,0 UniKonzept:D.net A * 43,58 43,58 +0,60 11,40 10,96 0,0 UniKonzept:Po.netA * 44,58 44,58 +0,18-0,03-0,02 0,0 UniMarktf. A * 38,21 36,74 +1,18 33,17 31,86 0,0 UniMarktf. -net- A * 37,39 37,39 +1,19 32,72 31,19 0,0 UniOpti4 * 99,58 99,58 +0,01 0,00 0,00 0,0 UniOptima * 753,10 745,64 +0,01 0,00 0,00 0,0 UniOptimus-net- * 706,53 706,53 ±0,00 0,00 0,00 0,0 UniProAnl.2020/II * 116,41 116,41 +0,10-1,96-2,06 18,4 UniProfiAn 2016 * 103,01-0,01-3,60-3,66 12,6 UniProfiAn 2023 * 119,42 +0,02-13,88-13,90 19,0 UniProfiAnl.2017II * 107,71 107,71 +0,01-0,37-0,57 8,1 UniProfiAnl.2019II * 114,23 114,23 +0,03 0,20-0,10 6,9 UniProfiAnl.2023II * 120,91 120,91 +0,10-0,07-0,31 10,2 UniProfiAnlage2017 * 110,30-0,02-9,70-9,62 21,7 UniProfiAnlage2019 * 107,96 ±0,00-13,04-12,80 15,5 UniProfiAnlage2020 * 109,69 109,69 +0,01-3,37-3,53 11,3 UniProfiAnlage2024 * 117,82 117,82 +0,04-4,39-4,60 16,6 UniProfiAnlage2027 * 125,34 125,34 +0,10-0,33-0,50 9,9 UniProt.Europa II * 113,42 110,12 +0,11 4,24 3,77 17,2 UniProtect:Europa * 116,55 113,16 +0,09-1,92-2,33 17,6 UniRak Em. 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Dublin Euro Corporate Bd. * 9,20 9,20 +0,33-0,01 0,0 SouthEast Asian Eq * 91,87 91,87 +1,39 49,31 0,0 Tel.: Advisor Global * 70,79 67,42 +1,20 19,92 16,05 0,0 AE&S Struktur Sel * 41,08 39,12 +1,24-12,75-12,32 Aequo Global I * 40,90 39,71 +0,53-9,63-10,65 AES Rendite Selekt * 60,03 58,28 +0,21 0,58 0,53 AES Selekt A1 * 38,85 37,00 +0,74 14,91 13,06 AFA Gl Werte Stab * 16,14 15,21 +0,60 25,08 28,02 BK FOKUS BASEL III * 49,69 47,32 +1,11-0,78-0,78 Bremen Trust * 22,31 21,66 +1,36-23,03-24,65 BUND TREND as I * 7129, ,16-0,02 0,00 BUND TREND as R * 71,20 69,13-0,01 0,00 Classic * 17,81 16,96 +1,25-41,27-42,30 Daxtrend * 42,11 40,10 +0,45 25,70 24,96 Degussa Pf.Priv.Ak. * 70,22 66,88 +2,56-27,72-26,82 DirkMüllerPremAkti * 92,93 89,36 +0,78-8,78-9,38 Euro Renten-Trend * 140,92 136,82 +0,02 0,00 Fundamentum * 36,41 34,68 +1,31 0,06 0,50 Global Economic P. * 54,72 52,11 +1,11-5,59-6,87 MPF Global * 42,51 41,27 +1,53 26,90 31,60 Multi-Asset Select * 70,85 67,48 +0,76-45,31-46,75 ORDO - Rentenfonds * 26,14 25,38 +0,16 0,00 PrivatConsult * 55,59 52,94 +0,74-12,92-14,04 Renten Plus * 41,61 40,40 +0,40-16,07-16,07 Sm&MiCaps Europa R * 69,31 66,01 +2,45 24,48 22,35 Sm&MidCaps Deut.R * 188,22 179,26 +1,48 47,45 45,65 Trend Alloc. Plus * 138,39 133,07 +2,00 0,00 Wachstum-Strategie * 28,10 26,76 +1,13 15,76 12,53 WI Selekt C - A - * 48,64 46,32 +0,83-1,17-10,37 WI Selekt D - A - * 44,24 42,95 +0,37-3,08-4,12 Zinstrend-Fonds * 89,95 87,33-0,01 0,00 Zukunft-Strategie * 38,59 36,75 +2,54 21,47 19,87 Warburg Invest Luxemb. S.A. ALTIS Bal Value * 69,05 65,76 +0,80-7,32-7,54 0,0 ALTIS Global Res * 96,46 91,87 +2,35 28,95 28,36 0,0 Altis Privat Rend. * 57,40 54,67 +0,64 19,14 18,42 0,0 Tel. 0211/ info@westinvest.de WestInv. InterSel. 49,45 46,87 ±0,00-0,63-0,79 Sonstige Antecedo Ind.Inv.A * 113,05 109,76+11,04 0,02 0,00 grundinvest Fd. * 28,81 ±0,00-4,53-4,53 INTER ImmoProfil 60,04 57,18 +1,80-0,50-0,50 Leading Cities Inv * 110,06 104,32 ±0,00 0,00 Asia Pacific Equ T $* 62,26 +1,50 54,96 0,0 Asian Bond T $* 155,15 +0,36 0,00 Asian Small Comp T $* 38,43 +1,15 72,39 0,0 Emerg Mkts Equ T $* 57,64 +1,83 60,21 0,0 EmerMkts Sm Comp T$* 16,82 +1,77 45,35 0,0 Euro Corp Bond T * 11,21 +0,03 0,00 Japanese Equity T * 401,90 +1,31 31,97 0,0 Multi Asset Inc A * 9,88 +0,69-3,15 Sel Em Mkts Bond T $* 40,54 +0,68 0,00 0,0 Sel Eur HighYieldT * 20,74 +1,43 0,00 0,0 World Equity T $* 16,12 +1,81 44,76 0,0 World Gov Bond T $* 10,26 +0,31 0,00 Adifonds A 105,48 100,46 +0,73 14,08 11,58 0,0 Aktien Europa A 86,48 82,36 +0,92 1,68-0,75 0,0 Concentra A 101,27 96,45 +0,64 49,42 47,27 0,0 Europazins A 59,34 57,61 +0,23 0,00 0,00 0,0 Flexi Rentenf. 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A 156,11 148,68 +0,82 46,13 43,68 0,0 Wachstum Eurol A 99,78 95,03 +0,81 25,10 23,94 0,0 Wachstum Europa A 111,51 106,20 +1,06 46,60 45,11 0,0 Allianz Global Investors GmbH Luxembourg Branch Best Sty Eur Eq AT 115,30 109,81 +1,03 8,26 5,34 3,0 Best Sty US Eq AT 159,52 151,92 +1,42 20,46 19,11 4,2 Dyn Mu Ass Str15 A 107,09 103,97 +0,64-0,19-0,18 0,0 Dyn Mu Ass Str50 A 118,75 114,18 +0,98-2,05-2,56 0,0 Dyn Mu Ass Str75 I 1121, ,64 +1,16 0,17 0,09 0,0 Enh ShTerm Euro AT 108,46 108,46 ±0,00 0,00 0,00 10,7 Euro Bond A 12,38 12,02 +0,59 0,03 0,03 0,0 Europe SmCap Eq A 179,18 170,65 +0,61 40,76 38,85 0,0 European Eq Div AT 249,65 237,76 +1,00 39,09 35,31 48,4 Fl Rate NoPl-VZi A 99,24 99,24 +0,01 0,00 0,00 0,0 Flex Bond Strat A 103,53 101,00 +0,12 0,02 0,02 0,0 Glb Agricult Tr. A 169,66 161,58 +2,86 19,22 18,32 0,0 Glb SmCap Eq AT $ 11,00 10,48 +1,26 5,28 5,67 0,0 Income & Gro A USD $ 10,24 9,85 +0,92 5,25 4,46 0,0 Income Gr A-H2-EUR 112,33 108,01 +0,85 15,38 14,58 0,0 Allianz Global Investors Ireland Emerging Mrkt Bd A 57,40 55,73-0,36 0,00 0,00 0,0 Alte Leipziger Trust uro Short Term 45,43 44,98 +0,02 0,00 0,00 0,0 Aktien Deutschland 104,38 99,41 +0,57 10,41 8,14 0,0 AL Trust uro Relax 54,19 52,61 +0,23 6,22 5,76 0,0 Trust uro Cash 46,15 46,15 ±0,00 0,00 0,00 0,0 Trust uro Renten 48,06 46,66 +0,09 0,00 0,00 0,0 Trust Akt Europa 46,89 44,66 +0,47-51,91-54,79 0,0 Trust Glbl Invest 78,95 75,19 +0,94-19,95-20,12 0,0 Alpha select AMI 24,63 23,46 +0,51 22,39 20,72 Amp AmerikaPl Aktf 139,95 133,29 +1,20 24,67 24,24 Amp Balanced 3 It 191,78 191,78 +1,19 26,10 25,62 Amp Balanced 3 Pt 49,79 48,34 +1,17 2,26 1,98 Amp CrossoverPl. I 106,11 106,11 +0,15 0,00 0,00 Amp CrossoverPl. P 108,46 105,30 +0,15 0,00 0,00 Amp DivPlus Akt I 1175, ,82 +0,98 15,71 12,69 Amp DivPlus Akt P 123,04 117,18 +0,98 15,14 12,26 Amp Euro Star 50 40,95 40,95 +0,29 18,59 18,59 Amp EuroAktVC10P 106,78 103,67 +0,03 9,53 6,83 Amp EuroZonePl Akt 102,19 97,32 +1,27-2,89-4,49 Amp GenderPlus Akt 85,69 82,39 +0,66-22,37-24,81 Amp Global Aktien 11,20 10,72 +1,13-83,01-84,54 Amp Global Renten 19,02 18,33 +0,05 0,00 0,00 Amp ISP Dynamik 115,40 110,96 +0,37 8,84 7,48 Amp ISP Komfort 108,21 105,06 +0,13 4,54 4,18 Amp ISP Sprint 128,65 122,52 +0,66 7,33 6,79 Amp Pf Mu ETF St 24,32 23,61 +0,47 23,26 25,61 Amp Real Estate Pl 107,86 102,72 +0,18 3,85 3,14 Amp Rendite Renten 22,02 21,38 +0,09 0,00 0,00 Amp Reserve Renten 51,47 50,96 +0,02 0,00 0,00 Amp Responsibility 98,99 94,28 +0,81-2,98-2,89 Amp Substanz Pt 110,12 105,88 +0,33 10,64 9,97 Amp UnternAnl.fds 25,74 24,99 +0,12 0,00 0,00 ComfortInvest C 54,65 52,05 +1,40 39,39 36,87 0,0 ComfortInvest P 64,12 61,07 +1,24 18,59 16,31 0,0 ComfortInvest S 60,13 58,38 +0,78 10,31 9,76 0,0 CQUAD AsQuSt AMI It 110,47 110,47 +1,16 6,56 5,98 CQUAD AsQuSt AMI Pt 114,02 108,59 +1,15 5,47 5,08 CQUAD Strat Eur P1 56,27 53,21 +0,72 9,54 12,78 CQUAD. Strategie 56,30 53,24 +0,70 26,49 27,39 CQUAD.ArtsTRGI AMI 108,81 103,63 +0,67 99,26 99,92 CQUAD.Flex Ass AMI 37,37 35,68 +0,34-20,52-20,31 CT Welt Pf AMI CT 45,55 43,38 +1,02 36,43 33,48 CT Welt Pf AMI PT 126,20 120,19 +1,03 14,30 23,47 CT Welt Pf GGa AMI 110,87 105,59 +1,02-125,08-121,65 FVV Select AMI 65,52 62,40 +0,35 13,12 12,55 0,0 GFS Strat IV AMI 138,69 132,09 +0,63 9,08 8,23 Glob.ETF Aktien Pa 13,64 13,24 +0,84 17,57 34,47 GMAX Welt AMI 106,79 103,68 +0,24-0,73-1,09 H&S FM Global ,79 107,42-0,13 23,93 22,82 0,0 Kapit.Tot.Re.AMI P 104,79 101,74 +0,49-29,06-27,76 Kapitalauf.+ AMI P 84,19 81,74 +1,13-147,51-148,77 Lacore AA.AMI It 982,53 982,53 +0,23-5,68-5,78 Landert Stiftf.AMI 52,46 52,46 +0,27 1,56 0,92 Max Otte Verm AMI 104,37 100,36 +0,40-2,22-2,15 Mayerhofer Str. AM 132,14 128,29 +1,01 8,46 7,28 M-Leaders Next Gen 118,20 112,57 +0,65 20,81 21,57 MultiManager 3 77,55 74,57 +1,15 28,90 32,65 0,0 NV Strat.Q.Pl. AMI 51,18 48,74 +0,02-84,07-82,91 Postall AM FOR4 Ia 1007, ,55-0,24 2,97 2,86 S Mu-Man Exclusiv 52,80 50,29-0,24 2,97 2,87 terrass Akt I AMI 24,78 23,71 +0,72-3,31-4,93 terrass Rent I AMI 97,89 97,40 +0,03 0,00 0,00 Tres BaRet AMI Aa 103,67 103,67 +0,31-0,43-1,18 Tres BaRet AMI Ba 106,08 102,99 +0,30-0,60-1,32 Tres Core Hold US 102,77 102,77 +0,78 3,41 3,41 Tres Div&Gr AMI Aa 110,25 110,25 +0,91 8,94 5,40 Tres Div&Gr AMI Ba 114,91 109,44 +0,90 8,18 4,89 Tres InFlex AMI Aa 104,19 104,19 +0,07-0,01-0,01 Tres LowBe AMI Aa 108,33 108,33 +1,17 9,61 6,96 Val. Intell.Fd AMI 162,15 162,15 +0,76 33,49 33,04 Val. Intellig Pa 101,92 98,95 +0,75-2,79-3,21 Val-HoldMittst AMI 99,57 94,83 +0,51-4,28-4,76 Zan.Eu.Cor.B.AMI I * 115,57 115,57 +0,16 0,00 0,00 Zan.Eu.Cor.B.AMI P * 117,62 115,31 +0,16 0,00 0,00 Zan.Gl.Cred AMI Ia * 106,06 106,06 +0,09 0,00 0,00 Zan.Gl.Cred AMI Pa * 107,95 105,83 +0,09 0,00 0,00 Zantke Eu.HY AMI Ia * 120,87 120,87 +0,15 0,00 0,00 Zantke Eu.HY AMI Pa * 122,97 120,56 +0,15 0,00 0,00 apoasset apo Euro. Equities * 53,66 52,10 +2,56 1,54-1,19 apo Forte INKA * 52,49 50,47-0,61 23,71 22,57 apo Mezzo INKA * 60,58 58,82-0,59 14,51 13,68 apo Piano INKA * 64,25 62,99-0,17 11,25 10,73 apo Rendite Plus * 47,43 46,50 +0,06 0,01 0,02 apo VarioZins Plus * 51,14 51,14 +0,02-0,00 apo Vivace INKA * 55,22 53,10 +0,32-15,80-15,59 Em.Markets Bd I $* 249,55 249,55 +0,08 0,00 0,0 Em.Mkts L.Cur.Bd I * 157,90 157,90 +0,54 0,00 0,0 Glb HighYield I $* 202,05 202,05 +0,26 0,00 Multi-Strat.Ta.Ret * 106,41 106,41 +0,17 Sh Durat G.H. Yiel $* 119,57 119,57 +0,18 Bd abs Return V350 * 106,85 106,85 +0,14-0,04-0,02 1,9 Bd L1 Multi As. In * 92,89 +0,99 Bd World Plus * 1694, ,53 +0,04-0,03-0,02313,1 Bond Asia ex-japan $* 162,34 +0,32-0,01 Eq.Best Sel.Euro * 416,62 416,62 +1,11 7,61 5,50 0,2 Eq.Japan * 38,98-0,86 39,03 1,9 Eq.Russia * 92,26 92,26 +0,05-29,42-29,43 1,9 Eq.USA Mid Cap $* 183,00 183,00 +1,66 47,57 48,13 0,1 EU Conv Bd I Cap. * 174,47 +1,06 1,98 1,99 44,0 Quant Eq Eur Guru C * 158,68 +0,23 6,96 PB Balanced * 59,22 56,40 +0,46 22,78 21,81 PB Europa * 40,79 38,85 +2,48-53,01-55,63 PB Eurorent * 59,27 57,54 +0,23 0,00 PB Megatrend * 74,66 71,10 +1,38 57,44 56,82 PB Triselect * 44,78 42,65 +0,76 2,38 1,46 Strategie Welt Sec * 20,90 19,90 +0,20-15,41-15,97 Strategie Welt Sel * 20,52 19,54 +0,67 11,68 11,16 C&P Funds (Creutz & Partners) C&P ClassiX * 45,10 45,10 +1,35-13,26-12,79 3,7 C&P QuantiX * 88,05 88,05 +1,07 47,41 43,66 3,7 Craton Capital Global Resources $* 71,09 71,09 +1,01-267,13-282,51 Precious Metal $* 123,65 123,65 +0,28-187,32-205,96 0,0 CSAM Immobilien KAG CS EUROREAL * 23,86 23,86 +0,04-2,39 0,0 CS Euroreal A CHF CH* 36,06 36,06 +0,06-1,74 CS Property Dyn * 71,23 71,23-0,07 0,00 DAVIS FUNDS SICAV Global A $* 29,78 28,07 +1,01 43,93 0,0 Value Fund A $* 41,73 39,33 +0,95 40,80 0,0 Tel.: 069 / Alstertor Portfolio Fle *12924, ,72 +0,59 4,43 3,31 Alstertor Portfolio Kap *12617, ,37 +1,03 13,17 10,05 AriDeka CF 62,60 59,47 +0,78-44,25-46,58 ARIDEKA TF 158,38 158,38 +0,77 29,07 26,86 BasisStrat Aktien 109,59 105,63 +0,68 4,91 3,20 BasisStrat Flex CF 105,09 101,29 +0,37 0,93 0,22 BasisStrat Re.TF A * 99,69 99,69 +0,07 0,00 0,0 BerolinaRent Deka 41,07 39,63 +0,28-6,37-6,90 BR Aktien ,39 60,28 +0,45 22,98 22,90 BR Aktien 20 62,45 60,34-0,07 5,41 5,41 BR Aktien 35 63,85 61,69 +0,11 10,07 10,07 BR Aktien 55 65,31 63,10 +0,08 13,88 13,87 BR Aktien 75 66,84 64,58 +0,22 20,73 20,67 BR Aktien 85 62,87 60,74 +0,35 16,14 16,08 BW Portfolio 20 45,96 45,06 +0,36-0,85-1,42 BW Portfolio 40 47,45 46,52 +0,61-1,52-2,88 BW Portfolio 75 46,07 45,17 +0,92 2,62 0,39 BW Zielfonds ,26 37,51 +0,27-11,06-11,57 BW Zielfonds ,39 39,60 +0,69-5,54-7,67 BW Zielfonds ,56 41,73 +0,99-0,60-2,63 CorpBnd GlobHdgEUR 109,82 106,62 +0,24 0,00 0,00 DeepDiscount 2y 127,09 125,83 +0,02 0,00 0,00 Deka-BasAnl Def 99,50 99,50-0,02-0,13-0,13 Deka-BasisAnl A ,34 139,37 +0,80 20,85 17,39 Deka-BasisAnl A20 108,22 106,10-0,06 2,37 2,32 Deka-BasisAnl A40 113,82 110,50-0,02 3,82 3,82 Deka-BasisAnl A60 121,13 116,47 +0,08 7,22 6,62 Deka-Co.Bd.NFin. CF 129,16 125,40 +0,25 0,00 0,00 Deka-Co.Bd.NFin. S 129,66 125,88 +0,25 0,00 0,00 Deka-DDiscount2y III 130,93 129,63 +0,09 0,00 0,00 Deka-Deut.Bal. CF 111,11 107,87 +0,33 5,28 4,86 Deka-Deut.Bal. TF 107,63 107,63 +0,30 5,22 4,85 Deka-DisStrat5y II 166,05 164,41 +0,21 0,00 0,00 Deka-Eurol.Bal. CF 57,43 55,76 +0,16 1,49 1,03 Deka-Eurol.Bal. TF 111,76 111,76 +0,16 3,03 2,60 Deka-EuroRent3y CF * 105,98 104,93-0,48 0,00 DekaFonds CF 92,51 87,89 +0,50 32,03 29,95 DekaFonds TF 221,16 221,16 +0,50 47,99 45,99 Deka-Inst.Ren.Eu. 71,68 70,27 +0,36 0,00 0,00 Deka-Inst.Ren.Euld. 62,09 60,87 +0,28 0,00 0,00 Deka-KomEuBal.I(A) 67,22 65,58 +0,43 17,71 17,24 DekaKomEuBalCF(T 115,85 113,02 +0,43 8,32 7,87 Deka-MegaTrends CF 62,79 60,52 +0,97 26,86 25,33 Deka-PB Defensiv 115,80 113,53 +0,32 2,80 2,46 Deka-PB Man.Mandat 103,72 100,70 +0,90-5,00-5,49 Deka-PB Multimana. 112,13 108,86 +0,47 6,42 5,63 Deka-PB Wert 4y 110,45 107,76 +0,07 5,97 5,90 Deka-PB Wertkonzept 104,72 102,67 ±0,00 1,14 1,12 Deka-RentenReal 40,49 39,31 +0,51 0,00 0,00 DekaRent-Intern. CF 21,44 20,82 +0,53 0,00 0,00 DekaRent-intern.TF 131,96 131,96 +0,56 0,00 0,00 DekaRSHY2/2018CF 104,50 102,96 +0,18 0,00 0,00 Deka-Sachwer. CF 103,11 100,11 +0,22 8,94 7,85 Deka-Sachwer. TF 99,03 99,03 +0,21 8,91 7,83 Deka-Schweiz 353,27 342,15 +1,28 47,31 45,27 DekaSe:Konservativ 97,51 96,54 +0,04 0,29 0,35 DekaSel:Nachhaltig 110,78 106,78 +0,27 13,92 12,82 DekaSpezial CF 308,59 293,17 +0,99-4,24-5,91 DekaSpezial TF 222,45 222,45 +0,99 51,05 49,50 Deka-Stift. Bal. 59,40 58,24 +0,41 7,02 6,60 Deka-Strat.Inv. CF 113,05 108,96 +1,02 20,90 20,04 Deka-Strat.Inv. TF 108,26 108,26 +1,02 20,33 19,66 DekaStruk.5Chance 142,71 139,91 +0,63 38,39 36,06 DekaStruk.5Chance+ 198,95 195,05 +0,92 46,00 43,37 DekaStruk.5Ertrag 104,40 102,35 +0,08 0,25 0,24 DekaStruk.5Ertrag+ 106,32 104,24 +0,13 7,18 6,52 DekaStruk.5Wachst. 112,18 109,98 +0,20 13,05 11,70 DekaTresor 89,15 86,98 +0,14 0,00 0,00 Div.Strateg.CF A 155,77 150,14 +1,22 29,52 28,31 DividendenDiscount 125,85 121,30 +0,95 22,15 21,79 DivStrategieEur CF 89,17 85,95 +0,84-15,44-17,05 DivStrategieEur S 88,20 86,05 +0,84-15,30-17,05 D-RentSp EM 3/ ,86 101,34 +0,22 0,00 0,00 Euro Potential CF 113,81 109,70 +0,87 20,34 18,50 Euro Potential TF 101,98 101,98 +0,90 24,18 20,46 EuropaBond CF 123,49 119,89 +0,57 0,00 0,00 EuropaBond TF 43,94 43,94 +0,55 0,00 0,00 EuropaSelect CF 57,89 55,80 +1,11-13,21-15,12 Frankf.Sparinrent 53,85 52,28 +0,21 0,00 0,00 Frankf.Sparinvest 115,25 109,76 +0,49 16,66 14,46 Gl Rent HInc CF 100,71 97,78 +0,28 0,00 0,00 Gl Rent HInc TF 97,06 97,06 +0,27 0,00 0,00 GlobalChampions CF 144,62 139,39 +1,09 22,07 20,78 GlobalChampions TF 130,77 130,77 +1,09 20,89 19,83 Hamb.Stiftung.P 98,94 95,13 +0,39-1,87-2,64 Hamb.Stiftung.T 111,11 106,84 +0,39-0,22-0,96 1,7 Hamburger Sti.UI I 979,70 960,49 +0,40-1,55-2,33 Köln-Aktie. Deka I 89,35 87,17 +0,38-14,67-17,66 Köln-Aktien Global 32,39 32,39 +0,84-27,88-30,35 Köln-Aktienf.o.A. 35,91 35,91 +0,39-54,36-56,77 Köln-Aktienfonds 44,56 42,33 +0,38-57,06-59,97 Köln-Rentenf. o.a. 30,88 30,88 +0,29 0,00 0,00 Köln-Rentenfonds 30,87 29,79 +0,27 0,00 0,00 LBBW Exportstrat. 65,42 62,80 +1,05 5,63 4,00 LBBW-Rentenf.Euro 42,62 41,38 +0,17 0,00 0,00 Mainfr. Strategiekonz. 152,33 152,33 +0,98 43,77 41,49 Mainfr. Wertkonz. ausg. 99,56 99,56 +0,15-0,80-0,84 Mainfr. Wertkonz. kons. 97,86 97,86 ±0,00-0,27-0,29 Multi Asset In I A 102,21 99,23 +0,31-0,70-1,18 Multi Asset In S A 102,33 99,35 +0,32-0,65-1,18 Multi Asset In.CFA 102,11 99,14 +0,31-0,73-1,18 Naspa-Aktienfonds 57,57 55,27 +1,01-5,97-7,48 Naspa-Europafonds 44,80 44,80 +1,33-39,76-42,04 Naspa-Fonds 46,52 44,89 +0,56-23,65-25,52 RenditDeka 24,76 24,04 +0,46 0,01 0,01 RenditDeka TF 31,13 31,13 +0,45 0,01 0,01 RentenStratGl TF 98,84 98,84 +0,28-0,08-0,07 RentenStratGlob CF 101,89 98,92 +0,27-0,08-0,07 RentenStratGlob PB 100,91 98,93 +0,28-0,08-0,07 RentSpeEM3/2019 CF 104,51 102,97 +0,08 0,00 0,00 RentSpezHInc9/20CF 100,65 99,16 +0,25 0,00 0,00 RentSpHI 6/2020 CF 101,08 99,59 +0,22 0,00 0,00 RentSpHI 6/2020 SA 101,08 99,59 +0,21 0,00 0,00 ReSpHY6/2019CF 109,41 107,79 +0,26 0,00 0,00 S-BayRent-Deka 57,44 55,43 +0,42 0,00 0,00 Sigma + Konservativ 44,19 43,11 +0,30-23,37-23,72 Sigma Plus Balanced 45,12 44,02 +0,46 4,35 3,62 Technologie CF 24,30 23,42 +0,82-65,35-66,10 Technologie TF 19,62 19,62 +0,82-73,17-74,83 TeleMedien TF 72,84 72,84 +0,97 0,14-5,65 UmweltInvest CF 106,16 102,32 +1,39 0,35-1,28 UmweltInvest TF 95,65 95,65 +1,38-5,10-8,18 Zielfds ,91 45,91-0,02 3,44 3,55 Zielfds ,11 46,11 ±0,00 9,61 8,62 Zielfds ,79 54,87 +0,13 25,72 23,37 Zielfds ,57 62,39 +0,27 30,72 27,52 Zielfds ,63 46,02 +0,33 8,15 4,86 Zielfds ,14 45,55 +0,33 6,92 3,73 Zielfds ,14 45,55 +0,31 5,65 4,03 Zielfds ,17 44,61 +0,31 5,09 3,67 Zukunftsplan I 222,32 215,84 +1,13 50,11 47,46 Zukunftsplan II 187,20 181,75 +0,69 32,21 30,92 Zukunftsplan IV 130,56 126,76-0,06 8,61 8,30 ZukunftsplanIII 198,35 192,57 +0,19 32,43 31,22 Deka International (Lux) BasisStr.Renten CF * 108,58 106,45 +0,07 0,00 0,0 BasisStr.Renten TF * 1350, ,50 +0,06 0,00 451,6 BasisStrat Re.TF A * 99,69 99,69 +0,07 0,00 0,0 Berol.Ca.Chance * 50,49 49,02 +0,84 32,82 31,26 0,0 Berol.Ca.Premium * 54,23 52,40 +1,37 41,57 39,01 0,0 Berol.Ca.Sicherh. * 43,90 42,83 +0,26 11,30 10,90 0,0 Berol.Ca.Wachst. * 41,52 40,41 +0,45 19,35 18,51 0,0 Commodities I (A) * 48,14 46,40 +1,51-0,01-0,01 0,0 Commodities I (T) * 51,70 49,83 +1,51-0,01-0,01 6,8 Commodities TF (A) * 42,29 42,29 +1,51-0,01-0,01 0,0 Corp.Bd. Euro CF * 56,32 54,68-0,04 0,00 0,0 Corp.Bd. Euro TF * 54,24 54,24-0,04 0,00 0,0 Corp.Bd.HY Euro CF * 40,81 39,62 +0,28 0,00 0,0 Deka-Commod CF(A) * 46,32 44,65 +1,50-0,01-0,01 0,0 Deka-Conv.Akt CF * 125,11 120,59 +0,56 34,44 33,39 0,3 Deka-Conv.Akt. TF * 112,38 112,38 +0,56 37,11 36,57 0,5 Deka-Conv.Rent CF * 52,51 50,61-0,12 0,00 0,3 Deka-Conv.Rent. TF * 50,22 50,22-0,12 0,00 0,3 DekaDeNebenwerte * 152,31 146,80 +1,20 30,04 27,18 0,0 DEKA-E.AKT.SPEZ.CF * 99,97 96,36 +1,66-3,36-5,44 1,0 Deka-EM Bond CF * 105,04 101,24 +0,47 0,00 0,0 Deka-EM Bond TF * 100,33 100,33 +0,47 0,00 0,0 InstLiqGarTF-E(A) * 991,80 991,80 ±0,00 0,00 0,0 Wandelanleihen CF * 65,26 63,36 +0,48-1,30-1,34 0,0 Wandelanleihen TF * 60,70 60,70 +0,48-1,36-1,39 0,0 Deka Immobilien Investment Deka Immob Europa 48,20 45,79-0,02 3,48 3,34 Deka Immob Global 57,84 54,95 +0,02 10,39 10,38 hausinvest * 43,19 41,13 ±0,00 2,11 2,23 Tel.: Fax: info@dws.de ARERO - Der Weltfo * 168,11 168,11 +1,16 0,00 ArgentosSauren Dyn * 130,98 124,74 +1,27 12,61 11,39 Astra-Fonds * 232,47 221,39 +1,11 33,51 31,68 0,0 Basler-Aktienf DWS * 57,68 55,08 +0,42 29,32 26,89 0,0 Bethmann Nachhalt. * 134,85 134,85 +0,73 21,39 20,08 DB Glbl Equity Inc * 123,00 123,00 +0,56 27,06 25,06 DB Z&D O * 107,99 104,84 +0,28 7,33 6,42 Deu Q Eq LV Eur LC * 118,39 112,75 +1,37 11,64 9,59 Deut.Inv.As.SM LC * 206,84 196,49 +1,09 50,54 48,18 0,0 Deut.Inv.China Bds * 116,40 112,91-0,12 0,00 Deut.Inv.EMC LC $* 142,40 138,13 +0,19-0,97-0,97 0,0 Deut.Inv.Gl.B.LDHP * 100,98 97,95 ±0,00 0,01 0,01 Deut.Inv.I Conver. * 166,77 161,76 +0,09 3,57 3,57 0,0 Deut.Inv.I EMS LC * 101,33 96,26 +0,23-6,24-6,69 Deut.Inv.I EMT DLC * 105,69 100,41 +1,68-2,89-4,10 0,0 Deut.Inv.I EU B Sh * 151,56 147,01 +0,01 0,00 0,0 Deut.Inv.I EU CO B * 158,40 153,65 +0,15 0,01 0,01 0,0 Deut.Inv.I Top Div * 198,68 188,74 +0,59 39,87 38,17 Deut.Inv.I Top Eu. * 167,30 158,94 +0,54 55,21 52,85 0,0 Deut.Inv.IGer.EqLC * 153,45 145,78 +0,03 22,24 19,14 Deut.Inv.IGlbl ALc * 125,93 119,64 +0,03 4,36-0,72 0,0 Deut.Inv.IGlblEqLC * 191,83 182,24 +1,33 45,55 44,11 0,0 Deut.Inv.IH.YLD C. * 138,78 134,62 +0,20-0,23-0,23 Deut.Inv.II As.T.Di * 132,92 126,27 +1,71 16,00 14,29 Deut.Inv.II ChinaH * 127,83 124,00-0,05-0,02-0,02 Deut.Inv.II EuT.Di * 149,63 142,15 +0,91 24,71 22,26 Deut.Inv.II UST.Di * 181,29 172,23 +0,74 40,12 38,89 Deut.Inv.N.Ja G LC * 46,65 44,85 +0,20-84,09-84,78 0,0 DI II GConStr LC * 108,51 103,08-0,02 0,43-1,10 Dt Float R.Nts LC * 84,72 83,87 ±0,00 0,08 0,08 1,1 DWS Akkumula * 913,87 870,35 +0,65 29,81 28,44 0,0 DWS Akt.Strat.D * 309,04 +0,77 52,27 50,69 0,0 DWS ALPHA Rent.Gl. * 120,18 117,82 +0,23 10,24 9,88 8,5 DWS Co.Kaldemorgen * 137,32 130,46 +0,28 15,62 14,72 DWS Conc ARTS Bal * 197,01 189,43 +0,37 30,14 30,56 10,3 DWS Conc ARTS Con * 212,80 206,60 +0,48 14,80 14,85 14,9 DWS Conc ARTS Dyn * 163,24 155,46 +0,59 28,80 30,03 5,5 DWS Cov Bond Fd LD * 56,94 55,55-0,05 0,02 0,02 0,0 DWS Deutschland * 180,16 171,58 +0,50 33,05 31,05 0,0 DWS Eurol Strat R * 35,20 34,34 +0,06-0,01-0,01 0,0 DWS Europ. Opp * 265,29 252,66 +0,59 35,98 34,01 0,0 DWS Eurorenta * 59,92 58,17 +0,02 0,07 0,07 0,0 DWS Eurovesta * 111,89 106,55 +0,97-9,26-11,34 0,0 DWS Glbl Growth * 99,54 94,80 +0,99 43,88 43,03 DWS Glbl Value LD * 232,48 221,41 +0,66 55,80 54,77 9,8 DWS Hybrid Bond LD * 39,27 38,12 +0,24 4,93 4,93 0,0 DWS Inst. Money+ *14190, ,04 ±0,00 0, DWS Inv.Gl Grow LC * 143,93 136,73 +0,66 27,29 26,63 DWS Investa * 149,97 142,83 +0,45 21,33 19,42 0,0 DWS Multi Oppor FC * 240,48 240,48 +0,51 17,69 17,22 0,0 DWS Multi Oppor LD * 119,43 114,83 +0,51 4,04 3,63 DWS Rend.Opt.4 S * 102,50 102,50 ±0,00 0,00 0,0 DWS Stiftungsf. * 48,53 47,11 +0,26 1,31 1,01 0,0 DWS Top Asien * 136,05 130,81 +0,76 51,48 50,12 0,0 DWS Top Dividen LD * 126,70 120,66 +0,66 58,39 56,29 0,0 DWS Top Europe * 127,52 122,61 +1,11 23,09 21,08 0,0 DWS Top World * 87,66 84,28 +0,78 13,30 11,93 0,0 DWS TRC Deutschl. * 150,56 143,39 +0,20 41,33 39,26 DWS TRC Glbl Growt * 113,52 108,11 +0,69 22,51 21,84 DWS TRC TOP DIVIDE * 123,88 117,97 +0,55 36,20 33,99 DWS US Dollar Res $* 184,90 184,90 +0,01-0,02-0,02 10,3 DWS Vermbf.I LD * 133,01 126,67 +0,67 11,86 10,48 0,0 DWS Vermbf.R * 20,35 19,75-0,05 0,00 0,0 DWS VermMan-Bal * 117,06 112,56 +0,37-2,78-3,16 0,0 DWS VermMan-Def * 108,14 104,99 +0,27-3,15-3,62 0,0 DWS VermMan-Dyn * 121,02 115,26 +0,82 6,62 5,84 0,0 DWS Zinseinkommen * 108,33 105,17 +0,07 0,00 E.ON Aktienfonds * 41,26 39,67 +1,07 5,88 4,01 0,0 FOS Rend.u.Nachh. * 115,79 112,41 +0,29 8,76 8,69 Multi Opport. III * 204,79 195,03 +0,82 38,50 37,37 0,0 OP Dyn Europe Bal * 65,99 63,45 +0,35 10,26 8,98 OP Food * 339,76 323,58 +0,79 67,99 65,99 0,0 OP Solid Plus *60921, ,54 +0,56-1,20-1,20 Südwestbank V Eq * 883,02 840,96 +0,29 26,62 25,26 TOP TREND OP A * 54,12 51,54 +0,27 2,79 2,73 Offene Immobilienfonds grundb. europa RC 42,82 40,78 ±0,00 0,01 0,01 grundb. Fokus D.RC 53,38 50,84 ±0,00 0,00 0,00 grundb. global RC 55,59 52,94 ±0,00-3,54-6,22 Deutsche Postbank Fonds Best Inv.Wachst. * 60,91 58,85 +0,41-7,83-8,27 0,3 Europaf. Aktien * 60,93 58,59 +0,97-52,27-54,32 0,0 Europaf. Plus EUR * 62,06 60,25 +0,47-6,54-7,27 1,3 Europaf. Renten * 64,00 62,14 +0,19-0,02-0,02 1,4 Global Player EUR * 39,85 38,32 +1,03-146,24-147,91 0,0 Protekt Plus * 126,99 122,40 ±0,00-4,03-4,03 21,2 VL Invest EUR * 40,44 38,88 +0,75-56,79-59,10 0,2 DJE Investment S.A. DJE Alpha Glob PA 201,58 193,83 +0,93 36,95 35,03 0,0 DJE Alpha Global I 211,75 211,75 +0,93 33,61 33,50 0,0 DJE Concept I 231,91 231,91 +0,81 36,27 35,27 0,0 DJE Div&Sub I 371,19 371,19 +1,01 50,85 50,85 0,0 DJE Div&Sub P 355,94 338,99 +1,00 51,97 51,81 0,0 DJE Europa PA EUR 288,48 274,74 +1,29 42,02 40,85 0,0 DJE Gold&Ressou PA 148,61 141,53 +2,13 20,45 20,51 0,0 Deka-Eu.Stocks CF * 33,40 32,19 +0,88 12,52 6,90 0,0 Deka-Eu.Stocks TF * 29,94 29,94 +0,88 8,23 2,84 0,0 DekaEuAktSpezCF(A) * 150,40 144,96 +1,56 18,32 16,53 2,2 Deka-EuropaVal.CF * 44,04 42,45 +1,12 36,66 34,07 0,0 Deka-EuropaVal.TF * 41,94 41,94 +1,13 27,05 24,58 0,0 Deka-Gl.Conv.Re.TF * 39,47 39,47 +0,51 0,00 0,0 Deka-GlbConRent CF * 41,12 39,63 +0,48 0,00 0,0 DekaGlobAktLRCF(A) * 163,13 157,23 +0,83 36,37 34,57 0,0 Deka-InLiqGarCF(A) * 4709, ,69 ±0,00 0,00 0,0 Deka-InLiqGarCF(T) * 5798, ,65 ±0,00 0, Deka-InLiqGarTF(A) * 4663, ,02 ±0,00 0,00 0,0 Deka-InLiqGarTF(T) * 5616, ,98 ±0,00 0, DekaInstLiqGarE(A) * 995,36 990,41 ±0,00 0,00 0,0 Deka-LiquiPlan 2CF * 1011, ,35 ±0,00-5,69-5,69 0,0 Deka-LiquiPlan 2TF * 1002, ,15 ±0,00 0,14 0,14 0,0 Deka-LiquPlan CF * 973,21 968,37 ±0,00 0,00 0,0 Deka-LiquPlan TF * 970,10 970,10 ±0,00 0,00 0,0 Deka-LiquPlanPB * 975,08 975,08 ±0,00 0,00 0,0 DekaLux-BioTech CF * 359,76 346,76 +1,81 65,17 63,87 0,2 DekaLux-BioTech TF * 327,54 327,54 +1,81 64,88 63,60 0,0 DekaLux-Bond EUR * 75,12 72,93-0,11 0,01 0,01 0,0 DekaLux-Deut.TF * 100,15 100,15 +0,50 37,15 34,99 0,1 DekaLux-Europa TF * 54,28 54,28 +1,04 7,05 2,73 0,0 DekaLux-Geldm:USD $* 96,00 96,00 ±0,00 0,02 0,02 0,0 DekaLux-Japan CF * 622,46 591,35-0,87 27,29 26,10 1,1 DekaLux-MidCapTF A * 64,75 64,75 +1,79 70,18 64,90 0,0 DekaLuxT-Akt Asien * 543,58 516,42 +1,38 52,18 50,51 0,0 DekaLuxT-EmMkts * 104,12 98,92 +1,70 4,64 0,55 0,0 DekaLuxT-GlbSel CF * 154,65 149,06 +1,31 26,80 24,13 0,0 DekaLuxT-GlbSel TF * 146,09 146,09 +1,31 30,23 27,65 2,0 DekaLux-USA TF * 91,05 91,05 +1,31 51,86 49,39 0,1 Deka-NachhAkt CF * 147,65 142,31 +1,25 30,02 28,06 0,0 Deka-NachhBal CF * 114,70 111,36 +0,26 10,95 10,27 0,0 Deka-NachhRent CF * 127,47 124,36 +0,04 0,00 0,0 Deka-PB Werterh.2y * 119,24 116,33 +0,03 7,96 7,87 4,3 Deka-Rent 3-7 CF A * 1553, ,49-0,01 0,00 655,0 Deka-Rent 3-7 CF B * 64,87 62,98 ±0,00 0,00 0,0 Deka-RentEu1-3CF A * 1111, ,82-0,01 0,00 549,5 Deka-USA Akti. S I * 132,57 129,34 +1,14 19,67 19,25 0,2 Deka-USA Akti.S CF * 132,07 127,30 +1,14 18,46 19,10 0,0 Disc.Strategie 5y * 97,88 94,34 +0,69 0,00 0,0 GlbOpportPlus CF A * 56,57 54,53 +0,74-0,16-0,16 0,0 GlConvAfrica CF * 97,59 94,06 +1,12 0,89-0,55 0,0 GlConvAfrica TF * 93,48 93,48 +1,11 2,14 0,92 0,4 GlobalOpp Pl I * 56,33 54,96 +0,75-0,10-0,10 0,0 GlobalResources CF * 63,48 61,19 +2,17-46,39-48,43 0,2 GlobalResources TF * 60,08 60,08 +2,18-91,03-92,43 0,1 MuAsset-Growth R 162,52 154,78 +0,49 9,10 8,41 2,0 Multiple Opp II R 130,39 124,18 +0,62 17,99 17,40 Multiple Opp R 235,03 223,84 +0,53 37,47 36,72 1,8 Stiftung 117,56 114,14 +0,27 6,65 6,18 Tel.: 069/ AL FT Chance * 65,03 65,03 +1,29 0,00 45,72 0,0 AL FT Stabilität * 59,79 59,79 +0,66 0,00 7,04 0,0 AL FT Wachstum * 64,61 64,61 +1,10 0,00 25,53 0,0 AW Glob.Inv.Basic+ * 44,83 43,31 +0,23 0,00 21,10 0,0 AW Global Dynamic+ * 32,25 30,71 +0,03 0,00 49,44 0,0 Basis-Fonds I * 140,11 140,11 +0,01 0,00-0,00 0,0 BHF Tot. Return FT * 65,19 63,29 +0,35 10,56 10,16 0,0 Cast Euro ZinsErt K * 984,74 984,74 +0,02 0,00 DC Value One I(t) * 140,03 140,03 +0,53 25,11 24,63 DC Value One P(t) * 133,71 127,34 +0,58 25,05 24,58 EDG Abs.Ret.Strat. * 104,43 101,39 +0,42-1,80-1,88 0,0 ETFplus Portf Balan * 60,70 58,93 +0,68-9,21-9,97 0,0 FMM-Fonds * 449,75 428,33 +0,58 22,94 21,50 0,0 FT AccuGeld (G) * 5057, ,17 ±0,00 0,00 0,0 FT AccuGeld I * 50,76 50,76 ±0,00 0,00 0,0 FT AccuGeld PA * 49,54 49,54 ±0,00 0,00 0,0 FT AccuGeld PT * 71,04 71,04 ±0,00 0,00 0,0 FT AccuZins * 314,90 305,73-0,10 0,00 0,0 FT EuroGovernm. M * 55,18 53,57 +0,04 0,00 0,0 FT EuropaDynamik I * 79,59 79,59 +1,54 9,84 7,66 0,0 FT EuropaDynamik P * 258,39 246,09 +1,55 21,75 19,64 0,0 FT EuroRendite * 50,67 49,19-0,24 0,00 0,0 FT EuroZins * 29,59 28,73 +0,10 0,00 0,0 FT EuroZins K * 116,41 115,26 +0,01 0,00 0,0 FT FlexInvest Clas * 37,35 35,57-0,03-10,38-10,41 0,0 FT FlexInvest Pro * 47,40 45,14-0,88-25,86-27,79 0,0 FT Frankfurt-Effek * 187,18 178,27 +0,28 8,43 5,95 0,0 FT GlobalDynamik * 52,73 50,22 +0,86-54,52-54,96 0,0 FT GlobHighDiv * 79,12 75,35 +0,72 36,85 34,45 0,0 FT InterSpezial * 37,86 36,06 +0,92 20,73 19,50 0,0 FT UnternehmerWert * 71,23 67,84 +0,91 24,49 23,46 0,0 GWP-Fonds FT * 120,46 115,83-0,27 28,40 26,97 0,0 KapitalPrivatPortf * 46,33 44,12 +1,03 0,00-6,25 0,0 KlawInvest-Trading * 31,77 30,26 +1,10 0,00-19,85 0,0 Portf. Opportunity * 62,72 59,73 +1,08-36,00-37,54 0,0 PTAMStratPortfDef * 52,40 49,90 +0,32 0,00-1,22 0,0 R1 Value Portfolio * 59,33 56,50 +1,18 0,00 25,51 0,0 Rendite Strategie+ * 1068, ,21 +0,11-0,00-0,00 Return Strategie+ * 1082, ,98 +0,52 14,65 14,45 S&H GlobaleMaerkte * 48,76 46,44 +1,60 0,00 67,72 0,0 Sch&Ptnr Glob Def * 65,07 61,97 +0,52 0,00 14,08 0,0 Schmitz&PtnrGloOff * 52,01 49,53 +0,92 0,00 20,52 0,0 Substanz-Fonds * 924,84 897,90 +0,44 25,24 24,15 0,0 Vermögens-Fonds * 652,58 633,57 +0,35 8,75 7,86 0,0 WFPortf.Ausgewogen * 52,95 52,95 +0,82 0,00 1,71 0,0 FRANKFURT-TRUST Lux. BHF Ausgewogen FT * 60,57 58,81 +1,33 4,68 3,66 0,0 BHF Flex. Alloc.FT * 68,48 65,22 +1,57 40,74 39,40 0,0 BHF Flex. Ind. FT * 62,91 61,08 +1,56 10,23 8,80 0,0 BHF Multi Asset FT * 57,91 56,22 +1,04 3,15 2,55 0,0 BHF Rendite P.FT * 52,99 51,45 +0,41-5,99-6,23 0,0 BHF Strategie P.FT * 61,05 59,27 +1,56 4,36 2,63 0,0 BHF Value Balan FT * 66,52 64,58 +1,27 15,89 15,03 0,0 BHF Value Lead FT * 66,39 64,46 +1,50 18,57 16,89 0,0 Delta Multi Strat. * 42,43 40,41 +1,48-27,04-24,71 FT AlpEurMktNeutr * 46,46 46,46-0,13 0,00 FT Em.Arabia (EUR) * 37,70 35,90 +0,31-26,08-28,31 0,0 FT Em.Arabia (USD) $* 59,15 56,33 +0,30 20,67 18,42 FT Em.Cons.Dem. PA * 49,77 47,40 +2,18-6,33-7,61 FT Em.Cons.Dem. PT * 66,37 63,21 +2,18 12,48 11,21 0,0 FT Euro HighDiv. * 65,71 62,58 +1,00 25,75 22,94 0,0 FT EuroCorporates * 62,00 60,19 +0,28 0,00 0,0 Grand Cru * 138,91 137,53 +1,85 35,71 35,29 0,0 Grand Cru Swiss CH* 101,97 100,96 +1,86-2,22-3,19 SMS Ars selecta * 45,49 43,74 +1,16 3,91 3,80 0,0 Valea Invest * 109,99 106,79 +0,05 7,08 8,26 0,0 AktiMix Dyn.Pro ,77 102,66 +0,17-1,16-2,11 AktivMix Ertrag 60,08 58,33 +0,02-0,92-0,99 AktivMix Vario Sel 59,31 57,58 +0,05-1,34-1,65 FdStratAktienGlDyn * 62,04 62,04 +1,49-9,65-0,39 1,7 GaranT 1 DX * 121,03 117,50 +0,02 0,00 0,0 GaranT 2 DX * 113,55 110,25 +0,07 0,00 0,0 GaranT 3 DX * 121,48 117,95 +0,16 0,00 GaranT 4 DX * 110,15 106,94 +0,22 0,00 GaranT 5 DX * 109,67 106,47 +0,37 0,00 Geldmarkt Euro 60,22 60,22 ±0,00 0,00 0,00 IS Euro Bonds DX * 172,45 167,43 +0,36 0,00 IS Euro Short T. B * 122,57 122,57 +0,07-0,06 Komf. Balance * 63,91 63,91 +1,06 1,44 8,61 3,7 Komf. Dyn. Europa * 55,58 55,58 +2,09-11,56-0,14 2,4 Komf. Dyn. Global * 56,09 56,09 +1,50 5,39 18,02 0,7 Komf. Wachstum * 60,60 60,60 +1,41 3,97 14,95 3,3 Vermö.Strat. Aus.D * 106,68 106,68 +0,86-11,26-5,23 4,1 Vermö.Strat. Def.D * 108,90 108,90 +0,39-3,96-2,96 4,0 investments@goam.de Gothaer Comf.Bal. * 131,91 126,84 +0,25 16,87 14,68 Gothaer Comf.Dyn. * 125,80 119,81 +0,70 21,76 18,60 Gothaer Comf.Ert A * 105,75 102,67 +0,22 4,08 1,97 Gothaer Comf.ErtT * 123,89 120,28 +0,22 10,99 8,92 DJE Gold&Ressour I 149,08 149,08 +2,12 22,05 21,12 0,0 DJE InterCash I 140,24 140,24 +0,13 0,00 0,00 0,0 DJE InterCash PA 123,97 122,74 +0,12 0,00 0,00 5,5 DJE Renten Glob I 172,36 172,36-0,13 0,45 0,41 0,0 DJE Renten Glob PA 151,22 148,25-0,13 0,46 0,41 5,0 DJE-Europa I 302,27 302,27 +1,30 39,26 39,25 0,0 LuxTop-Bk.Sch PA 18,40 17,52 +0,57 23,61 22,68 0,2 LuxTopic-Akt.Eu A 21,16 20,15 +0,90 4,48 2,05 0,0 LuxTopic-Akt.Eu B 1032, ,70 +0,87-3,83-6,07 0,0 LuxTopic-Flex 185,41 176,58 +0,62 15,05 14,47 0,0 LuxTopic-Pacific P 23,31 22,20 +0,14 35,95 35,95 0,0 Telefon Ethna-AKTIV A 128,07 124,34 +0,19 24,03 24,01 2,0 Ethna-AKTIV T 132,87 129,00 +0,19 4,75 4,38 6,4 Ethna-DEFENSIV A 142,44 138,97 +0,06 1,21 1,20 1,3 Ethna-DEFENSIV T 165,21 161,18 +0,06 0,89 0,88 20,4 Ethna-DYNAMISCH A 76,92 73,26 +0,42 30,27 30,21 0,0 Ethna-DYNAMISCH T 78,49 74,75 +0,40 31,46 30,19 1,5 First Private Investment Mgmt. FP Aktien Global A * 84,59 80,56 +1,00 40,93 37,80 FP Dyn.Eq.Alloc. A * 62,30 59,33-0,15 16,54 15,09 FP EuroAkt.Staufer * 81,71 77,82 +1,12 13,57 10,11 FP Europa Akt.ULM * 69,94 66,61 +0,79 7,96 4,88 FP Wealth B * 73,53 70,03 +0,27 7,91 7, Bond Opport R 126,95 123,25 +0,18 0,00 0,00 Bond Total Ret R 111,79 108,53 +0,06 0,00 0,00 Curr Diversif Bd R 108,85 105,68 +0,15 0,00 0,00 Dividend R EUR 141,81 135,06 +0,62 22,00 20,90 Fundament P * 156,78 149,31 +1,18 27,54 26,45 Global Conv Bond R 144,21 137,34 +0,52 1,13 1,08 1,4 Global Equity R 192,11 182,96 +0,64 36,16 34,74 5,1 MuAsset-Balanced R 152,37 145,11 +0,35-0,45-0,98 1,6 MuAsset-DefensiveR 138,86 132,25 +0,27 0,38 0,01 4,4 HANSAsmart SelectE 91,07 86,73 +1,63 24,74 24,10 HANSAzins 24,85 24,60 +0,01 0,00 0,00 HI Topselect D 54,42 51,83 +1,14-9,16-10,74 HI Topselect W 65,15 62,04 +0,70-6,44-7,12 Hinkel Rel Perf HI 48,00 48,00-0,29-7,58-7,67 HINKEL WeltCoSaStr 51,08 51,08-0,12-26,79-26,00 Konz. privat 47,63 46,02 +0,28-24,82-25,05 Konzept Pro-Sel. I 59050, ,00 +0,68-9,81-9,64 Konzept Pro-Sel. P 23,58 22,46 +0,67-132,96-131,99 NAT-B Div Deutschl 51,83 49,36 +0,51-0,99-1,57 Nation-Bk MA GlOpp 52,09 49,61 +0,26-2,21-2,31 SI BestSelect 112,87 107,49 +0,95-120,90-120,42 SI SafeInvest 102,97 97,14 +0,56-13,92-4,97 HANSAINVEST LUX S.A. Interbond 99,82 96,44 +0,05 0,00 0,00 41,3 Hauck & Aufhäuser Asset Alloca Fds 107,83 104,69 +0,48-2,24-2,31 HAIG MB Flex Plus 57,62 57,05 +0,11 0,01-0,01 0,0 HAIG MB Max Global 77,09 73,42 +0,78 37,90 37,22 0,0 HAIG MB Max Val 135,99 129,51 +0,42 42,45 41,03 0,0 HAIG MB S Plus 110,88 105,60-0,12 26,66 24,83 0,0 HAIG Sel Form ,43 83,27 +1,18 38,97 38,10 0,0 HAIG Sel Form 25 65,40 62,29 +0,60 31,21 30,77 0,0 Lux Eq.A.Sm.Ca.EMU 97,10 92,48 +1,13 48,57 48,54 0,0 Lux Unternehmer 120,96 115,20 +0,80 15,87 14,51 0,0 Rendite CI 115,42 111,52 +0,23-1,60-1,99 Rendite CII 127,77 123,45 +0,23 1,13 0,74 Stabilitätswähr 82,05 80,44 +0,02 0,00 0,00 Wandelan Europa A 79,33 77,02 +0,01 11,29 11,12 0,0 hwb-fonds.com HWB Alex.Str.Ptf R * 86,88 +0,40 0,0 HWB Alex.Str.Ptf V * 86,91 +0,40 0,0 HWB DfdsV.V.Vici R * 71,75 +0,04 0,0 HWB DfdsV.V.Vici V * 71,74 +0,04 0,0 HWB Europe Pf. * 5,53 +0,05 0,0 HWB Glb.Conv.Plus * 88,79 86,20 +0,48 0,27 0,27 0,0 HWB Inter.Pf. * 5,22 +0,13 0,0 HWB Pf. Plus R * 103,20 +0,44 0,0 HWB Pf. Plus V * 103,19 +0,44 0,0 HWB RentenPf.+ R * 62,21 +0,36 0,0 HWB RentenPf.+ V * 62,22 +0,36 0,0 HWB Vict.Str.Pf. R * 1439,17 +0,37 0,0 HWB Vict.Str.Pf. V * 1439,89 +0,37 0,0 Intern. Fund Mgmt. S.A. Lux Str.Cha.Pl. * 97,58 93,83 +1,47 38,80 35,06 0, Str.Chance * 73,55 71,06 +1,10 30,72 26,81 0, Str.Ert.Pl. * 50,36 49,13 +0,39 4,40 3,08 0, Str.Wachstum * 56,76 55,11 +0,68 11,15 8,59 0, Struk. Ertrag * 46,23 45,32 +0,15 0,40 0,38 0,0 Favo-Invest Gar1 * 118,04 114,05 +0,02 0,00 0,0 Favorit-Inv Gar 2 * 110,89 +0,13 0,00 0,2 Haspa TrendKonzept * 99,28 95,46 +0,06 2,33 1,91 0,0 HMI Chance * 55,13 53,52 +0,70 28,46 26,78 0,0 HMI Chance+ * 50,72 49,00 +0,82 12,10 10,17 0,0 HMI Ertrag+ * 40,10 39,31 +0,15 5,68 5,24 0,0 HMI Wachstum * 45,31 44,20 +0,41 11,60 8,50 0,0 Köln Str.Chance * 53,73 52,68 +1,00 31,90 30,23 0,0 Köln Str.Ertrag * 46,80 45,88 +0,37 1,90 1,19 0,0 Köln Str.Wachstum * 45,41 44,52 +0,68 10,13 8,74 0,0 KölnStr.Chance+ * 40,48 39,69 +1,51 40,94 38,68 0,0 LBBW Bal. CR 20 * 42,75 41,91 +0,58 12,54 10,63 0,0 LBBW Bal. CR 40 * 45,40 44,51 +0,86 21,08 20,20 0,0 LBBW Bal. CR 75 * 50,18 49,20 +1,32 34,44 32,26 0,0 Naspa Str.Chan.Pl. * 83,04 81,41 +1,32 35,87 32,54 0,0 Naspa Str.Chance * 47,10 46,18 +1,09 34,04 32,04 0,0 Naspa Str.Ertrag * 48,53 47,58 +0,25 2,74 2,49 0,0 Naspa Str.Wachstum * 46,00 45,10 +0,69 17,68 16,83 0,0 IPConcept (Luxembourg) S.A. Istanbul Equity Fu 92,88 89,31 +1,00 37,39 39,25 1,0 ME Fonds PERGAMONF 742,09 706,75 +1,39-100,01-99,17 0,2 ME Fonds Special V 2364, ,64 +1,25 32,61 34,39 13,9 Multiadv-Esprit 120,31 114,58 +0,11 49,67 50,24 1,0 Multiadv-Priv. Inv 264,54 251,94-0,07 49,02 50,63 1,6 Julius Meinl Investment Global Property 19,50 18,50 +0,54 19,62 19,55 0,7 Japan Trend 47,90 45,50-0,22 36,52 34,27 42,4 Meinl India Growth 169,60 161,40 +1,00 82,32 81,80 7,3 LBB Invest Best-Inv. Bd.Sat. 46,95 45,58 +0,26 0,32 0,32 Best-INVEST ,61 42,89 +1,44 38,01 41,37 Best-INVEST 30 49,21 47,78 +0,53 14,77 14,05 Best-INVEST 50 50,15 48,45 +0,79 22,14 22,92 Deutschland Inv 91,95 87,57 +0,71 30,42 28,45 EuroK-INVEST. 34,73 34,73 +0,03 0,00 0,00 Europa-Invest 58,75 55,95 +1,05-27,98-29,57 EuroRent-Invest 45,74 44,41 ±0,00 0,00 0,00 Go East Invest 64,89 61,80 +0,42 33,42 32,26 Keppler Glbl.Value 29,02 27,64 +1,39-7,87-8,50 Keppler-Em.Markets 33,12 31,54 +1,51 13,73 12,39 LBB-PrivatDepot1 A 29,81 28,39 +0,18-0,67-0,50 LBB-PrivatDepot1 B 28,50 28,50 +0,14-0,55-0,54 LBB-PrivatDepot2 A 30,02 28,59 +0,32 2,68 2,39 LBB-PrivatDepot2 B 28,75 28,75 +0,31 0,44-1,07 LBB-PrivatDepot3 A 31,01 29,53 +0,37 6,03 5,03 LBB-PrivatDepot3 B 29,65 29,65 +0,37 2,13-1,02 LBB-PrivatDepot4 A 31,13 29,65 +0,54 9,76 7,28 LBB-PrivatDepot4 B 29,71 29,71 +0,54 3,94-1,20 Lingohr-Am.-Sys. 121,73 115,93 +1,72 28,46 26,75 LINGOHR-ASIEN-SYS 86,98 82,84 +0,42 24,37 23,57 LINGOHR-EUROPA-SYS 64,69 61,61 +0,95 43,91 41,10 LINGOHR-SYSTEMATIC 104,38 99,41 +0,63 33,36 31,33 Mars-5 MultiAsset 49,01 48,05 +0,23-3,79-4,02 Multirent-Invest 36,34 35,28 +0,09 0,00 0,00 Multizins-INVEST 34,24 33,24 +0,30 0,00 0,00 PBP Chance 112,63 106,25 +1,20 38,07 36,22 PBP Ertrag 52,87 50,84 +0,08-0,51-0,50 StarCap-Corp Bond 33,03 32,07-0,09 0,00 0,00 Gothaer Euro-CashA * 105,04 105,04 +0,01-0,00 Gothaer Euro-Rent * 65,18 62,67 +0,42-0,00 1,6 Gothaer Global * 69,83 67,14-0,43 16,73 13,92 Gutmann Kapitalanlage PRIME Val Growth T 138,09 131,51 +0,53 8,26 0,0 Prime Values Inc T 147,36 140,34 +0,06 5,03 0,0 HANSAINVEST 4Q-Growth Fonds $* 88,11 83,91 +1,76 11,52 11,84 4Q-SMART POWER * 45,84 43,66 +0,16 6,85 6,63 4Q-Spec.Inc.CHF R CH* 121,17 115,40 +0,30 9,04 8,24 4Q-Spec.Inc.EUR I * 118,36 118,36 +0,27 16,57 14,54 4Q-Spec.Inc.EUR R * 122,71 116,87 +0,30 14,12 12,98 antea - R * 87,40 83,24 +1,15 8,98 8,79 ARTUS EuropaCoSaSt 51,89 51,89 +0,08-24,73-25,10 ARTUS MittelRentHI 41,51 40,30-0,02 10,14 10,14 C-QUAD AR TR Fl.T $ 91,37 87,02 +0,68-5,89-4,90 C-Quad.ARTS TR Fl.T 111,69 106,38 +0,68-9,02-7,46 C-Quad.ARTS TR Fl.T PL 128,17 122,06 +0,68-7,84-3,55 C-Quad.ARTS TRFl A 114,34 108,89 +0,67-6,02-5,11 D&R Best-of-TwoC P 119,99 114,28 +0,21 0,00 0,00 D&R BoT Classic I 127,92 124,19 +0,21 0,00 0,00 D&R BoT Devisen 91,44 88,78 +0,01 0,00 0,00 D&R BoT Optimix 126,71 120,68 +0,36-3,45-3,52 D&R BoT Wachstum 126,27 120,26 +0,20-4,20-4,32 D&R Global TAA 105,88 100,84 +0,72-0,41-0,84 D&R KoStr Europa I 104,94 101,88 +0,16 2,27 1,75 D&R KoStr Europa P 103,47 100,46 +0,15 0,95 0,41 D&R Substanz 108,08 102,93 +0,21 0,17 0,17 D&R WachsGlb TAA I 109,24 104,04 +0,67 5,20 4,15 D&R WachsGlb TAA P 107,98 102,84 +0,66 5,38 4,67 D&R WachsGlb TAA S 99,15 94,43 +0,66 2,76 2,14 Fortmann Str. Kon. 80,07 77,74 +0,08-0,09-0,07 HANSAaccura A 63,41 61,87 +0,10 0,20 0,20 HANSAbalance A 74,59 72,06 +0,44-4,06-4,37 HANSAcentro A 67,31 64,10 +0,75-4,45-5,08 HANSAdividende 110,87 105,59 +0,96 4,96 2,31 HANSAdynamic A 53,61 51,05 +1,01-5,95-6,64 HANSAertrag 30,65 29,61 +0,29-83,09-83,93 HANSAeuropa 44,94 42,80 +0,90-112,32-115,54 HANSAgeldmarkt 50,40 50,15 +0,01 0,00 0,00 HANSAgold USD $ 67,61 65,01 +0,13 0,49 0,67 HANSAinternat. A 20,67 19,97-0,02 0,00 0,00 HANSArenta 25,52 24,66 +0,05 0,00 0,00 HANSAsecur 36,55 34,81 +0,46-11,36-14,16 HANSAsmart Sel G 45,40 43,24 +1,37-14,51-14,67 TopPortfolio-Invest 44,18 42,08 +1,25-11,42-12,80 WachstumGlobal-INV 32,47 30,92 +1,05-80,52-82,12 Weltzins-INVEST 28,16 27,34 +0,33 0,00 0,00 info@lbbw-am.de Akt. Deutschland * 153,95 146,62 +0,63 27,18 24,94 Akt.Min. Varianz R * 61,75 58,81 +1,31 13,69 10,21 Aktien Europa * 31,92 30,40 +0,93-13,50-16,38 Devisen 1 * 91,10 91,10 +0,21 0,00 0,00 Div. Str. Eurol. R * 41,12 39,16 +1,08 34,28 31,26 Div. Str. Eurol. RT * 35,46 33,77 +1,08 18,17 15,15 Div.Strat.S&M R * 57,83 55,08 +0,93 8,28 5,67 FP Kontinuität * 65,06 62,86 +0,14 3,91 3,68 FP Rendite * 58,50 56,52 +0,27 5,51 5,07 FP Wachstum * 51,41 49,67 +0,47 13,05 11,54 Geldmarktfonds R * 49,46 49,46 +0,02 0,00 0,00 Global Warming * 39,36 37,49 +1,11 32,82 30,93 H&A Fonds-Select * 43,14 39,79 +0,35 1,34 0,54 Multi Global R * 99,75 96,84 +0,21 7,58 7,29 Nachh. Aktien R * 81,74 77,85 +0,97 32,68 29,77 Nachhalt. Renten R * 55,61 54,25 +0,06 0,00 0,00 RentaMax R * 70,81 68,42 +0,07 0,00 0,00 Renten Euro Flex * 33,29 33,29 +0,06 0,00 0,00 Rohstoffe & Ress. * 26,85 25,57 +1,91 10,70 8,86 Rohstoffe 1 R * 30,18 28,74-0,62 0,00 0,00 Rohstoffe 2 LS R * 44,12 42,02 +0,02 0,00 0,00 RW Rentenstrategie * 121,35 120,15 +0,07-0,29-0,29 W&W land-renditefd * 55,84 53,95 +0,06-4,72-4,72 W&W Dachfonds Basis * 53,09 50,56 +0,46-1,34-1,56 W&W Dachfonds Gl.+ * 72,64 69,18 +1,04 25,67 25,17 W&W Europa-Fonds * 57,30 54,57 +0,29-3,88-5,28 W&W Global-Fonds * 66,77 63,59 +0,47 12,46 11,23 W&W Intern.Rentenfd * 52,97 51,13 ±0,00-4,67-4,67 W&W Qua.Sel.Ak.Eu. * 37,23 35,46 +0,74-28,85-31,91 W&W Qua.Sel.Ak.Welt * 70,93 67,55 +0,91 23,28 22,14 W&W SachInvest * 51,38 48,93 +0,33 1,40 0,98 W&W Vermög.Strat. * 55,84 53,18 +0,06 0,90 0,59 Zyklus Strategie R * 42,27 40,26 +0,27-49,93-56,02 LRI Invest S.A. M&W Capital * 69,35 66,68 +0,51 35,93 0,0 M&W Privat C * 141,14 135,71 +0,81 14,17 0,0 NW Global Strategy * 72,50 +0,91 0,0 Telefon (0251) Euro-Kurzläufer * 28,82 28,73 ±0,00 0,00 0,00 0,0 Europa-Aktien * 20,48 19,46 +1,20 33,21 31,12 0,0 Euro-Renten * 36,71 35,61 +0,17 0,00 0,00 0,0 Inter-Aktien * 21,29 20,23 +1,15 46,04 44,63 0,0 Inter-Renten * 37,13 36,02-0,08 0,00 0,00 0,0 ProBasis * 28,49 27,49 +0,40 6,44 5,96 0,0 ProFutur * 26,53 25,60 +0,91 22,91 21,35 0,0 Tel: 089/ info@meag.com EmergingMarkets R. 52,37 50,36 +0,08 0,00 0,00 EuroBalance 54,94 52,83 +0,51-11,92-12,61 EuroErtrag 66,08 63,85 +0,42-4,11-4,66 EuroFlex 47,01 46,54 +0,04 0,00 0,00 EuroInvest A 71,98 68,55 +0,99 23,01 21,12 EuroKapital 45,92 43,73 +0,41-43,03-43,98 EuroRent A 32,14 31,05 +0,13-0,03-0,03 FairReturn A 58,87 57,16 +0,12 1,32 1,02 GlobalBalance DF 56,57 54,39 +0,93 32,98 31,63 GlobalChance DF 49,53 47,17 +1,22 38,06 36,88 GlobalRent 49,18 47,52 +0,02 0,00 0,00 MEAG Dividende A 52,59 50,09 +1,13 0,38-1,96 Nachhaltigkeit A 79,86 76,06 +1,06 32,06 31,03 Osteuropa A 28,53 27,17 +0,44-81,71-82,38 ProInvest 141,42 134,69 +0,67 12,29 10,26 RealReturn A 53,14 51,34-0,23 0,00 0,00 VermAnlage Komfort 58,84 56,85 +0,25-7,62-8,88 VermAnlage Ret A 62,09 59,70 +0,42-9,21-10,71 Metzler Investment GmbH Aktien Deutschl.AR * 164,21 156,39 +0,60 17,91 15,46 Aktien Europa AR * 113,87 108,45 +0,88-24,25-25,75 Argentum Perf Navi * 136,26 131,65 +0,61 35,27 34,40 Argentum Stab.-Port * 126,45 122,77 +0,16 1,32 1,28 Euro Corporates AI * 134,23 134,23 +0,13 0,00 0,00 Euro Liquidity * 68,21 68,21 ±0,00 0,00 0,00 Metzler Werts. 93A * 121,49 117,38 +0,19 0,00 0,00 Metzler Werts. 93B * 112,84 112,84 +0,19 0,00 0,00 RWS-Aktienfonds * 70,97 67,59 +0,45-14,35-16,41 RWS-DYNAMIK A * 26,76 25,49 +0,63 27,74 29,00 RWS-ERTRAG A * 15,59 15,14 +0,13 4,73 4,81 Vermögverwalt 30A * 108,25 104,59 +0,25 4,26 4,08 Vermögverwalt 50A * 107,76 104,12 +0,34 9,08 8,66 Vermögverwalt 70A * 108,70 105,02 +0,44 15,03 14,00 Wachstum Internat. * 146,83 139,84 +0,95-50,06-50,91 Metzler Ireland Ltd. Eastern Europe A * 83,66 83,66 +0,71 4,14 1,75 0,0 Europ.ConcGrowth A * 163,03 155,27 +1,34 36,33 35,19 Europ.Sm&Micro Cap * 218,09 207,70 +0,33 51,53 49,86 Europ.Small Comp.A * 236,67 225,40 +0,73 74,70 72,77 0,0 European Growth A * 151,81 144,58 +1,25 60,59 58,58 0,0 Internat. Growth A * 58,71 55,91 +1,01 57,70 56,39 0,0 Japanese Equit A * 45,99 43,80 +0,02 7,23 5,80 0,0 Monega KAGmbH ARIAD Active All I 103,11 103,11 +0,65 0,00 0,00 Asia Pac. Sm. Sel. 56,92 54,73 +0,77 11,32 6,42 Australia Val SmSe 49,08 47,19 +1,70-5,96-9,14 DEVK Verm.Classic 45,89 44,55 +0,20-0,39-0,23 Equity for Life I 107,24 107,24 +2,16 6,00 4,92 Equity for Life R 54,81 53,21 +2,09 5,56 5,35 IIV Mikrofinanz AI * 104,28 101,24 +0,23-0,00 0,00 IIV Mikrofinanz I * 1027, ,85 +0,27 0,00 0,00 IIV Mikrofinanz R * 104,93 101,87 +0,23 0,00 0,00 Landert Active Eq 53,36 53,36 +0,38 6,30 4,28 Landert Bond Opp 50,60 50,60 +0,18-0,00 0,00 Lazard Global Corp 104,78 104,78 +0,29-0,00 0,00 Lupus alpha R I * 104,61 100,59 +0,55-0,00 0,00 Lupus alpha R R * 51,49 49,51 +0,55-0,00 0,00 Mone. Glob CorpP I 106,28 106,28 +0,25-0,00 0,00 Monega BestInvest 51,61 51,61 +0,10-3,39-5,05 Monega BestInvEURA 53,45 50,90 +0,10-7,07-9,13 0,0 Monega Chance 33,45 32,01 +0,82-8,62-18,66 0,0 Monega Dän.Co.Bds 103,99 103,99-0,07 0,00 0,00 Monega Dän.Co.BdsR 51,11 51,11-0,06 0,00 0,00 Monega Ertrag 61,45 59,37 +0,22-4,22-4,68 0,0 Monega Euro-Bond 57,14 55,48 +0,29-0,00 0,00 0,0 Monega Euroland * 36,84 35,59 +0,88-22,26-25,17 0,0 Monega FairInv.Akt 46,59 44,37 +0,73-13,40-15,74 Monega Germany 66,85 64,59 +0,65 14,46 12,93 0,0 Monega Glob Bond I 112,26 112,26 +0,16-0,00 0,00 Monega Glob Bond R 57,40 55,46 +0,16-0,00 0,00 Monega Glob CorP R 52,88 51,09 +0,24-0,00 0,00 Monega Innovation * 56,28 54,38 +0,80 36,57 33,44 0,0 Monega Mu Konzept 49,62 48,65 +0,27-3,47-3,75 Monega Rohstoffe 36,09 34,70 +0,38-16,24-16,09 Monega Zins ProAkt 40,03 38,86 +0,13-3,49-3,51 0,0 OptiAnlage Ausg. T 54,21 53,15-0,45 1,52 1,82 Sentiment Ab.R.(I) 98,58 98,58 +0,14-0,00 0,00 Sentiment Ab.R.(R) 50,14 48,92 +0,14-0,00 0,00 Short Tra.SGB A 48,57 48,09 ±0,00-0,00 0,00 0,0 Short Tra.SGB Tnet 51,74 51,74 +0,02-0,00 0,00 Sparda M.nh.Verm. 50,66 49,91 +0,26 3,93 3,38 Sparda OptiAnAusEA 52,24 51,22 +0,18 2,81 2,77 Sparda-MünchenVerm 53,88 53,08 +0,28-1,76-1,00 VM Sterntaler 139,59 134,22 +0,37 26,09 25,55 VM Sterntaler II 108,98 104,79 +0,34 4,74 3,75 VM SterntalerEurol 108,23 104,07 +0,28 5,08 3,93 WGZ Corporate M R 103,13 101,61 +0,14 0,00 0,00 WGZ Mittelst.-Rent. 100,79 100,79 +0,14-0,00 0,00 MPC Competence Amp Europa Meth 170,47 162,35 +0,81-14,41-17,01 LiLux Convert * 207,19 +0,23 60,3 LiLux-Rent * 193,47 +0,07 79,4 Nomura Asset Mgmt. Deutschland Asia Pacific * 115,63 110,12 +1,47 32,68 32,80 0,0 Asian Bonds * 70,04 68,00 +0,04 0,00 0,00 0,0 Real Protect * 101,87 99,87 +0,07 0,00 0,00 0,0 Real Protect R * 100,85 98,87 +0,06 0,00 0,00 Real Return * 606,32 594,43 +0,51 0,00 0,00 0,0 ÖkoVision Classic 150,09 142,94 +0,92 80,02 78,99 0,2 Klima 50,43 48,03 +1,18 1,51 0,81 0,0 ÖkoVision Gar ,38 110,84 +0,01-5,31-5,31 3,3 Water For Life C 141,11 134,39 +1,27 35,63 34,73 0,0 ÖkoTrust 119,90 114,19 +0,87 13,27 12,52 0,1 New Energy Fund * 5,47 5,16 +0,98 0,17 0,0 Growing Mkts ,99 136,18 +1,41 35,40 34,92 0,0 Oppenheim Asset Management Services S.à.r.l.,Luxembourg 3 V Swiss S&M Cap CH* 173,92 170,51 +2,07-26,97-32,39 0,0 Aktienstrat.MM.OP * 76,68 73,03 +1,46 25,52 25,29 0,0 AW Stks AlphPls OP * 46,38 44,17 +0,87 37,68 30,19 0,0 Cash Plus * 100,64 99,15 +0,04 0,00 Com Alpha OP R-EUR * 54,66 52,06 +1,32-0,00-0,00 Commodity Alpha OP $* 71,34 67,94 +1,34-0,00-0,00 0,0 ERBA Invest OP * 34,50 34,50-0,14-35,17-34,24 0,0 EuroSwitch Bal.Pf. * 56,80 54,35 +0,97 10,53 9,08 0,0 EuroSwitch Def.C. * 54,68 52,83 +0,49 7,72 4,97 0,0 EuroSwitch Subst. * 58,18 55,41 +1,52-6,95-9,66 0,0 EuroSwitch WldProf.OP * 54,54 51,82 +1,25 1,64 1,77 0,0 FFPB Dynamik * 12,03 11,46 +1,33 1,47 0,66 0,0 FFPB Fokus * 12,09 11,51 +1,50-9,15-8,94 0,0 FFPB Kupon * 12,62 12,02 +0,33 0,85 0,78 0,0 FFPB MTrend Dplus * 12,29 11,70 +1,39 12,44 11,96 0,0 FFPB MTrend Plus * 13,32 12,69 +0,71 0,38 1,36 0,0 FFPB Rendite * 12,52 11,92 +0,17 1,26 1,07 0,0 FFPB Variabel * 11,79 11,23 +0,99-1,36-2,97 0,0 FFPB Wert * 12,47 11,88 +0,85-0,87-3,38 0,0 Gl.Trend Equity OP * 44,97 42,83-0,67 0,21-0,77 0,0 Global Abs.Ret. OP * 9,22 8,78-0,68 183,63 183,27 0,0 Greiff Def.Plus OP * 54,67 53,08 +0,51 8,09 6,94 0,0 Greiff Dyn.Plus OP * 44,52 42,40 +1,44-19,39-24,76 0,0 MedBioHealth EUR * 326,37 310,83 +2,67 72,08 70,27 0,0 MedBioHealth EUR H * 303,01 288,58 +2,79 81,55 80,02 0,0 MedBioHealth I * 359,05 341,95 +2,67 70,61 69,07 0,0 MedBioHealth I H * 342,44 326,13 +2,79 76,04 74,50 0,0 Mu.In.Spezial OP R * 45,18 42,93 +0,87 44,93 46,25 0,0 Mult.Inv.Global OP * 39,68 37,70-0,13 29,07 28,45 0,0 Multi Invest OP F * 42,98 41,73-0,41 50,40 47,24 Multi Invest OP R * 37,65 35,77-0,03 28,54 26,05 0,0 OCP International * 78,59 74,85 +1,73 20,61 20,41 0,0 Pf Defensiv OP 57,02 55,36 +0,54-7,23-5,05 0,0 Pf Dynamisch OP 54,48 51,89 +0,93 37,14 36,12 0,0 Pf Moderat OP 47,81 46,19 +0,39-1,24-1,11 0,0 Pharma/Health $* 463,12 454,04 +2,22 64,85 61,08 0,0 PTAM Bal. Pf. OP * 61,04 58,13 +1,45 19,36 24,94 0,0 PTAM Def.Portf.OP * 52,42 49,92 +1,01 12,19 11,92 0,0 Rentenstrat.MM.OP * 53,10 51,06 +0,47-2,77-2,80 0,0 SOP MultiAssAll I * 44,52 44,52 +2,23 2,03 2,03 SOP MultiAssAll R * 44,56 43,26 +2,25 2,04 2,04 spec. situations * 75,64 72,04 +0,29 46,73 42,56 0,0 Special Opp. * 40,60 38,67 +1,55 42,79 48,33 0,0 Swiss Opportunity CH* 212,01 201,91 +2,32 40,97 36,45 0,0 Tib.Act.Commodity $* 65,51 62,39 +0,81-0,01-0,01 0,0 Tib.EuroBond OP I * 125,62 121,96-0,04 0,00 0,0 Tib.EuroBond OP R * 115,23 111,87-0,04 0,00 0,0 Tib.Int.Bond OP I * 133,42 129,53 +0,03 0,00 0,0 Tib.Int.Bond OP R * 123,22 119,63 +0,03 0,00 0,0 Top Ten Balanced * 62,37 60,26 +0,62 28,74 28,46 0,0 Top Ten Classic * 78,40 74,67 +1,18 19,72 18,16 0,0 US Opportunities OP $* 159,50 151,90 +2,39 34,73 33,16 0,0 Sarasin Multi Label SICAV New Energy Fund * 5,47 5,16 +0,98 0,17 0,0 SC Starpoint A-EUR 183,14 174,42 +1,00 8,69 7,56 1,8 SC Priamos 147,58 140,55 +0,80 24,13 22,39 0,0 SC Argos 146,61 142,34 +0,15-0,02-0,02 0,0 SC Winbonds plus A 163,98 159,20 +0,32 0,45 0,19 3,6 SC Huber-Strategy1 132,32 128,47 +0,76 13,72 12,76 0,0 Tel.: BBank Renta S 2021 * 44,79 43,69 +0,09 0,00 0,00 0,0 BBBank Dyna.Uni. * 49,71 48,50 +1,19 27,28 25,50 0,0 BBBank Kont.Uni. * 70,05 68,68 +0,44 10,20 9,69 0,0 BBBank Wach.Uni. * 55,38 54,03 +0,78 23,61 22,32 0,0 BBV-Fonds-Union * 55,66 54,04 +0,15 0,00 0,00 0,0 BBV-Invest-Union * 120,14 114,42-0,63 32,09 32,09 0,0 FVB-Dt. Aktienfds * 43,92 42,85 +0,54-0,76-3,16 0,0 FVB-Dt. Rentenfds * 41,29 40,68 +0,05 0,00 0,00 0,0 Geno AS:1 * 67,51 65,54 +0,88 14,50 12,97 0,0 Invest Euroland * 51,36 49,86 +1,09-15,06-16,79 0,0 Invest Global * 78,06 75,79 +1,05 26,78 25,59 0,0 KasselerB.UniSel. * 31,71 31,71 +0,67 23,44 20,40 0,0 KCD Uni. Aktien * 46,71 46,71 +1,06-0,34-2,51 0,0 KCD Uni.Renten+ * 54,40 54,40 +0,09 0,00 0,00 0,0 KCD-Uni Nachh.Mix * 55,61 53,99 +0,30 0,66 0,31 0,0 LIGA-Pax-Aktien-U. * 34,41 34,41 +0,76-3,08-5,02 0,0 LIGA-Pax-K-Union * 38,20 37,64-0,03 0,00 0,00 0,0 LIGA-Pax-Rent-Unio * 26,93 26,15-0,04 0,00 0,00 0,0 MultiStratGloUnion * 76,07 74,58 +0,40-2,52-2,75 0,0 MVB RentaSel 2017 * 50,21 48,74-0,02 0,00 0,00 0,0 MVB TrendStrat Val * 50,72 48,77 +1,18 2,86 1,06 0,0 Priv.Fonds:Flex. * 106,28 106,28 +0,16 4,52 3,39 0,0 Priv.Fonds:FlexPro * 125,77 125,77 +0,35 13,69 13,34 0,0 Priv.Fonds:Kontr.p * 135,59 135,59 +0,67 8,91 9,26 0,0 PrivFd:Kontrolliert * 124,74 124,74 +0,39 5,84 5,90 0,0 Profi-Balance * 63,33 62,09 +0,65 21,32 18,98 0,0 Stuttg.Bk.Rentinv. * 40,02 38,85 +0,03 0,00 0,00 0,0 SüdwBk.Intershare * 56,58 54,93 +1,10 10,71 10,04 0,0 Südwestbk.-Inter. * 43,50 42,23-0,05 0,01 0,01 0,0 Uni21.Jahrh.-net- * 27,78 27,78 +0,98-18,42-20,07 0,0 UniDeutschl. XS * 132,83 127,72 +0,88 70,69 69,85 0,0 UniDeutschland * 175,12 168,38 +0,59 24,97 23,24 0,0 UniEu.Renta-net- * 57,74 57,74 +0,09-0,01 0,00 0,0 UniEuroAktien * 60,00 57,14 +1,10-8,73-10,05 0,0 UniEuropa-net- * 56,26 56,26 +0,95 12,76 11,84 0,0 UniEuroRenta * 70,67 68,61 +0,01 0,00 0,00 0,0 UniEuroRentaHigh Y * 36,29 35,23 +0,20 0,00 0,00 0,0 Unifavorit: Aktien * 120,97 115,21 +1,26 74,87 72,84 0,0 UniFonds * 45,06 42,91 +0,54 37,82 35,65 0,0 UniFonds-net- * 65,31 65,31 +0,52 22,40 20,29 0,0 UniGlobal * 189,79 180,75 +1,03 38,31 37,08 0,0 UniGlobal Vorsorge * 182,04 173,37 +0,88-6,47-6,85 0,0 UniGlobal-net- * 109,08 109,08 +1,04 33,73 32,64 0,0 UniJapan * 45,37 43,21-0,18-18,45-19,71 0,0 UniKapital * 113,95 111,72 +0,03-0,01 0,00 0,0 UniKapital-net- * 42,10 42,10 +0,02-0,01 0,00 0,0 UniNachhaltig A Gl * 83,73 79,74 +1,03 45,50 44,54 0,0 UniNordamerika * 234,73 223,55 +1,17 40,00 39,06 0,0 UnionGeldmarktfds * 48,98 48,98 ±0,00 0,00 0,00 0,0 UniRak * 112,14 108,87 +0,63 41,35 40,69 0,0 UniRak Kons.-net-A * 108,55 108,55 +0,22 3,59 2,61 0,0 UniRak Konserva A * 111,27 109,09 +0,21 3,89 2,77 0,0 UniRak -net- * 59,20 59,20 +0,63 18,65 18,01 0,0 UniRenta * 23,03 22,36 ±0,00-0,01 0,00 0,0 UniSel. Global I * 61,07 59,29 +1,59 30,53 27,31 0,0 UniStrat: Ausgew. * 56,99 55,33 +0,69 9,10 7,46 0,0 UniStrat: Dynam. * 45,91 44,57 +0,93 13,22 12,73 0,0 UniStrat: Flex net * 49,32 49,32 +0,16-4,08-4,92 0,0 UniStrat: Konserv. * 67,36 65,40 +0,37 9,89 9,28 0,0 UniStrat:Flexibel * 50,61 49,14 +0,16-3,11-4,10 0,0 UniStrat:Offensiv * 41,89 40,67 +1,27 13,99 10,84 0,0 VR Main.Sel.Union * 58,71 58,71 +0,38 13,71 11,96 0,0 VR WestMünsterland * 49,92 48,97 +0,08-2,97-3,19 0,0 VR-BK RH.-NK.UNI.BA * 120,45 117,23 +0,39 2,15 1,33 0,0 Union Investment Luxemburg BBBank Konz Divid * 44,31 43,44 +0,16 2,38 1,15 1,5 Ch.Vielfalt2020 II * 107,08 +0,14 0,00 0,00 1,1 Chanc.Vielfalt2020 * 106,77 +0,23 0,00 0,00 0,8 ChancenVielfalt 21 * 100,35-0,05 0,00 0,00 0,1 Deutschl III * 114,21 +0,01 0,00 0,00 3,9 Ern. Ener. (2018) * 109,98 +0,09 0,00 0,00 5,1 LIGA Portfolio Con * 42,56 41,52 +0,22-2,84-3,06 0,0 LIGA-Pax-Cattol.-U * 148,27 145,72 +0,50 37,20 36,64 0,0 LIGA-Pax-Corp.-U. * 44,03 42,75 +0,05 0,00 0,00 0,0 LIGA-Pax-La.-U2022 * 102,34 100,33 +0,14 0,00 0,00 0,0 SpardaRentenPlus P * 107,24 104,12 +0,18-1,82-1,73 0,0 UGaTop: Europa III * 123,38 117,44-0,01-4,17-4,17 25,1 UGTEuropa * 135,78 129,25-0,02 0,09 0,09 31,3 UGTEuropa II * 123,62 117,68-0,02-2,80-2,80 25,7 UGTop:Europa V * 116,68 111,07-0,02-3,84-3,84 20,0 UiGa.95:AkWelt2020 * 123,29 +0,97 0,00 0,00 0,7 UIGl.High.YieldBds * 44,19 43,75 +0,14 0,00 0,00 0,0 UnGa95ChViel2019II * 96,75 +0,06 0,00 0,00 0,0 Uni.Eur. M&S.Caps * 42,92 41,27 +0,83 53,18 52,09 0,2 UniAbsoluterEnet-A * 48,56 48,56 +0,02-1,00-2,14 0,0 UniAbsoluterErt. A * 48,73 47,77 +0,02-0,92-2,10 0,0 UniAsia * 58,12 55,35 +1,06 47,82 46,63 7,5 UniAsia Pac.net * 107,47 107,47 +1,73 55,86 53,91 0,3 UniAsia Pacific A * 109,10 104,90 +1,75 55,87 53,96 0,6 UniAusschü. net- A * 51,80 51,80 +0,70 2,65 2,29 0,0 UniAusschüttung A * 51,81 50,30 +0,68 2,66 2,29 0,0 UniCommodities * 40,23 38,31-0,36-0,02-0,02 0,0 UniDividAss net A * 53,11 53,11 +1,07 10,50 9,41 0,0 UniDividendenAss A * 54,93 52,82 +1,07 12,61 11,47 0,0 UniDyn.Eur-net A * 46,87 46,87 +1,01 47,74 46,37 0,1 UniDyn.Europa A * 78,81 75,78 +1,03 49,83 48,25 0,0 UniDyn.Gl.-net- A * 30,83 30,83 +1,15 49,74 48,60 0,0 UniDynamic Gl. A * 49,80 47,88 +1,14 51,83 50,26 0,0 UniEM Fernost * 1548, ,89 +0,98 61,39 59,11 35,3 UniEM Osteuropa * 1708, ,30 +0,35-13,65-15,65 0,0 UniEMGlobal * 73,52 70,02 +1,35 41,91 39,97 0,5 UniEuRe 5J * 53,46 51,38 +0,14-0,01-0,01 0,0 UniEuRe Co 2016 * 41,60 41,19 ±0,00 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Co 2017 * 42,44 42,02 ±0,00 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Co 2018 * 40,53 39,74 ±0,00 0,00 0,00 0,0 UniEuRe CoDeu19nA * 99,96 +0,04 0,00 0,00 0,0 UniEuRe CorDeut19A * 100,04 +0,04 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Corp A * 52,03 50,51 +0,10 0,00 0,00 0,0 UniEuRe EM 2021 * 101,41 98,43 +0,16 0,00 0,00 0,0 UniEuRe EM2021netA * 99,24 98,25 +0,16 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Emerg Mkt * 54,69 53,10 +0,45 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Real Zins * 62,02 60,21 +0,33 0,00 0,00 0,0 UniEuRe RealZins n * 61,72 61,72 +0,33 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Unan A * 100,58 97,62 +0,08 0,00 0,00 0,0 UniEuRe Unan-net-A * 98,43 97,45 +0,08 0,00 0,00 0,0 UniEurKap Corp-A * 38,21 37,46 +0,08 0,00 0,00 0,0 UniEurKap.Co.net A * 38,09 38,09 +0,05 0,00 0,00 0,0 UniEuroAnleihen * 57,61 55,93 +0,09 0,00 0,00 0,0 UniEuroAspirant * 46,62 45,26 +0,27 0,00 0,00 0,0 UniEuroKapital * 68,71 67,36 +0,03 0,00 0,00 30,6 UniEuroKapital-net * 43,44 43,44 +0,02 0,00 0,00 0,0 UniEuropa * 1763, ,97 +1,08 37,40 36,29 82,3 UniEuropaRenta * 53,33 51,78 +0,10-0,01 0,00 0,0 UniEuroR 2020-netA * 101,52 +0,09 0,00 0,00 0,0 Wäh- Aus- Rück- +/- Aktiengewinn ATE Name rung gabe nahme % EStG 1) KStG 2) Tägliche Veröffentlichung der Anteilspreise von Qualitätsfonds mitgeteilt von vwd group * Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar Währung: = Euro, $ = US-Dollar, = Yen, = Brit. Pfund, CH = Schweizer Franken,PL = Polnische Zloty Aktueller Aktiengewinn (Veräußerungsgewinn bei Investmentanteilen) in Prozent. 1) Aktiengewinn EStG = Aktiengewinn für natürliche Personen (Betriebsvermögen). 2) Aktiengewinn KStG = Aktiengewinn für Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen (Betriebsvermögen). ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds seit gemäß AIG Alle Fonds mit Zwischengewinn und weiteren Informationen auf Alle Angaben ohne Gewähr - keine Anlageberatung und -empfehlung fundsservice@vwd.com Tel.: vwd funds service Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am vwd funds service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) Methode. Laufende Kosten % = Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz = hoher Kostenanteil. Erscheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten- Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Die besten Immobilienfonds im Vergleich Preis Performance in % Titel ISIN M. 6 M. 1 J. 3 J. 5 J. Lfd.Kosten % Henderson PanEuro Prop Eq A2* LU ,14 9,16 8,21 0,66 66,51 81,42 1,84 Fidelity Gl. Property A Eur* LU ,49 2,14 0,77 3,03 40,08 74,57 1,96 Sarasin AG Sar Real E Gl P acc* LU ,25 0,75 2,35 4,69 39,96 79,72 2,02 Sarasin SIC Sar Sust Eq-RE Gl* LU ,90 0,10 0,28 3,42 35,95 66,01 2,02 MorganStanl US Property A* LU ,70 $ 4,61 7,22 14,51 34,31 53,80 1,70 Catella MAX DE000A0YFRV7 12,62 1,28 5,60 12,16 29,47 42,46 1,05 JMeinl Global Property AT0000A000C8 18,50 0,55 ±0,00 2,69 20,89 57,92 1,96 Henderson Horizon Globa* LU ,33 $ 2,33 6,45 11,43 18,90 35,03 1,83 Frank.Temp. FRK Gl.Re.Est. A d* LU ,64 0,78 2,81 4,45 17,40 32,00 1,86 iii INTER ImmoProfil DE ,18 0,20 12,72 17,12 16,20 19,91 1,16 Catella Bouwfds EuropResid DE000A0M98N2 11,84 0,60 3,05 6,37 16,05 29,65 1,08 MorganStanl GlobalProperty A* LU ,13 $ 0,92 0,50 0,53 15,30 25,07 1,80 UniRealEst UniImmo:Global* DE ,23 0,08 0,99 2,36 8,60 14,87 0,95 DeAM grundb. europa RC DE ,78 0,10 1,27 2,58 8,40 15,58 1,07 UniRealEst UniImmo:Dt.* DE ,16 0,14 1,24 2,80 8,15 13,54 0,83 ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

15 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 BILDUNG 15 Hamburg, Samstagmorgen. Die Stadt liegt noch im Grau, aber in der Volkshochschule im Stadtteil Billstedt leuchtet schon Licht durch die Fenster. Fünf Frauen sitzen hier zusammen, sie sind zwischen 20 und 40 Jahren alt. Die jüngste ist noch im Bundesfreiwilligendienst, zwei studieren. Alle wollen lernen, wie man Flüchtlingen Deutsch beibringt. Darum besuchen sie den Kurs Fortbildung für Ehrenamtliche in der Sprachförderung mit Geflüchteten von Dozentin Bera Bischoff. Eine der Teilnehmerinnen hat schon erlebt, wie man ihnen Deutsch verderben kann. Das soll künftig möglichst nicht mehr passieren. VON FRIEDERIKE LÜBKE Rund eine Million Menschen sind 2015 nach Deutschland gekommen. Diejenigen, die bleiben, werden Deutsch lernen müssen. Die Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe, stellt das Goethe-Institut in einer Mitteilung fest. Da aber Deutschland nicht auf die vielen Flüchtlinge vorbereitet war und nicht jeder Einwanderer sofort einen Sprachkurs besuchen konnte, sind überall im Land Helfer eingesprungen und haben Deutsch unterrichtet. Berichtet wird von solchen improvisierten Kursen sowohl aus Großstädten im Norden wie Hamburg, als auch aus ländlichen Gebieten im Süden, etwa der Region um Bamberg. Wie viele Menschen sich ehrenamtlich in Sprachkursen einsetzen, darüber hat selbst das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine Zahlen. Fest steht aber, was es flächendeckend noch nicht gibt: einheitliches Lehrmaterial oder Fortbildungen für die Helfer. Doch das soll sich jetzt ändern. Im März hat das BAMF Fördermittel im Volumen von rund einer Million Euro ausgeschrieben, um Modellprojekte zur Schulung ehrenamtlicher Sprachbegleiter zu unterstützen. In den kommenden Wochen soll entschieden werden, welche Träger das Geld erhalten. Beworben hat sich zum Beispiel das Goethe-Institut. Im vergangen Jahr hat die Institution bereits etwa 600 ehrenamtliche Deutschlehrer geschult. Der Kurs umfasste 14 Stunden und war für die Teilnehmer kostenlos. Wenn das Goethe-Institut Geld vom BAMF erhält, will es weitere Kurse anbieten. Beworben hat sich auch die Stiftung Deutsche Sprache mit ihrem Weiterbildungskurs. Auch sie hatte früh erkannt, dass die Helfer unterstützt werden müssen. Es wurde viel Deutsch unterrichtet. Das Engagement war groß. Aber viele Ehrenamtliche hatten keine andere Qualifikation, als das sie Muttersprachler waren, sagt Holger Klatte, Geschäftsführer des Vereins Deutsche Sprache. Also entwickelte der Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück einen kostenlosen Kurs für Ehrenamtliche ohne Vorkenntnisse. An zwei Samstagen, von 9 bis 17 Uhr, buchstabierten sich die Teilnehmer zum Beispiel durch russische Sätze, um ein Gefühl dafür bekommen, wie schwierig es ist, anders klingende Sprachen auszusprechen. Arabische Muttersprachler etwa können die deutschen Umlaute schwer unterscheiden. Küssen klingt für sie wie Kissen. Darum ist eine deutliche Aussprache wichtig. Außerdem Ehrenamtliche Sprachlehrerin mit Flüchtlingen in Dresden: Nicht jeder, der Deutsch kann, kann Deutsch auch unterrichten, wenn er nicht dafür ausgebildet ist Deutschlehrer in 14 STUNDEN Seit Beginn der massenhaften Zuwanderung von Flüchtlingen geben Ehrenamtliche improvisierte Deutschkurse. Jetzt sollen die Helfer dafür qualifiziert werden mit einer Million Euro vom Bund besprachen die Teilnehmer Grundlagen der Grammatik auf allgemeinverständlichem Niveau. Viele konnten mit Fachbegriffen wie Präposition gar nichts anfangen, deshalb verwenden wir diese Terminologie nicht mehr, sagt Glück. Wenn das BAMF das Projekt fördert, könnten die Materialien des Kurses via Internet für Helfer in ganz Deutschland zugänglich gemacht werden. In Hamburg hat die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration die Freiwilligen gefragt, welche Unterstützung sie brauchen. Eine Antwort war: Lernen, wie man Deutschunterricht gibt. Daraufhin hat die Volkshochschule ein Konzept erarbeitet, das nun als eintägiger Kurs angeboten wird. Auf dem Plan, den die Dozentin mit Filzstift auf ein Flipchart geschrieben hat, stehen Unterpunkte wie Planung Unterrichtseinheiten, Interkulturelle Kommunikation und Rolle als Ehrenamtlicher. Erste Lektion: Ein Patentrezept für den Sprachunterricht gibt es nicht. Leitlinien dagegen schon. Die Teilnehmer sollen in Gruppen erarbeiten, welche Umgebung sie für den Unterricht brauchen, was für die Schüler und was für die Lehrer wichtig ist. Zum Beispiel: Ein ruhiger Raum, Stifte, vielleicht ein Teetablett. Man müsse das Beste aus dem machen, was man findet, denn keine der Ehrenamtlichen wird später einen voll ausgestatteten Klassenraum nutzen können. Die Übung hat auch einen pädagogischen Zweck, an den die Teilnehmer bei ihrem eigenen Unterricht denken sollen. Was man selbst erarbeitet, bleibt besser hängen, sagt Kursleiterin Bischoff. Ohne die Ehrenamtlichen das ist die einhellige Meinung wäre die Flüchtlingskrise anders verlaufen. Jeder betont wie gut und wichtig ihr Engagement sei. Und dass man nun auch sie unterstützten müsse. Aber Deutsch unterrichten ist schwierig. Ganz besonders in dieser Situation. Die Schüler, auch das wird in dem Kurs in Hamburg thematisiert, können müde sein, weil sie in den Unterkünften schlecht geschlafen haben, abgelenkt, weil sie Bilder von der Flucht im Kopf haben. Oder sie haben in ihrer Heimat nur schlechte Erfahrungen mit der Schule gemacht. Bei freiwilligen Kursen, wie es die Deutschangebote aller Ehemaligen sind, können sie einmal kommen und dann nie wieder. Nicht umsonst heißt es deswegen in der Ausschreibung des BAMF, gefördert werden sollten Projekte, die nicht nur die Grundlagen des Sprachlehrens vermitteln, sondern auch mit gelegentlich schwierigen und frustrierenden Situationen der ehrenamtlichen Tätigkeit umgehen zu lernen. Die Hilfslehrer müssen sich ihrer Grenzen bewusst sein: Nicht jeder, der Deutsch kann, kann Deutsch auch unterrichten, wenn er nicht dafür ausgebildet ist, sagt Roland Meinert, Regionalleiter der zwölf Goethe-Institute in Deutschland. Entsprechend grenzen sich die Verantwortlichen klar ab. Wir können keinen Ersatz zu professionellen Deutschlehrern ausbilden, sagt Klatte. Und das wollen wir auch nicht. Ähnlich sieht es Meinert: Den systematischen Unterricht müssten ausgebildete Sprachlehrer halten. Ehrenamtliche könnten dagegen mit ihrem Unterricht einen ersten positiven Kontakt mit der Sprache ermöglichen, Lust auf das Lernen wecken und Grundlagen für den Alltag vermitteln. Die Ehrenamtlichen sollten dabei vor allem jene Flüchtlinge betreuen, die noch nicht an einem regulären Sprachkurs teilnehmen können und so die Zeit zwischen ihrer Ankunft im Land und dem erstem Kurs überbrücken. Einen echten Sprachlehrer können die Absolventen von Crashkursen natürlich nicht ersetzen. Deutsch als Fremdsprache (DaF) ist ein Studienfach. Der Bachelor dauert mindestens drei Jahre, der Master weitere zwei. Annegret Middeke, die Geschäftsführerin des Fachverbandes Deutsch als Fremd- und Zweitsprache plädiert dafür, den Unterschied zwischen Ehrenamtlichen und Lehren auch sprachlich deutlich zu machen und bei denen, die es nicht studiert haben, von Sprachhelfern und Sprachbegleitern zu sprechen. Auch sie lobt das unglaubliche Engagement der Ehrenamtlichen, hofft aber, dass deren Einsatz nicht dazu führt, dass die DaF-Absolventen abgewertet werden. Schließlich sei DaF eben nicht umsonst ein Studium. Ob es aber genug Nachwuchs in diesem Fach gibt, um in Zukunft alle Neuankömmlinge zu unterrichten, kann auch sie nicht sagen. Das Fach hieße GETTY IMAGES/CARSTEN KOALL KOMPAKT LEHRSTELLEN Viele Ausbildungsplätze derzeit noch unbesetzt Wer seinen Ausbildungsvertrag für August oder September noch nicht unterschrieben hat, hat jetzt noch gute Chancen auf eine Lehrstelle. Derzeit sind noch viele Ausbildungsplätze frei, sagt Paul Ebsen von der Bundesagentur für Arbeit. Im Juni gab es Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Dem standen offene Lehrstellenangebote gegenüber. Grundsätzlich seien die Aussichten deswegen für Jugendliche gut. Bewerber sollten sich auch keine Sorgen machen, dass jetzt bei den noch offenen Lehrstellen nur noch sehr unbeliebte Ausbildungsplätze dabei sind. Es gibt immer wieder Ausbildungsplätze, die schon vergeben waren, wo Jugendliche dann aber einen anderen Ausbildungsplatz gefunden haben und sich jetzt wieder umorientieren, sagt Ebsen. Deshalb seien auch sehr gefragte Lehrstellen noch zu vergeben. BACHELORZEUGNIS Bei Fehlern Frist zum nicht überall gleich, manchmal sei es ein Beanstanden beachten Studiengang, manchmal eine Zusatzqualifikation, ein Ergänzungsfach oder ein Wer einen Fehler in seinem Bachelorzeugnis entdeckt, sollte ihn umgehend Didaktikmodul. Und auch das ändere sich ständig. Es ist so unübersichtlich beanstanden. Denn die Korrektur ist in wie in keinem anderen Fach, sagt Middeke. Wie viele es studieren, weiß man ten Frist möglich, so die Zeitschrift der Regel nur innerhalb einer bestimm- nicht. Beobachten könne man nur, dass Unicum. Wann die Frist abläuft, wird das Interesse an dem Fach ständig steige. Absolventen mit der Ausgabe des Zeugnisses mitgeteilt. Immer wieder pas- Nicht erst seit der Flüchtlingskrise. Die Frauen aus dem Hamburger-VHS- siert es, dass sich zum Beispiel in den Kurs können mit ihrer Teilnahmebescheinigung gratis eine Büchertasche einschleicht oder beim Berechnen der Titel der Bachelorarbeit ein Tippfehler mit mehreren Medien zum Lernen von Gesamtnote ein Fehler passiert. Sprachen bekommen und dürfen kostenlos Deutschmaterial in der Bücherei ko- Wochen, bis die Hochschule das Ab- Manchmal dauert es auch mehrere pieren. Sie wissen jetzt, dass sie loben schlusszeugnis ausstellen kann etwa müssen, die Flüchtlinge selbst viel reden weil im Sommersemester besonders lassen und nicht von oben herab auftreten sollen. Ab August können die nächs- gibt es die Möglichkeit, sich ein vorläu- viele Studenten fertig werden. Dann ten den Kurs besuchen. figes Zeugnis ausstellen zu lassen. STELLENMARKT ANZEIGE Entdecken Sie immer wieder neue Vorteile mit MEINE WELT das Extra für treue Leser. 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16 DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 16 + MOTOR DIE ACHSE DES GUTEN Grüne Welle für Radler HENRYK M. BRODER D ie Radfahrer sind sozusagen die Infanterie unter den Verkehrsteilnehmern. Zuerst kommen die Trucker und die Busfahrer, die das Recht des Stärkeren auf ihrer Seite haben, dann die Pkw-Fahrer, nach ihnen Menschen auf Motorrädern, Motorrollern, Mopeds, Mofas und allem, was knattert, und ganz am Ende der Eimerkette tauchen die Radfahrer aus dem Dunst der Straßenverkehrsordnung auf. Früher, als das Radfahren noch nicht als schick und öko galt, war es das Fortbewegungsmittel der Arbeiterklasse, die auf zwei Rädern zur Arbeit rollte, man sah Scharen von Fahrrädern vor den Toren von Krupp, Mannesmann, Opel und Ford. Heute, da ein Fahrrad so viel kosten kann wie ein Kleinwagen, ist es wieder ein Statussymbol, allerdings am anderen Ende des Regenbogens. Man oder frau fährt Rad, um Bewusstsein zu demonstrieren, um die Umwelt zu schonen und die Welt zu retten. Alles schön und gut, nur bleiben die Radfahrer trotzdem die armen Verwandten der Autofahrer. Beinah jedes Auto hat inzwischen eine Klimaanlage, es kann telepathisch gestartet und automatisch eingeparkt werden. Die vielen Assistenten übernehmen einen wesentlichen Teil der Aufgaben, die früher der Fahrer leisten musste. Es gibt meines Wissens keine Fahrräder, bei denen der Sattel vorgewärmt wird, eine Kamera den Blick nach hinten übernimmt oder der Lenker vibriert, wenn sich ein anderes Fahrrad gerade im toten Winkel befindet. Autos können hingegen bereits untereinander kommunizieren, bald werden sie es auch mit einer intelligenten Straße tun können. Nun will sich die Hightechbranche auch die Radfahrer abholen. Eine große deutsche Firma arbeitet derzeit an einem Projekt, welches dem Biker eine Vorkonditionierung einer Ampel nach seinen Bedürfnissen erlauben könnte, so habe ich es vor Kurzem in einer Pressemitteilung gelesen. Und weil ich nicht auf Anhieb verstanden habe, wie so etwas gehen soll, las ich weiter. Mithilfe des Systems könnten Radfahrer, die mit einer auf ihrem Smartphone installierten speziellen App ausgestattet sind, eine grüne Welle nutzen. Mithilfe von GPS übermittelt die App das Bewegungsmuster des Radlers (Geschwindigkeit, Fahrtrichtung etc.) an die Verkehrsleitzentrale. Passiert der Fahrradfahrer einen virtuellen Auslösepunkt an irgendeiner Stelle, meldet die App die Aktivierung des Punktes an die Verkehrsleitzentrale, die ihrerseits einen Befehl an die Ampelsteuerung gibt. Die Folge: Nähert sich der Fahrradfahrer einer Kreuzung, könnte die Ampel zum Beispiel auf Grün geschaltet oder die Grünphase verlängert werden und der Radfahrer flott und ohne anhalten zu müssen durchfahren. Ich gebe zu, ich habe noch immer nicht richtig verstanden, wie das System der grünen Welle für Radfahrer funktionieren soll. Es ist ja nicht ein Radfahrer nachts unterwegs, es sind Tausende tagsüber. Und wenn die alle diese tolle neue App haben, wie sollen dann die ganzen Signale von der Verkehrsleitzentrale koordiniert werden? Von einer zweiten und einer dritten App? Damit das Radfahren auf dem Ruhrschnellweg endlich wieder Spaß macht. GETTY IMAGES/GLOW IMAGES, INC Zustände wie bei einem Rockfestival: Nick Mason und der Auto Union Typ C werden von Fans belagert Das silbrige Ding glitzert in der Sonne. Eine dichte Besuchertraube hat sich ehrfürchtig um das Aluminiumobjekt versammelt. Vorsorglich halten die überwiegend männlichen Fans ihren Söhnen die Ohren zu. Mit geübtem Schwung heben zwei Techniker die silberne Haube über den Motor, als wäre es die Cloche über dem Wildschweinbraten eines Sternerestaurants. Es, oder sagen wir besser, sie sind angerichtet: die 16 Trompeten von Jericho. Der Audi-Rennmechaniker Thomas Bauch dockt den externen Startermotor an das Hinterteil des Auto Union Typ C und lässt den Wagen an. Der Donnerklang, der nun die Luft über dem südenglischen Goodwood erschüttert, ist bombastisch. Und die Freude auf den Gesichtern ebenso. VON SABINE COLE Ein moderner Formel-1-Wagen bringt es üblicherweise auf sechs, manchmal acht Zylinder, vor zwanzig Jahren waren auch mal zehn oder zwölf in Mode. 16 Zylinder klingen lauter, tiefer und absolut unverwechselbar. Minutenlang jagt Bauch den Motor in rhythmischen Stößen hoch, um die Betriebsflüssigkeiten im Motor zu verteilen und auf Arbeitstemperatur zu bringen. Das Kühlwasser wurde schon vorher mit einer Heizung auf 60 Grad angewärmt. Selbst mit Ohrstöpseln ist die Kraft des Sechslitermotors physisch spürbar. Die Schallwellen lassen die Eingeweide der Zuhörer vibrieren, als wäre der jüngste Tag angebrochen. Wenn man Goodwood mit irgendwas vergleichen kann, dann am ehesten mit einem Rockfestival, sagt Nick Mason, der Drummer der legendären britischen Rockband Pink Floyd. Der Autofanatiker steuert auch in diesem Jahr wieder den Auto Union Typ C über die Rennstrecke des Goodwood Festival of Speed. Als er am Freitagvormittag auf dem Gelände eintrifft, ist wenige Stunden zuvor bekannt geworden, dass eine Mehrheit der Briten den Austritt aus der Europäischen Union befürwortet. Masons Einschätzung der Lage ist ebenso knapp wie unmissverständlich: Es ist ein Desaster. Seit fast zehn Jahren sind der Schlagzeuger im Ruhestand und der rüstige Silberpfeil nahezu unzertrennlich. Damals bat das Team von Audi Tradition, das sich heute um das Erbe des einstigen Staatskonzerns Auto Union kümmert und das einzige fahrbereite Exemplar des Rennwagens in Schuss hält, den obsessiven Rennwagensammler um ein Interview. Als Gegenleistung durfte er den berüchtigten Audi Rallye quattro fahren. Da er sich dabei als außerordentlich verantwortungsvoller Fahrer erwies, bot man ihm über sein Management an, sich als erster Nichtprofi beim Goodwood Festival of Speed ans Steuer des Auto Union Typ C zu setzen. Der Manager meldete zurück: Mr. Mason ist einverstanden. Aber er will bezahlt werden. Auf die Frage nach der Summe antwortete er: He wants to get paid in Reichsmark. Und schien sich köstlich zu amüsieren. Der delikate Klang des DONNERS Beim Festival of Speed tritt der Pink-Floyd-Drummer Nick Mason im letzten Silberpfeil an und ließ sich dafür in Reichsmark bezahlen Gepflegte Raserei: Der Silberpfeil schießt durch die Kurven von Goodwood Audi Tradition ließ sich auf den Spaß ein. Ein Mitarbeiter recherchierte, wie viel Geld der Italiener Tazio Nuvolari, der noch heute als einer der besten Rennfahrer aller Zeiten gilt, Ende der 30er-Jahre für seine Grand-Prix-Siege im Typ C bekommen hatte, und besorgte die alten Scheine in einem Münzgeschäft in Ingolstadt. Beim nächsten Treffen erhielt der verdutzte Mason Reichsmark, weitere wurden ihm für einen neuen Streckenrekord in Goodwood in Aussicht gestellt. Seitdem ist Nick Mason den Typ C und auch den Nachfolger Typ D so oft gefahren, dass er als letzter Werksfahrer von Auto Union gelten darf. Den Streckenrekord, der theoretisch zu übertreffen wäre, hat Nick Heidfeld 1999 in einem McLaren-Mercedes MP4/ 13 aufgestellt. Er liegt bei 41,6 Sekunden. Aber in Goodwood geht es nicht um Geschwindigkeitsrekorde. Das Festival ist eine Leistungsschau des guten Autogeschmacks und der gepflegten Raserei. Auf dem Grundstück des ebenso geschäftstüchtigen wie motorsportbegeisterten Charles Gordon-Lennox, Earl of March and Kinrara, kurz Lord March genannt, versammelt sich jedes Jahr im Sommer alles, was Rang, Namen und reichlich PS unter der Haube hat. 100 Jahre alte Renntitanen und Vorkriegsflitzer, Rallyeautos und Stockcars, aufgemotzte Pick-ups und klassische Sportwagenschönheiten, Motorräder aller Baujahre und aktuelle Formel-1- Boliden. Dazu alte Haudegen in ihren tieffliegenden Kisten, Rennsportikonen von Jackie Stewart bis Lewis Hamilton sowie A-Promis wie Keanu Reeves, der seinen Einstand in Goodwood auf einem KRGT-Motorrad gab. Das Schauspiel lockt rund Besucher an, die bei keinem Rennsportereignis der Welt so nah an Pferd und Reiter herankommen wie hier. Es gibt keine Absperrungen an den Fahrerlagern, die Fans laufen zwischen Fahrzeugen und Piloten umher, alles mischt sich aufs Höflichste. Und weil zum englischen Sommer sintflutartige Regengüsse und herrlicher Matsch im Garten gehören, tragen die Gäste Gummistiefel zu Tweedsakko, Hut und Sommerkleid. Mit betriebswarmen Ölen gefüllt und von nervösen Technikern umgeben, steht der Auto Union Typ C zwischen anderen Vorkriegsboliden in der Vorstartzone und wartet auf seinen Fahrer. Ein Wagen nach dem anderen begibt sich nach dem Trillerpfiff des Marshalls auf die Strecke in Richtung Start. Als alle anderen Wagen die Zone bereits verlassen haben, hetzt in letzter Sekunde Nick Mason im Rennoverall herbei. Er STEFAN WARTER (4) nickt kurz, schlängelt sich gekonnt in den Wagen, dann geht alles ganz schnell: Lenkrad anschrauben, Helm auf, Startmotor andocken, 16 Zylinder anschmeißen, los geht s. Abwürgen darf man den Wagen nicht unterwegs, denn es gibt keinen Anlasser, erklärt Rennmechaniker Thomas Bauch. Entweder er fährt oder er fährt nicht. Mit einem kleinen Wägelchen, auf dem er den Startmotor vor sich herschiebt, nimmt er die Verfolgung des Silberpfeils auf. Bevor der Lauf beginnt, muss er erneut Starthilfe leisten. Dann kann er nur zuschauen, wie der Silberpfeil mit dem Drummer an Bord abzischt. Wenn nach dem Start Rauch über den Hinterreifen aufsteigt und dieser unvergleichliche Sound zu hören ist, wissen wir, dass alles klargeht. Ein magischer Moment sei das. Alle nicken. Und packen ihre Sachen zusammen, um dem Konvoi nach oben zu folgen. Der Lauf in Goodwood wird wie ein Bergrennen ausgetragen: Immer schön einer nach dem anderen. Die 1,86 Kilometer lange, extrem schmale und von Strohballen eingefasste Strecke führt hinter dem Goodwood House einen Hügel hoch und hat neun Kurven. Der Bodenbelag ist voller Schlaglöcher und vom gelegentlichen Regen glitschig. Wenn alle Autos oben angekommen sind, geht s den gleichen Weg wieder zurück. Eine enge Einbahnstraße für irre Raser. Unten an der langen Geraden vor den Zuschauertribünen wird dann richtig Gas gegeben. Und manche Fahrer lassen es sich zur Freude der Fans auch nicht nehmen, zu winken, einen Donut auf den Asphalt zu malen, den Wagen am Ende der Gerade quer zu stellen, durch die Kurve zu driften oder mit einem klassischen Burnout einen kompletten Satz Reifen zu verbrennen. Listen to that beautiful noise, skandiert der Streckensprecher durch die Lautsprecher, als Nick Mason den Wagen durch die Gerade feuert selbstverständlich mit dem Respekt, der diesem sagenumwobenen Fahrzeug gebührt. Als der Auto Union Typ C vor nunmehr 80 Jahren mit Bernd Rosemeyer an Bord die Grand-Prix-Europameisterschaft gewann, muss es den Zuschauern vorgekommen sein, als sei eine Rakete gelandet und mache sich auf, mit einer Spitzengeschwindigkeit von 340 km/h zurück ins All zu donnern stellte Rosemeyer auf der Berliner Avus einen Streckenrekord für die Ewigkeit auf. 276,4 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Schnell hatten die Journalisten den passenden Spitznamen dafür gefunden: Silberpfeil. Maximal 750 Kilo ohne Fahrer und Reifen durfte die Kiste damals laut Reglement wiegen. 520 PS, 553 Newtonmeter Drehmoment, der neu hinter dem Fahrer positionierte Mittelmotor: Der Auto Union Typ C und seine Vettern von Mercedes waren die Vorläufer der modernen Formel 1. Das Publikum war begeistert vom Duell der Silberpfeile. Als Fahrer spürt man die Geschichte dieses Autos, erklärt Nick Mason, der auch nach zehn Jahren Fahrpraxis noch vom Typ C fasziniert ist. So ein alter Wagen ist natürlich nicht ganz einfach zu steuern, aber man findet sich rein, und er gibt einem viel mehr Feedback als ein neuer Rennwagen. Man könne fühlen, was passiert. Ob man anfange zu rutschen zum Beispiel. Und man könne entsprechend reagieren. Wenn ein moderner Rennwagen ins Rutschen gerate, dann sei relativ wahrscheinlich, dass die Fahrt mit einem Unfall ende. In seine Privatsammlung kann Mason den Typ C jedoch nicht aufnehmen. Neben dem, den er gelegentlich fährt, gibt es nur noch ein weiteres Exemplar, und das steht unverkäuflich im Deutschen Museum in München. Beim Ausbau seiner Sammlung, zu der Schmuckstücke wie ein Ferrari 250 GTO, eine Lola T297 und ein Maserati Tipo 61 Birdcage gehören, ist die Historie ohnehin zweitrangig. Jedes Auto in meiner Sammlung habe ich erworben, um damit Rennen zu fahren, sagt Mason. Dass ein Wagen auf der Rennstrecke Spaß macht, ist für mich wichtiger als die Geschichte dahinter. Aber es ist natürlich ideal, wenn beides zusammenkommt. Nach dem Rennen zeigt sich auch, warum Nick Mason so spät am Start war. Im Lauf davor durfte er spontan einen aktuellen Toro Rosso fahren. Nachdem er den Red-Bull-Boliden durch die Menschenmenge zurück ins Fahrerlager gebracht hatte, musste er zum nächsten Auftritt rennen. Als Mason dann endlich in seinem Typ C saß, hörte man ihn laut und deutlich sagen: Gott sei Dank bin ich raus aus dem Alien. In diesem Wagen hier kenne ich mich aus. Die Bestzeit aus dem Jahr 1999 war für ihn jedoch nicht zu knacken. Auf die Reichsmark Rekordprämie muss Nick Mason weiter warten.

17 DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 17 * + FINANZEN Xetra-Kurse (Schluss) Commerzbank: 5,831 (+ 0,12%) Eon: 9,144 (+ 1,31%) Continental: 175,00 (+ 3,37%) FMC: 78,16 (+ 0,17%) Adidas: 128,20 (- 0,19%) Daimler: 54,74 (+ 2,28%) Fresenius: 66,23 (+ 0,62%) Allianz Holding: 127,30 (- 0,39%) Deutsche Bank: 12,555 (+ 1,87%) HeidelCement: 68,34 (+ 1,29%) BASF: 69,46 (+ 1,19%) Deutsche Börse: 73,19 (- 0,48%) Henkel Vz.: 110,80 (+ 1,14%) Bayer: 90,69 (+ 0,77%) Deutsche Post: 25,40 (+ 0,89%) Infineon: 13,075 (+ 0,77%) Beiersdorf 84,56 (- 0,39%) Dt. Lufthansa: 10,905 (+ 3,56%) Linde: 128,50 (+ 2,51%) BMW: 67,982 (+ 2,16%) Dt. Telekom: 15,245 (- 0,23%) Merck: 91,05 (+/-0%) Munich Re: 152,25 (+ 1,33%) ProSieben: 38,215 (- 2,55%) RWE: 14,40 (+ 1,48%) SAP: 67,40 (+ 0,36%) Siemens: 92,06 (+ 0,27%) ThyssenKrupp: 19,01 (+ 5,58%) Vonovia: 32,615 (- 0,41%) VW Vz.: 113,65 (+ 4,94%) Dax in Punkten *Xetra-Schluss Dow Jones in Punkten *17.40 Uhr Euro EZB-Referenzkurs in Dollar Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar *17.40 Uhr , ,12* +0,99% , ,83* +0,18% 1,1100 1, ,0033 0,68 0,22 0,01 62,01 49,80* +0, ,16 0, ,13 0, , , , ,07-0, ,04-0, Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Juli Zinsen in Prozent Uhr Schluss Bunds 10 Jahre -0,130-0, Bund-Future ,07 167,12 1-Monats-Euribor - -0, Monats-Euribor - -0, Treasuries 10 Jahre 1,452 1, Treasuries Jahre 2,244 2,309 KOMPAKT FINANZAUFSICHT BAFIN Hotline für Whistleblower Die Finanzaufsicht BaFin setzt bei der Kontrolle von Banken und Kapitalmärkten verstärkt auf Hinweise von Whistleblowern. Die Bonner Behörde richtet eine zentrale Meldeplattform für Hinweisgeber ein. Bei der Identifizierung von Verstößen gegen das Aufsichtsrecht kommt Whistleblowern eine große Bedeutung zu, erklärte die BaFin. Sie könnten wertvolle Beiträge leisten, um Fehlverhalten einzelner Personen oder ganzer Finanzkonzerne aufzudecken. Allerdings sollen Hinweisgeber sicher sein können, dass ihnen aus der Meldung bei der BaFin keine Nachteile entstehen, wenn sie ihre Identität zu erkennen geben. Die BaFin führt deshalb ein spezielles Verfahren ein, um Hinweisgeber zu schützen. Ihre Identität werde seitens der BaFin grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben, erklärte die Behörde. Zudem bestehe die Möglichkeit, die BaFin anonym zu kontaktieren schriftlich, per oder telefonisch. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr besetzt. HANDYTELEFONATE Telefónica senkt Roaming-Gebühren Auf Druck der Bundesnetzagentur senkt Telefónica Deutschland die Roaming-Gebühren für Handytelefonate im EU-Ausland. Statt 20 Cent pro Gesprächsminute und 23 Cent je Megabyte beim Internet- Surfen kassiert die O2- und Base- Mutter von Flatrate-Kunden mit Standardtarif ab sofort nur noch knapp sechs Cent Zusatzgebühr pro Einheit. Der Preis für eine SMS wird von 7 auf 2,4 Cent gesenkt. Darauf habe sich Telefónica Deutschland mit der Bundesnetzagentur verständigt, sagte ein Konzernsprecher in München. Die EU hat die Zusatzgebühr ab Mai bei sechs Cent pro Minute und pro Megabyte gedeckelt. Die Bundesnetzagentur hatte Telefónica aufgefordert, die Vorgaben einzuhalten, und mit saftigen Strafen gedroht. Ab 15. Juni 2017 an sollen Auslandsgebühren in der EU komplett abgeschafft werden. JAPAN Pensionsfonds mit Milliardenverlust Der in Japan ansässige weltgrößte Pensionsfonds hat Insidern zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr einen hohen Verlust erlitten. Der staatliche Government Pension Investment Fund habe in den zwölf Monaten bis März zwischen 5,0 und 5,5 Billionen Yen (rund 44 bis 48 Milliarden Euro) eingebüßt, sagte eine mit den Ergebnissen vertraute Person. Das wäre der erste Jahresverlust des knapp 1,3 Billionen Euro schweren Fonds seit fünf Jahren. Dieser hat in den vergangenen Jahren deutlich aggressiver investiert - weg von den niedrig verzinsten japanischen Staatsanleihen, hin zu risikoreicheren Aktien. Der japanische Leitindex büßte im abgelaufenen Steuerjahr 13 Prozent ein, im folgenden Frühjahrsquartal weitere sieben Prozent. Qualitätstest für Druckereien Mario Draghi arbeitet am nächsten Tabubruch EZB stößt mit dem Anleihekaufprogramm an ihre Grenzen. Das ist ein Problem. Nun könnte die Notenbank mit einer bewährten Regel brechen Die wirtschaftlichen Folgen des Brexit für Deutschland, darüber haben sich schon viele Ökonomen den Kopf zerbrochen. Doch eine Nebenwirkung haben die Experten bisher nicht auf ihrer Rechnung. Demnach könnte das Austrittsvotum der Briten zu einer radikalen Wende in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) führen. So berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg von Plänen der EZB, einige entscheidende Regeln für ihre Anleihe-Aufkäufe über den Haufen zu werfen. Die Idee wäre insbesondere für Deutschland verheerend. Entsprechend reagierten die Anleihemärkte. Die Renditen für deutsche Bundesanleihen gingen nach oben, während jene für Peripherietitel fielen. VON ANJA ETTEL UND HOLGER ZSCHÄPITZ Das Problem betrifft wieder einmal die Anleihenkäufe der Notenbank. Monat für Monat sammeln die Euro-Hüter Papiere im Volumen von 80 Milliarden Euro auf den Finanzmärkten ein. Diese Käufe folgen klaren Regeln. Unter anderem sind sie an den Kapitalschlüssel gebunden, den die nationalen Notenbanken der Euro-Zone an der EZB halten. Da Deutschland mit gut einem Viertel den größten Anteil hält, werden bislang deutsche Staatsanleihen die noch dazu das beste Rating genießen am häufigsten gekauft. Doch ausgerechnet diese Regel steht nun offensichtlich zur Disposition. Statt dessen könnte EZB- Präsident Mario Draghi künftig anderen Ländern wie Italien oder Frankreich den Vorrang geben, die wegen der hohen Verschuldung mehr Anleihen ausstehen haben und die die EZB-Unterstützung dringender gebrauchen können. Für Deutschland hätte das gleich mehrere Nachteile. Zum einen würde sich die EZB durch diese Regeländerung noch mehr Risiken in ihre Bücher holen als ohnehin schon. Im Verlustfall müsste Deutschland aber nach wie vor für ein Fünftel der Ausfälle geradestehen. Zudem würde ein solcher veränderter Schlüssel bei den Staatsanleihekäufen den Reformdruck in den Ländern der Euro-Zone noch weiter abschwächen. Es hat sich gezeigt, dass es einen gegenläufigen Zusammenhang zwischen Zinsen und Reformbereitschaft gibt. Anteil der gekauften Staatsanleihen in Prozent aktuell (nach Kapitalschlüssel) Deutschland Frankreich Italien Spanien Niederlande Belgien Österreich zu Bundesanleihen, Index in Prozentpunkten 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 nach Volumen der Anleihen 23,2 20,1 18,3 22,5 15,9 21,7 11,4 10,3 5,2 4,9 3,2 4,7 2,5 3,0 Quelle: RBC Capital Markets Risikoaufschlag zehnjähriger italienischer Staatsanleihen 1, Januar Juni 2016 Quelle: Bloomberg Schon seit längerem machen sich die Währungshüter Sorgen darüber, dass der Pool an Papieren, die für das umfangreiche Anleihenkaufprogramm der EZB überhaupt zulässig sind, zusehends schrumpft. Vor allem bei Bundesanleihen kommt es zu Engpässen. Denn Berlin wird in diesem Jahr keine neuen Schulden machen und damit auch keine frischen Papiere emittieren, allenfalls bestehende ablösen. Der Brexit hat die drohende Knappheit noch beschleunigt. Die Unsicherheit über die Folgen hat eine Fluchtbewegung von Anlegern in die sichersten Aktiva der Region ausgelöst. Die Notenbank konkurriert mit den Investoren um die verbliebenen Papiere, um ihr Kaufpensum zu erfüllen. Erschwert werden die Notenbankkäufe durch eine weitere Regel, die sich die Zentralbanker selbst auferlegt haben. Danach dürfen die Geldhüter nur Anleihen erwerben, deren Zins oberhalb des Einlagensatzes für Banken liegt, sprich: deren Rendite bei minus 0,4 Prozent oder höher liegt. Inzwischen erfüllen aber Bundesanleihen mit einer Laufzeit von bis zu sieben Jahren die Anforderung nicht mehr. Erst kürzlich markierten siebenjährige Titel bei minus 0,499 Prozent ein Rekordtief. Also kommen nur noch Papiere mit einer Laufzeit ab acht Jahren in Frage. Nicht gerade einfacher macht die Sache, dass die Notenbanker von einer bestimmten Anleihe immer nur ein Drittel halten dürfen. Damit wollten sie verhindern, dass sie im Fall einer Staatspleite eine Zwei- Drittel-Mehrheit halten und damit über Wohl und Wehe bestimmen können. Eine Lockerung der eigenen, selbst gesteckten Regeln könnte der EZB einen Ausweg aus dem Dilemma bieten. Gerüchten zufolge könnte der EZB-Rat bereits auf der Sitzung Ende Juli darüber diskutieren. Ein Sprecher der Zentralbank lehnte jeglichen Kommentar dazu ab. Finanzmarktexperten äußerten sich dennoch überzeugt, dass die EZB über kurz oder lang an ihren Regeln drehen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Realität wird, sagt Peter Schaffrik, Chefanleihestratege bei der kanadischen RBC. Allerdings werde die EZB eine solche Änderung wohl nicht sofort umsetzen, sondern eher bis zum Herbst damit warten. An den Finanzmärkten sorgt die Spekulation für Furore. Die Renditen der spanischen Staatsanleihen, die von der neuen EZB-Regel am meisten profitieren dürften, fielen auf Rekordtief. Die zehnjährigen Bundesanleihen kletterten in der Spitze um acht Basispunkte, italienische fielen um dagegen um 20 Basispunkte. Mit anderen Worten: Obwohl sich die Schuldenlage in Italien im Vergleich zum Vortag nicht verbessert hat, sondern wegen der Bankenkrise eher verschlechtert, schätzen die Finanzmärkte allein aufgrund der erwarteten EZB-Regeländerung das Risiko für italienische Staatstitel plötzlich deutlich kleiner ein. Sollten die Währungshüter eine solche Regeländerung tatsächlich in die Tat umsetzen, hätte das noch ganz andere Folgen: die EZB könnte auf diese Weise gezielt den hoch verschuldeten Problemstaaten helfen, ohne ihr umstrittenes OMT-Programm aktivieren zu müssen. Dieses sieht die Möglichkeit vor, Anleihen von einzelnen Euro-Ländern in unbegrenzter Höhe zu kaufen. Zuletzt hatte das Bundesverfassungsgericht die Hürden für eine Aktivierung des Programms nach oben gesetzt. durch einen veränderten Kapitalschlüssel bei ihren bisherigen Anleihekäufen könnte die EZB denselben Effekt erzielen, ohne die Schranken der Karlsruher Richter aktiv durchbrechen zu müssen. Für Experten wie Schaffrik ist damit noch nicht einmal das Ende der Möglichkeiten erreicht: Ich könnte mir vorstellen, dass die EZB ihre Anleihenkäufe so gestaltet, dass die bisherigen Käufe nach Kapitalschlüssel rückwirkend geändert werden. Erreichen könnte die EZB dies dadurch, dass sie für eine bestimmte Zeit auf Käufe von Bundesanleihen verzichte und nur noch etwa italienische Anleihen erwerbe, bis das Volumen dem neuen Schlüssel entspreche. Aber das, räumt Schaffrik ein, wäre tatsächlich eine sehr radikale Variante. Nach der Pleite schneller wieder schuldenfrei? Anleger flüchten scharenweise in den Yen Japan macht der Ruf einer Krisenwährung zu schaffen I n turbulenten Zeiten wie jetzt nach dem Brexit-Votum schlägt seine Stunde: Der japanische Yen gilt neben dem US-Dollar und dem Schweizer Franken als die ideale Anlage für Investoren, die ihr Geld am Devisenmarkt sicher platzieren wollen. Dabei ist das mit zahlreichen Problemen kämpfende Fernostland eigentlich alles andere als ein sicherer Hafen für Anleger: Die Wirtschaft schwächelt, die Preise fallen, die Schuldenlast ist erdrückend und die Bevölkerung altert rasant. Doch Investoren beeindruckt vor allem eines: Die international sehr gefragten Waren Made in Japan und lohnende Investitionen der dortigen Firmen im Ausland sorgen für eine blendende Leistungsbilanz. Japan ist der Bankier der Welt, sagt der Ökonom Martin Schulz vom Fujitsu Research Institut in Tokio. Paradoxerweise leidet die Wirtschaft unter diesem guten Ruf. Der starke Yen schadet ausgerechnet ihrem Aushängeschild: dem Außenhandel. Mit Eingriffen am Devisenmarkt könnte das Land den Befreiungsschlag wagen, um den gefährlichen Trend zur Verteuerung japanischer Produkte auf dem Weltmarkt zu brechen. Nach dem Votum für einen britischen EU-Austritt flüchteten Anleger in Scharen mit ihrem Geld nach Fernost und sorgten dafür, dass der Yen-Kurs weiter nach oben schoss. Dabei war er bereits zuvor ständig unter Aufwertungsdruck: Vor der Brexit-Entscheidung der Briten war der Wechselkurs dieses Jahr bereits um 15 Prozent in die Höhe gegangen. Die Stärke der Fernost-Währung ist mittlerweile auch Thema bei den Gesprächen auf höchster politischer Ebene zu den Nachwehen des Brexit: So soll Ministerpräsident Shinzo Abe die für sein Land problematische Entwicklung in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel angesprochen haben, wie aus Regierungskreisen verlautete. Seit Mitte der 90er-Jahre hat Japans Währung einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge bereits mehr als ein Dutzend Mal aufgewertet, weil Investoren aus Furcht vor Krisen in anderen Teilen der Welt den sicheren Hafen Japan aufsuchten. Tokio hat immer wieder mit Interventionen am Devisenmarkt dagegengehalten. In manchen Fällen konnte Japan auch im Zusammenspiel mit seinen Partnern im Klub der führenden Industriestaaten G7 dafür sorgen, dass die Währung zeitweise ihren Höhenflug beendete. Zehntausende Verbraucher müssen jedes Jahr Insolvenz anmelden. Seit 2014 sollen sie besser durchstarten doch die Hürden sind hoch E s soll eine Chance für einen sagt Niering, Vorsitzender des Verbandes Insolvenzverwalter Deutschlands eich. Manche Kollegen im VID-Vor- noch etwas Geld da ist, und Dritte, zum nien bereits nach einem Jahr wieder ring zufolge allenfalls im Promilleberses Verfahren wird meist genutzt, wenn braucher beispielsweise in Großbritan- schnelleren Start in ein schuldenfreies Leben sein: Doch die (VID). Das gilt selbst für einen Chefarzt, der Euro im Jahr verfällen, zum Beispiel bei einer Erb- Betroffenen finanziell unterstützen. von Verbraucherschützern, dass auch stand berichten von besonderen Einzel- Beispiel Verwandte oder Freunde, die schuldenfrei sein. Ärgerlich ist aus Sicht Bilanz zwei Jahre nach der Reform des Insolvenzrechts fällt mau aus. Ich kenne niemanden, der die Kriterien für eine Der Grund: Nur wer innerhalb von dem Arbeitsmarkt sinkt die Zahl der Zeitraum werden individuell festgelegt, noch bis zu drei Jahre ein entsprechendient.schaft. Auch dank der guten Lage auf Details der Entschuldung wie Höhe und nach Ende des Insolvenzverfahrens Restschuldbefreiung schon nach drei drei Jahren mindestens 35 Prozent der Bundesbürger, die den Gang zum Insolvenzgericht antreten müssen seit geler erlassen werden. Voraussetzung: Die Schufa bestehen bleibe, wenn auch mit die restlichen Schulden können schnelder Eintrag bei der Kreditauskunftei Jahren erfüllt, sagt Insolvenzverwalter Gläubigerforderungen sowie die Kosten Christoph Niering. Seine Kanzlei betreut jährlich etwa 1000 neue Fälle von Insolvenzverwalter stemmt, kann von Zehntausende. Regelverfahren, und der Schuldner troffene ist das ein Stigma. Sie haben des Verfahrens für das Gericht und den raumer Zeit. Es sind aber immer noch Quote muss etwas höher liegen als im dem Vermerk erledigt. Für viele Be- Verbraucherinsolvenzen. Bisher hatten wir keinen Fall, wo Betroffene 35 schließlich der Kosten kann sich die schaftsauskunftei Bürgel waren im ers- Das Planverfahren ist gut, hat die norrigkeiten, Kredite zu bekommen oder der Restschuld befreit werden. Ein- Nach Angaben der Hamburger Wirt- muss die Verfahrenskosten bezahlen. trotz des Hinweises erledigt Schwie- Prozent der Gläubigerforderungen plus Quote Höltgen zufolge auf bis zu 70 ten Quartal Bundesbürger von malen Verbraucher aber bisher nicht erreicht, sagt Höltgen. Von immerhin et- Schulden hat, wer etwa ausstehende neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Verfahrenskosten stemmen konnten. Prozent belaufen. Wer dafür das Geld einer Insolvenz betroffen, 3,7 Prozent Ähnlich fällt auch das Fazit der Verbraucherschützerin Birgit Höltgen aus: In der Regel außergerichtlich, so die Ergel erwartet im Gesamtjahr einen Rück- berichtet Insolvenzverwalter Niering. aber finanziell könnte. Als subjektiv hat, einigt sich mit seinen Gläubigern in weniger als im Vorjahreszeitraum. Bürwa zehn bis 15 Planverfahren jährlich Rechnungen noch nicht bezahlt hat, es der Praxis hat sich nicht wirklich viel fahrung der Expertin von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. zen, das wäre der niedrigste Stand seit Insolvenzverwalter und die Gerichtschisch und finanziell derart überfordert gang auf rund Privatinsolven- Haben Betroffene das Geld für den überschuldet dagegen gilt, wer psy- geändert. Zahlungsunfähige Verbraucher können seit 1. Juli 2014 ihre Schulden von der Neuregelung profitieren, liegen venz sind Niering zufolge Arbeitslosig- um ein Jahr auf fünf Jahre verkürzt wer- nicht mehr begleichen kann. Von abso- Daten darüber, wie viele Verbraucher Hauptgründe für eine Privatinsolkosten, kann das Verfahren immerhin ist, dass er seine Verbindlichkeiten schneller loswerden. Bereits nach drei dem Statistischen Bundesamt bislang keit, Scheidung und Krankheit. den. Viele wissen allerdings nicht, dass luter Überschuldung wird gesprochen, Jahren statt nach sechs können ihnen nicht vor. Es gibt lediglich Erfahrungen Eine gewisse Erleichterung bietet aus sie dafür bei Gericht einen Antrag stellen müssen, sagt Höltgen. Dass es gelangt, an dem Einkommen und Ver- wenn ein Mensch sogar an den Punkt die restlichen Verbindlichkeiten erlassen werden. Doch die Hürden sind hoch verwaltern liegt die Zahl der Fälle mit verfahren, das mit der Reform auch für deutlich schneller gehen kann, zeigt ein mögen die bestehenden Verbindlichkei- aus der Praxis. Bei anderen Insolvenz- Sicht der Experten das Insolvenzplan- so hoch, dass keiner drüberspringt, vorzeitiger Restschuldbefreiung Nie- Privatpersonen eingeführt wurde. Die- Blick über die Grenzen. So können Verten nicht mehr decken. FINANZENREDAKTION: TELEFON: FAX: INTERNET: WELT.DE/WIRTSCHAFT

18 + *DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI BÖRSE Indizes Indizes 17:44 Schluss +/- 52 Wochen Vortag % Hoch Tief DAX 9776, ,09 +0, , ,29 Late DAX 9745, ,14-0, , ,09 MDax 20105, ,43 +1, , ,33 Late MDAX 19968, ,58 +0, , ,82 Tec-Dax 1620, ,04 +1, , ,50 Late TECDAX 1612, ,01 +0, , ,39 S-Dax 8881, ,23 +1, , ,96 Late SDAX 8787, ,18 +0, , ,09 H-Dax 5250, ,89 +1, , ,17 C-Dax 902,49 892,55 +1, ,34 799,45 Euro Stoxx , ,74 +0, , ,73 Stoxx Europe , ,33 +0, , ,96 London FTSE 6577, ,33 +1, , ,51 CAC , ,48 +0, , ,46 Dow Jones 17961, ,99 +0, , ,33 Nasdaq Comp. 4865, ,67 +0, , ,76 S & P , ,86 +0, , ,10 Bovespa 51502, ,93-0, , ,07 BSE Sensex 27144, ,72 +0, , ,61 Shanghai 3154, ,37 0,0 4299, ,21 Hang-Seng 20806, ,13 +1, , ,80 Nikkei , ,92 +0, , ,01 RTX 1266, ,88 +0, ,33 805,29 Deutsche Aktien Internationale Aktien DAX EURO-STOXX-50 Punkte Punkte 23,24 15,36 2G Energy 0,37 2,1 17,60 0,0 0,70 0,50 3U Holding - - 0,63 +0,03 0,58 0,33 3W Power - - 0,38 +0,01 4,96 2,30 4 SC - - 2,42-0,02 33,70 23,00 A.S. Création 0,60 2,1 28,71-0,70 2,50 1,04 aap Implantate - - 1,33 0,0 5,66 2,60 Accentro R. Est ,55-0,09 1,70 0,23 Active Res ,34 0,0 2,82 0,74 ad pepper 0,05-2,46 +0,01 5,22 4,15 AdCapital 0,40 8,9 4,49 +0,02 29,15 16,57 Adesso 0,30 1,2 26,03-0,45 11,70 6,80 Adler Modem. 0,50 6,9 7,25 +0,08 15,34 9,80 Adler Real Est ,82 +0,24 35,82 18,57 ADO Prop. 0,35 1,0 35,40 U +0,83 10,55 7,71 Adv. Vision 0, ,00 2,09 Advantag - - 2,55 0,0 10,35 6,12 Ahlers St. 0,20 2,8 7,03 +0,03 9,42 6,00 Ahlers Vz. 0,25 3,7 6,81-0,05 1,17 0,64 Air Berlin - - 0,70 +0,01 53,30 47,29 ALBA SE 3,25 6,7 48,50 +0,32 1,99 1,14 Albis Leasing - - 1,82 +0,04 77,00 42,41 All f. One St. 1,00 1,7 59,70 +1,8 18,45 13,95 Allgeier 0,70 4,3 16,13-0,49 0,79 0,39 Alno - - 0,49 0,0 2,16 0,00 Alphaform - - 0,02 0,0 91,29 51,30 Amadeus Fire 3,53 6,4 55,56 +0,06 3,35 1,41 Artnet - - 2,60-0,01 8,01 6,20 Atevia - - 7,23 0,0 73,81 38,85 Atoss Softw. 2,80 4,8 58,37 +1,5 858,2 580,0 Audi 0,11 0,0 620,0 +7,0 57,13 36,50 Aurelius 2,45 4,6 53,68 +0,68 10,49 7,19 B.R.A.I.N. Biot ,49-0,03 55,97 36,33 Basler 0,58 1,1 50,60 +1,7 8,14 6,40 Bastei Lübbe 0,30 4,1 7,31 +0,01 19,33 11,22 Bauer 0,15 1,2 12,77 +0,46 54,00 39,03 Bavaria Ind ,19 +1,7 38,20 26,90 BayWa NA 0,85 2,6 32,20 +0,50 34,43 25,02 BayWa vna 0,85 3,1 27,26 +0,39 14,28 9,14 BDI-BioEnergy 0,50 5,1 9,89-0,01 0,50 0,16 Beate Uhse - - 0,22 0,0 8,15 5,75 Berentzen 0,20 3,2 6,28 +0,11 125,0 84,86 Bertrandt 2,45 2,8 87,78-0,22 3,50 1,55 Beta Syst ,05 +0,08 75,30 33,03 Bet-at-home 2,25 3,3 68,86 +0,07 60,20 45,40 Bijou Brigitte 3,00 5,0 59,50-0,18 4,18 1,58 Biofrontera - - 2,91 +0,11 27,27 12,00 Biotest St. 0,02 0,1 16,58 +0,08 28,26 10,25 Biotest Vz. 0,04 0,3 13,75-0,05 0,92 0,54 bmp Holding - - 0,73-0,03 79,95 56,63 BMW Vz. 3,22 5,4 59,67 +1,6 4,50 3,35 Bor. Dortmund 0,05 1,2 4,05 +0,04 27,10 18,41 Braas Mon. 0,40 1,9 21,14 +0,43 52,80 34,00 Brilliant ,33 +0,01 20,86 17,12 Buwog 0,69-20,78 U +0,35 9,68 4,99 C.A.T. OIL 0,12 1,9 6,47-0,25 9,85 5,40 Capital Stage 0,18 3,0 5,99 +0,08 26,80 24,25 Celesio NA 1,04 4,1 25,46 +0,29 23,70 14,66 Cenit 1,00 5,4 18,47 +0,25 5,14 2,42 centrot. photv ,79-0,16 15,37 11,50 CENTROTEC 0,25 1,9 13,15 +0,02 65,75 43,75 CEWE KGaA 1,60 2,4 65,33-0,12 0,73 0,10 China Spec. Glass - - 0,21-0,01 10,58 7,70 Chorus Cl. En. 0,18 2,0 8,96-0,21 35,30 22,00 Clere - 44,0 25,00-0,40 3,62 1,85 Cliq Digital - - 2,78-0,01 3,51 2,00 Co.don - - 2,85 +0,01 9,33 5,74 Colonia Real Est ,67-0,05 11,34 8,10 comdirect bank 0,40 4,4 9,15-0,10 5,50 2,50 Con Value - - 3,90 0,0 2,83 1,43 Constantin M ,80-0,03 2,91 0,98 Coreo - - 1,49-0,01 62,90 36,30 C-Quadrat Inv. 4,00 6,6 60,99 +0,24 6,30 3,21 CropEnergies - - 5,17 +0,02 1,52 0,80 curasan - - 0,95 +0,03 251,0 182,0 Custodia 8,00 3,5 230,0 0,0 10,30 7,37 Daldrup & Söhne - - 8,78-0,04 44,18 30,99 Data Modul 0,12 0,3 42,48-1,1 15,77 10,88 DATAGROUP 0,25 1,7 15,04 +0,04 10,59 8,42 Datron 0,15 1,7 8,72-0,42 6,95 2,24 Deag - - 3,12-0,05 25,69 14,00 Delticom 0,50 3,2 15,55 +0,55 5,08 3,30 Demire R. Est ,37-0,08 13,01 1,30 Deutsche Forfait - - 2,13-0,06 5,66 2,63 Deutz 0,07 1,9 3,70 +0,03 9,37 7,39 DIC Asset 0,35 4,1 8,55-0,04 1,65 1,03 Intershop - - 1,52 +0,02 5,47 3,90 InTiCa - - 4,34 +0,01 53,00 37,01 InVision ,89-0,93 77,44 44,17 Isra Vision 0,41 0,6 73,65 +1,2 1,95 0,07 ITN Nanovation - - 0,10-0,03 4,68 2,55 IVU Traffic - - 2,99-0,07 6,60 2,37 JDC Group - - 6,04 +0,33 11,66 6,76 Klöckner & Co ,00 +0,14 48,37 19,79 Koenig & Bauer ,82-0,98 3,93 2,45 Kontron - - 2,94 +0,18 12,20 8,96 Kromi Logistik ,80 +0,05 448,0 301,1 KSB St. 5,50 1,8 310,4-2,6 436,4 284,2 KSB Vz. 5,76 1,9 302,7-4,1 15,99 1,16 KTG Agrar SE 0,25 20,8 1,20 D -0,51 314,5 236,4 KWS SAAT 3,00 1,0 296,0 +1,4 20,92 13,85 Lang & Schwarz 1,17 5,7 20,60-0,04 58,09 37,78 Leifheit 2,75 4,8 57,40 +3,7 2,95 1,29 Lloyd Fonds - - 2,63-0,02 2,22 1,50 Logwin - - 2,05 +0,05 5,31 2,91 Lotto ,65 +0,06 9,01 5,34 LPKF Laser - - 6,39 0,0 8,96 5,71 LS telcom 0,05 0,8 6,14 +0,33 35,42 26,97 Ludwig Beck 0,75 2,4 31,87-0,13 6,37 4,48 M.A.X. 0,15 2,6 5,73-0,09 6,57 3,95 MagForce - - 4,95-0,16 96,40 89,00 MAN SE St. 3,07 3,3 92,11 +1,1 95,00 88,16 MAN SE Vz. 3,07 3,4 91,40 +0,96 77,34 22,38 Manz ,38 +2,5 6,91 5,34 Masterflex - - 6,07-0,16 32,49 19,06 MBB 0,59 1,9 31,14 +0,24 5,50 3,40 Mediclin - - 5,28 +0,12 13,02 5,19 Medigene - - 6,52-0,01 17,40 16,00 Medion 0,69 4,1 16,90 +0,10 15,34 6,45 Mensch&Ma. 0,25 1,7 14,48 +1,1 2,03 0,18 Metric mobility - - 0,21 0,0 26,00 19,65 Metro Vz. 1,06 4,4 24,36 0,0 30,42 21,58 MeVis Medic. S. 0,95 3,4 27,69-1,4 1,80 0,09 Ming Le Sp ,11 +0,01 4,28 2,55 MLP 0,12 3,8 3,18-0,01 17,05 11,43 MOBOTIX 0,50 3,1 16,30 +0,07 5,32 2,29 Mologen - - 2,82 0,0 9,04 2,29 MPC Münchm ,81 +0,62 8,82 2,58 MS Industrie - - 2,87-0,12 2,66 1,38 msg life - - 2,38 +0,02 2,28 1,50 Muehlhan 0,04 2,3 1,73-0,05 39,58 20,24 Mühlbauer 1,00 2,6 38,97 +1,1 22,66 19,05 MVV Energie NA0,90 4,5 19,88-0,21 1,05 0,47 mybet Holding - - 0,82 +0,05 18,90 12,20 Nabaltec 0,15 1,0 14,85-0,05 39,79 24,60 Nanogate 0,11 0,3 33,26 +0,22 19,64 14,00 Nexus 0,14 0,8 17,12 +0,03 21,40 16,77 OHB SE 0,40 2,3 17,72-0,02 19,10 13,24 OVB 0,65 3,8 17,22 0,0 37,00 15,80 paragon 0,25 0,9 29,18 +0,73 28,23 17,81 PATRIZIA NA ,33 +0,58 1,14 0,55 Pelikan - - 0,61 0,0 2,42 1,55 PNE Wind 0,04 1,9 2,12 0,0 77,45 34,14 Porsche SE Vz. 1,01 2,3 43,85 +2,1 0,01 0,00 Praktiker - - 0,01 0,0 217,0 147,5 Puma SE 0,50 0,2 202,4 +1,2 3,12 2,10 PVA TePla - - 2,56 +0,03 40,79 29,11 PWO 1,55 4,6 33,50-0,09 2,02 1,01 QSC NA 0,03 2,6 1,15 +0,01 1,63 1,17 quirin bank - - 1,17 D -0,02 38,49 27,51 R. Stahl NA 0,60 1,9 31,34-0,18 473,7 312,1 Rational 7,50 1,8 419,6 +4,3 2,88 1,20 Realtech - - 1,72-0,05 41,03 16,41 Rocket Internet ,48-0,10 28,96 17,07 Rofin-Sinar ,61-0,11 15,60 7,28 RWE Vz. 0,13 1,2 10,44 +0,25 15,33 8,88 SAF Holland 0,40 3,9 10,22 +0,18 88,75 40,75 Sartorius 0,38 0,5 72,50 +1,2 54,96 40,51 Schaltbau 1,00 2,2 45,05-0,75 29,74 24,61 Schuler 0,11 0,4 24,90-0,40 24,20 16,60 Schweizer El. 0,65 3,5 18,65 +0,47 38,09 24,75 Scout ,15 +0,59 26,63 18,00 Secunet 0,34 1,3 25,41 +0,20 5,20 2,64 SFC - - 3,68 +0,14 17,20 8,35 SGL Carbon SE ,07 +0,13 43,19 18,53 SHW 1,00 3,6 28,11 +1,3 146,9 16,33 Singulus ,05-0,10 5,27 2,58 SinnerSchrader 0,12 2,5 4,83 +0,04 20,44 14,05 Sixt Leasing 0,40 2,1 18,72 +0,42 53,61 33,03 Sixt SE St. 1,50 3,3 46,10-0,40 39,84 27,57 Sixt SE Vz. 1,52 4,3 35,55 +0,35 52 Wochen Name Div. Re. 17:44 +/- Hoch Tief Euro % Euro Name 17:44 +/- 52 Wochen % Hoch Tief Name 17:44 +/- 52 Wochen % Hoch Tief 52 Wochen Name Div. Re. 17:44 +/- Hoch Tief Euro % Euro Dax Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt % /Re.% lfd./näch. Hoch/Tief kap. Adidas NA A1EWWW 128,20-0,19 1,60/1,2 4,05/4,75 31,65 129,0/62,51 26,195 Allianz SE vna ,30-0,39 7,30/5,7 14,75/15,30 8,63 170,0/119,1 58,176 BASF NA BASF11 69,46 +1,19 2,90/4,2 4,00/5,00 17,37 85,87/56,01 63,798 Bayer NA BAY001 90,69 +0,77 2,50/2,8 5,70/8,00 15,91 138,0/83,45 74,996 Beiersdorf ,56-0,39 0,70/0,8 3,00/3,30 28,19 89,54/67,92 21,309 BMW St ,79 +3,04 3,20/4,7 9,70/10,00 6,99 104,9/64,98 40,809 Commerzbank CBK100 5,83 +0,12 0,20/3,4 1,00/1,05 5,83 12,30/5,65 7,302 Continental ,00 +3,37 3,75/2,1 15,10/16,50 11,59 231,9/165,9 35,001 Daimler NA ,74 +2,28 3,25/5,9 8,70/8,90 6,29 86,59/52,00 58,563 Deutsche Bank NA ,56 +1,87 -/- 0,40/2,40 31,39 32,31/12,05 17,317 Deutsche Börse NA ,19-0,48 2,25/3,1 4,50/5,20 16,26 87,41/69,80 14,126 Deutsche Post NA ,40 +0,89 0,85/3,3 1,90/2,10 13,37 29,10/19,55 30,804 Deutsche Telekom NA ,25-0,23 0,55/3,6 0,75/1,05 20,33 17,57/13,39 71,299 E.ON NA ENAG99 9,14 +1,31 0,50/5,5 0,75/0,70 12,19 12,69/7,08 18,297 Fres. Med. Care ,16 +0,17 0,80/1,0 4,10/4,60 19,06 83,17/63,10 23,945 Fresenius SE&Co ,23 +0,62 0,55/0,8 2,90/3,20 22,84 70,00/52,39 36,149 HeidelbergCement ,34 +1,29 1,30/1,9 4,90/6,00 13,95 79,99/58,17 12,842 Henkel Vz ,80 +1,14 1,47/1,3 4,95/5,40 22,38 113,1/87,17 19,740 Infineon NA ,08 +0,77 0,20/1,5 0,64/0,87 20,43 14,20/8,32 14,792 Linde ,50 +2,51 3,45/2,7 7,00/8,00 18,36 182,6/113,5 23,867 Lufthansa vna ,91 +3,56 0,50/4,6 2,90/3,10 3,76 15,41/9,90 5,083 Merck ,05 0,0 1,05/1,2 3,55/6,00 25,65 98,82/70,68 11,768 Münchner Rück vna ,25 +1,33 8,25/5,4 17,25/17,40 8,83 193,7/142,8 25,402 ProSiebenSat.1 PSM777 38,22-2,55 1,80/4,7 2,45/2,80 15,60 50,95/37,00 8,361 RWE St ,40 +1,48 -/- 1,03/1,10 13,98 20,41/9,13 8,291 SAP SE ,40 +0,36 1,15/1,7 3,30/4,35 20,42 75,75/53,91 82,801 Siemens NA ,06 +0,27 3,50/3,8 6,40/7,40 14,38 100,9/77,91 78,251 ThyssenKrupp ,02 +5,58 0,15/0,8 1,10/1,55 17,29 25,13/12,56 10,761 Volkswagen Vz ,65 +4,94 0,17/0,1 18,50/21,00 6,14 214,6/86,36 23,435 Vonovia SE A1ML7J 32,62-0,41 0,94/2,9 2,10/1,60 15,53 33,10/24,92 15,199 MDax Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt % /Re.% lfd./näch. Hoch/Tief kap. Aareal Bank ,41 +0,50 1,65/5,8 3,20/3,00 8,88 38,04/21,51 1,700 Airbus Group (NL) ,44-0,54 1,30/2,5 3,60/4,25 14,29 68,50/49,53 40,514 Alstria Office A0LD2U 12,16 +0,12 0,50/4,1 0,74/0,80 16,43 13,11/10,76 1,861 Aurubis ,68 +4,53 1,35/3,2 3,80/4,50 11,23 62,23/36,65 1,919 Axel Springer SE ,64 +1,08 1,80/3,8 2,00/2,70 23,82 55,69/42,07 5,140 Bilfinger ,66 +1,22 -/- 1,60/3,05 16,66 45,35/25,05 1,227 Brenntag NA A1DAHH 44,88 +3,34 1,00/2,2 2,80/3,00 16,03 56,91/39,86 6,934 Covestro ,65 +1,76 0,70/1,7 2,50/3,00 16,26 43,24/24,35 8,232 CTS Eventim ,53 +0,36 0,46/1,7 1,10/1,30 25,02 37,74/25,30 2,642 DMG Mori ,28-0,06 0,55/1,3 1,59/1,70 26,59 46,00/31,82 3,332 Dt. EuroShop NA ,17 +0,18 1,35/3,3 2,30/2,30 17,90 44,06/35,76 2,221 Dt. Pfandbriefbank ,00 +1,69 0,43/4,8 1,20/1,25 7,50 12,35/7,29 1,210 Dt. Wohnen Inh. A0HN5C 30,76 +0,75 0,54/1,8 2,30/1,05 13,37 30,97/20,74 10,255 Dürr ,82 +2,69 1,85/2,6 5,10/5,50 13,69 90,30/49,52 2,416 Evonik Ind. EVNK01 27,08 +1,27 1,15/4,2 1,90/2,10 14,25 37,75/24,35 12,619 Fielmann ,07 +2,19 1,60/2,4 2,20/2,30 30,49 70,37/53,42 5,634 Fraport ,48 +0,94 1,35/2,8 3,20/3,50 15,15 61,50/44,70 4,475 Fuchs Petrolub Vz ,91 +1,77 0,82/2,3 1,80/1,90 19,95 45,49/33,20 2,496 GEA Group ,04 +1,81 0,80/1,9 1,90/2,40 22,65 43,93/31,16 8,285 Gerresheimer A0LD6E 70,50 +2,19 0,85/1,2 3,20/4,40 22,03 76,62/52,09 2,214 Hann. Rückvers. NA ,85 +2,17 4,75/5,0 8,40/8,60 11,41 112,6/83,00 11,559 Hella A13SX2 30,67 +6,61 0,77/2,5 3,25/3,70 9,44 46,02/28,31 3,407 HOCHTIEF ,45 +0,65 2,00/1,7 4,90/5,50 23,77 117,5/67,78 8,071 Hugo Boss NA A1PHFF 50,21-1,36 3,62/7,2 4,10/4,40 12,25 113,9/46,38 3,535 Jungheinrich ,93-0,33 0,40/1,5 4,50/5,00 5,98 29,47/18,41 1,292 K+S NA KSAG88 18,96 +3,33 1,15/6,1 1,75/2,00 10,83 39,25/17,57 3,628 Kion Group KGX888 43,96 +1,20 0,77/1,8 2,80/3,60 15,70 52,64/35,50 4,347 Krones ,83-1,02 1,45/1,5 5,20/5,70 18,04 117,1/88,51 2,964 KUKA ,65 +0,14 0,50/0,5 3,30/3,80 32,32 114,4/60,67 4,242 Lanxess ,26 +2,48 0,60/1,5 2,25/3,25 17,89 56,50/32,90 3,684 LEG Immobilien LEG111 U 85,30 +1,68 2,26/2,6 6,50/4,70 13,12 85,40/61,44 5,390 Leoni ,24 +6,62 1,00/3,8 2,00/2,95 13,12 61,93/23,24 0,857 Metro St ,56 +0,31 1,00/3,6 1,95/2,05 14,13 31,76/21,58 8,931 MTU Aero Engines A0D9PT 84,45 +0,79 1,70/2,0 5,40/6,40 15,64 94,72/73,02 4,391 Norma Group A1H8BV 42,62 +0,25 0,90/2,1 2,90/3,20 14,70 53,30/39,90 1,358 Osram Licht LED400 46,90 +0,77 0,90/1,9 3,30/2,80 14,21 55,38/34,25 4,910 Rheinmetall ,79 +2,99 1,10/2,0 4,50/5,40 12,18 71,29/44,71 2,387 Rhön-Klinikum ,52 +0,72 0,80/3,0 1,20/1,35 22,10 28,73/22,29 1,776 RTL Group (L) ,10 +1,04 3,00/4,0 5,00/5,30 14,82 88,20/68,53 11,470 Salzgitter ,89 +5,09 0,25/1,0 0,55/1,80 45,25 35,00/16,81 1,496 Schaeffler SHA015 12,10 +2,11 0,50/4,1 1,60/1,60 7,56 17,47/11,45 2,009 STADA Arznei. vna ,57 +2,42 0,66/1,4 2,50/3,20 19,03 49,40/28,05 2,965 Steinhoff Intern. (NL)A14XB9 5,24 +1,55 0,11/2,1 0,33/0,35 15,87 5,84/3,77 20,289 Ströer SE & Co ,34 +0,23 0,70/1,7 2,80/3,40 14,76 64,49/36,10 2,285 Südzucker U 19,85 +0,38 0,25/1,3 0,69/0,95 28,77 19,93/11,84 4,053 Symrise SYM999 61,65 +0,82 0,80/1,3 2,10/2,55 29,36 64,47/50,37 8,003 TAG Immob ,89 +0,81 0,55/4,6 1,00/0,70 11,89 12,41/9,54 1,623 Talanx TLX100 27,11 +1,80 1,30/4,8 3,05/3,40 8,89 30,60/23,59 6,853 Wacker Chemie WCH888 80,03 +2,00 2,00/2,5 2,50/5,00 32,01 95,12/58,20 4,174 Zalando ZAL111 24,61 +3,77 -/- 0,50/0,69 49,21 36,63/22,81 6,081 Aktien: Kurse sind in Euro, soweit nicht anders vermerkt. Dax, MDax und TecDax sind Xetra Kurse, alle anderen (soweit verfügbar) Parkett Frankfurt. St. = Stammaktien; Vz. = Vorzugsaktie; NA = Namensaktie; vna = vinkulierte Namensaktie; SE = Europäische Gesellschaft; Div. = Dividende in Euro, Dividenrendite auf Basis der letzt gezahlten Jahresdividende; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der aktuellen Gewinnprognose; EPS = Gewinn pro Aktie in Euro; V = Verlust; UD= neuer Hoch/tiefkurs; Nikkei = Nihon Keizai Shimbun, Inc.; Sorten = Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Angaben ohne Gewähr. Quelle TecDax Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt % /Re.% lfd./näch. Hoch/Tief kap. ADVA Optical ,78 +1,33 -/- 0,70/0,82 11,11 12,04/6,90 0,384 Aixtron SE NA A0WMPJ 5,52 +1,03 -/- -0,20/0,00 V 7,74/2,91 0,622 Bechtle ,68 +1,33 1,40/1,5 4,80/5,20 19,93 103,0/68,73 2,009 Cancom ,28-0,20 0,50/1,1 2,30/2,60 19,25 52,99/28,60 0,725 Carl Zeiss Meditec ,60 +0,45 0,38/1,0 1,20/1,30 30,50 36,87/22,19 2,976 CompuGroup Med ,35-0,37 0,35/0,9 1,10/1,90 33,95 40,26/24,49 1,988 Dialog Semic. NA (GB) ,24 +1,60 -/- 2,65/3,40 10,28 53,85/23,21 2,121 Drägerwerk Vz ,00 +0,46 0,19/0,3 3,70/5,20 14,86 99,44/51,12 0,349 Drillisch ,94 +1,45 1,75/5,0 1,10/1,70 31,76 49,60/32,60 1,913 EVOTEC ,81 +0,29 -/- 0,10/0,10 38,11 4,31/2,86 0,505 freenet NA A0Z2ZZ 23,46 +1,67 1,55/6,6 2,00/2,10 11,73 33,11/22,20 3,004 GFT Technologies ,86-0,17 0,30/1,7 1,00/1,29 17,86 32,70/16,73 0,470 Jenoptik ,90 +0,68 0,22/1,5 0,90/1,00 16,55 15,31/10,47 0,853 MorphoSys ,69 +0,95 -/- -1,90/-1,00 V 76,96/32,90 0,998 Nemetschek ,32 +1,68 0,50/1,0 1,30/1,50 37,93 54,25/26,82 1,899 Nordex SE A0D655 25,62 +0,77 -/- 1,40/1,80 18,30 33,90/20,70 2,485 Pfeiffer Vacuum ,42 +1,50 3,20/3,7 4,80/5,50 17,80 115,6/75,28 0,843 QIAGEN (NL) ,85 +1,80 -/- 0,65/1,20 30,53 26,05/17,76 4,757 RIB Software A0Z2XN 8,82 +1,10 0,16/1,8 0,35/0,39 25,19 16,94/8,00 0,413 Sartorius Vz U 68,24 +2,85 0,38/0,6 7,00/8,80 9,75 68,24/39,00 0,639 Siltronic WAF300 14,00-3,45 -/- 0,40/1,00 35,00 36,72/12,18 0,420 SLM Solutions Group A ,72 +1,37 -/- 0,50/0,70 47,44 26,27/13,32 0,427 SMA Solar Techn. A0DJ6J 45,59 +3,14 0,14/0,3 2,50/2,80 18,24 56,01/19,75 1,582 Software ,05 +1,64 0,55/1,8 1,90/2,40 16,34 36,70/22,80 2,453 STRATEC Biomed. STRA55 52,49 +0,96 0,75/1,4 1,95/2,10 26,92 62,85/41,00 0,622 Süss MicroTec A1K023 6,61-2,36 -/- 0,40/0,60 16,52 9,95/4,76 0,126 Telefonica Deutschl. A1J5RX 3,60-2,46 0,24/6,7-0,10/0,00 V 5,99/3,48 10,714 United Internet NA ,27 +2,86 0,70/1,8 2,20/2,60 17,39 51,94/35,50 7,844 Wirecard ,78 +0,81 0,14/0,4 1,65/2,10 24,11 48,96/29,40 4,912 Xing NA XNG ,55 +1,64 2,53/1,5 4,30/5,60 40,36 200,0/135,8 0,975 Europas TOP-Werte Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt % /Re.% lfd./näch. Hoch/Tief kap. ABB (CH) ,61 +1,13 0,67/3,3 0,92/1,20 19,09 19,44/14,50 40,763 Air Liquide (F) ,13 +1,24 2,60/2,7 5,50/5,90 17,30 128,4/86,03 32,817 Anh.-Busch In. BE ,50-0,17 2,00/1,7 4,80/5,30 24,69 123,8/89,04 190,58 ASML Hold. (NL) A1J4U4 88,26-0,21 1,05/1,2 3,30/4,30 26,75 98,75/71,54 38,246 AstraZen. (GB) ,57 +2,42 1,70/4,6 2,68/4,83 20,34 65,65/47,74 68,933 AXA (F) ,90-1,02 1,10/6,1 2,45/2,50 7,31 26,01/16,14 40,990 B.A.T. (GB) ,44-1,62 1,34/3,5 2,62/2,98 22,28 59,54/44,18 108,94 Barclays (GB) ,69 +0,60 0,05/5,2 0,12/0,36 14,18 4,15/1,51 27,885 BBVA (E) ,10 +1,86 0,08/1,6 0,70/0,76 7,29 9,43/4,63 31,747 Bco Santander (E) ,49 +2,86 0,05/4,3 0,44/0,50 7,93 6,73/3,22 49,057 BNP (F) ,24-1,36 2,31/5,7 5,65/6,30 7,12 60,93/35,37 50,137 BP (GB) ,36 +2,37 0,09/6,7 0,24/0,46 22,46 6,25/3,97 97,652 Cr.Suisse NA (CH) ,67 +1,18 0,64/6,9 0,65/1,57 14,98 26,87/9,25 18,936 Danone (F) ,31 +3,36 1,60/2,5 3,00/3,40 21,44 66,58/51,85 8,680 Diageo (GB) ,51 +2,03 0,29/3,1 1,13/1,19 22,52 28,36/21,50 64,170 Enel (I) ,99-0,10 0,16/4,0 0,30/0,32 13,31 4,44/3,01 37,538 Engie (F) A0ER6Q 14,53-0,16 0,50/6,9 1,15/1,15 12,63 18,12/12,90 35,385 Eni (I) ,80 +1,44 0,40/5,4 0,30/0,70 49,33 16,80/10,95 53,786 Ericsson B (SE) ,93-0,33 0,40/5,8 -/- - 10,33/6,28 21,102 GlaxoSmith. (GB) ,20-0,78 0,24/5,7 0,60/1,07 32,21 20,98/16,67 93,405 HSBC Hold. (GB) ,66 +2,22 0,09/8,1 0,72/0,82 7,91 8,57/5,17 108,69 Iberdrola (E) A0M46B 6,09 +1,63 0,03/0,5 0,40/0,41 15,23 6,70/5,34 38,611 Imp.Tobacco (GB) ,12 +0,37 0,31/2,6 2,38/2,92 20,60 52,40/40,06 50,887 Inditex (E) A ,23 +1,36 0,30/2,0 1,00/1,15 30,23 35,36/26,62 94,226 ING (NL) ,22-1,44 0,41/7,1 1,20/1,20 7,68 16,00/8,42 20,318 Intesa San Paolo (I) ,68-4,50 0,14/8,4 0,20/0,25 8,38 3,64/1,53 26,574 Lloyds (GB) ,66 +0,91 0,02/5,3 0,00/0, ,00 1,26/0,62 47,392 L Oréal (F) ,75 +0,35 3,10/1,8 6,45/6,90 26,94 178,9/142,0 117,47 LVMH (F) ,45-1,18 2,20/2,6 8,30/9,10 16,44 176,4/130,0 69,272 Nat.Grid (GB) A0ETYW 13,43 +2,07 0,37/4,3 0,72/0,72 18,78 13,76/11,01 50,060 Nestlé NA (CH) A0Q4DC 70,09 +0,35 2,07/3,0 3,00/3,41 23,38 71,24/60,75 223,48 Novartis (CH) ,41-0,38 2,47/3,3 3,14/4,98 23,73 98,66/61,36 199,20 Orange (F) ,65-1,53 0,40/4,1 1,00/1,10 14,65 16,94/12,23 38,793 Prudential (GB) ,50 +0,46 0,46/1,1 1,43/1,55 10,83 23,82/13,48 39,358 Reckitt Benck. (GB) A0M1W6 90,73-0,29 1,11/2,0 3,22/3,58 28,19 92,97/73,02 64,612 Rio Tinto (GB) ,13 +0,94 0,94/6,8 1,55/2,15 18,15 37,97/20,08 39,312 Roche Hld.GS (CH) ,25 +0,55 7,47/3,1 12,54/14,94 18,91 272,4/205,8 166,68 Roy. D. Shell A (GB) A0D94M 24,87 +0,29 0,42/6,8 1,60/2,05 15,54 27,10/16,40 97,437 Sanofi S.A. (F) ,04-0,83 2,93/3,9 4,30/5,70 17,45 101,1/63,26 99,529 Schneider El. (F) ,50-0,13 2,00/1,0 3,30/4,00 16,21 64,87/45,90 14,550 Soc. Gén. (F) ,37-1,71 2,02/7,1 4,20/4,50 6,75 48,61/26,00 20,988 Standard Char. (GB) ,02 +5,47 0,12/10,2 2,03/- 3,46 14,18/4,90 17,869 Telefónica (E) ,72 +1,85 0,40/9,2 0,70/0,75 12,45 14,30/7,61 39,662 Tesco (GB) ,08-0,24 0,01/8,5 -/- - 3,16/1,84 16,941 Total (F) ,82 +0,87 0,61/5,6 2,80/4,10 15,65 47,23/35,24 27,077 UBS Group (CH) A12DFH 11,74 +0,38 0,77/1,7 1,11/1,48 10,60 21,91/11,32 45,178 Unilever N.V. (NL) A0JMZB 42,10-0,23 0,32/2,9 1,90/2,00 22,16 42,74/33,05 72,192 Vinci (F) ,75 +1,89 1,27/2,8 4,00/4,40 16,19 68,53/51,29 33,732 Vodafone Grp. (GB) A1XA83 2,78-0,54 0,10/5,4 0,08/0,08 33,36 3,53/2,33 73,923 Zurich Ins. Gr. (CH) ,28 +0,50 15,58/6,3 21,03/22,23 10,57 294,1/178,0 33, ,12 Euro-Raum Abertis (E) 13,35 +3,0 14,70 11,55 Accor (F) 36,31 +4,9 47,77 30,33 Acerinox (E) 9,98 +1,9 11,18 6,63 ACS (E) 24,51 +0,07 29,73 18,20 Aegon (NL) 3,53-0,87 7,20 3,50 Ageas (B) 30,87 +0,34 43,12 30,37 Agfa (B) 2,90-0,38 5,40 2,23 Ahold (NL) 20,21 +1,4 21,11 15,87 Air France-KLM (F) 5,80 +2,4 8,76 5,58 Airbus Group (NL) 51,72-1,3 68,48 47,50 Akzo Nobel (NL) 56,59 +0,87 70,95 50,02 Alcatel-Lucent (F) 3,47-0,37 3,87 2,70 All. Irish Bks. (IRL) 5,90 +3,7 22,25 4,65 Alstom (F) 20,88-0,08 33,99 19,20 Andritz (A) 42,66 +1,3 53,73 38,39 ArcelorMittal (L) 4,34 +6,4 6,85 2,02 Atlantia (I) 23,04 +2,9 25,50 20,95 Bco Popular (E) 1,15-3,2 3,98 1,14 Bekaert B (B) 39,35 +3,6 41,67 22,55 Bk. of. Ireld. (IRL) 0,18-3,2 0,39 0,17 Bouygues (F) 26,27 +1,9 38,53 25,49 Campari (I) 8,84 +1,5 8,88 6,46 Cap Gemini (F) 77,98-0,32 90,01 67,77 Carrefour (F) 22,43 +3,2 32,04 21,08 Chr. Dior (F) 145,2 +1,3 194,7 138,2 Crédit Agr. (F) 7,65 +0,18 14,45 7,00 CRH (IRL) 26,12 +2,0 28,40 20,86 D leteren (B) 38,32 +1,5 43,12 26,08 DSM (NL) 52,86 +2,0 57,35 39,12 EDF (F) 11,00 +3,2 22,07 9,20 Endesa (E) 17,97 +2,9 20,51 15,77 Erste Group (A) 19,94-0,17 29,27 18,62 Essilor Intl. (F) 119,3 +0,26 125,1 96,89 EVN (A) 10,04 +1,2 10,53 9,54 Fiat Chrysler (NL) 5,59 +3,3 9,95 5,10 Gas Natural (E) 17,63 +0,81 21,06 15,06 Generali (I) 10,58-0,75 17,99 10,03 Groupe Brux. Lamb. (B) 73,25 +1,7 78,72 63,83 Groupe Eurotunnel (F) 9,51 +1,9 13,52 8,32 Groupe SEB (F) 110,3 +2,1 116,6 79,15 Heineken (NL) 83,74 +0,93 86,54 65,87 Hellenic Telec. (GR) 8,20 +2,1 9,60 6,47 Hermes Int. (F) 340,0 +1,4 357,8 289,0 Int. Cons. Airl. (E) 4,48 +0,49 8,67 4,13 KBC Groep (B) 43,51 +0,59 65,50 40,26 Kering (F) 147,0 +1,2 181,1 137,2 Kone Corp. (FI) 41,75 +2,7 43,25 31,48 Lagardère (F) 19,95 +1,9 28,84 18,43 Leonardo-Fin. (I) 9,03 +2,1 13,75 8,48 Luxottica (I) 43,87 +1,1 67,50 43,39 Mayr-Melnhof (A) 97,77 +0,06 116,1 91,23 Mediaset (I) 3,17-2,4 4,91 2,82 Mediobanca (I) 5,28-0,28 10,06 4,68 Medtronic (IRL) 78,28 +0,15 78,50 53,00 Metso Corp. (FI) 20,88 +2,7 26,19 17,55 Michelin (F) 85,38 +1,8 98,63 77,51 Nat. Bk. of Gr. (GR) 0,19-3,0 13,19 0,10 Nokia (FI) 5,06-0,78 7,10 4,15 Norsk Hydro (N) 3,25 +1,3 3,86 2,65 OMV (A) 25,30-0,43 27,46 20,67 Österr. Post (A) 29,38 +1,1 41,31 27,40 Pernod Ricard (F) 101,2 +3,3 111,1 88,28 Peugeot (F) 11,70 +7,3 19,06 10,59 Pharol SGPS (PT) 0,09-2,1 0,42 0,07 Philips (NL) 22,46 +0,57 26,01 20,50 PostNL (NL) 3,72 +1,3 4,28 2,87 Proximus (B) 28,65-0,14 35,00 26,32 Publicis Group (F) 60,58-0,54 73,08 49,98 QIAGEN (NL) 19,79 +1,7 26,06 17,83 Raiff.Bk.Intl (A) 11,43 +1,5 15,57 10,00 Randstad (NL) 36,27-0,68 64,72 35,48 Relx N.V. (NL) 15,84 +1,2 16,61 13,12 RËMY Cointreau (F) 78,05 +0,88 78,05 50,96 Renault (F) 72,14 +3,9 97,98 59,75 Repsol YPF (E) 11,45 +1,7 16,52 7,80 Robeco (NL) 30,55 +0,15 37,14 28,61 Robeco Gl. (L) 59,30 +0,59 59,40 55,80 Royal KPN (NL) 3,23-0,34 3,69 2,70 RTL Group (L) 74,03 +0,29 87,90 68,95 Ryanair (IRL) 12,05 +1,4 15,67 10,45 Safran (F) 61,05 +0,30 71,95 49,01 Saipem (I) 0,35 +2,7 1,19 0,28 SBM Offshore (NL) 10,48 +2,5 13,61 9,03 Sodexo (F) 97,53 +1,9 97,53 70,76 Solvay (B) 85,31 +1,9 122,2 71,00 St. Gobain (F) 34,89 +2,4 44,63 31,73 STMicroelectr. (NL) 5,28 +0,57 7,51 4,60 Stora Enso (FI) 7,12 +0,85 9,92 6,63 Suez Environ. (F) 14,10 +0,07 18,46 12,90 Technip (F) 49,08 +2,5 56,33 35,70 Telecom Ital. (I) 0,74 +7,2 1,30 0,65 Telekom Aus. (A) 5,18 +0,37 6,29 4,69 TomTom (NL) 6,81-1,1 12,45 6,75 Tyco Intl. (IRL) 37,89 +2,1 38,53 26,83 UCB (B) 67,17 +0,06 85,16 60,36 Unibail-Rod. (F) 234,6 +1,3 257,3 214,4 UniCredit (I) 1,87-8,8 6,41 1,82 UPM Kymmene (FI) 16,37-0,82 18,13 13,27 Valeo (F) 41,67 +4,8 49,20 34,33 Vallourec (F) 3,18-0,72 10,88 1,93 Veolia (F) 19,46 +0,62 22,75 17,35 Verbund (A) 12,60 +0,06 14,32 9,98 Vienna Ins. (A) 16,93-0,05 32,70 16,40 Vivendi (F) 16,87 +0,66 24,71 15,10 voestalpine (A) 29,63 +0,80 40,01 22,26 Wolters Kluwer (NL) 36,85 +0,64 37,02 25,66 Restliches Europa Actelion (CH) 153,5 +5,5 153,5 106,2 Adecco Group (CH) 45,11-0,61 78,44 43,91 Anglo American (GB) 9,04 +2,0 12,91 2,90 Atlas Copco A (SE) 22,78 +3,0 26,67 18,01 Aviva (GB) 4,78 +1,0 7,80 4,20 BAE Systems (GB) 6,34-0,74 7,50 5,69 BB Biotech (CH) 42,13 +1,8 62,30 35,61 BHP Billiton (GB) 11,20-0,85 18,12 7,47 British Foods (GB) 33,10 +1,0 51,63 28,60 BT Group (GB) 4,94 +0,41 7,10 4,44 CEZ (CZ) 15,63 +7,1 22,28 13,12 Clariant (CH) 15,21 +0,41 19,03 13,87 Electrolux (SE) 24,78 +4,0 28,71 18,49 Gazprom (RUS) 3,93-0,15 4,72 2,67 H & M (SE) 26,80 +2,1 38,21 24,02 Julius Bär NA (CH) 35,82 +1,5 51,78 33,40 LafargeHolcim (CH) 38,01 +1,2 73,23 30,44 Lonmin (GB) 2,44 +8,0 22,89 0,48 Lukoil (RUS) 38,00 +0,79 39,91 23,51 Magyar Telecom (HU) 1,40 +0,79 1,52 1,20 MOL (HU) 50,52-0,86 54,75 37,77 Nor.Nickel (RUS) 11,90 +1,0 15,64 8,99 Nordea Bank AB (SE) 7,60 +1,3 12,25 7,20 Novo-Nordisk B (DK) 48,85 +0,48 56,40 40,64 OTP Bank (HU) 19,63-1,4 23,53 16,53 Rich Gedeon (HU) 17,46 +2,1 18,89 12,57 Richemont (CH) 53,04 +1,4 80,32 49,50 Rolls-Royce Gr. (GB) 8,59-1,4 12,34 6,20 Rosneft (RUS) 4,62 +0,98 4,80 2,49 Rostelecom (RUS) 7,56 0,0 8,88 5,31 Roy. Dutch Shell B (GB) 25,00 +0,74 27,50 16,60 Royal Bk. of Scotl. (GB) 2,05-1,7 5,26 1,86 Royal Mail (GB) 5,98 +1,2 7,92 5,29 Sandvik (SE) 9,11 +3,5 10,06 6,88 Sberbank (RUS) 7,85-0,06 7,98 3,44 Schindler PS (CH) 162,3 +2,1 169,1 123,7 SEB AB (SE) 7,83 +1,5 11,85 7,41 Securitas (SE) 13,79-0,09 14,89 10,58 Sky Plc (GB) 10,10-3,1 16,74 9,59 Statoil ASA (N) 15,53-0,75 16,10 9,92 Sulzer NA (CH) 77,76 +0,61 102,0 69,78 Surgutnef. (RUS) 4,53-0,98 5,40 3,63 Swatch I (CH) 261,9 +0,79 405,0 250,0 Swiss Life (CH) 206,2 +0,46 252,8 192,4 Swiss Re NA (CH) 78,96 +0,99 92,00 70,10 Swisscom (CH) 443,6 +0,30 537,1 398,0 Syngenta (CH) 342,7-1,2 393,9 264,0 Tatneft (RUS) 27,70 +1,1 30,70 19,16 Telia Comp. (SE) 4,27 +2,2 5,62 3,82 Transocean (CH) 10,97 +4,9 15,60 6,98 Vestas Wind (DK) 61,27-0,38 65,49 42,12 Volvo B (SE) 8,91 +1,4 12,02 7,65 Amerika 21st Cent. Fox A (US) 24,00-1,6 31,43 20,93 3M (US) 157,3 +0,07 158,5 116,2 Abbott Lab (US) 35,59 +0,60 47,00 31,99 AbbVie (US) 56,59 +2,2 65,55 43,33 Adobe (US) 86,44 +1,2 90,55 61,69 AIG (US) 47,78 +0,32 60,74 44,21 Alcoa (US) 8,56 +3,1 10,20 5,65 Allstate Corp. (US) 62,50-0,53 62,87 49,96 Alphabet A (US) 639,3 +1,1 750,7 486,2 Altria Group (US) 62,07-0,35 62,45 41,29 Amazon (US) 650,2 +0,18 656,5 388,9 AMD (US) 4,51-1,2 4,87 1,43 Amer. Express (US) 54,74 +1,8 73,63 44,73 Amgen (US) 139,0 +1,4 163,9 116,2 Anadarko Petr. (US) 48,17 +2,9 70,37 26,59 Apache Corp. (US) 51,31 +2,6 53,34 30,46 Apple Inc. (US) 86,39 +0,04 123,2 78,49 Applied M. (US) 21,49 +1,8 22,36 12,68 AT&T (US) 38,69-0,74 38,98 27,41 Bank of America (US) 11,92 +0,68 16,91 9,83 Bank of Montreal (CAN) 57,41 +0,67 58,04 42,80 Bank of NY (US) 34,86 +2,5 41,56 28,88 Barrick Gold (CAN) 19,73 +2,2 21,00 5,29 Baxter Intern. (US) 40,26 +0,93 40,90 28,58 Berksh. Hath. B (US) 129,7-0,44 133,6 108,7 Biogen (US) 220,8 +1,5 380,0 202,0 BlackBerry Ltd (CAN) 6,19 +2,9 8,67 5,36 Blackrock (US) 311,3 +3,4 345,4 249,0 Boeing (US) 116,6 +0,96 141,4 91,08 Bombardier B (CAN) 1,36 +1,6 1,67 0,48 Br.-Myers Sq. (US) 66,20 +0,89 66,20 49,23 Broadcom (SGP) 138,1-0,57 149,4 86,00 Cameco Corp. (CAN) 9,70-1,0 13,18 9,28 Campbell Soup (US) 59,39 +2,6 59,47 40,18 Can. Imp. Bk of C. (CAN)67,57-0,33 73,09 52,48 Carnival Corp. (PA) 40,64 +1,9 50,70 36,38 Caterpillar (US) 69,00 +3,5 77,77 51,80 Chevron (US) 93,34-1,6 94,90 59,87 Cisco (US) 25,93 +2,2 26,73 19,91 Citigroup (US) 38,28 +0,15 55,30 30,87 Citrix (US) 72,00-0,09 77,62 54,82 Coca Cola (US) 40,67-0,73 41,47 31,40 Cognizant (US) 51,99 +0,98 64,25 45,52 Colgate-P. (US) 65,51 +0,97 66,09 51,94 ConocoPhillips (US) 39,45 +0,25 54,50 27,65 Corning (US) 18,37 +3,6 18,89 13,62 Costco (US) 139,5-0,99 155,5 114,4 CVS Caremark (US) 85,44 +1,00 104,1 76,90 Danaher Corp. (US) 92,06 +1,4 92,06 71,15 Deere (US) 72,94-0,49 89,56 63,48 Disney Co. (US) 88,62 +0,50 113,7 76,58 Dow Chem. (US) 45,02 +2,0 52,38 34,38 DuPont (US) 58,33 +0,48 69,00 41,45 ebay (US) 21,50 +2,7 28,00 19,21 Eli Lilly (US) 71,05 +0,57 82,13 60,60 EMC Corp. (US) 24,57-0,12 26,80 19,86 Emerson Elec. (US) 46,98 +2,1 50,67 37,70 Exelon Corp. (US) 32,74 +2,3 32,74 22,99 Express Scripts (US) 68,02 +0,12 86,00 58,50 Exxon Mobil (US) 83,59-0,86 84,68 57,95 Facebook (US) 102,8-0,52 108,1 65,00 FedEx Corp. (US) 136,5 +1,2 157,9 109,6 First Solar (US) 43,67 +0,59 66,86 35,83 FirstEnergy (US) 31,31 +0,11 32,50 26,66 Ford (US) 11,48 +2,6 14,37 9,77 Freep. McMoRan (US) 10,11 +2,6 16,55 3,25 GAP Inc. (US) 19,22 +0,91 34,76 15,08 General Comm. (US) 13,93-0,38 19,86 12,42 General Electric (US) 28,31 +0,04 29,04 19,08 General Motors (US) 25,74 +1,4 34,52 23,65 Gilead Sc. (US) 76,51 +1,8 110,3 70,76 Goldman S. (US) 135,1 +0,95 197,2 125,0 Halliburton (US) 41,07 +0,74 41,07 24,80 Harley-Davidson (US) 46,65 +14,7 54,50 33,77 Hilton Worldw. (US) 20,39 +0,69 26,00 15,28 Home Depot (US) 116,2 +0,98 128,3 95,00 Honeywell (US) 105,1 +0,41 105,3 80,64 HP Enterprise (US) 16,41 +0,70 17,74 10,82 HP Inc. (US) 11,42 +1,9 13,76 7,89 IBM (US) 136,7 +1,6 159,9 103,3 Imperial Oil (CAN) 28,22 +2,1 34,47 23,99 Intel (US) 29,29-0,57 33,25 21,41 Johns.&Joh. (US) 109,0-0,12 109,7 73,18 JP Morgan (US) 55,56 +0,61 64,34 46,81 Kellogg (US) 74,00 +1,5 74,23 56,18 Kimberly-Clark (US) 123,9 +2,0 123,9 90,54 Kinross Gold (CAN) 4,72 +4,9 5,19 1,21 Kraft Heinz Co (US) 79,23-0,93 80,15 58,00 Lockheed M. (US) 223,5 +1,4 223,8 163,0 Magna Int. (CAN) 31,82 +2,2 52,33 26,92 MasterCard (US) 79,91-2,3 94,84 70,42 McDonald s (US) 108,3-0,43 115,7 77,28 Merck & Co. (US) 51,66-0,94 54,69 42,51 Microsoft (US) 46,45 +0,50 52,82 34,08 Monsanto (US) 92,50-0,96 106,5 73,54 Morgan Stanley (US) 23,34 +2,1 37,51 19,39 Motorola Sol. (US) 59,17 +0,98 68,84 51,10 Newm. Min. (US) 35,87 +2,5 36,22 13,60 Nike (US) 49,87-0,10 64,10 43,21 Northrop Grumm. (US) 200,2 +1,9 200,5 131,7 Occidental Pet. (US) 68,00 +0,70 72,22 54,20 Oracle (US) 36,57-1,5 37,81 30,22 Pepsi (US) 95,24 +2,2 95,62 74,00 Petroleo Bras. (BR) 6,77 +6,2 7,90 2,51 Pfizer (US) 31,84 +0,17 33,35 25,00 Philip Morris (US) 91,34 +0,60 91,59 66,00 PNC Fin. Svcs. (US) 73,16 +0,70 91,91 68,93 Priceline.com (US) , ,6 Procter&Gamb. (US) 76,17-0,61 76,65 58,00 QUALCOMM Inc. (US) 47,60-0,83 61,00 37,00 Raytheon Co. (US) 121,3-0,57 123,4 83,00 Royal Bank Cda (CAN) 52,88-0,57 55,50 41,13 S&P Global (US) 95,78 +1,4 99,52 71,70 Schlumberger (CW) 71,74 +2,2 78,70 55,00 Sprint Corp. (US) 4,02 +1,3 4,68 2,03 Starbucks Corp. (US) 51,51-0,18 59,21 38,90 Suncor Energy (CAN) 24,81 +1,1 27,77 17,35 Symantec Corp. (US) 18,55 +1,9 21,59 13,98 Target Corp. (US) 62,50-0,89 78,26 58,84 Teva Pharm. (IL) 45,30 +0,66 65,73 43,75 Texas Instr. (US) 56,28 +0,50 56,28 38,30 Thomson R. (CAN) 36,10 +1,1 38,70 30,51 Time Warner (US) 66,60 +0,91 83,50 51,00 Tor.-Dom. Bk. (CAN) 38,62 +0,13 39,76 30,80 Travelers Comp. (US) 106,4-1,1 109,9 84,38 Twitter (US) 15,50 +1,3 34,15 11,85 U.S. Bancorp (US) 36,25 +1,8 42,21 33,03 United Technol. (US) 93,48 +2,5 103,2 74,59 UnitedHealth (US) 127,4 +0,42 127,4 92,14 UPS (US) 96,66 +1,0 99,16 79,80 Vale S.A. (BR) 3,52-2,1 4,63 1,49 Verizon (US) 50,16 +0,13 50,47 32,79 Vimpelcom Ltd. (BM) 3,41 +1,9 5,46 2,45 Wal-Mart St. (US) 65,49-1,0 68,08 51,41 Wells Fargo (US) 42,22-1,1 53,80 39,48 Xerox (US) 8,44-0,04 10,92 7,54 Yahoo (US) 34,00 +0,30 37,01 23,36 Yum! Brands (US) 74,61 +0,65 83,68 57,27 Asien Alibaba (KY) 71,65-0,54 81,17 50,55 All Nipp. Airw. (J) 2,48-1,9 3,03 2,18 Astellas (J) 14,19 +1,3 15,29 10,95 Baidu (KY) 148,5-0,50 203,2 116,7 Bangkok Bank (TH) 4,09 +0,12 4,80 3,62 Bank of China (CN) 0,36-1,4 0,58 0,32 Bank of East Asia (HK) 3,42-0,29 3,92 2,43 Bridgestone (J) 28,38 +0,63 35,38 26,98 Canon (J) 25,21-1,4 29,84 23,41 Cathay P. Airw. (HK) 1,30 +0,08 2,32 1,22 China Unic. (HK) 0,92 +0,33 1,38 0,88 ChinaMobile (HK) 10,33 +0,27 12,24 9,09 CK Property (KY) 5,54 +0,58 8,00 4,29 Fanuc (J) 145,7-0,49 188,5 118,0 Fujifilm (J) 34,44-0,39 39,29 30,42 Fujitsu (J) 3,19-4,9 5,15 2,76 Hang Seng Bank (HK) 15,16 +0,01 19,04 13,73 Hitachi (J) 3,62-4,0 5,91 3,35 Honda (J) 22,82 +2,0 32,72 21,80 Hyundai (KR) 36,78 +0,98 48,67 32,29 Ind. & C. Bk of Ch. (CN) 0,50 +1,8 0,74 0,43 Japan Tob. (J) 35,22 +0,07 38,50 26,35 Kasikornbank (TH) 4,37 +0,69 5,23 3,55 Korea Electr. (KR) 22,83 +0,31 24,40 16,59 Kyocera (J) 41,79-1,1 48,09 34,41 Lenovo (HK) 0,55 +0,55 1,21 0,52 Mitsubishi El. (J) 10,55-3,0 11,52 7,45 Mitsubishi H.I. (J) 3,61 +5,3 5,45 2,77 Mitsubishi Mot. (J) 4,20 +1,3 8,48 3,38 Mitsubishi UFJ (J) 3,98-0,18 6,71 3,38 Mizuho (J) 1,29-1,2 2,03 1,20 Nintendo (J) 130,1 +3,0 182,5 111,4 Nippon Steel (J) 16,94-0,42 22,67 14,23 Nippon T.&T. (J) 43,94 +6,5 43,94 29,45 Nissan Motor (J) 8,18-0,07 10,24 7,27 Nomura Hold. (J) 3,30-0,03 6,68 3,10 NTT DoCoMo (J) 24,24-0,44 24,75 14,59 Panasonic (J) 7,72-1,0 12,43 6,28 PetroChina Co. (CN) 0,62 +1,3 1,01 0,48 Samsung (KR) 468,0 +3,1 475,8 287,9 Sharp (J) 0,98 +2,7 1,55 0,85 Sing. Airlines (SGP) 7,20 +2,1 7,74 5,84 Sing. Telec. (SGP) 2,75 +2,6 2,99 2,14 SK Telecom (KR) 18,40-0,14 22,23 16,10 Softbank (J) 50,12-0,14 56,00 32,90 Sony (J) 26,30-1,3 27,40 17,42 Sumit. Mit. Fin. (J) 25,35-0,66 41,03 22,27 Sun H. Kai Prop. (HK) 10,67-0,07 14,82 8,90 Suzuki Motor (J) 23,76-0,64 34,13 20,56 Takeda Pharm. (J) 38,44-0,14 48,00 35,60 Tokyo El.Pow. (J) 3,81 +0,18 6,84 3,42 Toshiba (J) 2,47 +3,3 3,06 1,25 Toyota Mot. (J) 44,97 +0,80 69,20 41,60 Sonstige Alumina (AUS) 0,88 +5,0 1,03 0,62 Anglogold Ash. (ZA) 16,73 +0,81 17,01 5,12 Austr.&N.Z. Bk. (AUS) 16,03-0,18 22,54 13,90 BHP Billiton (AUS) 12,70-0,80 18,57 8,52 Comm. Bk. Austr. (AUS) 49,27-0,30 60,41 43,72 Firstrand (ZA) 2,66 +2,3 4,13 1,95 Gold Fields (ZA) 4,70 +7,7 4,70 1,98 Harm. Gold Min. (ZA) 3,35 +5,7 3,63 0,53 Impala Plat. (ZA) 3,25 +10,9 3,83 1,24 Macquarie Gr. (AUS) 45,70-0,33 58,00 35,63 Nat. Austr. Bk (AUS) 16,69-2,9 23,67 14,89 Newcrest Min. (AUS) 16,33 +2,1 16,49 6,65 Qantas Airways (AUS) 1,84-1,6 2,79 1,73 Rio Tinto (AUS) 30,47-1,3 37,00 23,51 South32 (AUS) 1,07 +2,3 1,24 0,55 Spark N. Z. (NZ) 2,25 +0,81 2,32 1,54 Telstra (AUS) 3,74 +0,89 4,45 3,29 Westpac Bk. (AUS) 20,20 +5,3 23,24 17,20 Woodside Petr. (AUS) 18,08 +0,19 24,33 15, ,73 Marktstimmung in Deutschland gemessen am Angst-Index VDax - Aktuell - Vortag Aktuelles Börsenwetter Kanada +0,20% WW Argentinien +1,40% WWWWWWWWW Brasilien W -0,05% Großbritannien +1,13% WWWWWWW Frankreich +0,86% WWWWWW Indien +0,54% WWWW Japan +0,68% WWWWW Russland +0,34% WWW Europa +0,59% WWWW USA +0,18% WW Deutschland +0,99% WWWWWW Schweiz +0,81% WWWWW Südafrika WW -0,14% China +1,85% WWWWWWWWWWW W Euphorie W Gleichgültigkeit W Verzweiflung W Beschwingtheit W Niedergeschlagenheit 10,70 8,50 Dierig - - 9,64-0,06 4,85 3,43 DO Dt. Office 0,15 3,2 4,68 +0,06 28,53 18,40 Dr. Hönle 0,55 2,4 22,49 +0,01 76,84 45,13 Drägerwerk St. 0,13 0,3 50,38 +0,88 30,26 23,38 Dt. Beteiligung 1,00 3,8 26,59-0,11 18,25 12,12 Dt. Rohstoff 0,50 3,0 16,40 0,0 23,97 16,78 Dürkopp Adler 0,50 2,1 23,97 U +0,57 25,49 22,10 DVB 0,30 1,3 23,50 +0,50 5,49 3,60 Easy Software - - 4,29 +0,04 23,95 16,49 Eckert&Ziegler 0,60 3,1 19,53-0,32 10,45 6,93 ecotel comm. 0,16 2,0 8,00 +0,01 2,52 1,93 edel 0,10 4,9 2,05 +0,04 37,13 28,60 Einhell Ger.Vz. 0,60 1,6 36,43 +0,45 18,98 10,18 Elmos Semicon. 0,33 3,0 11,00-0,07 24,60 16,62 ElringKl. NA 0,55 3,1 17,61-0,22 25,68 19,28 EnBW 0,55 2,7 20,06-0,04 15,96 10,65 Energiekontor 0,80 6,2 12,88 +0,07 9,03 5,78 EnviTec Biogas 0,80 10,4 7,72-0,08 6,98 1,75 Epigenomics - - 4,92-0,04 3,20 1,58 Eurographics - - 1,90 0,0 35,20 25,05 Eurokai 1,50 4,7 31,90-0,10 10,10 5,42 Euromicron - - 8,83-0,07 84,35 71,00 EUWAX 3,26 4,0 82,25-0,51 4,70 1,94 exceet Group - - 2,42-0,33 5,46 3,44 Fabasoft 0,23 4,8 4,67-0,05 8,30 6,46 Fair Value Reit 0,25 3,7 6,68 +0,01 30,97 17,84 Ferratum Oyj 0,10 0,5 18,48 +0,28 12,60 8,98 First Sensor - - 9,11-0,13 15,60 12,60 Fortec 0,50 3,2 15,43 +0,02 4,83 3,64 Francotyp-P. 0,12 3,1 3,82-0,06 17,70 13,44 Friwo 0,15 1,0 14,81-0,56 39,33 29,50 Fuchs P. St. 0,81 2,5 32,82 +0,18 5,00 1,74 Funkwerk - - 4,45-0,27 23,34 9,57 G. Weber Int. 0,40 3,7 10,74 +0,25 13,00 9,32 Geratherm M. 0,50 4,3 11,57-0,05 75,60 62,29 Gesco 1,75 2,4 71,53-0,03 41,95 25,35 GfK SE 0,65 1,8 35,82-0,01 1,07 0,40 Gigaset - - 0,45 +0,02 46,23 28,57 GK Software ,50 +2,1 42,79 18,40 Grammer 0,75 2,1 36,45-0,37 199,8 127,5 Grenke 1,50 1,0 157,1-0,17 78,00 50,22 GSW Immob. 1,40 1,8 76,66-0,34 12,80 6,62 H&R ,55 U +0,38 8,13 6,31 Halloren - - 6,94-0,07 18,02 11,91 Hamb. Hafen 0,59 4,3 13,67 +0,37 10,10 8,00 Hamborner Reit 0,42 4,3 9,78 +0,05 3,85 2,20 Hanseyachts - - 3,60-0,25 21,88 14,86 Hapag-Lloyd ,88-0,15 44,41 38,26 Hawesko 1,30 3,2 40,91-0,11 0,94 0,33 HCI Capital - - 0,89 +0,04 2,81 1,60 Heidelb. Druck ,46 0,0 6,80 4,13 Heliad Eq. Partn.0,15 2,5 6,12 +0,07 61,50 31,52 HELMA Eigenh. 0,63 1,0 61,30 U +3,7 98,01 75,60 Henkel St. 1,45 1,5 97,15 U +0,05 268,0 170,1 Hermle Vz. 10,85 4,1 267,0 +4,0 6,07 4,16 Highlight 0,19 2,4 5,86 +0,03 4,66 2,34 HolidayCheck - - 2,35-0,07 36,50 34,00 Homag 1,01 2,8 35,90 +0,11 79,24 50,56 Hornbach Hold. 0,77 2,6 61,42 +0,20 36,25 23,51 Hornbach-Bau. 0,60 2,4 24,49-0,17 75,87 63,86 HSBC Trinkaus 2,50 3,9 63,86 D -0,09 32,58 16,82 i:fao ,65 +0,08 7,00 4,50 IFA Hotel&Tour. 0,15 2,3 6,50 +0,12 1,28 0,90 InCity Imm ,17 +0,01 47,89 35,60 Indus Hold. 1,20 2,8 42,91 +1,2 2,45 2,05 infas Holding 0,08 3,3 2,42 +0,06 27,99 12,01 Init 0,80 6,1 13,02-0,04 6,82 2,60 SKW Stahl-M ,09-0,13 16,37 8,14 SMT Scharf ,57 +0,09 33,00 12,69 SNP 0,33 1,1 29,20 +0,61 15,64 9,38 Softing 0,15 1,4 10,68-0,12 0,30 0,05 Solar-Fabrik - - 0,08-0,01 17,10 5,21 SolarWorld - - 6,46 +0,11 97,50 73,27 SPARTA ,59-2,3 2,98 2,15 Splendid Medien0,10 4,3 2,31-0,03 49,75 29,00 Stabilus ,50-0,12 11,64 6,04 STEICO SE 0,15 1,5 10,14-0,08 146,9 91,57 Sto Vz. 4,87 4,7 102,7 +2,1 24,00 17,03 Surteco SE 0,80 4,0 20,13-0,60 3,11 1,11 Sygnis - - 1,24 +0,03 11,50 7,61 Syzygy 0,35 3,2 10,80 +0,19 20,41 14,50 TAKKT 0,50 2,8 17,71-0,07 19,90 12,90 technotrans NA 0,48 2,8 17,03-0,08 10,23 6,73 Tele Columbus - - 8,40 +0,27 1,47 0,93 Telegate - - 0,99 +0,01 1,97 1,51 Teleplan 0,06 3,5 1,70 0,0 19,80 14,10 TLG Immob. 0,72 3,8 19,09 +0,08 9,76 3,28 Tom Tailor - - 3,46 +0,01 8,60 6,69 Tradegate 0,41 5,0 8,20-0,40 4,94 1,75 Travel24.com - - 1,79 0,0 17,35 10,10 TUI NA 0,56 5,2 10,73 +0,47 20,99 15,76 Turbon 1,50 8,2 18,20 +0,80 3,48 1,30 UMS - - 1,42-0,05 87,47 54,00 UmweltBank 1,40 1,8 78,50-0,61 1,15 0,48 United Power - - 0,61 0,0 20,81 13,30 USU Software 0,35 1,7 20,32 +0,23 49,90 34,30 Uzin Utz 1,00 2,1 48,17 +0,06 3,15 1,34 VBH Holding konv ,44 +0,02 52,88 13,03 Vectron Sys. 0,45 1,0 46,33 +0,38 8,77 3,19 Verbio 0,10 1,9 5,36 +0,06 14,90 11,00 Vill.&Boch Vz. 0,49 3,7 13,26-0,07 15,63 10,30 Viscom 0,40 3,3 12,22 +0,17 6,20 3,67 VITA 34 0,15 3,6 4,11-0,02 67,43 45,26 Vossloh ,30-0,10 30,46 18,68 VTG 0,50 1,9 26,25 +0,16 2,59 0,19 Vtion Wirel. T ,57 0,0 212,2 95,07 VW St. 0,11 0,1 126,0 +4,0 21,13 10,93 Wacker 0,50 3,6 14,05 +0,44 38,27 19,20 Washtec 1,70 5,4 31,54-0,07 3,35 1,76 WCM - - 3,28 +0,06 20,45 16,73 Westag St. 0,94 4,9 19,20 +0,24 20,84 16,66 Westag&Get.Vz. 1,00 5,0 20,11-0,11 4,57 3,00 Westgrund - - 3,87-0,05 3,70 1,60 Wilex - - 1,81 +0,01 54,37 32,60 WINCOR NIXD ,23 +0,38 12,67 3,90 windeln.de - - 3,99 +0,03 20,39 15,09 Wüst. Württ 0,60 3,7 16,41 +0,18 3,20 1,69 YOC - - 2,63-0,05 0,39 0,00 Youbisheng - - 0,05 0,0 6,99 4,80 Zapf Cr ,85 0,0 49,50 29,91 Zeal Netw. 0,70 4,2 33,11 +1,1 3,18 1,25 ZhongDe Waste - - 1,52 +0, Zoo Berlin m.aq ,0 148,9 99,72 zooplus ,6 +2,6 ANZEIGE DATEN VON 500 EUR, Orderprovision Festpreis Orderprovision Festpreis NEU

19 Anfang 2015 wurde der Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen auf 14,6 Prozent gesenkt. Gleichzeitig legen die Kassen seither aber einen individuellen Zusatzbeitrag fest, der stark variieren kann. Und seither tobt in der Branche ein Wettbewerb, der immer häufiger mit unlauteren Mitteln geführt wird. Die Kassen kämpfen mit immer härteren Bandagen, sagt Christiane Köber, Mitglied der Geschäftsführung der Wettbewerbszentrale. Leidtragende sind dabei meist die Versicherten. VON FRANK STOCKER Ihre Organisation musste im vergangenen Jahr 50 Fälle von Werbemaßnahmen der Kassen bearbeiten, die beanstandet worden waren. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es bereits 40. Und die Tricks, mit denen die Kassen dabei Mitglieder ködern wollen, werden immer gerissener. Besonders beliebt ist offenbar, die Mitglieder in die Irre führen zu wollen. So musste die Bahn BKK beispielsweise einen recht hohen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern erheben, was diese natürlich nicht erfreute. Doch die Kasse fand scheinbar eine Lösung: Sie nannte ihn einfach Vario-Beitrag, was in den Ohren der meisten sogar positiv klingt. Unlauter, befand die Wettbewerbszentrale und zerrte die Bahn BKK vor Gericht. Das Oberlandesgericht Frankfurt untersagte ihr denn auch die weitere Verwendung des Begriffs per einstweiliger Verfügung. Die BKK Mobil Oil dagegen warb offensiv um neue Mitglieder, indem sie diesen eine Beitragssatzgarantie bis Ende 2017 gab. So lange würde der Zusatzbeitrag nicht erhöht, versprach sie. Bis sie dann im April dieses Jahres den Beitrag doch erhöhen musste. Die Kasse gab daraufhin zwar eine Unterlassungserklärung ab, da waren viele Versicherte jedoch schon auf das Versprechen hereingefallen. Bei uns haben sich Versicherte gemeldet, die sehr erbost waren, weil sie genau wegen dieser Beitragssatzgarantie die Kasse gewechselt hatten, sagt Köber. Den Vogel schoss jedoch ein Dienstleister ab, der für verschiedene Kassen neue Mitglieder wirbt. Die Vericon GmbH erhält dabei für jedes gewonnene neue Mitglied eine Prämie, und entsprechend rücksichtslos geht das Unternehmen vor. Zunächst erhalten Versicherte einen Anruf, bei dem sie gefragt werden, ob man ihnen Informationsmaterial zuschicken könne. Wenige Tage später klingelt dann der Postbote. Doch er hat kein Infopaket dabei, sondern er bittet um die Unterschrift für ein PostIdent-Verfahren. In diesem ist ein Kündigungsschreiben an die alte Krankenkasse enthalten. Unterschreibt der vollkommen überrumpelte Adressat nun, so hat er damit seine Kündigung erklärt, und diese wird auch gleich noch von der Post offiziell beglaubigt. All diesen Vorgehensweisen kann die Wettbewerbszentrale Einhalt gebieten, wenn sie denn davon erfährt. Leider ist es so, dass die meisten Hinweise von Wettbewerbern kommen, sagt Köber, eher selten von den Versicherten oder Verbrauchern. Diese wissen offenbar oft gar nicht um die Existenz der Institution, die von der Wirtschaft selbst finanziert wird und unfaires Verhalten im Kampf um Kunden verhindern soll. Köber würde sich wünschen, dass Versicherte häufiger selbst Verstöße melden und so ihre Rechte wahrnehmen. Dabei stützt sie sich auf das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Dieses enthält seit diesem Jahr ein zusätzliches Detail, das auf eine europäische Richtlinie zurückgeht. Demnach gilt es auch als unlauter, wenn Unternehmen Verbraucher daran hindern wollen, ihre Rechte auszuüben. Und auch hier fallen besonders die Krankenkassen wieder unangenehm auf. Denn sie versuchen oft, den Kunden eine Kündigung so schwer wie möglich zu machen. Sie nutzen dabei die Tatsache, dass jeder Versicherte, der Mitglied in einer anderen Krankenkasse werden will, dazu zwingend die Kündigungsbestätigung seiner alten Kasse braucht. Hier setzte eine AOK etwa an, indem sie den Versicherten schrieb, ein Berater werde diese Bestätigung bei einem Hausbesuch persönlich überreichen. Dieser hatte aber natürlich ganz andere Pläne, wollte die Kunden zum Bleiben überreden. Die DAK versuchte es, indem sie vorgab, die Bestätigung erst zu senden, wenn der Versicherte sich zuvor telefonisch gemeldet habe ebenfalls natürlich mit dem Hintergedanken, ihn von der Kündigung abzubringen. Und eine BKK erdreistete sich sogar, in der Bestätigung zu schreiben, dass diese nur für einen Wechsel in die private Krankenversicherung gelte was schlicht gelogen ist. All diese Vorgehensweisen wurden abgemahnt und inzwischen eingestellt. Doch die Kassen sind nicht nur kreativ wenn es um das Abwerben oder Halten von Mitgliedern geht. Sie versuchen die Versicherten auch immer wieder in Bezug auf die Leistungen der Kassen in die Irre zu führen. So ließ eine AOK großflächig auf Litfaßsäulen plakatieren Ab jetzt mit noch mehr Leistungen. Konkret erwähnte sie dabei professionelle Zahnreinigungen, die nun bezahlt würden. Allerdings verschwieg sie dabei, dass dafür nur ein Betrag von 40 Euro erstattet wird was für solch eine Behandlung nur einen Bruchteil der Kosten deckt. Auch eine BKK suggerierte ihren Mitgliedern, sie übernehme die Kosten für Extraleistungen, etwa für homöopathische Arzneimittel. Doch auch sie hatte den Betrag dafür gekappt, bei 200 Euro, und dies verschwiegen. Beide Kassen gaben eine Unterlassungserklärung gegenüber der Wettbewerbszentrale ab. Die Übeltäter müssen in solchen Fällen eine Gebühr von 250 Euro bezahlen, was den wenigsten wehtut. Dazu kommen die Anwaltskosten. Echte Strafen müssen sie nicht zahlen. Kassen legen Versicherte rein Unter den Anbietern tobt ein harter Kampf. Dabei greifen sie zu fragwürdigen Methoden Placebo oder Wirkstoff. Bei Krankenkassen ist das oft nicht zu unterscheiden DPA / ARMIN WEIGEL + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 * FINANZEN 19 ANLEIHEN & ZINSEN & WEITERE NOTIERUNGEN VON Sorten und Devisen Devisenkurse Quelle: LBBW Währungen Sortenkurse (Euro)** var. Kurse (Euro) Veränderung (%) Ankauf Verkauf Geld Brief Vortag 4 Wo. 1 Jahr Australien, 1 Dollar 0,6417 0,7172 0,6682 0,6773 0, ,52-2,93 Dänemark, 100 Kronen 12, , , , ,4060 0,00 +0,31 Großbritannien, 1 Pfund 1,1597 1,2349 1,1928 1,1985 1,2061-7,60-15,15 Hongkong, 100 Dollar 10, , , , , ,38-0,17 Japan, 100 Yen 0,8380 0,9080 0,8750 0,8780 0, ,32 +19,70 Kanada, 1 Dollar 0,6639 0,7296 0,6920 0,6978 0, ,35-3,35 Malaysia, 100 Ringgit , , , ,95-5,59 Neuseeland, 1 Dollar 0,5766 0,7304 0,6404 0,6504 0, ,92 +5,76 Norwegen, 100 Kronen 10, , , , ,7090-0,27-5,87 Polen, 100 Zloty 21, , , , ,4090-0,23-4,77 Russland, 100 Rubel 1,3240 1,5440 1,3920 1,4120 1, ,74-13,65 Schweden, 100 Kronen 10, , , , ,5880-1,59-1,73 Schweiz, 1 Franken 0,8900 0,9520 0,9215 0,9249 0, ,98-3,43 Singapur, 1 Dollar 0,6059 0,7271 0,6662 0,6716 0, ,58 +0,21 Südafrika, 100 Rand 5,6810 6,5360 6,0820 6,1720 6, ,50-17,01 Tschechien, 100 Kronen 3,3030 3,9060 3,6360 3,7450 3,6350-0,30 +0,50 USA, 1 Dollar 0,8654 0,9369 0,8972 0,9020 0, ,22-0,09 Ungarn, 100 Forint 0,2880 0,3440 0,3130 0,3190 0,3130-1,57-0,95 Bund-Future 167,06 Variable Edelmetallkurse $/1 Feinunze Vortag 52 Wochen- Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf Hoch Tief Gold 1337, , , , , ,30 Silber 19,45-19,50 18,59-18,82 19,48 13,68 Platin 1053, , , , ,00 818,50 Palladium 600,75-606,75 597,00-603,00 706,75 469,55 Edelmetalle / Zertifikate / ETF s Basiszinsen Vortag Euro-Tagesgeld (Banken) -0,44-0,48 Bundesbankrendite -0,22-0,21 REX 143,93 143,74 REX Performance 489,89 489,26 3-Monats-Euribor -0,29-0,29 Basiszinssatz (nach 247 BGB) -0,88 (seit ) Spitzenrefinanzierung 0,25 (seit ) Einlagefazilität -0,40 (seit ) Zinsstruktur Bund Pfandbrief 1 Jahr -0,456 0,030 2 Jahre -0,483 0,010 3 Jahre -0,470-0,020 4 Jahre -0,401 0,020 5 Jahre -0,308 0,060 6 Jahre -0,273 0,140 7 Jahre -0,187 0,230 8 Jahre -0,088 0,330 9 Jahre 0,054 0, Jahre 0,178 0,520 Gewicht Ankauf - Verkauf in Gramm (in Euro) Münzen 10 Rubel Tscherwonez 7,74 292,00-412,75 Vreneli (20 Fr.) 6, ,75-248,75 Krügerrand 1 Oz. 31, , ,00 Austr. Nugget 1/2 Oz. 15,55 589,50-652,00 Gold Maple Leaf 1 Oz. 31, , ,00 Eagle/Nug/Phil.1 Oz. 31, , ,25 Gewicht Ankauf - Verkauf in Gramm (in Euro) Barren Goldbarren ,25-445,50 Goldbarren ,25-875,25 Goldbarren , ,25 Goldbarren , ,50 Goldbarren , ,50 Silberbarren ,50-587,75 Münzen und Barren WKN Name,Emittent Kurs +/- Laufzeit endlos Euro SG5HGA Orangensaft, SG 16,26 2,78 SG9F3T Palladium, SG 41,46 1,82 CB5UXF Platin, COB 9,21 1,43 HV5YFZ Reis, HVB 5,01-1,96 DZ0B99 Silber, DZ 16,69 0,91 RCB72J Sojabohnen, RCB 16,77-1,35 HV16F3 Weizen, HVB 12,30-0,97 DB3WT1 WTI Light Sw. Crude, DB 18,33-0,27 DZ0CGG Zink, DZ 15,78 1,28 DZ0CHH Zinn, DZ 138,37 0,70 SG9BGB Zucker, SG 112,10 0,09 A0S9GB DB Xetra-Gold ETF 38,62 0,65 DBX1LC db x-tr. DBLCI-OY ETF 18,33 0,66 A1W4DP BNP S&P ,79 0,76 DBX0CZ db x-tr. DB Com.Bo. ETF 16,15 0,81 DBX1MW db x-tr. MSCI World ETF 40,20 0,63 A0F5UK ishares Eur 600 Bas.Res. 29,70 1,99 A0H08H ishares Eur 600 Food&Be. 64,90 0,78 A0JC8F Lyxor Commodities ETF 15,99-1,20 LYX0AL Lyxor Com. NE ETF 19,10 0,37 A0KRJ3 RBS, Natural Gas ETF 0,05 2,27 A0RPSB Source Eur 600 Oil&Gas 154,91 1,16 DB5ALU Aluminium, DB 9,15 0,11 SG5HF7 Baumwolle, SG 7,12 0,28 HV16F1 Benzin, HVB 12,45-3,49 DB6LED Blei, DB 12,09 2,46 SG9F33 Blei, SG 11,48 1,41 DB2BRE Brent, DB 27,88-0,99 CR5H5H Brent, COB 34,02-1,39 SG0D0A Diesel, SG 33,06 1,54 DZ2X4R Erdgas, DZ 31,34-0,16 BN2GLD Gold, BNP 108,48-0,51 HV2XAU Gold, HVB 11,48 1,23 DB0SEX Gold, DB 111,64-0,41 CK8BU9 Hafer, COB 57,14-0,24 DB2H0L Heizöl, DB 8,74 1,75 HV16F7 Kaffee, HVB 5,08 1,60 RCB8WW Kakao, RCB 27,01-0,55 DZ0CEE Kupfer, DZ 45,04 0,51 SG0PLG Lebendrind, SG 8,45 1,08 SG1ACV Mageres Schwein, SG 5,59-0,89 RCB72G Mais, RCB 2,40-3,61 CM3FP4 Mastrind, COB 4,60 1,10 SG05X1 Milch, SG 23,52 1,64 DB6NCK Nickel, DB 6,78-0,15 WKN Name,Emittent Kurs +/- Laufzeit endlos Euro Rohstoff-Zertifikate / Rohstoff-ETF's Coup. Kurs(%) +/- IKB von 06 4,70 24,75-1,00 IKB von 1/07 5,63 24,50 0,00 LBBW von 09 4,22 107,87 0,04 Magnum 03 6,00 97,00 5,43 Pongs & Zahn unb. 8,50 0,25 0,00 Salvator Grund. 04 9,50 37,50 0,00 WestLB von ,46 15,46-9,11 BayernLB von 07 5,13 106,00 0,00 Bertelsmann 92(variabel) 15,00 175,00-2,02 Bertelsmann von ,00 316,96 0,94 Dräger 83 (Euro) 0,00 280,00-6,04 Dräger 91 (Euro) 0,00 290,00-4,92 GWB Immob von 09 6,00 3,10 0,00 Helaba von 06 4,88 105,00-0, Coup. Kurs(%) +/- Genussscheine Euro Geldmarkt unter Banken Quelle: LBBW Tagesgeld 1 Woche 1 Monat 3 Monate 6 Monate 1 Jahr AUD 1,70 1,86 1,70 1,86 1,90 2,06 2,21 2,37 2,37 2,53 2,57 2,73 CAD 0,06 0,36 0,19 0,49 0,32 0,72 0,63 1,03 0,79 1,19 1,12 1,52 USD 0,38 0,48 0,42 0,52 0,60 0,70 0,84 0,94 0,98 1,08 1,32 1,42 EUR -0,44-0,35-0,44-0,29-0,45-0,22-0,40-0,17-0,28-0,05-0,09 0,14 JPY -8,00-5,00-0,55-0,05-0,25-0,05-0,35-0,15-0,30-0,10-0,14 0,06 GBP 0,44 0,54 0,45 0,55 0,46 0,76 0,51 0,81 0,62 0,92 0,97 1,07 CHF -3,50-2,50-2,00-1,00-1,50-1,00-1,10-0,85-0,98-0,73-0,79-0,59 Festgeldzinsen Quelle: FMH Zinsspanne Tagesgeld 5000 Euro 0,37 0,01 1,10 Tagesgeld Euro 0,31 0,01 1,10 Termingeld Euro, 90 Tage 0,19 0,01 0,70 Termingeld Euro, 360 Tage 0,31 0,01 1,00 Festgeld 5000 Euro, 3 Monate 0,19 0,01 0,70 Festgeld 5000 Euro, 6 Monate 0,22 0,01 0,80 Festgeld 5000 Euro, 12 Monate 0,31 0,01 1,00 Festgeld Euro, 2 Jahre 0,46 0,01 1,15 Festgeld Euro, 3 Jahre 0,54 0,01 1,25 Festgeld Euro, 4 Jahre 0,60 0,01 1,35 Sparbrief 5 Jahre 0,69 0,01 1,45 Sparbrief 10 Jahre 1,32 0,60 2,00 Kreditzinsen Quelle: FMH Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 5 J. 0,98 Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 10 J. 1,21 Dispokredit (Giro) 9,52 Überziehungskredit (Giro) 11,28 Ratenkredit 5000 Euro, 24 Monate 4,39 Ratenkredit 5000 Euro, 48 Monate 4,70 Ratenkredit Euro, 36 Monate 4,55 Ratenkredit Euro, 60 Monate 4,85 Zinsen Rohstoffe/Metalle 17:44 Uhr MEZ Laufzeit Vortag Indizes CRB-Index 194,2 193,4 GSCI-Index 230,6 216,5 Agrarwaren, Tierprodukte Winn., Gerste (Can$/t) Jul ,5 171,5 Chgo., Hafer ( /bushel) Jul ,5 208,0 Chgo., Hafer ( /bushel) Sep ,0 203,0 Chgo., Mais ( /bushel) Jul ,0 361,8 Chgo., Mais ( /bushel) Sep ,0 369,0 Paris, Rapssaat (Euro/t) Aug ,5 360,8 Paris, Rapssaat (Euro/t) Nov ,5 366,5 Winn., Rapssaat (Can$/t) Jul ,5 478,6 Chgo., Sojabohn. ( /bushel) Jul Chgo., Sojaöl ( /lb) Jul 16 31,42 31,36 Chgo., Weizen ( /bushel) Jul ,8 431,3 Chgo., Weizen ( /bushel) Sep ,5 445,3 Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug ,4 143,9 Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug ,0 114,7 Genussmittel NY, Kaffee ($/lb) Jul ,0 143,4 London, Kaffee (Rob.) ($/t) Jul London, Kaffee (Rob.) ($/t) Sep London, Kakao ( /t) Jul NY, Kakao ($/t) Jul NY, Kakao ($/t) Sep NY, Orangensaft Jul ,8 178,0 London, Zucker ($/50 t) Okt ,2 553,4 NY, Zucker ( /lb) Okt 16 20,85 20,35 Wolle, Kautschuk NY, Baumwolle ( / lb) Jul 16 63,08 64,76 Tokio, Rubber (Yen/kg) Jul ,0 167,8 Tokio, Rubber (Yen/kg) Aug ,9 164,3 Energie NY, Benzin ($/100 Gallonen)Aug ,5 150,1 NY, Benzin ($/100 Gallonen)Sep ,6 150,7 London, Gasöl ($/t) Jul ,0 436,0 London, Gasöl ($/t) Aug ,5 441,0 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Aug ,5 149,1 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Sep ,5 151,1 London, Rohöl ($/Barrel) Sep 16 49,80 49,74 London, Rohöl ($/Barrel) Okt 16 50,28 50,22 NY, Rohöl ($/Barrel) Aug 16 48,38 48,33 Laufzeit Hoch/Tief Volumen EUREX / CME Schatz-Future Sep ,1/ 112, Bobl-Future Sep / 133, Bund-Future Sep / 167, Dax-Future Sep / Dez / Euro-Stoxx-50-Future Sep / S&P500-Future Sep / T Bond-Future Sep ,5/172,7 173, Euro-Future Jul / 1, Treasury Notes 10Y Sep ,3/133,0 133, Laufzeit Hoch/Tief Volumen Terminkontrakte NY, Rohöl ($/Barrel) Sep 16 49,06 48,99 NY, Rohöl ($/Barrel) Okt 16 49,70 49,58 Spot-Markt Dated Brent 49,82 49,66 Spot-Markt Opec-Korb 46,27 45,82 Strom EEX Phelix Base 21,06 27,11 Strom EEX Phelix Peak 21,35 27,16 NE- und Edelmetalle 17:44 Uhr MEZ Laufzeit Vortag London, Alum. Kasse London, Alum. 3 Mon London, Alu.-Leg. Kasse London, Alu.-Leg. 3 Mon London, Blei Kasse London, Blei 3 Mon London, Kupfer Kasse London, Kupfer 3 Mon London, Nickel Kasse London, Nickel 3 Mon London, Zink Kasse London, Zink 3 Mon London, Zinn Kasse London, Zinn 3 Mon NY, Gold ($/Feinunze) Jul NY, Gold ($/Feinunze) Aug NY, Gold ($/Feinunze) Sep NY, Kupfer ( / lb) Jul ,6 220,5 NY, Kupfer ( / lb) Aug ,2 220,4 NY, Kupfer ( / lb) Sep ,9 220,5 NY, Pallad. ($/Feinunze) Jul ,2 595,9 NY, Pallad. ($/Feinunze) Aug ,7 597,7 NY, Platin ($/Feinunze) Jul NY, Platin ($/Feinunze) Aug Außerbörsliche Metallpreise NE-Metalle (100 kg) Vortag Del-Notiz 438,3 443,1 Kupfer MK 530,6 535,8 Blei in Kabeln 188,5 185,7 Messing MS ,0 412,0 Messing MS ,0 444,0 Messing MS 63/37 446,0 449,0 Umicore Fixingpreise (kg) Vortag Gold Ankaufspreis Gold verarbeitet Silber Ankaufspreis 547,7 523,6 Silber verarbeitet 646,9 618,4 Rohstoffe / Terminkontrakte Anleihen Eckwertstaatsanleihen Crossrates EUR USD JPY SFR GBP CAD 17:44 1 EUR - 1, ,9 1,0841 0,8389 1, USD 0, ,0 0,9724 0,7527 1, JPY 0,8747 0,9750-0,9482 0,7338 1, SFR 0,9221 1, ,41-0,7736 1, GBP 1,1919 1, ,4 1,2921-1, CAD 0,6950 0, ,7 0,7535 0, AUD 0,6713 0, ,74 0,7277 0,5632 0, NZD 0,6426 0, ,47 0,6967 0,5391 0, HKD 11,56 12, ,0 12,54 9, , RUB 1,4017 1, ,24 1,5195 1,1759 2, NKR 10,76 12, ,4 11,67 9, ,48 Name Kurs Rend. Datum Deutschland, 1 Jahr 100,87-0, Deutschland, 2 Jahre 101,29-0, Deutschland, 5 Jahre 102,73-0, Deutschland, 6 Jahre 114,18-0, Deutschland, 7 Jahre 113,09-0, Deutschland, 8 Jahre 116,46-0, Deutschland, 10 Jahre 106,05-0, Deutschland, 30 Jahre 159,91 0, Frankreich, 2 Jahre 102,97-0, Frankreich, 5 Jahre 101,84-0, Frankreich, 10 Jahre 103,33 0, Frankreich, 30 Jahre 159,24 0, Großbritannien, 1 Jahr 100,92 0, Großbritannien, 2 Jahre 102,22 0, Großbritannien, 5 Jahre 105,11 0, Großbritannien, 10 Jahre 110,25 0, Großbritannien, 30 Jahre 142,05 1, Italien, 2 Jahre 107,30-0, Italien, 5 Jahre 102,46 0, Italien, 10 Jahre 107,75 1, Italien, 5 Jahre 123,15 2, Name Kurs Rend. Datum Japan, 3 Monate 100,07-0, Japan, 1 Jahr 100,46-0, Japan, 2 Jahre 100,88-0, Japan, 5 Jahre 102,31-0, Japan, 10 Jahre 103,67-0, Japan, 30 Jahre 105,80 0, Kanada, 2 Jahre 99,98 0, Kanada, 5 Jahre 100,83 0, Kanada, 10 Jahre 104,15 1, Kanada, 30 Jahre 136,15 1, Schweiz, 2 Jahre 106,56-1, Schweiz, 5 Jahre 115,05-1, Schweiz, 10 Jahre 119,39-0, Schweiz, 30 Jahre 144,06-0, USA, 2 Jahre 100,13 0, USA, 5 Jahre 100,77 0, USA, 10 Jahre 101,91 1, USA, 30 Jahre 106,39 2, Legende: Es handelt sich um fiktive Anleihen mit der immer gleichbleibenden Laufzeit Legende: Moody s (Aaa,Aa1,Aa2,Aa3,A1,A2, A3,Baa1, Baa2, Baa3,Ba1,Ba2,Ba3,B1,B2,B3,Caa,Ca,C,D) NR: Kein Rating verfügbar. Anleihen mit Ratings Ba1 oder schlechter haben spekulativen Charakter Euro-Tageswerte (EZB) AUD 1,4884 BGN 1,9558 BRL 3,5837 CAD 1,4390 CHF 1,0835 CNY 7,4111 CZK 27,0930 DKK 7,4380 GBP 0,8383 HKD 8,6393 HRK 7,5235 HUF 316,52 IDR 14597,99 ILS 4,2795 INR 74,9698 JPY 114,29 KRW 1275,76 NOK 9,2975 PLN 4,3966 RON 4,5157 RUB 71,3087 SEK 9,3900 TRY 3,2077 USD 1,1135 Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Zins Name Rating Lauf /- Ren. zeit % in % Tagesgeld (Basiszins) 0,27 Baugeld (øhypo. 10J) 1,21 Gold ($/Feinunze) 1340,00 Öffentliche Anleihen Bund 5,63 Bund v. 86/16 Aaa ,27-0,02-0,393 3,75 Bund v. 06/17 Aaa ,23 0,00-0,675 4,25 Bund v. 07/17 II Aaa ,92-0,01-0,654 4,0 Bund v. 07/18 Aaa ,09-0,01-0,681 4,25 Bund v. 08/18 Aaa ,87-0,02-0,644 3,75 Bund v. 08/19 Aaa ,12-0,01-0,647 3,50 Bund v. 09/19 Aaa ,56 0,01-0,637 3,25 Bund v. 09/20 Aaa ,83 0,01-0,644 1,89 Bund 09 Infl. Aaa ,61 0,03 3,0 Bund v. 10/20 Aaa ,66 0,01-0,612 2,25 Bund v. 10/20 Aaa ,23 0,02-0,637 2,50 Bund v. 10/21 Aaa ,19 0,02-0,601 3,25 Bund v. 11/21 Aaa ,36 0,02-0,559 2,25 Bund v. 11/21 Aaa ,75 0,03-0,556 2,0 Bund v. 11/22 Aaa ,14-0,05-0,526 1,75 Bund v. 12/22 Aaa ,74-0,06-0,501 1,50 Bund v. 12/22 Aaa ,45-0,06-0,485 1,50 Bund v. 13/23 Aaa ,09-0,06-0,446 0,10 Bund v. 12/23 Aaa ,85-0,14 1,50 Bund v. 13/23 Aaa ,53-0,06-0,438 2,0 Bund v. 13/23 Aaa ,55-0,07-0,426 6,25 Bund v. 94/24 Aaa ,75-0,06-0,401 1,75 Bund v. 14/24 Aaa ,45-0,08-0,376 1,50 Bund v. 12/24 Aaa ,73-0,08-0,346 1,0 Bund v. 12/24 Aaa ,80-0,08-0,312 0,50 Bund v. 15/25 Aaa ,56-0,10-0,252 1,0 Bund v. 15/25 Aaa ,94-0,12-0,189 0,50 Bund v. 16/26 Aaa ,02-0,12-0,122 0,10 Bund v. 15/26 Aaa ,03 0,24 6,50 Bund v. 97/27 Aaa ,01-0,15-0,164 5,63 Bund v. 98/28 Aaa ,74-0,22-0,131 4,75 Bund v. 98/28 II Aaa ,63-0,25-0,104 6,25 Bund v. 00/30 Aaa ,53-0,31-0,059 0,50 Bund v. 14/30 Aaa ,11 0,50 5,50 Bund v. 00/31 Aaa ,94-0,42 0,039 4,75 Bund v. 03/34 Aaa ,78-0,49 0,144 4,0 Bund v. 05/37 Aaa ,46-0,56 0,228 4,25 Bund v. 07/39 I Aaa ,19-0,60 0,283 4,75 Bund v. 08/40 Aaa ,78-0,61 0,303 3,25 Bund v. 10/42 Aaa ,16-0,69 0,344 2,50 Bund v. 12/44 Aaa ,43-0,81 0,374 2,50 Bund v. 14/46 Aaa ,40-0,80 0,402 Bundesobligationen 0,75 B. Obl. S162 Aaa ,91-0,01-0,662 0,50 B. Obl. S163 Aaa ,87 0,01-0,648 0,50 B. Obl. S164 Aaa ,47 0,00-0,647 0,50 B. Obl. S165 Aaa ,91-0,01-0,656 0,25 B. Obl. S166 Aaa ,62-0,01-0,656 1,0 B. Obl. S167 Aaa ,79 0,00-0,649 1,0 B. Obl. S168 Aaa ,40 0,00-0,651 0,50 B. Obl. S169 Aaa ,24 0,00-0,655 0,25 Obl. S170 Aaa ,97 0,01-0,646 0,0 B. Obl. S171 Aaa ,41 0,03-0,627 0,25 B. Obl. S172 Aaa ,72 0,02-0,605 0,0 B. Obl. S173 NR ,70 0,03-0,558 Länder und Städte 6,85 Hamburg 93 NR ,25 0,00-0,296 Sonstige Emittenten Floater 0,0 Argent.GDP,DL NR - 10,70 1,90 0,0 Argent.GDP,EO NR - 10,35 0,46 Industrieanleihen 8,75 Adler Real Est. NR ,25 0,00 5,486 8,25 Air Berlin 11 NR ,50 0,00 10,154 6,75 Air Berlin 14 NR ,75 1,92 10,873 8,50 Alno NR ,00 2,77 34,440 2,0 BASF 12 A ,51 0,32 0,194 1,38 BASF 14 A ,38-0,18 0,048 2,50 BASF 14 A ,61-0,03 0,521 1,13 Bayer 14 A ,51 0,02 0,152 4,75 Bertelsm. 06 Baa ,06 0,00 0,072 6,38 Coba 11 Ba ,70 0,50 1,903 3,0 Continental 13 Baa ,07-0,03 0,010 3,13 Continental 13 Baa ,27 0,24 0,176 2,25 Daimler 14 A ,25 0,34 0,211 5,75 DIC Asset 13 NR ,00-1,73 4,684 0,38 Dt. Post 16 NR ,23-0,02 0,116 8,0 Dt. Rohstoff 13 NR ,50 0,38 5,686 1,50 Dt. Telekom Fin 16 NR ,50-0,95 1,090 2,88 Dürr 14 NR ,18 0,21 1,305 1,88 Evonik 13 Baa ,13 0,14-0,021 8,0 Ferratum Cap. 13 NR ,00-1,22 5,597 6,25 Franz Haniel 12 Ba ,06-0,03 0,533 5,25 Fraport 09 NR ,42 0,21 0,657 8,75 Gebr. Sanders 13 NR ,50 6,32 25,156 4,75 Goldman Sachs 06Baa ,46-0,11 1,661 7,75 Hapag-Lloyd 13 NR ,00 0,00 6,385 7,50 Hapag-Lloyd 14 NR ,07 0,12 6,545 9,50 Heckler & Koch 14 NR ,01 0,43 21,220 9,25 Heidel Druck 11 NR ,00 5,50 Hochtief 12 NR ,99 0,08 1,269 3,88 Hochtief 13 NR ,23-0,14 1,570 4,13 K+S 13 NR ,10-0,01 0,880 2,13 MAN SE 12 A ,45 0,01 0,015 3,38 Metro 12 Baa ,49 0,02 0,169 2,38 O2 Tele 14 NR ,31-0,06 0,541 3,75 Otto 13 NR ,06 0,18 1,981 6,25 Porr 13 NR ,20 0,00 1,848 5,25 Rheinmetall 10 Ba ,50 0,17 0,689 8,88 Rickmers 13 NR ,90 1,24 76,537 6,50 Roche Hold. 09 A ,05-0,06 0,047 5,13 Siemens Fin.09 A ,32 0,00-0,150 3,75 Sixt 12 NR ,42-0,24 0,804 5,63 Statoil 09 Aa ,27 0,11 0,197 5,13 TAG Immob. 13 NR ,50-0,28 2,425 4,0 ThyssenKr. 13 Ba ,03 0,04 1,594 3,13 ThyssenKr. 14 Ba ,89-0,28 1,899 5,38 Voith 07 Ba ,25 0,07 0,917 5,25 Württ. Leb. 14 NR ,98 0,00 4,855 Auslandsanleihen 5,50 Airbus Gr. Fin. 03 A ,22-0,02 0,007 2,40 Apple Inc. 13 Aa ,26 0,37 2,054 7,82 Argentinien 05 NR ,78 0,74 7,465 2,26 Argentinien 05 II NR ,58 1,57 5,132 5,87 Argentinien 93 Ca ,00 4,75 Bank of Scotl. 07 Aaa ,82 0,13 0,194 5,0 Belgien 04 Aa ,70 0,37 0,601 4,25 Belgien 10 Aa ,28 0,27 0,795 4,25 Belgien 12 NR ,00 0,16-0,345 7,75 Bk of America 08 Baa ,85 0,16 1,643 1,0 BMW 13 A ,34 0,01-0,120 2,63 BMW 14 A ,32 0,24 0,420 5,38 CE Capital 08 A ,37-0,03-0,080 4,50 Celesio 10 NR ,04-0,03 0,711 4,13 Coca-Cola 13 A ,63-0,45 3,050 4,50 Dexia 09 NR ,56 0,00 0,224 4,75 Dexia KBk. 08 NR ,22-0,01-0,136 4,25 Dt. Bahn 04 Aa ,71 0,00-0,181 1,75 Dt. Bahn 13 Aa ,07 0,04-0,105 0 Dt. Bank 96 Baa ,41 0,08 2,775 6,0 Dt. Telekom 09 Baa ,05 0,10 1,550 6,38 E.ON 02 Baa ,00 5,75 E.ON 08 Baa ,12 0,06 0,219 1,38 EFSF 14 Aa ,42 0,12-0,319 0 EIB 96 Aaa ,29 1,34 2,024 4,25 EnBW 06 A ,29-0,02-0,192 1,63 Finnland 12 Aaa ,14 0,18-0,312 2,0 Finnland 14 Aaa ,45 0,14-0,105 3,0 Frankreich 12 Aa ,41 0,15-0,308 2,88 Fresenius Fin. 13 NR ,37 0,24 1,007 3,0 Fresenius Fin. 14 NR ,57-0,17 1,294 4,0 Fresenius Fin. 14 NR ,02 0,06 1,611 6,61 Gaz Capl. 07 Ba ,90 0,19 1,586 6,38 Goldman Sachs 08 A ,35 0,02 0,142 3,0 Griechenl. 12/23 NR ,50 6,80 7,179 3,0 Griechenl. 12/24 NR ,55-3,05 8,142 3,0 Griechenl. 12/33 NR ,00 2,38 6,772 3,0 Griechenl. 12/37 NR ,57 1,71 6,530 4,75 Griechenl. 14/19 Caa ,75 0,38 8,614 5,63 Heidelb. Cem. 07 Ba ,31 0,01 0,703 2,88 Iberdrola 13 Baa ,64 0,17 0,187 5,25 ING 99 A ,02-0,03 0,415 4,40 Irland 08 Baa ,95-0,04-0,294 5,40 Irland 09 Baa ,51 0,88 0,409 3,90 Irland 13 Baa ,84 0,45 0,172 3,40 Irland 14 Baa ,91 0,41 0,260 2,40 Irland 14 Baa ,92 2,83 0,799 4,75 Johns.&Johns. 07 Aaa ,13 0,03-0,072 6,50 Kraft Foods 12 Baa ,00 4,13 Lanxess 11 Baa ,81-0,01-0,022 1,38 LB Bad. Württ. 12 Aaa ,05-0,03-0,221 2,63 Lettland 14 NR ,95 0,26-0,002 4,85 Litauen 07 A ,77 0,01-0,028 2,25 Metro Fin. 12 Baa ,07 0,05 0,050 6,75 Nokia 09 Ba ,11 0,06 0,816 0,25 Österreich 14 Aaa ,49 0,03-0,498 1,20 Österreich 15 Aaa ,78 0,10 0,038 0,75 Österreich 16 Aaa ,58 0,09 0,202 1,50 Österreich 16 Aaa ,73-0,48 0,875 6,50 Österreich 94 Aaa ,90 0,21 0,419 5,63 Polen 08 A ,99 0,01 0,012 3,38 Polen 12 A ,66 0,49 1,064 3,0 Polen 14 A ,33 0,26 1,013 4,63 Port. Telec. 13 Caa ,45 0,00 80,059 3,85 Portugal 05 Ba ,01 0,05 1,861 4,10 Portugal 06 Ba ,90 2,48 3,688 4,95 Portugal 08 Ba ,55 0,37 2,585 4,80 Portugal 10 Ba ,36 0,17 1,546 5,65 Portugal 13 Ba ,16 0,37 2,816 3,88 Portugal 14 Ba ,28 0,70 3,474 5,13 Proc.& Gamble 07 Aa ,89 0,00-0,152 0 Rabobank Ned. 96 Aa ,82 1,63 1,380 3,63 Rumänien 14 Baa ,27 0,33 2,047 6,50 RWE Fin. 09 II Baa ,79 1,12 0,728 5,63 Siemens Fin. 08 A ,26 0,02-0,178 2,88 Siemens Fin. 13 A ,07 0,92 0,798 3,63 Slowakei 14 A ,94 0,19 0,773 4,90 Spanien 07 Baa ,95 1,42 2,041 4,80 Spanien 08 Baa ,82 0,57 0,737 4,70 Spanien 09 Baa ,03 1,54 2,070 5,40 Spanien 13 Baa ,73 0,38 0,484 5,15 Spanien 13 Baa ,64 1,60 2,167 2,75 Spanien 14 Baa ,96 0,07-0,070 2,75 Spanien 14 Baa ,61 0,99 0,918 2,13 Toyota 14 Aa ,72 0,13 1,213 5,0 Tschechien 08 A ,78 0,00-0,052 5,13 Türkei 10 Baa ,00 0,04 1,878 1,38 UBS London 14 Aaa ,71 0,09-0,027 7,0 Uruguay 03 Baa ,50 0,00 1,318 9,25 Venezuela 08 Caa ,44 1,02 25,011 5,13 Veolia 07 Baa ,91 0,04 0,328 0 Weltbank 96 Aaa ,91 0,10 0,262 6,38 Wolters Kluv. 08 Baa ,18-0,04 0,035 4,63 Zypern 10 B ,15 0,00 2,792 Wandelanleihen 6,0 Air Berlin 13 NR ,52-3,22 18,271 0,50 Dt. Wohnen 13 NR ,58 1,38 0,50 LEG Immob. 14 NR ,11 0,64 1,13 Salzgitter Fin. 09 NR ,33 0,00 3,808 2,0 Salzgitter Fin. 10 NR ,85 0,33 2,75 SGL Carbon 12 NR ,98 0,00 10,904 4,0 Steinhoff Fin. 14 NR ,00 6,0 Telefonica 14 NR ,00 Fremdwährungsanleihen 13,50 Eskom Rd. 92 NR ,00 5,25 Euro Bk. 08 Aaa ,23 0,05 0,990 5,0 KfW TRY 13 Aaa ,64 0,10 9,342 4,25 Norwegen 06 Aaa ,26-0,02 0,490 2,0 Norwegen 12 Aaa ,43 0,18 0,740 7,05 Russ. Förd. RL 13 Ba ,72 0,57 8,338 H offnungen auf ein Eingreifen der Notenbanken nach dem Brexit-Schock sorgten am letzten Handelstag der Woche für weiter steigende Kurse am deutschen Aktienmarkt. Die nachlassende Angst der Anleger zeigte sich auch am Volatilitätsindex VDax, der am Abend 4,6 Prozent im Minus stand. Nach einem festen Start gab der Dax zunächst den Großteil seiner Gewinne wieder ab, nahm jedoch nach einem überraschend hohen ISM- Index erneut Fahrt auf und notierte zum Schluss mit 9776 Punkten 1,0 Prozent im Plus. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 1,3 Prozent auf Zähler. Der TecDax gewann 1,2 Prozent auf 1620 Punkte. Der Euro stieg bis auf 1,1168 Dollar und wurde zuletzt bei 1,1146 Dollar gehandelt. Unterstützt wurde die Gemeinschaftswährung von der aufgehellten Stimmung der Industrie in der Euro-Zone. Auch die Arbeitslosigkeit ist mit 10,1 Prozent im Mai auf den niedrigsten Stand seit Juli 2011 gefallen. Gegen das britische Pfund legte der Euro auf 0,837 Pfund zu und stieg binnen einer Woche um über sieben Prozent. Die wieder gestiegene Risikoneigung der Anleger belastete die deutschen Staatsanleihen. Nach einem Tagestief bei 166,09 Zählern notierte der Bund-Future sechs Ticks im Minus bei 167,06 Zählern. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,13 Prozent. Die Hoffnung auf eine rasche und einvernehmliche Lösung für alle Klagen wegen manipulierter Diesel-Abgaswerte ließ die Anleger erneut bei VW zugreifen. Die Vorzugsaktie zählte mit einem Plus von 4,9 Prozent zu den Dax-Favoriten. Überholt wurde sie nur noch von ThyssenKrupp, die Aktie gewann an der Dax-Spitze 5,6 Prozent. Die Baader Bank hatte die Einstufung auf Kaufen mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Der Stahlkonzern sei hinsichtlich der möglichen Konsolidierung in der Branche mit anderen Firmen im Gespräch, habe aber keine Namen genannt, schrieb Analyst Christian Obst in einer Studie vom Freitag. RWE setzten ihren Erholungskurs fort und stiegen um 1,5 Prozent. Zuvor hatten die Analysten von Bernstein das Kursziel von 12,30 Euro auf 14 Euro hoch gesetzt. Auch die Deutsche Bank fand sich nach dem jüngsten Ausverkauf wieder unter den Gewinnern und legte 1,9 Prozent zu. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Einstufung für die Titel nach dem Banken-Stresstest der US- Notenbank Fed auf Neutral mit einem Kursziel von 14,90 Euro belassen. Nur optisch standen ProSiebenSat.1 mit einem Minus von 2,9 Prozent am Dax-Ende. Die Kursschwäche war der Dividende von 1,80 Euro je Aktie geschuldet. Bereinigt um diesen Effekt stand die Aktie des Medienkonzerns zuletzt 2,6 Prozent im Plus. WEJ./RTR/DPA ThyssenKrupp-Aktien gewinnen fast sechs Prozent Dax springt zeitweise über die 9800-Punkte-Marke Im HDax verzeichneten gestern zum Schluss folgende Titel die größten Kursausschläge (Basis: Schlusskurs Vortag) 1. Leoni 26,235 (+6,62%) 1. Siltronic 14,00 (-3,45%) 2. Hella 30,665 (+6,61%) 2. Telefonica Dtld. 3,602 (-2,46%) 3. Thyssenkrupp 19,015 (+5,58%) 3. Süss Microtec 6,606 (-2,36%) 4. Salzgitter 24,89 (+5,09%) 4. Hugo Boss 50,21 (-1,36%) 5. VW Vz. 113,65 (+4,94%) 5. Krones 93,83 (-1,02%) 2 Gewinner 4 Verlierer

20 DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 20 + FEUILLETON Kino Ice Age 5 definiert das Humane im Hörnchen Seite 21 KOMPAKT GRIMM-MÄRCHEN Aschenputtel -Quelle ist identifiziert Nach mehr als 200 Jahren wollen Forscher das Rätsel gelöst haben, wer den Brüdern Grimm das weltbekannte Märchen Aschenputtel erzählt hat es war eine alte Frau aus Marburg namens Elisabeth Schellenberg. Die Frau ist die mündliche Quelle. Sie hat die Erzählung geprägt, sagte Grimm- Forscher Holger Ehrhardt von der Universität Kassel. Er hatte den Namen herausgefunden. Ehrhardt war Hinweisen aus Briefen Wilhelm Grimms an seinen Bruder Jacob nachgegangen und hatte diese mit Tauf- und Sterberegistern Marburger Kirchen sowie Bewohnerlisten von Armenhospitälern verglichen. Schellenberg starb verarmt und kinderlos Sie verbrachte ihre letzten Jahre im Siechenhaus St. Jost, sagte Ehrhardt, der dazu das Buch Die Marburger Märchenfrau herausgebracht hat. Wilhelm Grimm wollte sich 1810 von der damals 64 Jahre alten Frau in Marburg Märchen erzählen lassen, doch diese wies ihn ab. Erst durch einen Trick er schickte eine Frau und deren Kinder zu Schellenberg rückte sie ihre Märchen heraus und erzählte nicht nur Aschenputtel, sondern auch das weniger bekannte Märchen Der goldene Vogel. Von Schellenberg gibt es kein überliefertes Bild, ihr ehemaliges Wohnhaus steht aber noch heute. Die Namen anderer Quellen der Grimm schen Erzählungen sind seit Langem bekannt. ROM Restaurierung des Kolosseums vollendet Die Außenrestaurierung des römischen Kolosseums ist nach drei Jahren abgeschlossen worden. Italiens Kulturminister Dario Franceschini lobte das Projekt bei einer Präsentation am Freitag als gelungenes Beispiel für die private Finanzierung öffentlicher Kulturprojekte. Für die Reinigung und Sanierung des Amphitheaters hatte der Chef des Modekonzerns Tod s, Diego Della Valle, 25 Millionen Euro bereitgestellt. Ministerpräsident Matteo Renzi nannte die Pflege solcher Sehenswürdigkeiten einen Beitrag zur Identität Europas. LITERATUR Merck-Preis geht an Kathrin Passig Die Sachbuchautorin Kathrin Passig erhält den Johann-Heinrich-Merck- Preis für literarische Kritik und Essay. Das gab die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bekannt. Kathrin Passig beschreibt und analysiert digitale Kultur als eine Lebensform, teilte die Akademie mit. Die in Berlin lebende Autorin erkunde neue Möglichkeiten von Essay und Kritik jenseits der Gutenberg-Galaxis, begründete die Akademie ihre Wahl. Die 46-Jährige wurde in Niederbayern geboren und hat zahlreiche Sachbücher verfasst darunter Internet Segen oder Fluch (2012) und Standardsituationen der Technologiekritik (2013). KUNST Vatikan-Museen mit neuer Vizedirektorin Die Kunsthistorikerin Barbara Jatta ist ab Juli neue Vizedirektorin der Vatikanischen Museen. Die 53-jährige Römerin, bislang Leiterin der Abteilung für Druckgrafik in den päpstlichen Sammlungen, wird damit engste Mitarbeiterin von Direktor Antonio Paolucci. Die Darstellung, Jatta stehe damit als Nachfolgerin fest, wies eine Museumssprecherin als unpräzise zurück. Paolucci bleibe bis Jahresende im Amt. AFP/ GETTY IMAGES/ AG/VL Man sieht ihr die Jahre nicht an. Wenn sich heute am Mont Saint- Michel das Fahrerfeld versammelt, um auf den 188 Kilometern nach Utah Beach den ersten Träger des Gelben Trikots zu ermitteln, wird die Tour de France eines von vielen medialen Spektakeln sein, von aberwitzig vielen Kameras eingefangen und übertragen in alle Welt. VON WIELAND FREUND Natürlich hat ihr der Fußball lange den Rang abgelaufen, aber die Giganten der Landstraße werden auch noch unterwegs sein, wenn der Europameister schon wieder zu Hause ist. Und bis die Olympischen Spiele beginnen, ist die Tour bestimmt für die ein oder andere Geschichte gut, auch wenn man sie mit Argwohn erzählen wird, weil, wie man so sagt, der Verdacht immer mitfährt. Denn wer wird am Ende wissen, ob der Toursieger ein echter Champion ist, wie der Radsportjournalist Daniel Coyle geschrieben hat? Die sieben, längst aberkannten Toursiege des Lance Armstrong hat, so gesehen, ein falscher Armstrong eingefahren, ein chemisch verbesserter Doppelgänger mit unmenschlichem Hämatokritwert, der übermenschliche Wattzahlen tritt. Ein Clark Kent, der sich nachts mit EPO, Cortison, Testosteron, Wachstumshormonen und Steroiden vollpumpt, um tags wie Superman vom Planet Krypton zu kommen: schneller als eine Kugel, stärker als eine Lokomotive und mit einem Hitzeblick für die Rivalen. Doch Superman, daran kann kein Kinofilm etwas ändern, ist schon lange nicht mehr unser Zeitgenosse. Als Tyler Hamilton zu Armstrongs Edelhelfer aufstieg und in die Geheimnisse des Eigenblutdopings eingeführt wurde, hatte er, wie er in seinem Enthüllungsbuch Die Radsport-Mafia schrieb, ganz andere Assoziationen: Ist das zu glauben, dass so ein paar Typen tatsächlich ihr Blut einlagern, um es sich dann vor einem Rennen wieder zuführen zu lassen? Das wirkte unheimlich, frankensteinmäßig, wie ein Horror-Geschichte aus den 1980er-Jahren über Olympia-Androiden irgendwo hinter dem Eisernen Vorhang. Es braucht solche Sätze, damit man der Tour anmerkt, dass sie mehr als 100 Jahre alt ist und das Kind einer Moderne, die einem heute archaisch erscheint. Die Frage nach dem echten oder falschen Armstrong hätte in der Frühzeit des Radsports (und noch bis in die 60er- Jahre des vergangenen Jahrhunderts) niemand gestellt. Perfektibilität schlug Authentizität um Längen, und mehr noch als das Auto war das Fahrrad das moderne Vehikel schlechthin. Es war keine Kutsche ohne Pferde, sondern bot die Chance auf eine Symbiose von Mensch und Maschine und wurde von Futuristen wie Filippo Tommaso Marinetti, denen Museen wie Friedhöfe vorkamen, kultisch verehrt. Von der Tour war es nicht weit zu einer Dichtung, die die Liebe zur Gefahr besingen wollte, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit. Diejenigen, welche heutzutage Dinge benutzen wie Telephon, Grammophon, Eisenbahn, Fahrrad, Motorrad, Ozeandampfer, Luftschiff, Flugzeug, Kinematograph und große Tageszeitungen, schrieb Marinetti 1913, denken nicht daran, dass diese verschiedenen Kommunikations-, Verkehrs- und Informationsformen auch entscheidenden Einfluss auf ihre Psyche ausüben. Damals ging es um nicht weniger als die Erfindung des modernen Menschen, und der ließ radelnd überkommene Normen und Vorurteile hinter sich: Das Rad, stellten frühe Feministinnen fest, sei das Vehikel der Emanzipation; zudem war es ein antirassistisches Gefährt. Als mit Marshall Walter Taylor Ende des 19. Jahrhunderts ein schwarzer Amerikaner zur Radsportlegende Die letzten FUTURISTEN Heute beginnt die Tour de France, aber das Rad ist nicht mehr, was es war. Aus dem Vehikel der Moderne ist ein Symbol der Nachhaltigkeit geworden. Der Rennfahrer bleibt im Museum zurück aufstieg, schrieb die Bicycling World, dass ein schwarzer Gentleman einem weißen Rowdy unendlich überlegen sei: Lassen wir den Bewerber durch sein Verhalten überzeugen, nicht durch seine Hautfarbe. Die Tour de France selbst wiederum verdankt ihre Gründung einer Reihe von Ereignissen, die ihren Ursprung in der Dreyfus-Affäre nahmen. Und der Zeitungsmann Pierre Giffard, die entscheidende Figur, stand natürlich auf der Seite von Dreyfus und Zola. Hundert, hundertfünfzig Jahre später wissen wir das zu schätzen, der artifizielle Modernismus eines Marinetti aber ist uns fremd geworden. Als die Guggenheim Collection in Venedig vor einigen Jahren eine Reihe von Radfahrgemälden zeigte, klang das nach Kunst von einem anderen Stern: Cycling, Cubo-Futurism and the 4th Dimension, hieß die Ausstellung, und man hätte durchaus meinen können, auf Umberto Boccionis Dynamik eines Radfahrers von 1913 sei eine expressionistische Variante von Superman zu sehen. Dass sich 1913 irgendjemand über die Echtheit einer solchen Dynamik Gedanken gemacht haben könnte, scheint unvorstellbar. Von den ersten Radrennen an war Übermenschliches gefragt. Als Charles Terront 1891 das Drei-Tage- Rennen Paris Brest gewann, war er derart vollgepumpt mit Wachmachern, dass er, um endlich einzuschlafen, noch einen vierten Tag brauchte. Der Radsportmanager Choppy Warburton mixte zur selben Zeit seinen Zaubertrank unter den Augen eines Publikums, das jubelte, wenn er ihn seinen Fahrern verabreichte. Und selbst als der französische Starreporter Albert Londres 1924 die Dopingpraktiken der Tour skandalisierte Kokain für die Augen, Chloroform für das Zahnfleisch und dürfen es auch ein paar Pillen sein? ging doch vor allem der coole Spruch der dopenden Brüder Pélissier in die Geschichte ein: Wir fahren mit Dynamit. Ein Pélissier übrigens entdeckte den späteren Champion Jacques Anquetil, der noch in den 60er-Jahren halbwegs freimütig Auskunft über seine Dopingpraktiken gab. Erst mit dem Dopingtod Tom Simpsons 1967 am Mont Ventoux, dem bekanntesten Todesfall von vielen, setzte die Ächtung ein. Der Festina- Skandal von 1998 und, noch verheerender, das Bekanntwerden der Mafiapraktiken der Ära Armstrong machten die Tour schließlich ganz unmöglich. Ihre Ansprüche heruntergeschraubt hat sie deshalb nicht. Es ginge schon ohne Doping, hat Anquetil zu Beginn der neuen Zeit gesagt nur eben mit bloß 25 Stundenkilometern. Die Tour aber wird weiter von Heroen ausgetragen. Dabei ist ihr Gefährt, das Rad, längst in seine postheroische Phase eingetreten: Die Gesellschaft hat es radikal umgewertet und aus dem Vehikel des Futurismus ein Vehikel des Naturismus gemacht. Man radelt nicht mehr in eine technisierte Zukunft, sondern besinnt sich auf eine weniger technisierte Vergangenheit. Das Rad bedeutet nicht mehr Be-, sondern Entschleunigung, nicht die Eroberung der Ferne, sondern die Entdeckung des Nahen; es geht nicht mehr mit Wachmachern und Zaubertränken einher, sondern mit Bioprodukten. Und aus den Giganten der Landstraße sind die Gnome des Systems geworden: In seiner systematischen Form, schreibt der Ethnologe Marc Augé, besiegelt das Doping die Verwandlung der Fahrer in passive Instrumente kommerzieller Strategien. Statt eines Heldengemäldes liefere die Tour heute das Bild einer Manipulation, die den Fahrer zum bloßen Objekt degradiere. Das Rad ist dem Rennfahrer davon gefahren. Er hat sich verändert, weil er sich nicht verändert hat. Eine postmoderne Tour wäre eine Feier des Lokalen, der Gesundheit und des ökologischen Transports. Die Tour aber, die heute am historischen Mont Saint-Michel beginnt, ist ein Museum der Moderne. Über den Blumenmädchen kam es zum Männerkrieg GLOSSE Was Juncker schnurz ist MATTHIAS HEINE P olitiker, die sich mit aktueller Jugendsprache bei jungen Wählern anbiedern wollen, sind mega-uncool. Anders verhält es sich mit der Jugendsprache von gestern. Die ist mittlerweile oft so tief in die Umgangssprache eingedrungen, dass ihr jugendsprachlicher Hintergrund verblasst ist. Ein schönes Beispiel dafür bot jetzt Jean-Claude Juncker, der Kommissionschef der EU. Er hat einem Jugendwort des frühen neunzehnten Jahrhunderts zu frischem Ruhm verholfen. Als er darauf angesprochen wurde, ob es nicht undemokratisch sei, das Freihandelsabkommen mit Kanada ohne Abstimmungen in den nationalen Parlamenten zu verabschieden, antwortete er, rechtlich sei das nicht nötig: Mir persönlich ist das aber relativ schnurzegal. Heute, wo sich jede vertrocknete Zimmerpflanze mit Facebook-Account 50-mal am Tag bis zur Gluttemperatur aufregt, ist es ja eigentlich äußerst sympathisch, mal einen Menschen zu erleben, dem überhaupt noch etwas egal ist. Junckers Wort schnurzegal wurde dennoch von allen Euroskeptikern als verräterisches Indiz für die Arroganz der Brüsseler Technokraten interpretiert. Der Ausdruck stammt aus der historischen Studentensprache genauso wie pumpen, Tumult, Pech, einen Kater haben und viele andere Vokabeln, die heute längst Allgemeingut geworden sind taucht in dem Wörterbuch Der flotte Bursch, das Carl Albert Constantin von Ragocky zusammengestellt hatte, die Redensart Es bleibt sich schnurz auf, die mit Es bleibt sich gleich übersetzt wird. Der Ursprung des Wortes ist unklar, im Grimm schen Wörterbuch wird vermutet, dass es mit dem noch 1557 beim Dichter Jörg Wickram belegten schnarz rauh, barsch verwandt sei. Früher war mehr egal. Hans Reimann zählt 1931 in seinem Vergnüglichen Handbuch der deutschen Sprache viele Arten und Weisen auf, wie man ausdrücken kann, dass etwas keine Rolle spielt: Statt,es ist einerlei kann ich sagen: alles eins, egal, gehupft wie gesprungen, bleibt sich gleich, gleichgültig, Jacke wie Hose, rum wie num, piepe, piepegal, schnurz und piepe, spielt keine Rolle, tut nichts zur Sache, schnuppe, Gottlieb Schulze, wurscht. Junckers Wort schnurzegal ist also eine Tautologie, denn schnurz allein bedeutet ja auch schon egal. Solche Verdopplungen treten häufig auf, wenn die Bedeutung des ersten oder zweiten Teils einer Zusammensetzung nicht (mehr) geläufig ist. Beispiele dafür sind Guerillakrieg (guerilla heißt auf Spanisch kleiner Krieg ) oder Düsenjet (das englisch jet bedeutet Düse ). Bei einem Wort derart dunkler Etymologie, wie es schnurz ist, hielten auch Schriftsteller wie Vicki Baum oder Patrick Süskind die verdeutlichende Verdopplung für nötig. Sie hätten natürlich alle einfach nur egal schreiben können, aber schnurz bringt das Rotzige der beschriebenen Geisteshaltung lautmalerisch viel schöner zum Ausdruck. feuilleton@welt.de Sommertheater Bayreuth: Ich bin es nicht gewesen, sagt Thielemann. Aber wenigsten besteht für nächstes Jahr noch Nelsons-Hoffnung D as süße Lied verhallt einfach man Thielemann noch den legendären sucht. Denn Thielemann wird es, obwohl als Musikdirektor für solche Fälle und infrage gestellt haben, so wird es sich Nelsons mit der Übernahme noch die Autorität von Nelsons untergraben tens spekulieren. Sicher ist aber, dass nie, denn Christian Thielemann Erich-Mielke-Satz Ich liebe euch doch ist ein Virtuose darin, zu flöten: alle! anheften. als Einspringer vorgesehen, nicht sein. vom Hügel berichtet. Nelsons, der offensichtlich wenig sagt und alle Konflik- (samt aktuellem Einspringen dort für eines weiteren Orchesters in Leipzig Ich bin es nicht gewesen, das soll der Immerhin besteht im aktuellen Katastrophenfall Hoffnung. Andris Nelsons, ihm die Festspielleitung diesen Trite erst einmal in sich hineinfrisst, soll den erkrankten Riccardo Chailly in des- Weil er verstockt nicht will oder weil Musikdirektor in Bayreuth seinem Orchester in einer markigen Hauruck-Rede vor versammelten Frauen und Man- wohlmeinenden, aber wohl im Ton da- Der Auslöser für den wohl schon Wagner noch anderen Verantwortlichen geplanten Pendeln zwischen Bayreuth der sich so überraschend den angeblich umph nicht gönnen mag? weder mit Festspielleiterin Katharina sen Abschiedskonzerten) sowie einem nen zum Abgang des Parsifal -Dirigenten Andris Nelsons erklärt haben. Wo- den Kollegen entziehen wollte, hat ei- rein gar nichts mit Uwe Eric Laufen- Am Samstag fuhr er über das dienst- Sommerfestival des Boston Symphony nebenliegenden Maßregelungen durch schwellenden Konflikt, der inhaltlich über den Vorfall gesprochen haben. und Tanglewood, wo er auch noch das rauf diese einigermaßen schmallippig nen Zwei-Jahres-Vertrag für den Parsifal. Die Festspielleitung hat den 37-jäh- bereits am Mittwoch vor einer Woche ten Kurzurlaub nach Riga um dann arbeitsreichen Jahr ziemlich viel zugebergs Inszenierung zu tun hat, soll eine freie Wochenende und einen vereinbar- Orchestra bedienen muss, nach einem reagiert haben sollen. rigen Letten nun zwar für dieses Jahr abgehaltene Akustikprobe mit Klavier nicht wiederzukehren. Seine Sachen mutet hat. VON MANUEL BRUG entbunden, möchte ihn aber in der für die Blumenmädchenszene auf der hängen noch in der Garderobe. Jetzt ist der Deckel hochgegangen, kommenden Saison, wenn sich die emotionalen Wogen hoffentlich wieder gesen sein. Das war zu knallig, deswegen wo dessen Frau Kristine Opolais wohl- Nibelungenhort auf dem Grünen Hügel Bühne im Parsifal -Bühnenbild gewe- Was nun zu Hause bei Nelsons ablief, vielleicht ist auch der Dampf raus? Der Diese Phrase, sie zieht sich durch alle seine im Streit beendeten Engagements, ob Nürnberg, die Deutsche Oper ten Stuhl im mythischen Abgrund sit- Lösungen, fand schließlich aber eine sie (aus welchen Gründen auch immer) sen alte Insassen haben es jetzt mal wieglättet haben, gerne wieder auf dem al- suchte man zunächst nach dynamischen möglich auch noch daran laboriert, dass ist eben immer auch Kinderhort. Des- Berlin, die Münchner Philharmoniker. zen sehen. mit anderem Material. in der gerade laufenden Münchner La der krachen und Funken sprühen lassen. Das ist man inzwischen der Bayreu- Schuld sind immer andere an Krise, Und für diesen Sommer wird jetzt Auf jener Probe sollen Thielemann Juive -Festspielproduktion ersetzt Verstimmungen, Eklat. Fast möchte händeringend angemessener Ersatz ge- wie auch Chordirektor Erhard Friedrich worden war, darüber kann man höchsther Folklore ja fast schon schuldig. 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21 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 FEUILLETON 21 Bis gegen drei Uhr des 3. Juli 1866 war für den österreichischen Obersten Carl von Slawecki die Welt noch in Ordnung. Mit seinem Regiment deckte er das Dorf Chlum, das auf einer Anhöhe über der Ebene lag, auf der die große Schlacht zwischen der preußischen und der österreichischen Armee tobte. Da wurde Slawecki gemeldet, Soldaten mit Pickelhauben auf dem Kopf seien im Anmarsch. Ihr seht Gespenster!, lachte der Oberst, das sind Sachsen, was bewies, dass er weder irgendeine Vorstellung von der Aufstellung seiner Armee noch von der Ausrüstung ihrer Verbündeten besaß. Das sollte sich rächen. Wenige Minuten später wurden Slawecki und seine Männer Opfer des preußischen Zündnadelgewehrs. VON BERTHOLD SEEWALD Der Sturm der preußischen Garde auf die Höhe von Chlum gehört zu den entscheidenden Aktionen vor der böhmischen Festung Königgrätz (heute Hradec Králové). In dieser größten Schlacht, die bis dahin zwischen den Armeen zweier Großmächte in Europa geschlagen wurde rund Soldaten standen sich auf wenigen Quadratkilometern gegenüber wurde die Frage nach der Zukunft Deutschlands endgültig entschieden. Sie würde kleindeutsch unter preußischer Führung sein, während Österreich sich mit der prekären Rolle eines antiquierten Vielvölkerstaats abfinden musste. Innerhalb von 14 Stunden wurde Weltgeschichte geschrieben. Wie es dazu kam und was die Gründe für den viele Beobachter überraschenden preußischen Sieg waren, hat zum 150. Jahrestag neben einer ganzen Reihe von Buchautoren auch das Deutsche Historische Museum in Berlin gereizt, mit der Sonderpräsentation Fokus Königgrätz Antworten zu geben: Preußen war, was Heeresorganisation, Militärtechnik und Politik anging, überlegen. Politisch, weil der preußische Ministerpräsident ein klares Ziel vor Augen hatte und die machiavellistische Ratio, es mit allen Mitteln zu erreichen: Preußen sollte die Vormacht in einem deutschen Nationalstaat werden, um damit die Machtstellung der altpreußischen Eliten im Bündnis mit dem national gesinnten Bürgertum zu erhalten. Nur schnell musste dieser Krieg ein Ergebnis bringen, bevor Frankreich zum Eingreifen bereit war. Technisch verfügte Preußen über ein ausgebautes Eisenbahnnetz, das den Transport großer Truppenmassen in kurzer Zeit ermöglichte. Und seine Truppen verfügten mit dem Zündnadelgewehr über einen Hinterlader, der eine mehr als doppelt so hohe Schussfolge erlaubte als die österreichischen Vorderlader. Das Heer rekrutierte sich nach dem Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht, die für ein solides Maß an Verständnis für taktische Vorgaben sorgte. Zudem besaß es mit dem Generalstab über ein Führungsinstrument, das selbst komplizierte Manöver großer Truppenverbände zu koordinieren verstand. Und mit seinem Chef, Helmuth von Moltke, verfügte es über den fähigsten Strategen der Zeit. Ecce Hörnchen! Diese Schlacht schuf Deutschland Vor 150 Jahren standen sich die Armeen Preußens und Österreichs bei Königgrätz gegenüber. Der Sieg der Norddeutschen kam für die Zeitgenossen überraschend und hat Folgen bis heute Die Sicherheit des Strategen: Ruhig wählte Moltke eine Zigarre aus Bismarcks Etui Moltke ließ drei Armeen, Soldaten in achteinhalb Korps, zwischen Elbe und schlesischem Sudetenland aufziehen. Da er nicht damit rechnete, dass sein Gegenüber, der österreichische Feldzeugmeister Ludwig Benedek, sein etwa gleich großes Heer ähnlich schnell zum Angriff bereit haben würde, wählte der Preuße eine riskante Strategie. Statt sich in einer ebenso riesigen wie unflexiblen Kolonne zu bewegen, sollten seine Truppen getrennt marschieren, um den Feind schließlich vereint auf dem Schlachtfeld schlagen zu können. Das barg die Gefahr, dass Benedek die Armeen einzeln würde schlagen können, bevor die anderen zur Unterstützung heran sein würden. Andererseits bot sich womöglich die Chance, die Österreicher im entscheidenden Moment von verschiedenen Seiten einzuschließen. Schnelle Vorstöße der Preußen im Westen schalteten Österreichs Verbündete Hannover und Bayern aus. Zwar besetzte die preußische Elbarmee Dresden, die sächsische Armee aber konnte entkommen und sich mit Benedeks Truppen vereinen, die vom mährischen Olmütz aus nach Norden marschierten. Hier beging der österreichische Feldherr, der nach eigenem Dafürhalten kein Freund komplizierter Kombinationen war, seinen ersten großen Fehler. Statt sich mit aller Macht gegen die preußische Zweite Armee unter dem Befehl des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (des späteren Kaisers Friedrich III.) zu wenden, verzettelte er sich auch in Kämpfen gegen die Korps der Ersten Armee des Prinzen Friedrich Karl. Dazwischen aber lagen mehrere Tagesmärsche. Während Friedrich Karl langsam aus dem Raum Görlitz vorrückte, hatte der Kronprinz das Problem, seine Truppen durch die engen Pässe südlich des Riesengebirges bringen zu müssen. Da diese sich in den engen Tälern kaum entfalten konnten, hätte bei umsichtiger Führung die Chance bestanden, die Preußen zu blockieren und zurückzudrängen. Das gelang auch in einem Fall, die drei anderen Korps der Zweiten Armee aber erreichten nach kurzen Kämpfen Böhmen, während die österreichischen Sicherungstruppen sich zurückzogen. Vor der alten Festung Königgrätz, die Elbe im Rücken, bezogen Österreicher und Sachsen daraufhin eine Verteidigungsposition. Die Stellungen wurden befestigt, Benedeks hervorragende Artillerie, die der preußischen deutlich überlegen war, schoss sich ein. Friedrich Karl, an dessen rechtem Flügel inzwischen die Elbarmee aufmarschiert war, ging davon aus, es nur mit einem Teil der österreichischen Truppen zu tun zu haben, und plante den Angriff für den 3. Juli. Genau das erhoffte Benedek. Er wollte die Preußen sich im Angriff verschleißen lassen und dann mit seinen Reserven erdrücken. Moltke aber, der erst spät über die Pläne seines Generals informiert wurde, erkannte die Falle. Umgehend befahl er dem Kronprinzen, mit allen verfügbaren Truppen in Eilmärschen von der oberen Elbe nach Königgrätz zu marschieren. Sieg oder Niederlage hingen von seinem rechtzeitigen Eintreffen ab. Bis zum Mittag des 3. Juli schien Benedeks Rechnung aufzugehen. Es kam sogar noch besser. Ohne Not hatte Friedrich Karl mehreren Divisionen den Befehl gegeben, in den Swiepwald vor dem Zentrum der österreichischen Front in Stellung zu gehen. Dort waren die Truppen heftigem Geschützfeuer ausgesetzt, ohne dass sie eine Chance gehabt hätten, gegen die waffenstarrenden Höhen vorzugehen. Allerdings wollten sich nun einige von Benedeks Unterführern den erhofften Schlachtenruhm sichern und missachteten dessen Befehle, in ihren Positionen zu verharren, bis sie den Befehl zum Gegenangriff erhielten. Sie rückten in den Siepwald ein und entblößten damit die rechte Flanke der Österreicher nach Norden. Von dort aber drängten die Divisionen des Kronprinzen in Gewaltmärschen zum Schlachtfeld. Gegen Mittag machten sich bei den Preußen erste Auflösungserscheinungen bemerkbar. König Wilhelm I. erging sich in trüben Erinnerung an Jena und Auerstedt, wo Napoleon 60 Jahre zuvor die Armee des friderizianischen Preußen vernichtet hatte. Sein Ministerpräsident Bismarck fühlte sich wie ein Spieler, der Millionen gesetzt hatte, die er nicht besaß. Nur Moltke behielt die PA/ AKG-IMAGES Nerven. Als Bismarck ihm eine Zigarre anbot, tat er mit provozierender Ruhe seine Wahl, was auf jenen nicht ohne Wirkung blieb. Jetzt wäre der Zeitpunkt für Benedeks Angriffsbefehl gekommen. Aber der Mann, der als Protegé des Feldmarschalls Radetzky hoch gekommen war, zögerte. Im Gegensatz zum Kommandeur der ersten preußischen Gardedivision. Der erkannte die exponierte Lage von Chlum und begann gegen seine Befehle sofort mit dem Sturmangriff. Um 15 Uhr war die Höhe in der Hand der kampfstärksten preußischen Truppen und die Schlacht gewendet. Wie es Moltke vorhergesehen hatte, war durch das Eingreifen des Kronprinzen die Bataille entschieden. Obwohl Benedek endlich sein Zaudern abwarf und seine Reserven gegen die Garde in Chlum führte, und so überlegen die österreichische Kavallerie die preußische zurückdrängte und damit die Straße nach Königgrätz offen hielt: Als am folgenden Tag ein österreichischer General im preußischen Hauptquartier erschien, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, konnte er auf die Frage nach dem Zustand seiner Armee nur antworten: Mein Kaiser hat keine Armee mehr, sie ist so gut wie vernichtet. Obwohl die österreichischen und sächsischen Verluste mit 8000 Toten und etwa Verwundeten (gegenüber 2000 gefallenen Preußen) gemessen an den Schlachten der napoleonischen Zeit geradezu gering waren, verfügte Benedek über kaum eine intakte Einheit mehr. Im Rausch des Sieges träumten Wilhelm und seine Generäle bereits von einer Siegesparade in Wien, aber der Mann, der den unpopulären Krieg angezettelt hatte, war anderer Meinung. Im Gegensatz zu nachfolgenden Reichskanzlern beharrte Bismarck auf dem Primat der Politik und Staatsräson und setzte einen frühen und vor allem maßvollen Frieden durch, der Österreich das Gesicht wahren ließ und Frankreich die Chance nahm, den eigennützigen Makler zu spielen. Preußens gründete noch nicht seinen Nationalstaat, sondern beließ es beim Norddeutschen Bund bis zur Mainlinie. Gleichwohl stimmte das Urteil, das der Londoner Spectator formulierte: Dreißig Dynastien sind hinweggespült, das Schicksal von zwanzig Millionen zivilisierter Menschen ist für immer betroffen, das politische Gesicht der Welt hat sich verändert Preußen (hat sich) auf den ersten Platz der Großmacht Europas geschwungen. Das dieses Ergebnis von Königgrätz 1914 und 1939 verspielt wurde, lag nicht zuletzt an der Schlacht selbst. Denn der kurze Feldzug und die geplante Einschließung, die eindeutige Entscheidung, das alles hat die preußisch-deutschen Militärs in ihrer Überzeugung von der eigenen Feldherrnkunst noch einmal bestärkt. Der Traum von der schnellen Entscheidungsschlacht, die das Nachdenken über lange Abnützungskriege obsolet machte, wurde zu einem fatalen Dogma, das zum Schlieffenplan des Ersten und zu den Blitzkriegen des Zweiten Weltkriegs führte. T Fokus Königgrätz 1866, Deutsches Historisches Museum, Berlin, bis 31. Dezember Im neuen Ice Age droht der Welt das frühe Ende. Schuld ist wiederum der Kleinsäuger. Scrat hat sich zur Krone der Schöpfung im Animationskino entwickelt A ch, Scrat. Im fünften Teil der bare Arten aus der Erdgeschichte auf. tier, Crash und Eddie, die zwei pubertierenden Opossums, Diego, der vegan fliegt selbst hinaus durchs All. Beim ken wissen, zurückgelassen haben. Er großen Eiszeitsaga, so viel darf Die Brontotherien als Vorfahren der verraten werden, löst das Rattenhörnchen auf der Jagd nach der vollteus, ein Panzerfisch, oder das ein- einäugige Wiesel mit dem kämpferimal, ob er sich nicht doch noch optimie- Pferde, der zehn Meter lange Dunkleos- lebende Säbelzahntiger, und Buck, das Beamen testet die Evolution noch einkommenen Ur-Eichel einen Asteroidenschauer aus. Deshalb trägt Ice Age 5 Alligatoren hinterlassen hat. Auch Do- Arien singt, das ganze liebenswerte Perlichkeiten neu zusammen. Aber dann schüchternde Deinosuchus, das uns die schen Unterbiss, das so gern Mozart- ren ließe, und setzt ihn nach allen Mög- den Untertitel Kollision voraus! dos, die erst der Mensch ausgerottet sonal bewegt sich so geschmeidig und, entscheidet sich die Schöpfung doch dafür, dass Scrat bereits perfekt ist, wie er hat, und Klippschliefer, die es noch gibt, jawohl, natürlich wie noch nie durch VON MICHAEL PILZ leben in Ice Age. Saurier sind auch seinen Lebensraum, die Welt vor immer war. Ecce Rattus sciurus! noch da. Aber was schert die Blue-Sky Jahren und das dreidimensionale Kino von um ihrer selbst willen, was wie beim Seine Sache tut Scrat ausschließlich Es ist die unwahrscheinlichste Karriere in der über hundertjährigen Ge- Geschichte uns erzählen soll, was Dar- Die Animatoren zeigen, was sie und Menschen, und sei es nur einer Eichel Studios die korrekte Chronik, wenn ihre schichte des Animationsfilms: Scrat win in seiner Evolution vergessen hat: ihre Programme mittlerweile alles können: In den Elektronenstürmen der ga- eben in die Katastrophe führen kann. wegen, etwas Großes schaffen oder durfte am Anfang nur im Trailer auftreten, dann stieg es Film für Film von eisen, was Altruismus heißt. laktischen Magnetfelder geraten die Im fünften Teil von Ice Age richtet Auch Tiere sind soziale Wesen; sie wisner unglücksseligen Randfigur, vom Andererseits zeigt Ice Age seine eigene technologische Evolution. Die Rei- aus jeder vorstellbaren Form und Fasles Unheil an. Eigentlich lebt er/es Frisuren der Geschöpfe überwältigend Scrat das größte anzunehmende globa- Running Gag, zum eigentlichen Helden auf. In seinem ersten eigenen Kurzfilm, he selbst handelt inzwischen auch von sung. Herrlich fällt das Licht durch Eine Eichel wie du und ich: Rattenhörnchen Scrat erobert den Weltraum schon im Anthropozän und zugleich in Scrats neue Abenteuer, fiel sein Eichelvorrat um, was zur Kontinentaldrift nik. Als 20th Century Fox im Jahr 2002 halmhaine und Bergkristalle. Die Es lebte vor Jahren in der Krei- Höherem berufen fühlt, der sich als Damit erübrigen sich alle Fragen. der Entwicklung der Animationstech- Bernsteinkiefernwälder, Schachtel- aber auch im Pleistozän. führte. Zuletzt landete es in Scratlantis, damit begann, im Überlebenskampf mit Vulkanasche will man sich von der Brille wischen und das Quellwasser mit bei- die Schöpfer von Ice Age zwar nicht junger Tieryogi vergöttern lässt. Scrat Tier sein soll, die Menschen, die im ersdezeit und starb anschließend aus. Was Shangri-Lama ausgibt und als immer- Wer waren, wenn Scrat der Mensch im zog die Eichel, die als Stöpsel in der Erde steckte raus, und brachte so Amerika sah die am Computer neu erschaffene den Händen schöpfen. Die Meteoriten kümmern müsste, wie bereits gesagt, folgt nur seinem Urinstinkt und hechelt ten Teil erschienen, Höhlen bemalten Disney um die digitalen Bilderwelten, hervor. Und nun erobert Scrat sogar Natur natürlich primitiver aus als heute. Man sah den Figuren an, woher sie verströmen. ein Beutelsäuger, was Scrat eindeutig seiner eigenen natürlichen Umgebung, Filmsage verschwanden? Wer hat jene scheinen ihre Hitze auch im Kino zu Scrat aber schon: Cronopio nämlich war seiner Über-Eichel hinterher. Es lebt in und auf Nimmerwiedersehen aus der den Weltraum, schickt den Mond auf die Erdumlaufbahn, lässt aber leider kamen, aus den Festplatten und von den Doch zurück zu Scrat. Das Rattenhörnchen ist das einzige Geschöpf in Scrat aus dem Eis ist reine Fantasie. Scrat verkörpert in der Kinofabel aus auf denen die Katastrophe prophezeit nicht ist. fern der Welt der Tiere. Steintafeln in Ice Age 5 erschaffen, auch den Mars verdörren und eben gewaltige, rot glühende Meteore auf die Aber 14 Jahre sind im Digitalzeitalter Ice Age, das es so nie gab war Andererseits ist dieses animalischste der Vorzeit mehr als alle anderen den wird? Darf man ausgestorbene Arten so Studioservern. blühende, belebte Erde regnen. einige Epochen. Im Teil fünf muss sich zwar in Patagonien das Fossil eines erstaunlich ähnlich aussehenden Wesens menschlichste. Es spricht nie und besyphos. Beim Eichelrollen findet er im Kreaturen in den alten Fabeln und im Geschöpf der Eiszeitserie zugleich das Menschen. Es beziehungsweise er ist Si- vermenschlichen wie die noch lebenden Ice Age handelt einerseits von der das Mammut Manni einen Schwiegersohn gefallen lassen, der so plüschig aufgetaucht und wegen seiner auffällinimmt sich nicht so hoch entwickelt Eis das Raumschiff, das die Außerirdi- neuen Kino? Hält die Filmserie den Evolution des Lebens. Im Verlauf der Reihe tauchten neben Scrat und den aussieht, wie er ist. Nie war mehr Fell in gen Zähne als Cronopio dentiacutus in wie die anderen in Kollision voraus! schen, als sie das Leben auf die Erde Wissenschaften der Natur stand? Ice amtlichen Hauptfiguren viele wunder- Ice Age. Sid, das einfältige Riesenfaul- den Stammbäumen verewigt worden. tritt gar ein Steinbock auf, der sich zu brachten, wie wir von Erich von Däni- Age ist Kulturgeschichte. TWENTIETH CENTURY FOX

22 der Bundeskunsthalle + GETTY IMAGES 22 FEUILLETON DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Eigentlich muss ich ein Buch schreiben. Stattdessen bin ich krank geworden und schlafe sehr viel. Ich träume immer. Man sagt sehr vieles über den Traum. Wenn es ein Tagtraum ist, dann ermöglicht er einem das Entgleiten, den sanftesten aller Ausbrüche. To space out sagt man manchmal, also, in eingedeutschtem Englisch, Sorry, ich war kurz so outgespacet. Dann lächelt man wohlig, schlummerig. So etwas wird verziehen, wenn man kurz an einem anderen Ort war. Es ist niedlich, weil es uns an Kinder erinnert, an runde Augen und offen stehende Münder. Es nervt an einem anderen frühestens nach fünf Beziehungsmonaten und in Kombination mit digitalen Endgeräten. VON HANNAH LÜHMANN Nachts soll man schlafen. Nachts gibt es Rem-Phasen, da wird das Hirn stärker durchblutet. Nachts träumt man. Ob es ein Ich, ein Es, ein Über-Ich gibt, da ist sich die Forschung nicht mehr so sicher. Dass Psychoanalyse irgendwie funktioniert, aber schon. Also ist es vielleicht nicht ganz irrational, einfach mit Begriffen wie Traumzensur und Tagesrest an die ganze Sache heranzugehen. Wer sich mit seinen Träumen beschäftigt, gerät schnell in Verdacht, jemand zu sein, der sich Nachdrucke von zerfließenden Uhren an die Wand hängt, sich die Haare rot färbt, Alternativpornografie und automatisches Schreiben gut findet. Die schönste Form, sich dem Traum zu nähern, ist aber noch immer das Protokoll. When she wakes up in the morning/ She writes down all her dreams/ Reads like the Book of Revelations/ Or the Beano or the unabridged Ulysses, sangen die Libertines 2002 in What a Waster und besetzten damit wie mit fast allen ihrer Lieder ein kleines Stück Herz, das immer noch weh und glücklich wird, wenn es die Songs von damals hört. Das Buch der Offenbarungen. Was träumt man, wenn der Alltag ein einziges fragmentiertes Chaos voller Bis tief in die NACHT Die Sommerserie zum Eskapismus: Träumen und Fliehen waren lange geradezu gleichbedeutend. Heute ist Flucht nicht mehr möglich. Die Massenkultur verfolgt einen ins Unterbewusste Terroranschläge und Internetkatzen ist? Was mir nachts passiert, ist jedenfalls so eigenartig, dass ich Ihnen davon berichten will. Montag, 27. Juni Kurz nach dem Einschlafen. Anstelle der Person, die eigentlich neben mir liegen sollte, liegt da der weltberühmte Konzertpianist Igor Levit, hält mich fest und schreit mir wiederholt meinen Namen ins Ohr. Ich schaffe es zwischendurch, aufzuwachen, schlafe aber immer sofort wieder ein, und es ist wieder die gleiche Situation. Ich rufe den Namen der Person, die da eigentlich liegen sollte. Irgendwann reagiert sie. Ich erzähle ihr von meinem Problem. Sie nickt verständnisvoll. Dienstag, 28. Juni Keine Erinnerung, aber viel Nachtschweiß. Es ist sehr warm. Mittwoch, 29. Juni Mein Traum-Ich hat keinen Führerschein, aber ich fahre in einem riesenhaften Militärfahrzeug, das aus Munitionsgürteln zusammengesetzt zu sein scheint und mich von der Gesamtstruktur her an eine Mischung aus dem Eisenthron aus Game of Thrones und einem Gürteltier erinnert, die Autobahn entlang. Das Ding wiegt bestimmt mehrere Tonnen, und ich habe so gut wie keine Kontrolle beim Fahren. Meine Freundin, die uns das Fahrzeug organisiert und mich zum Fahren ermuntert hat, sitzt auf dem Beifahrersitz. Sie ist im realen Leben ein durch und durch kontrollierter und kontrollierender Mensch, der mir beim Autofahren auch schon mal in die Gangschaltung gegriffen hat, weil ihr nicht richtig vorkam, was ich tat. Im Traum ist sie heiter und beunruhigt sich auch nicht, als ich beim Versuch, ein Auto zu überholen, das Auto platt walze. Als mir einfällt, dass ich ja keinen Führerschein habe, reagiert sie entspannt und schlägt mir vor, mal rechts ranzufahren, ganz in Ruhe alles. 1. Juni 2016 Die Ex-Freundin meines Traum-Ichs ist Gina-Lisa Lohfink. Ich schlage meinem Arbeitgeber vor, eine sensible Enthüllungsgeschichte über unsere gemeinsame Zeit zu schreiben. Mein Arbeitgeber ist begeistert. Gina-Lisa Lohfink hat einen besten Freund, der mal der Bachelor war. Sie gehen zusammen durch dick und dünn. Er sieht sehr gut aus, er ähnelt dem Tinder-Date, das meine Freundin Sophie letzte Nacht hatte und von dem sie mir ein Foto geschickt hat. Meine Mutter und ich fahren auf einem Fluss. Unser Tourguide hat etwas vergessen, er springt aus dem Boot und verspricht uns, dann wieder hinterhergeschwommen zu kommen. Das Boot füllt sich mit Wasser. Der Fluss ist wild. Ich sehe einen Krokodilsrücken. Meine Mutter findet das nicht so beunruhigend wie ich. Ich rette mich eine künstliche steinerne Steilböschung hinauf und balanciere auf dem schmalen Grat zwischen einem Maschendrahtzaun und dem Fluss. Hinter dem Zaun wütende Nilpferde. In diesem Film wird Friedrich Nietzsche geschrumpft E s ist ja das Furchtbare an Biopics, dass die größten Größen sich gegen die in Biopics übliche Verzwergung nicht wehren können. Um ihnen im Film beizukommen, bräuchte es Genies, aber keine ängstlichen Handwerker, die sich von Lebensstation zu Lebensstation hangeln. Wer zum Beispiel noch nie etwas von Nietzsche gehört hat, muss ihn nach Besichtigung von Lou Andreas-Salomé für einen dümmlichen Fatzke halten. Wäre man böswillig, könnte man Cordula Klabitz-Post Absicht unterstellen. Mit Ausnahme Sigmund Freuds (Harald Schrott) wirken alle Männner neben Lou Andreas-Salomé wie arme Würstchen: der Philosoph Paul Rée (Philipp Hauß), mit dem die russischedeutsche Intellektuelle in platonischer Beziehung lebte, der Orientalist Friedrich Carl Andreas (Merab Ninidze), mit dem sie eine vierzigjährige Scheinehe führte, Rilke (Julius Feldmeier), mit dem sie ins Bett stieg. Das kleine Karo, das Klabitz-Post den Männern zumisst, macht die Heldin nicht größer. Man versteht kaum, worin die Faszination der Lou Salomé lag. Der intellektuelle Ehrgeiz allein war s kaum. Das Ganze ist eine anämische akademische Übung. Frauenbewegt und feministisch in seiner Zielsetzung. Immer wieder muss Lou (Katharina Lorenz) Sätze aufsagen wie: Wir wollen doch sehen, ob nicht die allermeisten sogenannten unübersteiglichen Schranken, die die Welt zieht, sich als harmlose Kreidestriche herausstellen! Das alles ist eher zäh als interessant. Am Ende sagt die Dichterin der Psychoanalyse (Freud über Andreas-Salomé): Ich habe alle Männer, die mich geliebt haben, unglücklich gemacht. Das hat man gesehen. Aber Mitleid ist nicht aufgekommen. Nicht mit der Heldin und nicht mit den Männern, mit denen sie Schlitten fuhr. BaM ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG 2. JULI 2016 KULTUR HIGHLIGHTS TEXT/LAYOUT CP/COMPARTNER, Redaktionsbüro Essen Berlin ANZEIGEN Theresia Maas-Jacobs, Tel.: , theresia.maas-jacobs@axelspringer.de 04/ / AUSSTELLUNG UND GARTEN PARKOMANIE Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler bis 18. September 2016 in Bonn Mit Garten auf dem Dach Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Muskau, Pleasureground am Bad (Ausschnitt), aus: Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, 1834, Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau Atelier Ausstellung Skulpturengarten Tel.: / BUNDESKUNSTHALLE Parkomanie WIEDERENTDECKT Mit seinen, nach englischem Vorbild angelegten, Landschaftsparks in Bad Muskau, Babelsberg und Branitz hat der Garten- Muskau, Pleasureground. Foto: Stiftung Fürst-Pückler-Park künstler Hermann Fürst von Pückler-Muskau einige Höhepunkte europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert geschaffen. Seinen vielfältigen innovativen Ideen widmet sich die Ausstellung Parkomanie in der Bonner Kunsthalle. Noch bis zum 18. September können die Besucher 250 Objekte von über 30 öffentlichen und pri - vaten Leihgebern bewundern und sich von den phantasievollen Anregungen des Fürsten Pückler bezaubern lassen. Die Ideen haben an Charme bis heute nicht verloren.» Piazzolla, Albéniz & Gardel TANGO Pasión Schloss Charlottenburg KUNSTWERK CARLSHÜTTE Kunstgenuss NordArt 2016 VIELSEITIG Die Kulisse für die NordArt stellt die historische Eisengießerei Carlshütte. Gezeigt werden Werke von 250 Künstlern aus aller Welt. Ihren Fokus legt die NordArt in diesem Jahr auf zeitgenössische Kunst aus Israel und stellt erstmalig mit dem Chinesen Liu Ruowang einen Fokus-Künstler vor. Beeindruckend sind dessen raumgreifenden Skulpturengruppen.» Kärnten / Österreich Wanderlust im hotel12 bis September 2016 Das Package beinhaltet: 20 Uhr Liu Ruowangs Affenmenschen. 3 Nächte für 2 Personen in unserem 30m² großen Balkonzimmer Foto: NordArt inkl. Halbpension I kostenfreies WIFI Jasmin Tee Zeremonie zur Begrüßung Hermann Hesse inkl. Softgetränke aus der Minibar Benutzung des Spa-Bereichs mit Panoramasauna Freie Nutzung eines Badestrandes am Ossiacher See kostenloser Mountainbikeverleih Das Eisen ist nicht Preis pro Person/Aufenthalt 345, hotel12 management gmbh länger stumm! Gerlitzenstrasse 55 A-9551 Bodensdorf Die Revolution hat begonnen... Tel.: info@hotel12.at GALERIE LUDORFF Königsallee 22 d Düsseldorf www. ludorff. com mail@ludorff.com t Besuchen Sie das neue Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf! Ahlmannallee Büdelsdorf Eindrücke. Foto: Stiftung S-H Landesmuseen Schloss Gottorf EISENKUNSTGUSS Neueröffnung SPANNEND Nach der Sanierung hat Anfang Juli das Eisenkunstgussmuseum in Büdelsdorf wieder eröffnet. Die Besucher erwartet eine völlig neue inhaltliche Ausrichtung: Die Zahl der Exponate wurde reduziert, dafür gibt es mehr erzählende Inhalte. Zudem sorgen eine neue Lichtinstallation sowie eine neue Szenografie für ein spannendes Museumserlebnis.» JÜRGEN EBERT Kommunikation ERFOLGREICH Kommunikation ist ein Thema im Werk des Bocholter Bildhauers Jürgen Ebert. Beim Besuch des Skulpturenpfades in Kampen auf Sylt können sich Besucher einen Eindruck davon verschaffen.» Jürgen Ebert, Zwiegespräch. Foto: Ebert ARGENTINISCHE KLÄNGE Tango Pasión SINNLICH Ungewohnte Klänge sind zur Premiere von Tango Pasión am 5. Juli im Schloss Charlottenburg zu hören. Das Berliner Residenz Orchester interpretiert klassische Werke des Tango. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Piazolla, Albéniz und Gardel. Und da Tango nicht nur etwas für die Ohren, sondern auch für die Augen ist, werden Tänzer die Darbietung begleiten.» berlin GALERIE LUDORFF Malerfreude INSPIRATIV Mit der Ausstellung Malerfreude widmet sich die Galerie Ludorff in Düsseldorf bis zum 20. August dem künstlerischen Schaffen Hermann Hesses. Der war nicht nur als Autor aktiv, sondern hat sich auch mit der Malerei auseinandergesetzt. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick.» KUNST-HOTEL Lifestyle INNOVATIV Kunst und Lifestyle verspricht das hotel12 im österreichischen Bodensdorf. Die 12 Zimmer und Suiten wurden von internationalen Künstlern individuell gestaltet. So erzählt jeder Raum eine eigene Geschichte.»

23 Infos: NABU, Berlin Neukirchener Erziehungsverein + Tel.: Fax: ankauf@c-und-d.de welt-anzeigenservice@axelspringer.de DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 KUNSTMARKT 23 In der britischen Politik mögen die Köpfe rollen und der internationale Finanzstandort wackeln. Der erste Test für den Kunstmarkt nach dem Schock des Brexit-Referendums signalisierte bei den Auktionen zeitgenössischer Kunst hingegen nervenberuhigende Stabilität. Beide großen Auktionshäuser konnten sehr zufriedenstellende Verkäufe melden. VON HEIDI BÜRKLIN AUS LONDON Sotheby s setzte bei einem Gesamtresultat von 52 Millionen Pfund 87 Prozent nach Losen ab. Die Tagesauktion brachte zudem mit 83 Prozent den besten Absatz nach Werken seit sechs Jahren. Christie s verwies bei bescheideneren 39,5 Millionen Pfund Gesamtresultat ebenfalls auf hohe Verkaufsquoten von 92 Prozent nach Losen und 98 Prozent nach Wert. Die zeitgenössischen Stars hatte man hier allerdings für das Finale der aus zwei Jahrhunderten gemischten, rein britischen Auktion zum 250. Jubiläum des Hauses reserviert. Auch hier gab das Gesamtergebnis von 99,5 Millionen Pfund mit einer Reihe von Rekorden, darunter für eine 24,7 Millionen Pfund teure Bronze von Henry Moore, Anlass zum Aufatmen. In beiden Häusern setzten sich britische Aktbilder an die Spitze: Bei Sotheby s ging Jenny Savilles monumentales Format mit sardinengleich gestapelten Frauenleibern zum Rekordpreis von 6,8 Millionen Pfund an ein Museum in Shanghai. Bei Christie s animierte Francis Bacons liegender weiblicher Akt zum unteren Schätzpreis von 20 Millionen Pfund. Beide Maler sind erklärte Bewunderer von Peter Paul Rubens, dem flämischen Virtuosen barocker Fleischlichkeit. Sein Ölgemälde Lot und seine Töchter aus den Jahren wird in der kommenden Woche, der London Art Week, die bei Auktionen und in den Galerien der alten Kunst gewidmet ist, die teuerste Trophäe sein. Das alttestamentarische Thema ist brisant: Nach dem Untergang der sündigen Städte Sodom und Gomorrha ging es bei den einzig Geretteten, Lot und seinen Töchtern, um den Fortbestand ihres Stammes. In einer Höhle, so heißt es im Buch Genesis, machten die beiden ihren nichts ahnenden Vater absichtlich betrunken, ließen sich von ihm schwängern und wurden so die Stammmütter der Ammoniten und Moabiten. In der sinnesfrohen barocken Ära bot dieses ambivalente Motiv Rubens einen willkommenen Vorwand, um seine schimmernde Körperkunst zu zelebrieren. In Antwerpen schilderte er noch frisch unter dem Eindruck seiner Italienjahre die von einem roten Vorhang überwehte Szene mit den beiden Schönen, die ihrem trunken dahingestreckten Vater erneut Wein in die goldene Schale gießen. Am 7. Juli wird das 190 mal 225 Zentimeter messende Ölbild bei Christie s mit einer Taxierung von über 20 Millionen Pfund aufgerufen. Dabei hat man sein letztes vergleichbares Gemälde im Auge, mit dem Rubens seit 2002 den Auktionsrekord für ein Altmeistergemälde hält. Bei Sotheby s erzielte damals der dramatische Bethlehemitische Kindermord von mit 49,5 Millionen Pfund das Zehnfache der Schätzung. Heute wird das Gemälde in der Art Gallery von Ontario in Toronto aufbewahrt. Toplos bei der Altmeisterauktion von Christie s: Für Peter Paul Rubens Bibelszene Lot und seine Töchter werden in London mindestens 20 Millionen Pfund erwartet FLEISCHESLUST besänftigt die Nerven Nach dem Schock des Brexit startet London mit stabilen Auktionsergebnissen in die Kunstwoche und träumt von einem neuen Rekord für Rubens Jenny Savilles Gemälde Shift war ein Exponat der legendären Ausstellung Sensation: Young British Artists from the Saatchi Collection. Jetzt ist es 6,8 Millionen Pfund wert SOTHEBY S Eine gute Provenienz hat auch das jetzige Angebot: Von Antwerpener Kaufleuten wechselte der Rubens zum bayerischen Kurfürsten Max Emanuel, sodann zum Habsburger Kaiser Joseph I., der es an den Herzog von Marlborough als Dank für seine Siege gegen die Franzosen weiterreichte. In Blenheim Palace in Oxfordshire hing es bis zum Ende des 19. Jahrhundert, als es von dem Unternehmer Baron Maurice de Hirsch erworben wurde. Von dessen Nachkommen eingeliefert, steuert es jetzt den Löwenanteil der Gesamtschätzung des Abends von 36,5 bis 55 Millionen Pfund bei. Sotheby s bietet in der kommenden Abendauktion am 6. Juli eher kleinformatige Kabinettstücke an, für die man insgesamt auf 21 bis 32 Millionen Pfund hofft. Am meisten wird von einem seltenen Ölbild des an sich für exquisite Pastelle bekannten Schweizers Jean-Etienne Liotard erwartet. Sein jetzt aus aristokratischem Besitz eingeliefertes Interieur mit einem frühstückenden Mädchen soll zu vier bis sechs Millionen Pfund animieren das wäre ein neuer Auktionsrekord für den Künstler. T Auktionswoche bei Christie s und Sotheby s in London, 5. bis 8. Juli CHRISTIE'S IMAGES LTD London verbreitet kein europafeindliches Gefühl Die Galerie Ropac expandiert nach England Auch wenn ich keinen Standort in Deutschland habe, hat mich das natürlich bewegt. Gerade weil wir von Salz- D er österreichische Galerist Thaddaeus Ropac betreibt je zwei Galerien in Salzburg und Paris. Im Jahr 2017 will er eine fünfte eröffnen in London. Die Investition in Sammlern arbeiten. Deutschland hat burg aus sehr viel mit deutschen ein Baudenkmal ist auch ein Vertrauensvorschuss in unsicheren Zeiten. Weise wie das Gesetz eingeführt wurde einen Fehler gemacht, in der Art und und welche Stimmung es erzeugt hat. VON MARCUS WOELLER Es gibt eine große Verunsicherung. Die hat leider dazu geführt, dass in den DIE WELT: Seit wann planen Sie die letzten zwölf Monaten eine Menge Expansion? Kunst aus Deutschland ausgeführt THADDAEUS ROPAC: Wir überlegen wurde. Dabei ist es meistens völlig ungerechtfertigt, und wir erklären das das seit zwei oder drei Jahren. Vor knapp einem Jahr haben wir das Gebäude gefunden. Es waren zwar schwierige wenn sie uns um Rat beten. Aber trotz- den Sammlern auch immer wieder, Verhandlungen mit English Heritage, dem haben einige Leute aus einer Vorsicht heraus über die Stränge geschla- denn das Haus ist denkmalgeschützt, aber man war auch sehr interessiert daran, dass wir dort eine Galerie machen völlig übertrieben. Aber die Diskussion gen. Man kann natürlich sagen, das ist können. Die endgültige Entscheidung um das Gesetz und die Pannen, die bei ist dann erst vor zwei Wochen gefallen. der Vorbereitung passiert sind, haben die Menschen irritiert. Das ist sehr Warum ausgerechnet London? schade für Deutschland, insbesondere Ich wollte unbedingt nach Mayfair, weil für die Museen. Sie werden am meisten sich dort die internationale Kunstszene unter dem Gesetz leiden. Das haben kulminiert, und ein Gebäude, dass aus einer Tradition heraus gewachsen ist. Im Ely House haben wir jetzt 1500 Quadratmeter auf fünf Etagen. Mitten in die Planung ist der Brexit geplatzt. Wie haben Sie den Ausgang des Referendums über den EU-Austritt erlebt? Der Schock war unfassbar. Ich war in den letzten Monaten so oft in London, dass ich die ganze Diskussion sehr gut mitbekommen habe und auch die Propaganda. Aber niemand hat eine Gefahr in dem Volksentscheid gesehen, man ging davon aus, dass Großbritannien in der EU bleibt. Der Brexit ist bedauerlich, aber man muss sich darauf einstellen. Und London hat ja auch ganz eindeutig für Remain gestimmt. Wir gehen also nicht in eine Stadt, die ein europafeindliches Gefühl verbreitet. Die deutsche Architektin Annabelle Selldorf wird Ely House renovieren Welche Auswirkungen wird der Brexit auf den Kunstmarkt haben? Ich würde mir durchaus wünschen, dass wir erst in dieser Woche wieder erfahren bei der Eröffnung der Baselitz-Aus- jetzt eine gewisse Umverteilung stattfindet und einiges auf den Kontinent stellung in Frankfurt. Es war nicht einfach für das Städel-Museum, alle Leih- zurückkommt. Aber London besitzt immer noch eine critical mass mit den gaben auch zu bekommen. vielen Marktteilnehmern und den großen Auktionshäusern, es sind gar nicht Ist die Situation in Frankreich und so sehr die britischen Sammler. Man Österreich denn so viel besser? reist nach London, um Kunst zu sehen In Österreich oder Frankreich gibt es und um Kunst zu erwerben. Aber ganz die Gesetzgebung schon viel länger. klar: Es wird komplizierter werden. Es Frankreich hat relativ strenge Regelungen. Aber sie jagen den Händlern wie wird schwieriger, Kunst nach Großbritannien einzuführen, der freie Warenkreislauf wird eingeschränkt. Aber das ein. Vor allem ist der Tonfall ein ande- den Sammlern jedenfalls keine Angst sind wir ja schon gewöhnt, wenn wir rer. Das deutsche Staatsministerium für zwischen Europa und den USA Kunstwerke transportieren oder mit der schüchternden Ton angeschlagen. Man Kultur hat einfach einen sehr ein- Schweiz arbeiten. Problematisch ist es, kann nur hoffen, dass sich die Lage beruhigt und dass einige Ängste auch wie- ein Team aufzubauen. Da werden wir jetzt leider darauf achten müssen, dass der verschwinden werden. Aber leider wir nicht so viele Kontinentaleuropäer denken heute manche Sammler: Lieber dazu holen, weil sie vielleicht keine Arbeitsgenehmigung bekommen. gehe, wenn ich ein Kunstwerk nach nicht! Wer weiß, welche Risiken ich ein- Deutschland verleihe? Diese Verunsicherung und damit der Eklat waren völ- Bekommt der Handel also nur ein weiteres Problem? In Deutschland lig unnötig. Es wird Jahre dauern, die wurde ja gerade erst das neue Kulturgutschutzgesetz vom Bundestag verser Zeit wird sehr viel Schaden ange- Leute wieder zu beruhigen. Und in dieabschiedetrichtet sein, das ist das Problem. GALERIE THADDAEUS ROPAC VERANSTALTUNGEN SIE MÜSSEN NICHT DEN HUND INS FERIENHAUS LASSEN. ABER SIE KÖNNTEN. Buchen Sie Ferienhäuser und Ferienwohnungen, in denen auch Ihr Hund willkommen ist, auf casamundo.de ausgezeichnet, einfach, sicher. * * Testnote GUT (2,0) / Im Test: 21 Onlineportale für Ferienunterkünfte / Ausgabe 09/2015 / test.de Keine Kunst Mit dem Kunstmarkt von der WELT und WELT AM SONNTAG findet jeder sein persönliches Meisterwerk. WILLKOMMEN WOLF! WEITERE AUKTIONEN BRIEFMARKEN & MÜNZ- AUKTIONEN Ankauf oder Versteigerung von Sammlungen, Einzelstücken oder Erbschaftsposten. Bei großen Objekten Hausbesuche möglich. 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24 + WISSEN DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 24 KOMPAKT KREBS HPV-Impfung auch bei Jungs Experten streiten über den Impfstoff gegen Humane Papillomviren (HPV). HPV können bei Mädchen und Frauen unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen bei ihnen ist die Impfung relativ gängig. Doch was ist mit den Jungs? Schließlich können HPV auch bei Männern Krebs hervorrufen. Der geistige Vater des Impfstoffs, Harald zur Hausen, setzt sich für die Impfung beider Geschlechter ein. Ich halte es für sinnvoll, Jungen zwischen 9 und 14 Jahren vor Einsetzen der sexuellen Aktivität zu impfen, sagt der Medizin-Nobelpreisträger. Die Impfung schütze Sexualpartner davor, sich gegenseitig anzustecken. EPIDEMIE Texas rüstet sich für Zika Experten fürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch Stechmücken im Süden der USA das Zika-Virus übertragen. Sie rechnen damit, dass sich in den schwülen Sommermonaten die Gelbfiebermücke Aedes aegypti vermehrt, die in Südamerika Zika überträgt. Mit einer anderen tropischen Infektionskrankheit hat Texas bereits Erfahrung: dem Dengue-Fieber. Die Symptome einer Zika-Infektion Hautausschlag, Kopf- und Muskelschmerzen, manchmal Fieber werden als vergleichsweise harmlos beschrieben. Hochgefährlich ist das Virus jedoch für Kinder im Mutterleib: Infiziert sich eine Schwangere, kann dies beim Fötus zu Fehlbildungen des Gehirns und sogar zum Tod führen. In Texas sind bislang 48 Zika-Fälle registriert worden. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Patienten, die sich offenbar auf Reisen angesteckt hatten. In einem Fall wird eine Übertragung durch sexuellen Kontakt vermutet. Seit Monaten bereiten sich die Behörden auf die ersten heimischen Zika-Infektionen vor. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann es dazu kommt, sagt Umair Shah, Leiter des Gesundheitsamts von Harris County. NORDSEE Robben-Rekord im Wattenmeer Im Weltnaturerbe Wattenmeer erreichen die früher fast ausgerotteten Kegelrobben (Foto) wieder Rekordzahlen. Bei Flügen im Frühjahr an der gesamten Nordseeküste haben Experten mit 4936 erwachsenen Tieren einen neuen Höchststand erfasst. Im Jahr zuvor wurden noch 4521 Kegelrobben im dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeer sowie auf Helgoland registriert. Noch aussagekräftiger ist die um 34 Prozent auf 1113 Kegelrobben gestiegene Zahl der Jungtiere, wie das gemeinsame Wattenmeersekretariat der drei Länder am Freitag in Wilhelmshaven mitteilte. Wir erwarten einen weiteren Anstieg und die Ausbreitung nach Norden an die Küsten des dänischen Wattenmeeres, sagte Sascha Klöpper von der länderübergreifenden Koordinierungsstelle für Zählflüge von Seehunden und Kegelrobben. Die meisten erwachsenen Kegelrobben hielten sich im niederländischen Wattenmeer (3696) auf. DPA/ CARSTEN REHDER Das Rose Bowl Stadium ist eines der angesagtesten Footballstadien in Kalifornien. Fünfmal fand der Superbowl hier statt. Auch das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 wurde hier ausgetragen. Am Montagabend, dem 4. Juli 2016, soll hier gefeiert werden. Americafest nennt sich die Riesenparty, mit der die Amerikaner ihren Nationalfeiertag begehen wollen. Das Feuerwerk soll um Uhr Ortszeit starten, und es wird ein spezielles Thema haben: Jupiter. Denn genau zu der Zeit soll mehr als 800 Millionen Kilometer entfernt die US-Raumsonde Juno in eine Umlaufbahn um den Riesenplaneten einschwenken. VON GUIDO MEYER Wir wollen wissen, wie dieser größte Planet des Sonnensystems entstanden ist, sagt Steve Matousek, beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Kalifornien Manager für die Entwicklung fortgeschrittener Systeme. Jupiter besitzt 2,5- mal mehr Masse als alle anderen sieben Planeten des Sonnensystems zusammen. Wenn wir verstehen, wie dieser Riese entstanden ist, können wir erklären, wie sich die anderen Objekte unseres Sonnensystems gebildet haben, einschließlich der Erde, glaubt der JPL-Manager. Im Gegensatz zu den Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars ist Jupiter ein Gasplanet, eine Art überdimensionaler Ballon, der theoretisch sogar auf Wasser schwimmen würde. Optisch auffällig sind seine gestreiften Wolkenbänder und in ihnen der berühmte Große Rote Fleck. Dabei handelt es sich um einen Wirbelsturm, der doppelt so groß ist wie die gesamte Erde. Er zieht seit Jahrhunderten um den Planeten Jupiter. Was unter diesen Wolkenschichten liegt, ist unbekannt. Wir vermuten, dass Jupiter einen festen Kern hat, wissen aber nicht, woraus dieser besteht, sagt Matousek. Infrage kommen Gestein oder metallischer Wasserstoff. Solch ein exotisches Material kann sich nur im Inneren Jupiters bilden, wo der Druck mehrere Millionen Mal so hoch ist wie auf der Erde. Wenn wir wissen, wie der innere Aufbau Jupiters ist, können wir daraus Rückschlüsse ziehen auf die anderen Gasplaneten, glaubt der Forscher. Eine weitere Leitfrage der Juno - Mission soll einer Ähnlichkeit zwischen Jupiter und Erde auf den Grund gehen und zwar den Polarlichtern. Sie werden immer dann am nächtlichen Sternenhimmel sichtbar, wenn das Erdmagnetfeld Teile des Sonnenwindes zu den Polen lenkt. Wir fragen uns, wodurch das gigantische Magnetfeld Jupiters entsteht, das wir bei früheren Missionen nachgewiesen haben, so Matousek. Jupiter und Juno auf dem Berge Ida (James Berry, ): Als Planet ist der Jupiter ein großes Rätsel. Besitzt er einen festen Kern? Wie entstehen seine Polarlichter? Warum gibt es so wenig Sauerstoff? Juno soll diese Fragen klären Auf dem Planeten gibt es eine spektakuläre Lichtershow viel eindrucksvoller als unsere Polarlichter und fünfmal so groß wie der Planet Erde! Das haben in dieser Woche von der Nasa veröffentlichte Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble eindrucksvoll gezeigt. Junos fünfjährige Anreise hat die Sonde zunächst um die Sonne herumgeführt, dann zurück zur Erde und erst dann mit dem so gewonnenen Schwung Richtung Jupiter. Dort soll sie dem Planeten so sehr auf die Pelle rücken wie keine Raumsonde zuvor. Bei jeder Umkreisung wird sie sich der dicken Wolkenschicht des Gasplaneten auf 5000 Kilometer nähern. Aus dieser geringen Entfernung soll sie erstmals Fotos der Pole des Planeten aufnehmen, und das mit einer Auflösung von nur rund drei Kilometern. Zwischen der Sonde und neuen Erkenntnissen über Jupiter steht die dicke Wolkendecke des Planeten. Sie zu durchschauen, wird eine Aufgabe von Juno werden. Denn die Sonde soll ihrem Namen Ehre machen: Sie ist benannt nach Juno, der Gattin des Gottes Jupiters. Und die hatte die Fähigkeit, durch dicke Wolken schauen zu können. Die Forscher wollen wissen, was den Planeten im Innersten zusammenhält. Vermutlich besteht Jupiter zum größten Teil aus Wasserstoff und Helium. Diese Elemente sind im Sonnensystem am häufigsten. Auf Platz drei folgt der Sauerstoff. Ob es den auch in Jupiters Atmosphäre gibt, weiß bis heute niemand auch nicht 13 Jahre nach der letzten Jupiter-Mission. So lange ist es her, dass sich eine Raumsonde dem Gasriesen genähert hat. Die amerikanische Galileo -Sonde hat sich dem Planeten nicht nur genähert. Am Ende ihrer Mission 2003 stürzte sie in Kamikaze-Manier auf den Jupiter. Sie nahm zunächst Kurs auf seine Wolken, bis sie von ihnen verschluckt und vom Atmosphärendruck zerquetscht wurde. Acht Jahre vor diesem Manöver hatte sich Galileo die Wolkenschicht Jupiters vorgenommen war Galileo bis in die Atmosphäre Jupiters vorgedrungen. Dabei hat sie verschiedene chemische Elemente nachgewiesen. Aber sie konnte weder Sauerstoff noch Wasser feststellen. Wahrscheinlich war sie dazu nicht weit genug in die Atmosphäre eingetaucht. Sehr wohl nachweisen konnte Galileo Kohlenstoff, Stickstoff sowie die Edelgase Krypton, Xenon und Argon. Ihr Anteil an Jupiters Atmosphäre scheint sogar drei- bis viermal so hoch zu sein wie der Anteil von Edelgasen in der Sonne. Wie kann das sein? Wie können sich die beiden größten und massereichsten Himmelskörper unseres Sonnensystems so unterscheiden? Warum sind in der Wolkenschicht Jupiters mehr Edelgase vereint als in der Sonne? Scott Bolton vom Southwest Research Institute im texanischen San Antonio, der Chefwissenschaftler der Juno -Mission, rauft sich die Haare über die merkwürdige Verteilung der chemischen Elemente im Sonnensystem. Wo ist der Sauerstoff auf Jupiter hin?, fragt sich der US-Amerikaner. Wir auf der Erde bestehen aus Elementen, die Kosmologen die schweren Elemente nennen. Dazu gehören Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel. Diese Elemente bilden die organischen Verbindungen, aus denen das Leben entstanden ist. Die beiden häufigsten Elemente im All sind jedoch Wasserstoff und Helium. Die Sonne besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, und Jupiter besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Es gibt auf Jupiter aber auch die schweren Elemente wie auf der Erde. Es gibt sie dort sogar noch zu einem höheren Anteil als in der Sonne. Wir verstehen nicht, wie das sein kann, wundert sich Bolton. Es sei aber entscheidend. Denn aus den schweren Elementen, von denen Jupiter ein bisschen mehr hat, bestehen wir. Juno erreicht Jupiter Mit schönem Gruß von der ERDE Die Amerikaner fliegen zum Planeten Jupiter. Sonde Juno erreicht am Unabhängigkeitstag ihr Ziel Detektor für geladene Partikel Magnetometer 3 Eintritt in die Jupiter-Umlaufbahn * ist der größte Planet unseres Sonnensystems. Juno - 2 Flugbahn Vorbeiflug 1 Erde Start 30 Tage Planetenbahnen Erde Merkur Sonne Venus Mars Plasma- wellen- Instrument An schweren Elementen besitzt Jupiter also relativ betrachtet mehr als die Sonne. Dafür fehlt ihm der Sauerstoff jenes Element, das auf der Erde, in der Sonne und auch sonst überall im Universum sehr häufig vorkommt. Doch warum nicht auf Jupiter? Der Sauerstoff scheint in Jupiters Wasserdampf gebunden zu sein. Zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom ergeben H2O, also Wasser. Es gibt Wolken aus Wasserdampf in der Atmosphäre Jupiters, so wie es sie in der irdischen Atmosphäre gibt. Juno hat Instrumente an Bord, die den Anteil von Sauerstoff in diesen Wasserdampfwolken messen können. Damit würden wir das Rätsel um Vorkommen und Verteilung von Sauerstoff auf Jupiter lösen können, glaubt Missionschef Bolton. Doch die Sonde soll noch tiefer blicken durch die Atmosphäre des Gasplaneten hindurch. Ganz unten, unter all den Wolken, dürfte es einen festen Kern in Jupiters Innerem geben. Wahrscheinlich verfügt er über die drei- bis 20-fache Masse der Erde. Es gibt jedoch keinen Beweis dafür, dass es ihn wirklich gibt. Schon gar nicht wissen die Astronomen, wie groß er ist. Es ist völlig unmöglich, sich dem Kern anzunähern, schränkt Juno - Projektwissenschaftler Steven Levin ein. Der Druck dort unten dürfte mehrere Millionen Mal so hoch sein wie auf der Erde. Also lässt sich dieser Kern nur indirekt nachweisen. Genau das wird die Herausforderung für,juno werden, erklärt Steven Levin: Nach einem fast fünfjährigen Flug soll die Nasa-Raumsonde Juno in eine Umlaufbahn um den Planeten Jupiter eintreten. Dort soll sie die Struktur des Kerns, die Atmosphäre und das Strahlungsfeld des Riesenplaneten untersuchen. Jupiter * MESZ Kamera Jupiter Erde Durchmesser: km Masse: 1,89 x 1027 kg Dichte: 1,326 g/cm3 Juno - Instrumente (Auswahl) Gravitationsmessung Mikrowellen- Radiometer Unterseite 20 m Quelle: Nasa, Jet Propulsion Laboratory; dpa Die Sonde muss uns einiges über das Innere des Planeten mitteilen, ohne es zu besuchen. Dazu wollen sich die Wissenschaftler der Funksignale von Juno bedienen. Wenn die Raumsonde an Jupiter vorbeifliegt, übt die Schwerkraft des Planeten eine Anziehungskraft auf sie aus. Je nach Flugbahn bremst die Gravitation Jupiters sie ab oder beschleunigt sie. Die Frequenz elektromagnetischer Wellen ändert sich gemäß Dopplereffekt mit der Geschwindigkeit des Objekts, das sie ausstrahlt. Somit verändert sich die Frequenz der von Juno ausgesandten Funksignale. Weil das Tempo der Raumsonde von Jupiters Schwerefeld beeinflusst wird, lässt sich damit indirekt auf Masseansammlungen in Jupiters Innern schließen. Um die Sonde in eine Umlaufbahn um Jupiter zu leiten, müssen die Haupttriebwerke genau zur richtigen Zeit anspringen und Gegenschub erzeugen. Die Sonde wird dann langsamer und kann von Jupiters Anziehungskraft eingefangen und auf eine Umlaufbahn gezwungen werden. Die Daten sind vom Jupiter bis zur Erde 45 Minuten unterwegs. Die Forscher und Ingenieure auf der Erde werden also nicht sofort wissen, ob alles geklappt hat. Die Sonde soll zunächst in eine sehr elliptische Umlaufbahn eintreten. Sie wird sie zwar bis auf 5000 Kilometer an Jupiters Wolkendecke heranführen. Danach wird es aber 53 Tage dauern, bis Juno wieder an der gleichen Stelle sein wird. Während des dritten Orbits soll eine erneute Zündung des Raketenantriebs die Umlaufbahn von 53 auf 14 Tage verkürzen. Im August soll Juno als erste Sonde überhaupt Jupiter erstmals in unmittelbarer Nähe des Großen Roten Flecks überfliegen. Dieser gewaltige Wirbelsturm scheint sich abzuschwächen. Wir würden gerne wissen, wie tief er reicht, sagt Scott Bolton. Dazu wird ein Strahlungsmesser an Bord der Sonde Mikrowellen durch die Wolken schicken. Wir glauben, dass der Sturm nach unten noch mächtiger ist, denn sonst könnte er sich nicht seit Jahrhunderten halten. Die Wissenschaftler hoffen, so eine dreidimensionale Karte von Jupiters Atmosphäre in der Nähe des Großen Roten Flecks erstellen zu können. Bis Oktober 2017 soll die Sonde noch ihre Runden um den Planeten Jupiter ziehen. Am Ende ihrer Mission, wenn die Sonde auf ihrer Umlaufbahn um Jupiter am weitesten von dem Planeten entfernt ist, werden dann noch einmal die Triebwerke gezündet. Danach wird Juno in Jupiters Atmosphäre eintreten und verbrennen. GETTY IMAGES/ FLICKR OPEN/ IM; ART MEDIA / HERITAGE IMAGES; MONTAGE: DIE WELT WISSENSCHAFTSREDAKTION: TELEFON: WISSENSCHAFT@WELTN24.DE INTERNET: WELT.DE/WISSENSCHAFT

25 1Mario Götze + STAND: , 21:00 UHR EM 2 16 DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 25 * TOP 3 Jung und treffsicher DREI, DIE MIT 19 JAHREN IHR ERSTES TOR FÜR DEUTSCHLAND ERZIELTEN Der damalige Dortmunder war exakt 19 Jahre und 68 Tage alt, als ihm am 10. August 2011 sein erstes Länderspieltor gelang. Es war das Spiel gegen Brasilien in Stuttgart, Götze schoss das 2:0. Deutschland gewann die Partie 3:2. 2 Lukas Podolski Der damalige Kölner war exakt 19 Jahre und 200 Tage alt, als er am 21. Dezember 2004 gleich zwei Tore schoss. Es war ein Spiel gegen Thailand, das die Deutschen am Ende mit 5:1 gewannen. 3 Julian Draxler Der damalige Schalker war exakt 19 Jahre und 255 Tage alt, als er am 2. Juni 2013 sein erstes Länderspieltor gegen die USA erzielte. Das Spiel ging allerdings 3:4 verloren. Kein Drama, es war wie bei den anderen Torschützen ein Freundschaftsspiel. ZITAT DES TAGES DIE ISLÄNDER HEISS WIE EIS ÜBERSCHRIFT IN DER FRANZÖSISCHEN ZEITUNG LIBERATION KOMPAKT TRIKOTVERKAUF Alle wollen wie Isländer aussehen Das Nationaltrikot der isländischen EM-Helden ist der Verkaufsschlager dieser Europameisterschaft. Die Nachfrage ist um 1800 Prozent höher, als wir erwartet hatten, sagte Omar Smarason, der Pressesprecher der Wikinger, die am Sonntag (21.00) im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich die nächste Sensation anstreben: Das ist einerseits gut, anderseits aber natürlich schlecht für alle, die noch kein Trikot haben. Der isländische Verband habe aber Vertrauen in den italienischen Ausrüster Errea, dass jeder sein Trikot noch bekommt, sagte Smarason. Die Italiener aus der Provinz Parma gehören mit ihren 600 Mitarbeitern zu den Kleinen in der Sportartikelbranche, die von Konzernen dominiert wird. Sie rüsten nur die Isländer aus, haben aber den richtigen Riecher bewiesen. Island ist nach dem 2:1 Achtelfinalsieg gegen England der absolute Liebling der Fans. Beim Austreten achtet Mario Gomez auf alles. Sofern es nicht gerade besetzt ist, benutzt der Nationalstürmer kurz vor einem Spiel in den Katakomben des Stadions immer das linke Pissoir. Heute wieder, bevor es 21 Uhr (ARD und Liveticker auf welt.de) im EM- Viertelfinale in Bordeaux gegen Italien geht. Warum ausgerechnet das linke? Aberglaube. Das Wasserlassen auf der Außenbahn soll Glück bringen. Sa., Uhr VON JULIEN WOLFF AUS EVIAN Achtelfinale 1 St. Etienne Sa., Uhr Achtelfinale 3 Lens Sa., Uhr Achtelfinale 2 Paris, Parc des Princes SPIELPLAN EM 2016 FRANKREICH Achtelfinale 6 Achtelfinale 5 So., Uhr Toulouse 5 : 6 n.e. 0 : 1 n.v. 1 : 0 0 : 4 3 : 0 2 : 0 2 : 1 1 : 2 Do., Uhr Viertelfinale 1 4 : 6 Marseille Fr., Uhr Viertelfinale 2 : Lille So., Uhr Sa., Uhr Lille Mo., Uhr Viertelfinale 3 : Achtelfinale 7 Bordeaux Paris, St. Denis So., Uhr Achtelfinale 4 So., Uhr Lyon Mo., Uhr Viertelfinale 4 : Paris, St. Denis Achtelfinale 8 Kroatien Portugal Frankreich Irland Ungarn Belgien Italien Spanien England Island Schweiz Polen Wales Nordirland Deutschland Slowakei n.e. ABERGLAUBE versetzt Berge Mario Gomez erfleht Beistand. Von wem? Das ist seine Sache! Für das Viertelfinale gegen Italien bündelt die Nationalmannschaft alle Kräfte. Auch jene, die sich gar nicht erklären lassen Löw studiert für Italien zwei Varianten ein Lukas Podolski stellt sich zu Beginn des Abschlusstrainings am Freitagvormittag vor dem Viertelfinale am Samstagabend gegen Italien im EM-Quartier in Evian ins Tor. Sein Offensivkollege Thomas Müller hat jede Menge Spaß, Podolski einige Bälle um die Ohren zu schießen. Der neue Torwart hechtet lachend von links nach rechts, gibt dann aber auf und läuft sich mit den anderen Spielern warm. Mit dabei: der zuletzt erkältete Jonas Hector. Dann lässt Bundestrainer Joachim Löw die Reporter hinausbitten, nur eine Viertelstunde ist für diese vorgesehen. Schwer bewaffnete Soldaten, Polizisten und ein Sicherheitsdienst patrouillieren fortan rund um den Trainingslatz, damit möglichst wenig von der Einheit nach außen dringt. Hinter verschlossenen Türen unterteilt Löw seinen Kader wie gewohnt in eine A-Elf und eine B-Elf. Zunächst ist die A-Elf genau die Mannschaft, die im Achtelfinale gegen die Slowakei gespielt hat. Also: in der Abwehr eine Viererkette, in der Joshua Kimmich den rechten Part übernimmt. Später stellt Löw um, auf eine Fünferkette in der Defensive, bestehend aus Joshua Kimmich, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels und Jonas Hector. Für Höwedes wechselt in dem Training Julian Draxler in die B-Elf. Löw lässt beide denkbare Varianten einüben. Für welche er sich entscheiden wird, lässt der Bundestrainer weiter offen. DPA/MOHAMED MESSARA Der Fußball ist ein Milliardengeschäft. Analysten der deutschen Elf zählen in Frankreich jeden Pass, werten jedes Detail aus, die Trainer arbeiten wissenschaftlich, ziehen Ernährungsberater und Computerprogramme hinzu. Und doch ist am Ende oft der Aberglaube einer der entscheidenden Faktor über Sieg und Niederlage, Freude und Frust. Und bei keiner anderen Begegnung spielt er für die Deutschen eine so große Rolle wie gegen Italien. Es ist die einzige große Fußballnation, gegen die Deutschland noch kein Pflichtspiel gewonnen hat: Fünf WM-Duelle, drei EM-Duelle, kein Sieg. 33 Spiele insgesamt, davon lediglich acht gewonnen und 15 verloren. Angstgegner. Trauma Italien. Die Bilanz gibt keine Sicherheit, im Gegenteil also müssen Rituale her. Fans, Spieler und Betreuer ziehen alles heran, was Hoffnung macht. Bei dieser EM bestätigte sich aus Sicht vieler: Die Spanier verlieren große Spieler immer, wenn sie weiße Trikots tragen. England verliert wichtige Spiele immer, wenn Wayne Rooney spielt. Fehlt nur noch die erneute Bestätigung für: Deutschland kann bei großen Turnieren einfach nicht gegen die gewieften Italiener gewinnen! Die Deutschen tun alles, damit es diese Bestätigung nicht geben wird. Der Kern des Sprichwortes stimmt: Der Glaube versetzt Berge. Versetzt der Aberglaube Italien aus dem Turnier? Deshalb sind die Deutschen in diesen Tagen so abergläubisch: Glücksbringer und Rituale schenken Zuversicht. Das ist wissenschaftlich belegt. Psychologen der Universität Köln veröffentlichten eine Studie zu dem Thema. Demnach verbessert ein Glücksbringer oder eine Angewohnheit die motorische Fähigkeit und den Glauben an die eigene Stärke. Und Mitarbeiter der Boston Universität fanden in einem Test heraus, dass Leistungsdruck den Aberglaube fördert. Der Bundestrainer Joachim Löw macht sich vor dem Viertelfinale besonders Druck, Italien ist vor allem sein Trauma. Im Halbfinale der EM 2012 verlor Deutschland gegen die Squadra Azzurra insbesondere wegen seiner Umstellungen und Taktik. Während der WM 2010 trug Löw seinen Glückspullover, inzwischen geht er mit seinem Bodyguard der Mannschaft immer am Spieltag eine Stunde in den Kraftraum. Auch der Chef setzt auf Aberglaube. Bei der WM 2010 gab eine Krake aus einem Meerescenter in Oberhausen den Deutschen Sicherheit. Paul sagte den Ausgang aller Turnierspiele der Auswahl und des Finals richtig voraus und wurde als Paul, das Orakel bekannt. Das Tier wählte aus zwei Boxen mit Futter und den Flaggen der Teams jeweils die richtige. Vor dem Viertelfinale gegen Deutschland sammelten argentinische Fans und Reporter Rezepte, um Paul zu Paella zu verarbeiten. Paul starb Ende 2010, wohlgemerkt ohne Einwirkung der Argentinier. Ein neues Orakel gibt es nicht, zumindest nicht mit dieser Trefferquote. Und auch der Schiedsrichter ist kein gutes Omen: Der Ungar Viktor Kassai pfiff bei der WM 2010 das Halbfinale, das Deutschland 0:1 gegen den späteren Titelgewinner Spanien verlor, und im Europapokal brachte er den deutschen Mannschaften zuletzt ebenfalls kein Glück. Also müssen andere Talismane her. Die meisten der deutschen Nationalspieler tragen Armbänder, die eine Schmuckdesignerin angefertigt hat. Die Bänder sind in den französischen Nationalfarben gehalten, an ihnen baumeln Anhänger mit Umrissen des Eiffelturms und Frankreichs. Ähnliche Bänder trugen die Stars vor zwei Jahren bei der WM in Brasilien. Damals habe das Glück gebracht, sagt Abwehrchef Jerome Boateng, und deshalb freue er sich sehr, auch jetzt wieder so ein Band zu haben. Kapitän Bastian Schweinsteiger will aus Aberglaube immer der Letzte sein, der aus dem Mannschaftsbus steigt. Spielgestalter Mesut Özil der Letzte, der das Spielfeld betritt, und Torwart Manuel Neuer berührt immer Pfosten und Latte vor dem Spiel. Sogar der Busfahrer der Mannschaft versucht es mit etwas Überirdischem: Wolfgang Hochfellner vergräbt vor jedem Spiel eine Glücksmünze im Rasen des Stadions. Hat er bei der WM 2014 auch gemacht. Dr. Sebastian Brückner ist sportpsychologischer Experte und Diplom-Sportlehrer, betreut unter anderem Olympiaathleten. Er erklärt im Gespräch mit der Welt : Der Aberglaube und die damit verbundene Rituale können Spielern positive Energie und Kraft verleihen. Gerade in so einem Turnier wie der EM kann das auch für erfahrene Profis ein Faktor sein, um seine bestmögliche Leistung abzurufen. Rational sei das nicht zu erklären, es gehe um Emotionen. Bezüglich der Bilanz der vergangenen Turniere ist Italien Favorit. In dieser Situation sind generell das Selbstvertrauen in die eigene Stärke und Vorbereitung, aber für manchen deutschen Spieler wahrscheinlich auch Rituale umso wichtiger, so Brückner glaubten 57 Prozent der Deutschen, Angela Merkel würde Löws Mannschaft Pech bringen. Diese Skepsis hat die Bundeskanzlerin inzwischen eindrucksvoll widerlegt. Seit der EM damals war sie bei fünf wichtigen Spielen der Nationalmannschaft vier Mal gewann Deutschland. Zum Spiel gegen Italien wird sie aus Termingründen nicht reisen. Ein Glücksbringer weniger für Löws Mannschaft. Die Italiener haben einen Vorteil gegenüber den Deutschen: Sie haben ihren Angstgegner im Laufe des Turniers bereits besiegt Spanien. Doch trotz ihres Images als deutscher Angstgegner und ihrer bislang starken Turnierleistung wollen auch die Italiener nicht auf Glücksrituale verzichten. Die Mannschaft und der Betreuerstab essen an einem großen Tisch, vor dem Spiel spricht dabei immer ein anderer Spieler. Diesmal war ich dran. Ich habe gesagt, dass es eine Partie ist, die wir mit dem Herzen gewinnen müssen, sagte Mittelfeldspieler Emanuele Giaccherini nach dem 2:0 im Achtelfinale gegen Spanien. Und Verteidiger Andrea Barzagli fummelte kürzlich einen Marienkäfer aus dem Stadionrasen und winkte einen Betreuer heran, der das Tier in Sicherheit brachte. Nicht, dass dieser Glücksbringer noch zertreten wird. Löw und seine Spieler dürfte beruhigen, dass nicht nur sie so viel Respekt vor dem Gegner haben. So viel, dass der Aberglaube helfen soll. Nizza Polen Portugal Wales Belgien Deutschland Italien Frankreich Island Online Fünf Tage nach dem EM-Aus mit Nordirland siegte Niall McGinn mit dem FC Aberdeen 3:1 in der Europa-League-Qualifikation gegen Fola Esch aus Luxemburg und schoss ein Tor. Aktuelle Ergebnisse, Umfragen und Berichte finden Sie auf: welt.de/sport GETTY IMAGES (3) Halbfinale 1 Halbfinale 2 Mi., 6.7. Lyon Do., 7.7. Marseille 21 Uhr 21 Uhr : : Portugal Sieger VF 2 Finale Sieger VF 3 Sieger VF 4 So., Paris, St. Denis 21 Uhr : Sieger HF 1 Sieger HF 2

26 + 26 EM 2016 *DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Von Hoeneß bis Lehmann Deutschland im Elferschießen Die guten Nachrichten zuerst: Siebenmal musste die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bisher zu Elfmeterschießen antreten, fünfmal gewann sie, was einer Siegquote von 71,4 Prozent entspricht. Von den sechs Duellen vom Punkt bei großen Turnieren entschied die Auswahl des Deutschen Fußball- Bundes fünf für sich (83,3 Prozent). Und: Viermal waren alle Schützen erfolgreich, wobei in drei Fällen nur vier antreten mussten, da die Entscheidung schon vor dem fünften Deutschen gefallen war. In zwei Fällen (1982 und 1996) traf der sechste Schütze zum Sieg. Doch der Reihe nach: 20. Juni 1976: Im Finale der Europameisterschaft in Jugoslawien verliert Deutschland sein einziges Elfmeterschießen bei einem großen Turnier. Rainer Bonhof, Heinz Flohe, und Hannes Bongartz treffen für den Titelverteidiger, bevor Uli Hoeneß die Nerven versagen und Antonin Panenka Sepp Maier mit einem legendären Lupfer in die Tormitte überrascht. Die Tschechoslowakei ist nach dem 5:3 im ersten Elfmeterschießen der EM-Geschichte Europameister. 8. Juli 1982: Halbfinale der WM in Spanien, erstes Elfmeterschießen der WM-Geschichte. Uli Stielike versagt gegen Frankreich vom Punkt. Weil aber Manfred Kaltz, Paul Breitner, Pierre Littbarski, Karl-Heinz Rummenigge sowie Horst Hrubesch treffen und Toni Schumacher die Strafstöße der Franzosen Six und Bossis pariert, zieht Deutschland mit 5:4 ins Finale ein. 22. Juni 1986: WM in Mexiko, Viertelfinale: Wieder ist Toni Schumacher der Held, wieder pariert der Kölner zwei Elfmeter diesmal gegen die Mexikaner Quirarte und Servin. Beim 4:1 sind Klaus Allofs, Andreas Brehme, Lothar Matthäus und Pierre Littbarski für Deutschland erfolgreich. 31. März 1988: Wer erinnert sich noch an das Vierländerturnier? Im Halbfinale unterliegt die DFB-Elf Schweden 2:4, weil Matthäus und Rudi Völler vom Elfmeterpunkt scheitern. 4. Juli 1990: WM in Italien, Halbfinale gegen England. Brehme, Matthäus, Karl-Heinz Riedle und Olaf Thon treffen, Torwart Bodo Illgner pariert gegen Stuart Pearce, Chris Waddle schießt über das Tor. 4:3, Deutschland steht im Endspiel. 26. Juni 1996: Wieder die Engländer, diesmal bei ihrer Heim-EM. Im Halbfinale zeigen ihnen Thomas Häßler, Thomas Strunz, Stefan Reuter, Christian Ziege, Stefan Kuntz und Andreas Möller, wie Elfmeter geschossen werden. Vor Möllers Schuss hatte Andreas Köpke gegen Gareth Southgate pariert 6:5, Deutschland im Endspiel. 30. Juni 2006: Viertelfinale der WM in Deutschland, 4:2 gegen Argentinien. Oliver Neuville, Michael Ballack, Lukas Podolski und Tim Borowski beweisen Nervenstärke, während die Südamerikaner Ayala und Cambiasso in Jens Lehmann ihren Meister finden. INFOGRAFIK DIE WELT, FOTOS: GETTY (NEUER), AFP/GETTY (BUFFON)/BN Man will es ja nun wirklich nicht beschreien, aber machen wir uns nichts vor: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein EM-Spiel der deutschen Mannschaft erst im Elfmeterschießen entschieden wird, ist in keinem Duell größer als in dem gegen Italien. Natürlich liegt das daran, dass Deutschland noch nie ein K.o.-Spiel gewinnen konnte und es bei einem Unentschieden dabei bliebe, ohne dass Deutschland ausscheiden müsste. VON NILS NORDMANN Dass es so kommt, halten sogar Buchmacher für ziemlich wahrscheinlich. Die Wettquote beim Anbieter Mybet für ein Unentschieden nach 90 Minuten liegt jedenfalls bei nur 3:1. Für ein Elfmeterschießen werden 4,50 Euro für einen Euro Einsatz gezahlt. Wer am Ende gewinnt, das halten sie komplett offen. Glücksbringer sind da nützlich. Einer ist Andreas Köpke, der Torwarttrainer unter Joachim Löw. Er weiß nur zu gut, wie man sich gegen Italien durchsetzt, ohne zu gewinnen. Köpke parierte 1996 einen Elfmeter gegen Gianfranco Zola und rettete ein deutsches 0:0. Italien schied dadurch in der Vorrunde aus, Deutschland wurde Europameister. Heute betreut Köpke Manuel Neuer als Coach. Und der könnte sich mit Gianluigi Buffon ein grandioses Duell liefern. Beide haben seit 2010 rund ein Drittel aller Strafstöße gegen sich gehalten. Buffon brach mit 38 Jahren im März dieses Jahres in der Serie A den Rekord für die längste Zeit ohne Gegentor. Elfmeter gesamt gehalten: nicht gehalten: 100% 100% 60% Manuel Neuer 32% 68% getty Elfmeter Nationalteam 100% 0 4 Wo Manuel Neuer bezwungen wurde 33,33% 100% 0% 100% 100% 57,14% Elfmeter Klub Auf den PUNKT gebracht Das Duell Neuer gegen Buffon könnte das Viertelfinale entscheiden gerade, wenn es zum Elfmeterschießen kommt 35% 65% Elfmeter gesamt gehalten: nicht gehalten: 100% 0% 80% Und Neuer (30) ist seit 2013 jedes Jahr zum Welttorhüter gewählt geworden. Buffon hält seinen Gegenüber übrigens für stärker, zumindest sagt er es so: Ohne Zweifel ist Neuer besser als ich. Wir werden es vielleicht sehen, sollte es zum Elfmeterschießen kommen. Beide pflegen unterschiedliche Stile und Strategien, das belegen sogar Studien. Buffon verlässt sich bei der Wahl seiner Ecke, in die er hechtet, gern auf sein Bauchgefühl und seine Erfahrung. Der Keeper von Juventus Turin geht seit Jahren mit demselben Stil vor. Mit hängenden Armen wartet er auf der Linie. Manchmal hüpft er ein bisschen auf der Stelle. Dann macht er einen kleinen Schritt nach vorn, kurz bevor er in eine der beiden Torecken abtaucht. Torwartidol Walter Zenga kategorisiert Buffon gegenüber der Welt so: Es gibt die Reaktionsschnellen, die bis zum Schuss warten und auf ihre Reaktionen vertrauen, zu denen gehöre auch Buffon. Wissenschaftler der Brunel University in London glauben, dass nur die talentiertesten Keeper dazu in der Lage wären. Sie müssen die Schussentscheidung ihrer Gegner nämlich innerhalb von Millisekunden erkennen. Wichtigste Indikatoren seien für Torhüter dabei das Gesicht und die Beinbewegung des Schützen. Ob es gut sei, so lange zu warten, darüber streiten sich die Analysten jedoch: Torhüter sollten sich nicht erst im letztmöglichen Moment entscheiden, wohin sie springen, glauben Experten am Institut für Mathematik der Universität Erlangen-Nürnberg. Der Keeper habe mehr Zeit zur Abwehr, wenn er schon vor Ausführen weiß, wo er hinspringen möchte. Dann steigen zumindest in der Theorie die Prozentwerte für gehaltene Bälle. Neuer hat auch eine Eigenheit, wie Buffon. Er hebt vor jedem Strafstoß seine Arme in die Höhe. Damit lässt er das Tor kleiner aussehen. Er verlässt sich damit auf ein Phänomen namens Müller-Lyer-Illusion. Die Grundannahme: Eine Linie mit zwei Pfeilspitzen an den Enden wirkt wesentlich kürzer als eine andere gleich lange Linie, die umgekehrte Pfeilspitzen hat. Die Wissenschaftler Van der Kamp und Masters haben im Jahr 2008 diese Strategie bei Torhütern untersucht. Sie stellten fest, dass ein Torwart mit ausgestreckten Armen ihre Probanden tatsächlich etwas einschüchtert. Als Neuers Kollege Buffon zuletzt für Italien in ein Elfmeterschießen ging, strahlte er vor Feierlichkeit und Selbstvertrauen war das, bei der vergangenen EM. Er trat gegen die Engländer an, notorisch schwache Schützen. Vielleicht hatte dieser Fakt Buffons Stimmung gehoben. Und während der Schiedsrichter ausloste, welches Team zuerst schießen darf, schaute der andere Kapitän, Steven Gerrard, eher Gianluigi Buffon 31% 69% afp/getty Elfmeter Nationalteam Wo Gianluigi Buffon bezwungen wurde Löw ließ Elfmeter üben und setzt auf ein routiniertes Quintett 100% 0% 0% missmutig zu Boden. Gerrard sollte mit seiner Mannschaft verlieren. Buffon hielt einen Elfmeter gegen Ashley Cole. Eine Studie hatte übrigens schon vorausgesehen, warum Buffon siegreich war. Die drei Wissenschaftler Tjerk Moll, Geir Jordet und Gert-Jan Pepping fanden heraus, dass Spieler mit positiver Körpersprache eine größere Chance auf den Sieg im Elfmeterschießen haben. Im Grunde gibt es also bei diesem Thema für alles eine Studie oder eine Statistik. Tipps zur Verhaltensstrategie für Keeper tragen Titel wie: Zum Einfluss des Anlaufwinkels und der Füßigkeit des Schützen auf die Antizipation von Elfmeterschüssen (Loffing und Hagemann). Wir sind also schon recht weit in der Entschlüsselung. Dass sich am Ende viele Torhüter doch ein Stück weit auf ihren Instinkt verlassen, sollte uns froh machen. Denn sonst könnten wir wohl nicht mehr mitdiskutieren, ohne vorher ein Kolloquium über Ballistik besucht zu haben. Es ist auch heute Abend davon auszugehen, dass beide Keeper über sämtliche Vorlieben und Schwächen der möglichen Elfmeterschützen informiert sind. Und eine weitere Möglichkeit haben sie ja auch noch. Nämlich einfach selbst zu schießen. Ich würde mich erst bereit erklären, wenn die Spieler sich nicht freiwillig melden, sagte Neuer. Dabei übernahm er bereits im Champions-League-Finale 2012 selbst Verantwortung und verwandelte seinen Strafstoß sicher. Zuletzt ging das jedoch schief, im DFB-Pokal gegen den BVB. Buffon hat das immer ausgeschlossen, allein schon aus Respekt. Er würde seinem Torwartkollegen nie selbst einen Elfer einschenken. 36% 64% 5 9 Elfmeter Klub 100% 100% 50% 31% 69% Quelle: Global Soccer Network Özil, Gomez, Müller, Schweinsteiger und Podolski sind die besten deutschen Strafstoß-Schützen der Bundestrainer muss sie nur rechtzeitig auf dem Feld haben W as haben Uli Hoeneß, Uli Kommt es tatsächlich zum Elfmeterschießen, hat Löw die Qual der Wahl: nale gegen die Slowakei einen Straf- Er scheiterte 2012 im Elfmeterschießen Schützen schwarz vor Augen. Jeden schießen. Zwar vergab er im Achtelfi- aus der Distanz, ist kein Elfmeterfreund. ße im Tor aufbaut, wird so manchem Stielike, Lothar Matthäus und Rudi Völler gemeinsam? Wen lässt er schießen? Das ist auch immer ein bisschen eine Bauchentscheirer Schütze. Auch wenn die Statistik Real-Madrid-Torhüter Iker Casillas. Die Schlussmann. Das liegt auch an einer stoß, doch er gilt eigentlich als siche- im Champions-League-Halbfinale an dritten Elfmeter hält der Bayern- Klar, sie waren gute Fußballspieler. Aber sie sind auch die einzigen Nationalspieler, die in einem Elfmeterschießen ver- Spieler an und darauf, wer sich sicher bei elf Elfmetern das entspricht ei- Neuer zwei Bälle parierte und unter Spiel lässt sich Neuer über die Elfmedung, sagt er, es kommt auch auf die da widerspricht: Nur sieben Treffer Bayern siegten trotzdem, weil Manuel peniblen Vorbereitung. Vor jedem sagt haben. Zugegeben, den dramatischsten Fehlschuss leistete sich Hoe- stehen seine fünf ten Quote von Schweinsteilen, bei denen es zum Elfmeterschie- fühlt. Dennoch ner eher schlech- anderem terschützen informieren vor Spieneß, als er mit seinem Strafstoß in die Schützen schon 63,6 Prozent. ger und Gomez trafen. intensiv. ßen kommen kann, besonders Wolken im EM-Endspiel 1976 die deutsche Niederlage besiegelte. denn noch Mario Go- Gleich Löws Wir werden uns optimal auf ein fest wenn sie Besser ist da Siebenmal zog die Nationalelf in die (oder mez: 78,57 zwei aktuelle wenn es zu einem bereiten, verspricht Bundes- Favoriten, mögliches Elfmeterschießen vor- Nervenschlacht vom Elfmeterpunkt, schon) auf Prozent fünfmal ging sie siegreich daraus hervor. Das macht Mut. Deshalb pfeifen es sind: Tho- kommt (v. l.): Podolski, früher selber ein Elferkiller, dem Feld Elfmeterschießen torwarttrainer Andreas Köpke, in Evian die Vögel von den Dächern, mas Müller, Schweinsteiger (oben), wir haben alle Informationen dass auch Bundestrainer Joachim Löw Lukas Podolski, Bastian und Özil sammelt. Und natürlich über Tor- Müller, Gomez über die italienischen Schützen ge- sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt hat. Das EM-Viertelfinale Schweinsteiger, wart Buffon. Von der Scoutingabteilung bekommt Köpke sämtliche Elfme- steht an, und gegen Italien ist die Wahrscheinlichkeit für einen knappen Spiel- Mario Gomez. terdaten: Wer kommt als Schütze infra- Mesut Özil und ausgang durchaus hoch. Müller ist auch beim FC Bayern fester Schütze, überlässt nur beizeiten sei- Versuche vom scheiterten 2015 beim in welche Ecke springt Torwart Buffon (11 von 14) seiner Nationalspieler ge? Wer schießt bevorzugt wohin? Und Schon vor dem Achtelfinale gegen die Slowakei ließ Löw Strafstöße trainieren. nem Sturmpartner Robert Lewandowski den Ball. 28 von 34 Elfmeter hat reich. rutschen im Halbfinale Und wer weiß: Vielleicht schreibt Punkt waren erfolg- legendären Synchron- am liebsten? Ein Blick über den Zaun verriet dem indiskreten Beobachter, dass beim Geheimtraining Toni Kroos, Mesut Özil und Tho- Quote von 82,4 Prozent entspricht. schaft ist nicht sonderlich gegen Dortmund: Mario tel. So wie im Viertelfinale der WM er erfolgreich geschossen, was einer Der Rest der Mann- des DFB-Pokals Bayern Köpke dann ja auch wieder einen Zetmas Müller die treffsichersten Schützen Besser sind im Team nur Lukas Podolski, der 88,2, Prozent (15 von 17) sei- Boateng hat seinen einzigen Versuch Hummels auf der anderen Seite. Für mationen über die argentinischen elfmetererfahren. Jerome Götze auf der einen und Mats 2006, als er Jens Lehmann die Infor- waren. Auch Joshua Kimmich war oft erfolgreich. Der Bayern-Profi hatte im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund noch und Bastian Schweinsteiger, der eine gue-finale Auch durch seinen HSV im DFB-Pokal gegen Bremen. Auch Fehlschüsse bei drei Versuchen. kelt, dass die Südamerikaner vom Zetner Strafstöße zu Torerfolgen nutzte, Fehlschuss war der im Champions-Lea- verschossen, 2009 war das, mit dem Hummels verzeichnet die Statistik zwei Schützen zusteckte. Es wird gemun- als einziger Münchner verschossen. Auch 85,7-prozentige Trefferquote vorzuweisen hat. Allerdings schoss er auch nicht gegen Chelsea im Elfmeterschießen. such auf keinen Treffer in besagtem Schützen ist ja der Torwart. Manuel wieder hervornestelte, so verunsichert Misserfolg verlor der FC Bayern damals Joshua Kimmich kommt bei einem Ver- Doch viel wichtiger als einzelne tel in Lehmanns Stutzen, den er immer vor dem Italien-Spiel standen Elfmeter auf dem Trainingsplan, diesmal als lockerer Ausklang der Donnerstagseinheit. sechsmal traf er. Bitter: Sein einziger Podolski würde auch Mesut Özil Kroos, ein exzellenter Schütze sich mit seinen 1,93 Meter Körpergröschieden besonders oft. Siebenmal trat er an, Neben Müller, Schweinsteiger und Pokalfinale 2016 vergab er. Auch Toni Neuer gilt als Elfmeterkiller. Wenn er waren, dass sie auch deswegen aus- GETTY IMAGES/ALEXANDER HASSENSTEIN (4); REUTERS/GONZALO FUENTES

27 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 * EM Italien mit der Elf der Vergessenen Trainer Antonio Conte bedeuten große Namen nichts. Er hat ein Team mit Spielern geformt, die über die Grenzen der Vernunft gehen Mattia De Sciglio hat Narben im Gesicht. Meine Tattoos, nennt sie der jungenhafte Außenverteidiger. Bei einem Spiel in Verona vor zwei Monaten stieß er unglücklich mit einem Rivalen zusammen, dessen Stollen rissen ihm die Wange auf wie in einem Splattermovie. De Sciglio spielte erst weiter, musste wegen der Blutungen dann vom Platz und wurde mit sieben Stichen genäht. Weitere Operationen kommen nicht in Frage, denn: Wenn ich in den Spiegel schaue, werde ich mich immer daran erinnern, was ich überstanden habe. VON FLORIAN HAUPT AUS MONTPELLIER GETTY IMAGES/DAVID RAMOS Der 23-jährige Nationalspieler meint damit allerdings weniger seine Wunden als allgemein die letzten Jahre. Verletzungen, Kritiken von Fans und Medien, die ihn schon als unerfülltes Talent abstempelten: De Sciglio machte das regelrecht depressiv. Doch zwei Männer glaubten an ihn. Sein Psychologe, der mir die Freude am Leben wieder gab. Und: Antonio Conte. Er hat mich auch berufen, wenn ich nicht gut in Form war, er hat mir Selbstvertrauen gegeben und das Gefühl, wichtig zu sein. Dem Nationaltrainer war egal, was in der Presse über De Sciglio stand. So wie ihm egal war, dass sich halb Italien über die Einbürgerung des Brasilianers Eder echauffierte oder die Berufung des Fahrensmanns Graziano Pelle. Es war ihm sogar egal, dass diese beiden Stürmer zuletzt in ihren Vereinen kaum trafen und bisweilen nicht mal mehr spielten. Ich vertraue dem, was ich sehe, sagte Conte dieser Tage. Er hätte auch sagen können: was nur ich sehe. Aber inzwischen sehen es ja alle. Auf Deutschland trifft heute eine italienische Auswahl, die ihr Land auch deshalb so in den Bann zieht, weil sie direkt aus einem dieser Hollywood-Sportfilme kommen könnte. Eine Nazionale der Vergessenen, Unterschätzen und Ausrangierten. Eine, die mit Ausnahme von der Juventus-Abwehr aus Torhüter Buffon und den Verteidigern Barzagli, Bonucci und Chiellini ( BBBC ) kaum renommierte Spieler hat, aber dafür viel Charakter, und die über die Mentalität in den letzten Wochen auch zum Spiel gefunden hat. Wenn Italien mit dem heutigen Gegner Deutschland nach den bisherigen Turniereindrücken durchaus auf Augenhöhe liegt, dann ist das eine kleine Sensation, wenn man bedenkt, wo beide Nationen derzeit fußballerisch stehen. Deutschland ist Weltmeister und schöpft aus der Besatzung des langjährigen Champions-League-Dampfers Bayern München sowie anderer Luxusliner wie Arsenal und Real Madrid. Im Vergleich musste Conte seine Mannschaft in sämtlichen Häfen des Landes anheuern. Aus 13 Klubs kommen die 23 Spieler. De Sciglio beispielsweise ist der einzige Vertreter des AC Mailand, Eder der Einzige von Inter Mailand. Zusammen mit Juventus sind Milan und Inter normalerweise die Heilige stellt, verlor im Achtelfinale 0:3 zu Hause gegen Sparta Prag. All das scheint freilich nicht viel zu heißen bei einem Turnier, das bisher sehr respektlos mit dem Starkult umgeht. Auf dem Papier ist Wayne Rooney ja auch ein größerer Name als Kolbeinn Sigthorsson. So wie Andres Iniesta eben ein größerer Name ist als Emanuelle Giaccherini, 31, vom FC Bologna. Doch am Ende waren es im Achtelfinale die Spanier, die zugeben mussten, kein Mittel gegen diese großartige Mannschaft gefunden zu haben, wie Rechtsverteidiger Juanfran sagte. Klar haben sie das Zeug, Europameister zu werden, ergänzte dessen Landsmann Pique. Conte bedeuten Namen sowieso: nichts. Er personifiziert den italienischen Außenseitermythos schon durch seine eigene Karriere, die ihn trotz überschaubaren Talents zum Juventus-Kapitän reifen sah. Für seinen unbedingten Teamfußball bringt die Starlücke auch so manchen Vorteil. Wer sich seine Soldaten selbst gezüchtet hat, kann sich in der Schlacht umso mehr auf sie verlassen der vor Kurzem noch so eingeschüchterte De Sciglio eroberte gegen Spanien gleich nach einer halben Minute tollkühn den Ball von Juanfran und setzte damit den Ton für das ganze Match. Ohne große Europapokalbelastungen konnte Conte die Spieler im Vorbereitungslager außerdem richtig triezen im Ergebnis rannten die Italiener trotz des mit Abstand höchsten Altersschnitts aller Teilnehmer 11,7 Kilometer mehr als die Belgier im ersten Gruppenspiel und 7,8 Kilometer mehr als die Spanier im Achtelfinale. Infiziert vom Juve-Geist (AS Roms Daniele De Rossi) von Conte und der BBBC glauben längst auch die Mitläufer an die Glaubenssätze ihres Trainers, der angesichts der nominellen Unterlegenheit fordert, über die Grenzen der Vernunft zu gehen, und auch noch die Baisse an der italienischen Talentbörse positiv gedeutet bekommt: Solche Situationen packen mich, motivieren mich, holen das Beste aus mir heraus. Selbst ihre Ausfälle scheinen die Italiener nur noch weiter anzuspornen. Vor allem im Mittelfeld, wo vor der EM schon Claudio Marchisio und Marco Verratti passen mussten und Thiago Motta gegen Deutschland gesperrt fehlt, häufen sich die Langzeitfolgen von Contes Bootcamp. Neben Candreva, der definitiv fehlt, ist der Giorgio Einsatz von De Rossi fraglich. Keine Entschuldi- Chiellini (Nr. 3) bejubelt seinen gungen, sagt aber dessen Römer Klubkollege Führungstreffer gegen Spanien Alessandro Florenzi vor Dreifaltigkeit des italienischen Klubfuß- Deutschland. Ob es zum Ti- dem Mount Everest balls, aber nein, ihre geringe Quote liegt nicht dend ist, dass wir uns am Ende tel reicht oder nicht, entschei- nur daran, dass sie so viele nichts vorwerfen müssen so Ausländer im Kader hätten. Sie kriseln betet es Conte seit dem ersten Tag des derart, dass sie zuletzt nicht mal im Trainingslagers herunter. Und da ist Europapokal spielten. In dem war ab Italien zweifelsohne auf dem richtigen dem Viertelfinale sowieso kein italienischer Vertreter mehr dabei. Lazio aus historischer Turnierlegende, begna- Weg, mit seiner glücklichen Mischung Rom etwa, das Italiens Stammspieler detem Einpeitscher und dem Rachegefühl der Marco Parolo und Antonio Candreva Vergessenen. Furcht vor der Blamage gegen die neue Liebe Frankreich ist wie alle Europäer vernarrt in die isländische Sensations-Mannschaft. Für Spieler ist das gefährlich S o weit ist es gekommen. Die französischen Medien überlassen die Schmerzhaft, aber erklärbar. Eine Pleite über das Viertelfinale bei einem großen hingegen zum fünften Mal hintereinan- Aus gegen Deutschland oder Italien? Nationalmannschaftskarriere noch nie ren Trainer Heimir Hallgrimsson wird Agenda vor dem Viertelfinale am gegen Island wäre eine Katastrophe für Turnier hinausgekommen ist: Es wird der die identische Startformation aufbieten. Das darf keine Ausrede sein, Sonntag (21 Uhr) weitgehend dem Gegner: Statistiken über das isländische Turnier erst eine wirklich überzeugen- wir müssen aufhören Angst zu haben. urteilt Juventus-Profi Evra, der auf der die Equipe Tricolore, die bei diesem nicht leicht, sie zu überwinden. Aber Fußballwunder hier, Fotos von den sehr de Halbzeit abgeliefert hat. Statt Selbstzweifel sei Vertrauen in die linken Seite gesetzt sein dürfte: Wir einsamen Heimatsportplätzen der isländischen Spieler dort. wir gegen Irland aufgehört der Stunde. Doch darauf ha- umstellen. Es ist egal, wer wo spielt. Unser Ziel ist es, so anzufangen, wie eigenen Offensivqualitäten das Gebot können binnen Sekunden unser System haben, sagt Abwehrspieler ben sich schon die Engländer verlassen und wurden reitet dem 35-Jährigen Kopfzerbrechen. Einzig die Atmosphäre im Stadion be- VON SIMON PAUSCH Bacary Sagna mit Blick AUS CLAIREFONTAINE auf das 2:1 gegen die im Achtelfinale böse Die Schar der Unterstützer, die von Iren: Es ist die nächste Etappe auf dem zwei Möglichkeiten, stündlich an. Es wird eine aufgeheizte bestraft. Wir haben Reykjavik nach Paris übersetzt, schwillt Die Krone setzte dem Ganzen die linksliberale Zeitung Le Liberation Weg zu unserem rechnet Evra vor: Stimmung im Stadion werden. Die Fans auf. Dort durfte der isländische Schriftsteller Eirikur Örn Norddahl in blumi- Titel. Wir den- Trainer werfen England sere französischen Anhänger zeigen, großen Ziel: dem Frankreichs Entweder wir aus Island sind klasse. Jetzt müssen unger Sprache und vor allem ganzseitig ken nicht an eine Didier vor, dass sie Island unterschätzt gen sorgt das für ein Dilemma. dass es eine Heim-EM ist. Auf den Rän- anmoderieren, warum seine Landsleute Niederlage gegen Deschamps quasi schon als moralische Sieger feststünden. In großen Seen schwimmen Sein Nebenmann Pakennen an, dass Iszosen verliebt in den Underdog von der Island. Wirklich? haben. Oder wir er- Wie alle Europäer sind auch die Fran- große Fische, antwortete Norddahl auf trice Evra betonte bei land guten Fußball kleinen Insel. Die gewaltige Sympathiewelle, die ihr Siegeszug auf dem Konti- die Frage, warum es fast alle isländischen Profis ins Ausland ziehe: In klei- Mannschaftsquartier in französische Nationalnent ausgelöst hat, schwappt bis an die der Fragerunde im spielt. Der dienstälteste nen Seen schwimmen kleine Fische, die Clairefontaine gleich fünfmal: Wir haben Respekt vor diesem Variante, daran ließ er keinen Zweifel. tag gespielt wird. In Sportgeschäften spieler tendiert zur zweiten Tore des Stade de France, wo am Sonn- glauben groß zu sein, weil sie in ihrem Leben noch nie größere Fische gesehen Gegner. Ungefragt wohlgemerkt. Die Umso schwerer trifft Frankreich daher der Ausfall von N Golo Kante und Bars haben neben der französischen sind Island-Trikots vergriffen, viele haben. Der kleine große Fisch Island französischen Spieler versuchen verzweifelt, den Weltranglisten-34. stark- Adil Rami, die sich gegen Irland jeweils kurzfristig noch eine zweite Flagge ins droht Frankreich zu verspeisen. Es ist die gefährlichste aller denkbaren Konstellationen für die Elf von Dite Auftritte hingelegt hat, bei der EM Sonntag gesperrt sind. Addiert man die ßen Kreuz auf blauem Grund. Zuminzureden. Einerseits, weil er wirklich gu- die zweite Gelbe Karte abholten und am Fenster gehängt: die mit einem rot-weidier Deschamps, die als Gastgeber ohnehin unter einem gewaltigen Druck andererseits natürlich, um den eigenen nier verletzungsbedingt absagen musstagabend auf jeden Fall zu den Gewin- ebenso wie in der Qualifikation. Und Abwehrspieler hinzu, die vor dem Turdest die Kneipiers gehören so am Sonn- steht. Das Duell mit dem Sensationsteam von der Insel birgt zusätzlich das Das Spiel Islands erinnere ihn an eine noch gelernte Defensivkräfte, um die is- ausgeht. Druck ein wenig abzuschwächen. ten, bleiben Trainer Deschamps kaum nern ganz egal, wie das Viertelfinale Potenzial einer gewaltigen Blamage. Ein harte Mauer, sagte Evra, der in seiner ländischen Konter zu unterbinden. De- MITARBEIT: LARS GARTENSCHLÄGER Ein Vergnügen, Joachim Löw zu sein Der Namensvetter des Bundestrainers wird oft hofiert D eutschland fiebert dem EM- Es gibt doch sicher auch Vorteile? Viertelfinalspiel gegen Italien Auf jeden Fall, bei Hotelreservierungen. am Samstagabend entgegen (21 Auch wenn ich im Restaurant einen Uhr, im Liveticker bei welt.de ). In Tisch reserviere. Ich bekomme immer Frankfurt macht sich Joachim Löw erst wieder Upgrades, sehe aber immer wieder in enttäuschte Gesichter vor Ort. einmal in Ruhe einen Kaffee. Denn der 46 Jahre alte Medienunternehmer teilt Manche werfen sich richtig in Schale. In mit dem Bundestrainer nur den Namen, Nürnberg stand einmal eine gesamte nicht die Verantwortung. Seit dem Sommermärchen 2006 wird er fast täglich ausgeputzt, und als ich mich am Emp- Hotelmannschaft im Spalier, alle her- darauf angesprochen, erzählt der Nichtbundestrainer Löw. Und genießt die haben mich alle vollkommen entsetzt fang als Joachim Löw angemeldet habe, Vorteile, wie etwa Upgrades bei Hotelzimmerbuchungen oder Sonderbehand- Ganze los, dass auch Kollegen mich angeschaut. Das war 2006, da ging das lungen im Restaurant. Coach nannten. Bis heute sagen manche Bundestrainer zu mir. VON ISABELL SCHEUPLEIN Haben Sie ihn schon mal getroffen? DIE WELT: Wie ist es, zu heißen wie Nein, aber ich würde gerne. Wenn man der Bundestrainer, der ja den meistdiskutierten Job im ganzen Land hat? herumschleppt, dann würde man schon die ganze Zeit so ein Alter Ego mit sich JOACHIM LÖW: Prima. Der Mann hat ja gerne wissen, wie ist der eigentlich bisher keine Skandale gehabt. Und er ist wirklich? Wie motiviert er sich? Eine sehr erfolgreich. Seitdem er den vierten Freundin von mir hat mir eine Autogrammkarte mitgebracht, und ich hatte Stern für Deutschland geholt hat, ist es ein besonderes Vergnügen, Joachim sie vorher gebeten, dass er darauf Löw zu sein. Ich glaube, höher kann schreibt Von Jogi für Jo, Jo ist mein man in der Gunst der Deutschen nicht Spitzname. Da stand der Manager von kommen. Von daher bin ich Löw daneben, als er die Karte bei der EM jetzt ganz entspannt, im Gegensatz zur gesagt: Mann, der hat be- unterschrieb, und hat dazu WM, da war ich überhaupt nicht entspannt. reservierungen. stimmt Glück bei Hotel- Da bin ich fast wahnsinnig geworden. Das hat er ja richtig erkannt. Hatten Sie befürchtet, dass Sie Drohbriesiert einfach auch viel Ja. Und dabei pasfe bekommen, wenn es Lustiges. Ich hatte zum im Finale schiefgeht? Beispiel mal ein Treffen Das vielleicht nicht. Aber ich mit dem damaligen hessischen Innen- und Sportmi- möchte nicht Erich Ribbeck Der Bundestrainer heißen oder Christoph Daum. und sein Double nister Boris Rhein in einem Man weiß ja, wie schnell man Fünf-Sterne-Hotel in in der Gunst sinken kann. Also diese Frankfurt. Dort stand das gesamte Direktorium parat, und wir bekamen kleine Minigeschichte mit dem Fingerriechen zum Beispiel, da gab es gleich einen separierten Tisch. Zwischendurch nahm mich dann eine Bedienung eine Situation, wo ich jemanden kennengelernt habe, und der nahm nur beiseite und sagte: Sagen Sie mal, zwei Finger an die Nase und sagte: Oh, wann kommt denn der Bundestrainer? an den Namen erinnere ich mich. So Wir haben uns doch alle so auf den gefreut. Da habe ich ihr gesagt: Ich glau- etwas ärgert mich. Da haben wir mal einen Helden in Deutschland, und dann be, der kommt heute nicht mehr. Das muss der demontiert werden. war sehr lustig. Am Ende reden die Trainer ein fades Gekicke schön REUTERS/CHARLES PLATIAU; AP; DPA Portugal im Halbfinale, keine Werbung für den Fußball I n Frankreich, das hat das erste Viertelfinale zwischen Polen und Portugal essanten Fußball gespielt. Der neutrale tionen begonnen. Wir haben sehr inter- bewiesen, findet tatsächlich die angekündigte Hochsicherheits-EM statt einmal die Ergebnisse abrufen, um eine Beobachter musste sich tatsächlich noch allerdings auf dem Platz. Verwechslung auszuschließen: 1:0 gegen Nordirland, 0:0 gegen Deutschland, 1:0 VON LUTZ WÖCKENER gegen die Ukraine, das glückliche Weiterkommen im Elfmeterschießen gegen Ein Bekenntnis zur Offensive lieferten die Protagonisten erst nach dem 6:4- gen biedere Portugiesen. Puh! Dass es die Schweiz und nun das knappe Aus ge- Sieg der Portugiesen im Elfmeterschießen ab. Beide Teams haben ein sehr gu- Island (1:1) noch Österreich (0:0), Un- dem ersten Halbfinalisten weder gegen tes Spiel gezeigt. Beide Seiten garn (3:3), Kroatien (0:0) haben sehr viel Herz in diese Partie gelegt. Jeder Ein- gelungen war, ein Spiel und nun auch Polen (1:1) zelne verdient Wertschätzung, sagte Ferwinnen, sagt viel über nach 90 Minuten zu genando Santos: Wir dieses Turnier und wollen dem portugiesischen Volk Fußballs aus. die Qualität des Spaß und Freude Vor der Partie bringen. Womit, sagte Portugals Trainer Frage gegeben: Ro- hatte es nur eine nicht, doch er schien tatsächlich einen Zusammen- oder Cristiano Ronaldo? bert Lewandowski hang zur Leistung seiner Die beiden Ausnahmestürmer aber waren über Mannschaft herzustellen. Cristiano Ronaldo Ungeachtet der Pfiffe des Publikums war er voll des Lobes Renato Sanches (r.) damit beschäftigt, ihren feiert mit Newcomer weite Strecken der Partie für seine Spieler und stellte Mitspielern deren Unzulänglichkeiten vorzuhalten. Lewan- drei heraus: Renato Sanches war hervorragend. Pepe und Cristiano Ronaldo dowski schimpfte vornehmlich mit Arkadiusz Milik, kritisierte Passspiel haben ein herausragendes Spiel gezeigt, sprach er und mahnte: Die Leute sollten und Laufwege. Cristiano Ronaldo dagegen maßregelte Nani immer wieder Cristiano nicht immer unterbewerten. Jenen Superstar, dessen Schuss in der gestenreich und lautstark. zehnten Spielminute abgeblockt wurde, Immerhin gelang es dem Polen, sein der sechs Minuten später einen Freistoß erstes EM-Tor zu erzielen. Jakub in die Mauer hämmerte, in der 56. Minute gerade noch das Außennetz traf und lungsfehler Cedrics für eine Flanke, Blaszczykowski nutzte einen Stel- ansonsten vor allem dadurch auffiel, den die Lewandowski nach 100 Sekunden besser postierten Mitspieler zu übersehen. Kurz vor dem Ende der regulären zog Renato Sanches nach einer halben Spielzeit zum 1:0 verwertete. Santos Spielzeit traf Ronaldo allein vor dem Stunde aus der Kreativzentrale auf den polnischen Tor den Ball nicht. Herausragend? Wirklich? ten später Doppelpass mit Nani spielte rechten Flügel, wo er nur zwei Minu- Auch Adam Nawalka zog nach dem und ihm per abgefälschtem Schuss das Turnier ein geradezu überschwängliches 1:1 gelang. Wir haben sehr hart gearbeitet, und wir haben das Beste auf Fazit. Polens Trainer wähnt seine Elf auf dem Weg in die europäische Spitzen-, ja, dem Platz gegeben, sagte Sanches wenn nicht gar Weltklasse. Bei dieser und gliederte sich brav in die Reihe der EM hat eine fantastische Ära der Emo- Schönredner ein.

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Aber ein paar mehr Tore wünscht er sich schon, wenn es jetzt in die entscheidenden K.o.-Spiele geht. Schließlich machen sie, so Fontaine, den Reiz am Fußball aus. VON GUNNAR MEINHARDT DIE WELT: Monsieur Fontaine, wo erreichen wir Sie? JUST FONTAINE: Daheim bei mir in Toulouse. Ich lese gerade ein paar Zeitungen. Leider ist kein Spiel mehr in Toulouse, dann wäre ich auch wieder im Stadion dabei. Ich habe dort zeitlebens meinen speziellen Tribünenplatz. Ich schaue aber auch gern zu Hause die Spiele an. Aber nur allein. Ich brauche meine Ruhe, und hasse es, wenn dazwischen gequatscht wird. Ich möchte Fußball genießen und mache mir meine eigenen Gedanken, da brauche ich kein Stammtischgerede. Wie gefällt Ihnen das Championat? (überlegt lange): Nun ja, einerseits finde ich es gut, dass Michel Platini die Idee hatte, das Turnier auf 24 Mannschaften auszuweiten. Dass er jetzt selbst nicht dabei ist... tja, was soll ich sagen? Das Leben spielt manchmal schon verrückt. Ich weiß, dass viele die Aufstockung ablehnen, weil sie glauben, dass darunter die Qualität der Spiele leidet. Einige Partien waren auch nicht sehenswert, dass muss ich zugeben. Aber ist es nicht trotzdem so, dass wir uns auf jedes Spiel freuen? Ich liebe Fußball und kann nicht genug davon bekommen. Einen besseren Zeitvertreib kann ich mir nicht vorstellen. Sind Sie also mit dem bisherigen EM-Verlauf zufrieden? Was heißt zufrieden? Ich war Stürmer, BORIS HORVAT/AFP/GETTY IMAGES/BH/RC/IA Wie einst die Berliner Mauer Die französische Fußballlegende Just Fontaine lobt die deutsche Abwehr in den höchsten Tönen. Löws Mannschaft ist der EM-Favorit. das wissen Sie ja. Und für mich gab es nur eins, ich wollte Tore schießen. Das wollte auch meine Mannschaft. Und wenn wir eins geschossen hatten, wollten wir das zweite schießen, das dritte, so viele wie möglich. Heute ist es doch so, dass nach dem ersten Tor zuallererst versucht wird, den Vorsprung zu verteidigen, statt zu versuchen, das nächste Tor nachzulegen. Just Fontaine: 82 Wir wollten natürlich auch keine Ge- Jahre, unerreichter Torschützenkönig, gentore kassieren, Stürmer aus Leidenschaft und in Frank- Zeit ging es zuerst doch zu meiner reich ein Volksheld darum, möglichst viele Tore zu erzielen. Das brachte allen viel mehr Spaß. Mit zwei Toren pro Spiel nach 90 Partien ist die durchschnittliche Trefferquote auch so mies wie noch bei keiner EM. Sehen Sie. Ich finde es enttäuschend, dass bislang (Ergebnis Belgien gegen Wales erst nach Redaktionsschluss, d. Red.) kein Spieler mehr als drei Tore geschossen hat. Ich wünsche mir, dass einer zehn und mehr Tore schießt. Wer mit seiner Mannschaft ins Finale einzieht, kommt auf sieben Spiele, ich hatte bei meinem Rekord in Schweden nur sechs. Von Ronaldo beispielsweise habe ich viel mehr erwartet. Doch ihm fehlt die Unterstützung der Mannschaft. Portugal aber steht als erste Mannschaft im Halbfinale. Ich bitte Sie, dass Portugal ohne einen Sieg ins Halbfinale gekommen ist, ist doch ein Unding. Die Regeln geben das zwar her, das dürfte aber nicht sein. Womöglich werden die Portugiesen mit ihrer Remistaktik auch noch Europameister. Wie absurd ich möchte darüber nicht weiter nachdenken. Welche Mannschaft gefiel Ihnen bislang am besten? Die deutsche. Die Deutschen haben keinen Superstar wie Ronaldo, dafür aber elf großartige Spieler, die als Mannschaft hervorragend harmonieren. Dass sie in vier Spielen noch kein Gegentor kassiert haben, ist grandios. Dieses Abwehrbollwerk steht wie einst die Berliner Mauer (lacht). Aber auch Italien hat mich überzeugt. Die Mannschaft besitzt einen extrem starken Teamgeist und einen großartigen Keeper. Gianluigi Buffon. Ja, für mich ist er der bisher beste Spieler des Turniers. Bei ihm die Tür zu öffnen, wird verdammt schwer werden. Auch ich hätte es bestimmt schwer gehabt, gegen ihn zu treffen. Es gibt auch andere Spieler wie Griezmann, Hazard, Payet oder Ronaldo, die immer wieder starke Momente hatten, aber keiner von denen spielte so konstant gut wie Buffon. Es ist sehr schade, dass Deutschland und Italien schon im Viertelfinale aufeinandertreffen. Das wäre sicher auch ein gutes Finale gewesen. Wer wird ins Halbfinale einziehen? Wenn die Deutschen das erste Tor schießen, kommen sie weiter, das Gleiche gilt umgekehrt. Über Frankreich haben Sie noch gar nichts gesagt. Die Mannschaft hat sich in der Vorrunde ganz schön gequält. Sie spielt noch längst nicht wie ein Titelfavorit. Auch im Achtelfinale gegen Irland mussten wir lange zittern, bis der Ausgleich und dann der Siegtreffer fiel. In der zweiten Halbzeit haben die Spieler ihre bisher beste Leistung geboten. Gefehlt haben aber mehr Tore. Der Druck des Gewinnenmüssens als Gastgeber ist sehr hoch. Das lähmt einige. Deshalb haben sie das Viertelfinale auch noch nicht gewonnen. Am Sonntag geht s gegen Island. (lacht herzhaft) Die Wikinger finde ich einfach Klasse. Sie tun der EM richtig gut. Niemand hätte doch gedacht, dass wir gegen die Jungs im Viertelfinale spielen werden. Diese Unberechenbarkeit ist das Schöne am Sport. Die hauen England raus England, Sie wissen, das ist das Mutterland des Fußballs. Oh mein Gott, was für eine Blamage für England. Wenn Island gegen uns so gut spielt wie gegen England, müssen wir uns warm anziehen. Fürchten Sie die Isländer tatsächlich? Ja. Die Isländer haben doch überhaupt nichts zu verlieren, sie können munter drauflosspielen. Wir hingegen haben alles zu verlieren. Für uns wäre eine Niederlage genauso ein Debakel wie für die Engländer. Dann würde sich bei uns kaum noch einer für die EM interessieren. Unsere Mannschaft steht in der Pflicht. Ich möchte so sehr, dass wir im Finale stehen. Werden Sie dann im Stadion sein? Natürlich, das lasse ich mir nicht nehmen. Auch da habe ich meinen Ehrenplatz. Es wäre ja das erste Mal seit dem 13. November. Diesen schwarzen Freitag werde ich nie vergessen. Damals explodierten während des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland zwei Bomben vor der Arena. Nach den verheerenden Terroranschlägen sagten Sie im Gespräch mit dieser Zeitung, dass Frankreich auf die EM verzichten sollte. Sie hätten Angst davor, dass sich Derartiges wiederholen würde. Als ich das sagte, blutete mir das Herz. Ich habe geweint. Ich saß ja beim Spiel im Stadion. Es war so grausam, das kann wirklich nur nachempfinden, wer es miterlebt hat. Länger als vier Stunden musste ich in einem Nebengebäude des Stadions bleiben, bis mich ein Polizeiauto um vier Uhr morgens in mein Hotel brachte. Ich bin ein lebenslustiger Mensch, doch plötzlich war die Leichtigkeit verflogen. Ich war nicht davon überzeugt, dass wir die Sicherheit garantieren können, die es für eine Europameisterschaft braucht. Deshalb plädierte ich dafür, sie an ein anderes Land zu geben. Was sagen Sie heute? Ich bin froh und glücklich, dass wir das Championat ausrichten. Es war eine richtige Entscheidung. Ansonsten hätten die Terroristen, diese Unmenschen, mit ihren heimtückischen Mordtaten ihr Ziel erreicht. Vor ihnen dürfen wir niemals einknicken. Wer wird Europameister? Ich hoffe natürlich auf den dritten Titelgewinn von Frankreich. Belgien ist mein Geheimfavorit. Meine Nummer eins aber ist die deutsche Mannschaft, sie ist der große Favorit. ANZEIGE 2 Monate DIE WELT und WELT AM SONNTAG testen Zum Sommerstart 35 % sparen und Markengeschenk wählen! Auf Wunsch mit WELT DIGITAL Komplett zum Vorzugspreis täglich digital informiert! Digital-Spezial Gratis zur Wahl Mr. Magic Nutrition Mixer Mixen, zerkleinern, hacken und mehr! Inkl. 2 Mixbecher für 350 ml und 700 ml, To-go-, Streu-, Frischhaltedeckel, Flachklingen- und Kreuzklingenaufsatz. Fitness-Armband GoTime Plus Neu in der Plus-Version: der Pulsmesser. 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29 DPA/NICOLAS BOUVY + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 * SPORT 29 E inst nur bei Ebbe zu erreichen, ragt der Mont-Saint-Michel im Wattenmeer der Normandie 170 Meter in die Höhe. Das Benediktinerkloster, in dem bis heute der Heilige Gral vermutet wird, stellt eine mystische Kulisse zum Start der diesjährigen Tour de France und als Mont den ersten nominellen Berg eines gebirgslastigen Streckenverlaufs. VON JEAN MIKHAIL Nach der ersten Flachetappe entlang der Atlantikküste zum Utah Beach wo einst am D-Day amerikanische Truppen landeten und einer ersten Woche wie gemacht für die Sprinter, erwarten die Fahrer in diesem Jahr insgesamt vier Bergankünfte. In der zweiten Woche und noch vor den harten Tagen in den Alpen inklusive Abstecher in die Schweiz führt der in diesem Jahr knapp 200 Kilometer längere Streckenverlauf unter anderem auf den berüchtigten Mont Ventoux in den Pyrenäen. Dort schüttelte einst Marco Pantani Lance Armstrong ab, bevor 2013 Chris Froome mit einem beeindruckenden Solo den Berg erklomm. Vorjahressieger Froome ist auch in diesem Jahr der Topfavorit auf den Gesamtsieg, zumal sein Rennstall Sky ihm diesmal mit Mikel Landa, Mikel Nieve, Geraint Thomas, Sergio Henao, Wout Poels eine Armada an Fahrern zur Seite stellt, die allesamt ein eigenes Team anführen könnten. Das ist die beste Gruppe die Sky jemals bei einer Tour de France hatte, stellte Froome selbst fest. Es ist eine Tour für die Bergfahrer. Selbst die beiden Zeitfahren sind für Kletterer gemacht. Es gibt viel Gebirge in dieser Tour de France. Entsprechend haben wir unser Team zusammengestellt. Nach dem blamablen Aus von England bei der Fußball-EM sieht sich der Brite in der Pflicht, den Sportsommer auf der Insel zu retten: Das hat mir plötzlich eine schrecklich große Menge an Druck aufgehalst. Der frisch gebackenen Vater Froome sieht sich dabei aber auch starken Rivalen ausgesetzt: Ihr Niveau ist so hoch wie nie. Allen voran der Kolumbianer Nairo Quintana, Der Deutsche Marcel Kittel ist ein Sprintspezialist. Für ihn ist die erste Woche entscheidend Tour de France 1. Etappe von Mont-Saint-Michel nach Utah Beach am Samstag, 2. Juli bis Uhr Ø 42 km/h 188 km Berg-Kategorien: einfach schwer Sprint 6 m Mont-Saint-Michel letztes Jahr mit weniger als einer Minute Abstand Zweiter hinter Froome. Der sieht sich ebenfalls als Vertreter seiner Heimat: Ich will gewinnen und Kolumbien Freude bereiten. Auch Alberto Contador, zweifacher Tour-Gewinner 2007 und 2009, gehört zum Favoritenfeld. Der Spanier ist vor allem in den Bergen stark, könnte vom Streckenverlauf profitieren. Doch Contador sieht auch die Herausforderungen der diesjährigen Tour: Auf dem Papier ist das eine der schwersten Touren an die ich mich erinnern kann, sagte er der Equipe. Chancen auf den 98 m Côte d'avranches 81 m Côte des falaises de Champeaux 30 m Granville 45 m Montmartin-sur-Mer 41 m La Haye 18 m Saint-Sauveur-le-Vicomte 35 m Sainte-Mère-Église km 20, ,5 78,5 118,5 129,5 169,5 188 Zeitfahren Etappen-Gesamtübersicht aktuelle Etappe Transfer 1. Ø = Durchschnittsgeschwindigkeit Gesamtsieg hat auch Vincenzo Nibali, Gewinner vor Der Italiener triumphierte im Mai beim Giro d Italia. Abgesehen von Zeitfahr- und Bergspezialist Tony Martin lauern unter den zwölf deutschen Fahrer im Feld vor allem Sprintspezialisten, allen voran Marcel Kittel und Andre Greipel. Der 33-jährige Greipel, dessen Geburtstag am 16. Juli auf eine Flachetappe fällt, würde allerdings auch gerne einmal das gelbe Trikot tragen: Das hatte ich noch nicht, und das gibt es nur über einen Etappensieg. Im letzten Jahr holte er vier, wurde in der Sprinterwertung aber dennoch nur Zweiter hinter Peter Sagan. Der Slowake holte das grüne Trikot zum vierten Mal in Folge und das obwohl er seit 2013 keine einzige Tour-Etappe gewinnen konnte. Vor allem die Zwischensprints brachten dem Teamkollegen von Alberto Contador die nötigen Punkte ein. Auch für dieses Jahr ist Sagan zuversichtlich: Meine Eier sind größer als letztes Jahr, sie wachsen von Jahr zu Jahr. Auch John Degenkolb will es nach seinem schweren Trainingsunfall mit Sagan aufnehmen. Im Januar hatte der Deutsche letztes Jahr Dritter der 3 m Utah Beach Sainte-Marie-du Mont Erst die Sprinter, dann die Kletterer Noch vor den Alpen wartet der Mont Ventoux: Mit vier Bergankünften ist die Tour de France 2016 so anspruchsvoll wie lange nicht mehr Quelle: dpa KOMPAKT LEICHTATHLETIK Stepanowa darf bei EM starten Whistleblowerin Julia Stepanowa wird bei den Europameisterschaften in Amsterdam unter der Flagge des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA) antreten. Die EAA akzeptiere die Entscheidung des Weltverbandes IAAF, der der Russin die Starterlaubnis als neutrale Athletin erteilte. Stepanowa hatte im ARD-Dokumentarfilm Geheimsache Doping Wie Russland seine Sieger macht erklärt, dass die Erfolge russischer Leichtathleten Ergebnis von systematischem Doping, Vertuschung von Kontrollen und Korruption waren. FUSSBALL Neymar bleibt bis 2021 bei Barcelona Spaniens Meister FC Barcelona hat die Vertragsverlängerung mit Brasiliens Superstar Neymar bis 2021 am Freitag offiziell bestätigt. Gleichzeitig nannten die Katalanen Details der neuen Vereinbarung. Demnach ist die Ablösesumme für den 24-Jährigen im ersten Jahr auf 200 Millionen, im zweiten auf 222 Millionen und in den folgenden drei Jahren auf 250 Millionen Euro festgeschrieben. Neymars bisheriger Vertrag in Barcelona lief bis In drei Jahren bei Barca hat der Torjäger in 141 Spielen 85 Treffer erzielt. Sprintwertung beinahe seinen Zeigefinger verloren, als eine Geisterfahrerin in seine Trainingsgruppe hinein- HANDBALL fuhr. Flensburg gegen Kiel Weniger Glück hatte da der Franzose Nacer Bouhanni, auch ein Spezialist in Königsklasse für Flachetappen. Dieser verletzte sich Die Nordrivalen THW Kiel und SG seine Hand bei einer Hotelschlägerei Flensburg-Handewitt treffen wie schon vergangene Woche so schwer, dass er im Vorjahr bereits in der Gruppenphase die Tour de France absagen musste. der Champions League aufeinander. Laut eigener Aussage hatte er nachts Weitere Gegner der beiden Traditionsklubs in der äußerst schwierigen Gruppe um vier Uhr seine Nachbarn gebeten, etwas weniger Lärm zu machen A sind der FC Barcelona, PSG Handball, HC Silkeborg, Wisla Plock und die Kadetten Schaffhausen. In der Gruppe B dürfte Titelverteidiger KS Kielce stärkster Konkurrent des neuen deutsche Meisters Rhein-Neckar Löwen sein. Darüber hinaus treffen die Mannheimer auf HC Vardar, HC Zagreb, HC Brest, Pick Szeged, RK Celje und IFK Kristianstad. EISHOCKEY Bremerhaven rückt für Hamburg in die DEL Die Fischtown Pinguins Bremerhaven starten nächste Saison als 14. Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das Team aus Norddeutschland erhält wie erwartet die Lizenz der Hamburg Freezers, die sich nicht mehr für die höchste deutsche Spielklasse beworben hatten. Diese Entscheidung traf am Freitag die DEL. Die Bremerhavener hatten in den vergangenen Jahren in der 2. Liga gespielt und waren dort 2014 Meister geworden. Die neue Saison beginnt am 23. September. BASKETBALL Ein Taylor geht, ein Taylor bleibt Die Bundesliga-Klubs treiben ihre Kaderplanung voran. Bayern München hielt Mannschaftskapitän Bryce Taylor, Pokalsieger Alba Berlin gab dagegen Aufbauspieler Jordan Taylor ab. Eugene Lawrence verlässt die Telekom Baskets Bonn auf eigenen Wunsch hin. Taylor, 29, spielt damit mindestens eine weitere Saison in München. In der abgelaufenen Spielzeit war der Shooting Guard mit 13,6 Punkten pro Partie Topscorer des Play-off-Halbfinalisten. Die Berliner hingegen machten bei Jordan Taylor von einer Ausstiegsoption im Zweijahresvertrag des US-Amerikaners Gebrauch. Der 26-Jährige war vor der abgelaufenen Saison von Hapoel Holon/Israel zum Bundesligisten gewechselt. Eugene Lawrence verlässt Bonn auf eigenen Wunsch. ANZEIGE Regen und Hagel stoppen Rosberg Silberpfeile dominieren Training zum Großen Preis von Österreich, Vettel Dritter A uf neuem Asphalt ist Nico Rosberg beim Training zum Großen Preis von Österreich gleich eine Rekordrunde auf dem Red-Bull-Ring gelungen. In der zweiten Übungseinheit in Spielberg musste sich der Mercedes- Fahrer indes ebenso wie seine Formel-1- Kollegen den Naturgewalten über der Steiermark beugen. Über 30 Minuten blieben die Autos in der Box, weil ein Regen- und Hagelsturm über der Strecke in Spielberg herunterging. Der neue Asphalt scheint unserem Auto gut zu liegen, vielleicht sogar besser als der alte Belag, meinte Rosberg präsentiert die Formel 1 und ergänzte: Insgesamt bin ich sehr glücklich mit dem ersten Tag. Am Vormittag hatte der WM-Führende für den 4,326 Kilometer langen Red- Bull-Ring 1:07,373 Minuten benötigt und war um 0,357 Sekunden besser als Weltmeister Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. So schnell war vor Rosberg noch niemand auf der Strecke. Dritter wurde Sebastian Vettel im Ferrari. Nico Hülkenberg kam im Force India auf Rang zwölf, Pascal Wehrlein im Manor auf den 16. Platz. Im zweiten Abschnitt hatte der zweimalige Österreich-Gewinner Rosberg ANZEIGE ebenfalls die beste Zeit erzielt, konnte sich im Vergleich zum Auftakt aber nicht verbessern. Vor der Zwangs-Unterbrechung fuhr der gebürtige Wiesbadener 1:07,967 Minuten. Nach der Regenpause kam Hamilton kurz vor dem Ende auf der abgetrockneten Strecke bis auf 0,019 Sekunden heran. Hülkenberg wurde Dritter vor Vettel, Wehrlein 17. Ferrari-Pilot Vettel drehte sich kurz vor dem Ende mit seinem Wagen noch von der Strecke. Die verbesserten Zeiten im ersten Training waren wegen des neuen Asphalts erwartet worden. Zum Vergleich: Rosberg lag mit seiner Bestzeit mehr als drei Sekunden unter seiner Zeit des ersten Trainings vor einem Jahr. Allerdings hatten etliche Fahrer Probleme auf dem rutschigen Untergrund und landeten häufiger neben der Strecke. Am ärgsten erwischte es Max Verstappen in der Vormittagseinheit beim Heim-Wochenende seines Red-Bull- Teams. Der Niederländer zerstörte seine Vorderradaufhängung. Er konnte aber am Nachmittag wieder fahren und wurde Siebter. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo, der am Freitag 27 Jahre alt wurde, belegte zweimal Rang fünf. Rosberg erlebte einen Sorglos-Trainingstag. Er unterstrich seine Ambitionen auf den Sieg-Hattrick und die Dominanz von Mercedes vor den Herausforderern Ferrari und Red Bull. Schon beim Comeback des Austria-Grand Prix 2014 und im Vorjahr hatte der 31-Jährige gewonnen. Mit einem weiteren Erfolg am Sonntag (14 Uhr, RTL und Sky) im neunten von 21 Saisonrennen könnte der fünfmalige Saisonsieger vor allem seinen Teamkollegen Hamilton und den viermaligen Weltmeister Vettel weiter unter Druck setzen. Mit 141 Punkten liegt Rosberg 24 Zähler vor dem Briten (117) und 45 vor dem Heppenheimer (96). Und die beiden Verfolger haben mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Hamilton hadert wie schon die ganze Saison mit Motor- und Technikproblemen. In Spielberg musste bereits der fünfte Turbolader und zum fünften Mal eine Komponente zur Energierückgewinnung eingebaut werden. Beim nächsten Mal muss der 31-Jährige in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten versetzt werden eine Belastung im Titelkampf. Das Schlimme ist, ich bin der einzige Mercedes-Fahrer, der das hat, klagte der Brite. Er verwies darauf, dass weder Rosberg noch die Piloten der anderen Teams mit Mercedes-Power wie Force India, Manor und Williams diese Schwierigkeiten haben. Auch für Vettel beginnt das Rennen in Spielberg mit einem Handicap. Wegen eines Getriebewechsels wird er am Sonntag um fünf Positionen in der Startaufstellung nach hinten versetzt. dpa SIE MÜSSEN NICHT DEN HUND INS FERIENHAUS LASSEN. ABER SIE KÖNNTEN. Buchen Sie Ferienhäuser und Ferienwohnungen, in denen auch Ihr Hund willkommen ist, auf casamundo.de ausgezeichnet, einfach, sicher. * * Testnote GUT (2,0) / Im Test: 21 Onlineportale für Ferienunterkünfte / Ausgabe 09/2015 / test.de

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Ein unschlagbares Team Drama (IND 2007) 9.45 g Kick It Like Beckham Komödie (GB/D/USA 2002) Mit Parminder Nagra g Die Schnäppchenhäuser Der Traum vom Eigenheim Doku-Soap g Die Schnäppchenhäuser Der Traum vom Eigenheim Doku-Soap g Zuhause im Glück Unser Einzug in ein neues Leben Doku-Soap g Der Trödeltrupp Das Geld liegt im Keller g Die Reimanns Ein außergewöhnliches Leben Doku-Soap. Konny kann es kaum erwarten, endlich den Greyhound-Bus, den er im Internet gefunden hat, unter die Lupe zu nehmen g RTL II News g Die Schöne und der Geist Familiendrama (IND 2005) Mit Shahrukh Khan, Rani Mukherji, Amitabh Bachchan g Overboard Ein Goldfisch fällt ins Wasser Komödie (USA 1987) 1.10 g Scream 3 Horrorfilm (USA 2000) Mit David Arquette Eurosport: g Fußball (Wh.) Eurosport News g Formel E: FIA- Meisterschaft g Springreiten: Paris Eiffel Jumping Aus Paris g Radsport (Wh.) g Radsport: Österreich-Rundfahrt (Wh.) WATTS (Wh.) News 0.05 g Euro Fans g Das Glück am Horizont Liebeskomödie (D 2008) Büttenwarder op Platt g Hauptstadtrevier g Tim Mälzer kocht! g Nordtour g DAS! Ländermagazine g Tagesschau Ohnsorg-Theater: Das Herrschaftskind Schauspiel (D 1972) Großstadtrevier g Die Kanzlei õ Håkan Nesser: Münsters Fall Kriminalfilm (S 2005) 1.05 g Keine Ehe ohne Pause Komödie (D 2016) 2.45 g Hallo Niedersachsen (Wh.) g Wissen macht Ah! g Quarks & Co g W wie Wissen g Weltweit Don Camillos Rückkehr Komödie (F/I 1953) g Leergut Komödie (CZ/ GB/DK 2007) g New York à la carte g Kochen mit Martina und Moritz g Der Vorkoster g Aktuelle Stunde g Lokalzeit g Tagesschau g Klein gegen Groß Das unglaubliche Duell g Kabarett Klassiker 0.05 g Selten so gelacht g Leckeres Hessen Hessen à la carte Hessentipp g Horizonte maintower weekend g Brisant Tanz der Langohren Hasen im Ried g hessenschau Tagesschau Die fantastische Reise der Vögel g Die großen Tierwanderungen in Spanien Tatort: Blinder Glaube TV-Krimi (D 2008) g Der Dicke 0.00 Polizeiruf 110: Abgründe TV-Krimi (DDR 1990) 1.15 Privatdetektiv Frank Kross 1.35 g Der Dicke (Wh.) Auf der Dorfstraße in die Vergangenheit Zwischen Spessart und Karwendel Rundschau Wildes Arabien Kunst und Krempel Tagesschau Herrliche Zeiten im Spessart Komödie (D 1967) Rundschau g Faszination Afrika (1/5) Tamina & Uwe in Barcelona Aktuell Die Rezeptsucherin Landesschau Mobil Sommer auf dem Land Erinnerungen ans Dorfleben im Südwesten Aktuell g Tagesschau g 5.15 g Betrugsfälle 6.10 g Verdachtsfälle 7.10 g Verdachtsfälle 8.15 g Familien im Brennpunkt 9.15 g Die Fakten-Checker g Der Blaulicht-Report g Formel 1: Großer Preis von Österreich Aufzeichnung aus Spielberg. Freies Training. Moderation: Florian König g WEC g Formel 1: Großer Preis von Österreich g Betrugsfälle Doku-Soap g Verdachtsfälle Spezial Die Doku-Soap blickt zeigt hautnah, was passiert, wenn eine unerwartete Situation zu einer realen Bedrohung für das eigene und das Leben seiner Lieben wird g Best of...! Show g RTL aktuell g Explosiv Weekend g Rubinrot Fantasyfilm (D 2013) Mit Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Veronica Ferres. Regie: Felix Fuchssteiner. Gwen denkt, sie sei ein ganz normales Mädchen. Bis sie entdeckt, dass sie ein Zeitreise-Gen in sich trägt g Vampire Academy Fantasykomödie (USA/GB/ RUM 2014) Mit Zoey Deutch 0.35 g The Place Beyond the Pines Drama (USA 2012) 3.10 g The Stranger Within Gefährlich fremd Thriller (DK 2013) Mit William Baldwin 9.00 g ZIB 9.05 g Kulturplatz 9.35 g Erlebnis Österreich Tage der deutschsprachigen Literatur g Kunst und Krempel Reisewege Pyrenäen g Zu Gast in Frankreich g Roter Wein und schwarzes Gold Unterwegs in Frankreichs Südwesten g Peter schießt den Vogel ab Komödie (D 1959) g Natur im Garten Stockholm Zwischen Schlössern und Schären g heute g Kulturpalast g Tagesschau g Rheingau Musik Festival Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-moll D 759 Unvollendete / Anton Bruckner Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB g Verbier Festival 2015 Konzert (CH 2015) 0.10 g Maischberger Besiegen Populisten Europa? Gäste: Viviane Reding u.a g lebens.art 2.20 õ g Drei verliebte Diebe Krimikomödie (USA 2009) g Unterwegs auf dem Nordseeküstenradweg Dokureihe g 360 Geo Reportage Tasmanien g Reisen für Genießer g Tierisch abgehoben Wenn Tiere fliegen / Meister der Schwerkraft / Ein Flügelschlag genügt ARTE Reportage Slowakei: Die Kinder der Fee g Jago Der alte Mann und die Tiefsee Dokumentation g Zu Tisch in... Lyon ARTE Journal g Indian Talkies Die letzten Wanderkinos Doku g Der Killerwal Dokufilm (USA 2013) Regie: Gabriela Cowperthwaite g Phantome der Tiefsee Monsterhaie g Wacken Der Film Louder than Hell. Dokufilm (D 13) g Foals im Pariser Olympia 1.05 g Tracks Alan Parker: Der berühmte Unbekannte 1.55 g ARTE Lounge Special Berlinale 2.55 g Die Kanarischen Inseln 3.40 g Reise durch Amerika Magazin Heiraten ist auch keine Lösung Romantikkomödie (D 2012) Heiraten macht mich nervös Romanze (D 2005) 1.10 Heiraten ist auch keine Lösung Romantikkomödie (D 2012) (Wh.) 2.40 Space Night Sport1: Storage Wars (Wh.) Volleyball: World League Rallye: FIA-WM Höhepunkte. Rallye Polen: 2. Tag Sport-Quiz Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott (Wh.) Die Ballerina Erotikfilm Manche mögen s glücklich Romanze (D 2012) Aktuell õ g Heimat ist kein Ort Drama (D 2015) g Mein süßes Geheimnis Komödie (A/D 2006) 0.40 g Manche mögen s glücklich Romanze (D 2012) (Wh.) N24 Nachrichten 6.10 Die Artillerie der Bundeswehr 7.00 Schwebezustand Mission deutscher Senkrechtstarter 8.05 g World Wide Wetter 9.15 N24 Cassini 9.40 g Vision Gold g Adrenalin am Steuer g Der ICE Dokumentation g Superschiffe g Zeppelin Dokumentation g Mega-Fabriken Boeing 747. Dokureihe g Meilensteine der Technik g USA Top Secret g Science of Stupid Welt der Wunder Über welche Muskeln verfügt der Mensch? g Hurrikansicher Miamis neues Hightech-Stadion g Mayday FedEx Flug g Naturgewalten Die Tragödie von Norwegen g Der Ku-Klux-Klan Doku 0.10 g Die härtesten Gefängnis- Wärterinnen der USA Das römische Aquädukt Pont du Gard in Südfrankreich ist eines der wichtigsten und am besten erhaltenen Brückenbauwerke des Römischen Reichs ANZEIGE ARD ZDF SAT.1 RTL 3SAT ARTE PRO SIEBEN KABEL 1 PHOENIX N-TV MDR RBB VOX RTL 2 EUROSPORT 1 / SPORT 1 NDR WDR HR BR SWR 5.30 Kinder-TV g Immer wieder sonntags Show g Presseclub g Europamagazin g Tagesschau g Von Müttern und Töchtern Komödie (D 2007) g Sportschau g Gott und die Welt Räubergeschichten Zwei Männer und ihr Traum vom schnellen Geld g Bericht aus Berlin Brexit I: Schäuble stellt seinen Reformplan für die EU vor g Lindenstraße Soap. Helden. Mit Philipp Neubauer. Philipp steigt in das Undercoverteam ein und will die digitalen Lieferlisten des Fleischkonzerns hacken g Weltspiegel g Tagesschau g Tatort: Das Haus am Ende der Straße TV-Krimi (D 2014) Mit Joachim Król g Kommissar Wallander: Ein Mord im Herbst TV-Krimi (GB/S/USA/D 2012) Tagesthemen g ttt U.a.: Narzissmus und Größenwahn: Die Wahrheit über Donald Trump 0.05 Rabbit Hole Drama (USA 10) 1.35 g 8 Frauen Krimikomödie (F/I 2002) Mit Danielle Darrieux 3.25 g Vergissmichnicht Romanze (F/B 2010) 5.25 Vorsicht keine Engel! 5.40 Kinder-TV 9.03 g sonntags 9.30 g Katholischer Gottesdienst g Peter Alexander Hier ist ein Mensch g ZDF-Fernsehgarten g Der Chiemsee g heute Xpress g Sweet Home Alabama Liebe auf Umwegen Liebesfilm (USA 2002) g planet e. Neuer Stress mit alten Kernkraftwerken g heute g Sportreportage g ZDF-Reportage S g Terra Xpress Bienen- Zoff und dicke Brummer g heute g Berlin direkt Magazin g Terra X Geheimbünde g ZDF EM live Aus Paris g Fußball: EM Aus dem Stade de France, Saint-Denis bei Paris. Viertelfinale: Frankreich Island g ZDF EM live Aus Paris Highlights, Analysen, Interviews Kommissar Beck: Der stille Schrei TV-Krimi (S 2007) Mit Peter Haber, Mikael Persbrandt, Marie Göranzon 1.00 g heute Xpress 1.05 g Peter Hahne 1.35 g ZDF-History Die sieben Weltwunder 2.20 g Frag den Lesch 6.20 g Im Namen der Gerechtigkeit Wir kämpfen für Sie! 7.20 g Auf Streife (Wh.) 7.50 g So gesehen Talk am Sonntag 8.10 g Auf Streife Die Spezialisten 9.05 g Auf Streife g Das gibt Ärger Actionkomödie (USA 2012) Mit Reese Witherspoon, Chris Pine, Tom Hardy. Regie: McG. Die Agenten Tuck und FDR sind die besten Freunde bis sie sich in dieselbe Frau verlieben. Ein Kampf entbrennt g Solange du da bist Komödie (USA 2005) g Die wunderbare Welt der Tierbabys Dokureihe g Jetzt wird s tierisch! Die witzige Welt der Hunde (1) g Sat.1 Nachrichten g Navy CIS: L.A. Krimi-Serie Belagerungszustand / Die Dinosaurier / Eiserne Reserve / Das schwarze Budget / Belagerungszustand / Die Dinosaurier / Eiserne Reserve / Das schwarze Budget. Der Cyber-Sicherheitsexperte Brian Bell wird tot in seinem Haus gefunden. Er trieb sich im dubiosen Dark Net herum g Auf Streife Die Doku zeigt auf der Basis realer Polizeifälle den harten und gefährlichen Einsatz echter Polizisten g Fahndung Deutschland 6.55 g Mom 7.50 g Two and a Half Men Sitcom 8.50 g 2 Broke Girls Sitcom 9.45 g The Big Bang Theory Bubble Boy Komödie (USA 2001) g Leg dich nicht mit Zohan an Actionkomödie (USA 2008) g Lissi und der wilde Kaiser Animationsfilm (D 2007) g Werner Eiskalt! Animationsfilm (D 2011) Newstime g Die Simpsons Zeichentrick-Serie. Nichts bereuen / YOLO. Nach der Beerdigung von Chip Davis beginnen die Einwohner von Springfield, über ihr Leben nachzudenken g Galileo Spezial Schüleraustausch extrem Die härteste Prüfung ihres Lebens g Burlesque Musikfilm (USA 2010) Mit Cher, Christina Aguilera, Eric Dane. Regie: Steven Antin. Ali Rose verlässt Iowa, um sich in L.A. ihren Traum als Sängerin und Burlesque-Tänzerin zu erfüllen g Sweeney Todd Der teuflische Barbier aus der Fleet Street Thriller (GB/USA 2007) Mit Johnny Depp 0.45 g Machete Actionfilm (USA 2010) Mit Danny Trejo 2.35 Der teuflische Barbier aus der Fleet Street Thriller (GB/USA 2007) (Wh.) 5.10 g Watch Me das Kinomagazin 5.40 g Die strengsten Eltern der Welt 9.05 g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial Reportagereihe (Wh.) g Mein Lokal, Dein Lokal Spezial Reportagereihe (Wh.) g News g Rosins Restaurants Ein Sternekoch räumt auf! Nico s Astra Pott in Pinneberg. Mit Frank Rosin g Rosins Restaurants Ein Sternekoch räumt auf! Blattlaus in Adlershof (Berlin) g Friendship! Komödie (D/USA 2010) Mit Matthias Schweighöfer, Friedrich Mücke, Alicja Bachleda. Regie: Markus Goller. Nach dem Fall der Mauer will Veit unbedingt nach San Francisco. Er hofft, dort seinen Vater zu finden g Abenteuer Leben am Sonntag spezial Der Grill-Pilgerpfad in den USA 0.10 g Mein Revier Zigarettenschmugglern, Falschparkern und Temposündern ihnen sind Ordnungshüter auf der Spur g Shameless Comedy-Serie Forum Demokratie Historische Ereignisse Unsere Geschichte Von Untertauchern und Lebensrettern Thema Dokumentation Tagebücher des Ersten Weltkriegs (Wh.) Tagebücher des Ersten Weltkriegs (Wh.) Tagesschau Trolle, Fjorde und ein Postschiff (1/2) Trolle, Fjorde und ein Postschiff Mein Ausland Im Land der Schamanen Türkei Drehkreuz des Terrors? 0.00 Forum Demokratie (Wh.) g Glücksspiel Die geheimen Tricks der Casinos g Deluxe g Wilde Tierwelt g Hautnah! Löwen greifen an g Das Todeswerk der Nazis PS Formel g Wissen (Wh.) g Tödliche Schlangen Expedition Indien Countdown zur Katastrophe: Nagasaki g Countdown zur Katastrophe: Kriegsschiff-Drama g Countdown zur Katastrophe Helikopter-Absturz g Achtung, Kamera! 0.10 g Achtung, Kamera! g MDR aktuell Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel Komödie (I/F 1976) g In aller Freundschaft Die jungen Ärzte g MDR aktuell g In aller Freundschaft g Unser Sandmännchen MDR Regional g MDR aktuell g Kripo live Selten so gelacht g MDR aktuell g Mein Sohn Helen Drama (D 2015) g Die Ostdeutschen 0.55 g Der Schwarzwaldhof Forellenquintett Drama (D 2010) Eine Chance für die Liebe Drama (D 2006) rbb aktuell In aller Freundschaft g Unser Sandmännchen Grünzeug Gartenzeit Täter Opfer Polizei Vermisst! Abendschau Tagesschau g Ein Sommer in Brandenburg (1/4) rbb aktuell Nuhr ab 18 Junge Comedy Krömer Late Night Show Liebe, Lügen, Leidenschaften: Die Überraschung (4/6) Liebesmelodram (D/A 2002) 0.45 Lindenstraße 5.30 g Criminal Intent Verbrechen im Visier Krimi-Serie g hundkatzemaus Magazin g Tierbabys süß und wild! Tiger im Garten g Goodbye Deutschland! Die Auswanderer g Schneller als die Polizei erlaubt Doku-Soap g auto mobil Autotausch g Biete Rostlaube, suche Traumauto Doku-Soap Da das Ehepaar Julia (31) und Rocco (37) Bentivegna aus Schwelm Nachwuchs erwartet, braucht es ein größeres Auto g Ab ins Beet! Die Garten- Soap Maren & ihre Freunde / Chill + Grill-Oase / Ute & Reinhard / Mediterrane Ecke / Henrik & Lisa / Feinschliff-Pool g Promi Shopping Queen Motto: Hot, hotter, Jeans! Präsentiere den momentan super angesagten Total-Denim- Look! Kandidaten: Tanja Bülter, Sarah Nowak, Jens Hilbert, Fernanda Brandao g Prominent! Magazin 0.05 Medical Detectives Mordszenarien 5.30 Das A-Team Action-Serie. Ärger mit Harry / Lederstrumpf reitet wieder / Zurück in Vietnam / Eine Seefahrt, die ist lustig 9.05 X-Factor: Das Unfassbare Mystery-Serie g Kinder-TV g Zuhause im Glück Unser Einzug in ein neues Leben Doku-Soap g Der Trödeltrupp Das Geld liegt im Keller Danielas Vater Horst wurde vor zwei Jahren durch eine Hirnblutung zum Pflegefall. Nun plant die Familie den Umzug in eine barrierefreie Wohnung. Doch wohin mit den von Horst angesammelten Schätzen? g GRIP Das Motormag. Roadtrip nach Italien g Die Bauretter Doku-Soap g RTL II News Werner Das muss kesseln!!! Zeichentrickfilm (D 1996) Das kleine Arschloch und der alte Sack Sterben ist Scheiße Animationsfilm (D 2006) g Das Nachrichtenjournal 0.00 g Jurassic City Actionthriller (USA 2015) Mit Ray Wise Eurosport: g Radsport WATTS Sportzapping g Fußball: Major League Soccer Eurosport News g Springreiten: Paris Eiffel Jumping g Formel E: FIA-Meisterschaft g Radsport (Wh.) News (Wh.) 0.05 WATTS g Wellen, Wind und Küstenschutz Der XXL-Ostfriese Herd statt Pferd Lieb und teuer g Rainer Sass: So isst der Norden! Bingo! g Nordseereport g DAS! Ländermagazine g Tagesschau André Rieu Das Sommernachtskonzert g Die NDR Quizshow g Gefragt Gejagt õ g Staatsfeinde Mord auf höchster Ebene Thriller (F 2009) 1.20 g Nordseereport (Wh.) 2.05 Nordbilder Esstrend Vegan Zwischen Kult, Kritik und Vorurteilen g maretv g In aller Freundschaft g Der Rhein von oben g Lilly Schönauer: Liebe mit Hindernissen Romanze (A/D 2010) Tiere suchen ein Zuhause g Aktuelle Stunde g Westpol g Tagesschau Die Frau im roten Kleid Drama (D 2006) g Gefragt Gejagt g Lachgeschichten g CSD 2016 in Köln anders.leben! 0.00 g Rockpalast g Herkules Mex Das Marktmagazin verblüffende Medizinerkenntnisse g Hessen- Reporter Herrliches Hessen Unterwegs in und um Schlitz g hessenschau Tagesschau g Giraffe, Erdmännchen und Co.-XL Wiedersehen mit Orang-Utan-Dame Sirih Triathlon Ironman Europameisterschaft. Aus Frankfurt g Das große Hessenquiz Dings vom Dach strassen stars 0.10 Wer weiß es? 0.55 Ich trage einen großen Namen Bier in Weinfranken Rundschau Unser Land Zukunft aus Franken Aufgegabelt von Alexander Herrmann Aus Schwaben und Altbayern Rundschau Bergauf, bergab Unter unserem Himmel Meister des Alltags g Die Quiz-Helden Wer kennt den Südwesten? Aktuell Ich trage einen großen Namen Treffpunkt g Die Fallers Die SWR Schwarzwaldserie Aktuell g Tagesschau g 6.00 g Familien im Brennpunkt 7.00 g Familien im Brennpunkt 8.00 g Der Blaulicht-Report g Formel g Formel 1: GP von Österreich Aus Spielberg Formel 1 GP von Österreich Best of...! XL Die spannendsten Themen, die besten Tipps und die erstaunlichsten Bilder so bunt und schräg wie das Leben selbst g Exclusiv Weekend g RTL aktuell Die Versicherungsdetektive Der Wahrheit auf der Spur (1/3) Das getaufte Auto Auch in der neuen Staffel hat das Trio ein feines Näschen dafür, Versicherungsabzockern auf die Spur zu kommen g Madagascar 3: Flucht durch Europa Animationsfilm (USA 2012) Regie: Eric Darnell, Tom McGrat, Conrad Vernon g Spiegel -TV Magazin Rehoming : Die Wegwerf-Kinder g Madagascar 3: Flucht durch Europa Animationsfilm (USA 2012) (Wh.) 0.50 g Exclusiv Weekend 1.50 g Die Trovatos Detektive decken auf Doku-Soap 2.40 g Die Trovatos Detektive decken auf Doku-Soap g Die Ansichten des Herrn Manfred Deix g Erlebnis Österreich g Universum Universum Dokureihe Die Fledermaus Musikkomödie (A 1962) g kinokino extra Filmfest München 2016 Bilanz g Museums-Check mit Markus Brock Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main g heute g NZZ Format Zitronen Schätze der Welt Erbe der Menschheit Die Unabhängigkeitshalle in Philadelphia (USA) g Tagesschau õ g Schleswig-Holstein Musik Festival g Cocktail für eine Leiche Thriller (USA 1948) Mit James Stewart, John Dall g Verdacht Mysterythriller (USA 1941) Mit Cary Grant 1.05 g Himba, Buschmänner und Löwen Wildnis- und Kulturmarketing in Namibia 1.55 g Der große Schamane Heilkunst in der Kalahari 2.40 KwaZulu-Natal g Unter der Flagge des Sonnenkönigs Dokumentarfilm (F 2013) g Vauban Baumeister und Feldherr. Dokumentarfilm (F 2011) Regie: Pascal Cuissot. Der Marquis de Vauban fiel zwar bei Ludwig XIV in Ungnade, er gilt aber als wichtigster Militärachitekt des Barock g Aufstieg und Fall der Elisabeth Vigée Le Brun Dokumentarfilm (F 2014) g Metropolis Split g El Siglo de Oro g Sir John Eliot Gardiner dirigiert Händel in Versailles ARTE Journal Ghana Dokumentation g Tess Drama (F/GB 1979) Mit Nastassja Kinski, Peter Firth, Leigh Lawson Regie: Roman Polanski Es war einmal... Tess Die Geschichte des Films g 50 Jahre Montreux Jazz Festival More than Jazz 0.55 g Indigo Oper. Aus der Finnischen Nationaloper in Helsinki 2.55 g Liebesgrüße aus den Kolonien Mischlingskinder Dokumentarfilm (F/B 2010) 4.15 Zu Tisch in... Süd-Dalmatien Tagesschau Heißmann & Rassau Rundschau Magazin Blatt und Blüte Krimikomödie (A/D 2004) kinokino extra 0.00 Commissario Laurenti: Der Tod wirft lange Schatten TV-Krimi (D 2008) Sport1: Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott Doku-Soap (Wh.) Rallye: FIA-WM Höhepunkte. Rallye Polen: 3. Tag Die PS-Profis Mehr Power aus dem Pott Doku- Soap(Wh.) 0.00 Sport-Quiz Die schönsten Naturparadiese im Südwesten Dokumentarfilm (D 2013) Tierisch wild im Südwesten Kommissar Freytag Graf Yoster gibt sich die Ehre 0.45 Okay S.I.R Kommissar Freytag (Wh.) N24 Nachrichten 6.10 g Naturgewalten 7.00 g Science of Stupid: Wissenschaft der Missgeschicke 8.05 g Auf Leben und Tod 9.15 g Mayday g Naturgewalten g Geheimnisse der Tiefe g Superschiffe g Meilensteine der Technik Rom Dokumentation g Sci Fi Science g Welt der Wunder Umstrittene Mehrweltentheorie: Gibt es ein Paralleluniversum? g Geheimnisvoller Planet Vom Erdboden verschluckt g Reise zum Mittelpunkt der Erde Dokumentation g Die UFO-Akten Doku 0.10 g Die X-Akten: Begegnungen der dritten Art Doku 1.00 g Sci Fi Science Doku 1.45 g Die Macht der Sonne 2.30 g Geheimnisvoller Planet 3.10 g Reise zum Mittelpunkt der Erde Dokumentation Dr. Michio Kaku nimmt sich dem Unmöglichen an und sucht nach Technologien, die eine Sci-Fi-Reise möglich machen könnten. Ob es wohl bald heißt: Beam me up, Dr. Kaku!? ARD SAMSTAG ARD SONNTAG + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI TV-PROGRAMM Bis an die Grenzen der Physik Science of Stupid Wissenschaft der Missgeschicke mit Jochen Schropp Heute ab Uhr N24/ National Geographic Channel

31 + DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 STIL 31 GETTY IMAGES/ MW Ein Glücksfall für Wimbledon: Der Schweizer Roger Federer verkörpert wie kein zweiter die Eleganz des Turniers Wimbledon, wenige Tage nach dem Referendum: Der 25-jährige Brite Marcus Willis, Nummer 772 in der Tennis-Weltrangliste, spielt auf dem Centre Court gegen eine Legende des Sports Roger Federer. Später wird der Schweizer sagen, dass er sich an das Match gegen Willis sein Leben lang erinnern werde. Und wahrscheinlich gehört diese Begegnung tatsächlich zu den besonderen Momenten in der Geschichte des ältesten Tennisturniers der Welt: Das Publikum flippt aus, begrüßt Marcus Willis mit Go Marcus -Schreien und feiert jeden Punkt des Außenseiters mit Applaus. VON JULIA HACKOBER Der genießt jeden Moment, stachelt seine Fans mit Witzgesten zusätzlich an. Jede britische Zurückhaltung hat sich an diesem Vorrundenspieltag verflüchtigt; selbst Federer, der in seiner langen Karriere schon so oft auf diesem Rasenplatz stand und gewann, gerät angesichts des jubelnden Publikums ein wenig aus der Fassung. 6-0, 6-2, 6-4, so beendet er das Match gegen einen leidung geht mit Vernunft einher, Mode aber ist vor allem K Emotion. Experten mögen sie halbwegs objektiv bewerten können, die meisten Menschen aber reagieren subjektiv. Fühlen sich berührt, mögen den Look, weil er ihrem Stilempfinden entspricht oder sie wollen ihn, weil Leute, die sie bewundern, so gekleidet sind. Je weniger Regeln es gibt und anything goes ist ein fortschreitender Prozess in der Mode, desto schwieriger wird es, eine Wahl zu treffen. Was ist der Trend für die kommende Saison?, fragte der Moderator eines Berliner Radio-Senders in der vergangenen Woche eine Radio-Kollegin, die sich bei der Fashion Week umgesehen hatte. Eine Reflexfrage von Leuten, die sich eher weniger mit dem Genre befassen. Ich hätte es witzig gefunden, wenn die Kollegin so ziemlich alles aufgezählt hätte, was sie auf den Schauen und den gleichzeitigen Messen gesehen hat. Die Antwort wäre nämlich richtig gewesen. Midi oder Mini, quer oder längst gestreift? Das spielt keine Rolle mehr. GLOBAL DIARY In Berlin herrscht jetzt die Mode, nicht der Trend INGA GRIESE Gleichwohl gibt es noch Orientierungspunkte. Was immer Alessandro Michele von Gucci gerade macht, ist angesagt, die Umsatzexplosion im Unternehmen spricht für sich und lässt ande- MEHR ALS Mann, der die Profikarriere eigentlich schon aufgeben wollte. Wimbledon als letzte Chance die Idee passt in diesen Tagen ziemlich gut zur Stimmung in England. Politisch gesehen weiß niemand so recht, wie es weitergehen soll. Da kommt ein verlässliches sportliches Großevent gerade recht. Im All England Lawn Tennis and Croquet Club, dem Veranstaltungsort, werden uralte Traditionen gepflegt; die Erdbeeren mit clotted cream, Pimm s in Plastikbechern, die Noble s box mit bequemen Sesseln, in der die Royals Platz nehmen ja selbst die Regenunterbrechungen; das alles gehört selbstverständlich dazu. Man besinnt sich einfach ganz gern auf einen Moment der althergebrachten Britishness. Und zwar ganz unabhängig davon, ob man es sich mit mitgebrachten Sandwiches auf dem Murray Mont, einem Grashügel mit Leinwand zur Live-Übertragung gemütlich macht oder sich lieber hinter riesigen Blumenarrangements in lila und grün, den Farben Wimbledons, auf den Terrasssen der Debenture-Holders versteckt. Ob man mit zur Hälfte nach oben gestecktem Haar und Etui-Kleid den Stil von Herzogin Catherine imitiert, ob man im Maßanzug unterwegs ist oder im Björn- Borg-Gedächtnislook mit Frottee-Haarband. Wer es durch den Ticket-Ergatterungsmarathon geschafft hat, der macht es sich schön. Und wenn es dann noch eine sportliches Außenseitergeschichte zu feiern gibt, dann ist das ein Moment, in dem sich eine Erzählung erfüllt, denn für Außenseiter und Exzentriker haben sie in Großbritannien nun mal ein Herz. Wimbledon ist ein Anlass. Nicht nur eine Sport-, sondern auch eine gesellschaftliche Veranstaltung. Es kommen Sportfans hierher, aber vielen geht um das Erlebnis an sich, sagt Mick Des- Wimbledon hat viele Spieler groß gemacht. Der Star ist aber das Turnier selbst geblieben vom Rasen über den Dresscode bis zur Wahl der Sponsoren. Unsere Autorin sah sich hinter verschlossenen Türen um TENNIS mond, der als Commercial & Media Director verantwortlich für die Entwicklung der Marke Wimbledon ist. Er handelt die Deals mit den TV-Sendern aus sorgt aber vor allem dafür, dass sich Traditionsbewusstsein und modernes Höher-schneller-weiter-Denken nicht in die Quere kommen. Desmond tut alles dafür, dass das Turnier so bleibt, wie es ist, aber trotzdem noch erfolgreicher wird. Vor einigen Jahren habe es eine Anfrage aus Abu Dhabi gegeben, erzählt Desmond, dort eine Replik aufzubauen; man habe das selbstverständlich abgelehnt Wimbledon sei einzigartig. Das zeigen auch die Sponsoren: Neben dem Spielfeld blinken keine Werbeanzeigen, die strengen Kleidungsvorschriften für die Spieler verbieten offensive Markenpromotion und große Logos. Seit einigen Jahren wird das Platzpersonal sichtbar von Ralph Lauren ausgestattet, dafür gab es zu Anfang viel Kritik. Der exklusive Charakter des Turniers mit viel Understatement soll um jeden Preis erhalten bleiben. Und dann ist da noch Rolex. Offizieller Zeitgeber bei Wimbledon seit 39 Jahren. Über der Anzeigetafeln auf dem Platz ist das goldene Krönchen zu sehen aber wenn man darauf achtet, ticken in Wimbledon sämtliche Uhren nach Rolex-Zeit, selbst im Museumsshop. Auf die Partnerschaft ist man auf beiden Seiten stolz, bei aller sonstiger Zurückhaltung redet man gern darüber. Der Leiter des Sponsoring-Teams bei der Manufaktur, Stéphane Semian, ist selbst ehemaliger Tennisprofi; wenn er über die Turnieranlage führt und aktive Stars wie Jo-Wilfried Tsonga und Caroline Wozniacki vorstellt, die geduldig Fotosessions mit Fans über sich ergehen lassen, aber nie zu Interviews zum Thema Uhren verdonnert werden, dann hat man das Gefühl: Hier geht es um weit mehr als Markenstrategien. Die Pflege von Jahrzehnte alten Traditionen, die Besessenheit, wenn es um Details geht und ja, auch das Prestige, das mit beiden Namen verbunden wird das passt einfach. So ist eigentlich Wimbledons Chef-Greenkeeper Neil Stubley ist der heimliche Star des Turniers: Er dafür verantwortlich, dass die Grashalme auf den Plätzen exakt acht Millimeter lang sind, dass die Athleten ihren Sport so gut und sicher wie möglich ausüben können. Die Arbeit am Rasen gleicht tatsächlich ein wenig der präzisen Arbeit eines Uhrmachers. Und dass mit Roger Federer der beste Rasenspieler seiner Generation bereits 2001, als ganz junger Tennisstar, als Rolex-Testimonial gewonnen wurde, ist freilich ein Glück für alle Beteiligten. In Wimbledon wird meist im andächtigen Flüsterton von seinem ganz, ganz besonderem Charakter geschwärmt. Ohne Federer, dessen sportlicher Eleganz David Foster Wallace in seinem Buch String Theory einst gleich ein ganzes Kapitel widmete, hätte sich Wimbledon im vorigen Jahrzehnt wohl nicht als gar so magischen Ort inszenieren können. Schönheit ist nicht das Ziel im Wettkampfsport, schrieb Wallace über Federer, aber wenn Sport auf diesem Level ausgeübt wird, dann wird auch die menschliche Schönheit verhandelt. Das mag etwas pathetisch ausgedrückt sein. Aber Federer einmal live in Aktion zu erleben, das hat schon was. Seine zurückhaltende Art kommt dem Selbstverständnis des Turniers jedenfalls sehr entgegen. Die Pflicht zur reinweißen Sportbekleidung wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, damit keine Schweißflecken zu sehen waren. Leicht und anmutig sollte das Tennisspiel wirken. Federer gehört zu den wenigen, die genau das immer noch vermitteln. Was passiert, wenn er einst nicht mehr spielt, daran mag man jetzt noch nicht denken. Denn Wimbledon macht es einem leicht, zum Fan von altmodischen Sportvergnügen zu werden. Hier soll sich bitte nie etwas ändern! Man lässt sich nur zu gern davon vereinnahmen, dass in jedem Gang Bilder von Centre-Court-Legenden hängen und zu sportlicher Würde mahnen. Dass an jeder Ecke mit Plaketten an große Momente des Turniers erinnert wird, wie an das längste Tennismatch aller Zeiten. Dass man auf dem Gelände mit etwas Glück auf ehemalige Spieler treffen kann, um mit ihnen über Favoriten zu diskutieren. Dass man eben nicht grölend im Trikot der Lieblingsmannschaft erscheint, sondern der Dresscode smart casual Leitmotto für die Outfitwahl ist. Dass zwischen den Matches gesellschaftliche Fragen en passant abgehandelt werden. Kann man ja mal kurz drüber sprechen. Aber dann geht es wieder nur um eines: den weißen Sport. re mehr als aufhorchen. Es sind Trends, abzusehen, aber sonst gilt: Je mehr desto cooler. Bisher war es so, dass die Mo- über den Party-Faktor hinaus begreift, fühl, an einem Ort zu sein, der Mode die eher übergreifend funktionieren. Wenn etwa Brioni jetzt mit den Mitgliedern der Band Metallica wirbt, die etwas rung bot. Für die Einkäufer der Messen Skepsis ist jetzt vorbei. Schon die Refedewoche in Berlin eher keine Orientie- stellte sich eher selten ein. Doch die verstörende Runenschrift fürs Logo wie Premium schon, und auch nicht jede Modenschau war langweilig, aber seit Zeit und Vogue hatte Kaliber. Wie rentenliste der Mode-Konferenz von wieder hervorholt und sich demonstrativ von seinem bisherigen Kultivierter- es die Boss-Show und den großen Inszenator Philipp Wolff nicht mehr gab, von Marcus Kurz organisierten Berliner der Buzz im Kronprinzenpalais mit dem Mann-Image verabschieden will, dann darf man davon ausgehen, dass es geschieht, weil Hedi Slimane sentieren, an deren Strahl- fehlte das internationale Flair. Das Ge- Salon, in dem sich deutsche Labels prä- bei Saint Laurent so erfolgreich mit Provokation war. Und dann stand man an eikraft nicht zu zweifeln ist. (Dem sind übrigens gerade 13 nem echten Sommerabend Millionen Euro zugesprochen worden in der Vertrags- rohen Beton vom zukünfti- auf Einladung von Odeeh im Auseinandersetzung mit Arbeitgeber Kering). von Menschen, die nicht gen Stadtschloss, umgeben Ob die Was-interessie- mehr ganz so mega hip, sondern interessant aussahen ren-mich-die-alten-kun- den -Masche wieder ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten. gestrahlt, dessen Rohheit ganz so, als hätte der Ort ab- Da sollte man dann lieber auf nicht auf versiffte Vergänglichkeit, sondern Zukunft den Hang zum Dekorieren wetten und im Nähkasten referiert. Die Schau war gut, nachsehen, ob sich da nicht der Ort war gut, das Gefühl noch ein paar Patches finden. Schöner Abend, schöne Location im unfertigen Stadtschloss, ging unter die Haut. Mode Von Quietsche-Entchen ist schöne Looks: Odeeh präsentiert sich in Berlin ist eben nicht Trend. GETTY IMAGES Das Beste von der Berliner Modewoche Was auf und neben den Laufstegen passierte SHOW Hätte man nur ein Wort zur Verfügung, um die Show von Marina Hoermanseder zu beschreiben, dann wäre es: schön. Allein der Hof im Kronprinzenpalais, bei Sonnenschein, mit einem Parcour aus weißen Bänken und verspiegelten Scheiben. Das Thema Schnalle war wie immer präsent, dieses Mal als Stickerei auf Kleidern und Blusen. Auf den typischen Korsagen gab es dreidimensionale Schmetterlinge die übrigens auch ganz real durch den Garten flogen. LOOK Bänder! Überall flatterten sie, mal schmal, mal etwas breiter, von Jacken, Kleidern und Blusen. Als Königinnen der Disziplin dürfen die Designerinnen Dorothee Schumacher und Malaika Raiss gelten. 3D-Schmetterlinge auf einem Kleid von Marina Hoermanseder Dorothee Schumacher legte ihren Models Bänder um Hals und Taille LOCATION Designerin Leyla Piedayesh von lala Berlin lud in ein Penthouse am Kurfürstendamm, 22 Stockwerke und 40 Sekunden Fahrstuhlfahrt über dem Boden. Oben warteten der größte wohl je aufgeschichtete Berg Kirschen und eine Dachterrasse mit Blick über ganz Berlin. Angeblich wohnt dort jemand, der die Räumlichkeiten sonst nie vermietet. Wer auch immer das sein mag: Glückwunsch, viel besser geht s nicht! KONZEPT Auf der siebten ZEITmagazin Konferenz Mode & Stil diskutierten Experten am Montag über die New Order in der Branche, die neue Ordnung also. Bei William Fan war sie drei Tage später zu erleben. Nach seiner Show im Kronprinzenpalais holte der Designer seine Gäste in den Backstagebereich, wo er einen Pop-up- Shop aufgebaut hatte. Neben Teilen aus der neuen Kollektion vor allem bequem aussehende Pyjama-Mode für Frauen und Männer gab es auch Geschirr und Möbel zu kaufen, die Fan mit entworfen hat. Eben auf dem Laufsteg gesehen, sofort kaufen das trauen sich nicht nur die Big Player wie Burberry, sondern auch aufstrebende deutsche Label. NACHWUCHS Welche Designer haben Zukunftspotenzial? Um echte Talente zu fördern, hat sich der Fashion Council Germany nun mit H&M zusammengetan. Im Juli beginnt die Bewerbungsphase für ein breit angelegtes Stipendiatenprogramm, die Teilnehmer sollen bis zu zwei Jahre lang begleitet und unterstützt werden. JUBILÄUM Das Label von Michael Michalsky wird zehn, und der Designer feiert - erst mit einer Präsentation seiner Atelier Michalsky-Couture, danach im Club The Weekend. Dort fand schon die Aftershowparty zu seiner allerersten Modenschau statt. Michalsky denkt groß: Das ist keine normale Modenschau, sondern eine popkulturelle Veranstaltung. AP/MARKUS SCHREIBER DPA/ JÖRG CARSTENSEN

32 DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE 32 Norden Mitte Süden Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Angaben für Kassel + -9 bis -5-4 bis 0 1 bis 5 6 bis bis bis bis bis bis 35 über 35 Hoch / Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft Kaltluft Calgary 25 Montreal 17 Vancouver Winnipeg Toronto 22 Salt Lake City27 New York Chicago San Francisco20 Denver 23 Washington 27 Los Angeles 22 Dallas35 Atlanta 35 Phoenix 40 New Orleans 38 Miami32 Nassau 29 Mexico City21 Havanna 34 Chengdu Peking Seoul27 Tokio 27 Shanghai26 Dhaka 34 Hongkong Taipeh Yangon 33 Bangkok34 Manila 34 Ho Chi Minh Stadt 33 Kuala Lumpur36 Brunei 33 Singapur34 Online-Wetter: welt.de/wetter Umfangreiche und aktuelle mobile Wetterinformationen unter mobile.wetter.de PANORAMA KOMPAKT KAISERSLAUTERN Mutter vergräbt Tochter im Wald Die Polizei hat in einem Wald in Kaiserslautern die Leiche eines fünfjährigen Mädchens gefunden. Die Mutter des Kindes selbst führte die Beamten zum Fundort. Die Polizei sollte für das Jugendamt die drei Kinder der 35-Jährigen wegen des Verdachts der Misshandlung in Obhut nehmen sollen. Dabei trafen sie das fünfjährige Mädchen nicht an. Schließlich gab die Mutter an, dass das Kind nach einem Sturz gestorben sei. Anschließend habe sie die Leiche mit Hilfe eines Bekannten vergraben. BERLIN Cindy aus Marzahn hört auf Komikerin Ilka Bessin, 44, will nicht mehr als die von ihr geschaffene Kunstfigur Cindy aus Marzahn auftreten. Ihren letzten Auftritt habe sie bereits Anfang Juni gehabt, sagte Bessin dem Spiegel. Ihr Management bestätigte die Entscheidung. Man darf so eine Figur nicht totspielen, meinte Bessin. Wenn man sich elf Jahre lang eine Perücke aufsetzt und einen pinkfarbenen Jogginganzug anzieht, muss man aufpassen, dass die Leute nicht irgendwann sagen: Boah, ich kann den Scheiß nicht mehr sehen. KÖLN Neue Show für Balder und von Sinnen Hella von Sinnen, 57, und Hugo Egon Balder, 66, stehen vor einer neuen Aufgabe. Für RTL sollen die beiden die Sommershow Die Kirmeskönige präsentieren. Der Sender bestätigte einen Bericht von Bild. Weitere Details geben wir rechtzeitig zum Sendestart bekannt. Von Sinnen und Balder bildeten von 1988 bis 1992 in mehr als 100 Folgen der Show Alles Nichts Oder?! ein Gespann. PA / UWE GEISLER Peter Wohlleben bleibt auf dem Waldpfad stehen und spricht jetzt über den Sex von Schnecken. Wie sie sich bei der Paarung zusätzlich weiße Kalkstacheln in ihre weichen Körper rammen. Wenn das alles automatisch wäre und Schnecken keinen Spaß beim Sex hätten, dann könnten sie diesen Kalkstachel auch weglassen. Nein, sie müssen sich richtig erregen, erzählt der Förster. VON KRISTIAN FRIGELJ AUS HÜMMEL Kennt das Seelenleben von Flora und Fauna: Peter Wohlleben im Forstrevier Die BÄUME unterhalten sich Der Mensch besteht nicht nur aus Essen und Sex. Warum sollte das bei Eiche und Fichte anders sein, fragt Förster Peter Wohlleben Solche Anekdoten kennt er zuhauf dass Zecken ein Hungergefühl haben oder dass ein Marder eifersüchtig ist auf fremde Konkurrenten, die in seinem Pkw-Motorraum waren und ihren Duft hinterlassen haben, und deshalb die Schläuche zerfetzt. Seit der Förster das erkannt hat, lässt er nur noch ungern sein Auto anderswo über Nacht stehen. Bei Wohllebens Erzählungen wirken die Tiere menschlich, wie in Fabeln. Diese Sichtweise scheint viele Menschen zu faszinieren. Mit seinem 2015 erschienenen Buch Das geheime Leben der Bäume über ihre Gefühle und Gespräche untereinander führte Wohlleben bis vor wenigen Tagen die Spiegel -Bestsellerliste bei Sachbüchern an. Bäume kuscheln, stillen und erziehen ihre Baumkinder, so beschreibt es der Förster. Das Buch wurde bisher fast eine halbe Million Mal verkauft und in 26 Sprachen übersetzt. In der vorvergangenen Woche ist sein neues Buch Das Seelenleben der Tiere erschienen. Es belegte gleich zum Start den fünften Platz in der Bestsellerliste, liegt jetzt auf Platz eins und hat damit Wohllebens Baum-Bestseller auf Platz zwei verdrängt. Die erste Auflage des Tier-Buches lag bei Exemplaren, wird bereits nachgedruckt. Der Förster schreibt seit 2007 vor allem Ratgeber über die Natur. Den gegenwärtigen Erfolg kann er sich nicht so recht erklären. Es ist ein gewisser Aufwand, Peter Wohlleben zu treffen. Er wohnt mit seiner Ehefrau Miriam und vielen Tieren in einem entlegenen Landstrich von Rheinland-Pfalz. Abseits der Autobahn A1 werden die Landstraßen schmaler und führen durch riesige Wälder der Eifel, bekannt aus Erzählungen der Brüder Grimm. Ortschaften tauchen inmitten weiter Felder auf, und dann kommt man am Forsthaus der Wohllebens an. In der Gemeinde Hümmel mit nicht einmal 500 Einwohnern. Ein schlanker, hochgewachsener Mann öffnet die Haustür. Peter Wohlleben trägt ein khakifarbenes Hemd, eine Arbeitshose aus derbem Stoff und Schnürstiefel. Man sieht ihm seine 52 Jahre nicht an. Ich habe ihm einen aktuellen Zeitungsschnipsel mitgebracht. Er schaut drauf und lacht. Ja, die Nachricht hat er auch gesehen. Ein Papageienpaar in Düsseldorf hat sich zwei Tage lang mühsam durch eine Wand aus Bauschaum gepickt, um zum versehentlich zugesprühten Nest mit den Papageienküken zu gelangen. Der Nachwuchs wurde gerettet. Halsbandsittiche seien sehr kluge Tiere, sagt Wohlleben. Der Förster nimmt mich in seinem schwarzen kleinen Geländewagen mit zum nahen Ruheforst. Er arbeitet in einem 1150 Hektar großen Revier, das seit etwa 4000 Jahren mit Buchen bewaldet ist und in dem nicht mehr zu wirtschaftlichen Zwecken Holz geschlagen wird. Der Wald müsste in ganz Deutschland so aussehen, sagt er. Wohlleben kritisiert die übliche Forstwirtschaft, für die das Abholzen im Vordergrund steht. Nach 15 Jahren Arbeit im Forst von Hümmel und zunehmenden Differenzen mit der staatlichen Forstverwaltung wagte der verbeamtete Förster 2006 einen ungewöhnlichen Schritt: Er überzeugte die Gemeinde Hümmel, einen alternativen Weg bei der Forstwirtschaft zu beschreiten. STEFAN FINGER/LAIF Er gab seine Verbeamtung auf, ließ sich von der Gemeinde anstellen und kümmert sich auf schonende Weise um sein Revier. Wenn Bäume gefällt werden müssen, dürfen keine schweren Harvester-Maschinen die Stämme herausziehen, weil sie mit ihrem Gewicht und den riesigen Rädern den Waldboden zerstören würden. Stattdessen kommen Pferde zum Einsatz. Der Forst schreibt schwarze Zahlen und finanziert sich damit, dass Paten Parzellen für Jahrzehnte pachten und damit vor Abholzung schützen. In einem Bereich, dem Ruheforst, kann man Verstorbene beerdigen lassen. Etwa 400 Beisetzungen sind das pro Jahr. Der Ruheforst ist Haupteinnahmequelle der Gemeinde geworden. Beim Spaziergang erzählt Wohlleben, dass er sich schon als Kind für Biologie interessierte. Er hielt Wasserschildkröten in einem Aquarium, das so schwer war, dass sich der Schreibtisch durchbog. Als Jugendlicher wollte er ausprobieren, ob man tatsächlich ein Küken auf sich prägen kann. Er brütete mit einem Heizkissen und Schal ein Ei aus und sprach dabei mit dem Embryo hinter der Schale. Nach dem Schlüpfen verfolgte ihn pausenlos ein laut piepsender, kleiner Flauschball. Mich hat immer interessiert, was in den Tieren vorgeht. So, wie die Wissenschaft das vermittelt, sind das Bioroboter, die vollautomatisch funktionieren und gar nicht irgendwie mitkriegen, was sie da machen, erzählt Wohlleben. Er ist überzeugt davon, dass Tiere Gefühle haben, wie Menschen auch, und sogar Moral und Ethik kennen. Er erzählt von einem Elstermännchen, das seine Frau heimlich betrügt. Dieses Männchen passt auf das Revier auf und scheucht fremde Weibchen weg, aber nur, solange die Ehefrau zuguckt. Sobald diese außer Sicht und Hörweite ist, da fängt er an, mit einem fremden Weibchen zu balzen. Er weiß ganz genau, was erlaubt ist und was nicht, erzählt Wohlleben. In seinem Buch wirken die Tiere ganz menschlich. Doch eigentlich ist es genau andersherum. Wir Menschen funktionieren in vielen Bereichen wie die Tiere. Gefühle sind ja die Sprache der Instinkte. Wenn man sagt, ein Tier funktioniert instinktiv, dann muss man ihnen die gesamte Gefühlspalette zugestehen, sagt Wohlleben. Er zeigt auf die Eschen am Wegesrand. Wir fahren gerade durch Bäume, die sich ordentlich unterhalten. Wir stoßen Schallwellen aus, und sie machen es elektrisch über die Wurzeln oder eben über ein Duftvokabular, sagt er. Er hat nach seinem ersten Bestseller über die Gefühle von Bäumen auch viele kritische Zuschriften bekommen Wohlleben rechnet damit, dass sich einige auch über sein neues Buch aufregen werden. Seit der Aufklärung habe man sich angewöhnt, Tiere als Automaten zu sehen. Am Ende seines neuen Buches bedankt er sich. Bei Maxi, Schwänli, Vito, Zipy, Bridgi und all den anderen vierbeinigen und zweiflügeligen Helfern. Bankmanager betrügt Frau um Euro Filialleiter überwacht Seniorin in ihrer Wohnung D er ehemalige Filialleiter einer Bank in Mannheim soll eine 73 Jahre alte Kundin zusammen mit zwei Komplizen um fast Euro gebracht haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern Betrug in einem besonders schweren Fall vor und hat Anklage vor dem Landgericht erhoben. Zwischen der alleinstehenden und gesundheitlich eingeschränkten Frau und dem Filialleiter habe ein langjähriges Vertrauensverhältnis bestanden. Dabei schottete der Bankmanager sie zusammen mit Komplizen systematisch von der Außenwelt ab: Die drei Männer sollen die Seniorin in ihrer Wohnung mithilfe eines Mikrofons überwacht haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Männer hätten auch ihre Post umgeleitet und einzelne Nummern ihres Telefons gesperrt. Die Beschuldigten brachten die damals 73-Jährige nach Überzeugung der Ermittler 2009 und 2010 dazu, in mehreren Fällen für sie nachteilige Vermögensverfügungen zu treffen. Sie hätten vorgegeben, sich um die finanziellen Angelegenheiten der Frau zu kümmern und ihr Opfer sogar zum Umzug in eine Wohnung im Besitz eines der Beschuldigten bewegt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Als fast Euro aus Rentenversicherungen und Wertpapieren weg waren, wurde die Frau dann doch misstrauisch. Sie meldete sich bei der Polizei. Dem Filialleiter wird zusammen mit einer Firmeninhaberin außerdem vorgeworfen, in den Jahren 2010 und 2011 ein rechtswidriges Finanzierungssystem für ein Unternehmen in Eppelheim im Rhein-Neckar-Kreis aufgebaut zu haben. Über Strohmannkonten sollen ungesicherte Darlehen an das nicht kreditwürdige Unternehmen geflossen sein. Der Bank soll auf diese Weise ein finanzieller Schaden von mehr als Euro entstanden sein. ZU GUTER LETZT Haute Cuisine in Pjöngjang: Kim Jongun, Nordkoreas Machthaber, hat seit seiner Machtübernahme vor vier Jahren stolze 40 Kilogramm zugelegt. Das berichtet der Geheimdienst in Südkorea. Demnach hatte Kim bei seiner Amtsübernahme im Jahr 2012 etwa 90 Kilogramm auf die Waage gebracht. Mittlerweise wiege er wegen seiner gewohnheitsmäßigen Ess- und Trinkgelage aber 130 Kilo. ANZEIGE 5 Köln Saarbrücken DEUTSCHLAND HEUTE VORHERSAGE Bremen Münster Kiel Hamburg Hannover Rostock Düsseldorf 19 Kassel 10 Leipzig Dresden 9 Frankfurt Friedrichshafen Stuttgart Nürnberg München Berlin Gebietsweise Schauer und Gewitter Heute: Im Tagesverlauf ist es überwiegend wechselhaft mit weiteren intensiven Regengüssen. Zum Teil kommen Gewitter hinzu. Die Höchstwerte bewegen sich im Westen und Nordwesten bei 17 bis 20 Grad. Sonst werden 21 bis 27 Grad erreicht. Der Wind weht mäßig bis frisch aus Nordwest bis Südwest. An den Küsten, im Bergland sowie in Schauer- und Gewitternähe kann es starke bis stürmische Böen geben. Biowetter: Asthmatiker werden zurzeit besonders geplagt und müssen mit Atemproblemen rechnen. Bei erhöhten Blutdruckwerten können sich heute Kreislaufbeschwerden einstellen, daher sollten sich Personen mit entsprechender Vorbelastung möglichst schonen SONNE & MOND Sonne Mond 5 05:11 21:41 03:43 19:21 * Ausgewählte Flüge, Buchung LH.com, Reisen: bis , begrenztes Sitzplatzangebot. Gerade zu Besuch bei mir selbst. Peking Hin & Zurück ab 499 * TEMPERATURREKORDE Hamburg Maximum 34,0 (2010), Berlin Maximum 33,9 (1952), Frankfurt Maximum 37,1 (1952), München Maximum 29,7 (2015), Minimum 5,0 (1942) Minimum 8,4 (1984) Minimum 5,0 (1964) Minimum 8,2 (1993) Reykjavik 14 Helsinki 17 St. Petersburg Oslo Stockholm 19 Dublin 20 Riga Kopenhagen Moskau London 18 Hamburg Berlin Warschau Brüssel Paris Kiew 18 München Wien 31 Zürich Budapest Bordeaux Zagreb Lissabon 26 Nizza Barcelona Madrid Rom Palma Istanbul Malaga Athen Algier 31 Tunis Las Palmas H T WELTWETTER HEUTE Antalya 38 heiter Innsbruck 25 Gewitter Manila 34 Gewitter Bali 28 heiter Jerusalem 28 sonnig Mombasa 31 wolkig Buenos Aires 14 Gewitter Kairo 38 heiter Neu Delhi 42 Schauer Djerba 30 heiter Kapstadt 14 sonnig Rio de Janeiro 26 heiter Honolulu 31 wolkig Mailand 32 Schauer Sydney 17 sonnig Immer wissen, wie das Wetter wird!

33 INTERVIEW Katarina Barley ICH WILL DIE WELT VERBESSERN WIRTSCHAFT Zurück zum Freihandel JÜDISCHES ERBE Breslau KULTURHAUPTSTADT EUROPAS Sonne & Angst FOTOKUNST VON DANIEL TCHETCHIK SEITE 3 SEITE 5 SEITE 6 JEWISH VOICE FROM GERMANY TICHYS KOLUMNE SEITE 8 DEUTSCHE AUSGABE JULI 2016 Daniel Tchetchik Sunburn(2), Michael Rutz/privat, Burkard Dregger, JVG(2) photo FBK archive Von Michael Rutz DEBATTE Moral und Außenpolitik Die Armenien- Resolution des Bundestages hat eine erneute Debatte darüber angefacht, in welchem Maße Werte unsere Außenpolitik bestimmen sollten. Ist die Einhaltung unserer Vorstellung von Menschenrechten Voraussetzung für außenpolitische Partnerschaft? Sind wir die moralischen Präzeptoren der Welt? Tatsächlich sind die Ziele der Außenpolitik vielfältig, wenn sie auch about national interests, Außenpolitik hat mit nationalen Interessen zu tun, hat Margaret Thatcher einmal gesagt, und so ist es auch. Welche Interessen sind das? Zunächst geht es um nationale und internationale Sicherheit. Denn die Abwesenheit von Krieg ist die wesentliche Voraussetzung für ein geordnetes Staatswesen und für eine stabile Existenzgrundlage und ein freundliches soziales Umfeld verspricht. Das zweite Ziel der Außenpolitik stabilisiert eine Nation. In Deutschland werden Millionen Arbeitsplätze durch den Export in aller Herren lebende Handelspartner, ohne gesicherte Transportwege, ohne eine verlässliche weltweite Infrastruktur ginge das alles nicht. Darum haben Sie sind vom Entwicklungsland zum Schwellenland, manche sogar zur Industrienation aufgestiegen. Jetzt dard. Die Menschen haben zu arbeiten, zu essen, zu leben. Demokratie? Wer die Welt kennt, der weiß, dass te Sorge der Menschen ist. In Bert Brechts Dreigroschenoper heißt es: Wie ihr es immer dreht, und wie ihr s immer schiebt, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Erst muss es möglich sein, auch armen Teil zu schneiden. Warum also mit einer totalitären Regierung nur über ideelle Inter- noch um inneren Frieden und eine ausreichende Ernährungslage gekämpft wird? Für Menschenrechts- stunden ist gute Gelegenheit, wenn diese ersten Ziele der Außenpolitik erledigt sind. Denn auch dieser letzte Baustein die Teilhabe an der poli- Werteparadigmen werden miteinander auch Sicherheit und Wohlstand am besten organisieren können. Die litik heute ausgesetzt sieht (und die sie schon immer aushalten musste), zeigen, dass zu gegebener Zeit selbst mit Halb- und Volldiktatoren ein kann. Wir brauchen Russland, die Türkei, wir brauchen Saudi-Arabien und müssen selbst Nordkorea um So kommt am Ende alles auf eine gewisse Ehrlichkeit an. Nur wer offen eingesteht, dass Menschenrechte und Demokratie nicht die alleinigen Ziele von Außenpolitik sind, wird in der Außenpolitik Statur haben. Man muss, das anerkennend, keines der drei Ziele aufgeben. Zuerst kommt der Friede. Dann das Essen. Dann, so haben wir gelernt, beginnt der Hunger nach Bildung. Und wer gebildet ist zumal unter den Bedingungen des weltumspannenden Internets der wird auch die Freiheit schätzen lernen. Sie kommt, macht man es richtig, sozusagen von selbst. SOMMER 2016 In der Hitze und in der Brandung des Brexit braucht es kühle Köpfe Von Rafael Seligmann ach der Brexit-Entscheidung der Engländer bläst sich das Gespenst Nder Angst wieder auf in Europa insbesondere in Deutschland. Neben dem Brexit fürchtet man sich auch vor Millionen Fluchtwilligen aus Afrika und Nah- französischen Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr, Stromtrassen, ja sogar vor einem verdrucksten populistischen österreichischen Präsidentschaftskandidaten namens Hofer und zuletzt vor punkt als Opportunisten, Populisten oder Neofaschisten zu bezeichnen beliebt. Muss man sich als Europäer, als Deutscher, als Christ oder Jude vor Brexit und AfD fürchten? Europa ist am Ende mit Hitler und Stalin, mit Nazismus, Faschismus und Hardcore- Kommunismus fertig geworden und da sollen wir uns heute vor einem Mr. Johnson und der desolaten Partei der Herren Gauland und Höcke ängstigen? Es sind Mr. Farage, sondern Millionen Wähler, die deren wirren, egoistischen, destruktiven Ideen ihre Stimme geben und damit Keine Angst, Europa JÜDISCHER JOURNALISMUS Imposante Sturheit Von Paul Siebel M ein Name ist Paul Siebel. Ich bin der neue Blattmacher der Jewish Voice. Meine Universitäts-Dozentin Tong-Jin Smith riet mir, mich bei der deutsch-englischen Zeitung zu bewerben. Dort sei die Position eines Chefs vom Dienst frei. Die Arbeit würde meinen journalistischen Horizont erweitern. Inwieweit?, wollte ich wissen. Das müsse ich selbst feststellen. Bar-Mizwa, Chanukka, Israel und das braune Kapitel der deutschen Geschichte ein. Wie geht eine jüdische Zeitung aus der deutschen Hauptstadt damit um? Was bedeutet jüdischer Journalismus heute? Im Bewerbungsgespräch wurde ich nach meinen Erfahrungen und technischen Fähigkeiten gefragt. Entscheidend war kam nicht zur Sprache. den entsprechenden politischen Gruppen Gewicht verleihen. Daher fürchten sich allzu viele in Europa vor diesen Parteien und Bewegungen dermaßen, dass ihr gesamtes politisches Selbstbewusstsein im Angstschweiß ertrinkt. Doch zur Angst besteht kein Anlass. Weder in Europa noch in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo manche in Donald Trump bereits die Abrissbirne der Stets triumphierte die Freiheit Die Redaktion ist ungewöhnlich bunt. Deutsche, Israelis, Engländer, Koreaner. Wer Jude ist, weiß ich nicht es steht niemandem auf der Stirn geschrieben. Israel und jüdische Kultur sind Themen. Doch das sind sie in anderen Zeitungen in Deutschland und anderswo ebenfalls. Das Schwergewicht der aktuellen Ausgabe aber liegt auf Europa. Die vielfältigen Aspekte nach der britischen Abstimmung für den Austritt aus der EU. Was der jüdische Gesichtspunkt ist, kam dabei nicht zur Sprache. Gibt es keinen? Eine ganze Reihe sogar. Jüdische Tradition hat etwas mit Vernunft zu tun. Der Brexit ist das Gegenteil, bemerkte Chefredakteurin Elisabeth Neu, die zwar keine Jüdin ist, doch man Verschwörung gegen Amerika wähnen. Die westlichen Demokratien der EU und der USA sollten ihre Angstneurose rer Staaten und Gesellschaften besinnen. Nach Jahren des Appeasement ließen der Eroberungskrieg der Nazis und die freiwillige Kollaboration der Sowjetunion den westlichen Demokratien keinen Ausweg, als sich 1939 endlich militärisch mit dem Dritten Reich auseinanderzusetzen. Zwei Jahre später zwang Japan durch den in einen Krieg. Ab 1949 entstand mit Wohlwollen der Vereinigten Staaten eine europäische Gemeinschaft, zunächst für Kohle und Stahl und bald auch politischer Natur, die Westeuropas Demokratien zu Wohlstand, Sta- Nach anfänglicher Ignoranz war Großbritannien froh, als es 1973 der Europäischen Gemeinschaft beitreten durfte. In Folge des Zerfalls der Sowjetunion schätzten sich alle früheren Satelliten Moskaus glücklich, Mitglieder der EU werden zu dürfen. Brüssel bedeutet und Regelungswut. Doch die EU ist die größte Wirtschaftszone weltweit. Sie garantiert Wohlstand, Freiheit und Demokratie. Deshalb streben Menschen aus aller Welt hierher. Die vollbrachten Europa zu einem freiheitlichen Selbstwertgefühl. Wir haben keinen Grund zur Angst. Schon gar nicht vor Scharlatanen. Am Ende wird England wieder an unserer nen Armen aufnehmen. lange Jahre in Großbritannien gelebt hat. Eine Erklärung für das Verhalten der Engländer hat auch sie nicht. Ihr Mann, ein Historiker, sieht im Votum ein letztes englischen Chauvinismus. Jetzt müsse Europa klug handeln, sonst würden die Populisten allenthalben Zulauf gewinnen. Was sei an diesem Gedanken jüdisch, will ich wissen? Alles und nichts. Es jüdischen Journalismus. Warum dann Damit die deutsch-jüdische Tradition fortlebe. Zweitausend Jahre sind dem Redaktionsteam zu wenig. Diese Sturheit gefällt mir. SEIN SOHN URTEILT: Dregger hätte AfD bekämpft Von Burkard Dregger A Denn der Mensch, lfred Dregger war ein leidenschaftlicher demokratischer Streiter für Deutschland. Gerne zitierte er Perikles, den berühmten Bürgermeister Athens in den Hochzeiten der antiken Demokratie, der sagte: Wisset, dass das Geheimnis des Glücks die Freiheit, die Voraussetzung der Freiheit aber der Mut ist. Zu keinem Zeitpunkt hat er politische Überzeugungen dem Opportunismus geopfert, sondern hat immer danach gefragt, was im Interesse Deutschlands ist. Alfred Dregger war überzeugter Europäer. Er sah das sich einigende Europa in der Tradition des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das von 800 bis 1806 einen Interessensausgleich unter den vielfältigen europäischen Völkern nach innen und Schutz nach außen zu gewährleisten suchte. Er betonte die europäische Identität dieser Völker und forderte eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, um das politische Gewicht Europas auch im Interesse Deutschlands voll zur Geltung bringen zu können. Vorstellungen der AfD, ausgerechnet die Außen- und Sicherheitspolitik rein national zu betreiben, würde er als Schwächung Deutschlands eine klare Absage erteilen. Alfred Dregger war überzeugter Atlantiker. Er betrachtete das Bündnis der demokratischen Staaten, insbesondere mit den USA, als Garant für die Freiheit Deutschlands. Er würde auch heute mit Russland den Ausgleich suchen, aber nicht zulasten des westlichen Bündnisses. Der Forderung der AfD nach Abzug der alliierten Truppen aus Deutschland würde er als Schwächung der NATO und der Sicherheit Deutschlands entgegentreten. Alfred Dregger verband Geschichtsbewusstsein und Weltoffenheit. Er hatte höchste Achtung vor den Weltkulturen, insbesondere vor der arabischen Kultur Kaiser Friedrich II. ( ), der die arabische Kultur studiert und wertgeschätzt hatte und den Interessensausgleich mit den muslimischen Arabern, die friedliche Übergabe Jerusalems und den freien Weg für christliche Pilger in die Heilige Stadt in gegenseitigem Respekt erreicht hatte. Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe pauschal zu verunglimpfen, lag Alfred Dregger fern. Trotz allem demokratischen Streit war ihm die Einheit und der Zusammenhalt Deutschlands oberstes Anliegen. Welt der Globalisierung übertragen, um die deutsche Nation zu erhalten. Er hätte den Deutschen erklärt, dass es nicht im deutschen Interesse ist, so wie die AfD einen Teil des deutschen Volkes aufgrund seiner Hautfarbe, Herkunft oder Religion auszugrenzen. Er hätte Pauschalkritik auch die gut Integrierten in andere Identitäten treibt. Und Alfred Dregger liebte sein Vaterland. Keine Feindseligkeit des linken Zeitgeistes konnte ihn davon abhalten, die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit als übergeordnetes Ziel bundesdeutscher Politik zu erhalten. Aber er war ständlichen Worten zu erklären, warum die Politik der CDU im deutschen Interesse ist. Das würde er auch heute können. Er würde erklären, dass der wirksamste Schutz Deutschlands vor illegaler Masseneinwanderung an den europäischen Außengrenzen zu erfolgen hat. Er würde darlegen, dass das in Rekordzeit verhandelte EU-Türkei-Abkommen genau das wirksam gewährleistet. Denn es unter- volle Übersetzen von Zehntausenden von Menschen durch Schlepperbanden in der Ägäis. Er würde die Türkei dafür loben, dass sie nicht nur ihre eigenen Staatsbürger zurücknimmt, sondern auch alle Drittstaatenangehörigen, die Der Zeitgeist dreht sich, der wahre Patriot steht über die Türkei nach Europa zu gelangen versuchen. Diesem Abkommen verdanken wir, dass der Zustrom von Migranten nach Deutschland vorerst wirksam gestoppt ist. Alfred Dregger hätte diesen erfolgreichen Kurs unserer Kanzlerin vollständig unterstützt. Und er hätte sich gegen diejenigen gewandt, die wie die AfD sowohl den übergroßen Zustrom von Migranten im letzten Jahr kritisieren als auch das wirksamste Mittel hiergegen, ohne einen Alternativvorschlag unterbreiten zu können. Alfred Dregger war ein Patriot wider den Zeitgeist. Goethe Denn in seiner Zeit wurde Vaterlandsliebe aus dem linken Spektrum bekämpft. Die AfD hingegen ist rechtspopulistisch mit dem Zeitgeist. Der Zeitgeist aber dreht sich. Ein wahrer Patriot steht. Oder um es in den Worten des großen deutschen Nationaldichters Goethe auszudrücken, die Alfred Dregger wiederholt zitiert hat: Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter. Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich. der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, der vermehret das Übel Burkard Dregger ist Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Mitglied des Präsidiums der CDU Berlin

34 JVG JVG 2 MEINUNG JEWISH VOICE FROM GERMANY JULI 2016 MOSHE YAALON Aus Sorge um Israel Worum es dem Politiker und General geht ZIONS BESTER STUDENT Von Josef Navon S pieglein, Spieglein an der Wand wer ist der Klügste im ganzen Land? Bei keinem Volk und in keinem Land wird so viel Wert auf Klugheit und Wissen gelegt wie bei den Juden beziehungsweise im jüdischen Staat Israel. Denn in ihrer 3000jährigen Geschichte waren die Juden allzu häufig Verfolgungen ausgesetzt. Da halfen vor allem geistige Fähigkeiten. Entsprechend werden in Israel Bildung und Wissenschaft gefördert. Kein Staat gibt so viel Geld für Forschung und Entwicklung aus wie Zion. Alles beginnt mit der Schulbildung. Doch jedermann weiß, Zeugnisse allein bilden die geistige Leistungsfähigkeit nicht ab. Um das ganze Potenzial der israelischen Schüler und Studenten abrufen zu können, muss sich jeder, der sich um Zugang zu einer israelischen Hochschule bewirbt, einem Intelligenz- TÜV unterziehen. Dieser umfangreiche Test stellt weitgehend objektiv fest, wer am klügsten ist. Moshe, Sara, Chaim, David, Lea... vorbei, verweht: keiner von ihnen. Der Klügste im Judenstaat heißt dieses Jahr ohne Wenn und Aber: Mohammed. Der 19jährige Mohammed Zeidan aus Kfar Manda in Galiläa hat im psychometrischen Test die bestmöglichen 800 Punkte eingeheimst niemand konnte ihm das Wasser reichen. Das Ergebnis ist ein Fest für alle Freigeister. Es ist ein Glücksfall für Israel und die totale Niederlage für die Chauvinisten. Eben haben sie noch mit den Exempeln Albert Einstein, dem Atheisten Sigmund Freud, ja mit Heinrich Heine geprahlt, der in dem Irrglauben zum Christentum konvertierte, er habe damit das Entree-Billet zur europäischen Kultur gelöst nur um die vermeintlich Gott gegebene Überlegenheit des jüdischen Geistes beweisen zu können. Und das obgleich weder in der Tora noch im Talmud oder einer anderen religiösen Schrift auch nur eine Andeutung davon aufgeführt wird. Da kommt Mohammed daher und zeigt allen, dass der Ewige die Talente unter den Menschen verteilt, wie es ihm gefällt nicht wie die Selbstgerechten aller Länder glauben. Die Chauvinisten werden sich durch Mohammeds Intelligenz nicht entmutigen lassen. Sie werden ihr dummes Spiel fortsetzen. So meldete sich der antizionistische arabische Abgeordnete Tibi bei Mohammed und versuchte ihm einzureden, der psychometrische Test sei ein weiterer Beweis für die kulturelle Abhängigkeit des israelischen Erziehungssystems, also für die Benachteiligung der Araber. Doch der kluge Mohammed ließ sich nicht manipulieren. Hatte er doch soeben bewiesen, dass er als Araber besser als alle anderen war. Und noch etwas hatte Mohammed zu sagen: Ich bin Israeli. Er wolle seinem Land nach Kräften helfen. Mohammed bedauerte es indessen, dass er nicht schon früher mit Juden zu tun hatte, der Umgang mit ihnen sei angenehm und fair. Selbst ein Jahrhundert Krieg, Gewalt und Hetze hat es nicht vermocht, den Menschenverstand bei allen auszuschalten. Juden und Araber sollten sich an Mohammed ein Beispiel nehmen. Und alle anderen ebenfalls. Nach seinem Erfolgsrezept gefragt, gab Mohammed Antwort: Fleiß. I Von Rafael Seligmann sraels Zukunft macht Sorge. Der Rücktritt von Verteidigungsminister Moshe Yaalon ist ein Fanal. Denn der ehemalige General ging nicht freiwillig. Aus machttaktischen Erwägungen ließ ihn Premier Benjamin Netanyahu fallen und vertraute das Verteidigungsministerium den kräftigen Händen von Avigdor Lieberman, dem Vorsitzenden der Israel-Beitenu- (Unser Heim Israel) Partei, an. Politische Ämter in der Demokratie sind geliehen und daher muss und soll jeder Politiker allzeit mit seiner Ablösung rechnen. Doch in diesem Fall geht es um Grundsätzliches. Moshe Yaalon ist ein hartleibiger Mann, er lehnt einen palästinensischen Staat als unrealistisch und als Lebensbedrohung für Israel ab. Doch selbst seine schärfsten Gegner billigen Yaalon Ehrlichkeit und moralische Prinzipientreue zu. Als der Minister die Videoaufzeichnung einer willkürlichen Erschie- Messerattentäters durch den israelischen Soldaten Elor Azaria zu sehen bekam, verurteilte Yaalon die Tat unmissverständlich als Selbstjustiz. Dadurch mutierte Yaalon, der ein prominenter ten auch in seiner eigenen Partei. Mit allen Mitteln schürten sie Hass gegen Yaalon. Es wurden Poster ins Netz gestellt, auf denen Yaalon im Fadenkreuz eines Zielfernrohrs zu sehen war. Die Unterschrift besagte: Politisch liquidiert. Das erinnert fatal an die Hasskampagne gegen Yitzhak Rabin, die schließlich zu dessen Ermordung 1995 führte. Premier Netanyahu hatte sich zunächst hinter seinen Verteidigungsminister gestellt. Doch als der Druck der Rechtsextremen zunahm, meldete sich Netanyahu bei der Familie des festgenommenen Soldaten Azaria. Obgleich der Premier sich dabei jeglicher juristischer oder politischer Wertung enthielt, wurde dies als Zugeständnis an die Rechtsextremen gewertet. Die Armeespitze, die in einer Tradition der politischen Loyalität und Humanität steht und das Militär entsprechend erzieht, war alarmiert. Der stellvertretende Generalstabschef Yair Golan warnte in einer Ansprache zum Holocaust-Gedenktag vor faschistischen Tendenzen in der israelischen Abstimmung mit Verteidigungsminister Yaalon und Generalstabchef Eisenkot. Die Rechtsextremen waren empört. Sie verstanden, dass das Militär und der Verteidigungsminister Extremistische und gefährliche Kräfte haben Israel und die Likud-Partei übernommen nen. Ministerpräsident Netanyahu löste den er Yaalon durch Avigdor Lieberman ersetzte und so seine Mehrheit in der Knesset nach rechts verbreiterte. Yaalon wurde ein anderes Ressort angeboten. Doch der Politiker ließ sich nicht kaufen. Yaalon trat zurück und gab sein Knesset-Mandat auf. Dabei sprach er Klartext: Ich habe mit aller Macht gegen Extremismus, Gewalt und Rassismus in der israelischen Gesellschaft gekämpft, die unsere nationale Widerstandskraft bedrohen und in die Armee schwappen ja, sie schon schädigen. Yaalon ging über das Militär hinaus: Zu meinem Bedauern haben extremistische, gefährliche Kräfte Israel und die Likud-Partei übernommen. Das politische Israel war schockiert, denn niemand kennt Armee und Partei besser als Yaalon. Was werden die Konsequenzen sein? Netanyahu wird weiterhin versuchen, die Sozialdemokraten an der Regierung zu beteiligen, um ihre außenpolitische Reputation zu verbreitern. Doch das alles ist Taktik. Was Yaalon zum Rücktritt bewegte und Israel und seine Freunde besorgt, ist die Ausbreitung eines extremen Nationalismus, ja eines Rassismus. Dies muss mit allen legalen politischen Mitteln verhindert werden. Noch ist es Zeit, Israel vor dieser Bedrohung zu bewahren. Der jüdische Staat muss demokratisch und pluralistisch bleiben. Das kann Kräfte sich der Gefahr bewusst werden und für einen humanen Zionismus eintreten. SCHWARZ-GRÜN Schleichende Entpolitisierung Von Manuel Hirsch E ine Koalition von CDU und Grünen galt lange als Zukunftsmodell. Das Bundesland Hessen fühlte sich als Vorreiter, weil dort schon seit 2014 Schwarz-Grün gewagt wird. Auch für die Bundestagswahl 2017 schienen die Weichen schon gestellt: Schwarz-Grün, wofür die Öko-Partei 2013 im Bund noch nicht den Mut hatte, bietet sich als mögliche Alternative zu einer Fortsetzung der ungeliebten großen Koalition an. Doch in Hessen zeigt sich, dass das schicke Modell auch seine Schwächen hat. Weil beide Seiten das Projekt unbedingt wollen nicht zuletzt, da sie überall d a - für gelobt werden, vor al- lem aber wegen der Option im Bund schlucken sie so viele Kröten, dass das Modell am Ende doch nicht mehr so toll aussieht. Es führt zur Entpolitisierung und damit zum Stillstand. Die hessischen Grünen betreiben eine äußerst zahme Flughafenpolitik, die die ihnen eigentlich nahestehenden Fluglärmgegner empört. Die CDU wiederum hält sich bei Straßenbauprojekten zurück. Zum Leidwesen der Wirtschaft. In der Schulpolitik machen beide Seiten einander so viele Zugeständnisse, dass sie ihre Konturen verwischen. In der Flüchtlingspolitik standen Schwarz wie Grün hinter Angela Merkels Wir dere Stoppsignal auszusenden. Aber seinem Ruf als Ausklammern ist das Gegenteil von vernünftigem Kompromiss konservativer Unionspolitiker, der wie einst sein Vorgänger Roland Koch die rechte Flanke für die gesamte Union mit absichert, wird er überhaupt nicht gerecht. Aus Rücksicht auf Bundeskanzlerin Merkel, aber auch auf die Grünen. Ende keine aktive Politik. Natürlich ist es verständlich, dass die Schwarzen sich freuen, von den Grünen nicht mehr wie einst als Spießer angegangen zu werden, und die Realo-Grünen es genießen, im Establishment angekommen zu sein. Aber von einer Bestätigung eines höheren Lebensgefühls kann man auf Dauer nicht leben. Jetzt gibt es zudem einen echten politischen Kon- entschärft werden kann und Schwarz-Grün auf Bundesebene gefährdet: Die von der Union geführte Bundesregierung will die Maghrebstaaten zu sicheren Herkunftsländern erklären, was Asylverfahren für Nordafrikaner beschleunigen könnte. Doch die Grünen, deren Realos aus Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein ein entsprechendes Gesetz zu den Balkanstaaten ermöglichten, legten sich quer. Sie sagen, dass im Maghreb Minderheiten immer noch diskriminiert würden. Auf der anderen Seite weist die Union auf die extrem niedrigen Anerkennungsquoten für Asylbewerber aus Nordafrika hin. Außerdem weiß jeder, dass sie in der Kriminalitätsstatistik überproportional vertreten sind. Wer hier blockt, setzt damit das Wohlwollen gegenüber anderen Einwanderern aufs Spiel. Weil sich Schwarz und Grün nicht einigen konnten, wurde eine angesetzte Abstimmung verscho- werden. Winfried Kretschmann, Chef der grünschwarzen Landesregierung von Baden-Württemberg, hat schon eine Lösungsmöglichkeit angedeutet. Die Bundesregierung habe zugesichert, dass bei problematischen Gruppen aus Nordafrika wie Homosexuellen, Journalisten und unterdrückten Frauen die Asylberechtigung weiter genau geprüft wird. Freilich wären solche Einzelfallprüfungen auch beim bisherigen Gesetzentwurf möglich. Aber was soll s. Bei Schwarz-Grün brauchen beide Seiten gesichtswahrende Scheinlösungen. Die Grünen wollen im Herbst 2017 eben um jeden Preis in die Bundesregierung zurück, und die Union will dort bleiben. Dass Kretschmann zuvor der erste grüne Bundespräsident werden könnte, passt da nur zu gut ins Bild. Wir sehen: Schwarz-Grün kann ganz schön fad sein. Es geht auch hier nur um die Macht. INVESTMENT Direkte Beteiligungen Von Jens Spudy I n Zeiten extrem niedriger Zinsen und hoch bewerteter Aktienmärkte suchen Investoren zunehmend nach alternativen renditestarken Anlagemöglichkeiten. Wir empfehlen dabei, gerade auch als privater Anleger Private Equity- Investments ins Blickfeld zu nehmen. Im Vergleich mit Aktien lassen sich mit Private Equity höhere Durchschnittsrenditen erzielen bei geringerer Volatilität und das bei divergierender Korrelation zu den traditionellen Assetklassen. Das macht Private Equity vor allem für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont interessant, insbesondere für Familienverbünde. Diese verbessern so das res Gesamtportfolios. Besonders hoch ist derzeit das Interesse an Direktbeteiligungen bei innovativen Startups. Das belegt nicht zuletzt die große Resonanz auf die jüngste Internet- Startup-Konferenz Axel- Springer-NOAH 2016 in Berlin. Doch Private Equity-Investments haben auch Nachteile. Hier ist insbesondere die eingeschränkte Fungibilität des eingesetzten Kapitals zu nennen und natürlich das nicht unwesentliche Risiko der Anlage bis hin zu einem Totalverlust. Auch lässt das Reporting zu manchen Private Equity-Investitionen Wünsche nach mehr Transparenz men. Vor allem aber wird eine erfolgreiche Auswahl werthaltiger Direktbeteiligungen ohne einen professionell strukturierten und systematischen Auswahlprozess kaum gelingen. Aber es gilt eben auch: Mit Private Equity können sich Anleger gezielt die am Erfolg besonders interessanter Branchen wie zum Beispiel der Medizintechnik oder nachhaltiger Entwicklungen wie der Digitalisierung zu partizipieren. Um angesichts dieser großen Chancen die vielfältigen Risiken nicht aus den Augen zu verlieren, sollten sich private Anleger nicht ohne einen zweiten Blick und professionelle Beratung in diesem Bereich engagieren. Eine professionelle Betreuung solcher Anlagen umfasst eine unabhängige Beratung und ein kompetentes Beteiligungsmanagement, zu dem neben dem Vermögenscontrolling auch die Beachtung steuerlicher und rechtlicher Aspekte gehört. Erst dieser Mehr- die nötige Transparenz, um nachhaltig von dieser interessanten Assetklasse Jens Spudy ist geschäftsführender Gesellschafter von Spudy Invest

35 JVG JVG JULI 2016 JEWISH VOICE FROM GERMANY INTERVIEW 3 KATARINA BARLEY Ich will die Welt besser machen Die SPD-Generalsekretärin über Wahlkampfstrategie, Europa und weiblichen Politik-Stil W as kann Malu Dreyer, was Nils Schmid nicht kann? Das kann man überhaupt nicht verglei- im März gänzlich andere Ausgangsvoraussetzungen hatte. In Baden-Württemberg ist die SPD aus einer sehr schwierigen Situation heraus in den Wahlkampf gestartet und das obwohl sie sehr gute Arbeit in der Regierung geleistet hat. Als Regie- anders agieren. Sie hat wirklich sehr viel, ich würde eigentlich sagen, alles richtig gemacht. Das wäre pass. Sie kommt aus der außerparteilichen Politik und bringt Werte mit, die sie sehr glaubwürdig lebt. Sie ist in der Frauenpolitik groß geworden, hat sich schon als sehr junge Frau für von Ge- lebt seit vielen Jahren in einem integrativen Wohnprojekt, ihr Mann ist schon sehr lange in der Friedensarbeit aktiv. politische Agenda hat. Sie hat eine ausgezeichnete Bilanz aufzuweisen und dazu eine wunderbare, menschliche Art. Willy Brandt, Herbert Wehner... waren Typen. Fehlen diese Figuren heute in der SPD? Im Gegenteil. Sigmar Gabriel ist ein Mal tritt er gedämpft auf, mal staatsmännisch... Mal sagt man, er ist zu gedämpft, dann wieder ist er angeblich zu temperamentvoll und zu impulsiv. Er hat und kann einem Koalitionspartner eine Regierung zu bilden, von dem man weiß, dass man mit ihm bei der nächsten Wahl um die Kanzlerschaft kämpfen wird. Darüber hinaus ist Sigmar Gabriel nicht nur Parteivorsitzender, sondern auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister. Wir machen seit zweieinhalb Jahren gute Sachpolitik, ganz im Gegensatz zur Union, die in dieser Regierung ja de facto keine eigenen Projekte umsetzen möchte. Das werden wir deutlich machen, je näher es auf den Wahlkampf zugeht. Wir werden zudem unser Die SPD sät, die Union erntet? Der kleinere Koalitionspartner hat immer das Problem, dass seine Erfolge in rechnet werden. Das ist ein Stück weit der Konstellation geschuldet. Aber Brandt regierte mit Kiesinger... und Das waren andere Zeiten. Seither hat sich viel verändert, in der Politik selbst, aber auch in der Wahrnehmung von Politik. Die Form der Berichterstattung und die Kommunikation insgesamt ist eine andere geworden. Wir sind viel kürzer getaktet, die Meldungen müssen schneller sein. Meine Wahrnehmung ist, dass die Medienlandschaft auch sehr kompetitiv geworden ist, was Geschwindigkeit und Polarisierung an- Medien auch heute noch, aber die Art des Medienkonsums hat sich gewandelt und ist selbst schneller geworden. Mein Eindruck ist, dass die intensive Beschäftigung mit einem Themengebiet heute leider immer öfter zu kurz kommt. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre herrschte in Deutschland eine sehr harte Konfrontation Stichwort Ostverträge. Brandt wurde auf übelste Weise angefeindet, dennoch gewann er die Wahl 1972 Gerade weil er authentisch war und diese Konfrontation durchgestanden hat. Das war ähnlich wie heute eine Zeit voller grundsätzlicher Fragen....zum Beispiel... Das Referendum in Großbritannien vielen Nationalstaaten erstarken die euroskeptischen Kräfte. Die Entscheidung der Briten ist doch jetzt Wasser auf deren Mühlen. Dem müssen wir klar entgegentreten. Unsere Botschaft muss jetzt sein: Man die Privilegien behalten. Großbritannien muss die Konsequenzen aus dieser Entscheidung ziehen und die EU verlassen. Da müssen wir Stärke zeigen, ansonsten haben wir innerhalb kürzester Zeit ein völlig anderes Europa und das würde das Das sind große Fragen, die, glaube ich, noch gar nicht richtig bei allen angekommen sind. Hier wird die SPD gebraucht. serer Gesellschaft mit einer positiven, zukunftsgerichteten Vision antworten. Wir müssen deutlich machen, dass in all den Veränderungen, die vielen Menschen gerade Angst machen, auch Chancen stecken: Ein verändertes Rollenverständnis von Mann und Frau und ein neues Familienbild, Möglichkeiten, Beruf und Privates besser unter einen Hut zu bringen, oder die großen Möglichkeiten der Digitalisierung. Damit graben wir den Vereinfachern von Parteien wie der AfD das Wasser ab. Die leben doch davon, Angst vor Veränderung zu schüren. Sie gaukeln den Menschen vor, man könnte die Zeit zurückdrehen. Wir dürfen unsere Gesellschaft von solchem Gedankengut nicht spalten lassen. Dafür tritt die SPD ein. In Österreich errangen beim ersten Wahlgang zum Amt des Bundespräsidenten die Kandidaten der SPÖ und ÖVP jeweils 11 Prozent; Norbert Hofer erhielt 36 %... Die Situation in Österreich ist eine völlig andere als in Deutschland. Über Jahrzehnte regierten dort Große Koalitionen, mit unterschiedlichen Gewichtungen. Das führt bei den Menschen auch zu einer gewissen Ermüdung. In Deutschland hingegen gibt es einen Widerwillen gegen Große Koalitionen sowohl innerhalb der Parteien als auch in der Bevölkerung. Deswegen sind Große Koalitionen bei uns immer nur eine Notlösung Ehe Sigmar Gabriel 2009 zum Parteichef gewählt wurde, sagte er, lasst uns dahin gehen, wo es riecht, gelegentlich auch stinkt Geht die SPD dort hin? Ja, wir gehen dorthin. Wir kümmern uns sehr stark um die, die es wirklich schwer haben, auch wenn wir feststellen, dass diejenigen uns nicht notwendigerweise dafür wählen. Ein Beispiel ist der Mindestlohn, von dem eine große Mehrheit unserer Wähler und Mitglie- wir halten ihn für dringend notwendig. Zum einen, weil er allen unseren Grundwerten entspricht, zum anderen, weil er eine große Bedeutung für die ganze Gesellschaft hat. Denn durch die Festlegung eines Mindestlohns steigen notwendiger- In Zeiten gesellschaftlichen Wandels ist die SPD immer stark Womit wollen Sie die Menschen, die jetzt teilweise AfD wählen oder gar nicht wählen, zur SPD holen? Das muss auf zwei Ebenen geschehen. Das eine ist das inhaltliche, da machen wir einiges, aber das ist ein langfristiger Prozess. Diese Menschen sind misstrauisch und haben sich von der Politik ein Stück weit entfremdet. Das kann man nicht mit einer Maßnahme ändern. Wir schauen genau hin, was die Menschen brauchen, damit So kümmern wir uns jetzt zum Beispiel um Erwerbsminderungsrenten, um Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, damit auch Alleinerziehende berufstätig sein können, und dergleichen mehr. Das sind langfristige Maßnahmen, die dringend notwendig sind und mit denen man auch Vertrauen Und das zweite ist, dies zu vermitteln. Das wird immer schwieriger, weil sich, wie gesagt, das Informationsverhalten der Menschen verändert hat. Wir müssen innovativer werden und noch stärker digitale Kanäle wie beispielsweise Facebook nutzen. Dort hat man es natürlich leichter, wenn man, wie die AfD, vereinfacht und mit Angst und negativen Gefühlen arbeitet. Die sind leichter zu wecken als das, was wir tun: Zutrauen, Vertrauen und die Förderung von Eigeninitiative. Dafür brauchen wir einen langen Atem. Bis zu den Wahlen 2017 es ist aber maximal Mittelstrecke... Ja, und wir sind bereits gut dabei. Von außen sieht man nicht alles, was im Inneren schon passiert Wo, glauben Sie, werden Sie Erfolg haben? Unser Ehrgeiz ist es, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir die richtige Das Existenzrecht Israels ist etwas, das wir immer wieder und gegenüber allen verteidigen Politik für sie machen. Wir machen beispielsweise richtig gute Politik für Familien und haben mit unserer Familienministerin Manuela Schwesig auch eine Figur, die dafür sehr glaubwürdig steht. Familien sind immer Teil einer solidarischen Mitte der Gesellschaft, die stark an Zusammenhalt interessiert ist. Das sind Menschen, die sich selbst einbringen, in der Arbeit, im Ehrenamt und in der Familie. Die wollen wir dabei unterstützen. Juden spielten in der SPD immer eine wichtige Rolle auch nach 1945, etwa Hamburgs Bürgermeister Weichmann Heute gibt es einen einzigen Juden in prominenter Position in der SPD, Peter Feldmann aus Frankfurt... Wir sind die einzige Partei in Deutschland, die einen aktiven Arbeitskreis für jüdische Mitglieder hat. Ihre Belange haben einen sichtbaren Platz in der SPD. Das ist uns wichtig. Traditionell wählten die Juden SPD, in den USA die Demokraten das hat sich geändert... Ein Blick nach Schweden: Die erste Maßnahme von Ministerpräsident Löfven war die bedingungslose Anerkennung Palästinas, die bedingungslose... Israels Beliebtheit in Europa ist sehr niedrig... Natürlich gibt es in unserer Partei Israels Politik gegenüber nicht nur uneingeschränkte Zustimmung. Die muss es auch nicht geben. Aber das hat nichts mit dem Judentum zu tun. Bei diesem Thema gibt es zierung, und zwar sowohl in der politischen Führung als auch an der Basis. Früher bestanden sehr enge Verbindungen der Parteiführung, der Jusos und der Falken mit der Mapai, der israelischen Arbeitspartei... Diese Verbindungen bestehen noch im- - Brandt-Zentrum in Jerusalem haben wir in Israel selbst eine großartige Einrichtung. Gerade unsere Jugendorganisationen sind dort sehr aktiv und in engem Kontakt mit ihren israelischen Partnern. Iran ist ein rein technischer Vertrag. Ist es nicht ein Manko, dass gerade Deutschland mit seiner besonderen Verantwortung für die Existenz Israels nicht auf eine Festschreibung des Existenzrechts aller Staaten, auch Israels, bestanden hat? Der gemäßigte iranische Präsident Rohani hält an dem Ziel der Vernichtung Israels fest Das Existenzrecht Israels ist etwas, das wir immer wieder und gegenüber allen verteidigen. Was den Vertrag mit Iran angeht, habe ich großes Vertrauen in Frank-Walter Steinmeier, dass er sehr genau abwägt, was vertretbar ist und dessen Credo war Wandel durch Annäherung. Man muss abwägen, ob man kleine Schritte macht oder auf seiner Position beharrt. Wäre die SPD in einer Notsituation Israels bereit, mit aller Kraft für diesen Staat einzutreten? Ja. Auf jeden Fall. Die Rede von Otto Wels 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis, die Einführung des Frauenwahlrechts, das sich für die SPD negativ auswirkte ist die SPD am besten, wenn sie als Märtyrer auftritt? Seit fast 170 Jahren in Berlin an Ihrer Seite. Die SPD war immer in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels stark. Derzeit erleben wir so eine Situation. Und das ist die Zeit, wo es Sozialdemokratie besonders braucht. Warum geht die SPD so grausam mit ihren Vorsitzenden um... denken wir an den Abgang Kurt Becks... Diese Szene ist nicht repräsentativ für die SPD. Wir sind eben eine besonders kritische Partei. Das ist im Grunde unsere besondere Stärke. Mir ist es aber extrem wichtig, dass Kritik sich auf die Politik bezieht und man persönlich fair miteinander umgeht. Ich komme aus Rheinland-Pfalz Kurt Beck sozialisiert. Dieser Grundsatz des fairen Umgangs miteinander ist für mich elementar und ich werde ihn auch weiter hochhalten. Was treibt Sie an in der Politik? So naiv das klingen mag: Ich will die Welt besser machen. Ich bin vor 22 Jahren in die SPD eingetreten. Berufspolitikerin zu werden, konnte ich mir damals nicht vorstellen... und die Macht... spielte bei mir überhaupt keine Rolle und heute? Ich glaube, ich habe da einen sehr weiblichen Ansatz: Nicht Macht um der Macht willen, aber Macht, um etwas verändern zu können wie Maggie Thatcher... oder Golda Meir... Ich brauche Macht, um etwas zu verändern. Es ist schön, jetzt hier zu sein und so viel bewegen und gestalten zu können. Es würde mich sehr freuen, wenn ich die Dinge ein Stück weit besser machen kann. Katarina Barley (SPD) sprach mit den JVG-Redakteuren Rafael Seligmann und Elisabeth Neu im Willy-Brandt- Haus in Berlin Berlin fasziniert seit jeher: mit seiner unbändigen Energie, unerschöpflichen Kreativität und großen Innovationskraft. Geprägt von den Menschen die hier leben. Die wir seit fast 170 Jahren mit Energie versorgen. Es gibt für uns nichts Schöneres, als dies auch in Zukunft zu tun. Denn wir alle sind: Die Berliner Energie.

36 4 ISRAEL JEWISH VOICE FROM GERMANY JULI 2016 MODERNE ZEITEN Liebe und Glaube in Tel Aviv und Berlin R Von Franziska Knupper az ist enttäuscht. Es ist Freitagabend, der Schabbat hat gerade begonnen und er ist allein Zuhause. Es ist ein eigenarti- gner. Ich bin daran gewöhnt, dass die ganze Familie am Freitag in meinem Elternhaus zusammenkommt. Nun wohne ich endlich in Israel und verbringe den Schabbat allein. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Raz, 27, ist vor eineinhalb Jahren von Frankreich nach Israel ausgewandert. Aus Nantes stammend, hat er einige Probleme gehabt, sich in Tel Aviv einzugewöhnen. Die Hitze, das mediterrane Temperament, die Sprache, die Preise. Und doch be- gekommen zu sein: Raz ist religiöser Jude. Er genießt es, sich den Schabbat frei zu nehmen, ohne sich bei seinem Arbeitgeber entschuldigen zu müssen, und überall die Kippa zu tragen, ohne misstrauische Blicke zu ernten. In Nantes ist das alles nicht so einfach gewesen. Und hier gibt es an jeder Ecke koschere Restaurants, freut er sich. Iris, seine neue israelische Freundin mit ihren langen roten Haaren und Sommersprossen auf Armen und Beinen, machte das Glück perfekt. Bereits nach einem Jahr sagte sie Ja. Doch Iris lebt säkular: In Tel Aviv aufgewachsen, bei einem Start-Up beschäftigt und den sozialen Medien verfallen, hat sie kein Interesse an Religion. Auch an diesem Freitagabend ist sie beschäftigt. Sie hatte mir eigentlich versprochen, zum Abendessen zurück zu sein. Doch anscheinend wird es später, erklärt Raz. Er rückt die Kippa auf seinem dunkelbraunen Haar zurecht. Mit Dreitage- nenhemd und Wildlederschuhen sieht er bereits aus wie ein echter Israeli. ziehen hierher und genießen die niedrigen Mieten und den guten Hummus. Inmitten einer neuen Bohème fühlen auch Raz und Iris sich wohl. Es sei ja nicht so, dass er nahe einer Jeschiwa leben müsse, betont der Franzose. Vielmehr ginge es darum, seine Religion auch in einer modernen Welt bewahren zu können und sich nicht dafür schämen zu müssen. Keine Kompromisse? Raz erhebt sich vom weißen Korbstuhl und stellt Wein und Brot bereit; den Auflauf hat Iris bereits am Vortag zuberei- gebe, verteidigt sie sich. Aber ich sehe nicht ein, dass ich mich nun für einen Mann ändern soll. Gerade das Wochenende sei in ihrer Branche extrem wich- Up beschäftigt sich mit Freizeitangeboten. Da muss ich natürlich wissen, was Tel Aviv am Wochenende so zu bieten hat. Samstags sei der einzig freie Tag in der Woche, da wolle sie nicht ans Haus gefesselt sein. Und immer wieder würden die Freunde fragen, wo denn ihre beste Hälfte sei. Und ich gebe immer die gleiche Antwort: Es ist nicht damit getan, alle zwei Monate in die Synagoge zu gehen. Entweder ganz oder gar nicht Er ist zuhause und hält Schabbat. Nicht, dass sie die Religion ihres zukünftigen Mannes nicht zu schätzen wisse. Es zeige Ernsthaftigkeit und die Selbstsicherheit, in der heutigen Welt kom- promisslos seine Ideale zu leben. Aber mittlerweile reine Privatangelegenheit muss man in einer Beziehung nicht immer Kompromisse eingehen? sinnte. Ob er sich eine Zukunft hier vor- Eben aus diesen Fragen hat auch Dimi stellen könne? Auf jeden Fall. Hier kann seine Konsequenzen gezogen: Der Israeli ich frei von allen Zwängen leben. Und ist vor drei Jahren nach Berlin gezogen, um dort eine Karriere als Jazz-Musiker Raz hingegen wünscht sich eine grözu verfolgen. Und weit weg vom Juden- tungen in seinem Alltag. Deswegen ist komme zwar nicht aus einer streng religiösen Familie, aber die Emotionen und träumt, dass wenn ich endlich nach Isra- er ausgewandert: Ich habe mir nie er- Traditionen um das Thema herum haben el komme, ich mich in eine säkulare Jü- mis Eltern sind in den 80er Jahren von Russland nach Israel ausgewandert; das mit ihm aktiv lebt. Eine Frau, mit der er Freitag nachmittags auf den Markt gehen und dann das Abendessen zuberei- einen hohen Stellenwert in ihrem Alltag ein. Weit weg von der Heimat fühlt Dimi ten kann, die Familie und Freunde einlädt und an Feiertagen gemeinsam mit sich freier: In einer so großen Familie fast wie ein zweiter Job Bnei Mitzwot, mir erst schmackhaft machen. Ich hasse Geburtstage, Beerdigungen, Hochzeiten es, zwischen diesen frommen Frauen auf und dann jeder Freitagabend und am der Empore zu sitzen, klagt Iris. Aber besten noch Samstagmittag das wurde wenn er die Dinge in die Hand nimmt, mir alles zu viel. Viele Auftritte des Jazz- dann werde ich ihm vielleicht folgen. Er darf nur nicht erwarten, dass die Initiative von mir ausgeht. Sie wehrt sich gegen am Wochenende statt. Dimi war es leid, sich immer bei der Familie entschuldigen die Geschlechterrollen des traditionellen zu müssen: Mit diesem ewig schlechtem Judentums. An Pessach sei es für Raz Gewissen ist jetzt Schluss. ganz selbstverständlich gewesen, dass sie als Frau das gesamte Haus putzen würde, die Krümel aus jeder Ecke fege und Traditionelle Geschlechterrollen neues Pessach-Geschirr kauft. Das habe Der 25jährige glaubt nicht, dass man ich aber nicht getan. Und so hatten wir in Israel als Jude diesem Druck entkommen kann. Für ihn war der Ortswechsel Messer und Gabel, mit denen er essen an den Feiertagen dann eben nicht mal entscheidend. In Europa sei der Glauben wollte. Ihrer Ansicht nach suchen viele jüdische Männer eine zweite Mutter, die die Traditionen ihrer Kindheit genauso weiterführen. In diese Rolle will Iris sich nicht drängen lassen. Ich bin bereit, ihn lange er das Gleiche für mich tut. Dimi wird in diesem Sommer auf diversen Festivals mit mehreren Bands musi- Wäre ich religiös, so würde mich dies vor viele Probleme stellen. Und hätte ich eine gläubige Freundin, so könnte ich nicht von ihr erwarten, dass sie mich begleitet. Die jüdische Religion sei nur schwerlich mit dem heutigen gemäßigten Christentum vergleichbar und kaum mit dem 21. det er. Es ist nicht damit getan, alle zwei der ganz oder eben gar nicht. Eine Beziehung wie die von Iris und Raz hält er für sehr kompliziert. Gerade wenn eines Tages Kinder im Spiel seien, würden die Fragen immer dringlicher werden. In welche Schule werden sie gehen? Muss die Tochter unbedingt heiraten? Wird eine große Bat Mitzwa gefeiert? Iris weiß, dass die Zukunft schwierig werden wird: Natürlich frage ich mich: Wie werden wir trotz habe alles getan, um mich vom Glauben zu emanzipieren. Und nun gebe ich all das TRANQUILIZER Der Preis der Coolness JVG geht weiter. Wir werden in Zukunft besser aufpassen, meint DEden Shoshani. Der 28jährige Boutique-Verkäufer aus dem südlichen Florentin fällt ein in den Chor der Tel Aviver nach dem Terror-Anschlag auf ein Café im schicken Sarona-Distrikt: Nicht Es braucht schon mehr als eine Maschi- auszupusten. Wenn wir Angst zeigen, haben die Terroristen gewonnen entsprechend unerschütterlich ist der Tenor, wenn Touristen oder ausländische Korrespondenten Tel Aviver nach ihrer Reaktion zu Terror-Attentaten fragen. Cool ist das Markenzeichen der Einwohner in der Metropole am Mittelmeer. Doch so unerschütterlich wie sie sich vor Fremden geben, sind die Tel Aviver keineswegs. Nur, in Tel Aviv gehört es zum ungeschriebenen Kodex, sich, anders als etwa in Jerusalem, ungerührt zu geben. Und zwar ausnahmslos für jeden einerlei, ob man jung oder alt, krank oder gesund, in der Stadt ge- aus Manila hierher gekommen ist. Nur aufgrund dieses unaufgereg- te sich die 1909 auf den Sanddünen vor der ural- gründete Ortschaft binnen weniger Jahrzehnte zur unangefochtenen Metropolis entwickeln, wo Israels wirtschaftliches, kulturelles, gesellschaftliches Herz pocht. Das fordert seinen Tribut: Keine Wehleidigkeit zeigen. Um kei- Die Menschen hier sind nicht anders die gleiche Angst. Aber in unserer Stadt mussten sie immer Haltung zeigen. Und sie sind entschlossen, das weiter zu tun, erläutert Jakob Goldman. Der 66jährige war lange Professor der Chirurgie. Doch seit seiner Gefangennahme im Jom-Kippur-Krieg von 1973 widmete er stets einen Nachmittag der Betreuung von Men- Während der Haft wurden wir körperlich und seelisch gefoltert. Die Traumata sind nicht sichtbar. Doch sie müssen behandelt werden, ansonsten weiten sich die Schäden aus oder sie werden irreversibel, erläutert er. Seit seiner Pensionierung vor einem Jahr kümmert sich Goldman nun an zwei Tagen in der Woche um die durch Attentate Traumatisierten. Von den Auswirkungen seien nicht nur und vor allem die Angehörigen. Es gehört zum ungeschriebenen Kodex, sich ungerührt zu geben Im Verlaufe des Gesprächs macht der upper lip sofort nach Attentaten den bei schweren körperlichen Verletzungen oder beim Verlust von Angehörigen brauche es unbedingt die Hilfe von Fachleuten. Bei der Armee haben wir heute bis zu 50 Prozent Ausfälle durch posttraumatische Störungen. Bei zivilen Anschlägen kümmern sich die Thera- nen. Doch auch Menschen, die scheinbar unverletzt an Nebentischen saßen und entkommen konnten, entwickeln vielfach zunehmende Angststörungen, je weiter die Anschläge zurückliegen. Dies träfe cum grano salis auch für den gesamten Staat Israel zu. Tel Aviv bilde hier keine Ausnahme. Faktisch habe kein Israeli eine längere Phase ohne Terroranschläge oder kriegerische Gewalt erlebt. Dies gelte für Juden wie für Araber glei- einfach: Durch Attentate gegen Zivilisten mit möglichst vielen Opfern sollen militärische Gegenschläge Israels provoziert werden. Diese wiederum erzeugen Hass, vor allem bei arabischen Jugendlichen. So werde eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die zu einer immer schärferen Eskalation führe. Bislang ist es nicht gelungen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die Tel Aviver mögen cool auftreten. Die objektiven Zahlen strafen ihr ge- gen. Seit Jahrzehnten verzeichnet Israel den höchsten pro-kopf-verbrauch von Tranquilizern weltweit. Und Tel Aviv bildet da keine Ausnahme. JEWISH VOICE FROM GERMANY V.i.S.d.P. Dr. Rafael Seligmann Paul Siebel Michal Blum, Paul Siebel Jonathan Berkmann, Sabine Dultz, Siegfried Guterman (Wirtschaft), Dr. Susanne Mauss ( 2014), Michael S. Cullen, Prof. Michael Rutz, jvg@berlin.de Postfach D Berlin Telefon: jvg@berlin.de

37 Von Hubert-Ralph Schmitt JULI 2016 JEWISH VOICE FROM GERMANY WIRTSCHAFT 5 LIBERALISMUS Zurück zum Freihandel Zollabbau stabilisiert Wohlstand und Frieden S chon lange nichts mehr von Doha gehört? Nein, ich meine nicht die Hauptstadt von Katar, sondern die danach benannten Welthandelsgespräche. Sie haben jahrelang die Wirtschaftsnachrichten bestimmt, nach einem optimistischen Auftakt folgte erst ein Stottern und schrittweises Scheitern und dann in 2015 das endgültige Aus; ein jämmerliches Verwinseln großer Ambitionen, was in der Diplomatensprache als auf unbestimmte Zeit ausgesetzt verklausuliert wurde. Blättern Sie trotzdem mit mir ben bestimmen. Bilaterale Verhandlungen zum Abbau von Handelshemmnissen sollten Doha- Runde und Welthandelsgespräche ersetzen. Etwa die Transatlantischen Freihandelsgespräche (TTIP), die nun ihrerseits scheitern werden: Weder in Europa noch in den USA ist dafür eine Mehrheit erkennbar; Politiker auf beiden Seiten des Atlantiks von Donald Trump bis zum französischen Präsidenten François Hollande sind Ver- Angst vor dem Nexit Brexit hin oder her die Frage in Europa ist aus dem Staatenverbund ausscheidet, der als N ichts ist spannender als die Besetzung von leitenden Positionen. Nichts ist unmöglich, keine skurrile Situation ist wegzudenken, vieles muss beachtet werden. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen über die entsprechende Ausbildung verfügen, entscheidend sind auch Auftreten, Alter, Ausstrahlung, Erfahrung, Wissen, persönliches Umfeld und vieles mehr. Dazu kommen gesellschaftliche Zwänge ach ja, die Frauenquote die es ebenso zu beachten gilt. Als Entscheider hat man die Wahl der Qual falls man sie überhaupt hat. Tatsache ist, dass man für herausragende Führungspositionen eben oft nern oder Frauen. Auch der politisch gewollte und im Meinungsbild der Gesellschaft akzeptierte Konsens klappt nicht noch heute sind die herausragenden Stellen zwischen Männlein und Weiblein nicht paritätisch besetzt. der Verantwortungsübernahme lassen vielfach geeignete Kandidaten missen. Gute Noten führen nicht zur Spitze In fast allen Berufszweigen, insbesondere aber in solchen, die die seit über dreißig Jahren bestehenden Numerus zen, seien es Naturwissenschaften, Medizin oder gar Tiermedizin, sei es aber auch nur in der Bankenwelt, ist es so, dass mehr Frauen als Männer in diese Studienfächer einsteigen und in der Regel mit großem Erfolg abschließen. Alles Voraussetzungen, die es ermöglichen Freihandelsunion begann? Freihandels-Verhandlungen, das ist heute etwas für Technokraten und Experten der Bürokratien Politiker mit dem Finger am Puls der Wähler wenden sich ab. Freihandel als Wohlstandsversprechen, Globalisierung als Befreiung aus den engen Grenzen des sollten, den akzeptierten gewollten gesellschaftlichen Konsens zu erreichen. Es ist kein Geheimnis, dass ein klassisches Phänomen existiert. Die Zugangsnoten sind in der Regel im Alter zwischen 17 und 19 von Frauen besser als die junger Männer. Ein Phänomen, das es als Entscheider nicht zu untersuchen gilt es ist halt so und es führt dazu, dass die Studienabgänger eben nicht paritätisch verteilt sind. Und so setzt es sich durch das gesamte Berufsleben hindurch fort. Nun kommt hinzu, dass sich die Frauen nicht so entwickeln, wie dies eigentlich unter Karrieregesichtspunkten vorgegeben sein müsste. Die emanzipatorischen Strategen mögen dem Autor verzeihen, vielfach ist es so, könnte man fast meinen, dass Frauen doch noch immer dem klassischen Familienbild anhängen. Es soll, und das ist kein Geheimnis, vielfach passieren, dass Frauen den Willen haben, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Familie zu gründen. Es soll sogar geschehen, dass Frauen auch heiraten wollen und dann wie die Natur es vorsieht und die Gefühle von Frauen und Männern es erheischen klassisch Kinder bekommen und diese dann auch noch selber erziehen. Alle emanzipatorischen Bemühungen und die Erziehung nützen vielfach lich die kulturelle Hegemonie verloren. Der marxistische Theoretiker Antonio Gramsci verstand darunter nicht Zwang, sondern die vermittelte Überzeugung der Menschen, dass sie in der besten aller möglichen Welten lebten. Diese beste aller Welten begann 1947 mit dem Welthandelsabkommen GATT, in dessen Rahmen die Zölle um fast ein Viertel gesenkt wurden. Damit begann die Phase der weltwirtschaftlichen Erholung nach dem Zweiten Weltkrieg und rund 60 goldene Jahre kontinuierlicher Fortschritte in der Globalisierung, einer Ausweitung des Welthandels und des Zusammenwachsens der Nationen. Es war keine geradlinige Entwicklung; es gab Rückschläge, Entkolonialisierungskrisen, den Eintritt Chinas und zuletzt des sowjetisch beherrschten Ostblocks in die Globalisierung. Auf lange Frist betrachtet war es eine ständige Verbesserung des Zustands der Welt, gemessen an Rückgängen in den Zahlen der Menschen, die in absoluter Armut leben, der Säuglingssterblichkeit oder dem Zugang zu elementaren zivilisatorischen Vielleicht wird irgendwann nicht das Scheitern der Doha-Runde als der Tag der Wende von zukünftigen Historikern benannt werden, die aus ihrem Abstand und zeitlicher Distanz die globale kulturelle Kontinentaldrift besser verstehen werden; vielleicht war es der 11. September 2001 mit seiner dramatischen Zu- Regulierungen werden leicht, geradezu selbstredend begründet; Deregulierung diesem Tag die Türme des World Trade Center kret pulverisierten. Gramsci ist seit 1937 tot; und philosophische Fragestellungen sind nicht an den Tag des Kalenders gebunden. Die historischen Triebkräfte der Nachkriegsentwicklung, bau von Handelsbegrenzungen werden seither schrittweise suspendiert. Europa leidet unter dem gegen Russland verhängten Embargo und REALITÄTSFALLE Sag mir wo die Frauen sind... Politisch unkorrekte Gedanken zu Quoten und Karriere nichts. Männliche Partner mögen zwar vom Zeitaufwand vielfach gleich in den Familien mitwirken, dennoch, es mag dem Autor vielleicht nur so erscheinen, verlagert sich oft die Familienverantwortung mehr auf den Rücken der Frau und das klassische Geldverdienen auf den gewollt breiten Rücken des Mannes. Und die meisten Männer wollen es Es ist nicht nur ein Phänomen, es soll sogar passieren, dass Frauen Männer erwählen, die eben dieses klassische alte TICHYS KOLUMNE einer kulturellen He- gemonie der Bürokratie: Regulierungen werden leicht, geradezu selbst- Anhänger mehr. Erleben wir das Ende der goldenen Jahre des noch ein paar Seiten weiter zurück. Den globa- Jahrzehnte vor 1914 waren geprägt durch Freihandel die deutschen Rinder weiden am Rio de la Plata, soll der damalige Berliner Reichskanzler von Bethmann-Hollweg gesagt haben. Es wäre ein Satz, der französische und deutsche Bauern heute noch zu Straßenblockaden veranlassen würde. Der Goldstandard wirkte als globale Einheits-Währung; weil jede nationale, ebenfalls goldgebundene Währung im Dreisatz darüber ausgedrückt werden konnte und Auf- bzw. Abwertungen den realen Wertverlust kompensierten Welthandel leicht gemacht. Der Transatlantikverkehr war so dicht, die Passagierdampfer fuhren hintereinander wie rauchende Elemente einer schwimmenden Perlenkette, dass man auf der Titanic glaubte, auf eine ausreichende Anzahl von Rettungsbooten verzichten zu können: Der nächste, helfende Dampfer schien ganz bestimmt in unmittelbarer Nähe zu sein. Die Intensität des globalen Handels hatte ein Ausmaß angenommen, das erst wieder in den 1990er Jahren erreicht wurde, behaupten Wirtschaftshistoriker. Kulturelle Hegemonie Denn dazwischen waren die düsteren Jahre des Großen Krieges und die kaum weniger schwarzen Jahre der Zwischenkriegszeit. Aus der Perspektive des Freihändlers betrachtet waren die Folgen des 1. Weltkriegs: Grenzen. Die großen Imperien waren zerfallen: Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn zersplitterten in osteuropäische Kleinstaaten mit unübersichtlichen Nahen Osten und damit in religiöse und terri- das British Empire mit seinen weltumspannenden Märkten von Europa, über Afrika nach Indien und Australien sowie der nordamerikanische Wirtschaftskontinent beide Imperien groß genug, um einen Binnen-Welthandel innerhalb ihrer Imperien abzuwickeln. Verklemmt in Kleinstaaterei, Autarkiebestrebungen und abgekoppelt von den Weltmärkten versuchten Itali- Familienbild spiegelbildlich darstellen. nach einkommenstechnischen Voraussetzungen für Familien zu sorgen, werden sogar bei hochgebildeten und erfolgreichen Damen vielfach erkoren. Kann es sein, dass die Realitätsfalle zuschnappt? Das klassische Familienbild: Mann macht Karriere, Frau macht Familie ist, so erscheint es zumindest dem Autor, immer noch das vorherrschende Phänomen junger westeuropäischer Familien. Daran haben alle Erziehungsversuche, alle Emanzipationswellen nichts geändert. Nicht einmal eine Bundeskanzlerin. Kommen dann diese Frauen gefühlt aus der Erziehungsphase heraus, dann folgt das nächste Phänomen: Sie wollen vielleicht gar nicht mehr Verantwortung als Führungskräfte übernehmen. Es sei betont, dass dies nicht an der Ausbildung oder an mangelnder Erfahrung, sondern ausschließlich am eigenen Willen liegt. Damit scheitern vielfach Versuche, die Frauenquote zu erfüllen. Es ist nicht nur ein Anscheinen, die Zahlen mögen es beweisen. Archaische Falle Nun haben Personalverantwortliche die Situation, dass hier eben keine geeigne- sind; also Frauen, die in dem klassischen Führungsalltag von 38 bis 50 Stunden aufgehen möchten und Führungsjob und -rolle eben übernehmen. Dies gilt nicht irgendwie für die klassischen Berufe, wie beispielsweise Chefarztpositionen in Krankenhäusern, für die Besetzung von Tierarztpraxen, sondern auch in anderen Berufsgruppen. Als Banker kann man Sind die Frauen nun schlechter als die sischen Familien weiterhin Kinder statt JVG Roland Tichy en und Deutschland den Befreiungsschlag durch gewalttätige Expansion. Es ist bekanntlich nicht gut ausgegangen. Die oben zitierten GATT-Verhandlungen von 1947 waren die Rückkehr der Vernunft und der Einsicht in globale Notwendigkeiten. Die Erde ist eine Scheibe, hat Thomas Friedman die neue Globalisierung der jüngsten Jahrzehnte als faktischen Zustand beschrieben. Es sieht so aus, als ob die globale Pizza Berge, Täler und unüberwindliche Klüfte erhält. In The Lexus and the Olive Tree (Dt: Globalisierung verstehen. Zwischen Marktplatz und Weltmarkt) versucht Friedman zu beschreiben, dass die globalen Technologien die Versuche der Menschen, sich um die traditionellen, regionalen Stämme zu scharen, verunmöglichen würden, die Globalisierung unausweichlich sei. Allerdings war die gleichzeitige Durchdringung der Welt mit Telegraph, Fo- Chemie zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht weniger spektakulär, allumfassend und vielfach verängstigend. Die Ordnung der Welt ist nicht bestimmt durch das Können der Techniker, sondern das Wollen der Menschen und ihrer nischer Revolutionen. Techniken werden von archaischen Revolutionären des Gestern sogar am entschiedensten benutzt, wie die Geschichte von Hitler bis zum Islamischen Staat beweist, der seine Mörderbanden mit Mobilfunknetzen und den Techniken der Crowd-Organisation turelle Werte. Ohne ihre kulturelle Hegemonie droht der Rückfall in die Isolation und die nachfolgende Grausamkeit. Roland Tichy ist einer der angesehensten deutschen Wirtschaftsjournalisten. Seine politisch Tichys Einblick ( Karriere? Möglicherweise. Es ist auch neudeutsch: Incentivierung, dieser Positionen Familienverantwortung, Work- struktur spielen somit immer noch die führende Rolle. Was nun, wenn man eben keine ge- wenn man aufgrund falscher Ausbildungsquoten auch keine geeigneten Führte man eine Männerquote in den ein, verböte man die Familienrudelbildung oder gar das Kinderkriegen? Oder verbietet man eben diesen Frauen, Männer zu erwählen, die Familien standesgemäß ernähren können? Alles Fragen, die zu spannenden Rückschlüssen führen könnten. Es bleibt festzustellen, dass Frauen keinesfalls weniger leistungsfähig sind als Männer. Sie sind in der Ausbildung vielfach sogar besser, sie sind mindestens genauso strebsam, aber sie laufen in die archaische Falle, dass die Realität den gesellschaftlichen Wunsch doch letztlich erschlägt. Drücken sich Frauen vor der Verantwortung? Nein. Es ist die Wirklichkeit, die dazu führt, dass Positionen ungleichmäßig besetzt werden. Familie schlägt nun mal Berufswunsch und Karriere, das hat nichts mit Emanzipa- Tradition, gesellschaftlicher Realität zu tun. Die Männerquote im Numerus Clausus beispielsweise als Ansatz eine Forderung, die den Autor auf dem Scheiterhaufen der Emanzipation hat enden lassen. Hubert-Ralph Schmitt ist CEO der Bank Schilling

38 6 EUROPA JEWISH VOICE FROM GERMANY JULI 2016 LEBENDIGE ERINNERUNG Der Geist von Breslau: Tradition und Aufklärung Die Kulturhauptstadt Europas greift ihr jüdisches Erbe auf D ies ist das wichtigste Ereignis für die Stadt in ihrer Nachkriegsgeschichte, sagte Stadtpräsident Rafal Dutkiewicz zu Beginn dieses Jahres, in dem Wroclaw eine der zwei Kulturhauptstädte Europas ist. Während das baskische San Sebastian ganz auf Zukunftsprojekte setzt, erzählt die Metropole an der Oder von ihrer wechselvollen Vergangenheit, in der sich Deutsches und Polnisches durchdringen und auf das Engste mit der jüdischen Geschichte Schlesiens verbunden sind. Um 1933 waren im damaligen Breslau gut jüdische Bür- war damit die drittgrößte im Deutschen in Wroclaw gibt, ist für viele Besucher eine große Überraschung. Die Jüdische Gemeinde von Wroclaw wurde 1946 von ostpolnischen Repatrianten wiederbegründet; sie hat derzeit zwar nur gut 300 Mitglieder, aber großen Anteil am nische Kulturhauptstadt Europas ein besonderes Aushängeschild. Herzstück des jüdischen Breslau war Storch, ein klassizistisches Glanzstück des preußischen Architekten Carl Ferdi- tesdienst statt, und während der über zwanzigjährigen Amtszeit von Rabbiner komplex in der Wallstraße zu einem Zentrum des reformorientierten deutschen Judentums, bis er schließlich den mehrheitlich liberalen Betern und Bete- rinnen nicht mehr ausreichend Platz bot: 1872 wechselten sie in die große Neue nur noch ein Gedenkstein erinnert. Der nach Plänen von Edwin Oppler errichtete Kuppelbau wurde im Novemberpogrom von 1938 zerstört. Die nunmehr vom orthodoxen Gemein- Storch Namensgeber war ein Gasthaus, das sich zuvor an diesem Ort befand überstand die Pogromnacht, wurde aber schließlich als Sammellager für Breslauer Juden und dann als Depot für die Hinterlassenschaften der Deportierten missbraucht. Bis 1968 konnte die Nachkriegsgemeinde die ramponierten Räume nutzen; danach folgten lange Jahre der Zweckentfremdung durch die Stadt. Erst in den 1990er Jahren gelang die Rückübertragung des ruinösen Gebäudes an die Jüdische Gemeinde. Musikalisches Kaleidoskop wändigen Restaurierung ihre alte Pracht zurück und dient seitdem vor allem als Kulturzentrum mit vielseitigem Veranstaltungsprogramm und einer Dauerausstellung zur Geschichte der Juden in Niederschlesien und Breslau. Diese Wiederbelebung ist vor allem Bente Kahan zu verdanken, einer norwegisch-jüdischen Sängerin und Schauspielerin, die seit 2001 mit ihrer Familie in Breslau zu Hause ist. Ihre Stiftung, die Bente Kahan Foundati- um die Ulica Pawla Wlodkowica, die frühere Wallstraße, zur ersten Adresse für all diejenigen gemacht, die sich für jüdische Geschichte interessieren. Der Stammbaum der gebürtigen Norwegerin, die in Tel Aviv und New York studiert hat, reicht bis ins Spanien des 13. Jahrhunderts zurück und hat ihre Vorfahren durch ganz Europa und schließlich nach Oslo geführt; als Künstlerin Hebräischen zu Hause und das alles mischt sich mit Englisch und Deutsch, mit Russisch, Polnisch und Ungarisch. Ihr Programm HOME, das musikalische Kaleidoskop einer jüdischen Familie in Europa, war 2000 in Auftrag gegeben worden, als das norwegische Bergen Kulturhauptstadt Europas wurde. Kein Wunder, dass Bente Kahan und mit ihr nun Teil des umfangreichen Programms des Kulturhauptstadtjahres sind. Ihr Mann Aleksander Gleichgewicht, der sich früh in der Solidarnósc engagierte, kam 1984 als politischer Flüchtling nach Norwegen und ist inzwischen Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde von Breslau. Jüdische Geschichte kann ich mir nicht ohne Polen und polnische Geschichte nicht ohne Juden vorstellen, sagt er. leben, bewahren das Andenken an die deutschen Juden Breslaus. Ein Erinnerungsort, der Aleksander Gleichgewicht besonders am Herzen liegt, ist nur wenige Schritte entfernt. Geht man vom hindurch und am Jüdischen Informationszentrum CIZ und einer Reihe von Cafés und Restaurants entlang, so gelangt man zu einem Brachgrundstück. Da, wo sich früher in der Wallstraße 14 das 1854 gegründete Jüdisch-Theologische Seminar erhob, die überhaupt erste akademische Ausbildungsstätte für Rabbiner, ist heute nichts als ein Parkplatz. An einem Durchgang zur Promenade erinnert eine unscheinbare Gedenktafel daran, dass dieses Seminar, das 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, welt- Baeck bedeutete der besondere Geist von Breslau die geglückte Verbindung von er dachte voller Sehnsucht an die theo- oft gewissermaßen mit dem Garten der Epikureer verglichen wurde. Die Überreste des Seminargebäudes wurden in den 1960er Jahren abgerissen, während in der zu 70 Prozent zerstörten Altstadt die Bürgerhäuser wieder aufgebaut wurden. Eines der wenigen repräsentativen Gebäude, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben, ist das Haus Oppenheim nen Fassade zu erkennen ist hatten seine Frau Rebecca das Haus erworben und umgestaltet; sie brachten das repräsentative Sandstein-Wappen an, das bis heute zu sehen ist. Von 1890 an war das Haus Sitz der wohltätigen Oppenheim- jüdischer Wohlfahrtsverbände und bis von Breslau. Die jetzige Eigentümerin will hier noch dieses Jahr ein Begegnungszentrum für Kultur und Kulinarik einrichten. Die Blumenpavillions auf dem Salzmarkt lassen leicht vergessen, dass hier 1453 auf Betreiben des Franziskanerpredigers Johannes Capistranus, der die Juden der Gotteslästerung bezichtigte, 41 von ihnen verbrannt wurden eine erste Zäsur in der jüdischen Geschichte Breslaus, deren frühestes Zeugnis die Grabplatte für Kantor David ist, die sich heute im Stadtmuse- Stimme, Sohn von Rabbi Sar Schalom, starb im August Auschwitz, hin zur ehemaligen Schweidnitzer Straße; bei der Nr. 19 erinnert eine Gedenktafel an den einstigen Sitz der Fränkel-Stiftung, die unter anderem das photo FBK archive Polski das ehemalige Jiddische Theater, Rotbaum und Ida Kaminska bestand. Der Ort verweist darauf, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit um die jüdische Zuwanderer aus Ostpolen und Rückkehrer aus der Sowjetunion in Niederschlesien angesiedelt wurden, davon sich hier auch ein Wandbild mit dem Porträt von Marek Edelman, dem Kommandeur des Aufstands im Warschauer Ghet- Aktivist Dariusz Paczkowski. Auf Initiative der Jüdischen Vereinigung Cukunft sollen dieses Jahr noch weitere Wandbilder von jüdischen Persönlichkeiten folgen, die Breslau verbunden sind: Abraham Geiger, Magnus Hirschfeld, Ferdi- Zwei Friedhöfe als Gedächtnisorte Der Neue Jüdische Friedhof in der Uli belegt und weiterhin von der Jüdi- nete Alte Jüdische Friedhof an der Ulica gen ist als Museum für Friedhofskunst Teil des Stadtmuseums. Er zählt gut Grabstätten auf bald fünf Hektar Fläche, darunter auch die Gräber von Prominenten wie Heinrich Graetz pulär ist die Grabstelle der Eltern von Edith Stein. Die letzte Bestattung fand 1942 statt. In der Nachkriegszeit geriet der Friedhof in Vergessenheit und verwahrloste, bis er 1975 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die ehrwürdige Vergangenheit, die einem hier begegnet, bekommt durch die Kulturprojekte von Bente Kahan und ihren Mitstreitern eine neue Bedeutung: Für die Polen, die hier in Breslau wohnen, war bis vor kurzem die Vergangenheit, also die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, ein geschlossenes Buch, bemerkt ein ganz anders, sogar mit einer Neugier, mit einem Interesse daran, was hier vorher gewesen ist. BRÜSSEL VERSTEHEN Anleitung für die Europäische Union Wegweisendes Buch untersucht die Entstehung politischer Entscheidungen XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX JVG ie Schockwellen, die der Brexit in der Europäischen Union, ja weltweit ausgelöst hat, machen vor allem eines D klar: Die Union hat eine entscheidende Stellung in der Weltökonomie, aber sie muss sich bewegen, sie muss besser werden, damit die Es muss der Union gelingen, sich permanent zu optimieren und die Menschen für die europäische Idee der Freiheit, des Friedens, der Stabilität und des Wohlstandes zu gewinnen und zu halten. Begeisterung gewinnt man auch durch Vertrauen. Und das heißt, dass Entscheidungen, die von der Gemeinschaft und ihren Vertretern mehr als 500 Millionen Bürgern maßgeblich Politik ist keine,gegebene Größe, vielmehr das Ergebnis eines Prozesses aktiver Mitwirkung, sagt Klemens Joos. Durchdrungen von seiner Überzeugung, hat Joos bringt. Mit Politische Stakeholder überzeugen (Wi- die Mechanismen der Union erklärt und aufzeigt, wie die vitalen Interessen von Individuen, Unternehmen, Verbänden und Organisationen optimal platziert, präsentiert und letztlich gewahrt und durchgesetzt werden können. Klemens Joos, der einst mit dem Gedanken liebäugelte, Berufspolitiker zu werden, bezeichnet sich selbst als EU-Versteher. Mehr als das, Joos brennt für die europäische Idee. Der promovierte Be- versität München kennt die Arbeitsweisen und Entschei- Europäischen Union in- und auswendig. Seit 1990 arbeitet Joos in Brüssel und Straßburg. Klemens Joos rekapituliert: Mir ist sehr früh klar geworden, dass ein Gebilde wie die EU völlig neue Methoden der Interessenwahrnehmung erforderlich macht als ein Nationalstaat. Zudem hat sich über das vergangene Vierteljahrhundert die Union fundamental verändert: Seit dem 1993 in Kraft getretenen Vertrag von Maastricht hat sich die Zahl der Unionsmitglieder von zwölf auf derzeit (noch) 28 Mitgliedsstaaten erhöht. 19 davon teilen sich mit dem Euro eine gemeinsame Währung. 22 Staaten hingegen folgen dem Schengener Abkommen und verzichten auf Binnengrenzen. Mit der Unterzeichnung des Vertrages die Grundsteine für die Wandlung des Staatenbundes hin zu den Vereinigten Staaten von Europa gelegt. In nur 25 Jahren, so Joos, ist aus der einstigen Seifenkiste ein Formel-1-Rennwagen geworden. Manch einem geht die Entwicklung trotzdem zu langsam voran. Brüssel blockiere durch Bürokratie und aufgeblähte Entscheidungsprozesse dringend notwendige Beschlüsse und Reformen, klagen sie. Etwa Großbritanniens zurücktretender Premier David Cameron und die Mehrheit man über den Atlantik, stellt man fest, dass die Vereinigten Staaten von Amerika erst nach Revolution, Krieg und fast einem Jahrhundert ihrem Namen gerecht und zur wahrhaftig gelebten und wir uns in der EU erst in den Kinderschuhen. In interdisziplinärer Herangehensweise beleuchtet Politische Stakeholder überzeugen die komplexen Herausforderungen und Anforderungen einer erfolgreichen Interessensvertretung bei der Europäischen Union. Eine Interessenvertretung, die immer auch Nachhaltigkeit und Gemeinwohl im Auge haben muss. Auf mehr als 500 Politik ist das Ergebnis eines Prozesses aktiver Mitwirkung Seiten zeigt der Autor auf, welche innovativen Methoden und ihre praktische Umsetzung zum gewünschten Erfolg führen. Dabei arbeitet Joos heraus, dass mittlerweile in der Verzahnung von inhaltlichen und prozessualen Kompetenzen der Schlüssel zum Erfolg liegt. So lassen sich komplexe Entscheidungsprozesse optimal begleiten. Joos argumentiert: Den einen Entscheider gibt es nicht mehr Mit der Prozesskompetenz wird der Handlungsspielraum zurückgewonnen, der durch die Komplexität der vielen unterschiedlichen und parallel ablaufenden Prozesse und durch die Vielzahl an Akteuren und Entscheidern verloren ging. Joos ist Theoretiker und Praktiker zugleich: schaulichen die Thesen und Schlussfolgerungen. Politikwissenschaftliche Konzepte und Theorien, rechtliche Besonderheiten und Fallstudien runden die Darstellung ab, während zahlreiche zesse und Vorgehensweisen verdeutlichen. Eine zeichnet, rundet die wissenschaftlich fundierte, anschaulich geschriebene und gut lesbare Studie ab. Transparenz im besten Sinne hat ein Handbuch entstehen lassen, das über Jahre hinaus als Kompendium dienen kann. In der EU der [noch] 28 Mitgliedsstaaten, des in seinen Rechten gestärkten Europaparlaments, der zunehmend politisch agierenden Kommission und des ungebrochen machtbewussten Rates der Staats- und Regierungschefs hat nur der Erfolg, der sein Anliegen auf allen Ebenen und bei allen Entscheidern zum richtigen Zeitpunkt und auf richtige Art und Weise einbringt, weiß Klemens Joos. In der Europäischen Union geht auch das muss den EU-Bürgern vermittelt werden, um Unfälle mit unabsehbaren Folgen wie in England zu vermeiden. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat sich zum Ziel gesetzt die Türen und Fenster des Hauses Europa zu hinein schauen können und verstehen, was drinnen passiert wer was, wann, wo und warum macht. Nur so kann das verloren gegangene Vertrauen wiedergewonnen werden. Klemens Joos Buch leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

39 JULI 2016 JEWISH VOICE FROM GERMANY KULTUR 7 FRANKFURTER SCHULE Philosophen im Kampf gegen Hitler Wie Marcuse, Neumann & Co. im Zweiten Weltkrieg für den US-Geheimdienst forschten A Von Dieter Sattler ls Herbert Marcuse, einer der Köpfe der Frankfurter Schule, 1968 in Rom einen Vortrag hielt, wurde er ständig von Daniel Cohn-Bendit unterbrochen. Der deutsch-französische Studentenführer und heutige Grünen-Politiker forderte von Marcuse, sich zu seiner skandalösen Vergangenheit als CIA-Agent während des Zweiten Weltkrieges zu bekennen. An dem Vorwurf war fast alles falsch. Zwar hatte Marcuse im Krieg für den US-Geheimdienst gearbeitet. Strategic Services (OSS). Und vor allem: Was Marcuse gemeinsam mit Otto Kirchheimer und Franz Neumann getan Zusammen mit seinen alten Mitstreitern von der Frankfurter Schule hatte Marcu- Berichte über die Stimmungslage und Herrschaftsstrukturen in Nazi-Deutsch- jetzt im Buch Im Kampf gegen Nazi- Deutschland (Campus Verlag) erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen, lesen sich spannend wie ein Kriminalroman. Marcuse & Co. nutzten Material, das ihnen der Geheimdienst zur Verfügung stellte. Es stammte aus der Vernehmung von Kriegsgefangenen, abgehörten Telefonaten, Kriegsberichten, Zeitungsartikeln etwa von Deutschland- Korrespondenten aus Schweden und der ganda. Colonel William Donovan, der (R&A) des US-Geheimdienstes leitete, ließ alle relevanten Daten zusammentragen. Donovan war überzeugt, dass im totalitären Weltkrieg auch Geheimdienste total und totalitär sein müssen. Auch Intellektuelle sollten ihre Fähigkeiten in den Dienst der Sache stellen. In der allgemeinen Mobilmachung gegen Hitler sollten auch die zerlesenen Bücher der Gelehrten zum Rascheln gebracht werden. ziologen und Philosophen der Frankfurter Schule hatten natürlich vitales Interesse, sich am Krieg gegen Hitler zu beteiligen. Sie, die zuvor eher mit abs- und eine konkrete Aufgabe während sich mit Theodor W. Adorno und Max Horkheimer die Chef-Denker der Frank- Die Analysen lesen sich spannend wie ein Kriminalroman furter Schule angesichts der Weltlage in der Emigranten wurden vom Geheim- die Kriegsstrategie ein, wenn auch zuweilen die spekulative Kraft der Drei etwas ironisch betrachtet wurde. John H. Herz, der in ihrer Abteilung arbeitete, ten: Es war als hätte sich der linkshegelianische Weltgeist vorübergehend in der Mitteleuropäischen Abteilung des OSS angesiedelt. ler, die natürlich auch froh waren, in harten Exilzeiten einen festen Job zu haben, mussten es hinnehmen, dass ihre Texte von Geheimdienstlern zuweilen hart redigiert wurden, zumal sie in recht behelfsmäßigem Englisch geschrieben waren. Aber insgesamt genossen sie große Wertschätzung. Schnell hatten sie die geistige Führung im R&A für Mitteleuropa errungen. Bald sollte Franz Neumann mit Überlegungen zu universellem Recht und ger Prozessen erlangen. Selbst wenn genau die Nazi-Realität trafen, waren sie stets ganz nah dran. Beispielsweise machten sie sich nach Stalingrad viele Gedanken darüber, ob das Bewusstsein der unausweichlichen Niederlage die Machtstrukturen in Deutschland Machtverschiebung von Hitler zu Göring denkbar, um durch Verhandlungen entweder mit der Sowjetunion oder den Westmächten die Substanz des Reiches zu retten? Dagegen sprach, dass, anders als in Italien, im Hitler- Staat mögliche Beratungsgremien und Machtzentren ausgeschaltet waren, die hier hätten aktiv werden können. Doch letztlich entsprach der gescheiterte Putsch vom 20. Juli 1944 in gewisser Wei- Das Heer war zwar tief verstrickt in die Nazi-Verbrechen, in Teilen aber noch zu widerständigen Gedanken und Ope- wollten ihr Vaterland vor dem Untergang retten und nach dem Umsturz mit ker der Frankfurter Schule beobachteten dann auch ganz genau die Folgen des gescheiterten Aufstands: die Säuberungen im echten und potenziellen Widerstand und der Machtgewinn von SS-Chef Heinrich Himmler, der bereits seit 1943 Innenminister war, womit die linkshegelianische Weltgeist im Geheimdienst angesiedelt Nazis die Heimatfront mit absoluter Parteiherrschaft und mit Terror vor einem ähnlichen Zusammenbruch wie 1918 absichern wollten. Marcuse & Co. warnten trotz der richten von militärischen Niederlagen immer größer wurde, vor der Illusion, dass das Regime von innen heraus zusammenbrechen könnte. Neumann Nationen der Verlust des Glaubens an die Regierung, Uneinigkeit und Defätismus in politischen Akten zum Ausdruck bringen können, die die Fortsetzung des Krieges gefährden, stellen Schwachstelle dar; das Regime kann damit umgehen, ja sie sogar für seine eigenen Ziel zweckentfremden. Das war richtig vorhergesagt. Die Deutschen mobilisierten bis zur letzten Sekunde ihre Kraft für ein Regime, an das sie eigentlich nicht mehr glaubten. Zum einen, weil die Angst vor den Russen, ja sogar vor Massen-Kastrierung durch die Alliierten von den Nazis geschickt geschürt wurde, zum anderen, weil die Nazis das ganze Volk zu Komplizen ihrer Verbrechen machten, das schlimme Bestrafung fürchten musste. Hellsichtig stellten die Frankfurter das schon fest, bevor das ganze Ausmaß der Verbrechen an Juden bekannt wurde. Neumann schrieb, dass man die totalitäre Moral nur angreifen könne, wenn man den Rahmen des Umgangs mit der Moral zerschlägt das heißt, wenn man das NS-Regime selbst zerschlägt. Auch nachdem das vollbracht war, verfassten Marcuse, Neumann und Kirchheimer weiter bis 1949 ihre Ana- es meist um Chancen und Perspektiven für einen demokratischen Wiederaufbau und widerständige totalitäre Reste in der deutschen Mentalität. Auch hier konnte man Marcuse & Co. selbst von linker Seite keinen Verrat an den Zielen der Frankfurter Schule vorwerfen. Sie passten sich zwar den Vorgaben des US-Geheimdienstes an, der sich allmählich in Richtung Kalten Krieg und Konfrontation mit der Sowjetunion orientierte. Aber die Frankfurter versuchten Demokratie nach Möglichkeit tischer Sozialismus zu interpretieren - also ganz im Sinne ihrer alten und fortwährenden Ideale. BERLIN Stolz der Gemeinde S Von Fanny Schlesinger tember 1866 gehört die Neue ger Straße zu den Attraktionen Berlins. Bereits im Jahr vor ihrer Fertigstellung empfahl Theodor Fontane: Wer sich für die architektonischen Dinge interessiert, für die innerhalb der Baukunst, dem empfehlen wir einen Besuch dieses reichen jüdischen Gotteshauses, das an Pracht und Großartigkeit der Verhältnisse alles weit in den Schatten stellt, was die christlichen Kirchen unserer Hauptstadt aufzuweisen haben. Geplant von Eduard Knoblauch und fertig gestellt von August Stüler, kam der orientaliserende Bau einer modernen Alhambra gleich ; die Vossische Zeitung schwärmte damals gar von feenhafter, überirdischer Wirkung. Mit über 3000 Sitzplätzen war die sche Gotteshaus in Berlin und ganz Deutschland; die weithin sichtbare gol- eines selbstbewussten und aufgeklärten liberalen Judentums, das sich als inmitten der Gesellschaft angekommen verstand. Was gelesen wurde, war alles auf Deutsch, doch ein Großteil wurde auf Hebräisch gesungen, zu wunderbarer Musik, berichtete der einen Gottesdienst. Mit dem Kompo- bedeutendste Reformer jüdischer li- goge; seine Kompositionen bilden bis heute den Grundstock des Repertoires liberaler und konservativer jüdischer Gemeinden weltweit. des Hauses ein großes Stück geistigen Zentrum des liberalen Judentums wurde, verdankt sie auch einer Reihe herausragender Rabbiner, darunter von 1870 an Abraham Geiger. Zu seinen Nachfolgern zählte etwa die weltweit erste Rabbinerin, Regina Jonas, die in der Oranienburger Straße Ansprachen hielt und religiöse Feiern leitete. Sie erlebte mit, dass das Jüdische Nachrichtenblatt im April 1940 auf Befehl der Nazis melden musste: weiteres keine Gottesdienste statt. Der Bau, der in der Pogromnacht im November 1938 dank des beherzten Eingreifens eines Polizeiwachtmeisters nur geringe Schäden erlitt, wurde als Uniformlager der Wehrmacht zweckentfremdet und brannte nach 22. auf den 23. November 1943 aus. Der wurde 1958 gesprengt; die zur Straße gelegenen Gebäudeteile blieben als Mahnung für alle Zeiten bestehen. goge Berlin Centrum Judaicum ge- deraufzubauen und hier ein jüdisches Zentrum einzurichten; die aus Spenden im Mai 1995 abgeschlossen werden, und zum 50. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus wurde das Gebäude samt Daueraustel- des nicht rekonstruiert; sein Grundriss Über 27 Jahre hat der Historiker Hermann Simon das Centrum Judaicum geleitet und zu einer Institution gemacht, die das jüdische Kulturleben in Deutschland wesentlich prägt und ei- Seit September letzten Jahres ist Anja Siegemund Direktorin der Stiftung. Eine unserer größten Aufgaben für die nächste Zeit ist die Überarbeitung unserer Dauerausstellung, sagt sie. Das Konzept sieht vor, über die Biographie des Hauses ein großes Stück Berliner jüdische Geschichte zu erzählen und damit über deutsches Judentum gene- wird am 11. September gefeiert, am Tag diesem Tag, soweit möglich, alle Tore Jahrzehnten. Siegemund und ihr Team greifen damit das Jesaja-Wort auf, das Tuet auf die Pforten. KIRCHE UND ISLAM Unterwegs im Morgenland Ein Bischof überwindet Grenzen JVG ie Mörder kamen am Freitag, dem islamischen Fei- kriegsgeplagten Jemen. Sie drangen in das Haus in DAden ein, in dem die vier Mutter Teresa-Ordensschwestern untergebracht waren, ermordeten die Missionarinnen der Nächstenliebe und zwölf weitere Männer. Der Ordenspriester Tom Uzhunnalil wurde entführt, bis heute fehlt jede Spur von ihm: Wir haben keinen Kontakt, aber die zer Kapuziner ist als Bischof von Arabien, so sein Spitzname, zuständig für den Jemen, unter anderem. Außerdem gehören zu seinem vom Apostolischen Vikariat Südliches Arabien die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman. Hinder selbst lebt in Abu Dhabi. Journalisten Simon Biallowons, der ebenfalls im Nahen Osten gewohnt hat, ein Buch geschrieben, das nur kurz nach der Bluttat von Als Bischof in Arabien beschreiben die beiden Autoren das lich sein kann aber auch bereichernd und inspirierend und das noch mehr Fragen aufwirft als nur religiöse. Der Untertitel des Buches heißt Erfahrungen mit dem Islam und darum geht es auch, allerdings nicht nur. Die Beschreibungen sind realistisch, aber nicht fatalistisch: Wir müssen unser sonst droht religiöse Taktlosigkeit. Wir dürfen nicht die religiöse Musikalität verlieren, sonst können wir nie zusammen musizieren, um im Bild zu bleiben. Eine Sinfonie des Religiösen, in der verschiedene Stimmen zusammenkommen, die aber durchaus ihren eigenen Part spielen, ihren eigenen Noten folgen, kann nur dann funktionieren, wenn alle Beteiligten eine gewisse Grundmusikalität und ein Grundwissen um die religiösen Instrumente mitbringen. Man kann nicht mit der arabischen Welt kommunizieren, das zeigt das Buch mit vielen Beispielen, wenn man kein Grundverständnis vom Islam und auch der eigenen Religion hat. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Fast schon surreal mutet eine Anekdote an diese und der reportagige Erzählstil machen das Buch leicht und gut zu lesen, in der Hinder erzählt, wie ihn ein angesehener Politiker fragte, warum man denn den Papst wähle und nicht einfach seinen Sohn ernenne. Gleichzeitig gibt es Szenen, die zeigen, wie Dialog und Zusammenleben gelingen kann, wenngleich grundsätzlich am Golf gelte: Ein solcher Umgang mit der religiösen Tradition des anderen, ein Verhalten, das manchmal sogar ignorant ist, begegnet mir im theologischen Dialog leider nicht selten, durchaus auf beiden Seiten. Bisweilen fehlt schlichtweg das Interesse, sich auf die Grundlagen des anderen einzulassen oder sie sich erklären zu lassen. Aber: Dialog muss Überhaupt ist es die Stärke des Buches, dass es einerseits nicht beschönigt und sich sowohl gegen einen falschen Tole- Golf keine Religionsfreiheit im westlichen Sinne herrscht. Und auch Menschenrechtsverletzungen werden angesprochen. Zugleich stimmen die Autoren nicht ein in Kulturpessimismus und Dialogkakofonie, die in vielen Kreisen en vogue zu sein scheinen. Bischof Hinder wird nicht umsonst von Medien immer wieder als Stimme der Vernunft bezeichnet. Zu dieser Stimme gehört es, dass sie auch andere wesentliche Themen anspricht. Das Werk handelt so auch wesentlich von der Frage nach Flucht, Vertreibung und Migration und damit davon, was Europa gerade zutiefst beschäftigt. Die Erfahrungen aus Abu Dhabi und den anderen Regionen am Golf sind hier aufschlussreich. Denn die Gesellschaft in den Emiraten ist wesentlich eine Migrationsgesellschaft, die Kirche eine Migrantenkirche: Ich sehe mich primär als Migrantenseelsorger und unsere Kirche als eine Kirche von Migranten für Migranten, sagt Hinder und schreibt weiter: Wir alle hier haben die Chance, Kirche wirklich als etwas Internationales, Umspannendes, Katholisches zu erleben. Insofern können wir eine Migrantenkirche wie unsere am Golf als eine wie Kirche in einem Umfeld wachsen und gedeihen kann, wo es nur wenige feste Strukturen und nur eine labile politische und soziale Sicherheit gibt. Das Bild vom Samenkorn, das in die Erde fallen und sterben muss, damit es aufgeht und Frucht tragen kann, passt dazu sehr gut. nicht nur. Gerade die Fragen nach Freiheit oder eben Migration und die damit verbundenen Erfahrungen sind lesens- und bedenkenswert. Außerdem überraschen und faszinieren viele der Anekdoten, beispielsweise die Berichte von Paul Hinders Reisen nach Saudi-Arabien, das früher auch in seinen Verant- Reise durch eine fremde Welt, ein erzählendes Sachbuch im besten Sinne. Dabei wird er nachdenken, schmunzeln und manchmal vielleicht auch traurig werden und in jedem Fall viele neue Einblicke gewinnen.

40 8 KULTUR JEWISH VOICE FROM GERMANY JULI 2016 NEUE PERSPEKTIVEN Erhitzte Gemüter, versengtes Land Daniel Tchetchik Sunburn (3) E Von Elisabeth Neu in Hütehund umkreist seine Herde auf ausgedörrter Erde, ein Rotschopf blinzelt gegen die gleißende Helligkeit, benommene Menschen bahnen sich ihren Weg durch dunstige Straßen das Mensch und Tier zusammenbindet ist glühende Hitze. In den Bildern von Daniel Tchetchik spürt man die sengende, brennende, unbarm- brennt sie heiß, im Guten wie tograf für die israelische Ta- mild und gut Hier aber Tchetchik, der auch als Foherzige Sonne, die jedoch im Schlechten, sie erhitzt die geszeitung Ha Aretz arbeitet, zeigt die mannigfaltigen Gemüter der Menschen, im Inspiration ist. Der israelische Guten wie im Schlechten. Facetten der Sonne in ihrer Fotograf fängt mit der Kamera die Auswirkungen der Tchetchiks Sunburn -Serie Die meisten Bilder von Schönheit und Grausamkeit. Hitze des Nahen Ostens auf entstanden kurz vor dem Gazakrieg 2014, während und Kargheit, Verschwendung und Not überlagern Der Schriftsteller Meir Shalev, der Militäraktion Protective der für Tchetchiks neuen Fotoband ein Postskript verfasst Extremsituationen, die mit- Edge (Starker Fels) und un- einander. Eingefangen sind hat, drückt es so aus: In manchen Gegenden ist die Sonne er in Nahost fast Alltag ist. Auf einer riesigen im Ausnahmezustand, wie unter ins Absurde gleiten: Rutsche stehen Menschen Schlange, die sich nach Abkühlung dieser endlosen Sommer, ließ ben davon getragen. Manche Ausstellungen zeigten sei- nicht los. Als Kind, während Einige Bilder haben Nar- des Tel Aviv Museum of Art. sehnen, nur Wasser ist nirgendwo zu sehen. Muster in altes Zeitungpapier kristalle. Durch ein Versehen und Indien. Im Spätsommer davon erinnern gar an Eisne Bilder bereits in den USA Andere hingegen stürzen brennen... Heute ist die Kamera mein Vergrößerungs- tungsweisen und Ausdrucksmals in Deutschland in der dieses Jahres werden sie erst- sich in die Fluten des Mittelmeeres, das Erfrischung glas. Im Brennpunkt: Der möglichkeiten: Nach einem Berliner Galerie Kehrer und bringt, aber auch Gefahr, ja glühende, wahrnehmungsverändernde Feuerball. mera habe ich einige Filmrolle K zu sehen sein. langen Arbeitstag mit der Ka- der Hamburger Barlach Hal- den Tod, birgt. Ein grüner Sportrasen inmitten der Wüste als anachronistischer Hinder springt die Hitze schier Bei Entwickeln bemerkte ich, Kehrer erschienene Buch Den Betrachter seiner Billen schlicht im Auto vergessen. Das im Kunstbuchverlag gucker. Menschen, die sich in an. Sie macht keine Unter- dass die sengende Hitze auf Sunburn ist für sich eine der Sonne braten lassen, während andere verzweifelt nach ihrer gnadenlosen Wucht, sie ben hinterlassen hatte, erklärt staltet, aufwändig ausge- meinen Negativen tiefe Nar- einem schattigen Plätzchen zieht ihre eigenen Grenzen, Tchetchik. Durch die Spuren stattet und hervorragend Ausschau halten. Eine tote die man nicht sehen kann, die der Sonne entstehen traumverwandelnde und metapho- Schutzumschlag entfaltet gedruckt. Der French Flap- Taube, am Boden zerschmettert wie einst Ikarus, der der wenn man an sie stößt. Die sich nach dem Abnehmen man aber umso mehr spürt, Sonne zu nahe gekommen und Neuinterpretationen. zum doppelseitigen, zweimotivigen Poster oder als war. Auch Tchetchik kommt gen keinen Titel, sie erklären Tchetchiks Arbeiten sind ihr sehr nahe, sie lässt ihn sich selbst. Bestandteil der Sammlung Sonnenschutz MÜNCHEN I lan Birnbaum ist der spiritus rector Sharei Zion (Tore Zions) in der Georgenstraße. Für seine Verdienste um die Erneuerung und Verschönerung des Gebetshauses wurde Birnbaum von der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Ober- ausgezeichnet. Die Georgen-Schil ist für die Juden Schwabings und der Maxvorstadt seit 1963 ein religiöses Zent- Daniel Schvarcz ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Hier traf sich in den 1960er Jahren regelmäßig die religiöse Jugendgruppe Moria, die zur B nei Akiva Jugendbe- der jungen Juden der zweiten Generation spiegelt sich in dem Roman Rubinsteins Versteigerung wider, dem ersten jüdischen Gegenwartsroman aus Nachkriegsdeutschland. Die Initiative zur Neugestaltung ging von Ilan Birnbaum aus. Er organisierte die langwierigen und aufwändigen Re- gut ein Jahrzehnt, von den ursprünglichen Planungen bis zur Übergabe der ses waren Gemeindepräsidentin Charlotte Knobloch und ihr Stellvertreter Michael Fischbaum anwesend; Knobloch hatte als junge Frau bereits die Bei seiner Einweihungsansprache erinnerte Birnbaum an die Menschen die- schließe, höre ich die Stimmen und sehe die Gesichter einer Generation, die zum größten Teil schon von uns gegangen ist. Ich glaube, sie wären heute stolz zu sehen, wie wir ihren Weg weiter gehen. Dies ist das Tor zum Herrn, die Gerechten werden es durchschreiten In Deutschland schrieb man früher nen Satz aus Psalm 118: Dies ist das Tor zum Herrn, die Gerechten werden es durchschreiten. Wohlan, sie haben fortan ein schönes Zuhause.

41 + 100 km REISEN DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 SEITE R 1 Sizilien Wein, Vulkane und Antipasti Seite R4 Sundowner auf dem Malawisee : Bei einer Fahrt mit dem Dhau, dem traditionellen Holzboot der Fischer, schimmern die weiten Wasser des Sees im Abendlicht HELGARD BELOW (2) MALAWI neue Tiere, alte Masken Noch ist das Warme Herz Afrikas touristisch kaum bekannt. Doch es entwickelt sich und fasziniert Entdecker mit rekultivierten Nationalparks, der bunten Unterwasserwelt des Malawisees und bizarren Welterbe-Maskentänzen AFRIKA Malawisee Kasungu- Nationalpark MALAWI MOSAMBIK SAMBIA Lilongwe Mangochi Majete Liwonde- Wildlife Nationalpark Zomba Reserve Blantyre Ein Monstrum mit rotweißem Riesenkopf riellen Kulturerbe erklärt wurde. ist er allerdings motorisiert und die gen der Stromschnellen im Sambesi dass sie von der Unesco zum immate- den zweiten Platz gemacht hat. Heute nach Zentralafrika, fand ihn jedoch we- stürmt auf Kinder und Die Tänzer sind Initiierte, Teil von Schnorchelausrüstung liegt parat auf und Shire nicht. Dafür erblickte er 1859 Frauen zu. Es dreht Geheimgesellschaften, und treten auf dem kleinen Motorboot. Ziel ist die unbewohnte Insel Boadzulu mit seychel- Wie schon damals präsentieren die Hip- wohl als erster Weißer den Malawisee. sich ungestüm im bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Inthronisierungen von Dorfhäuptlingen. lenähnlich gestapelten Granitklötzen. pos beim Kampf ihre mächtigen Kiefer, Kreis, wirbelt Sand auf, bis es fast in einer Beim Performen werden sie eins mit Schreiseeadler beherrschen mit Rufen rotieren die kleinen Ohren, und gehen Staubwolke verschwindet, und tritt den Geistern und niemand darf wissen, den Luftraum, auf den Bäumen hocken wie U-Boote auf Tauchstation. Nur die Steinchen in die Menge. Es geht in die wer hinter den Masken steckt. Nur im Hunderte Kormorane. Doch die Einzigartigen tummeln sich weiter unten, im die am Ufer lauernden Krokodile aus. Augen schauen noch heraus und spähen Knie, springt wieder auf, hüpft, tobt, Auto, wo Kinder nicht mithören können, ist Trommler Benford bereit, etwas türkisblauen Wasser. Dem Schnorchler Dahinter weiden Elefantenfamilien schaut bitterböse drein. Sein fransiges Fell wippt mit, folgt jeder der wirren Bewegungen. Ein Veitstanz im afrikani- Meine Eltern haben mich in die Grupkreuzt mit einem Flipperautomaten. mierten Populationen regenerieren sich mehr über den Brauch zu verraten. eröffnet sich ein Neonaquarium ge- idyllisch unter Fächerpalmen. Ihre dezischen Busch. Und war der Menschenring unter dem alten Marula-Baum am und nicht auf die schiefe Bahn komme, blitzen die endemischen Buntbarsche wonde-park ist bekannt für seine reiche pe geschickt, damit ich Benehmen lerne Rot, gelb und blaugestreift flitzen und gut, seit sie geschützt werden. Der Li- Rande des Dorfes am Malawisee eben sagt der 20-jährige Fischer und grinst, zwischen Felsen herum. Ungestört, keine Spur von Touristengetümmel. penvielfalt: Wasser- und Riedböcke, Vogelwelt mit 370 Arten und die Antilo- noch ganz eng, weichen nun alle hastig während ihm in der stickig-heißen Luft zurück. Die Einheimischen halten dieses Mischwesen aus Teufel, Mensch und Stirn stehen. Tausende Figuren gebe es, der Stadt Zomba, wo der Münchner pen, Impalas und Kudus. Weil einige der noch immer die Schweißtropfen auf der So wie in einer kleinen Werkstatt in Kuh-, Rappen-, Stein- und Schirrantilo- Tier offensichtlich für gefährlich. Nach manche uralt wie Teufel, Löwe oder Nilpferd, die den Respekt vor der Natur Arbeitern und einfachen Biegemaschitionalpark vor großen Räubern sicher doch die werden nun wieder angesiedelt Morgenstunden auch mal die Mvuu Wolfram Cüppers mit einheimischen Müssen bald mit Löwen rechnen: Noch sind Elefantenbabys im Liwonde-Na- rund 800 Elefanten in den Nacht- oder weiteren Kapriolen zieht es sich plötzlich zurück und entschwindet im Wald. und der Ahnenwelt lehren sollten, aber nen aus Zahnspangendraht und chinesischen Gläsern Billigbrillen herstellt. die Gäste zum Frühstück im offenen Lodge in Beschlag nehmen, müssen sich Ein Trommelwirbel kündigt die nächste auch wie man sein Land bestelle und wilde Gestalt an, sie erscheint mit gelber Maske und langen Locken, dann sind neu und satirischer Art, wie Politigenärzte im Land gibt und Brillen für lassen. Bei Eierspeisen und Obst genie- Streitigkeiten friedlich regele. Andere Weil es viel zu wenige Optiker und Au- Restaurant von einem Wächter abholen folgt ein Geschöpf im weißen Federkleid mit schwarzem Schleier. Die Men- Da Malawi in puncto Großwild nicht Good Vision Glasses geht in Kirchen sende Flusspferde, Warzenschweine, ker, Missionare oder auch Helikopter. die meisten unerschwinglich sind. Tipps und Informationen ßen sie den unmittelbaren Blick auf grage johlt und den Trommlern rinnt der mit den großen Safarizielen mithalten und Schulen, macht kostenlose Sehtests Anreise Etwa mit Ethiopian Airlines hat, sollte sich drei Monate später Impalas und Nimmersatt-Störche am Schweiß übers Gesicht. kann, sind solche Besonderheiten wichtig. Mit herzlicher Gastfreundschaft sere Brillen kosten vier Euro, der Wert über Addis Abeba in die Hauptstadt gibt sie in einigen Uferzonen, sie ist Landschaft mit ihren Kandelaber-Eu- und passt die Sehhilfen vor Ort an. Un- (ethiopianairlines.de) von Frankfurt auf Bilharziose testen lassen. Es Shire-Ufer. Wie wohl Livingstone die VON HELGARD BELOW und Kulturreichtum versucht sich das eines Huhns. Das können die Menschen Lilongwe oder nach Blantyre im heute aber gut behandelbar. phorbien und Leberwurstbäumen wahrnahm? Die dekorativen Gelbrinden- Warme Herz Afrikas von seinen Konkurrenten abzuheben. Es ist ein Land gar selbst, schwärmt der 55-Jährige mit ways (flysaa.de) von München über Gutes tun Spenden für das Brillen- Akazien mochte er jedenfalls nicht, sagt bezahlen, und wir tragen uns damit so- Süden. Oder mit South African Air- Malawi hat etwa ein Drittel der Größe Deutschlands und gehört zu den wenig bekannten Staaten des südlichen strömen folgen wollen und mehr wollen Idee des Gründers Martin Aufmuth. Da eindollarbrille.de; Unterstützung von nannte er sie Fever Trees, da er glaub- für Reisende, die nicht den Touristen- stoppelkurzen grauen Haaren von der Johannisburg nach Lilongwe. projekt Good Vision Glasses unter McLoud. Wie seine Zeitgenossen Afrika. Wer weiß schon, dass der Malawisee der drittgrößte See Afrikas und ein wenig als Entdecker fühlen möch- Unterricht folgen und Alte die Bibel le- Antrag bei der Botschaft in Berlin Lodge" unter helpchildren.org 1957, knapp hundert Jahre nach Li- als reine Tierbeobachtungen, die sich könnten Schüler plötzlich wieder dem Einreise Es besteht Visumspflicht, Schulen wie jene nahe der Mvuu te, sie verursachten das Malariafieber. der erste Süßwasser-Nationalpark der ten. Denn die Wege sind für Besucher sen. Es ist beglückend, so schnell und (90 Euro). Der Reisepass muss mindestens sechs Monate gültig sein. Veranstalter Abendsonne Afrika war noch britische Kolonie und sie bevingstone, kam Queen Mum. Malawi Welt ist? Dass er rund 1000 Fischarten noch nicht geebnet, die Erlebnisse nicht effektiv helfen zu können, sagt er. beherbergt, darunter Hunderte endemische Buntbarsche, deren Artenwicklung dem normalen Leben der Bewohner be- Sandpiste zum Liwonde-Nationalpark, Klima Im südlichen Winter von Mai mit lokalen Lodges zusammen und und das bis zu 2087 Meter hohe gleich- in Bausteine verpackt und katalogisiert, Und so wie auf der extrem holperigen (abendsonneafrika.de) arbeitet eng suchte die damalige Hauptstadt Zomba sich explosionsartig schnell vollzog? gegnet man überall. wo Kinder dem Kleinbus bottle, bottle! hinterherrufen. Sie hoffen auf die anfangs grün. Im August bis No- Reise Der vielfältige Süden kostet Baumfarnen und Wasserfällen. Beim bis Juli ist es warm, trocken und kann optimal beraten. Die 12-tägige namige Plateau mit seinen Urwäldern, Wem ist bekannt, dass der 575 Kilometer lange See umringt ist von kühlen taxis im Marktflecken Mangochi, leeren Wasserflaschen der Touristen. vember ist es heiß, aber die beste ab 2649 Euro (ohne Flug). Diamir Lunch auf einer Bergkuppe schaute sie Da wären zum Beispiel die Fahrrad- Wäldern und Teeplantagen auf bis zu allerorten die häufigsten lokalen Transportmittel. Taxigäste steigen auf den gechasu, selbst gebranntem Schnaps, den Regenzeit von Dezember bis März. Tiere, Tauchen, Teeplantagen eine Zomba, umringt von grün schimmern- Die Einheimischen füllen sie mit Ka- Safari-Zeit, Tiere sind gut sichtbar. Erlebnisreisen (diamir.de) bietet mit auf die tief unten ausgebreitete Stadt 3000 Meter hohen Bergketten, in denen sich schon Queen Mum von der Hitze polsterten Gepäckträger, stellen die Füße auf extra angebrachte Stützen und ein Bretterverschlag mit einer Solarzel- Gesundheit: Malariaprophylaxe und Euro (ohne Flug). Aussichtspunkt den Namen Queen s sie am Straßenrand verkaufen. Daneben 15-tägige Erlebnisreise ab 2600 den Gipfeln. Zu ihren Ehren erhielt der des Tieflands erholte, und der äthiopische Herrscher Haile Selassie, den halten sich an einer Art Lenker fest. le auf dem Dach, eine Ladestation für Mückenschutz sind dringend empfohlen. Wer im Malawisee gebadet Auskunft visitmalawi.mw gesamten British Empire. Anfang Au- View. Das Panorama galt als bestes im Rastafaris bis heute als Messias verehren? Die Aussichtspunkte Queen s View halb leeren Reifen durch das Menschenhalte mit Stromanschluss sind knapp. gust 1965, ein Jahr nach der Unabhän- Dann strampelt der Fahrradpilot sie mit Handys. Die gibt es häufig, und Haus- und Emperor s View zeugen davon. Und gewimmel, haarscharf an Lastern vorbei Im Liwonde-Nationalpark lässt sich gigkeit, war der äthiopische Kaiser das dass fünf Nationalparks und mehrere durch die Kuhlen und über die Rippen nach jahrelanger verheerender Wilderei erste gekrönte Haupt im jungen Staat. Wildschutzgebiete sich gerade wieder der sandigen Hauptstraße. Vorbei an die Rückkehr der Tiere beobachten. Als Er bekam nur wenige hundert Meter zum lohnenden Safariziel entwickeln? den Elektronikschuppen, die mit Lautsprechern und afrikanischer Popmusik und Zebras aus dem malawischen Ka- südafrikanische Non-Profit-Organisati- bei einer Bootssafari auf dem Fluss Shiden. Jedes Jahr kommen seitdem Rasta- Arche Noah dienen andere Parks. Büffel die Rekultivierung vorangetrieben. Die Riesige Nilpferde sind die Attraktion weiter den Emperor s View zugestan- Die lang anhaltende Dürre dagegen, die große Teile der Ernte vernichtete, ist die Gasse beschallen, an Ständen mit gegrillten Maiskolben und an Schnüren Spitzmaulnashörner aus Südafrika afrikanische Wildtierreservate, darun- sind so häufig, dass man auf ihren Rü- schließlich waren auch Queen Elizabeth sungu-nationalpark und zehn seltene on betreut erfolgreich sieben weitere re, dem Ausfluss des Malawisees. Sie faris, um dieses Datum zu feiern medial präsent. Umso wichtiger wird ein erstarkender Tourismus als Beitrag aufgehängten Schuhen und dem Only machten den Anfang. Die Rhinos leben ter auch das malawische Majete Wildlife cken fast den Fluss überqueren könnte: II. und Prinz Philip auf dem kühlen zur Wirtschaft des Landes. Allah Knows Fashion Shop, vielleicht eingegrenzt von einem lächerlichen, Reserve. Löwen und Leoparden aus rund 2000 auf 50 Flusskilometern. Angeheitert von Kuche Kuche -Bier und Bergmassiv zu Gast. Der rotgesichtige Dämon Dzikoalimbira, der eben im Dorf Nasankha am Früchten, mit Fisch und ungekühlten hält dieser die kurzbeinigen Dickhäuter geführt werden und für die ökologische Drinks mit Malawi Gin, scheinen ihre T Die Teilnahme an der Reise wurde zum Markt mit seinen tropischen kniehohen Elektrodraht. Kurioserweise Südafrika sollen dieses Jahr wieder ein- Ufer des Malawisees seinen starken Fleischhälften. Gar nicht mal unbequem in einem gut zu überwachenden Areal, Balance sorgen. Damit sind die Big Five komplett, Elefant, Nashorn, Büffel, McLoud erzählt, dass schon David Li- Ethiopian Airlines. Unsere Standards massigen Leiber fast fühlbar nah. Guide unterstützt von Abendsonne Afrika und Auftritt hatte, gehört auch zu den Attraktionen des Landes. So besonders ist So wie ein Ausflug auf die endlosen bras ihn leicht überwinden können. Seit Löwe und Leopard, die fünf ikonenhaft vingstone den Shire erforschte. Bei sei- der Transparenz und journalistischen und für Reisende ein kleines Abenteuer. während hochbeinige Elefanten und Ze- die Tradition der Gule Wamkulu - Wasser des Malawisees mit Gilson Jaha, September 2015 unter dem Management von African Parks Network, wird jägern, nun von Fototouristen. dition, suchte er einen schiffbaren Weg begehrten Tiere, früher von Großwildner zweiten Reise, der Sambesi-Expe- Unabhängigkeit finden Sie unter Maskentänze des Stamms der Chewa, der 2014 bei der jährlichen Segelregatta

42 BillionPhotos.com- fotolia.com Tel Fax Zimmer und 25 Suiten mit luxuriösen großen Bädern im ruhig ge legenen Garten flügel Gemütliches Gourmet- Restaurant und mediterransonnen gelbes Bistro Ganzjährig geöffnet Tiefgarage Attraktive Arrangements, Sonder-Konditionen und Schnäppchen- Angebote App. z. gr. Teil mit Loggia u. Seeblick, großer Tagungs be reich, Hotel restau rant, umfangreiches Frühstücksbüffet, Bierstube, Hotelbar, Bistro-Café, Fahrräder, Tief gara ge, Sauna u. Massagen. z. Zt. 7 Ü/F p. P , * oder 7 Ü/HP p. P , * (kein EZ-Zuschlag) 1 Zi. App. (1 2 P.) ab 125, / Tag, 2 Zi. App. (2 4 P.) ab 277, / Tag Attraktive Neben- und Außersaisonpreise Hotel Roth, Inh. Hayo Feikes, Strandstr. 31, Sylt / OT Westerland Tel /92 30, Fax 50 95, info@hotel-roth.de, Betreiber: Rose & Rose GmbH, Strandweg 14, Sylt / OT Rantum GARNI Andreas-Dirks-Str. 6, Sylt / OT Westerland / G M B H R2 REISEN DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Schöner schlafen in den BERGEN Wanderungen von Hütte zu Hütte bieten ganz andere Einblicke in die Bergwelt als eine Tagestour. Von der Zwei-Tages-Wanderung bis zur Alpenüberquerung ist alles möglich wenn man gut vorbereitet ist. Die wichtigsten Tipps Wenn die Sonne den Zenit überschritten hat, geht es für die meisten Wanderer langsam wieder talwärts. Einige aber bleiben in den Bergen, machen über Grate und Almwiesen noch ihre letzten Höhenmeter, um zu ihrem Tagesziel zu gelangen: der Berghütte. Dort wird eingekehrt, übernachtet, und am nächsten Tag geht es weiter auf der Route durch die Berge ohne Abstieg ins Tal, ohne Seilbahn, manchmal auch ohne Dusche und nur mit Schlafsack statt Federbett. VON JULIA RUHNAU Hüttentouren liegen im Trend, wir bekommen immer mehr Anfragen, berichtet Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV). Etwa Berghütten gibt es im Alpenraum, verbunden durch verschiedenste Routen. Von Wanderungen mit nur einer Übernachtung über Rundtouren mit drei oder vier Nächten bis hin zur mehrwöchigen Alpenüberquerung ist alles möglich. Der Unterschied zur Tagestour ist, dass man am nächsten Tag weiterlaufen muss und auf der Hütte vielleicht nicht ganz so gut schläft wie zu Hause oder im Hotel, sagt Hans Herbig, Bergführer beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS). Dafür bieten Mehrtagestouren mit Übernachtung in den Bergen ein ganz anderes Naturerlebnis. Den Sternenhimmel über sich, die Berge um sich herum viele suchen diese Atmosphäre, glaubt Bucher. Doch damit die Tour zum Erfolg wird, ist einiges an Vorbereitung nötig. Man sollte die Etappen nicht an der Leistungsgrenze auswählen, rät Herbig. Neben der Streckenlänge spielen vor allem die Höhenmeter sowie die Höhenlage der Tour insgesamt eine Rolle. Zum Training reiche es aus, zwei bis drei Mal pro Woche Ausdauersport wie Joggen zu betreiben. Um sich ans Bergsteigen zu gewöhnen, sind Wanderungen in hügeligem Gelände gut. Wer dann mit kurzen Touren mit zwei oder drei Übernachtungen startet, kann sich an die Belastung herantasten. Wer länger als ein paar Tage in den Bergen unterwegs ist, wird unterwegs einen Trainingseffekt bemerken. Der Körper gewöhnt sich daran. Zur Planung gehört auch die Reservierung der Hütten. Die Wochenenden sind stark frequentiert, sagt Hans Mayr, Hüttenwirt auf der Tutzinger Hütte in Oberbayern. Die Samstage seien oft schon einen Monat vorher ausgebucht. Unter der Woche reiche dagegen meist eine Reservierung am Tag vorher. Auch wenn Alpenvereinsmitglieder formal eine Schlafplatzgarantie haben: Wenn alles voll ist, muss man auch einmal damit rechnen, in der Stube zu schlafen, sagt Bucher. Am besten kommt man gegen Uhr zur Hütte. Dann hat man genug Zeit, um sich an der Rezeption zu melden, sein Gepäck abzulegen und sich frisch zu machen, bevor es Abendessen gibt. Und die Hüttenwirte freuen sich über eine Rückmeldung, falls es doch nichts wird mit der Übernachtung: Wir machen uns Sorgen, wenn Gäste nicht kommen, erzählt Mayr. Hüttenruhe ist meist gegen Uhr, damit am nächsten Morgen auch Frühaufsteher ausgeschlafen zum Gipfel starten können. Vormittags müssen die Zimmer zwischen 9.00 und Uhr geräumt wer- Alpenpanorama: Beim Hüttenurlaub genießen Wanderer schon zum Frühstück die schönsten Ausblicke den. Dann werden sie für die nächsten Gäste sauber gemacht. Ist die Route geplant und gebucht, geht es ans Packen: Man braucht einen Hüttenschlafsack, weil es auf den Hütten meist nur einfache Wolldecken gibt, erklärt Bucher. Der Schlafsack, meist aus dünnem Leinen oder Seide, dient der Hygiene: Der Wanderer schlüpft hinein und hat so sein eigenes Bettzeug dabei. Und die Hüttenwirte müssen nicht ständig Decken waschen. GETTY IMAGES Dazu kommen leichte Schuhe für die Hütte wie Flip-Flops oder Schlappen plus eine Stirnlampe, damit man beim nächtlichen Klogang nicht überall das Licht anknipsen muss. Noch ein Tipp: Ohrenstöpsel mitnehmen. Das kann in einem Raum mit mehreren Personen eine echte Hilfe sein, einer schnarcht immer, sagt Bucher. Oft legen die Hüttenwirte aber auch Ohrenstöpsel in den Lagern aus. Daneben müssen in den Rucksack Wäsche zum Wechseln und Toilettenartikel für die Übernachtung. Bei der Kleidung kann man sich an das bewährte Zwiebelprinzip halten. Am besten nimmt man zwei Sets mit und wäscht dann abends konsequent in der Hütte, empfiehlt Herbig. Trotz zusätzlicher Utensilien ist Sparsamkeit gefragt. Anfänger erkennt man meist am großen Rucksack, sagt Herbig. Er rät, unnötige Dinge im Tal zu lassen. Es gibt immer wieder Hüttenwirte, die von Damen erzählen, die ihren Föhn dabei hatten oder einen Kulturbeutel, so groß wie ein Fußball, erzählt er. Auch Bücher oder Zeitschriften seien nicht unbedingt notwendig. Jede Hütte hat Zeitschriften oder Bücher zum Blättern, sagt Hans Mayr. Mehr als zehn Kilo Gepäck gingen zulasten von Sicherheit und Mobilität, gibt der Wirt zu bedenken. Beim Proviant kann man ebenfalls sparen. Denn im Gegensatz zu Selbstversorgerhütten oder Biwakschachteln, wie sie in den Alpen ebenfalls zu finden sind, bekommt man auf bewirteten Hütten reichlich Verpflegung. Mit einem Alpenvereinsausweis gibt es manche Getränke und Speisen auch verbilligt. Zum Beispiel eine Kanne heißes Teewasser: Dafür lohnt es sich, ein paar Teebeutel einzupacken. Wenig Verpflegung spart nicht nur Kilos, sondern auch Müll. Den müssen Wanderer nämlich wieder mit ins Tal nehmen. Man denkt immer Dieses eine Taschentuch, aber bringen Sie mal 100 Taschentücher ins Tal zurück, sagt Mayr. Um am Ende nicht die Zeche prellen zu müssen, sollten Bergsteiger unbedingt daran denken, genügend Bargeld einzustecken. Denn in nur wenigen Hütten kann man mit Kreditkarte bezahlen. Bucher empfiehlt, mit etwa 50 Euro pro Tag zu rechnen. Wer nicht im Alpenverein ist und daher nicht mit vergünstigten Preisen rechnen kann, braucht eventuell etwas mehr. T Auskunft: ANZEIGE Gratis Tel / Katalog Jetzt 350 Feriendomizile buchen! Sommerknüller: Bei 7 Tagen 20 % Rabatt! (29. Juni 16. Juli) HOTEL Über 500 Apartments & Häuser Alte Dorfstraße 7 Kampen (Sylt) Foto: Pakhnyushchyy fotolia.com Zu jeder Jahreszeit SOMMER SONNE STRAND Großzügiger Wellness-Bereich in asiatischem Kolonialstil Carita Cabine de Beauté Pañpuri Naturkosmetik Horst Kirchberger Make-up Pool Sauna Dampfbad Massagen Fitness HOTEL ROTH am Strande gegenüber Freizeitbad Sylter Welle (*Eintritt inkl.) u. d. Syltness Center. Komfort-Zimmer u. Appartementvermietung Flemming & Co. 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Familien schen Körper, Geist und Seele fast von alleine. Besportfans ihr Eldorado finden, der Nordseeinsel entsteht die Harmonie zwilem Aktivurlauber und Wasser- finden hier genauso ihren Platz gleitet vom dem Gesang der Wellen, Möwengeschrei gelten List und Hörnum als ideale wie Wassersportler, Hundebesitzer oder FKK-Anhänger. Strandab- die Übungen besonders gut durchführen. Yoga- Wattseite und Hörnum punktet ne- und dem sachten Rauschen des Windes lassen sich Familienstrände: List liegt an der schnitte mit einem breiten Angebotsspektrum gibt es genauso wie Wenningstedt fortlaufend (Schnupper)- einem Wattenstrand. Rantum und lehrerin Maren Schulz bietet in Hörnum und ben dem Nordseestrand auch mit einsame Bereiche, in denen man mit Kampen bieten neben bekannten Gourmettreffs auch Strandsaunen für ent- Kurse an. Alle Infos dazu auf den tosenden Wellen (fast) alleine ist. Die Sandqualität lässt selbst weitgereiste Urlauber spannte Urlaubsmomente an. Und in Wenningstedt-Braderup finden nicht nur Familien, sondern so richtig ins Schwärmen geraten: Der feine weiße Sand bildet einen hinreißenden Kontrast zum blauen Himmel. auch Hundebesitzer und FKK-Anhänger ihr Revier. AB INS WASSER DESIGNHOTEL IM INSELSÜDEN Im Herzen von Hörnum unweit von Hafen, Strand und Leuchtturm. Großzügige Deluxeund Doppelzimmer, ausgefallene Möbel und interessante Designs. Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Infrarotwärmekabine schön, exklusiv & einzigartig! Nordseezauber 5 Nächte inkl. Frühstück und Sylt Tapas im Dock 2 p. P. ab 390, Hotel 54 Nord. Strandstr. 2, 25997Hörnum info@hotel54gradnord.de Strandhotel 40 KM STRAND mit fantastischem Meerblick. Direkt am Erlebnisbad & Wellness Center. Urlaub zum vernünftigen Preis sylt-hotels.com Exklusive Hotel-/Appartement-Angebote Otto Durst - fotolia.com Theodora_D - fotolia.com Wählen Sie Buchungszentrum-Sylt.de für Zimmernachweis und Ferienwohnungs-Vermittlung, Tel /998-8, Fax -555

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Das kleine 200-Seelen-Dörfchen ist umgeben von grüner Heide und dunkel schimmernden Seen. Dazwischen liegen torfbraune Flüsschen und das blaue Meer. Eine friedliche Landschaft. Hier, in der einst bettelarmen Grafschaft Mayo, riecht man das Salz des Atlantiks. Und hier steht der Croagh Patrick. Wer nach Murrisk kommt, der will nur eins: Irlands heiligsten Berg besteigen. Schon von Weitem ist seine Gestalt zu erkennen: eine Kegelpyramide, geometrisch so perfekt, als sei sie von himmlischer Hand geformt worden. VON MICHAEL MAREK Gerry Greensmyth wartet vor dem Besucherzentrum. Der Bergführer kennt den Croagh Patrick wie kein anderer, kennt die Massenwallfahrt, wenn alljährlich am letzten Juliwochenende zwischen und Pilger kommen, um auf den Spuren des irischen Nationalheiligen Saint Patrick zu wandern. Nach ihm ist der Wallfahrtsort benannt, Croagh ist ein irisches Wort für Berg. 765 Meter ist der Croagh Patrick hoch, aber steil, mit losem Geröll an den Flanken. Jedes Jahr stapfen, keuchen Pilger und Wanderer auf diesen graugrünen, oben fast schwarzen Berg. Manche sogar barfuß oder auf Knien, Teenager in durchweichten Turnschuhen, Frauen mit ihren Babys, alte Menschen auf Krücken. Im Besucherzentrum werden ihnen Pilgerstöcke, Medaillons, Rosenkränze, dicke Wollsocken und T-Shirts verkauft. Vor 1500 Jahren war die Gegend noch ein Zentrum der heidnischen, der keltischen Welt. Bis Saint Patrick 441 nach Christus hierher kam und zu missionieren begann. Die Katholiken glauben, dass Saint Patrick 40 Tage lang auf dem Berg gebetet und gefastet habe. Der irische Schutzpatron brachte das Christentum auf die grüne Insel und bekehrte viele Heiden, auch hier in der Region Mayo. Für die Gläubigen gibt es auf dem Weg zum Gipfel einen Steinhaufen, um den reuige Sünder siebenmal herumgehen müssen, während sie sieben Vaterunser, sieben Ave Maria und ein Glaubensbekenntnis sprechen. Ob das alle der über Pilger und Wanderer machen, die jedes Jahr den Croagh Patrick besteigen? Bergführer Gerry ist sich da nicht so sicher und lächelt verschmitzt. Weiter geht es den Hang hinauf. Wer drei Auf- und Abstiege am selben Tag schafft, dem würden seine Sünden erlassen, heißt es im Volksmund. Modernen Ablasshandel, nennt das Gerry. Über moosige Pfade geht der Aufstieg, gespenstische Wolkenfetzen streichen über die höher liegenden Felsenflanken. So könnte eine Mondlandschaft aussehen. Früher standen entlang des Weges Tipps und Informationen noch Kioske, in denen Getränke, Suppen und religiöser Nippes verkauft wurden. Familien aus Murrisk betrieben die Anreise Zum Beispiel mit Lufthansa (lufthansa.com) nach Stände, um die Pilger körperlich-seelisch zu stärken und um die eigenen Dublin oder mit British Airways (britishairways.com) über London nach Knock und von dort Nachtwanderungen gab es. Aber das ist Haushaltskassen aufzubessern. Sogar weiter mit einem Mietwagen längst vorbei. Aus Sicherheitsgründen, nach Murrisk am Fuße des wie es heißt. Um sämtliche nichtkatholischen Aktivitäten rings um die Croagh Patrick. Die Entfernung von Knock nach Murrisk beträgt Wallfahrt einzudämmen, wurde die Pilgerwanderung kurzerhand auf den Tag rund 65 Kilometer, etwa eine Stunde Autofahrt. Für die 266 verschoben. Kilometer von Dublin nach Murrisk braucht man gut drei Stun- Vier Stunden braucht man bis zum Gip- Wer hinauf will, muss früh aufstehen. den mit dem Pkw. Auf der gesamten Insel gilt Linksverkehr. Teil führt der Pfad neben einem Bachfel über das Mondgeröll. Im unteren In der Republik Irland werden bett, und eine Weile fließt sogar auch Entfernungen und Geschwindigkeiten im metrischen System dann schnellt er steil in die Höhe. Etwas ein Rinnsal entlang des Weges. Doch angegeben. mehr als eine Stunde braucht man als durchschnittlicher Kletterer, um den Unterkunft Zum Beispiel im Vier- Grat östlich des Gipfels zu erreichen. Sterne-Hotel Mulranny Park Von hier geht der Blick über die Bucht Hotel ( in Mulranny, ab 90 Euro liegt, ins Landesinnere hinunter in den Clew Bay, die unterhalb des Berges für ein Doppelzimmer mit Frühstück für zwei Personen. Oder in nen. 365 kleine Inselchen gebe es in der Lug Na Deamhan, die Höhle der Dämo- einer Bed & Breakfast-Pension Bucht, eines für jeden Tag des Jahres, (Verschiedene B&Bs unter erzählt Gerry. in Der Bergführer kennt viele Geschichten über den heiligen Berg. Im 19. Jahr- Westport, Newport oder Murrisk, ab 35 Euro für ein Doppelzimmer hundert habe ein Mann auf dem Berg mit Frühstück für zwei Personen. gelebt, den sie Bob of the Reek nannten, Bob vom Berg the Reek, irisches Englisch für Berg, ist der Spitz- Croagh Patrick Am Besucherzentrum in Murrisk sind Parkplätze vorhanden, mehr Informa- nur herunter, wenn er sich als vermeintname für den Croagh Patrick. Bob kam tionen unter Bergwanderungen sind In Campbells Bar saßen Leute, die körlicher Fremdenführer betätigen wollte. individuell möglich oder mit dem perlich nicht mehr in der Lage waren, erfahrenen Bergwanderführer den Berg zu besteigen Gerry Greensmyth (ab oder sowieso lieber im 35 Euro pro Person, Pub herumlungerten, um sich nicht Preis je nach Gruppengröße und hinaufzuquälen. EUROPA Tour, Kontakt: Also übernahm Bob walkingguide natürlich gegen Bezahlung die Pilger- ireland.com). Newport Wichtig: gute schaft für sie. Deshalb wurde er auf Knock Vorbereitung und Ausrüstung. Murrisk Dublin Ein Grab mit der Croagh dem Gipfel beerdigt. Patrick Aufschrift Bobby, IRLAND Auskunft www. the Reek erinnert bis ireland.com heute an ihn. 40 km Auf dem Weg dorthin trifft man Wanderer, die zum Verschnaufen eine Rast einlegen. Mary und Bernie Lawrence kommen aus der Gegend. Sie wollen den Berg in einer Woche siebenmal besteigen aus Wohltätigkeitsgründen, für die Irische Autisten-Gesellschaft, erzählen die beiden. Heute seien sie nur zum Üben her- Nationalheiligergekommen. Hier draußen, in der Natur, Saint Patrick ist auf und es heiße, wenn man den Berg drei- fühlen sie sich am Wohlsten, sagen sie, dem Croagh mal hintereinander bestiegen habe, Patrick als dann würde eine Seele in den Himmel Denkmal kommen. Man müsse nur an sie denken. verewigt Das sei ein alter irischer Brauch hier am Croagh Patrick, erklärt Bernie. Bergführer Jerry hat schon viele Seelen in den Himmel gebracht. Über 300 Mal ist er auf dem Gipfel gewesen. Und er habe so manchen Pilger getroffen, der schlecht ausgerüstet war, erzählt er. Buchen Sie den Unterschied. Dabei kann das Wetter von dem einen auf den anderen Moment wechseln. Sonne, Schnee und Nebel selbst im Sommer ist das möglich. Immer wieder überschätzen sich Wanderer: 765 Meter, Mit Highlights wie JAMAIKA, MEXIKO und COSTA RICA! Nur Mein Schiff hat Premium Alles Inklusive an Bord. Erfahren Sie mehr in Ihrem Reisebüro, auf oder unter GETTY IMAGES (2); PA/ARCO IMAGES G/K. STANGE das scheint doch keine Herausforderung zu sein. Doch dieser Berg hat es in sich, nicht nur wegen des Wetters. Die letzten 250 Höhenmeter sind die steilsten. Ein holpriger, rutschiger Untergrund voller Geröll. Steinbrocken kommen jedem polternd entgegen. Keine Serpentine, die Erleichterung verschafft. Es geht einfach nur steil und fast schnurgerade bergauf. Schließlich ist der Weg zum Croagh Patrick nicht als fröhliches Freizeitwandern gedacht, sondern ein Pilgerpfad, ein Büßerweg hinauf zur Kapelle des Heiligen Patrick. Unterwegs entschädigt der Ausblick für die Mühsal des Aufstiegs. Als Saint Patrick den Berg bestiegen haben soll, habe Irland unter einer dreifachen Plage gelitten, erzählt Gerry: einer Masse von Zauberern, Myriaden von Dämonen und einer Unzahl giftiger Reptilien. Der fromme Patrick kämpfte mit Gebeten und Andacht gegen die Peiniger, läutete seine Glocke die heute im National Museum in Dublin zu sehen ist so oft, dass sie schwarz wurde und befreite sich zum Schluss, indem er die bösen Geister mit seinem Stab so wuchtig in den Abgrund bannte, dass dort ein See entsprang. Deshalb gibt es, sagt der Volksmund, bis heute in Irland keine giftigen Schlangen. Oben auf dem Gipfel angekommen, pfeift einem der Wind um die Ohren. Dort steht eine kleine weiß gestrichene Kapelle wurde sie geweiht. Seitdem werden dort Gottesdienste für die Pilger abgehalten. Im Innern befindet sich ein Stein, auf dem Saint Patrick so lange im Gebet verharrt haben soll, bis seine Knie einen Abdruck hinterließen. Die besonders Eifrigen gehen 15 Mal um die Kapelle herum, beten 15 Vaterunser und Ave Maria. Der 360-Grad-Blick ist fantastisch: Unten liegen Torfmoore, Weiden, Hecken und Steinwälle, die das Land geometrisch gliedern. Grün, so weit das Auge reicht, dazwischen weiße Tupfer, die sich durch das Fernglas betrachtet als Schafherde herausstellen. Die wenigen Waldflecken bieten einen schönen Kontrast zur welligen Gegend irische Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Inklusive Flug! ANZEIGE

44 + Ein Angebot der Benessere Hotelsbetriebsgesellschaft mbh, Bahnhofstr Felsberg-Gensungen Ahornstr Bad Salzschlirf/HESSEN Anreise Zum R4 REISEN DIE WELT SAMSTAG, 2. JULI 2016 Er bebt und er klopft, er blubbert und er poltert den Ätna als Herz Siziliens zu bezeichnen, trifft es auf den Punkt. Alles hier lebt mit und von ihm. Kein Wunder, immerhin ist er der größte aktive Vulkan Europas mit einem Durchmesser von 40 Kilometern und vier aktiven Hauptkratern. Und dass der Ätna mehr ist als nur ein schönes Fotomotiv, demonstrierte er zuletzt am 28. Juni um Uhr er spuckt und faucht in diesem Jahr bereits zum achten Mal und erinnert die Sizilianer daran, was sie ihm alles verdanken: Zum einen todbringende Lava, zum anderen beste Böden. Der Ätna ist weiblich, furchtbar und fruchtbar, wie eine sizilianische Frau, lautet ein sizilianisches Bonmot. Lass mal DAMPF ab Der Ätna lehrt die Sizilianer Demut vor den Urgewalten der Natur. Für Touristen ist die Besteigung des Vulkans vor allem ein Abenteuer, und nicht immer geht es gut aus VON KERSTIN STRECKER Von den Einheimischen wird der Vulkan oft auch Mongibello genannt. Diese Bezeichnung leitet sich von mons (lateinisch für Berg ) und gebel (arabisch für Berg ) ab und kann mit der Berg der Berge übersetzt werden. Was nicht übertrieben ist angesichts der vielen Mythen und Sagen, die sich um den Ätna ranken. In der griechischen Mythologie etwa galt er zusammen mit dem Inselvulkan Stromboli vor der Küste Siziliens als jener Ort, wo die einäugigen Zyklopen dem Gott Hephaistos bei seiner Schmiedearbeit halfen. Wobei der als hässlich verschrieene Hephaistos bei jedem Seitensprung seiner Gattin Aphrodite das Schmiedefeuer so heftig schürte, dass der Vulkan ausbrach. Glaubte man damals. Heute haben die meisten Ortschaften der Ätnaregion, von denen Catania oder Zafferana Etnea die bekanntesten sind, freilich einen katholischen Schutzheiligen. Zu hohen kirchlichen Feiertagen wird er aus der Kirche geholt und im Ort herumgetragen immer im Angesicht des alles überragenden Vulkans, so als wolle man ihm zurufen: Schau, so schön ist es hier. Also sei gnädig mit uns und diesem Ort. Viel genutzt hat es offenbar nicht Randazzo ist die einzige Stadt Siziliens, die bislang von Lava und Asche verschont blieb. Und das, obwohl sich einige der mittelalterlich anmutenden Häuserzeilen bis auf eine Höhe von etwa 1000 Meter an den Hängen des Vulkans hinaufziehen. Überhaupt scheint Randazzo besonders gesegnet zu sein, ist doch die Gegend um den Ätna die wasserreichste Region Siziliens. Die Wolken regnen sich am Vulkan ab und machen aus dem Lavaboden ein fruchtbares Pflanzenparadies. Neben Zitronen, Orangen, Haselnüssen, Oliven, Pistazien und Kapern wächst in dieser Gegend auch der beste Wein Siziliens, der auf den zahlreichen Weingütern in der Gegend um Randazzo noch von Hand gelesen wird. Randazzo ist auch ein guter Ausgangspunkt für Touren auf den Ätna. Wir werden von Lara, einer gebürtigen Münchnerin, geführt. Sie ist diese Art Frau, bei deren Anblick sich die untrainierte Großstädterin noch ein Stück unsportlicher vorkommt. Klein und drahtig steht sie vor uns und erzählt strahlend, dass sie den Virus hat. Den Ätnavirus. Nichts Schöneres gibt es für sie, als tagein, tagaus den grummelnden Vulkan hinaufzusteigen und dabei Touristen von der Schönheit des echten Siziliens zu berichten. Die Geschichte, die sie uns jetzt erzählt, ist allerdings eher tragisch und handelt von Stachelschweinen, die mit großer Regelmäßigkeit des Nachts ihre Rebstöcke im Vorgarten zerstören. Denn Wein pflanzt freilich jeder echte Sizilianer selbst an. Lara verspricht, uns bei einem Picknick auf 1800 Metern eine Kostprobe ihrer Kelterkunst zu geben. Auf dem Weg zu den Gipfelkratern PA/DUMONT BILDARCHIV; PA/ROBERT HARDING;PA Erhabene Kulisse: Vom Griechischen Theater in Taormina schweift der Blick ungehindert bis zum Ätna. Hinterher gibt es sizilianische Antipasti (o.r.) sehen wir breite Lavafelder. Das verflüssigte Gestein hat sich hier über Wälder und Felder ergossen. Wenn die Lava erkaltet, verändert sich die Farbe der Oberfläche von Tiefschwarz zu mattem Grau, erzählt Lara: Richtig Farbe bekommt die Landschaft im Frühsommer, wenn der gelbe Ginster blüht. Die Münchnerin, die mit einem Sizilianer verheiratet ist, schwelt geradezu in ihren Erinnerungen an die letzten Monate. Wir unterbrechen sie nicht, um die Pause noch etwas auszudehnen. Noch trennen uns 400 Höhenmeter vom versprochenen Picknick. Stella und Giorgina, zwei Eseldamen, sind die ersten, die den Rastplatz erreichen, obwohl sie mit Brot und Käse, Orangen und Fenchel, Salat und Wein, schwer beladen sind. Francesco, Laras sizilianischer Mann, hat die Tiere geführt und offenbar hin und wieder in die Picknickkörbe gegriffen. Denn er wirkt noch so frisch und munter wie zu Beginn des Aufstiegs. Nun führt er uns in die Geheimnisse der sizilianischen Siesta ein: Nach dem Mittagessen muss man in Sizilien schlafen, sonst stirbt man. Je länger man schläft, desto länger lebt man. Doch mit einem Schlummer wird es heute nichts, der Abstieg darf nicht warten was offenbar ein schweres Opfer für Francesco ist. Um uns bei Laune zu halten, hält Lara auf dem Rückweg einen kleinen Ätna- Vortrag: Seit 1987 ist der Ätna Naturschutzgebiet und in vier Zonen unterteilt, in Zone A und B (ab 1880 Meter) gilt absoluter Naturschutz, ab der Zone C (bis 1880 Meter) gibt es eine befahrbare Straße, und in Zone D kann unter strengen Auflagen gebaut werden. Das Gebiet in Zone D ist, wenn man von den Großstädten wie zum Beispiel Catania absieht, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Siziliens aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens und des reichlich vorhandenen Regenwassers. Im unteren Bereich des Ätna, rund um Zafferana Etnea, gibt es zahlreiche Imker. Neben normalem Honig bieten sie auch Honiggemische mit Zitronenoder Erdbeergeschmack an oder Honig mit Haselnüssen und Mandeln sowie Pistazienhonig. Apropos: Bronte ist berühmt für seinen Pistazienanbau. In diesem an der Westseite des Ätnas gelegenen Ort gibt es zahlreiche Konditoreien, in denen alle möglichen Konditoreistückchen mit Pistaziencreme oder mit gehackten Pistazien gefüllt oder verziert sind. Uns fasziniert vor allem die salzige Variante: Pistazien und gekochter Schinken in einer Pestosoße. Unsere Begeisterung kommentiert Lara lakonisch mit den Worten: Der Ätna nimmt und gibt. Und zwar jedem, ganz gleich, ob er Einheimischer oder Tourist ist. Sie hat recht, wir sind längst nicht die Einzigen, die hier unterwegs sind. Jahr für Jahr zieht der Berg neben Geologen und Wanderern auch Sinnsucher jeglicher Couleur an: Esoteriker und Eigenbrötler, Aussteiger und Zivilisationsmüde. Geschichten darüber gibt es in den Dörfern viele, wie zum Beispiel die von einem dicken Franzosen, der in einem Abschiedsbrief EUROPA Tipps und Informationen Palermo Randazzo Linguaglossa Ätna Zafferana Rundreisen mit Ätna-Tour Der Etnea SIZILIEN Beispiel mit Veranstalter Dertour offeriert (ITALIEN) Catania Eurowings achttägige Rundreisen Siziliens ( Rya- DZ/HP ab 779 Euro p.p., Vulkane ab/bis Catania, mit 50 km nair ( und Vu- bietet achttägige Rundreisen Jahn Reisen Mittelmeer eling Airlines (www. Klassisches Sizilien mit Ätnavueling.com) nach Catania. Weiter mit dem Mietwagen. DZ/HP ab 1187 Euro p.p., Programm, ab/bis Deutschland, Alternativ: Mit der Autofähre Grandi Navi Veloci von Genua nach Palermo ( Auskunft Immer unter Dampf: Der Ätna ist mit rund 3323 Metern der höchste und aktivste Vulkan Europas angekündigt hatte, sich kopfüber in den Krater stürzen zu wollen, oder von der spanischen Touristin, die ihr Zelt in einem der vier Gipfelkrater aufschlug und wie der Franzose nie wieder gesehen ward. Irgendwann an diesem sonnigen Tag haben wir es geschafft, müde, aber stolz kommen wir in Linguaglossa an. Das Städtchen am Nordosthang des Vulkans ist berühmt für seine entspannte Atmosphäre. Nach einem guten Glas Wein aus Randazzo und einer Portion Spaghetti Siziliana verabschiedet sich Lara rasch von uns. Sie will heute noch eine Gruppe auf den Vulkan führen, ihre Ätna-Virus-Krankheit macht sich wieder bemerkbar. Mal sehen, ob sie uns auch erwischt hat... T Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Jahn Reisen. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter unabhaengigkeit ANZEIGE Noch bis zum 3. Juli 2016: Verlockende Urlaubsangebote zum Festpreis. Jetzt anmelden und sparen! 50 % sparen EXKLUSIVE HOTELS Es wird noch heißer Kurzurlaub zum Dahinschmelzen 3 Tage ab 137 p.p./dz zzgl. Kurtaxe 2x ÜN/HP, 1x heißes Badeerlebnis mit schokoladigem Fruchtspieß & 1 Glas Champagner, freie Nutzung des über m 2 großen Wellness- und Saunabereichs, W-LAN u. Parkplatz kostenfrei Algave, schönste Europ. Küste, Poolvilla, Meerblick, SAT-TV, ruhig, strandnah, Juli aqualux Wellness- & Tagungshotel 20 % Rabatt, bis 7 Personen, Garten Tel FERIENHÄUSER / -WOHNUNGEN AUSLAND Tel. (0761) , Fax (0761) Freiburg, Postfach 5420 ÖSTERREICH Ferienhäuser und Ferienwohnungen, Almhütten und Forsthütten, an Badeseen und in den Bergen. Burgenland, Kärnten, Montafon, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Salzburger Land. 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Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Aphasie ist ein Schlaganfall, aber auch gemeinsam mit Neuropsychologen, SprachtVerletzungen durch Unfälle, Hirntumore oder herapeuten und Logopäden individuelle Entzündungen können zu Therapiekonzepte, die den einem Sprachverlust fühpatienten helfen, die Sprache zurückzuerlangen. Mit moderren. Charakteristisch ist, dass alle Bereiche der nen sprachtherapeutischen Sprachverlust Sprache betroffen sind, Methoden wird an der WieVorbeugung und Hilfe derherstellung der Kommuniwenn auch in unterschiedlichem Ausmaß: Patienten kation, an Lese- und Schreibbei Aphasien haben nicht nur Probleme fähigkeit gearbeitet. Dabei beim Sprechen, sondern greifen Logopäden auf ein klagen oft auch über ein breites Spektrum von mangelndes Sprachverständnis, SchwierigBehandlungsmethoden zurück. Es reicht von keiten beim Abruf von Worten sowie beim spezifischen Sprachübungen über bestimmte Sprech- und Schlucktechniken bis hin zu Lesen und Schreiben. Bei jeder Aphasie ist Atem- und Gesangsübungen. Schrittweise es ratsam, so früh wie möglich mit einer Sprachtherapie zu beginnen. Studien belegen, erlernte Fähigkeiten werden dabei gefestigt dass unter gezielter sprachtherapeutischer und die Rückkehr in den Alltag ermöglicht. Marie von Ebner-Eschenbach Abteilung für Kinder- und Jugendpsychotherapie Die besten Reisetipps zum Entspannen finden Sie in der WELT und WELT AM SONNTAG. 9RQ KLHU DQ JHKW HV DXIZlUWV 3ULYDWH $NXWNOLQLN Erholen Sie sich gut. Info-Telefon 07221/ ,Q GHP IUHXQGOLFKHQ XQG IDPLOLlUHQ 5DKPHQ HLQHU 3ULYDWNOLQLN ELHWHQ ZLU HLQ IDFKOLFK NRPSHWHQWHV LQWHJUDWLYHV 7KHUDSLHPRGHOO :LU VHW]HQ YHUKDOWHQVWKHUDSHXWLVFKH XQG SV\FKRG\QDPLVFKH 6WUD WHJLHQ DEHU ] % DXFK (UOHEQLVSlGDJRJLN XQG )DPLOLHQWKHUDSLH HLQ XP GHQ 7UDQVIHU LQ GLH $OOWDJVVLWXDWLRQ ]X XQWHUVW W]HQ, Q G L N D W L R Q H Q (VVVW UXQJHQ $QRUH[LH %XOLPLH XQG SV\FKRJHQHV hehujhzlfkw $QJVWVW UXQJHQ XQG GHSUHVVLYH 6\QGURPH $'+6 SRVWWUDXPDWLVFKH %HODVWXQJVVW UXQJHQ.RVWHQ EHUQDKPH 3ULYDWH.UDQNHQYHUVLFKHUXQJHQ %HLKLOIH %DGHQ %DGHQ *XQ]HQEDFKVWU,QWHUQHW ZZZ MXJHQGNOLQLN GH H0DLO LQIR#MXJHQGNOLQLN GH Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Unser nächstes Thema in der Rubrik Ärztlich geleitete Sanatorien & Kliniken Alopezie diffusem Haarausfall entgegenwirken erscheint am 9./10. Juli 2016 Informationen zur Anzeigenschaltung: Telefon 030/ Fax 030 / anzeigenservice@welt.de 3ULYDWH $NXWNOLQLN I U 3V\FKRORJLVFKH 0HGL]LQ 0LW )DFKDEWHLOXQJ I U (VVVW UXQJHQ Geben Sie Ihrem Leben eine neue Richtung! 3U EVWLQJHU $OOHH % R U N H Q 0 Q V W H U O D Q G 7HO ZZZ VFKORVVNOLQLN GH LQIR#VFKORVVNOLQLN GH DIE WELT sil-22 28b4dd528f77e0db4025d541106dd12b

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