Cannabis und andere Substanzen - Aktuelle Entwicklungen
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- Inge Steinmann
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Cannabis und andere Substanzen - Aktuelle Entwicklungen Mag a. Constanze Nagy
2 Agenda - checkit! Vorstellung - Grundlagen Drogenkonsum - Substanzteil - Entwicklung der letzten Jahre Trends - Cannabis - Entaktogene - Stimulanzien - NPS
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4 checkit! Fakten: Wissenschaftl. Projekt: Suchthilfe Wien ggmbh & Medizinische Universität Wien Klinischen Institut für Medizinisch und Chemische Labordiagnostik Einrichtung für FreizeitdrogenkonsumentInnen/ niederschwellige & aufsuchende Drogenarbeit seit 1997 (Anlaufstelle seit 2006) Vermeidung problematischer Konsummuster sowie Verhinderung von kurz- mittel und langfristigen Gesundheitsschäden Sammeln von wissenschaftlichen Daten (Substanzanalyse/ Fragebögen), zur Früherkennung von neuen Trends Fördergeber:
5 Zielgruppe - Jugendliche und junge Erwachsene - KonsumentInnen von Freizeitdrogen Probierkonsum Gelegenheitskonsum Dauerkonsum - Angehörige - MultiplikatorInnen am Thema Interessierte
6 checkit! Aktivitäten: ChEck it! on-site pill testing, Information und Beratung auf elektronischen Musik-Events ChEck it! Beratungs-Zentrum ( Homebase ): Beratung und Information (persönlich, telefonisch, online) im Einzel- und im Gruppensetting Weitergabe von drogenbezogenen Informationen an die Zielgruppe sowie die (Fach-)Öffentlichkeit Risikokompetenz-WS Zielgruppe & Multiplikationen Herstellung und Verbreitung von Informationsmaterial Internet Auftritte: checkyourdrugs.at / MySpace / Facebook Wissenschaftliche Publikationen
7 Internet Schulen Events bei Bedarf Therapie Betreuung Behandlung HomeBase Betriebe Jugendhilfe
8 TRADITIONELLE DROGEN = DOWNER BENZODIAZEPINE HEROIN FREIZEITDROGEN ALKOHOL GHB NIKOTIN ECSTASY PILZE LSD SPEED KOKAIN RESEARCH CHEMICALS 2 CB METHAMPEHTAMIN SALVIA DIVINORUM
9 Ziele I Vermeidung problematischer Konsummuster sowie Verhinderung von kurz- mittel und langfristige Gesundheitsschäden Risiko-Reduzierung durch Vermittlung von Information über psychoaktive Substanzen und Gefahren des Konsums Förderung risikobewussten Verhaltens und einer drogenkonsumkritischen Haltung
10 Ziele II Erreichbarkeit der schwer zu gewinnenden Zielgruppe über attraktive Angebote Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über chemische Zusammensetzung von synthetischen Substanzen sowie das Konsumverhalten Warnung vor gesundheitlich besonders bedenklichen Substanzen
11 Methoden und Werkzeuge Freiwilligkeit & Anonymität Akzeptierende Haltung Vermittlung objektiver Information (chemischtoxikologische Analyse) Psychosoziale Beratung Motivierende Gesprächsführung (Miller & Rollnick) Lebensweltorientierung Pragmatismus
12 PartyFit! Alkoholsuchtprävention mit dem Peer-to-Peer - Ansatz bei Events Ziele der Interventionen die Auseinandersetzung mit der eigenen Party- bzw. Feierkultur, eine Anregung zur Reflexion der eigenen Einstellung gegenüber dem (riskanten) Konsum von Alkohol, die aktive Auseinandersetzung mit dem eigenen (riskanten) Konsum- bzw. Trinkverhalten; aber auch der eigenen Genussfähigkeit, Risikomanagement, Risikominimierung und die Bewusstseinsschärfung und Auseinandersetzung mit Gruppendruck.
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14 Grundlagen - Drogenkonsum
15 Drug, Set, Setting SUBSTANZ SUBSTANZ SET SETTING
16 WIRKUNGSBESTIMMEND FAKTOREN DOSIS DARREICHUNGSFORM ART DER EINNAHME VORERFAHRUNGEN GEFÜHLSLAGE GESCHLECHT KÖRPERGEWICHT INDIVIDUELLE VORAUSSETZUNGEN ORT DER EINNAHME SOZIALES UMFELD SUBSTANZ SET SETTING
17 Konsummotive Entwicklungspsychologische Funktion Verbote verletzen als Entwicklungsschritt lustvolles Kämpfen gegen ein Verbot Neugierde am Experimentieren Zugehörigkeit/Lifestyle unterstützendes Element bei Positionsfindung in der Gruppe Verstärkung eines Zusammengehörigkeitsgefühl - Saufen gegen Links Kiffen gegen Rechts - Funsporterlnnen, HipHop
18 Konsummotive Bewusstseinserweiterung/Hedonismus - Bedürfnis nach Grenzerfahrung und Ekstase Kompensatorische Funktion - Mut antrinken - Entspannung - Belohnung - Kompensation von Unlust - Steigerung der Arbeitsleistung - Alltag erträglicher machen Selbstmedikation
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20 problematisches Konsumverhalten regelmäßiger, häufigerkonsum Konsum hoher Dosen funktioneller Konsum Selbstmedikation Mischkonsum
21 Kennzeichen von Sucht (nach ICD 10) Zwangscharakter/Abstinenzunfähigkeit Verminderte Kontrollfähigkeit Körperliches Entzugssyndrom Toleranzbildung Suchtmittel als zentraler Lebensinhalt Psychische Abhängigkeit Anhaltender Substanzkonsum
22 Suchtentwicklung
23 Konsummuster eher weiche eher harte Bis 2-3x/Monat Konsumhäufigkeit (fast) täglich bis zu mehrmals täglich Niedrige Dosis Konsumintensität Hohe Dosis Joint, oral Konsumform Bong, Pfeife, Kübel etc. Keine besondere Bedeutung, keine größeren zeitlichen oder finanziellen Investitionen Subjektive Bedeutung nein Mischkonsum ja fester Bestandteil des Alltags und hat eine große Bedeutung
24 Trends und Entwicklungen der letzten Zeit
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26 Was sind neue psychoaktive Substanzen? (NPS) Begriff bezieht sich auf psychoaktive Substanzen, die bisher nicht oder kaum pharmakologisch untersucht wurden. Wirkmechanismen, Toxizität, mögliche Langzeitfolgen und tödliche Dosis sind größtenteils unbekannt. Das Risiko des Konsums ist nicht abschätzbar und könnte um ein Vielfaches größer sein als jenes von bekannten (illegalen) Substanzen. Der Großteil der NPS ist seit Jänner 2012 im NPSG geregelt.
27 NPS Wirkungsarten Quelle: drugs-forum.com
28 NPS-Vermarktungsformen Vermarktung als wissenschaftliche Forschungssubstanz Kennzeichnung: nicht für den menschlichen Konsum geeignet. Vertrieb durch RC-Händler über das Internet bzw. Drogenschwarzmarkt (Ersatz- /Strecksubstanz) Vermarktung als Pflanzendünger/Badesalz/etc oder legal high Produkt mit größtenteils keiner, unvollständiger und/oder bewusst falscher Inhaltsangabe. (Speedy Power: Dieser Hochgeschwindigkeitswachstumswirkstoff speeded eure Pflanze katapultartig im Wachstum. Über einen Zeitraum von 24 Stunden wird die Düngekraft powervoll an eure Zimmerpflanze abgegeben! Nicht mehr als eine Düngepille pro Tag düngen ansonsten droht saurer Boden durch Überdüngung!) Vermarktung als Räucherwerk/-mischung zur Raumluftverbesserung.
29 Was sind neue psychoaktive Substanzen? (NPS) Begriff bezieht sich auf psychoaktive Substanzen, die Großteils in der medizinischen Forschung entwickelt wurden, aber nicht oder kaum pharmakologisch untersucht wurden Chemische Struktur oft ähnlich illegalisierter Substanzen oder neue molekulare Struktur und ähnliche Wirkungen Wirkmechanismen, Toxizität, mögliche Langzeitfolgen und tödliche Dosis sind größtenteils unbekannt. Das Risiko des Konsums ist nicht abschätzbar
30 Was sind legal Highs? Produkte die unter verschiedenen Handelsnamen über Internet/Headshops verkauft werden Auf Grund der Verpackung entsteht der Eindruck dass gesundheitlich unbedenklich Enthalten entgegen der Aufschrift auf der Verpackung- tatsächlich häufig NPS Inhaltsstoffe/Dosis variieren
31 Neuen psychoaktiven Substanzen in der EU Quelle: EMCDDA
32 Wie viele NPS-User gibt es in Österreich? Eurobarometer (European Commission, 2011); young people years; N=12.270
33 Global Drug Survey 2014 Quelle:
34 Neue psychoaktive Substanzen welche Entwicklungen sind in der Arbeit von checkit! sichtbar?
35 Neue psychoaktive Substanzen bei der checkit! Substanzanalyse
36 Cannabis vs. Synthetische Cannabinoide
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38 Cannabis - Produkte Marihuana Blüten & Blätter Skunk, Northern Light, Orange Bud Haschisch Harz der Pflanze Charas Schwarzer Afghane Marokkaner (Grüner, Zero-Zero) Haschischöl extrahiertes Harz
39 eher angenehm erwünschte Wirkung übliche Denkmuster verblassen: neuartige Ideen und Einsichten, kreativ sein witzige Assoziationen und Gedankensprünge sich amüsieren, weil man sich an das eben gesagte nicht erinnern kann Denken Konzentration Gedächtnis eher unangenehme gefährliche Wirkung sich in fixe Ideen reinsteigern, von Gedanken besessen sein, geistige Selbstüberschätzung/ Größenwahn Konzentrationsschwäche, Durcheinander im Kopf, keinen klaren Gedanken fassen & verfolgen können eingeschränkte Merkfähigkeit, Erinnerungslücken, Filmrisse Veränderungen beim Sehen, Hören, Riechen; Intensivierung von Musik, Berührung, Geschmack; verändertes Zeitgefühl Gemeinschaftserlebnis, Eindruck die Gedanken der anderen zu kennen & zu teilen Wahrnehmung Empfindung Kommunikation Beziehung wenig von der Umwelt mitbekommen, im eigenen Film gefangen sein, in Einzelheiten reinsteigern, Überempfindlichkeit, Überreaktionen bis hin zum Horrortrip Kontakt verlieren, sich nicht mehr mitteilen können, sich ausgegrenzt erleben, nur noch abhängig Euphorie, high sein, gedämpfte Gefühle, emotionaler Abstand - Gelassenheit Entspannung, Wattegefühl, Leichtigkeit, gesteigerter Puls, Verlangsamte Bewegung, geringere Schmerzempfindlichkeit Fühlen Körper Körpererleben Ängste, Panik, Verfolgungsideen, Gefühl von Fremdheit, Verwirrung, Ich- Auflösung, Verlassenheit, depressive Verstimmung `zu, `weich, träge, lahm sein oder Überdreht, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen bis zum Kreislaufkollaps, Rötung der Augen, geweitete Pupillen, Mundtrockenheit
40 Lebenszeitprävalenz: Prävalenzen 21,7 % der Erwachsenen (15-64 Jahre) in Europa 74 Millionen erwachsener Europäer (EMCDDA,2014) 12 Monats-Prävalenz: 5,3 % der Erwachsenen 18 Millionen 11,2 % der jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) 15 Millionen der jungen Erwachsenen Allerdings: 30 Tage Prävalenz viel geringer: 1% der Erwachsenen an mind. 20 Tagen (davon mehr als 2/3 junge Erwachsene) Probiererfahrungen bzw. Konsum auf bestimmte Lebensphasen beschränkt
41 Prävalenzen EMCDDA: Europäischer Drogenbericht 2014
42 Synthetische Cannabinoide & Cannabionoidmimetika
43 Die Spice-Story wie alles begann Ende 2006 erstmaliges Auftauchen 2008 Popularitätshoch Medienhype Ende 2008 erstmalige Identifikation von JWH-18 Aufnahme ins AMG (AT) bzw. BtMG (D) Jänner 2009 Identifikation von CP47, 497 Aufnahme ins AMG Folgeprodukte überschwemmen den Markt Das Phänomen NPS etabliert sich
44 Räuchermischungen Wirkspektrum analog zu Cannabis (oft stärkere Wirkung als C.) Kommen als Räuchermischung und in Pulverform vor Inhaltsstoffe von Räuchermischungen (Pflanzenmaterial und synthetische Zusatzstoffe) variieren (auch innerhalb einer Sorte) sehr stark. Neue gesetztliche Regelung seit Jänner 2012: Sämtliche synthetische Cannabinoide sind im NPSG geregelt.
45 Synthetische Cannabinoide Wirkspektrum Veränderte Zeitwahrnehmung Körperliche Entspannung und/oder Heiterkeit Euphorische Gefühle Appetitanregung Halluzinationen Laberflash Kopfschmerzen Verwirrtheit Halstrockenheit Schwindelgefühle Übelkeit, Erbrechen Herzrasen/Kreislaufprobleme
46 Nebenwirkungen
47 Prävalenzen
48 Konsummotive RM Studie von Werse et. al (2010) Wiederholte erwachsene KonsumentInnen haben überwiegend Erfahrung mit Cannabis und häufig anderen Substanzen. Hauptmotive: rechtlicher Aspekt: Sorge vor Drogentests Verkehrskontrollen, Sorge vor Führerscheinverlust, Drogenscreenings im Bereich Therapie Leichte und legale Verfügbarkeit: RM als Substitut bei Versorgungsengpässen
49 Risiko - Cannabis vs. RM
50 Andere Substanzen
51 Analysierte Substanzen 2014
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53 ENTAKTOGENE Wirkspektrum Gefühl der Euphorie und Glückseeligkeit innere Ruhe, seelische Ausgeglichenheit Hemmungen werden schwächer Gefühle und Empfindungen werden stärker wahrgenommen Offenheit gegenüber dem eigenen Innenleben große Akzeptanz und Mitgefühl anderen gegenüber Wunsch nach Nähe und vertrauten Gesprächen antriebssteigernde Wirkung halluzinogene Wirkung bei hohen Dosen überwiegen die negativen Effekte gefährliche Erhöhung der Köpertemperatur Neurotoxizität Müdigkeit, Erschöpfung u. Depressionen
54 ENTAKTOGENE Motive des Konsums intensives Zusammenhörigkeitsgefühl (wirkt kontaktfördernd) erleichtert den Zugang zum Unbewussten alles ist positiv gefärbt (rosarote Brille) Spaß haben, mit Musik verschmelzen
55 Pill Testing Ergebnisse auf Musik- Events: Tabletten gekauft als * Diverse Mischungen heißt: Ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe **Piperazin/Piperazin+diverse Mischungen heißt: ausschließlich Piperazin oder Piperazin und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe ***Research Chemicals/RCs+diverse Mischungen heißt: ausschließlich RCs oder RCs und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe
56 Aktuelle Entwicklung Klassische Substanzen wieder mehr verfügbar teilweise in hohen Dosierungen
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58 STIMULANZIEN Wirkspektrum antriebssteigend, stimulierend Gefühl gesteigerter Energie und Kraft Gefühl gesteigerter Wachheit und geistiger Klarheit Gefühl von Unbeschwertheit bis Euphorie erhöhtes Selbstwertgefühl, verminderte Kritikfähigkeit erhöhte Risikobereitschaft vermindertes Schmerzempfinden Verminderung von Appetit, Hunger und Durstgefühl Getriebenheit, Angstzustände, Paranoia Halluzinationen psychotische Zustandsbilder (Verfolgungs- & Beziehungswahn) Schlafstörungen, Depression hohes psychisches Abhängigkeitspotential Motive des Konsums Leistungssteigerung und Steigerung des Selbstbewusst
59 Pill Testing Ergebnisse auf Musik- Events: Tabletten gekauft als * Diverse Mischungen: Ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe. ** Piperazine/Piperazine+diverse Mischungen: nur ein Piperazinderivat oder Piperazine und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe. *** Research Chemical/RC+diverse Mischungen: nur RC oder RC und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe.
60 Methamphetamin (Crystal) 1893 durch den japanischen Chemiker Nagayoshi Nagai zum ersten Mal synthetisiert Ab 1934 wurde in den Berliner Temmler-Werken an Herstellungsverfahren für Methamphetamin geforscht, 1937 patentiert und 1938 die Marke Pervitin eingeführt, die bis 1988 im Handel blieb Verwendung von Soldaten und Piloten im 2. Weltkrieg ( Panzerschokolade ) Danach Einsatz als Medikament und Dopingmittel und Rauschdroge Hinweise auf wachsende lokale Methamphetamin Szene in OÖ
61 Methamphetamin (Crystal) Hauptsächlich Ausschüttung der Neurotransmitter Noradrenalin (regt Herz-Kreislaufsystem an / fight or flight Reaktion) und Dopamin (Antriebssteigerung und Motivation / Wirkung auf Belohnungszentrum im Gehirn) Wirkung hält je nach Konsumform, Menge und unterschiedlichen körperl. Voraussetzungen 8-24 Stunden an (bis zu 30 Stunden bei hohen Dosen) Regelmäßiger Konsum kann schnell zu psychischer Abhängigkeit führen. Amphetaminpsychosen können auftreten.
62 Kokain 84 % aller getesteten Kokain-Proben enthalten weitere psychopharmakologisch wirksame Beimengungen
63 Levamisol Anthelminthikum (wurde in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzt) Verschiedene Nebenwirkungen: - allergische Reaktionen (z.b. Schwierigkeiten beim Atmen, Anschwellen der Lippen, der Zunge, des Gesichts) - Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems (z.b. Verwirrungszustände oder Bewusstlosigkeit, extreme Müdigkeit) - Veränderung des Blutbildes (Agranulocytosis). Im Zuge dieser kommt es zu einer Reduktion der weißen Blutkörperchen, was in weiterer Folge auf Grund von Immunschwäche zu lebensbedrohlichen Infektionen führen kann
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65 NPS Wirkungsarten Quelle: drugs-forum.com
66 Die Klasse der Amphetamin-artigen Substanzen Amphetaminartige Drogen besitzen eine Phenethylamin Struktur und sind mit den Katecholamin-Transmittern im Zentralnervensystem verwandt Durch Substitution am alpha C-Atom und am Stickstoff-Atom können 752 Analoga (strukturell verwandt mit dem Neurotransmitter Dopamin) hergestellt werden, die möglicherweise psychoaktiv sein können. (aus: The Future Synthetic Drugs Of Abuse by Donald A. Cooper)
67 4-Methylmethcathinon (Mephedron/ MMC) Erste Synthese 1929, Saem de Burnaga Sanchez Erstmals als Rauschmittel 2000 (Israel) Derivat des Alkaloid des Khat-Strauch Mix Mag-Studie 2009: MMC das 6.-häufigste Suchtmittel, 2010 bereits auf Platz 4 Erstes offizielles Auftauchen in Ö 2009, zuvor schon in Slowenien In Österreich als Badesalz oder Dünger verkauft Popularitäts-Hoch 2010
68 4-Methylmethcathinon (Mephedron / MMC) D: Seit 22. Jänner 2010 im BtMG Ö: Seit 20. August 2010 im SMG CH: Seit 1.Dezember 2010 im BtMG Erwünschte Effekte: aufputschend/ körperlicher Leistungsfähigkeit Gefühl geistiger Klarheit euphorisierend (MDMA ähnlich) Gefühl der Verbundenheit, Schwebegefühl aphrodisierend
69 4-Methylmethcathinon (Mephedron / MMC) Negative Effekte: innere Unruhe (Hyperaktivität, hoher Blutdruck, Herzrasen), Wahnvorstellungen (hohe Dosen, hohe Konsumfrequenz) Kopfschmerzen Magenschmerzen Taubheitsgefühl/Kältegefühl in den Extremitäten Runterkommen (depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Erinnerungslücken, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnis) starker Drang wieder nachzulegen (Craving)! schnelle Toleranzentwicklung
70 Besonderheiten des Phänomens
71 1. Das Internet spielt eine immer wichtiger werdende Rolle Informationen (Forschungspapers, Wikipedia-Einträge, Online-Drogen-Foren, etc.) überall leicht verfügbar Marktplatz Internet (RC-Händler, Silkroad, etc.) Marktplatz wird als bequemer wahrgenommen Die Ware wird qualitativ hochwertiger/reiner eingeschätzt Durch die Anonymität im Netz wird der Kauf teilweise als sicherer empfunden.
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75 Deep Web
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77 Das Neue Psychoaktive Substanzen Gesetz NPSG Ähnlich dem Suchtmittelgesetz, wird der Umgang mit Neuen Psychoaktiven Substanzen ( Legal Highs bzw. Research Chemicals) per strafrechtlich untersagt. Konkret ist die Erzeugung, die Ein- und Ausfuhr sowie die Überlassung und Verschaffung (Weitergabe) solcher Substanzen, um daraus einen Vorteil zu ziehen, verboten. Für den Fall des Verstoßes gegen dieses Gesetz, reicht die gerichtliche Strafdrohung bis zu zwei Jahren Haft und in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren Haft. Dieses Gesetz soll den Handel und die Herstellung mit Gewinnabsicht gesetzlich verbieten. Das NPSG zielt nicht darauf ab, KonsumentInnen zu bestrafen.
78 3. Nachweisbarkeit NPS können Großteils nicht mit herkömmlichen Drogentests nachgewiesen werden. erhöhter Aufwand, Speziallabor Kreuzreaktivität
79 BERUHIGEND WIRKUNGSARTEN Schlafmittel Beruhigungsmittel N i k o t i n AKTIVIEREND Heroin A l k o h o l E c s t a s y Kokain Speed Pilze EUPHORISIEREND Lsd Ketamin HALLUZINOGEN
80 Fazit Für die Verhinderung von problematischen Konsummustern und von Abhängigkeit viel wichtiger den Fokus auf Motive ( Wozu? Warum?") sozialen Umstände des Konsums ( Wo, wann, mit wem?") als auf die Substanz ( Was?") zu legen
81 Danke für die Aufmerksamkeit!!! Kontakt: / Web:
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