Altbaumbestand. Standort: Wuppertal, Jung-Stilling-Weg 44. über einen. Martin Rensing Oster Ochtrup

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1 Martin Rensing Oster Ochtrup Von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Baumpflege, Verkehrssicherheit von Bäumen und Baumwertermittlung über einen Altbaumbestand Standort: Wuppertal, Jung-Stilling-Weg 44 1

2 Aufbau des Gutachtens: - Beurteilung des vorhandenen Baumbestandes aus statischer und baumbiologischer Sicht - Dokumentation des Ist-Bestandes an Altbäumen Inhaltsverzeichnis 1.0 Allgemeines zum Ortstermin Standortbeschreibung allgemein Planung und derzeitiger Zustand Gutachtensauftrag und Erläuterungen Erläuterung Schadstufenbestimmung Standortbeschreibung Allgemeines Baumbeschreibung tabellarische Auflistung Schlussbemerkung Anhang Lageplan mit skizziertem Baumbestand 2

3 1.0 Allgemeines zum Ortstermin Auftraggeber: BEMA-Comfortbau GmbH, Jägerhofstraße 111, Wuppertal Auftrag erteilt am: per vom durch Herrn Schul Ortstermin am: Anwesend beim Ortstermin: Herr Schul zur Einweisung, Unterzeichner Grund der Untersuchung: visuelle Überprüfung der Verkehrssicherheit und der Vitalität, Dokumentation des Ist-Bestandes Anzahl und Art der untersuchten Bäume: lt. dem zur Verfügung gestellten Plan 26 Bäume unterschiedlicher Gattung und Art Art der Untersuchung: visuelle Begutachtung des Allgemeinzustandes und der Standortverhältnisse Verwendete zusätzliche Hilfsmittel: Digitalkamera Kleinwerkzeuge 3

4 2.0 Standortbeschreibung: Jung-Stilling-Weg 44, Wuppertal Bei dem zu begutachtenden Baumbestand handelt es sich lt. dem zur Verfügung gestellten Lageplan um insgesamt 26 Bäume unterschiedlicher Gattung und Art. Die Bäume sind bzw. waren wesentlicher und prägender Bestandteil des Grundstückes Jung-Stilling-Weg 44 in Wuppertal. Wie das obige Luftbild 1 zeigt, verteilt sich der Baumbestand auf dem gesamten Grundstück, der Großteil der Bäume befindet sich jedoch auf der westlichen und südlichen Abschnitt der Liegenschaft. Das Luftbild zeigt den Zustand und Aufbau des Bestandes zum Zeitpunkt der Besichtigung durch den Unterzeichner. Ein Teil der Bäume ist im Bebauungsplan der Stadt Wuppertal als zu erhalten festgelegt. Es handelt sich hierbei um die Bäume 1 11 des zur Verfügung gestellten Lageplans. Für alle anderen Bäume liegt bereits eine Fällgenehmigung vor. 1 Quelle Google Maps, 4

5 2.1 Planung und derzeitiger Zustand Durch den Standort auf dem Gelände ist die Anpflanzung in ihrer Gesamtheit von großer gestalterischer Funktion mit einem hohen landschaftsbildprägendem Charakter. Zur Verwirklichung einer Baumaßnahme soll als vorbereitende Arbeiten ein Teil des Baumbestandes entnommen werden. Durch die in der Vergangenheit bereits erfolgte Entnahme von Bäumen ist der vermutlich ursprünglich bestehende Charakter eines geschlossenen Baumbestandes bereits aufgelockert. Der zur Verfügung gestellte Lageplan stimmt auf Grund der bereits erfolgten Entnahme von Bäumen nicht mehr mit dem tatsächlichen Bestand überein. Zur Beurteilung von Vorschäden sowie den gegebenen Standortbedingungen und geplanten weiteren Baumaßnahmen und deren möglichen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und Reststandzeit sowie zur Dokumentation bereits entnommener Bäume, fand am eine Ortsbesichtigung und Begutachtung durch den Unterzeichner statt. Auf Grund der zu erwartenden erhöhten Frequentierung der Fläche nach Verwirklichung der Baumaßnahme mit dem zu erhaltenen Baumbestand, sind erhöhte Anforderungen an die derzeitige, insbesondere jedoch der zukünftigen Verkehrssicherheit der Bäume zu stellen. 5

6 3.0 Gutachtensauftrag und Erläuterungen Wesentlicher Bestandteil der Begutachtung ist daher weniger die derzeitige Verkehrssicherheit der Bäume, sondern die möglichen Auswirkungen der anstehenden Baumaßnahmen sowie der bisher erfolgten Einzelbaumentnahmen mit den u.u. daraus resultierenden Wechselwirkungen auf die zukünftige Verkehrssicherheit und die Erhaltungswürdigkeit auf Grund der Vorschäden. Nach dem per übermittelten Anforderungsprofil zur Gutachtenerstellung waren die Ziele der Untersuchung: Arbeiten an den noch vorhandenen Bäumen: 1. Überprüfung und Dokumentation des Ist-Bestandes 2. Überprüfung und Dokumentation des Gesundheitszustandes der vorhandenen und lt. Bebauungsplan zu erhaltenen Bäume 3. Überarbeitung des Lageplans Zur Beurteilung der Verkehrssicherheit und zur Entscheidungsfindung über die weitere Verfahrensweise bzw. Dokumentation der bereits entnommenen Bäume, beauftragten sie den Unterzeichner mit der eingehenden Begutachtung der Bäume und Erstellung eines schriftlichen Gutachtens auf Grundlage des vorab zitierten Anforderungsprofiles. Zu 1. Vor dem Ortstermin wurden dem Unterzeichner per eine Baumliste sowie ein Bestandsplan übersandt. Ein weiterer Lageplan wurde bei dem Ortstermin übergeben. Die noch vorhandenen Bäume wurden in dieser Grundkarte anhand von Geländepunkten etc. skizziert. Eine exakte Einmessung konnte nicht vorgenommen werden. Zu 2. In der nachfolgenden Aufstellung sind jeweils der Stammumfang in ca. 100 Zentimeter Höhe, der Kronendurchmesser, die Höhe, die Vitalitätsstufe sowie eventuelle Altschäden dokumentiert. 6

7 Zu 3. In dem mit gesandten Lageplan wurden die nach dem Bebauungsplan zu erhaltenen Bäume mit der bereits bestehenden Kennziffer 1 11 sowie die Standorte aller anderen vorhandenen, aber bereits zur Fällung genehmigten Bäume mit einem X, fehlende Bäume mit der Kennziffer sowie einem? gekennzeichnet. 3.1 Erläuterungen Schadstufenbestimmung Die Bäume wurden visuell nach den anerkannten Kriterien der FLL-Baumkontrollrichtlinien auf Schäden und Defektsymptome am Stamm und Kronenbereich vom Boden aus untersucht. Im Zuge dieser Untersuchung wurden die Bäume entsprechend den Richtlinien und Empfehlungen der FLL zur Schadstufenbestimmung für Bäume an Straßen und in der Stadt 2 in die zutreffende Kategorie eingeteilt. Stufe 0 = gesund bis leicht geschädigt 0 bis 10 % Blattverlust Stufe 1 = geschädigt > 10 bis 25 % Blattverlust Stufe 2 = stark geschädigt > 25 bis 60 % Blattverlust Stufe 3 = sehr stark geschädigt > 60 bis 90 % Blattverlust Stufe 4 = absterbend bis tot > 90 % Blattverlust Neben dem, durch den Blattanteil zu dokumentierenden Vitalitätszustand bilden die Verzweigungsstruktur im Feinastbereich der Kronenperipherie, der Totholzanteil und der Trieblängenzuwachs je Vegetationsperiode weitere Kriterien zur Klassifizierung der Schadstufe. Höhlungen und Morschungen spielen bei der Beurteilung der Vitalität eine untergeordnete Rolle. Die Beurteilung der Vitalität erfolgte ausschließlich an den morphologischen Merkmalen der Krone. Eine für Laien anschaulichere Darstellung durch die Ausbildung der Belaubung in Größe, Form und Farbgebung sowie der Belaubungsdichte konnte jahreszeitlich bedingt nicht erfolgen. Kennt man den Vitalitätszustand eines Baumes lassen sich, hierauf basierend, die erforderlichen Pflegemaßnahmen aufbauen bzw. dessen Erhaltungswürdigkeit abschätzen. 2 Zutreffendes in der Einzelbaumbeschreibung 7

8 Vitalität und Verkehrssicherheit eines Baumes müssen jedoch getrennt voneinander betrachtet werden. Der Vitalitätszustand eines Baumes kann daher abweichend von der Verkehrssicherheit sein. Selbst ein vitaler Baum kann durch z.b. großvolumige Ausmorschungen oder Wurzelabgrabungen / -schäden unmittelbar oder zukünftig nicht mehr stand- oder bruchsicher sein bzw. werden. Andererseits kann ein Baum in der derzeitigen Vitalitätsstufe 3 oder 4 durchaus noch für einen gewissen Zeitraum standsicher sein. Bei bereits vorgeschädigten Bäumen wirken sich jedoch zusätzliche Schadfaktoren, gleich welcher Art, wesentlich gravierender aus als bei vitalen Bäumen. 8

9 4.0 Standortbeschreibung Wie bereits beschrieben, befindet sich der Großteil der Bäume auf dem westlichen und südlisüdl chen Abschnitt des Geländes. Ein Teil diese Bäume bildet auch den im Bebauungsplan als zu erhalten festgelegten stgelegten Bestand. Bei dem Bestand auf dem westlichen GeG ländeabschnitt handelt es sich um eine etwa in Nord-Süd-Richtung Richtung ausgerichtete Anpflanzung. Der südliche Bereich dieser Anpflanzung mit den Baumnummern 6 bis 11 ist als zu erhalten festgelegt. Der Kronentraufenbereich der Bäume wurde in der Vergangenheit als Parkplatz genutzt und ist durch die Nutzung und der Schotterauflage entsprechend verdichtet und daher suboptimal für das Wachstum eines Baumes. Der Baumbestand auf dem südlisüdl chen Abschnitt mit dem Baumnummern 1 5 bildet eine in OstWest-Richtung Richtung verlaufenden Baumreihe aus Kopflinden entlang en des Jung-Stilling Stilling-Weges. 9

10 5.0 Einzelbaumbeschreibung / Dokumentation von Schäden 5.1 tabellarische Auflistung der Gattung etc. Kenn ziffer STU in cm Höhe ca. in m Kronen Ø in m Gattung Vitalität sonstiges 1 Li Kopflinde, Altschäden am Stamm mit einem saprophytischem Pilzbefall 2 Li Kopflinde, keine Auffälligkeiten 3 Li Kopflinde, keine Auffälligkeiten 4 Li Kopflinde, keine Auffälligkeiten 5 Li Kopflinde, keine Auffälligkeiten 6? nicht vorhanden 7? nicht vorhanden 8? nicht vorhanden 9 BA x 2 2 ca. 4,5 m hoher Reststamm mit nur noch wenigen Stockausschlägen am Stamm und Morschungen in Höhe der Kappungsebene 10

11 10 Lir x4 0 ca. 7 m hoher Reststamm mit Stockausschlägen am Stamm und Morschungen im Höhe der Kappungsebene 11

12 11 Bu x 8 2 ausgeprägte Degenerationserscheinungen im Kronenbild, hoher und schlanker Gesamtaufbau im Bestand, Altschaden vom Stammfuß aufwärts bis in ca. 1,2 Meter Höhe 12

13 6.0 Schlußbemerkung Durch die Begutachtung und Dokumentation des Bestandes und dessen Gesundheitszustandes hat sich herausgestellt, dass ein Teil der als zu erhalten eingestuften Bäume nicht mehr vorhanden ist. Die Baumnummern 6 8 fehlen 3, etwa in dem reich des ursprünglichen Standorts des Baumes 6 befindet sich ein Jungbaum. Dieser ist allerdings sehr schwachwüchsig und hat auch auf Grund der suboptimalen Standortbedingungen keinerlei arttypische und langfristige Entwicklungsperspektive. Keinerlei Entwicklungsperspektive haben auch der Bergahorn (BA) 9 und der Liriodendron (Lir)10. Durch die in der Vergangenheit erfolgte Kappung ist der ursprüngliche Kronenhabitus unwiederbringlich verloren gegangen und die Bäume nachhaltig massiv geschädigt worden. Die Buche (Bu) 11 weist ebenfalls ausgeprägte Vorschäden auf. Die Degenerationserscheinungen im Kronenbild werden an dem für vitalitätsgeschädigte Buchen typischen Krallenwuchs in den Triebspitzen sowie dem verkürzten Trieblängenzuwachs erkennbar. Siehe Aufnahme unten links Seite 11. Der Stamm / Stammfuß ist durch einen eingemorschten Altschaden ebenfalls bereits vorgeschädigt. Siehe Aufnahme unten rechts Seite 11. Werden alle anderen Bäume des Bestandes entnommen, bleibt diese Buche mit ihrem hohen und schlanken Gesamtaufbau als letzter großer Baum erhalten und wird somit einem veränderten und verstärkten Winddruck ausgesetzt. 3 Die Aufnahme auf der Seite 9 oben, zeigt Standort der Bäume 6 8 lt. dem zur Verfügung gestellten Lageplan 13

14 Durch diese Freistellung aus dem weitgehend geschlossenen und damit geschütztem Standort / Bestand heraus und den damit verbundenen, veränderten und verstärkten Anströmungsverhältnissen ist die Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr in vollem Umfang zu gewährleisten. Ein Umsturz oder Bruch von Kronenteilen ist bei Starkwindereignissen dann nicht auszuschließen. Die Kopflinden 1 5 sind in ihrer jetzigen Form zu erhalten. Der Baum 1 weist zwar diverse Altschäden am Stamm und auch einen saprophytischen 4 Pilzbefall auf, diese sind jedoch geringfügig im Verhältnis zum Stammquerschnitt und den aufzunehmenden Lasten durch die nur kleine Krone. Die fünf Kopflinden erfordern jedoch einen regelmäßigen Schnitt in der bisherigen Anzuchtform als Kopflinde. Um die Bäume (Kopflinden 1 5) auch langfristig erhalten zu können, ist es jedoch zwingend erforderlich im Verlauf der Baumaßnahmen entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen und einzuhalten. Die entsprechenden Grundlagen bilden hier die DIN und die RAS-LP 4. Ochtrup, den Auf abgestorbenem Holz lebend ohne eine pathogene, parasitäre Lebensweise. Gesundes Holz wird nicht angegriffen. 14

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