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2 Stöbern Sie in unserem umfangreichen Verlagsprogramm unter Hier finden Sie vielfältige Downloads zu wichtigen Themen E-Books gedruckte Bücher für alle Fächer, Themen und Schulstufen. Sticker, Würfel, Puzzles weitere Lehrmittel u. v. m 2015 Brigg Verlag Alle Rechte vorbehalten. Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung im Internet oder in Intranets. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Der Brigg Verlag kann für die Inhalte externer Sites, die Sie mittels eines Links oder sonstiger Hinweise erreichen, keine Verantwortung übernehmen. Ferner haftet die Brigg Verlag nicht für direkte oder indirekte Schäden (inkl. entgangener Gewinne), die auf Informationen zurückgeführt werden können, die auf diesen externen Websites stehen. Bestellnummer: 58989DL

3 Titel: Bestellnummer: Kurzvorstellung: Inhaltsübersicht: Stationenlernen zu den Sozialwissenschaften Wirtschaft Grundbegriffe und theoretische Konzepte wirtschaftlichen Handelns Die Wirtschaft ist ein zentraler Lebensbereich, an dem jeder (als Arbeiter, Unternehmer, Konsument) teilnimmt. Deshalb ist es wichtig, Grundlagenwissen zu den Funktionen der Wirtschaft zu vermitteln. Mit diesem Stationenlernen erarbeiten ihre Schüler selbstständig wichtige Grundbegriffe wirtschaftlichen Handelns und lernen das Wirtschaftssystem als komplexes Zusammenspiel zwischen verschiedenen Akteuren kennen. Warum stellt Lernen an Stationen einen sinnvollen Unterrichtsverlauf dar? Die Schüler können den Inhalt selbständig erarbeiten und an das individuelle Lerntempo anpassen. Dies gewährleistet die Binnendifferenzierung. 2 Klausuren runden das Material ab. Die Schüler/Innen erhalten zum Absolvieren der Stationen eine Checkliste, die ihnen durch gezieltes Abhaken der Aufgabenstellung einen Überblick über das Gelernte verschafft. Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials Einführender Informationszettel für die Schüler Stationspass 7 Stationen, Informationsmaterialien und Aufgaben - Tauschwirtschaft und Arbeitsteilung - Markt und Preisbildung - Das Gesetz des Wettbewerbs - Geld und Geldfunktionen - Der Wirtschaftskreislauf - Wirtschaften im Unternehmen - Staat und Wirtschaft Ausführliche Lösungsvorschläge 2 ausgearbeitete Klausuren inkl. Musterlösung und Erwartungshorizont Internet: info@school-scout.de

4 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 2 von 55 Inhalt Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials Station 1: Tauschwirtschaft und Arbeitsteilung... 7 Station 2: Wie funktionieren Märkte?... 9 Station 3: Das Gesetz des Wettbewerbs Station 4: Aufgaben des Geldes in der Marktwirtschaft Station 5: Der Wirtschaftskreislauf Station 6: Das Unternehmen in der Marktwirtschaft Station 7: Staat und Wirtschaftsgeschehen Lösungsansätze Didaktische Hinweise zur Klausur der Wirtschaft (I) Musterlösung Erwartungshorizont/Korrekturhilfe zur Klausur der Wirtschaft (II) Musterlösung Quellen Erwartungshorizont/Korrekturhilfe zur Klausur... Fe hler! Textmarke nicht definiert.

5 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 3 von 55 Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials Das Material ist auf eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Thema Grundbegriffe wirtschaftlichen Handelns hin konzipiert und konform mit den Anforderungen des Lehrplanes. Die Stationsarbeit bildet dabei eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Frontalunterricht und gewährleistet überdies ein selbständiges Erarbeiten der Lehrinhalte durch die Schülerinnen und Schüler. Auch leistungsschwächere Schüler haben daher die Möglichkeit, die Erarbeitung an ihr eigenes Lerntempo anzupassen. Vorbereitend für den Unterricht sollten Sie den Raum zunächst in sieben Stationen unterteilen. Stellen Sie hierfür jeweils fünf Tische auf und positionieren Sie die Stühle darum. Statten Sie jede Station mit den vorgesehenen Aufgabenzetteln aus. Darüber hinaus sollte die Lerngruppe mindestens einen Computer mit Internetzugang zur Verfügung haben. Fertigen Sie Kopien des Stationspasses in Anzahl der Schülerinnen und Schüler an und teilen Sie diese aus. Die Methode des Lernens an Stationen ermöglicht einen binnendifferenzierten Unterricht, insofern sich die Schülerinnen und Schüler die Stationen selbst auswählen und mit einem Lernpartner, der ebenso schnell oder auch langsam arbeitet, vergleichen. Ein solches Verfahren nennt man deshalb auch Lerntempoduett. Als Lehrer haben Sie nur eine lernunterstützende Funktion. Sie erklären zunächst die Vorgehensweise und legen die Texte an den entsprechenden Stationen bereit. Die Stationenarbeit setzt sich aus sieben Stationen zusammen. Diese Stationen müssen von allen Schülerinnen und Schülern erledigt werden und sollten notfalls als Hausaufgabe mitgegeben werden. Wichtig ist es, bei der Bearbeitung der Stationen zu beachten, dass die Stationen chronologisch aufeinander aufbauen Station durcharbeiten. die Lernenden sollten daher bei Station 1 anfangen und sich bis zur letzten Die Materialien sind hierbei in der Regel so gestaltet, dass sie unterschiedliche Leistungsniveaus bedienen und sich daher gut zur Differenzierung eignen. Ist eine Station bearbeitet, so holen sich die Schülerinnen und Schüler bei Ihnen den Lösungsbogen und korrigieren ihre Ergebnisse selbstständig mit einem roten Stift. Sollten bei der Korrektur Fragen auftauchen, so können sie diese auf ihrem Lösungsbogen notieren. Die Fragen sollten am Ende der Stationsarbeit gemeinsam besprochen werden. Planen Sie für die Stationsarbeit etwa fünf bis sechs Unterrichtsstunden ein, sodass auch Schülerinnen und Schüler mit einem geringeren Arbeitstempo jede Station durchlaufen können. Nehmen Sie hierbei die Beobachterrolle ein. Stehen Sie den Schülern bei Nachfragen helfend zur

6 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 4 von 55 Seite. Kontrollieren Sie stichprobenartig die Arbeiten der Schüler an den einzelnen Stationen und machen Sie ggf. diskret Hinweise. Lernenden, die besonders lange arbeiten, sollten Sie intensiver helfen. Nehmen Sie ihnen dabei aber nicht alles ab, sodass sie auch das Gefühl einer selbständig geschaffenen Arbeit haben. Alle Materialien sind selbstverständlich auch als einzelne Arbeitsblätter im Unterricht anwendbar, sie als Stationenlernen einzusetzen ist nicht zwingend erforderlich. ÜBERBLICK: EINSATZMÖGLICHKEITEN UND KOMPETENZEN Klassenstufe: Sekundarstufe II Fach: Politik/ Sozialwissenschaften Aufbau der Unterrichtseinheit Einstiegsphase: Einführendes Unterrichtsgespräch Erarbeitungsphase: 7 Stationen zum Thema Abschlussphase: Lösungsbogen, Reflexionsphase Dauer der Unterrichtseinheit: 5-6 Stunden Kompetenzen Die SuS setzen sich mit verschiedenen Wirtschaftsmodellen auseinander und hinterfragen diese Die SuS befassen sich mit verschiedenen wirtschaftlichen Problemlagen Die SuS setzen sich kritisch mit wirtschaftlichen Fragen auseinander DIDAKTISCH-METHODISCHE INFORMATIONEN Die Schülerinnen und Schüler lesen Texte und erfassen relevante Informationen. lernen verschiedene grundlegende wirtschaftliche Aspekte der Wirtschaft und des Wirtschaftens kennen stellen kausale Zusammenhänge zu ihrem eigenen Anteil an der Wirtschaft her DER EINSTIEG INS THEMA Da die Stationen so konzipiert sind, dass zu ihrer Bearbeitung wenig bis kein Vorwissen zu dem Thema nötig ist, kann man nach einer kurzen Vorstellung des Themas relativ unvermittelt mit dem Stationenlernen beginnen. Wenn man mehr Zeit investieren kann oder möchte, ist auch ein Einstieg über ein Brainstorming zu dem Thema Individuum und Gesellschaft denkbar.

7 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 5 von 55 Laufzettel zum Statio Grundbegriffe wirtschaftlichen Handelns Die Stationenarbeit setzt sich aus sieben Stationen zusammen. Die Art der einzelnen Stationen findet Ihr auf dem Stationspass. Ihr erhaltet jede Stunde Texte und Arbeitsaufgaben zum Thema Wirtschaft Die Pflichtstationen solltet ihr in der Stunde erledigen. Falls ihr das nicht schafft, beendet sie bitte zu Hause. Die Wahlstationen sind freiwillig und als zusätzliche Weiterarbeit gedacht. Sie greifen das Erlernte erneut auf und vertiefen es. Ihr könnt sie im Unterricht bearbeiten, wenn ihr mit den Pflicht- und Alternativstationen schon fertig seid. Oder Ihr nutzt diese Stationen als zusätzliche Übung für zu Hause. Da die Materialien aufeinander aufbauen, fangt ihr bei Station 1 an und arbeitet euch der Reihe nach vor, bis ihr zur letzten Station kommt. Habt ihr eine Station bearbeitet, vergleicht eure Ergebnisse mit dem Lösungsbogen und hakt sie anschließend auf dem Stationspass ab. Sollten bei der Korrektur Fragen auftauchen, notiert diese auf eurem Lösungsbogen. Heftet dieses Blatt und auch die folgenden Blätter sowie die Lösungen in eurer Mappe ab! Na dann mal los!

8 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 6 von 55 Stationspass Grundlagen der Wirtschaft Name: Station Priorität Name der Station erledigt korrigiert Fragen Pflicht Pflicht Pflicht Pflicht Pflicht Pflicht Pflicht Tauschwirtschaft und Arbeitsteilung Markt und Preisbildung Das Gesetz des Wettbewerbs Geld und Geldfunktionen Der Wirtschaftskreislauf Wirtschaften im Unternehmen Staat und Wirtschaft

9 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 7 von 55 Station 1: Tauschwirtschaft und Arbeitsteilung Wirtschaftliches Handeln dient der Produktion, dem Tausch sowie dem Ge- und Verbrauch von Gütern. Eine Schülerin, die morgens beim Müsli Zeitungsmeldungen überfliegt wirtschaftet damit. Müsli und Zeitung werden konsumiert. Private Haushalte, Unternehmen und öffentliche Haushalte wirtschaften sie sind Wirtschaftssubjekte. M1 - JÄGER UND SAMMLER Bis ungefähr vor Christus lebten die Menschen im heutigen Deutschland als umherziehende Jäger und Sammler. Sie trafen im Laufe der Zeit zunächst auf Hirtenvölker, die Ziegen und Schafe besaßen und aus Westeuropa eingewandert waren. Als rund dreihundert Jahre später auch Bauern - wahrscheinlich fruchtbaren Halbmondes über den Balkan nach Mitteleuropa gelangten, vermischten sich die Lebensweise der Zuwanderer und der einheimischen Stämme, so dass aus Jägern und Sammlern ganz allmählich sesshafte Bauern wurden. Sie lebten in Dörfern, bauten Getreide an, hielten Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Hunde als Haustiere. M2 TAUSCHWIRTSCHAFT ERFORDERT ARBEITSTEILUNG Das Leben in Stämmen, Sippen und größeren Dorfgemeinschaften führte in der Zeit zur Auflösung eines Wirtschaftssystems, das auf kollektiver Selbstversorgung beruhte. Der mittelalterliche Mensch entdeckte, dass ein sesshaftes Leben und das Leben von der Landwirtschaft ein methodischplanvolles, also ein wirtschaftliches Vorgehen erforderte. Die Mitglieder der Dorfgemeinschaft produzierten nicht mehr ausschließlich für sich selbst, denn sie stellten fest, dass es wesentlich effektiver ist, die Arbeit untereinander aufzuteilen. Wird aber das Prinzip der Selbstversorgung aufgegeben und die Arbeitsleistung in Teilverrichtungen zerlegt, spricht man von Arbeitsteilung. 1 Mit der Arbeitsteilung beginnt der Tauschhandel. So konnte zum Beispiel der eine wesentlich besser Jagdwaffen herstellen, während der andere ein ausgesprochen erfolgreicher Jäger war. Der Waffenschmied konnte seine Speerspitzen nicht essen. Und der Jäger kam ohne gute Waffen mit viel zu wenig Nahrung von seiner Jagd zurück. Die beiden tauschten also. Der Schmied erhielt seine Nahrung vom Jäger. Der wiederum konnte viel mehr Beute erzielen mit den Speerspitzen des Schmieds. Dieser so genannte einstufige Tausch, also Ware gegen Ware, wird "Naturalwirtschaft" genannt. 2 1 Vgl. Duden: Wie funktioniert Wirtschaft, 2010, S Vgl. In Japan wurden im 7. Jahrhundert Pfeilspitzen und Goldasche als Tauschmittel verwendet. (commons.wikimedia.org)

10 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 8 von 55 M3 - ZUM TAUSCHEN BRAUCHT MAN MÄRKTE Der fränkische König Pippin ordnete im Jahre 744 an, dass in allen größeren Siedlungen seines Reiches Wochenmärkte einzurichten seien. Der Schmied, der Jäger, der Handwerker und die Bauersfrau boten ihre Waren auf diesen Märkten an. Der Handel war dabei überwiegend noch als Tauschhandel organisiert, denn die meisten Untertanen kannten und besaßen kein Geld oder Münzen. M4 HISTORISCHE WURZELN DES MARKTES Die Wochenmärkte Pippins funktionierten nicht anders als die Wochenmärkte oder Flohmärkte in unseren Innenstädten heute. Die Grundidee des Marktes geht auf den schottischen Nationalökonomen Adam Smith (1723 Wohlstand der Nationen 1790) zurück. Er schrieb in seinem Hauptwerk s oder des Bäckers Märkte und die Marktwirtschaft sind von niemandem erfunden und erdacht worden, sondern entstanden nicht beabsichtigt, nicht durch bewusstes Handeln, sondern dadurch, dass die Menschen einfach ihren eigenen Bedürfnissen nachgingen. Oder anders ausgedrückt: Die egoistische Verfolgung der individuellen Ziele dient dem Wohl aller und damit der Gesellschaft insgesamt. Jeder Einzelne strebt für Smith nach seinem Glück und trägt, ohne sich dessen bewusst zu sein, seinen Teil dazu bei, das Gemeinwohl zu verbessern. Der Tauschhandel wurde durch die Schaffung von Märkten sehr erleichtert. Im europäischen Raum hat sich Schritt für Schritt ein Wirtschaftssystem entwickelt, das überwiegend durch den Markt und den dort sich bildenden Preisen gesteuert wird. Daher nennt man dieses Wirtschaftssystem auch Marktwirtschaft. E. von dem Augenblick an mit Marktwirtschaft zu tun, in dem die Märkte einer bestimmten Zone gemeinsame Preisschwankungen und Preisübereinstimmungen aufweisen, eine insofern besonders charakteristische Erscheinung, als sie über die verschiedenen Gerichtsbezirke und Herrschaftsbereiche hinausgreift. In diesem Sinne besteht die Marktwirtschaft lange vor dem 19. und Anbieter und Nachfrager haben unterschiedliche Interessen, die sie auf dem Markt durchsetzen möchten. Anbieter von Gütern möchten ihre Waren möglichst teuer verkaufen. Diejenigen, die etwas kaufen wollen, wollen dafür möglichst wenig bezahlen. Wie nun können Anbieter und Käufer ihre unterschiedlichen Interessen und Ziele realisieren? Wirtschaftswissenschaftler oder Ökonomen sagen, dass Angebot und Nachfrage durch den Preis aufeinander abgestimmt werden. Der Preismechanismus ist unsichtbare der Wirtschaft, 2002, S. 50ff.). die das Handeln der Marktteilnehmer koordiniert. (vgl. Nikolaus Piper: Geschichte Aufgaben: 1. Wann kann man von einem wirtschaftlichen Handeln sprechen? (M1) 2. Was i 3. Unter welchen Bedingungen ist Tauschhandel nur möglich? (M2) 3 Vgl. Fernand Braudel: Sozialgeschichte des Jahrhunderts, 1996, S. 243.

11 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 9 von 55 Station 2: Wie funktionieren Märkte? Der Markt ist der wirtschaftliche Ort des Tausches. Auf ihm treffen Angebot und Nachfrage aufeinander. Der Handel mit Büchern über das Internet oder im Buchladen in der Innenstadt ist ebenso ein Markt wie der Wochenmarkt, der Flohmarkt, der Stellenmarkt, der Immobilienmarkt usw. M1 - WAS IST EIN MARKT, UND WIE ENTSTEHEN DORT PREISE? Wir geben täglich Geld für alle möglichen Dinge aus, für Nahrungsmittel, Kleidung, Freizeit usw. In der Regel akzeptieren wir dabei z. B. im Supermarkt den Preis, den wir für die jeweiligen Waren bezahlen müssen. Wie aber kommen diese Preise eigentlich zustande? Welche Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle? Wie viel Geld man für eine Ware bezahlen muss, also der Preis, hängt, vereinfacht gesagt, vom Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ab. M2 PREISBILDUNG AUF DEM MARKT Das Angebot hängt in einer Marktwirtschaft von den Produktionskosten eines Unternehmens und der Nachfrage seitens der Konsumenten ab. Die Nachfrage wird durch die Bedürfnisse der Konsumenten und den Preis bestimmt. Die Preisbildung und der Wettbewerb bringen Angebot und Nachfrage zum Ausgleich. Gleichzeitig beeinflusst der Marktpreis das Angebot und die Nachfrage der Marktteilnehmer. M3 - DAS VERHALTEN DER MARKTTEILNEHMER Um herauszufinden, wie das Angebot an Gütern zustande kommt, stelle dir vor, du seist der Verkäufer einer Ware im Online-Handel. Du willst dort deine alte Uhr verkaufen. Hier schlägt der Anbieter, also Verkäufer, einen Preis vor. In der Regel bietet der Verkäufer umso mehr von seiner Ware an, je höher der Preis ist. Du kannst allerdings deine Uhr nur dann verkaufen, wenn auch eine Nachfrage danach besteht. Das Kaufverhalten der Kunden, also der Nachfrage, hat wiederum Einfluss darauf, zu welchen Preisen die Verkäufer letztlich ihre Ware absetzen können. Wenn niemand Uhren kaufen will, sinkt der Preis. Wollen sehr viele Teilnehmer am Online-Handel alte Uhren kaufen, erhöht sich der Preis. Allerdings können sich Preise nicht unbegrenzt verändern: Der Hersteller muss in der Regel zumindest seine Kosten wieder einspielen. Der Preisspielraum der Anbieter ist daher nach unten durch die Produktionskosten begrenzt. Die Rohstoffe, Kosten für Gebäude und Maschinen, die Gehälter und Arbeitslöhne, die Werbung, der Transport alles wird in den Preis eingerechnet. Der Gewinn des Herstellers errechnet sich als Verkaufserlös abzüglich Produktionskosten. Und diesen Gewinn braucht der Hersteller, um auf dem Markt langfristig auch weiter anbieten zu können.

12 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 10 von 55 Ähnlich überlegt der Käufer: Nehmen wir den einfachen Fall eines allein lebenden Studenten, der Brot und Butter konsumieren will. Er teilt sein Einkommen (Bafög) auf diese beiden Güter auf und fragt sich, welchen Preis er für diese beiden Nahrungsmittel bei seinem Einkommen noch bezahlen kann. Um sich darauf eine Antwort zu geben, wird er eine Nutzenüberlegung anstellen. Er orientiert sich bei seiner Auswahl zwischen den Konsummöglichkeiten am Nutzen, den Brot und Butter für ihn haben. Der Nutzen drückt seine Wertschätzung für die beiden Waren aus. Denn jeder Mensch wird versuchen, mit seinem Einkommen seine Bedürfnisse möglichst gut zu befriedigen. Je höher der Nutzen ist, desto größer ist das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung. M4 - EIN MODELL: DER PREIS IM MARKTGLEICHGEWICHT Stell dir vor, auf dem Wochenmarkt in deiner Stadt bieten zwei miteinander konkurrierende Obststände Äpfel zum Verkauf an. Stell dir weiter den jeweiligen Marktanbieter vor, der Normalerweise ist die nachgefragte Menge umso kleiner, je höher der Preis ist. Umgekehrt ist die angebotene Menge umso größer, je höher der Preis des betreffenden Gutes ist. Bei einem Marktgleichgewicht entsprechen sich Angebot und Nachfrage. Bei Preiserhöhungen des Händlers sinkt die Nachfrage. Das Modell verdeu dauerhaft nicht zu erzielen ist und deshalb Anbieter, die einen solchen Preis nicht gewährleisten können, über kurz oder lang vom Markt verdrängt würden. wie ein Auktionär Preise für seine Äpfel ausruft und zu diesen Preisen Gebote der Marktnachfrager also: der möglichen Käufer - einholt. In dem Beispiel gehen wir davon aus, dass es keine Qualitätsunterschiede gibt. Zugleich sind alle Marktteilnehmer vollständig über Angebot und Nachfrage informiert. Dies nennt man auch vollständige Markttransparenz. Deshalb weiß Händler H1, dass womöglich ein deutlich höherer Preis als die von ihm gefordert Angebot und Nachfrage. Einen solchen Preis nennt man auch den Gleichgewichtspreis. ist. Der Gleichgewichtspreis

13 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 11 von 55 M5 PREISBILDUNG IM REALEN MARKTGESCHEHEN Du hast nun in der Theorie den Preis der Äpfel für die Marktbesucher ermittelt. Doch wie läuft dieser Vorgang im realen Wirtschaftsgeschehen ab? H3 würde mit seinem Preis sicher herunter gehen. Dies wird klar, wenn man bedenkt, dass die nachgefragte Menge eines Gutes umso geringer ist, je mehr das Gut kostet. Angenommen, H3 würde nun seine Äpfel am billigsten anbieten, dann würden die Apfelkäufer alle zu H3 gehen, und daraufhin würden ebenso H1 und H2 ihre Apfelpreise senken, so dass insgesamt mehr Äpfel verkauft würden. Aufgaben: Preisentwicklung im Grundsatz gilt also: Mit steigendem Preis nimmt das Angebot zu, mit sinkendem Preis nimmt es ab. Mit steigendem Preis nimmt die Nachfrage ab, mit sinkendem Preis nimmt sie zu. 4. Welche Märkte kennen Sie? 5. Welche möglichen Folgen könnte der Online-Handel auf das Aussehen und die Zusammensetzung der deutschen Einkaufsstraßen haben? Begründen Sie Ihre Entscheidung! 6. Warum sind die Preise für Obst und Gemüse von den Jahreszeiten abhängig? 7. Inwiefern beeinflusst die Nachfrage die Entscheidungen der Produzenten? 8. Es gibt unterschiedliche Einflussfaktoren auf Angebot und Nachfrage: Wovon hängen bei den folgenden Beispielen Angebot und Nachfrage ab? Entscheiden Sie sich und begründen Sie Ihre Meinung. a. Sie möchten sich neue Kleidung kaufen. Im Schaufenster eines angesagten Ladens sehen Sie eine Hose, auch einen Pullover, der nicht schlecht wäre. Beides hätten Sie gerne. Außerdem hängen einige T-Shirts im Schaufenster, die Sie ebenfalls begeistern. Sie haben aber nur 60, Euro gespart. Die Hose kostet 55, Euro, jedes T-Shirt noch einmal 30, Euro. Wofür entscheiden Sie sich? b. Sie sind auf einem Einkaufsbummel mit deinem besten Freund. Sie suchen beide Turnschuhe. Sie möchten unbedingt einen Markenturnschuh, Ihrem Freund genügt irgendeiner. Erklären Sie die Gründe für Ihre Kaufentscheidung. Ist nur der Preis für Sie oder Ihren Freund ausschlaggebend oder gibt es noch andere Gründe, die wichtig sind? 9. Überlegen Sie zu M3: a. Der Anbieter, der 4 kg Äpfel für 10 Euro verkaufen will, würde sie auch für verkaufen.

14 SCHOOL-SCOUT Stationenlernen: Grundlagen der Wirtschaft Seite 12 von 55 b. Der Anbieter, der 4 kg Äpfel für 18 Euro verkaufen will, würde sie auch für verkaufen. 10. Geben Sie in eigenen Worten wieder, welcher Vorgang in M4 beschrieben wird. 11. Der schottische Nationalökonom Adam Smith (siehe Station 1) hat die Leistung des Preismechanismus mit dem Wirken einer, einer unsichtbaren Hand, verglichen. Erläutern Sie den Vergleich, indem Sie M4 zur Erklärung heranziehen. 12. Wir haben bereits ermittelt, wie sich die Nachfrage verändert, wenn der Preis sinkt. Streichen Sie in dieser Aufgabe das nicht zutreffende Wort durch. a. Der Preis P für 100 g Champignons steigt. i. Die Angebotsmenge A wird größer / kleiner? ii. Die Nachfragemenge N sinkt / steigt? b. Der Preis P für 100 g Champignons fällt. i. Die Angebotsmenge A wird größer / kleiner? ii. Die Nachfragemenge N sinkt / steigt? Vervollständigen Sie die folgenden Sätze: a. und bestimmen den. b. Auf einem Markt treffen sich Menschen, die entweder oder wollen. c. Ist das Angebot klein und die Nachfrage groß, ist der Preis. d. Im Preis sind die Kosten des Herstellers enthalten, das sind zum Beispiel. e. e) Der Anbieter will aber auch noch einen erzielen. f. f) Der Käufer überlegt bei seiner Kaufentscheidung, welchen die Ware bei einem bestimmten Preis für ihn hat. g. g) Jeder Haushalt wird versuchen, mit seinem Einkommen seine möglichst gut zu befriedigen. h. h) Allein der Wunsch, etwas zu erwerben, stellt noch keine dar. i. i) Wie viel von einem Gut wird, hängt davon ab, wie hoch der im Verhältnis zu den ist.