Roy Lichtenstein Classic of the New
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- Leonard Dresdner
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1 Roy Lichtenstein Classic of the New 13. Juni 4. September 2005 Pressekonferenz: Freitag, 10. Juni 2005, 12 Uhr Eröffnung: Sonntag, 12. Juni 2005, 12 Uhr Roy Lichtensteins Bilder der frühen 1960er-Jahre sind geradezu ein Synonym für die amerikanische Pop-Art. Diese übergroßen, von Reklamen in Tageszeitungen und Comicheften inspirierten Abbilder der Alltagskultur werden in der Kunstgeschichte als Prototypen für die Faszination des Künstlers für die neue Verbindung zwischen Kunst und Alltagskultur gewürdigt. Damit wurde Roy Lichtenstein mit seinem Werk zu einer der Schlüsselfiguren der amerikanischen Kunst der Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts. Karl-Tizian-Platz Postfach 371 A-6901 Bregenz Telefon ( ) Fax ( ) kub@kunsthaus-bregenz.at Web Mehr als drei Jahrzehnte lang gelang es Roy Lichtenstein (geboren 1923 in New York, gestorben 1997 in New York), seinen eigenen künstlerischen Quellen treu zu bleiben und gleichzeitig die verschiedenen thematischen Sets stilistisch auszubauen, vielfältig zu kombinieren und zu variieren. Dass er von sich selbst sagte: Ich versuche, einen kommerzialisierten Picasso oder Mondrian zu machen, zeigt die gesamte Spannbreite seiner künstlerischen Absichten. Es war sein Ziel, Werke der Kunstgeschichte als wertvolle Objekte einer Hochkultur und einfache Alltagsobjekte als Teil einer banalisierten Massenkultur derselben visuell prägnanten Bildstrategie zu unterwerfen. Es gelang ihm damit, sie zum Fait accompli, zu Komplizen derselben Schönheit zu machen. Ähnlich wie Picasso benutzte Lichtenstein den scheinbaren Widerstreit zwischen Hoch- und Alltagskultur als stimulierendes künstlerisches Drehmoment für sein Werk. So entstanden Bilder von Alltagsobjekten, Haushaltsgegenständen, von der Wohn- und Lebenskultur des normalen amerikanischen Bürgeralltags. Gleichzeitig paraphrasierte und reflektierte Lichtenstein immer wieder Bilder der klassischen Moderne. Mit seiner unverwechselbaren Art, die
2 2/16 Alltags- und Kunstvorlagen als Produkte rein mechanischer Handlungen zu malen, wurde er zum Herold einer neuen, humanen Sicht der Welt und einer neuen Klassik der Schönheit des Alltäglichen. Dieser alles verbindenden Idee einer Klassik des Neuen widmet das Kunsthaus Bregenz mit 41 Werken aus den Jahren eine große Ausstellung. Sie ist in drei Kapitel gegliedert. Der erste Teil der Ausstellung im ersten Stockwerk des Kunsthauses gilt den frühen Ikonen seines Werks, mit denen Lichtenstein seine elementare Bildgrammatik begründete und die europäische und amerikanische Maltradition der Moderne als feste Bezugsgröße seines Werks definierte. Die frühen Schwarzweißbilder der Jahre mit ihren Objekten, Haushaltsszenen und Kunstreflexionen eröffnen ein neues Kapitel der Kunst. Dem Frühwerk der 1960er-Jahre wird im letzten Stockwerk dialogisch mit den Interieurs der 1990er-Jahre das Spätwerk gegenübergestellt. Die großformatigen Bilder aus den Jahren repräsentieren ein Stück amerikanischer Alltagskultur jener Jahre. Ähnlich wie die Bildserien mit den zahlreichen Künstlerateliers immer wieder Ideale reflektierten künstlerischen Schaffens formulieren, sind die Interieurs perfekte Bildreflektoren gesellschaftlicher Klischees ihrer Zeit und Demonstration artistischer Unabhängigkeit. Sie sind Ergebnis einer sowohl emotionalen wie kühl temperierten Bild- und Formstrategie. Die Polychromie der Werkgruppe Interieurs kontrastiert zur Monochromie der frühen Bilder. Gleichzeitig scheinen die Arbeiten die Summe des bisher Erarbeiteten zu zeigen und darüber hinaus zahlreiche frühere Bildelemente zu zitieren. Die Werke im zweiten Stockwerk stammen aus den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahren. Zusammengefasst unter dem Thema des Frauenbildes als eines von Lichtenstein bevorzugten Motivs seines gesamten Œuvres konzentriert sich die Auswahl auf die berühmten Mädchenbilder der 1960er-Jahre und vielfältigen Paraphrasen europäischer Malerei zum selben Thema. Während die Werke im ersten und dritten Stockwerk die konzeptuelle Stringenz eines malerischen Kalküls der kulturellen Versöhnung demonstrieren, bietet das Zwischenkapitel im zweiten Stockwerk einen differenzierten Blick auf den artistischen sinnlichen Reichtum des Werkes. Mit 35 Gemälden, fünf Collagen und einer Skulptur überwiegend Schlüsselwerken aus amerikanischen und europäischen Museen sowie Privatsammlungen zählt die Schau im Kunsthaus Bregenz zu einer der
3 3/16 umfangreichsten Einzelausstellung eines der Heroen und Mitbegründer der Pop-Art sowie eines der einflussreichsten Künstler des ausgehenden 20. Jahrhunderts in Österreich. Gleichzeitig ist es das erste Mal, dass sich eine europäische Ausstellung derart facettenreich mit einer so reichen Auswahl von Spitzenwerken dem dialogischen Blick auf das Früh- und Spätwerk Lichtensteins widmet. So erlaubt die Präsentation eine profunde Befassung mit der Bildsprache dieser neuen Klassik des Alltags im Dialog mit klassischen Bildthemen der Moderne. Für das Kunsthaus Bregenz, das sich seit Jahren mit seinem Programm als Ort der Kunst und des Diskurses versteht, in dem die Gegenwart des Werks zeitgenössisch wichtiger Künstler eine entscheidende Rolle spielt, ist der erste historische Blick auf einen wichtigen Impulsgeber zeitgenössischer Kunst von großer Bedeutung. Der Paradigmenwechsel in der Kunst, wie er auch im Werk von Roy Lichtenstein vollzogen wurde, ist als künstlerische Vision Impuls für die im Haus gezeigten radikalen Kunstpositionen. Besonders die transatlantische Programmatik des Kunsthauses, in der die gemeinsamen Wurzeln europäischer und amerikanischer Traditionen eine tragende Rolle spielen, erfüllt sich im Werk Roy Lichtensteins aufs Glücklichste. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit der Roy Lichtenstein Foundation und The Estate of Roy Lichtenstein, New York, sowie mit den Galerien Sonnabend und Gagosian, New York, als Hauptleihgebern wichtiger Werkgruppen entstanden. Publikation Begleitet wird die Ausstellung von einer umfangreichen Publikation mit grundlegenden Texten amerikanischer und europäischer Autoren zu den zentralen Aspekten der Schau. Mit farbigen Abbildungen aller ausgestellten Werke, ergänzt durch wichtige vergleichende Abbildungen sowie umfangreiches Bild- und Textmaterial zur Person und zum Werk, wird das Buch sich sowohl an ein breites Publikum richten als auch einen wichtigen Beitrag zum Stand der Forschung über das Werk von Roy Lichtenstein leisten.
4 4/16 Öffnungszeiten zur Roy-Lichtenstein-Ausstellung Zur Roy-Lichtenstein-Ausstellung ist das Kunsthaus Bregenz täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Eintrittskarten im Vorverkauf (Besuch ohne Wartezeit) und Packages bei ART CITIES IN EUROPE Tel.: (0049) , oder im ermäßigten Vorverkauf in allen Filialen der Hypo Landesbank Vorarlberg Eintrittspreise zur Ausstellung Eintrittspreise Erwachsene 10,00 Ermäßigungen 6,00 Familienkarte 15,00 Gruppeneintritt ab 15 Personen pro Person 7,50 Führungsbeitrag für Gruppen ab 15 Personen pro Person Deutsch 5,00 Fremdsprachig 5,00 Ticket-Aktion in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen Jeder Besucher erhält bei Vorlage eines gültigen Festspieltickets auf den Eintritt in die Lichtenstein-Ausstellung im KUB einmalig eine Ermäßigung von 50 Prozent. Einmalig freien Eintritt in die Lichtenstein-Ausstellung haben Besitzer des KAZ-Passes. Jede Eintrittskarte für die Lichtenstein- Ausstellung berechtigt einmalig zum Kauf eines ermäßigten KAZ-Tickets zum Preis von 8,- Euro. Informationen und Tickets der Bregenzer Festspiele: Telefon ( ) ; Hypo-Bonus-Freitag am 1. Juli: Ermäßigung für alle Besucher In einer Aktion mit der Hypo Landesbank Vorarlberg, dem langjährigen Partner und Haussponsor, bietet das Kunsthaus Bregenz am 1. Juli 2005 die Vollpreiskarten um 50% reduziert an (5,- Euro statt 10,- Euro).
5 5/16 KUB-Billboards Roy Lichtenstein Classic of the New 13. Juni 4. September 2005 Seit der Eröffnung des Kunsthaus Bregenz im Sommer 1997 werden die sieben je 3,32 x 3,32 Meter großen KUB-Billboards entlang der Seestraße kontinuierlich mit eigens für diesen Standort entwickelten Kunstprojekten nationaler und internationaler KünstlerInnen bespielt. Aufgrund ihrer besonderen Lage an der meistbefahrenen und -begangenen Straße im Zentrum von Bregenz vom Bahnhof zum Kunsthaus zählen die Billboards zu den auffallendsten und am intensivsten besprochenen künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum. Zur Ausstellung Roy Lichtenstein wählte Kurator Rudolf Sagmeister in Absprache mit der Lichtenstein Foundation New York folgende Werke des Künstlers aus: Good Morning... Darling!, 1964 Oh, Jeff... I Love You, Too... But, 1964 Vicki! I-I Thought I Heard Your Voice!, 1964 M-Maybe, 1965 Hopeless, 1963 Eddie Diptych, 1962 Alle abgebildeten Werke stammen aus den 1960er-Jahren, der Zeit, in der sich Lichtenstein intensiv mit der Bildsprache von Comics auseinander setzte. Ausschließlich Blondinen nehmen mit kurzen Texten in Sprech- und Denkblasen Kontakt mit den BetrachterInnen auf und lassen diese an ihren geheimen Ängsten, Sorgen und Freuden teilhaben. Für den nicht kunstsachverständigen Passanten wird auf den ersten Blick nicht klar, dass es sich hier um Ikonen der Kunstgeschichte handelt. Vielmehr stellt sich die Frage, ob die Comics vielleicht eine Geschichte erzählen, ob es sich um nur eine Frau oder mehrere handelt und worum es denn überhaupt geht. Dadurch gewinnen diese Bilder außerhalb des Museums an einem öffentlichen Ort nach über 40 Jahren wieder einen Teil ihrer damaligen Sprengkraft und Irritation.
6 6/16 KUB-Kunstvermittlung Vortrag Markus Brüderlin Donnerstag, 30. Juni 2005, Uhr Markus Brüderlin (Ausstellungsmacher, Basel) spricht zum Thema»Roy Lichtenstein Meister des Kunstrecyclings. Pionierformen der Appropriation Art«. In den 1980er-Jahren machte eine junge Künstlergeneration rund um Sherrie Levine und John Armleder mit der Aneignung bestehender Kunstwerke der Kunstgeschichte Furore. Man vergisst heute gern, dass diese Technik Vorbilder hat und dass Lichtenstein einer der großen Väter der Appropriation Art ist. Dialogführungen Donnerstag, den 7. Juli und den 14. Juli 2005, jeweils 19 Uhr In offenen Dialogführungen wird jeweils donnerstags um 19 Uhr zur Kunst, zum KUB allgemein sowie zu aktuellen Fragen Stellung bezogen. Am Donnerstag, 7. Juli 2005, führt der Künstler Edgar Leissing im Dialog mit Kunstvermittler Winfried Nussbaummüller durch die Ausstellung. Am Donnerstag, 14. Juli 2005 findet ein Gespräch mit dem Grafiker Kurt Dornig statt. Führungsbeitrag: 4, Euro. Sprechblasenlyrik Workshop mit Edgar Leissing Mittwoch, den 13. Juli bis Freitag, den 15. Juli 2005, jeweils 14 bis 17 Uhr»Wir haben das Sprechen ein wenig verlernt. Junge Menschen, die sich schreiend in Diskotheken verständigen, pflegen nur noch eine Sprechblasenlyrik. Da ist es schwierig, mit der Sprache Charme zu entwickeln.«(edgar Leissing) Ausgangspunkt dieses Workshops mit Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren sind Comichefte oder Spiele mit schönen Illustrationen, die jeder von zu Hause mitbringen kann. Wir sammeln, ordnen und untersuchen die Illustrationen auf grafische, typografische und drucktechnische Beschaffenheit wie Farb- und Rasterflächen, Konturlinien und Farbverläufe. Von den selektierten Bildern machen wir Dias, und mittels Diaprojektor vergrößern wir die gewünschte Illustration auf die 100 x 100 cm große Leinwand, übertragen die Konturen mit Bleistift und füllen die Farbflächen mit Acrylfarben aus. Den Sprechblasen geben wir einen eigenen Inhalt. Der
7 7/16 Unkostenbeitrag für diesen Workshop beträgt inklusive Materialien und Eintritt 70, Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich: Tel. ( ) Munari Kurs für Erwachsene Montag, den 18. Juli, den 25. Juli und den 1. August 2005, jeweils 18 bis Uhr Bruno Munari war Künstler, Designer, Schriftsteller und Pädagoge. Auf Basis der Kunst entwickelte er eine Methode zur Förderung von Kreativität. Schon seit sechs Jahren bietet das Kunsthaus Bregenz unter der Leitung des ausgebildeten Munari-Referenten Marco Ceroli Kurse nach dieser Methode an. In einer praktischen Einführung ist es für Erwachsene möglich, an drei Kursabenden (18. Juli, 25. Juli und 1. August jeweils von 18 bis Uhr) einen Einblick in diese Methode zu erhalten. Zehn Plätze, nur nach Anmeldung: Tel. ( ) ; Kursbeitrag gesamt: 54, Euro, Materialien inkludiert. Workshop Strichpunkt Montag, den 18. Juli bis Freitag, den 22. Juli 2005, jeweils 10 bis 13 Uhr Unter der Leitung des Museumspädagogen Marco Ceroli findet von Montag, 18. Juli bis Freitag, 22. Juli 2005 ( jeweils Uhr) ein Workshop für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren statt. Den Abschluss dieses pädagogischen Programms, das nach der Munari-Methode durchgeführt wird, bildet die Präsentation der Ergebnisse am Freitag um 16 Uhr. Teilnahmegebühr für alle fünf Kurstage: 45,- Euro, Buchung einzelner Tage möglich: jeweils 9, Euro; um Anmeldung wird gebeten: Tel.( )
8 8/16 Vortrag Mark Francis Freitag, den 22. Juli 2005,19 Uhr Mark Francis (Direktor der Gagosian Gallery, London) spricht zum Thema»A little bit of Roy Lichtenstein for...«. Mit seiner spezifischen Form der Aneignung tradierter Kunstformen entwickelte Roy Lichtenstein ein Werk, in dem klassische Pop-Elemente neben weniger populärkulturelle Aspekte treten. Der Vortrag von Mark Francis des Autors von»pop«(phaidon, 2005) beleuchtet beide Seiten in der Kunst Lichtensteins. Francis war Gründungsdirektor und Chefkurator des Andy-Warhol-Museums in Pittsburgh. Vortrag Evelyn Weiss Freitag, den 29. Juli 2005,19 Uhr Evelyn Weiss (Ausstellungskuratorin und Autorin, Bonn) spricht zum Thema»Begegnungen mit Lichtenstein«. Evelyn Weiss war Kuratorin am Kölner Wallraf-Richartz-Museum und mitverantwortlich für die Gründung des Museums Ludwig Köln, wo sie in den Jahren 1986 bis 2003 die Position der stellvertretenden Direktorin inne hatte. In einem Artikel, der Eingang in den»brockhaus«gefunden hat, beschreibt die Vortragende das geistige Klima der Anfänge der Pop-Art:»[...] Pop-Art war Aufbruch, Begeisterung, aber auch Sarkasmus und Zweifel. Fraglos waren die Künstler von der zeitgenössischen kulturellen Entwicklung, der neuen Technik, den Medien fasziniert; gleichwohl ist bei ihnen immer eine unterschwellig kritische Haltung zu spüren, eine ironische Brechung, ein ständiges Infragestellen der Rituale der Massenund Konsumgesellschaft«(zitiert aus: Brockhaus Multimedial Premium 2001). Anhand ihrer Begegnungen mit Roy Lichtenstein entwickelt Evelyn Weiss ein sehr persönliches Bild des Künstlers, seiner Zeitgenossen und der Anfänge der Pop-Art. Einführungsvortrag Kunstgeschichte Eckhard Schneider Mittwoch, den 3. August 2005, 19 Uhr Parallel zur Ausstellungssequenz 2005 veranstaltet das Kunsthaus Bregenz in Kooperation mit der»gesellschaft der Freunde des KUB«Einführungsvorträge in die Kunstgeschichte. Im Hinblick auf ausstellungsspezifische Fragestellungen werden dabei die grundlegenden Entwicklungen zeitgenössischer Kunst dargestellt.
9 9/16 Eckhard Schneider (Direktor des Kunsthaus Bregenz) folgt in seinem Einführungsvortrag zu Roy Lichtenstein der Programmatik der drei stockwerkbezogenen Ausstellungskapitel. Erläutert wird die in den frühen Schwarz-Weiß-Bildern begründete elementare Bildgrammatik, der Stellenwert der berühmten Frauenbilder und das Spätwerk des Künstlers mit den großformatigen Interieurs. Zudem beschreibt der Kunsthaus- Direktor die Klassik des Neuen, die Entwicklung des Werks im Kontext der1960er-jahre und den spezifischen Dialog Lichtensteins mit der europäischen Malerei der klassischen Moderne. Vortrag Angela Krewani Donnerstag, 4. August 2005, 20 Uhr Angela Krewani (Medienwissenschaftlerin, Marburg) spricht zum Thema»Das Ewig-Weibliche...? Zur Ikonographie der Frauenfiguren Roy Lichtensteins«. Das in Roy Lichtensteins Gemälden vermittelte Frauenbild speist sich inhaltlich aus den Klischees einer heilen Hollywood-Welt der 1950er- und 1960er-Jahre. Formal spiegeln die Bilder gleichzeitig die abstrahierte Sprache der ebenfalls vom Zeitgeist geprägten Comickultur. Angela Krewani beleuchtet in ihrem Vortrag das Bild der Frau im Wechsel der medialen Gegebenheiten und spannt den Bogen von der hausfraulichen Idylle der Doris-Day-Filme bis zu heutigen Frauenikonen wie der kämpferischen Cyberfigur Lara Croft Pop-up mit Peter Kees Vom 8. bis 14. August 2005 In der medialen Welt bezeichnet ein Pop-up ein Fenster, das sich auf einer Internetseite öffnet. Sichtbar wird es manchmal erst beim Verlassen der Hauptseite. Als starker visueller Reiz fesselt es den Betrachter (positiv wie negativ) und eignet sich damit wunderbar für die Vermittlung weiterführender Inhalte. Vom 8. bis 14. August öffnet sich täglich am Abend das KUB-Fenster mit einer Gesprächsreihe zu Themen der Populärkultur. Es handelt sich um ein Langzeitprojekt des Berliner Künstlers Peter Kees, der sein öffentliches Ersatzfernsehen»TV Real«speziell im Hinblick auf das Kunsthaus Bregenz und die Ausstellung von Roy Lichtenstein modifiziert.
10 10/16 KUB-Publikation Roy Lichtenstein Mit Roy Lichtenstein eröffnet das Kunsthaus Bregenz die große Sommerausstellung, der ein großer und reich ausgestatteter Katalog gewidmet wird, welcher in enger Zusammenarbeit mit Jack Cowart und der Roy Lichtenstein Foundation entsteht. Zu den Hauptthemen der Ausstellung, den frühen Schwarz-Weiß-Werken der 1960er-Jahre, dem Frauenbild in den Arbeiten der 1960er-,1970er- und 1980er-Jahre und dem Motiv des Interieurs, schreiben namhafte deutsche und amerikanische Autoren aus dem Bereich der Pop-Art. In kleinen feuilletonistischen Essays werden interessante Nebenthemen wie die Parodie im Werk Lichtensteins mit neuem Blick ins Auge gefasst. Alle Werke der Ausstellung werden in großformatigen, teils als Ausklapper gestalteten hochwertigen Farbabbildungen wiedergegeben. Zum Teil unveröffentlichte Porträt- und Atelieraufnahmen von Roy Lichtenstein, kommentiert von dem ihm vertrauten Fotografen Bob Adelman, runden den Gesamtblick ab. Eine eigens auf die Ausstellungsthemen und Werkgruppen bezogene Biografie und Bibliografie machen das in einer deutschen und englischen Ausgabe erscheinende Katalogbuch zu einem Standardwerk der Lichtenstein- Literatur. Roy Lichtenstein Hrsg. von Eckhard Schneider. Mit einem Grußwort von Dorothy Lichtenstein. Essays von Michael Lobel, Siegfried Gohr, Michael Rooks, Ettore Sottsass, Avis Berman, Michael Craig-Martin, Eva Wattolik. Deutsche und englische Ausgabe, 248 Seiten, Hardcover, Leinen mit Schutzumschlag, 24,3 x 33,4 cm, ca. 60 Farbabbildungen der Werke, ca. 15 Atelier und Porträtfotos. Grafik: Martina Goldner, Büro für Kunst. Erscheinungstermin: 9. Juni 2005, Preis: 68, Euro. Bis zum 12. Juni 2005 ist der Katalog über den Webshop zum Subskriptionspreis von 60,- Euro erhältlich.
11 11/16 KUB-Edition Roy Lichtenstein Dieses Bild entstand, um für das Galadiner anlässlich der 19. Verleihung der jährlichen Reuben Awards des amerikanischen Cartoonzeichnerverbands, der National Cartoonists Society (NCS), 1965 zu werben. Es wurde zunächst von der NCS als Plakat herausgebracht. Kurz darauf verlegte die Galerie Leo Castelli in New York eine limitierte, nicht nummerierte Sonderauflage. Roy Lichtenstein erwähnte das Plakat in dem Interview»Thoughts on the Modern Period «mit Jeanne Siegal, das in dem von John Coplans 1972 herausgegebenen Band noch einmal abgedruckt wurde. Das Plakat sollte, so der Künstler,»eine Buck- Rogers- Welt darstellen oder zumindest was ich darunter verstand. Als ich es aber dann betrachtete, erinnerte es sehr an die Dreißigerjahre.«Die Edition wurde im Jahr 2002 in einer Auflage von 300 Stück neu aufgelegt. Das Kunsthaus Bregenz hat von der Roy Lichtenstein Foundation die Erlaubnis erhalten, während der Ausstellung exklusiv 60 Exemplare von»this Must Be the Place«anzubieten. Roy Lichtenstein»This Must Be the Place«, 1965 (Neuauflage 2002 durch die Roy Lichtenstein Foundation). Siebdruck auf Lanaquarelle-Papier, Vierfarbsiebdruck (5 Druckgänge), Dokumentation auf der Rückseite grau gedruckt, 62,9 cm x 45,2 cm. Limitierte Auflage, 300 Stück, nummeriert. Edition 2002: Editionsstempel linke Ecke und Trockenstempel rechte Ecke ROY LICHTENSTEIN 1965 RLF REPRINT Subskriptionspreis während der Ausstellung im KUB 1650, Euro (inkl. 10% Mwst.) zzgl. Versandund Verpackungskosten; Verkaufspreis nach der Ausstellung 1800, Euro (inkl. 10% Mwst.) zzgl. Versand- und Verpackungskosten. Druck: Richard Kaz, Minyoung Park and James Reid (Gemini) Herausgeber: Gemini G.E.L.
12 12/16 KAZ Kunst aus der Zeit Eine Konzertreihe der Bregenzer Festspiele In Kooperation mit den Bregenzer Festspielen finden im Kunsthaus Bregenz sechs Konzerte statt. Bereits zum fünften Mal bietet das Ambiente des Kunsthauses den Hintergrund einer Konzertreihe, die im Rahmen des Festspielprogramms der Bregenzer Festspiele veranstaltet wird. Die Programmschiene»KAZ Kunst aus der Zeit«bietet ein Spektrum zeitgenössischer Musik von der Spurensuche zwischen Orient und Okzident über ein Porträtkonzert zu Rainer Bischof bis hin zu Einblicken in aktuelle musikalische Entwicklungen in Dänemark. Von Schönberg und Nielsen 26. Juli 2005, 21 Uhr Kompositionen der beiden Zeitgenossen Schönberg und Nielsen an der Schnittstelle zwischen Moderne und Tradition werden mit der Uraufführung eines Werkes von Reinhard Süss gemixt. Dirigent Ulf Schirmer Solisten Ernst Weissensteiner, Kontrabass, Otmar Gaiswinkler, Posaune Wiener Concert-Verein AUT5 : HUN3 28. Juli 2005, 21 Uhr Ein Aufeinandertreffen der besonderen Art: Österreich Ungarn und Liedformen des 20. Jahrhunderts. Darunter Werke von Webern, Berg, Ligeti, Kurtág und Olga Neuwirth. Bariton Georg Nigl Klavier Ueli Wiget
13 13/16 Mélange Magyar 5. August 2005, 21 Uhr Liszt bis Ligeti live. Dazu noch Werke von bekannten und weniger bekannten Komponisten, die sich mit der magyarischen Seele auseinander gesetzt haben, etwa Brahms, Bartók oder Weigl. Violoncello Christoph Stradner Klavier Luca Monti Porträtkonzert Rainer Bischof 7. August 2005, 21 Uhr Komponist, Philosoph, Hobbykoch, Hundeführer Rainer Bischofs Arbeit ist geprägt von einem typischen Wiener Ton als Ausdruck einer musikalischen Idee und Welt. Dirigent Christian Schulz Solist Markus Holzer Rezitation Mina Stein Wiener Concert-Verein Murat Üstün: Spurensuche 9. August 2005, 21 Uhr Der Abend mit dem in Vorarlberg lebenden Komponisten ist nicht nur eine Reflexion seiner musikalischen Entwicklung, sondern auch ein Pendeln zwischen Orient und Okzident. Moderation Murat Üstün Triage, Sonus Brass Ensemble Bratsche Klaus Christa
14 14/16 Danish Dynamite 15. August 2005, 21 Uhr Auch abseits der Kompositionen von Carl Nielsen zeigt zeitgenössische Musik aus Dänemark in ihren verschiedenen Formen eine ungeheure Aktivität, Vielfalt und Lebendigkeit. Dirigent Sven Birch Ensemble Danube.2135 Special Offer Jeder Besucher erhält bei Vorlage eines gültigen Festspieltickets auf den Eintritt in die Lichtenstein-Ausstellung im KUB einmalig eine Ermäßigung von 50 Prozent. Einmalig freien Eintritt in die Lichtenstein-Ausstellung haben Besitzer des KAZ-Passes. Jede Eintrittskarte für die Lichtenstein- Ausstellung im KUB berechtigt einmalig zum Kauf eines ermäßigten KAZ- Tickets zum Preis von 8, Euro. LeClub Das Theaterfoyer der besonderen Art Charmante Atmosphäre, loungige Musik und internationale Drinks sind die wohlbewährten Ingredienzien des leclub-cocktails der Bregenzer Festspiele. Maßgeschneidert für die Ausstellung von Roy Lichtenstein gestalten Eckhard Schneider (Direktor Kunsthaus Bregenz) und David Pountney (Intendant Bregenzer Festspiele) einen der leclub-abende zum Thema»POP«(Termine: 30., 31. Juli, 4., 5., 6., 11., 12., 13., 14., 19., 20. August). Informationen und Tickets Telefon ( ) ; festspiele.com
15 15/16 Partner und Sponsoren Das Kunsthaus Bregenz bedankt sich bei seinen Partnern für die großzügige finanzielle Unterstützung und das damit verbundene kulturelle Engagement.
16 Kunsthaus Bregenz Ausstellungsort/Veranstalter Kunsthaus Bregenz Karl-Tizian-Platz A-6900 Bregenz Ausstellung Eckhard Schneider Direktor Eckhard Schneider Kurator Rudolf Sagmeister Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Birgit Albers Tel ( ) Fax ( ) b.albers@kunsthaus-bregenz.at Kunstvermittlung Winfried Nußbaummüller Tel ( ) Fax ( ) w.nussbaummueller@ kunsthaus-bregenz.at Publikationen Katrin Wiethege Tel.: ( ) Fax: ( ) k.wiethege@kunsthaus-bregenz.at Öffnungszeiten Zur Roy-Lichtenstein-Ausstellung ist das Kunsthaus Bregenz täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Pressefotos per download:
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