Technische Anschlussbedingungen
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- Lioba Straub
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1 Technische Anschlussbedingungen -Heizwasser- (TAB-Heizwasser) für den Anschluss an die Fernwärmenetze Süd, Alsenstraße sowie die Nahwärmenetze der WSW Energie & Wasser AG und der Abfallwirtschaftsgesellschaft Stand: 2002
2 Allgemeines Geltungsbereich Anschluss an die Fernwärmeversorgung Vom Kunden einzureichende Unterlagen Wärmebedarf/Wärmeleistung Wärmebedarf für Raumheizung Wärmebedarf für Raumlufttechnik Wärmebedarf für Wassererwärmung Sonstiger Wärmebedarf Wärmeleistung Wärmeträger Beschaffenheit des Wärmeträgers Technische Daten der Wärmeträger...5 Heizwassernetz Süd...5 Heizwassernetz Alsenstraße...5 Nahwärmenetze Domagkweg und Röttgen Hausanschluss Hausanschlussleitung Eigentumsgrenze Hausanschlussraum Hausstation Übergabestation Hauszentrale - Raumheizung Temperaturregelung Temperaturabsicherung Rücklauftemperaturbegrenzung Volumenstrom Druckabsicherung Werkstoffe und Verbindungselemente Sonstiges Wärmeübertrager Hauszentrale Wassererwärmung Indirekter Anschluss Temperaturregelung Temperaturabsicherung Rücklauftemperaturbegrenzung Volumenstrom Druckabsicherung Werkstoffe und Verbindungselemente Sonstiges Wärmeübertrager Hausanlage-Raumheizung Indirekter Anschluss Inbetriebnahme Hausanlage-Wassererwärmung...15 Anlage 1 Abkürzungen und Formelzeichen...16 Anlage 2 Normenübersicht...17 Anlage 3 Prinzipschaltbild indirekter Anschluss Heizwasser...18 Anlage 4 Hauszentrale Wassererwärmung-Indirekter Anschluss-Temperaturabsicherung...19 Anlage 5 Fachbescheinigung Fernwärme...20
3 Allgemeines Diese technischen Anschlussbedingungen wurden aufgrund der 4 (Abs. 3) und 17 der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVB Fernwärme V) festgelegt und sind vom Kunden zu beachten. 1.1 Geltungsbereich Die technischen Anschlussbedingungen Heizwasser (TAB-HW) einschließlich der dazugehörigen Datenblätter gelten für die Planung, den Anschluss und den Betrieb neuer Anlagen, die an die mit Heizwasser betriebenen Fernwärmenetze der WSW Energie & Wasser AG (nachstehend WSW genannt) angeschlossen werden. Sie sind Bestandteil des zwischen dem Anschlussnehmer bzw. Kunden und WSW abgeschlossenen Anschluss- und Versorgungsvertrages. Sie gelten in der vorliegenden Form mit sofortiger Wirkung. Für bereits in Betrieb befindliche Anlagen gilt diese TAB nur bei wesentlichen Änderungen in den Grenzen des 4 Abs. 3 Satz 5 AVBFernwärmeV. Änderungen und Ergänzungen der TAB-HW gibt WSW in geeigneter Weise bekannt. Sie werden damit Bestandteil des Vertragsverhältnisses zwischen dem Anschlussnehmer bzw. Kunden und WSW. 1.2 Anschluss an die Fernwärmeversorgung Die Herstellung eines Anschlusses an eines der Fernwärmenetze und die spätere Inbetriebnahme der Anlage sind vom Anschlussnehmer bzw. Kunden zu beantragen. Für die einzelnen Versorgungsnetze sind unterschiedliche Netzdaten zu beachten. Der Anschlussnehmer bzw. Kunde ist verpflichtet, die anfallenden Arbeiten von einem qualifizierten Fachbetrieb ausführen zu lassen, welcher der Industrie- und Handelskammer zugehörig oder in die Handwerksrolle der Handwerkskammer eingetragen ist. Er veranlasst den Fachbetrieb, entsprechend der jeweils gültigen TAB-HW zu arbeiten und diese voll inhaltlich zu beachten. Das Gleiche gilt auch bei Reparaturen, Ergänzungen und Veränderungen an der Anlage oder an Anlagenteilen. Zweifel über Auslegung und Anwendung sowie Ausnahmen von der TAB-HW sind vor Beginn der Arbeiten mit WSW zu klären.
4 Vom Kunden einzureichende Unterlagen - Formloser Antrag zur Herstellung eines Hausanschlusses - Erforderliche Anschlussleistung und Schaltschema der Hausanlage - Lageplan - Kellergeschossplan 2. Wärmebedarf/Wärmeleistung Die Wärmebedarfsberechnungen sind auf Verlangen WSW vorzulegen 2.1 Wärmebedarf für Raumheizung Die Berechnung erfolgt nach DIN In besonderen Fällen kann ein Ersatzverfahren angewandt werden. 2.2 Wärmebedarf für Raumlufttechnik Der Wärmebedarf für raumlufttechnische Anlagen ist nach DIN 1946 zu ermitteln. 2.3 Wärmebedarf für Wassererwärmung Der Wärmebedarf für die Wassererwärmung wird nach DIN 4708 ermittelt. In besonderen Fällen kann ein Ersatzverfahren angewandt werden. 2.4 Sonstiger Wärmebedarf Der Wärmebedarf anderer Verbraucher und die Wärmebedarfsminderung durch Wärmerückgewinnung sind gesondert auszuweisen. 2.5 Wärmeleistung Aus den Wärmebedarfswerten der vorstehenden Kapitel 2.1 bis 2.4 wird die vom Anschlussnehmer bzw. Kunden zu bestellende und von WSW vorzuhaltende Wärmeleistung abgeleitet. Die vorzuhaltende Wärmeleistung wird bei einer Außentemperatur von 12 C angeboten. Bei höheren Außentemperaturen wird die Wärmeleistung entsprechend angepasst. Aus der vorzuhaltenden Wärmeleistung wird in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur gem. Datenblatt der Fernheizwasser- Volumenstrom ermittelt und von WSW an der Übergabestation begrenzt.
5 Wärmeträger 3.1 Beschaffenheit des Wärmeträgers Der Wärmeträger Wasser entspricht den Anforderungen des AGFW-Arbeitsblattes FW 510 und kann eingefärbt sein. Fernheizwasser darf nicht verunreinigt oder der Anlage entnommen werden. 3.2 Technische Daten der Wärmeträger Heizwassernetz Süd Das Fernwärmenetz wird aus dem Müllheizkraftwerk der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) gespeist. Netzparameter: Bemessung der Armaturen, Wärmetauscher und Rohre nach PN 16 Max. Vorlauf-/Rücklauftemperatur 130 C/70 C (Gleitende Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur) Mindestvorlauftemperatur: 100 C (Für den Betrieb von Absorptionskälteanlagen) Max. Netzdruck: Mindestdifferenzdruck am Gebäudeeintritt: 12 bar Überdruck 1 bar Die Wärmeübergabe erfolgt indirekt in der Hausübergabestation mittels Wärmetauscher. Heizwassernetz Alsenstraße Das Fernwärmenetz wird aus dem Dampfnetz über eine Dampf-/Wasser- Umformstation gespeist. Netzparameter: Bemessung der Armaturen, Wärmetauscher und Rohre nach PN16 Max. Vorlauf-/Rücklauftemperatur 106 C/70 C (Gleitende Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur) Mindestvorlauftemperatur: 75 C Max. Netzdruck: Mindestdifferenzdruck am Gebäudeeintritt: 10 bar Überdruck 1,2 bar
6 - 6 - Die Wärmeübergabe erfolgt indirekt in der Hausübergabestation mittels Wärmetauscher. Nahwärmenetze Domagkweg und Röttgen Die Heizwassernetze werden jeweils aus BHKW-Anlagen in Verbindungen mit Gaskesseln gespeist. 4. Hausanschluss 4.1 Hausanschlussleitung Der Hausanschluss ( 10 Abs. 1 AVB FernwärmeV) beginnt an der Abzweigstelle des Verteilnetzes und endet an der Übergabestelle (Übergabestation nach Ziffer 5.1). Die Leitungsführung bis zur Übergabestation (technische Auslegung und Ausführung) wird nach Anhörung des Anschlussnehmers und unter Wahrung seiner berechtigten Interessen vom Fernwärmeversorgungsunternehmen bestimmt. Erdverlegte Fernwärmeleitungen dürfen innerhalb eines 3,00 m breiten Schutzstreifens nicht überbaut und mit tiefwurzelnden Gewächsen überpflanzt werden. In Gebäuden müssen Versorgungsleitungen für Revisions- und Reparaturarbeiten jederzeit zugänglich sein Eigentumsgrenze Die von WSW zu erstellenden Hausanschlussleitungen enden mit den Absperrarmaturen am Eintritt in das Gebäude. Die Absperrarmaturen sind die Eigentumsgrenze. Sofern die Absperrungen nicht vorhanden sind, gilt die Innenseite der Mauer am Gebäudeeintritt als Eigentumsgrenze. Liegt der Hausanschlussraum nicht unmittelbar hinter dem Gebäudeeintritt, so kann die gebäudeseitige Verlegung bis zum Hausanschlussraum zu Lasten des Kunden durch WSW erfolgen. 4.2 Hausanschlussraum In dem Hausanschlussraum sollen die erforderlichen Anschlusseinrichtungen und gegebenenfalls Betriebseinrichtungen eingebaut werden. Lage und Abmessungen sind mit WSW rechtzeitig abzustimmen. Als Planungsgrundlage gilt DIN
7 - 7 - Für Ein- und Zweifamilienhäuser ist kein gesonderter Hausanschlussraum erforderlich. Der Hausanschlussraum sollte verschließbar und jederzeit ohne Schwierigkeiten für Mitarbeiter der WSW und deren Beauftragte zugänglich sein. Für eine ausreichende Belüftung ist zu sorgen. Die Raumtemperatur sollte 30 C nicht überschreiten. Der Raum sollte nicht neben oder unter Schlafräumen und sonstigen, gegen Geräusche zu schützende Räume angeordnet sein. Die einschlägigen Vorschriften über Wärme- und Schalldämmung sind einzuhalten. Elektrische Installationen sind nach VDE 0100 für Nassräume auszuführen. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten sind eine ausreichende Beleuchtung und eine Schutzkontaktsteckdose notwendig. Für die Hausstation ist ein elektrischer Anschluss bereitzustellen. Die Stromart (Wechsel-/Drehstrom) und die Nennströme der Sicherungen sind mit WSW abzustimmen. Für den Raum sind eine ausreichende Entwässerung und eine Kaltwasserzapfstelle zu empfehlen. Die Anordnung der Gesamtanlage im Hausanschlussraum muss den Unfallverhütungs- und Arbeitsschutzvorschriften entsprechen. Die erforderliche Arbeitsfläche ist jederzeit freizuhalten. Betriebsanleitungen und Hinweisschilder sind an gut sichtbarer Stelle anzubringen. 5. Hausstation Die Hausstation besteht aus der Übergabestation und der Hauszentrale. Die Hausstation ist für den indirekten Anschluss zu konzipieren. DIN 4747 Teil1 ist zu beachten. Ein indirekter Anschluss liegt vor, wenn das Heizwasser der Hausanlage durch Wärmeübertrager vom Fernwärmenetz getrennt wird. Übergabestation und Hauszentrale können baulich getrennt oder in einer Einheit als Kompaktstation angeordnet sein. Ferner können mehrere Komponenten in Baugruppen zusammengefasst werden. 5.1 Übergabestation Die Übergabestation ist das Bindeglied zwischen der Hausanschlussleitung und der Hauszentrale und ist im Hausanschlussraum angeordnet. Sie dient dazu, die Wärme
8 - 8 - vertragsgemäß, z.b. hinsichtlich Druck, Temperatur und Volumenstrom, an die Hauszentrale zu übergeben (Übergabestelle). Die Messeinrichtung zur Verbrauchserfassung kann in Ausnahmefällen in der Übergabestation untergebracht sein. Die Stationsbauteile sind unter Berücksichtigung der vorzuhaltenden Wärmeleistung, des max. Volumenstromes und der technischen Netzdaten in Absprache mit WSW festzulegen. Die Montageergänzung oder Änderung der Übergabestation sind mit WSW abzustimmen. Es sind die jeweils gültigen Vorschriften über Schall- und Wärmedämmung sowie Brandschutz zu berücksichtigen. 5.2 Hauszentrale - Raumheizung Die Hauszentrale ist das Bindeglied zwischen der Übergabestation und der Hausanlage. Sie dient der Anpassung der Wärmelieferung an die Hausanlage. (Anlage 3) Nachfolgende Erklärungen gelten für Hauszentralen, welche Heizflächen versorgen, die ihre Wärme durch Strahlung und/oder freie Konvektion abgeben Temperaturregelung Geregelt wird die Vorlauftemperatur des Heizwassers der Hausanlage. Als Führungsgröße sollte die Außen- oder Raumtemperatur dienen. Sind mehrere Verbrauchergruppen mit unterschiedlichen Anforderungen an einen Wärmeübertrager angeschlossen, so müssen diese einzeln mit einer nachgeschalteten Regelung versehen werden. Für primärseitig angeordnete Stellgeräte sind Durchgangsventile zu verwenden. Die Stellgeräte sind im Rücklauf anzuordnen. Für sekundärseitig angeordnete Stellgeräte können Durchgangs- oder Dreiwegeventile verwendet werden. Zur Dimensionierung der primärseitigen Stellgeräte sind der jeweilige max. erforderliche Volumenstrom und der am Einbauort zur Verfügung stehende Differenzdruck maßgebend. Dabei soll der Druckverlust des geöffneten Stellgerätes mindestens 50 % des jeweiligen min. Differenzdruckes betragen. Für das primärseitige Stellgerät ist der min. Netz-Differenzdruck ( p min siehe Datenblatt) maßgebend. Schnell wirkende Stellgeräte sind nicht zulässig.
9 - 9 - Die Stellantriebe (nach DIN 4747 Teil1, gegebenenfalls mit Sicherheitsfunktion) müssen so bemessen sein, dass sie gegen den max. auftretenden Netz- Differenzdruck schließen können ( p max siehe Datenblatt) Temperaturabsicherung Eine Temperaturabsicherung nach DIN 4747 Teil1 ist erforderlich, wenn die max. Netzvorlauftemperatur größer ist als die max. zulässige Vorlauftemperatur in der Hausanlage. In diesem Fall müssen die Stellgeräte eine Sicherheitsfunktion (Notstellfunktion) nach DIN aufweisen. Bei Netzvorlauftemperaturen bis 120 C ist ein typgeprüfter Sicherheits- Temperaturwächter (STW) vorzusehen. Der STW betätigt die Sicherheitsfunktion des Stellgerätes. Die Sicherheitsfunktion wird auch bei Ausfall der Fremdenergie (Strom, Luft) ausgelöst. Bei Netzvorlauftemperaturen über 120 C ist zusätzlich ein typgeprüfter Temperaturregler (TR) zu installieren. Der TR greift in die Regelfunktion der Vorlauftemperaturregelung ein. Auch Doppelthermostate (STW und TR) sind zugelassen Rücklauftemperaturbegrenzung Die im Datenblatt angegebene maximale bzw. vertraglich vereinbarte Rücklauf- Temperatur darf nicht überschritten werden. Die Einhaltung der Rücklauftemperatur ist durch den Aufbau und die Betriebsweise der Hausanlage sicherzustellen. Gegebenenfalls ist eine gleitende, der Außentemperatur angepasste Rücklauftemperaturbegrenzung vorzusehen. WSW entscheidet, ob eine Begrenzungseinrichtung notwendig ist. Die Rücklauftemperaturbegrenzung kann sowohl auf das Stellgerät der Vorlauftemperaturregelung wirken als auch durch ein separates Stellgerät erfolgen. Der Fühler zur Erfassung der Rücklauftemperatur ist im oder möglichst dicht am Wärmeübertrager anzuordnen, um Temperaturänderungen schnell zu erfassen.
10 Volumenstrom In der Hauszentrale wird der Fernheizwasser-Volumenstrom dem Bedarf angepasst. Der Fernheizwasser-Volumenstrom ist abhängig von der erforderlichen Leistung der Raumheizung und dem nutzbaren Wärmeinhalt des Fernheizwassers. Die Umwälzpumpe je Regelkreis ist entsprechend den hydraulischen Belangen auszulegen. Der Einsatz von drehzahlgeregelten Pumpen wird empfohlen Druckabsicherung Die Druckabsicherung der Sekundärseite des Wärmeübertragers hat nach DIN 4747 zu erfolgen Werkstoffe und Verbindungselemente Die Auswahl der Werkstoffe für die vom Fernheizwasser durchflossenen Anlagenteile ist gemäß DIN 4747 Teil1 vorzunehmen. Die zur Verwendung kommenden Verbindungselemente und Dichtungen müssen für die Betriebsbedingungen bzgl. Druck, Temperatur und Fernheizwasserqualität geeignet sein. Als Absperreinrichtungen sind Kugelhähne mit Anschweißenden einzusetzen. Die Verwendung von Kupferrohren ist nicht zulässig. Die Schweißarbeiten an der Übergabestation und auf der Primärseite der Hauszentrale (Heizwasserleitungen) sind von Schweißern mit gültigen Prüfzeugnissen nach DIN EN 287 Teil 1 auszuführen. Es sind flachdichtende Verbindungen einzusetzen. Nicht zugelassen sind: Konische Verschraubungen Hanfdichtungen ohne geeignete Zusatzmittel Sonstiges Die Heizungsanlagenverordnung und die Druckbehälterverordnung sind zu beachten. Die Inbetriebnahme der Hauszentrale ist WSW 2 Tage vorher bekannt zu geben. Temperaturfühler sind gemäß Herstellerangeben einzubauen. Nicht zugelassen sind auf der Primärseite: - hydraulische Kurzschlüsse zwischen Vor- und Rücklauf - automatische Be- und Entlüftungen der Hauszentrale
11 Wärmeübertrager Primärseitig müssen die Wärmeübertrager für die max. Drücke und Temperaturen des Fernwärmenetzes (gem. Datenblatt) geeignet sein. Sekundärseitig sind die max. Druck- und Temperaturverhältnisse der Hausanlage maßgebend. Die thermische Auslegung der Wärmeübertrager hat so zu erfolgen, dass die max. Wärmeleistung bei den vereinbarten Netztemperaturen gem. Datenblatt erreicht wird. Im Auslegungsfall darf die Differenz zwischen der primärseitigen und der sekundärseitigen Rücklauftemperatur nicht mehr als 5 K betragen. Bei kombinierten Anlagen (RLT, Raumheizung, Wassererwärmung) ist die Wärmeleistung aller Verbraucher bei der Dimensionierung des Wärmeübertragers anteilmäßig zu berücksichtigen. 5.3 Hauszentrale Wassererwärmung Nachfolgende Erklärungen gelten für Hauszentralen, die Hausanlagen mit Warmwasser versorgen. Die Hauszentrale besteht aus den Heizflächen und den Behältern sowie den zugehörigen Regel- und Steuereinrichtungen. Folgende Systeme werden eingesetzt: - Speicherladesystem - Durchflusswassererwärmer - Speichersystem mit eingebauter Heizfläche Die Wassererwärmung kann sowohl im Vorrangbetrieb als auch im Parallelbetrieb zur Raumheizung erfolgen. Bei Vorrangbetrieb wird der Wärmebedarf für die Wassererwärmung zu 100 % abgedeckt, die Leistung für die Raumheizung dafür ganz oder teilweise reduziert. Ein Parallelbetrieb liegt vor, wenn sowohl der Wärmebedarf der Raumheizung und ggf. der raumlufttechnischen Anlagen als auch der Wärmebedarf der Wassererwärmung gleichzeitig abgedeckt werden. In Verbindung mit raumlufttechnischen Anlagen ist die Wassererwärmung nur im Parallelbetrieb möglich. Beim Speicherladesystem sollten Zeitpunkt und Dauer des Ladevorganges so gelegt werden, dass die Raumwärmeversorgung möglichst wenig beeinträchtigt wird. Direkte Anschlüsse zur Brauchwassererwärmung sind nicht zulässig.
12 Indirekter Anschluss Der indirekte Anschluss ist in Verbindung mit Speicherladesystemen im Vorrangbetrieb oder als Speicher mit eingebauten Heizflächen einzusetzen. Durchflusssysteme sind nur nach Rücksprache mit WSW zu verwenden. Anordnungsbeispiele (Anlage 4) Temperaturregelung Geregelt wird die Warmwassertemperatur und/oder die Vorlauftemperatur des Heizmittels auf einen konstanten Wert. Bei Regelung der Heizmitteltemperatur wird die Warmwassertemperatur durch Einstellung des Heizmittel- und Ladevolumenstromes erreicht. Für primärseitig angeordnete Stellgeräte sind Durchgangsventile zu verwenden. Die Stellgeräte sind im Rücklauf anzuordnen. Für sekundärseitig angeordnete Stellgeräte können Durchgangs- oder Dreiwegeventile verwendet werden. Zur Dimensionierung der Stellgeräte sind der jeweilige max. erforderliche Volumenstrom und der jeweilige am Einbauort zur Verfügung stehende Differenzdruck maßgebend. Dabei soll der Druckverlust des geöffneten Stellgerätes mindestens 50 % des jeweiligen min. Differenzdruckes betragen. Für das primärseitige Stellgerät ist der min. Netz-Differenzdruck ( p min siehe Datenblatt) maßgebend. Schnell wirkende Stellgeräte sind nicht zulässig. Die Stellantriebe (nach DIN 4747 Teil1, gegebenenfalls mit Sicherheitsfunktion) müssen so bemessen sein, dass sie gegen den jeweils max. auftretenden Netz- Differenzdruck schließen können ( p max siehe Datenblatt) Temperaturabsicherung Die Temperaturabsicherung erfolgt nach DIN Die notwendigen sicherheitstechnischen Ausrüstungen sind der Anlage 4 zu entnehmen Rücklauftemperaturbegrenzung Die im Datenblatt angegebene maximale bzw. vertraglich vereinbarte Rücklauftemperatur darf nicht überschritten werden.
13 Die Einhaltung der Rücklauftemperatur ist durch den Aufbau und die Betriebsweise der Wassererwärmungsanlage sicherzustellen. Gegebenenfalls ist eine Rücklauftemperaturbegrenzung vorzusehen. Die Rücklauftemperaturbegrenzung kann sowohl auf das Stellgerät der Temperaturregelung wirken, als auch durch ein separates Stellgerät erfolgen. Der Fühler zur Erfassung der Rücklauftemperatur ist im oder möglichst dicht am Wärmeübertrager anzuordnen um Temperaturveränderungen schnell zu erfassen Volumenstrom In der Hauszentrale wird der Fernheizwasser-Volumenstrom dem Bedarf angepasst. Der Fernheizwasser-Volumenstrom ist abhängig von der erforderlichen Leistung der Wassererwärmer und dem nutzbaren Wärmeinhalt des Fernheizwassers bei der niedrigsten Netzvorlauftemperatur gem. Datenblatt. Beim Speicherladesystem ist der Ladevolumenstrom auf die Auslegungsleistung des Wärmeübertragers bei der niedrigsten Heizmitteltemperatur (Netzvorlauftemperatur) unter Berücksichtigung der Ladezeit einzustellen und zu begrenzen. Die Umwälzpumpe für das Heizmittel sowie die ggf. vorhandene Speicherladepumpe sind entsprechend den hydraulischen Belangen auszulegen Druckabsicherung Durch die hydraulische Verbindung der Wassererwärmungsanlage mit der Hausanlage-Raumheizung sind beide Anlagen für den gleichen Druck auszulegen und nach DIN 4747 Teil1 abzusichern. Die Warmwasserseite ist gemäß DIN 4753 bzw. DIN 1988 abzusichern Werkstoffe und Verbindungselemente Die Auswahl der Werkstoffe für die vom Fernheizwasser durchflossenen Anlagenteile ist gemäß DIN 4747 Teil1 vorzunehmen. Die zur Verwendung kommenden Verbindungselemente und Dichtungen müssen für die Betriebsbedingungen bzgl. Druck, Temperatur und Fernheizwasserqualität geeignet sein. Als Absperreinrichtungen sind Kugelhähne mit Anschweißenden einzusetzen. Die Verwendung von Kupferrohren ist nicht zulässig. Die Schweißarbeiten an der Übergabestation und auf der Primärseite der Hauszentrale (Heizwasserleitungen) sind von Schweißern mit gültigen Prüfzeugnissen nach DIN EN 287 Teil 1 auszuführen. Es sind flachdichtende Verbindungen einzusetzen.
14 Nicht zugelassen sind: - Konische Verschraubungen - Hanfdichtungen ohne geeignete Zusatzmittel Die Auswahl der Werkstoffe für die Wassererwärmungsanlage ist gemäß DIN 4753 und DIN 1988 sowie den einschlägigen DVGW-Vorschriften vorzunehmen. Zur Vermeidung von Korrosionsschäden ist bei Mischinstallationen auf geeignete Werkstoffpaarungen zu achten Sonstiges Die Heizungsanlagenverordnung und die Druckbehälterverordnung sind zu beachten. Die Inbetriebnahme der Hauszentrale ist WSW 2 Tage vorher bekannt zu geben. Temperaturfühler sind gemäß Herstellerangeben einzubauen. Nicht zugelassen sind auf der Primärseite: - Hydraulische Kurzschlüsse zwischen Vor- und Rücklauf - Automatische Be- und Entlüftungen Wärmeübertrager Primärseitig müssen die Wärmeübertrager für die max. Drücke und Temperaturen des Fernwärmenetzes (gem. Datenblatt) geeignet sein. Sekundärseitig sind die max. Druck- und Temperaturverhältnisse der Hausanlage maßgebend. Die thermische Auslegung hat so zu erfolgen, dass bei der niedrigsten Vorlauftemperatur des Heizmittels sowie der höchstzulässigen Rücklauftemperatur gem. Datenblatt die gewünschte Warmwassertemperatur und die erforderliche Leistung erreicht werden. Bei kombinierten Anlagen (RLT, Raumheizung, Wassererwärmung) ist die Wärmeleistung aller Verbraucher bei der Dimensionierung des Wärmeübertragers anteilmäßig zu berücksichtigen. Bei Wässern, die zu Kalkablagerungen neigen, sind Konstruktionen einzusetzen, die eine leichte Entkalkung ermöglichen.
15 Hausanlage-Raumheizung Die Hausanlage Raumheizung besteht aus dem Rohrleitungssystem ab Hauszentrale, den Heizflächen sowie den zugehörigen Absperr- und Regelarmaturen. 6.1 Indirekter Anschluss Beim indirekten Anschluss unterliegen alle Anlagenteile den Betriebsbedingungen der Hausanlage. Sie müssen für die gewählten Druck- und Temperaturwerte geeignet sein. Es sind Thermostatventile nach den Anforderungen des AGFW-Arbeitsblattes FW 507 zu verwenden. Weitergehende Informationen können bei WSW angefordert werden. 6.2 Inbetriebnahme Eine dem Kunden bei der Angebotsabgabe übergebene Fachbescheinigung Fernwärme (Anlage5) ist vom Rohrleitungsbauunternehmen zu unterschreiben und nach Fertigstellung der Fernwärme- Hausstation zwecks Freischaltung und Zählereinbau an die WSW, Betrieb Fernwärme zu senden. Eine Entnahme von Fernheizwasser zum Füllen der Hausanlage ist nicht zulässig. 7. Hausanlage-Wassererwärmung Die Hausanlage besteht aus den Kaltwasser-, Warmwasser- und ggf. vorhandenen Zirkulationsleitungen, sowie den Zapfarmaturen und den Sicherheitseinrichtungen. Für die Planung, Einrichtung, Inbetriebnahme und Wartung ist DIN 1988 maßgebend.
16 Anlage 1 Abkürzungen und Formelzeichen AF AGFW AVBFernwärmeV HS HZ R RLT RTB SF STB STB W STW STW H TAB-HW TF TFL AUS TFL EIN TF RH TF RN TF VH TF W TF L TR TR H TR W V p max. p min. RN VH max. VH zul. VN max. Außenfühler Arbeitsgemeinschaft Fernwärme e.v. Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme Hausstation Hauszentrale Regler Raumlufttechnik Rücklauftemperaturbegrenzer Sicherheitsfunktion Sicherheitstemperaturbegrenzer Sicherheitstemperaturbegrenzer, Warmwasser Sicherheitstemperaturwächter Sicherheitstemperaturwächter, Heizung Technische Anschlussbedingungen, Heizwasser Temperaturfühler Temperaturfühler, Ladekreis aus Temperaturfühler, Ladekreis ein Temperaturfühler, Rücklauf Heizmittel Temperaturfühler, Rücklauf Netz Temperaturfühler, Vorlauf Heizmittel Temperaturfühler, Warmwasser Temperaturfühler, Luft Temperaturregler Temperaturregler, Heizmittel Temperaturregler, Warmwasser Volumenstrom maximaler Differenzdruck minimaler Differenzdruck Rücklauftemperatur, Netz maximale Vorlauftemperatur, Heizmittel zulässige Vorlauftemperatur, Heizmittel maximale Vorlauftemperatur, Netz
17 Anlage 2 Normenübersicht DIN 1946 DIN E DIN /2 DIN /2 DIN 4747 Teil 1 DIN /2 DIN 4752 DIN DIN DIN DIN EN DIN VDE 0100 Raumlufttechnik Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI); Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte; Technische Regeln der DVGW Regeln für die Berechnung der Heizlast von Gebäuden -Grundlagen der Berechnung- -Tabellen, Bilder, Algorithmen- Zentrale Wassererwärmungsanlagen -Begriffe und Berechnungsgrundlagen- -Regeln zur Ermittlung des Wärmebedarfs zur Erwärmung von Trinkwasser in Wohngebäuden- Fernwärmeanlagen Sicherheitstechnische Ausführung von Hausstationen zum Anschluss an Heizwasser-Fernwärmenetze Wasserheizungsanlagen -Offene und geschlossene physikalisch abgesicherte Wärmeerzeugungsanlagen mit Vorlauftemperaturen bis 120 C Sicherheitstechnische Ausrüstung- -Geschlossene, thermostatisch abgesicherte Wärmeerzeugungsanlagen mit Vorlauftemperaturen bis 120 C Sicherheitstechnische Ausrüstung- Heißwasserheizungsanlagen mit Vorlauftemperaturen von mehr als 110 C (Absicherung auf Druck > 0,5 bar); Ausrüstung und Aufstellung Wassererwärmung und Wassererwärmungsanlagen für Trink- und Betriebswasser, Anforderungen, Kennzeichnung, Ausrüstung und Prüfung Hausanschlussräume Planungsgrundlagen Stellgeräte für Wasser und Wasserdampf mit Sicherheitsfunktion in heiztechnische Anlagen. Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfung Lichtbogenschweißverbindungen an Stahl; Richtlinien für die Bewertungsgruppen von Unregelmäßigkeiten. Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis V
18 Anlage 3 Prinzipschaltbild indirekter Anschluss Heizwasser AF Eigentumsgrenze WSW Kunde 5 T P TF VH T 1 HZW VL TR H STW H ggf. nachgeschaltete Regelkreise 7 Heizmittelvolumenstrom RTB HZW RL T P ME M LB Übergabestation Hauszentrale + Hausanlage Hausstation 1. Absperrarmatur auf der Primärseite ausschließlich Kugelhähne mit Schweißenden ME LB AF Messeinrichtung Leistungsbegrenzer Außenfühler 2. Schmutzfänger TR Temperaturregler 3. Manometer STW Sicherheitstemperaturwächter 4. Thermometer TF VH Temperaturfühler, Vorlauf Heizmittel 5. Sicherheitsventil RTB Rücklauftemperaturbegrenzer 6. Umwälzpumpe 7. Regelventil mit Differenzmessstutzen 8. Entleerungseinrichtung mit Plombe 9. Differenzdruck- und Volumenstromregler mit elektrischen Stellantrieb
19 Anlage 4 Hauszentrale Wassererwärmung-Indirekter Anschluss-Temperaturabsicherung
20 Anlage 5 WSW Energie & Wasser AG -Betrieb Fernwärme Wuppertal Fachbescheinigung für die Fernwärme-Hausstation des Gebäudes... Straße/Haus-Nr. Ort Rückseite Fachbescheinigung Fernwärme Hiermit wird den WSW bescheinigt, dass bei der Erstellung der Fernwärme- Hausstation die Vorgaben der TAB- Dampf/Heizwasser eingehalten und die Arbeiten nach den derzeitig gültigen Regeln der Technik ausgeführt worden sind. Insbesondere wird bestätigt, dass die Schweißarbeiten an der Übergabestation und auf der Primärseite der Hauszentrale (Dampf-, Kondensat- und Heizwasserleitungen) von Schweißern mit gültigen Prüfzeugnissen nach DIN EN 287 Teil 1 ausgeführt worden sind.... Datum/Unterschrift und Stempel des Rohrleitungsbauunternehmens
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