Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht Hospizbewegung Dormagen/U. Kratel

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Gotthilf Otto
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1 Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht Hospizbewegung Dormagen/U. Kratel

2 Worüber sprechen wir? Ich habe nichts dagegen zu sterben; ich will nur nicht dabei sein, wenn es passiert <Woody Allen, geb. 1935> Der Tod interessiert mich nicht: solange ich lebe, ist er nicht da; und wenn er kommt, bin ich nicht mehr da. <Epikur, v. Chr.>

3 Worüber sprechen wir?

4 Gian Domenico Borasio

5 Giovanni Maio

6 Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht Wie macht man es richtig?

7 Das BGH-Urteil vom Die schriftliche Äußerung, keine lebenserhaltenden Maßnahmen zu wünschen, enthält für sich genommen nicht die für eine bindende Patientenverfügung notwendige konkrete Behandlungsentscheidung des Betroffenen. Die insoweit erforderliche Konkretisierung kann aber gegebenenfalls durch die Benennung bestimmter ärztlicher Maßnahmen oder die Bezugnahme auf ausreichend spezifizierte Krankheiten oder Behandlungssituationen erfolgen. <BGH, XII ZB 61/16 LG Mosbach, AG Adelsheim>

8 Was heißt das im Klartext?...wünsche mir keine lebenserhaltenden Maßnahmen......möchte nicht an Schläuchen sterben......wünsche mir keine Intensivmedizin......möchte keine künstliche Ernährung......lehne eine künstliche Beatmung ab......lehne Wiederbelebungsmaßnahmen ab......möchte ich Würde sterben Alles verstanden, alles richtig, aber: juristisch untauglich!

9 Was können wir (nach dem BGH-Urteil) tun? Schriftliche Patientenverfügung (mit/ohne Notar) Schriftliche Vorsorge-Vollmacht (mit/ohne Notar) Benennung eines Bevollmächtigten, der sich seiner Verantwortung bewusst ist! Benennung konkreter Krankheits- bzw. Sterbe- Situationen Benennung konkreter ärztlicher und/oder pflegerischer Behandlungsmaßnahmen, die entweder ausdrücklich gewünscht oder dezidiert abgelehnt werden

10 Konkrete Krankheits- oder Behandlungssituationen... Unabwendbar im Sterbeprozess befindlich Irreversible Schädigung des Gehirns (fortgeschrittene Demenz/Alzheimer, Trauma, Hirnblutung, Schlaganfall) Irreversibles Organversagen (Herz, Lunge, Niere, Leber) Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Erkrankung Herz-Kreislaufstillstand, Atemstillstand Unmöglichkeit der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme Unmöglichkeit der Kommunikation (?)

11 Konkrete ärztliche Maßnahmen 1 Lebenserhaltende Maßnahmen, die nur den Todeseintritt verzögern und Leiden unnötig verlängern Wiederbelebung (Reanimation), Intubation, künstliche Beatmung Künstliche Flüssigkeitszufuhr bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme (intravenös, subcutan) Künstliche Ernährung bei unzureichender Nahrungsaufnahme (PEG/Magensonde, intravenös)

12 Konkrete ärztliche Maßnahmen 2 Transfusion bei Anämie Dialyse bei Nierenversagen Organtransplantation und Organspende (Leber, Niere, Herz) Antibiotika-Gabe bei Infekten (?) Klinikeinweisung (?)

13 Fragen, die Sie sich zur Patientenverfügung stellen sollten (1) Benötige ich überhaupt eine Patientenverfügung, wenn ich in meine Vorsorge-Vollmacht auch Entscheidungsbefugnisse über meine Gesundheitsversorgung einbezogen habe? Welche Version von Patientenverfügung entspricht am ehesten meinen Bedürfnissen und Wünschen UND ist juristisch korrekt? Welche pflegerischen und ärztlichen Maßnahmen wünsche ich mir am Lebensende?

14 Fragen, die Sie sich zur Patientenverfügung stellen sollten (2) Von wem möchte ich am Ende meines Lebens versorgt werden und wo möchte ich umsorgt sein? Welche persönlichen Wertvorstellungen sind mir wichtig? Wen betraue ich mit der (schwierigen, verantwortungsvollen!) Aufgabe, im Falle meiner Einwilligungsunfähigkeit für mich Entscheidungen zu treffen, die sich auf die weitere medizinische Behandlung oder auch den Verzicht bzw. Abbruch med. Maßnahmen beziehen?

15 Wie stelle ich sicher, dass meine Patientenverfügung beachtet und umgesetzt wird? Original (oder Kopien?) im Banksafe, zu Hause, beim Bevollmächtigten, beim Notar, bei der Hospizbewegung, beim Hausarzt? Die Verfügung muss im Notfall rasch verfügbar sein! Der Inhaber der Vorsorge-Vollmacht muss erreichbar sein! Der Hausarzt/die Hausärztin sollte in die Beratungen einbezogen werden Für den absoluten Notfall sollte der Göttinger Palliativbogen jederzeit in Reichweite sein (im Heim, zu Hause beim Patienten)

17 Hospiz- und Palliativbetreuung

18 Hospizliche Begleitung Koordinatorinnen: Fr. A. Pyttlik, Fr. R. Engel, Fr. A. Hein (ab 2017) Ehrenamtliche HospizhelferInnen Büro: Knechtstedener Str. 20 in Horrem; ab Krefelder Str. 23 Tel und Fax: Aufgabenfelder: Ehrenamtliche (kostenfreie) Sterbebegleitung, KEINE Sterbehilfe! Trauerbegleitung Vermittlung palliativ-pflegerischer und palliativmedizinischer Versorgung

19 Palliative Care: Definition...ist die aktive, ganzheitliche Betreuung von Patienten, deren Leiden auf kurative Behandlung nicht anspricht. Die Kontrolle von Schmerzen und anderen quälenden Symptomen sowie von psychischen, sozialen und spirituellen Problemen ist von entscheidender Bedeutung. Das Ziel ist die bestmögliche Lebensqualität für Patienten und ihre Familien <modifiziert nach Texten der WHO, EAPC und DGP >

20 Palliativ-Versorgung über Dormagen

21 Palliativ-Versorgung in Dormagen AAPV Koordinatorin : Fr. A. Pyttlik - 44 Hausärzte - 7 Qualifizierte PalliativärztInnen (QPA) - Ambulante Krankenpflegedienste SAPV Koordinatorin: Fr. E. Posielski - Palliativpflege: Caritas-Krankenpflege, Fr. I. Köppinger - Palliativärztliche Versorgung: 7 QPA - Apotheke: Sonnenapotheke C. Pfeiffer Ärztliche Koordinatoren: Dres. med. P. Tosetti & U. Kratel

23 Patientenverfügung und Palliative Care Der Wunsch nach palliativpflegerischer und medizinischer Versorgung und hospizlicher Begleitung sollte in jeder Patienten-Verfügung ausdrücklich verankert sein! Mit der Hospizbewegung und dem Palliativteam (AAPV/SAPV) sollte frühzeitig genug Kontakt aufgenommen werden

24 Kernbotschaft von Palliative Care Nicht dem Leben mehr Zeit, aber der Zeit mehr Leben geben (Aulbert/Zech 1990) Steigerung der Lebensqualität bei nicht heilbarer Erkrankung Die Bedürfnisse des Patienten und seiner Angehörigen/Zugehörigen in den Mittelpunkt stellen Ein Sterben in Würde ermöglichen

25 APZ und Hospiz Hôtel Dieu in Beaune ( ) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. med. Foto: Udo B. Kratel, Evrard 2016

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