TON & TECHNIK. Leitfaden drahtlose Sendestrecken. Stand

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1 Ingenieurbüro für Raumakustik und Beschallungstechnik Festinstallation von Medientechnik Beschallung / Licht / Video Mediensteuerung Beratung / Service / Verkauf Tonstudio und Konzertmitschnitte CD-, DVD-, Kassettenproduktion TON & TECHNIK Matthias Scheffe Marktstraße Nümbrecht Tel Fax info@tontechnik-scheffe.de Leitfaden drahtlose Sendestrecken Stand Generelle Information zu drahtlosen Mikrofonen... 2 Was sind die Unterschiede der drahtlosen Mikrofone?... 2 Was gibt es beim Aufbau von drahtlosen Mikrofonanlagen besonderes zu beachten?...2 Welche Frequenzbereiche gibt es für drahtlose Mikrofone?... 2 Was hat sich 2010 geändert?... 3 Welche Frequenzen sind zukünftig nutzbar?... 3 Gibt es weitere Alternativen?... 4 Welches Frequenzband sollte zukünftig genutzt werden?... 4 Was kostet die Anmeldung?... 4 Was passiert mit den derzeitigen Geräten?...4 Ist der Kauf von neuer drahtloser Technik derzeitig ratsam?... 5 Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Frequenzwechsel?... 5 Leitfaden drahtlose Sendestrecken Seite 1 von 5

2 Generelle Information zu drahtlosen Mikrofonen Drahtlose Mikrofone sind heute aus Veranstaltungen jeglicher Art nicht mehr wegzudenken. Sei es das große Theaterereignis mit Unmengen an drahtlosen Mikrofonen oder der Gottesdienst, bei dem der Pfarrer ein Headset trägt. Der Komfort dieser Mikrofone ist nicht zu übersehen. Die Neuregulierung der Frequenzen ist ein Ansatz einmal mehr Information zu diesem Thema zu liefern. Was sind die Unterschiede der drahtlosen Mikrofone? Die für den Nutzer drahtloser Mikrofone wichtigen Unterschiede sind ganz klar in der Erweiterbarkeit bzw. Kompatibilität zu sehen. Günstige Drahtlosanlagen sind häufig mit Festfrequenzen ausgestattet, was zur Folge hat, dass bei Frequenzüberschneidungen diese Sendestrecke nicht mehr benutzt werden kann. Eine sorgfältige Planung ist daher ratsam. Sendestrecken mit wechselbaren Frequenzen bieten in diesem Fall mehr Sicherheit, da man bei Frequenzüberschneidungen einfach auf eine freie Frequenz wechseln kann. Was gibt es beim Aufbau von drahtlosen Mikrofonanlagen besonderes zu beachten? Die Sende- und Empfangsantennen sollten nach Möglichkeit immer freie Sicht zu einander haben. Besonders der menschliche Körper behindert Funkwellen drastisch: - Antennen nach Möglichkeit immer über Kopf montieren, - Geräte in Schränken immer mit abgesetzten, also extern montierten Antennen betreiben, - Nach Möglichkeit bei mehr als einer Sendestrecke einen Antennensplitter/ Combiner benutzen, um weniger Antennen zu haben, - Bei Nutzung von mehreren Sendestrecken ohne Splitter/ Combiner einen Antennenwald vermeiden. Geräte weiter auseinander stellen, da Interferenzen zu schlechter Sende- bzw. Empfangsleistung führen. Welche Frequenzbereiche gibt es für drahtlose Mikrofone? Bislang gab es Mikrofone für den UHF Bereich, welcher von 174 bis 233 MHz reicht. Mikrofone in diesem Bereich dürfen allerdings nur in festen Häusern, also stationär betrieben werden, sind sehr störanfällig und vor allem sind sie anmeldepflichtig. Ein anderer Frequenzbereich für drahtlose Mikrofone findet sich von433 bis 435 MHz. Er wird selten genutzt, da er sehr störanfällig ist. Dieser Bereich ist für die Allgemeinheit freigegeben und daher nicht kontrollierbar. Leitfaden drahtlose Sendestrecken Seite 2 von 5

3 Am häufigsten anzutreffen sind drahtlose Mikrofone im Bereich zwischen 790 und 814 MHz bzw. zwischen 838 und 862 MHz. Dieser Bereich wird von Rundfunkanstalten und professioneller Veranstaltungstechnik genutzt. Der Bereich von 863 bis 865 MHz war der Allgemeinheit für drahtlose Mikrofone freigegeben. Was hat sich 2010 geändert? Die Bundesnetzagentur hat zum den Zugang zu den Übertragungsfrequenzen neu geordnet. Die Frequenzbereiche von 790 bis 821 MHz und von 832 bis 862 MHz werden ab dem für mobiles Internet genutzt und dürfen spätestens ab diesem Zeitpunkt nur noch mit Einzelzulassungen genutzt werden. Ab Ende 2010 wird allerdings das Netz bereits ausgebaut, so dass ab diesem Zeitpunkt bereits mit Störungen zu rechnen ist, da ein Parallelbetrieb nicht möglich ist. Für die Nutzer von drahtlosen Mikrofonen und In-Ear-Systemen wurde der Ersatzfrequenzbereich von 710 bis 790 MHz eingeführt. Dieser Frequenzbereich ist reserviert, zur Nutzung muss allerdings eine kostenpflichtige Frequenzzuteilung der Bundesnetzagentur erteilt werden. Welche Frequenzen sind zukünftig nutzbar? Der Frequenzbereich von 174 bis 233 MHz bleibt nach wie vor anmeldepflichtig. Im Frequenzbereich von 470 bis 790 MHz können Funkmikrofone betrieben werden. In diesem Bereich ist allerdings eine sehr gute Planung notwendig, da dieser Frequenzbereich ebenfalls für Fernsehkanäle genutzt wird. Außerdem ist dieser Bereich derzeitig noch anmeldepflichtig. Wie oben erläutert ist der Frequenzbereich von 710 bis 790 MHz für professionelle Nutzer reserviert, allerdings auch anmeldepflichtig. Bis 2015 kann der Frequenzbereich von 790 bis 863 MHz weiterhin wie gewohnt genutzt werden. Es kann allerdings besonders im ländlichen Raum immer häufiger zu Frequenzbelegungen kommen. Im Frequenzbereich von 863 bis 865 MHz können ebenfalls Funkmikrofone genutzt werden. Dieser Frequenzbereich ist nicht reguliert, so dass es evtl. Störungen durch Haushaltsgeräte geben kann. Leitfaden drahtlose Sendestrecken Seite 3 von 5

4 Gibt es weitere Alternativen? Eine Alternative, welche im Gespräch ist wäre im Bereich 1,4 bzw. 1,8 GHz. Diese ist allerdings sehr umstritten, da die Gefahr der Unterbrechung durch Hindernisse bei diesen großen Frequenzen sehr hoch ist und eine unterbrechungsfreie Übertragung sehr schwer zu gewährleisten ist. Im Bereich von 821 bis 832 MHz wird vermutlich eine Lücke bei den mobilen Internetlösungen vorhanden sein, welche allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nutzbar sein wird, da hier Störungen durch die mobilen Internetgeräte auftreten werden. Welches Frequenzband sollte zukünftig genutzt werden? Für die Nutzung weniger drahtloser Mikrofone ( 4) könnte die Nutzung von Frequenzen im Bereich von 863 bis 865 MHz interessant sein, da dieser Bereich auch nach 2015 in der jetzigen Form bestehen bleibt. Sollte die Nutzung von mehreren drahtlosen Systemen geplant sein, dann ist der Bereich von 470 bis 790 MHz die vernünftige Wahl. Allerdings ist dieser Bereich anmeldepflichtig! Was kostet die Anmeldung? Die Kosten setzen sich aus einer einmaligen Verwaltungsgebühr von 130,00 und einem jährlichen Frequenznutzungs- und EMV Beitrag von 9,10 pro Jahr und Sendestrecke zusammen. Die Einzelzuteilung ist auf 10 Jahre befristet. Eine Erweiterung der Sendestrecken kostet 60,00 zzgl. der Jahresgebühr von 9,10 pro genutzter Frequenz/ Sendestrecke. Öffentliche und gemeinnützige Organisationen sollten ihre Frequenzzuteilung persönlich bei der jeweiligen Außenstelle der Bundesnetzagentur erfragen, da es in Ausnahmefällen die Möglichkeit gibt, diese Kosten erlassen zu bekommen. Was passiert mit den derzeitigen Geräten? Hochwertige neue Sendestrecken lassen sich teilweise schon für unter 790 MHz programmieren. Verschiedene Hersteller bieten nun auch kostengünstige Umbaumaßnahmen an. Eine generelle Regelung ist nicht vorgesehen. Zu beachten wird allerdings sein, ob ein reiner Austausch von Sendern und Empfängern ausreichend ist. Unter Umständen müssen alle Geräte der drahtlosen Signalkette ausgetauscht werden, so z.b. Antennensplitter, -verteiler, -booster, Kabel etc. Eine genaue Überprüfung Ihrer drahtlosen Sendestrecken ist daher ratsam. Leitfaden drahtlose Sendestrecken Seite 4 von 5

5 Ist der Kauf von neuer drahtloser Technik derzeitig ratsam? Grundsätzlich spricht nichts dagegen heute drahtlose Sendetechnik zu kaufen. Es ist allerdings sehr wichtig darauf zu achten hochwertige Komponenten zu kaufen, da diese für den zukünftigen Betrieb bereits ausgerüstet sind bzw. namhafte Hersteller den Umstieg erleichtern werden. Wichtig ist auf jeden Fall eine sorgfältige Planung auch bzgl. geplanter Ausbaustufen, um direkt von Anfang an mit den richtigen Komponenten zu arbeiten. Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Frequenzwechsel? Weitere Informationen findet man auf der Webseite des Interessenverbandes APWPT bei der Bundesnetzagentur oder bei TON&TECHNIK. Leitfaden drahtlose Sendestrecken Seite 5 von 5