AYURVEDA. Abhyang - ayurvedische Ölmassage

Transkript

1 AYURVEDA Gesund ist der Mensch, wenn sich Körperfunktionen, wie Stoffwechsel, Verdauung, Gewebefestigkeit und Ausscheidung im Gleichgewicht, sowie Seele, Sinne und Geist im Zustand inneren Glücks befinden Die Massage gehört im Ayurveda zum Snehana = Öl, und kommt von der indogermanischen Wurzel sniha. Die Berührungen mit warmen Pflanzenölen ist eine Kunst und Heilung zugleich. Die ayurvedische Massage, ist das einzige Massagesystem, bei dem Heilpflanzen und Öle eingesetzt werden, auf der Grundlage der Theorie von den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äether (=Raum) und den drei Doshas = bioenergetische Grundkräfte- Lebensenergien Vata, Pitta Kapha, die sich aus den fünf Elementen bilden. Die Kombination nährt die Sinne und zugleich die fein- und grobstofflichen Körper, die inneren Elemente des Körpers werden ausbalanciert. Die ayurvedische Massage hat 3 Ziele: Die Durchblutung zu verbessern Das Lymphsystem anzuregen Die Lebenskraft, -energie Vata (Wind), Pitta ( Galle), Kapha (Schleim) auszubalancieren, in Fluss und Gleichgewicht zu bringen Abhyang - ayurvedische Ölmassage Abhyanga heisst wörtlich: Eine besondere Bewegung um etwas. Abhyanga ist eine tief entspannende, vitalisierende Ganzkörperölmassage inkl. Kopf und Gesicht. Die verschiedenen ayurvedischen Massageanwendungen reinigen und vitalisieren die den Körper und wirken auf direkteste Weise auf das Lymphsystem ein, was wiederum unterstützend auf die Blutzirkulation wirkt, indem es überschüssige Flüssigkeit und Toxine (Abfall-Giftstoffe) aus dem Blutstrom entfernt und so das Herz entlastet wird. Wenn Blut und Lymphe ungehindert zirkulieren können, lösen sich tiefsitzende Strukturen des Festhaltens, Muskeln beginnen sich vom tiefen Bindegewebe zu lösen, das sich wiederum vom Knochen löst. Toxische, unverdaute Materie wird aus den tieferen Bindegeweben in den Magen- Darm-Trakt gebracht, wo sie ausgeschieden werden können. Da Geist, Körpergewebe (Zellen) miteinander in Verbindung stehen, kann Stress losgelassen werden, der Atem und die Lebensenergie können frei fliessen. Unterdrückte Gefühle die sich als Giftstoffe im Bindegewebe eingelagert haben, kommen an die Oberfläche und werden freigesetzt. Bei diesem Loslassen entsteht ein Gefühl der Verjüngung und innerer Freude. Ayurveda fördert diese emotionale Reinigung und geistige Klärung und versteht sich als Teil des Massageprozesses.

2 Mit den Gefühlen dem eigenen Körper gegenüber bestimmen wir nicht nur unser Aussehen und Ausstrahlung, sondern auch unsere vitale Lebenskraft und Gesundheit. Vielen Menschen fällt es schwer, sich selbst und liebevoll anzunehmen und auf die Rufe des eigenen Körpers zu hören. Unsere negativen Selbstbilder bestimmen dann den gesamten Blickwinkel der Selbsteinschätzung und Lebensgestaltung, Wir vergleichen uns ständig mit anderen Menschen und bewerten diese meistens als besser, attraktiver, intelligenter usw. Nach dem Gesetz der Gedankenkraft werden sich diese Erfahrungen solange bestätigen, wie wir in dieser Form über uns denken. Ayurveda lehrt einen Weg, von allen äusseren Bewertungen frei zu werden und uns als Mensch in unserer ganzen Tiefe zu erfassen. Streben wir nach wahrer Gesundheit und Vitalität beginnt der Weg damit, dass wir unsere negativen Selbstbilder durch Positive ersetzen und an unser eigenes Potential glauben. Erst dann können sich alle Therapien und Naturmedikamente in ihrer Wirkung entfalten. Um die Einzigartigkeit eines jeden Menschen zu beschreiben bedient sich Ayurveda der Lehre der drei Doshas. Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sind Körpersäfte oder Bioenergien, welche sich aus den fünf Elementen bilden und die individuelle Konstitution des Menschen beschreiben. Die Kombination der Doshas in uns ist einzigartig und die Dominanz der einen oder anderen Kraft prägt unsere Erscheinung, unsere Persönlichkeit, unseren Lebensstil und hat grossen Einfluss auf die Vorlieben und Abneigungen innerhalb unseres Lebens und der Ernährung. Vata ist das Bewegungsprinzip im menschlichen Organismus und setzt sich aus den Elenenten Äther und Luft zusammen der Wind der beweglich, trocken und rau über die Erde streift. Vata ist eng mit dem Nervensystem verbunden und entspricht auch dem Geist- und Energiekörper. Sein Prinzip ist die Luftigkeit, Beweglichkeit und sein Hauptsitz im Körper liegt unterhalb des Nabels im Bereich des Dickdarms. Vata kontrolliert die beiden anderen Doshas und kann entsprechend auch als Schrittmacher der biologischen Aktivität, der Kommunikation und regulierend bezeichnet werden. Wenn Vata aus dem Gleichgewicht fällt, kommen Pitta und Kapha auch ins Ungleichgewicht. Menschen mit einem dominanten Vata bewegen sich rasch und reden schnell, sind unruhig bis nervös und unstetig, können ungeduldig und unzuverlässig sein, aber auch sehr wach und aktiv, sind meistens sehr schlank, drahtig und frieren leicht. Diese Menschen haben oftmals eine raue bis rissige Haut, Schuppen, das Haar ist brüchig, dünn, starr, blondhellbraun und haben deutlich hervortretende Venen. Eigenschaften von Vata-Typen verkörpern das Bewegungsprinzip: Reagieren empfindlich auf Ungleichgewicht Geringes Gewicht und leichter Körperbau, keine grosse Muskelkraft Begeisterungsfähig Sprechen viel und schnell, redselig Geht Dinge schnell an, ständig in Eile, rastlos Neigung zu trockener, kühler Haut Abneigung gegen kaltes und windiges Wetter Unregelmässiger Hunger und unregelmässige Verdauung und Stoffwechsel Können keine grossen Muskeln und Fett aufbauen, osteoporosegefährdet Neigung zu Verstopfung, Blähungen, Verdauungsprobleme Schnelle Auffassungsgabe und gutes Kurzzeitgedächtnis, begreifen schnell, vergessen schnell Bewegungsträume, können im Traum fliegen Tendenz zur Chaotik, Lebenskünstler, kreativ, feingeistig Neigung zu Sorgen und Kummer sowie zu leichtem und unterbrochenem Schlaf Sensibel, schüchtern, wirken evtl. unruhig, zappelig, nervös

3 Nervosität, innere Unruhe, Sorgen, Ängste Stress, ständige Übelastung Führt zu Schlaflosigkeit, Nervosität und Konzentrationsmangel Vata findet man in der gefässlosen Oberhaut (Epidermis), die uns als Schutzschicht dient die Haut ist zart, feinporig, eher trocken und hat eine leicht rosige oder bräunliche Färbung. Unterdrückte Persönlichkeitsstrukturen und angestaute Gefühle können sich in der Haut darstellen als Spiegel der Seele: Ausgetrocknete, schuppige Haut Übermässige Sensibilität Kühle Haut Da helfen wärmende, beruhigende und nährende Öle und Speisen, wie: Sesamöl, Avocadoöl, Mandelöl, -kleie und Reiswasser. Pitta wird mit dem Umsetzungsprinzip identifiziert und setzt sich aus den Elementen Feuer und wenig Wasser zusammen wandelt alles durch sein Feuer um. Zwischen Vata und Kapha, die goldene Mitte. Pitta hat Verbindung zum Drüsen- und Enzymsystem und regelt damit die Verdauung und den Stoffwechsel. Zudem regelt es den Wärmehaushalt im Körper. Intellekt und emotionaler Ausdruck sind ebenfalls eine Funktion von Pitta. Es befindet sich vor allem zwischen Herz und Nabel. Die Eigenschaft sind: Heiss, leicht flüssig, ölig, scharf. Menschen mit einem dominanten Pitta sind kraftvoll, zielstrebig und intelligent. Sie haben eine stabile Gesundheit, schwitzen leicht und neigen zu Sodbrennen, Durchfall, Hautunreinheiten und Übersäuerung im Verdauungstrakt. Sie sind hitzig vertragen aber keine Wärme. Die Haut neigt zu Sommersprossen, früher Faltenbildung und Hautunreinheiten, das Haar ist rötlich-bräunlich, kräftig und kann vorzeitig ergrauen. Ihr inneres Feuer bringt sie leicht zum Schwitzen mit Körpergeruch. Eigenschaften von Pitta-Typen ist die Feuer- und Umsetzungskraft im Körper: Mittelschwerer Körperbau Leistungssportler, Einzelkämpfer, Ausdauer, gute Muskelkraft Geht Dinge mit mittlerer Geschwindigkeit an Arbeitet sehr systemisch und organisiert Abneigung gegen Hitze, kühlen sich gerne ab, warme Hände und Haut Starker Hunger und gute Verdauung Kann Mahlzeiten schlecht ausfallen lassen Mittlere Auffassungsgabe und Gedächtnis Nachtmensch, aktive Träume, Workaholics, voller Terminkalender Guter Redner, extrovertiert, Kämpfernatur, dominant, Manager-Typ Kann Erlerntes systematisch wiedergeben Fanatisch wenn religiös oder von etwas überzeugt Gewinnertyp Ordnung und Genauigkeit ist wichtig, sehr schematisch Unternehmungslustiger und mutiger Charakter mit Neigung zu Ungeduld, Ärger leicht erregbar Bevorzugt kalte Speisen und kühle Getränke Neigung zu Sommersprossen und Muttermahlen Neigung zu Sodbrennen/Übersäuerung Hohe Verdauungsaktivität und guter Stoffwechsel

4 Angestautem Ärger Zorn Übermässige Verantwortung und das Gefühl die eigenen Fähigkeiten und Wünsche nicht leben zu dürfen Führt zu Reizbarkeit, Aggression und Unzufriedenheit Pitta findet man in der Lederhaut (Cutis), der Hautstoffwechsel ist hier am aktivsten mit Hautzellbildung, Durchblutung, Wärmehaushalt und Schweissbildung die Haut ist warm, geschmeidig, weich, eher ölig und hat eine rötlich oder bräunlich-gelblich-kupfrige Färbung. Unterdrückte Persönlichkeitsstrukturen und angestaute Gefühle können sich in der Haut darstellen als Spiegel der Seele: Allergische Hautreaktionen Sonnenempfindlichkeit Entzündliche Hautunreinheiten Alle kühlenden Öle wie: Rosenwasser, Kokosöl, Olivenöl, Nachtkerzenöl und bittere Gemüse und Gurken wirken beruhigend und regenerieren. Kapha repräsentiert das erhaltende und stabilisierende Prinzip des Körpers und setzt sich aus den Elementen Wasser und Erde zusammen der Fels in der Brandung, der uns Ruhe und Stabilität verschafft. Es hat seinen Sitz oberhalb des Herzens im Oberkörper, trägt die Funktion des Lymph- und Immunsystems und ist für die Körperstruktur und den Flüssigkeitshaushalt verantwortlich. Seine Eigenschaften sind: Süss, schwer, beständig, weich, kalt, ölig, fettig, träge, trüb. Menschen mit einem hohen Kapha-Anteil sind meist geduldig, hilfsbereit, liebevoll, stark, selbstkontrolliert, vergebend, pflichtbewusst und nicht selbstsüchtig. Sie sind aufrichtig und konstant in ihren Beziehungen, aber manchmal auch etwas schwerfällig und langsam. Kapha-Menschen neigen zu Übergewicht, Verschleimung, Erkältungskrankheiten und innerem Phlegma. Man erkennt sie an ihrem wohl-proportionierten, schönen Aussehen, ihrer kühlen, weiss-bläulichen Haut und ihren schönen dichten braun-schwarzen Haaren die oft gewellt oder gelockt sind. Eigenschaften von Kapha-Typen ist die Stabilität und Festigkeit im Mensch Dickes Unterhautgewebe Sehr dehnfähige Menschen Schlangenmenschen Grosse Stärke und Ausdauer, gute Muskelkraft Geht Dinge methodisch und langsam an Sprechen monoton, ruhig und langsam Neigen zu glatter und fetter Haut Geringes Hungergefühl aber essen immer wieder gerne Nehmen schnell zu, sogar beim Wasserfasten (kaltes Wasser lagert an) Langsame Verdauung, langsamer Stoffwechsel Ruhige und beständige Persönlichkeit, lieben die Gewohnheit Langsame Auffassungsgabe, aber gutes Langzeitgedächtnis Tiefer und langer Schlaf (auch bei Lärm) Kräftiges eher dunkles Haar Ist schwer aus der Ruhe zu bringen, Weichheit, Geduld, Ruhepol Urmutterbild, ideal zur Familienbildung Stubenhocker, gemütlich, träge bequem Anziehende Herzlichkeit, umarmen, berühren, sorgen gerne für andere Menschen

5 Keine Möglichkeit dem Wunsch nach Ruhe und Entspannung nachzugehen Das Gefühl von Müdigkeit, Antriebslosigkeit Depression überkommt einem Kapha findet man in der Unterhaut (Subcutis) und im Flüssigkeitshaushalt. Menschen mit einer hohen Kapha-Konstitution verfügen normalerweise über eine gut gepolsterte und robuste Haut, welche widerstandsfähig, gut durchfeuchtet und leicht fettig und weiss ist. Wenn die kreativen Ausdrucksfähigkeiten gebremst werden und sie sich unterdrückt fühlen können sie sich in der Haut darstellen als Spiegel der Seele: Fette, grobporige Haut Wasseransammlungen im Gewebe Nässende Hautausschläge Cellulite Da helfen erhitzende und trockene Öle wie: Sesamöl, Mandelöl, Senföl. Die in unserem Körper wirksamen Doshas können sich je nach Lebenssituation und Ernährung in Harmonie oder Disharmonie befinden. Störungen in diesem sensiblen Kräftesystem wirken sich nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der seelischen Ebene aus. Bei jeder Art von Beschwerden führt der Weg zu einem ausgewogenen Körper- und Lebensgefühl über das Hineinspüren in die wahren Bedürfnisse der individuellen Persönlichkeit. Innere und äussere Schönheit sind im Ayurveda das Zeichen für vollkommene Gesundheit, Harmonie und Lebensfreude