Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie. Ahnengalerie der Klinikleiter

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1 Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie Ahnengalerie der Klinikleiter

2 2 Zur Eröffnung unserer HNO Ahnengalerie

3 Geschätzte HNO-Kolleginnen Geschätzte HNO-Kollegen Sehr geehrte Damen und Herren Stolz schauen wir auf eine langjährige Tradition unserer HNO-Klinik zurück. Mit unserer Ahnengalerie möchten wir deshalb unsere ehemaligen Klinikdirektoren würdigen. Prof. Dr. med. Marco Caversaccio Direktor und Chefarzt HNO Universitätsklinik Inselspital Bern Prof. Dr. Hubert Steinke Direktor Institut für Medizingeschichte Universität Bern 3

4 175 Jahre HNO am Inselspital Die Wurzeln der HNO-Klinik am Inselspital der Universität Bern gehen zurück auf das Jahr 1841, als hier die erste Ohrenpoliklinik auf dem Kontinent gegründet wurde. Bern war für einmal früh dran, nur in Irland und England war man noch schneller. Doch der Anfang war lang und steinig. Die HNO war in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch kein etabliertes Fachgebiet. Die erste Poliklinik war Teil der Augenklinik und von dessen Direktor geleitet. Ab den 1860er scheint die ohrenheilkundliche Aktivität eingeschlafen zu sein. Erst 1885 wird das Fach mit einem Otiatrisch-Laryngologischen Institut und einer Poliklinik eigenständig kam zur Poliklinik erstmals eine stationäre Abteilung mit 15 Betten hinzu. Damit war der Kampf aber noch nicht zu Ende. Chronischer Platzmangel und unerfüllte Erneuerungswünsche charakterisieren die Zeit bis in die 1940er Jahre. Abgänge der Klinikchefs nach Basel und Zürich sind Zeichen der angespannten Situation. Ab 1950 kann sich die Klinik mit langjährigen Chefs und einem Fokus auf operative Eingriffe und Subspezialisierung zunehmend festigen und entwickelt sich dynamisch bis heute. 4

5 Vor 1885 Aus der Zeit vor 1885 ist vor allem Wilhelm Rau ( ) zu erwähnen. Er war seit Gründung der Universität 1834 Professor für Augenheilkunde. Innerhalb seiner Klinik führte er ab 1841 auch eine Ohrenpoliklinik ein, die erste auf dem Kontinent. Dort diagnostizierte er v.a. Entzündungen, Polypen oder Schwerhörigkeit. Die therapeutischen Möglichkeiten waren allerdings sehr limitiert. Rau publizierte über seine Erfahrungen und schrieb auch ein Lehrbuch der Ohrenkrankheiten. 5

6 HNO Klinikdirektoren ab 1885 Prof. Adolf Valentin Klinikdirektor HNO Inselspital Prof. Valentin hat die HNO als eigenständiges Fach in Bern etabliert. Er habilitierte sich 1871 und wurde 1885 zum aop ernannt. Sein grosses Verdienst ist die Gründung eines Otiatrisch-Laryngologischen Instituts und einer universitären Poliklinik Er verzichtete auf sein Dozentengehalt, um die Klinik zu finanzieren. Prof. Valentin publizierte ganz bewusst nur wenig und setzte sich ganz für die Lehre und die Klinik ein. Prof. Friedrich Lüsche 6

7 Prof. Friedrich Lüscher Klinikdirektor HNO Inselspital Prof. Lüscher wirkte während 16 Jahren neben seiner Privatpraxis ohne Gehalt als Assistent von Professor Valentin, bis er dessen Nachfolger wurde. Unter seiner Leitung entstand 1909 die erste Klinik mit 15 Betten wurde er zum ersten Berner Ordinarius der HNO gewählt. Mit ihm wurden operative Eingriffe und die Therapie der Schwerhörigkeit zu zentralen Pfeilern der Berner Klinik. 7

8 Prof. Erhard Lüscher Klinikdirektor HNO Inselspital Prof. Lüscher, der Sohn von Prof. Friedrich Lüscher, setzte seinen Akzent auf die Physiologie der Hörvorgänge. Obwohl Klinikdirektor, war er nur ausserordentlicher Professor. Seine Anträge auf ein Ordinariat 1937 und 1939 wurden aus Geldmangel abgelehnt, so dass er 1941 den Lehrstuhl in Basel übernahm. Dort entwickelte er u.a. die Audiologie. 8

9 Prof. Luzius Rüedi Klinikdirektor HNO Inselspital Auch für Prof. Rüedi war Bern nur eine Durchgangsstation. Er habilitierte bei Prof. F.R. Nager in Zürich und kehrte nach seiner Berner Zeit 1948 als Nachfolger seines Lehrers nach Zürich zurück. Er forschte über das akustische Trauma und arbeitete an der operativen Therapie der Otosklerose. 9

10 Prof. Franz Escher Klinikdirektor HNO Inselspital Mit Prof. Escher beginnt die Phase der langjährigen Klinikdirektoren und des stetigen Ausbaus. Er erwirkte 1972 die Schaffung der Abteilung für Audiophonologie. Eine seiner Spezialitäten war die Entfernung der Hypophyse und der von ihm entdeckte Zugang zu dieser Hirnanhangdrüse. Nach ihm ist die Franz-Escher-Medaille, ein Preis der Schweizerischen ORL Gesellschaft benannt. 10

11 Prof. Markus Neiger Klinikdirektor HNO Inselspital Prof. Neiger führte die mikroskopische Chirurgie des Mittelohrs, des Trommelfells, insbesondere aber der Gehörknöchelchen am Inselspital ein. Er ermöglichte die Schaffung einer weitgehend autonomen Abteilung für Kieferchirurgie. 11

12 Prof. Rudolf Häusler Klinikdirektor HNO Inselspital Prof. Häusler befasste sich intensiv mit Schwindel und Innenohrschwerhörigkeit. Mit ihm ist es zu einer Sub-Spezialisierung innerhalb der HNO-Klinik gekommen. Sein Spezialgebiet waren Massnahmen zum Erwerb und zur Verbesserung des Gehörs (Cochleaimplantat) und der Schwindelchirurgie. 12

13 Prof. Marco Caversaccio Klinikdirektor HNO Inselspital 2009ff. Prof. Caversaccio hat die Leitung der HNO-Klinik 2009 von Prof. Häusler übernommen. Sein Schwerpunkt ist die medizinische Technologie mit den neusten Entwicklungen der Navigation, Endoskopie und Robotik, im Bereich der Nasen-, Ohren- und Schädelbasischirurgie. 13

14 Quellen: Jahresberichte Inselspital R. Feller, Die Universität Bern (1935) H. Rennefahrt, E. Hintzsche: 600 Jahre Inselspital (1954) M. Neiger/U.Boschung: Die Behandlung Ohrenkranker in Bern in der ersten Hälfte des 19. Jh., Gesnerus 52 (1995), F. Leu, Das Inselspital. Geschichte des Universitätsspitals Bern (2006). Biographisches Archiv des Instituts für Medizingeschichte 14

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16 Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie CH-3010 Bern Inselspital, Januar 2016, g. pauciello